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- SIMon: Social Indicators Monitor 1950-2013
- Demonstrationsbeispiele
Studien Zeitreihen |
ZA 8524 | Staatsfinanzen | Witt, Peter-Christian, Die Auswirkungen der Inflation auf die Finanzpolitik des Deutschen Reiches 1924 – 1935. |
102 Zeitreihen (1913 - 1936) 10 Tabellen |
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Bibliographische Angaben
Studiennummer: ZA 8524
Studientitel: Die Auswirkungen der Inflation auf die Finanzpolitik des Deutschen Reiches 1924 – 1935.
Erhebungs- bzw. Untersuchungszeitraum: 1913 - 1936
Primärforscher: Witt, Peter-Christian
Veröffentlichung (gedruckte Veröffentlichung): Witt, Peter-Christian, 1985: Die Auswirkungen der Inflation auf die Finanzpolitik des Deutschen Reiches 1924 – 1935, in: Feldmann, G. D. (Hrsg.) unter Mitarbeit von E. Müller-Luckner, 1985: Die Nachwirkungen der Inflation auf die deutsche Geschichte 1924 – 1933. München: Oldenbourg, S. 43 – 95.
Empfohlene Zitation (Datensatz):
Witt, Peter-Christian, (1985 [2012]) Die Auswirkungen der Inflation auf die Finanzpolitik des Deutschen Reiches 1924 – 1935.
Daten entnommen aus:
GESIS Datenarchiv, Köln. histat.
Studiennummer 8524
Datenfile Version 1.0.0.
Studientitel: Die Auswirkungen der Inflation auf die Finanzpolitik des Deutschen Reiches 1924 – 1935.
Erhebungs- bzw. Untersuchungszeitraum: 1913 - 1936
Primärforscher: Witt, Peter-Christian
Veröffentlichung (gedruckte Veröffentlichung): Witt, Peter-Christian, 1985: Die Auswirkungen der Inflation auf die Finanzpolitik des Deutschen Reiches 1924 – 1935, in: Feldmann, G. D. (Hrsg.) unter Mitarbeit von E. Müller-Luckner, 1985: Die Nachwirkungen der Inflation auf die deutsche Geschichte 1924 – 1933. München: Oldenbourg, S. 43 – 95.
Empfohlene Zitation (Datensatz):
Witt, Peter-Christian, (1985 [2012]) Die Auswirkungen der Inflation auf die Finanzpolitik des Deutschen Reiches 1924 – 1935.
Daten entnommen aus:
GESIS Datenarchiv, Köln. histat.
Studiennummer 8524
Datenfile Version 1.0.0.
Inhalt der Studie
Mehr
Studienbeschreibung:
Ausgangspunkt der Untersuchung zur Finanzpolitik des Deutschen Reichs bildet die verbreitete Furcht vor einer neuen Inflation in den 30er Jahren. Auch bestehen kaum Zweifel daran, von einer Instrumentalisierung der Inflationsangst durch die Regierung Brüning auszugehen. Bleibt die Frage offen, mit welchen Zielsetzungen – gleich bleibenden oder sich ändernden – erfolgte sie. Damit verbunden ist die Frage, wie von verantwortlichen Politikern, Wirtschaftsführern und Gewerkschaftlern die große Inflation in den Jahren des Ersten Weltkriegs bis zum totalen Zusammenbruch der Währung im Jahre 1923 wahrgenommen worden ist, wo ihrer Ansicht nach die Ursachen gelegen hatten, wie sie die Wirkungen einschätzten und welche Schlussfolgerungen sie hieraus für staatliches Handeln, insbesondere für die Finanzpolitik, gezogen haben. Aus der Wahrnehmung der Inflationsursachen (Reparationen, Handelsdiskriminierungen ) wurden für die Finanzpolitik des Reiches eine Reihe von inhaltlichen und formalen Schlussfolgerungen gezogen, die im Kern bereits während der Stabilisierungsphase 1923/24 formuliert wurden, deren finanzpolitischen Grundsätze aber erst 1929 angesichts der schwierigen Lage der Reichsfinanzen wieder Beachtung fanden. Thesenhaft lassen sich diese ‚Vorstellungen‘ wie folgt darstellen: (1) Die öffentlichen Haushalte sollten on der Regel in Einnahmen und Ausgaben ausgeglichen sein. Kreditfinanzierte Ausgaben sollten nur für Investitionen getätigt werden. (2) Das System der öffentlichen Einnahmen sollte Konsumtion bestrafen und Investitionen fördern; zugleich sollte es bestimmten, sonst weder unter binnenwirtschaftlichen noch Weltmarktbedingungen überlebensfähigen Wirtschaftszweigen (vor allem der Großlandwirtschaft, aber auch einzelnen Industrien) die Lebensfähigkeit garantieren – und auch dies zu Lasten der Konsumtion. (3) Ergaben sich aus diesen Postulaten Zielkonflikte für die öffentliche Finanzwirtschaft, standen auf der Ausgabenseite zuallererst die massenbelastenden Verbrauchs- und Verkehrssteuern für eine Erhöhung zur Disposition.
„Die Krise der Staatsfinanzen, die für das Reich schon zu Beginn des Haushaltsjahres 1928 für alle aufmerksamen Beobachter, in jedem Fall aber für die verantwortlichen Politiker und Beamten sowie Interessenvertreter, offen zutage lag, wirkte zusammen mit der Regierungsübernahme der Großen Koalition, die nun auch noch die bisher weniger berücksichtigten Interessen zufriedenzustellen drohte, als Katalysator: Die bisher eher unkoordiniert nebeneinander stehenden ‚Vorstellungen‘ über die rechte Finanzpolitik auf dem Erfahrungshintergrund der Inflation wurden zu einer Konzeption zusammengeschweißt. Diesen Prozeß gilt es im Folgenden aufzuhellen. Dies geschieht im Wesentlichen durch eine Analyse der Schuldenpolitik, der Steuerpolitik und der Verteilungspolitik“ (Witt, P.-C., 1985, a. a. O., S. 53f). Dabei werden die Haushaltsjahre seit November 1923 bis 1934/35 als eine Einheit gesehen, begrenzt durch das Ende der Inflation 1914-1923. Aus der Fülle des veröffentlichten und unveröffentlichten statistischen Materials arbeitet der Autor ein Bild von den öffentlichen Finanzen für den betrachteten Untersuchungszeitraum heraus.
Ausgangspunkt der Untersuchung zur Finanzpolitik des Deutschen Reichs bildet die verbreitete Furcht vor einer neuen Inflation in den 30er Jahren. Auch bestehen kaum Zweifel daran, von einer Instrumentalisierung der Inflationsangst durch die Regierung Brüning auszugehen. Bleibt die Frage offen, mit welchen Zielsetzungen – gleich bleibenden oder sich ändernden – erfolgte sie. Damit verbunden ist die Frage, wie von verantwortlichen Politikern, Wirtschaftsführern und Gewerkschaftlern die große Inflation in den Jahren des Ersten Weltkriegs bis zum totalen Zusammenbruch der Währung im Jahre 1923 wahrgenommen worden ist, wo ihrer Ansicht nach die Ursachen gelegen hatten, wie sie die Wirkungen einschätzten und welche Schlussfolgerungen sie hieraus für staatliches Handeln, insbesondere für die Finanzpolitik, gezogen haben. Aus der Wahrnehmung der Inflationsursachen (Reparationen, Handelsdiskriminierungen ) wurden für die Finanzpolitik des Reiches eine Reihe von inhaltlichen und formalen Schlussfolgerungen gezogen, die im Kern bereits während der Stabilisierungsphase 1923/24 formuliert wurden, deren finanzpolitischen Grundsätze aber erst 1929 angesichts der schwierigen Lage der Reichsfinanzen wieder Beachtung fanden. Thesenhaft lassen sich diese ‚Vorstellungen‘ wie folgt darstellen: (1) Die öffentlichen Haushalte sollten on der Regel in Einnahmen und Ausgaben ausgeglichen sein. Kreditfinanzierte Ausgaben sollten nur für Investitionen getätigt werden. (2) Das System der öffentlichen Einnahmen sollte Konsumtion bestrafen und Investitionen fördern; zugleich sollte es bestimmten, sonst weder unter binnenwirtschaftlichen noch Weltmarktbedingungen überlebensfähigen Wirtschaftszweigen (vor allem der Großlandwirtschaft, aber auch einzelnen Industrien) die Lebensfähigkeit garantieren – und auch dies zu Lasten der Konsumtion. (3) Ergaben sich aus diesen Postulaten Zielkonflikte für die öffentliche Finanzwirtschaft, standen auf der Ausgabenseite zuallererst die massenbelastenden Verbrauchs- und Verkehrssteuern für eine Erhöhung zur Disposition.
„Die Krise der Staatsfinanzen, die für das Reich schon zu Beginn des Haushaltsjahres 1928 für alle aufmerksamen Beobachter, in jedem Fall aber für die verantwortlichen Politiker und Beamten sowie Interessenvertreter, offen zutage lag, wirkte zusammen mit der Regierungsübernahme der Großen Koalition, die nun auch noch die bisher weniger berücksichtigten Interessen zufriedenzustellen drohte, als Katalysator: Die bisher eher unkoordiniert nebeneinander stehenden ‚Vorstellungen‘ über die rechte Finanzpolitik auf dem Erfahrungshintergrund der Inflation wurden zu einer Konzeption zusammengeschweißt. Diesen Prozeß gilt es im Folgenden aufzuhellen. Dies geschieht im Wesentlichen durch eine Analyse der Schuldenpolitik, der Steuerpolitik und der Verteilungspolitik“ (Witt, P.-C., 1985, a. a. O., S. 53f). Dabei werden die Haushaltsjahre seit November 1923 bis 1934/35 als eine Einheit gesehen, begrenzt durch das Ende der Inflation 1914-1923. Aus der Fülle des veröffentlichten und unveröffentlichten statistischen Materials arbeitet der Autor ein Bild von den öffentlichen Finanzen für den betrachteten Untersuchungszeitraum heraus.
Methodologie
Untersuchungsgebiet:
Deutschland; Deutsches Reich 1913/14, Deutsches Reich 1924 bis 1935.
Deutschland; Deutsches Reich 1913/14, Deutsches Reich 1924 bis 1935.
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Quellentypen:
Amtliche Statistik des Deutschen Reiches: Statistik des Deutschen Reiches; Statistisches Jahrbuch für das Deutsche Reich; Einzelschriften zur Statistik des Deutschen Reiches.
Archivmaterial (Bundesarchiv Koblenz; Zentrales Staatsarchiv Potsdam).
Hoffmann, W. G., u. a., 1965: Das Wachstum der deutschen Wirtschaft seit der Mitte des 19. Jahrhunderts. Berlin.
Volkmann, H. E., 1979: Die NS-Wirtschaft in Vorbereitung des Krieges, in: Das Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg 1. Stuttgart, S. 245-248.
Andic, S./Veverka, J., 1963/64: The Growth of Government Expenditure in Germany since Unification, in: Finanzarchiv N. F., Bd. 23 (1963/64), S. 169-278.
Witt, P.-C., 1982: Finanzpolitik als Verfassungs- und Gesellschaftspolitik, in: Geschichte und Gesellschaft 8 (1982), S. 398ff.
Amtliche Statistik des Deutschen Reiches: Statistik des Deutschen Reiches; Statistisches Jahrbuch für das Deutsche Reich; Einzelschriften zur Statistik des Deutschen Reiches.
Archivmaterial (Bundesarchiv Koblenz; Zentrales Staatsarchiv Potsdam).
Hoffmann, W. G., u. a., 1965: Das Wachstum der deutschen Wirtschaft seit der Mitte des 19. Jahrhunderts. Berlin.
Volkmann, H. E., 1979: Die NS-Wirtschaft in Vorbereitung des Krieges, in: Das Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg 1. Stuttgart, S. 245-248.
Andic, S./Veverka, J., 1963/64: The Growth of Government Expenditure in Germany since Unification, in: Finanzarchiv N. F., Bd. 23 (1963/64), S. 169-278.
Witt, P.-C., 1982: Finanzpolitik als Verfassungs- und Gesellschaftspolitik, in: Geschichte und Gesellschaft 8 (1982), S. 398ff.
Mehr
Verwendete Quellen (ausführliches Verzeichnis):
Quellenangaben zu den einzelnen Tabellen
Tabelle A.01: Die jährlichen Wachstumsraten von Preisen, Löhnen, Gehältern und Renten (1925-1935)
Nettosozialprodukt (NSP) zu Marktpreisen:
Walther G. Hoffmann (u. a.), Das Wachstum der deutschen Wirtschaft seit der Mitte des 19.
Jahrhunderts, (Berlin/Heidelberg/New York 1965) 601; im Folgenden zitiert: Hoffmann,
Wachstum.
Lebenshaltungskosten nach Bry:
Gerhard Bry, Wages in Germany 1871-1945 (National Bureau of Economic Research 68,
Princeton N. J. 1960) 422-427; im folgenden zitiert: Bry, Wages.
Nahrungs- und Genußmittel:
Gerhard Bry, Wages in Germany 1871-1945 (National Bureau of Economic Research 68,
Princeton N. J. 1960) 422-427; im Folgenden zitiert: Bry, Wages.
Wohnung:
Gerhard Bry, Wages in Germany 1871-1945 (National Bureau of Economic Research 68,
Princeton N. J. 1960) 422-427; im Folgenden zitiert: Bry, Wages.
Lebenshaltungskosten:
Erhebungen von Wirtschaftsrechnungen minderbemittelter Familien im Deutschen Reiche / 320
Haushaltsrechnungen von Metallarbeitern. Nachdrucke hrsg. von Dieter Dowe mit einer
Einleitung von Jens Flemming und Peter-Christian Witt, (Berlin/Bonn 1981) XLV.
Großhandelspreise:
Bry, Wages, 406-414.
Bruttoarbeitsentgelte nach der Sozialversicherung:
Ernst Helmstädter, Die Wachstumsrate der durchschnittlichen Arbeitsentgelte und der Zinssatz
in einer wachsenden Wirtschaft, in: Untersuchungen zum Wachstum der deutschen Wirtschaft,
Walter G. Hoffmann (Hrsg.), (Tübingen 1971) 225-226.
Bruttostundenverdienste Industriearbeiter:
Ernst Helmstädter, Die Wachstumsrate der durchschnittlichen Arbeitsentgelte und der Zins¬satz
in einer wachsenden Wirtschaft, in: Untersuchungen zum Wachstum der deutschen Wirtschaft,
Walter G. Hoffmann (Hrsg.), (Tübingen 1971) 225-226.
Durchschnittliche Lohneinkommen:
Ernst Helmstädter, Die Wachstumsrate der durchschnittlichen Arbeitsentgelte und der Zinssatz
in einer wachsenden Wirtschaft, in: Untersuchungen zum Wachstum der deutschen Wirt¬schaft,
Walter G. Hoffmann (Hrsg.), (Tübingen 1971) 225-226.
Löhne der Arbeiter der öffentlichen Verwaltung:
Hoffmann, Wachstum, 487.
Gehälter der Beamten und Angestellten:
Hoffmann, Wachstum, 487.
Invalidenrenten:
Errechnet nach: Statistisches Jahrbuch für das Deutsche Reich 43-56, (Berlin 1923-1937)
Abschnitt Versicherungswesen A.3. (Invalidenversicherung).
Witwenrenten:
Errechnet nach: Statistisches Jahrbuch für das Deutsche Reich 43-56, (Berlin 1923-1937) Abschnitt Versicherungswesen A.3. (Invalidenversicherung).
Kriegsopferrenten:
Errechnet nach: ebda 49-56, Abschnitt Wohlfahrtspflege. Die Angaben vor 1928 sind zu pauschal, um eine solche Berechnung durchführen zu können.
Kleinrenten:
Errechnet nach: ebda 49-56, Abschnitt Wohlfahrtspflege. Die Angaben vor 1928 sind zu pauschal, um eine solche Berechnung durchführen zu können.
Sozialrenten:
Errechnet nach: ebda 49-56, Abschnitt Wohlfahrtspflege. Die Angaben vor 1928 sind zu pauschal, um eine solche Berechnung durchführen zu können.
A.02a Die Einnahmen der Gebietskörperschaften und des Sozialversicherungssystems und ihre Ausgaben, in laufenden Preisen (1913-1935)
A.02b Die Einnahmen des Reiches und seine Ausgaben, ohne Sozialversicherung, in laufenden Preisen (1924-1935)
Einzelschriften zur Statistik des Deutschen Reiches, Nr. 10, Nr. 20 und Nr. 32;
Statistik des Deutschen Reiches 437 und 475;
Statistisches Jahrbuch für das Deutsche Reich 43-56 (Berlin 1923-1937), Abschnitt Finanzwesen;
Hans Erich Volkmann, Die NS-Wirtschaft in Vorbereitung des Krieges, in: Das Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg 1 (Stuttgart 1979), S. 245-248;
ZStA Potsdam, Reichsrechnungshof Nr. 1875-1876, Nr. 2863-2893;
Suphan Andic and Jindrich Veverka, The Growth of Government Expenditure in Germany since Unification, in: Finanzarchiv N. F., Bd. 23 (1963/64), S. 169-278.
A.02c Die Entwicklung der Reichsschuld, Nominalbeträge, in Mill RM (1924-1933)
Die öffentliche Verschuldung im Deutschen Reich (Einzelschriften zur Statistik des Deutschen Reiches 13, Berlin 1930); Finanzieller Überblick über den Reichshaushalt 1930, RT Bd. 441, Dr. S. Nr. 1993; Finanzieller Überblick über den Reichshaushalt 1931, RT Bd. 448, Dr. S. Nr. 311; Berichte der Reichsschuldenkommission 1924-1933 (Berlin 1925-1933); BA Koblenz, R 2 Nr. 1836, 1849-1852, 1858-1860, 1863-1869, 1891-1894, 2146, 3235, 3889, 3754, 3784-3794, 21 820-21 825; ZStA Potsdam, RRH Nr. 2863-2893.
A.03 Einnahmen von Reich, Ländern, Gemeinden, Gemeindeverbänden und dem Sozialversicherungssystem nach Gruppen, in Prozent (1913-1936)
Die Ausgaben und Einnahmen der öffentlichen Verwaltung im Deutschen Reich 1913/14, 1925/26 und 1926/27 (Einzelschriften zur Statistik des Deutschen Reiches 10, Berlin 1930);
desgl. 1927/28 (Statistisches Jahrbuch für das Deutsche Reich 49, Berlin 1930);
desgl. 1928/29 (Einzelschriften zur Statistik des Deutschen Reiches 20, Berlin 1931);
desgl. 1929/30 und 1930/31 (Statistik des Deutschen Reiches 437, Berlin 1933);
desgl. 1931/32 (Statistik des Deutschen Reiches 440, Berlin 1934);
desgl. 1932/33 (Statistik des Deutschen Reiches 475 A, Berlin 1935);
desgl. 1933/34 (Statistik des Deutschen Reiches 483 A/B, Berlin 1935);
desgl. 1934/35 (Statistik des Deutschen Reiches 496 A/B, Berlin 1936);
desgl. 1935/36 (Statistik des Deutschen Reiches 514 A, Berlin 1938).
Für das Rechnungsjahr 1924/25 erfolgte die Berechnung aufgrund der vorliegenden Abschlüsse der Reichshauptkasse, der nachgewiesenen eigenen Einnahmen der Länder und eines Teils der Gemeinden, die entsprechend den von der amtlichen Finanzstatistik entwickelten Methoden (vgl. Einzelschriften 10) für sämtliche Gemeinden hochgerechnet wurden (aus einer Vielzahl von Einzelnachweisen in den Akten des RFM, ZStA I und BA Koblenz). Für die eigenen Einnahmen (Beiträge) der Sozialversicherungen und ihre Verteilung auf Arbeitnehmer und Arbeitgeber wurden die Angaben von Walther Herrmann, Intermediäre Finanzgewalten (Finanzwissenschaftliche Forschungen, Jena 1936) übernommen und seinen Methoden folgend für die Jahre 1934 bis 1936 aus den statistischen Urdaten (Statistik des Deutschen Reiches 443, 473, 484, 501, Berlin 1934-1937) errechnet.
A.04 Steuern, Abgaben und Beiträge zum Sozialversicherungssystem, Index 1928/29 = 100, in Preisen von 1928/29 (1913-1936)
Siehe die Quellenangaben für Tabelle A.03.
A.05 Zolleinnahmen und Zollbelastung der Einfuhren (1913-1936)
Siehe die Quellenangaben für Tabelle A.03.
A.06a Die Struktur der öffentlichen Ausgaben: Gebietskörperschaften und Sozialversicherungssystem, in Prozent (1913-1933)
Berechnet nach Peter-Christian Witt, Finanzpolitik als Verfassungs- und Gesellschaftspolitik, in: Geschichte und Gesellschaft 8 (1982) S. 398.
A.06b Die Struktur der öffentlichen Ausgaben: Reich, in Prozent (1913-1933)
Tabelle A.07:
Siehe die Quellenangaben zu den Tabellen A.01, A.02a und A.02b.
Quellenangaben zu den einzelnen Tabellen
Tabelle A.01: Die jährlichen Wachstumsraten von Preisen, Löhnen, Gehältern und Renten (1925-1935)
Nettosozialprodukt (NSP) zu Marktpreisen:
Walther G. Hoffmann (u. a.), Das Wachstum der deutschen Wirtschaft seit der Mitte des 19.
Jahrhunderts, (Berlin/Heidelberg/New York 1965) 601; im Folgenden zitiert: Hoffmann,
Wachstum.
Lebenshaltungskosten nach Bry:
Gerhard Bry, Wages in Germany 1871-1945 (National Bureau of Economic Research 68,
Princeton N. J. 1960) 422-427; im folgenden zitiert: Bry, Wages.
Nahrungs- und Genußmittel:
Gerhard Bry, Wages in Germany 1871-1945 (National Bureau of Economic Research 68,
Princeton N. J. 1960) 422-427; im Folgenden zitiert: Bry, Wages.
Wohnung:
Gerhard Bry, Wages in Germany 1871-1945 (National Bureau of Economic Research 68,
Princeton N. J. 1960) 422-427; im Folgenden zitiert: Bry, Wages.
Lebenshaltungskosten:
Erhebungen von Wirtschaftsrechnungen minderbemittelter Familien im Deutschen Reiche / 320
Haushaltsrechnungen von Metallarbeitern. Nachdrucke hrsg. von Dieter Dowe mit einer
Einleitung von Jens Flemming und Peter-Christian Witt, (Berlin/Bonn 1981) XLV.
Großhandelspreise:
Bry, Wages, 406-414.
Bruttoarbeitsentgelte nach der Sozialversicherung:
Ernst Helmstädter, Die Wachstumsrate der durchschnittlichen Arbeitsentgelte und der Zinssatz
in einer wachsenden Wirtschaft, in: Untersuchungen zum Wachstum der deutschen Wirtschaft,
Walter G. Hoffmann (Hrsg.), (Tübingen 1971) 225-226.
Bruttostundenverdienste Industriearbeiter:
Ernst Helmstädter, Die Wachstumsrate der durchschnittlichen Arbeitsentgelte und der Zins¬satz
in einer wachsenden Wirtschaft, in: Untersuchungen zum Wachstum der deutschen Wirtschaft,
Walter G. Hoffmann (Hrsg.), (Tübingen 1971) 225-226.
Durchschnittliche Lohneinkommen:
Ernst Helmstädter, Die Wachstumsrate der durchschnittlichen Arbeitsentgelte und der Zinssatz
in einer wachsenden Wirtschaft, in: Untersuchungen zum Wachstum der deutschen Wirt¬schaft,
Walter G. Hoffmann (Hrsg.), (Tübingen 1971) 225-226.
Löhne der Arbeiter der öffentlichen Verwaltung:
Hoffmann, Wachstum, 487.
Gehälter der Beamten und Angestellten:
Hoffmann, Wachstum, 487.
Invalidenrenten:
Errechnet nach: Statistisches Jahrbuch für das Deutsche Reich 43-56, (Berlin 1923-1937)
Abschnitt Versicherungswesen A.3. (Invalidenversicherung).
Witwenrenten:
Errechnet nach: Statistisches Jahrbuch für das Deutsche Reich 43-56, (Berlin 1923-1937) Abschnitt Versicherungswesen A.3. (Invalidenversicherung).
Kriegsopferrenten:
Errechnet nach: ebda 49-56, Abschnitt Wohlfahrtspflege. Die Angaben vor 1928 sind zu pauschal, um eine solche Berechnung durchführen zu können.
Kleinrenten:
Errechnet nach: ebda 49-56, Abschnitt Wohlfahrtspflege. Die Angaben vor 1928 sind zu pauschal, um eine solche Berechnung durchführen zu können.
Sozialrenten:
Errechnet nach: ebda 49-56, Abschnitt Wohlfahrtspflege. Die Angaben vor 1928 sind zu pauschal, um eine solche Berechnung durchführen zu können.
A.02a Die Einnahmen der Gebietskörperschaften und des Sozialversicherungssystems und ihre Ausgaben, in laufenden Preisen (1913-1935)
A.02b Die Einnahmen des Reiches und seine Ausgaben, ohne Sozialversicherung, in laufenden Preisen (1924-1935)
Einzelschriften zur Statistik des Deutschen Reiches, Nr. 10, Nr. 20 und Nr. 32;
Statistik des Deutschen Reiches 437 und 475;
Statistisches Jahrbuch für das Deutsche Reich 43-56 (Berlin 1923-1937), Abschnitt Finanzwesen;
Hans Erich Volkmann, Die NS-Wirtschaft in Vorbereitung des Krieges, in: Das Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg 1 (Stuttgart 1979), S. 245-248;
ZStA Potsdam, Reichsrechnungshof Nr. 1875-1876, Nr. 2863-2893;
Suphan Andic and Jindrich Veverka, The Growth of Government Expenditure in Germany since Unification, in: Finanzarchiv N. F., Bd. 23 (1963/64), S. 169-278.
A.02c Die Entwicklung der Reichsschuld, Nominalbeträge, in Mill RM (1924-1933)
Die öffentliche Verschuldung im Deutschen Reich (Einzelschriften zur Statistik des Deutschen Reiches 13, Berlin 1930); Finanzieller Überblick über den Reichshaushalt 1930, RT Bd. 441, Dr. S. Nr. 1993; Finanzieller Überblick über den Reichshaushalt 1931, RT Bd. 448, Dr. S. Nr. 311; Berichte der Reichsschuldenkommission 1924-1933 (Berlin 1925-1933); BA Koblenz, R 2 Nr. 1836, 1849-1852, 1858-1860, 1863-1869, 1891-1894, 2146, 3235, 3889, 3754, 3784-3794, 21 820-21 825; ZStA Potsdam, RRH Nr. 2863-2893.
A.03 Einnahmen von Reich, Ländern, Gemeinden, Gemeindeverbänden und dem Sozialversicherungssystem nach Gruppen, in Prozent (1913-1936)
Die Ausgaben und Einnahmen der öffentlichen Verwaltung im Deutschen Reich 1913/14, 1925/26 und 1926/27 (Einzelschriften zur Statistik des Deutschen Reiches 10, Berlin 1930);
desgl. 1927/28 (Statistisches Jahrbuch für das Deutsche Reich 49, Berlin 1930);
desgl. 1928/29 (Einzelschriften zur Statistik des Deutschen Reiches 20, Berlin 1931);
desgl. 1929/30 und 1930/31 (Statistik des Deutschen Reiches 437, Berlin 1933);
desgl. 1931/32 (Statistik des Deutschen Reiches 440, Berlin 1934);
desgl. 1932/33 (Statistik des Deutschen Reiches 475 A, Berlin 1935);
desgl. 1933/34 (Statistik des Deutschen Reiches 483 A/B, Berlin 1935);
desgl. 1934/35 (Statistik des Deutschen Reiches 496 A/B, Berlin 1936);
desgl. 1935/36 (Statistik des Deutschen Reiches 514 A, Berlin 1938).
Für das Rechnungsjahr 1924/25 erfolgte die Berechnung aufgrund der vorliegenden Abschlüsse der Reichshauptkasse, der nachgewiesenen eigenen Einnahmen der Länder und eines Teils der Gemeinden, die entsprechend den von der amtlichen Finanzstatistik entwickelten Methoden (vgl. Einzelschriften 10) für sämtliche Gemeinden hochgerechnet wurden (aus einer Vielzahl von Einzelnachweisen in den Akten des RFM, ZStA I und BA Koblenz). Für die eigenen Einnahmen (Beiträge) der Sozialversicherungen und ihre Verteilung auf Arbeitnehmer und Arbeitgeber wurden die Angaben von Walther Herrmann, Intermediäre Finanzgewalten (Finanzwissenschaftliche Forschungen, Jena 1936) übernommen und seinen Methoden folgend für die Jahre 1934 bis 1936 aus den statistischen Urdaten (Statistik des Deutschen Reiches 443, 473, 484, 501, Berlin 1934-1937) errechnet.
A.04 Steuern, Abgaben und Beiträge zum Sozialversicherungssystem, Index 1928/29 = 100, in Preisen von 1928/29 (1913-1936)
Siehe die Quellenangaben für Tabelle A.03.
A.05 Zolleinnahmen und Zollbelastung der Einfuhren (1913-1936)
Siehe die Quellenangaben für Tabelle A.03.
A.06a Die Struktur der öffentlichen Ausgaben: Gebietskörperschaften und Sozialversicherungssystem, in Prozent (1913-1933)
Berechnet nach Peter-Christian Witt, Finanzpolitik als Verfassungs- und Gesellschaftspolitik, in: Geschichte und Gesellschaft 8 (1982) S. 398.
A.06b Die Struktur der öffentlichen Ausgaben: Reich, in Prozent (1913-1933)
Tabelle A.07:
Siehe die Quellenangaben zu den Tabellen A.01, A.02a und A.02b.
Mehr
Anmerkungen:
(1) Generelle Anmerkungen zur Finanzstatistik
(Zitat aus: Witt, Peter-Christian, 1985: Die Auswirkungen der Inflation auf die Finanzpolitik des Deutschen Reiches 1924 – 1935, in: Feldmann, G. D. (Hrsg.) unter Mitarbeit von E. Müller-Luckner, 1985: Die Nachwirkungen der Inflation auf die deutsche Geschichte 1924 – 1933. München: Oldenbourg, S. 54 – 57).
„Die Finanzgeschichte liefert eine Fülle von Strukturdaten, aus denen ein ziemlich getreues Bild der gesellschaftlichen Zustände und der gesellschaftlichen Machtvertei¬lung gewonnen werden kann. Allerdings bedarf es zuvor erheblicher Anstrengungen, um aus der Fülle des veröffentlichten und unveröffentlichten statistischen Materials ein wirklichkeitsgetreues Bild von den öffentlichen Finanzen herauszuarbeiten. Die Finanzstatistik für den hier interessierenden Zeitraum befindet sich in einem desolaten Zustand. Dies hängt einmal mit objektiven Problemen zusammen, da die Finanzwirtschaften von Reich, Ländern, Gemeinden und Gemeindeverbänden sowie das aus der Arbeiter-, Angestellten- und knappschaftlichen Rentenversicherung, der Kranken-, Unfall- und Arbeitslosenversicherung bestehende Sozialversicherungssystem in Einnahmen und Ausgaben in vielfacher Weise ineinandergriffen und die Bereinigung um Doppelzählungen erhebliche Schwierigkeiten bereitet, ferner die systematische Gliederung der Haushaltspläne von Reich, Ländern und Gemeinden während des Beobachtungszeitraums stillschweigenden Veränderungen unterworfen war, die Spezialisierung in Einnahmen und Ausgaben keineswegs durchgehalten wurde und die Abrechnungszeiträume nicht voll miteinander übereinstimmten. Zum ande¬ren – und manches, was hier unter objektiven Schwierigkeiten genannt worden ist, fällt zugleich unter diese Bemerkungen – gilt für die Statistik der öffentlichen Finan¬zen wahrscheinlich mehr als für jedes andere Produkt der Statistik Benjamin Disraelis Steigerung „lies, damned lies, statistics". Ehe an eine Verwendung des veröffentlichten statistischen Materials gegangen werden kann, muß daher in der Regel eine Überprüfung mit Hilfe archivalischer Quellen und dann eine völlige Neubearbeitung erfolgen. Hier tritt ein weiteres Problem auf; ein großer Teil der Haushaltsakten steht zu einer Gegenprüfung der veröffentlichten Haushaltsrechnungen nicht mehr zur Verfügung, so daß alle Neuberechnungen mit einer Reihe von Unsicherheitsfaktoren belastet bleiben. Dieser Tatbestand macht sich besonders störend für die Haushaltsjahre 1933/34 und 1934/35 bemerkbar, da es zwar noch gelungen ist, die Wehrmachtsausgaben in laufenden Preisen einigermaßen sicher zu schätzen, da aber ihre Verteilung auf Personal- und Sachausgaben nicht mit hinreichender Sicherheit festgestellt werden konnte, ließ sich eine Berechnung der gesamten öffentlichen Ausgaben für diese beiden Haushaltsjahre in Preisen von 1913 noch nicht durchführen.
Obwohl hier nur die Finanzpolitik des Reiches zur Debatte steht und die Länder, Gemeinden, Gemeindeverbände sowie die einzelnen Zweige des Sozialversicherungssystems formal eine selbständige Finanzwirtschaft betrieben, bestand doch seit 1919 eine so enge Abhängigkeit der übrigen Gebietskörperschaften und des Sozialversicherungssystems vom Reich, daß es notwendig ist, zunächst die Finanzgebarung sämtlicher öffentlicher Hände und der Parafisci zusammen zu untersuchen. Die laufenden Einnahmen von Gebietskörperschaften und Sozialversicherungssystem aus Steuern, Abgaben, Gebühren, Vermögen und Beiträgen haben in keinem der Haushaltsjahre zwischen 1925/26 und 1934/35 ausgereicht, um die laufenden Ausgaben zu decken.
Auch mit der in jedem Jahre erheblichen, freilich außerordentlich schwankenden Nettokreditaufnahme ließ sich ein Ausgleich nicht herstellen; zumindest wuchsen bis zum Beginn des Haushaltsjahres 1928/29 die verschleierten Haushaltsdefizite stark an und wurden erst dann durch eine verstärkte Nettokreditaufnahme etwas abgebaut, um seit dem Haushaltsjahr 1931 erneut (seit 1933 mit erhöhter Beschleunigung) anzusteigen.
In Tabelle 2 [HISTAT: Tabelle A.02a Die Einnahmen der Gebietskörperschaften und des Sozialversicherungssystems und ihre Ausgaben] ist dieser Prozess nachgewiesen. Dabei ist der Unterschied zwischen den laufenden Einnahmen (ohne Kredite) und den Ausgaben der Einfachheit halber als Überschuss oder Fehlbetrag ausgewiesen. Budgettechnisch wären jedoch noch die nachgewiesenen Nettokredite mit diesem Fehlbetrag oder Überschuss zu saldieren, und erst dann ergäbe sich der jeweilige Überschuss oder Fehlbetrag. Auf diese Operation ist hier jedoch verzichtet worden, da es in erster Linie darauf ankam, die Diskrepanz zwischen den laufenden Einnahmen aus Steuern und steuerähnlichen Abgaben sowie dem Vermögen und den laufenden Ausgaben darzustellen. Ferner ist ein weiterer erläuternder Hinweis notwendig: Bei den Einnahmen und Ausgaben ebenso wie bei der ausgewiesenen Nettokreditaufnahme handelt es sich um tatsächlich in dem Rechnungsjahr getätigte Einnahmen und Ausgaben, nicht aber um die Wiedergabe der in den jeweiligen Haushaltsrechnungen nachgewiesenen Einnahmen und Ausgaben, da in diesem z.T. sogenannte Einnahme- und Ausgabereste sowie nicht realisierte Anleiheermächtigungen (letztere behandelt wie tatsächlich erfolgte Einnahmen) über mehrere Haushaltsjahre hin- und hergeschoben wurden, um wirklich bestehende Defizite oder Überschüsse (wie z. B. 1924/25 im Reichshaushalt) zu verschleiern. Einschließlich der für das Rechnungsjahr 1924/25 nur schätzbaren Fehlbeträge benötig¬ten die öffentlichen Hände und das Sozialversicherungssystem bis zum Ende des Haushaltsjahres 1932/33 bei insgesamt rd. 192 Mrd. RM Ausgaben (in laufenden Prei¬sen) und rd. 177,4 Mrd. RM laufenden Einnahmen aus Steuern, Abgaben, Gebühren, Beiträgen und Vermögen rd. 14,6 Mrd. RM aus der Kreditaufnahme (oder 7,5 v. H. der Ausgaben), um ihre Haushalte zu bilanzieren. Obwohl insbesondere das Reich Kredite keineswegs nur für investive Ausgaben aufnahm, war diese Neuverschuldung der öf-fentlichen Hände an sich weder absolut noch als Anteil an den Gesamtausgaben be¬sonders besorgniserregend. Vor allem konnten von ihr schwerlich inflationäre Wir¬kungen ausgehen. Erst in den beiden folgenden Haushaltsjahren 1933/34 und 1934/35, als der Fehlbetrag der öffentlichen Haushalte bei schätzungsweise 44,4 Mrd. RM Ausgaben auf 11,5 Mrd. RM (oder 25,9 v.H. der Ausgaben) emporschnellte, sind solche Wirkungen unzweifelhaft zu vermuten“.
(2) Anmerkung zur Zeitreihe „Nettokreditaufnahme“
(Zitat aus: Witt, Peter-Christian, 1985: Die Auswirkungen der Inflation auf die Finanzpolitik des Deutschen Reiches 1924 – 1935, in: Feldmann, G. D. (Hrsg.) unter Mitarbeit von E. Müller-Luckner, 1985: Die Nachwirkungen der Inflation auf die deutsche Geschichte 1924 – 1933. München: Oldenbourg, S. 55f).
„Nettokreditaufnahme heißt hier: Nettoerlös aus sämtlichen Kreditoperationen innerhalb eines Haushaltsjahres unabhängig von der Laufzeit der Kredite abzüglich sämtlicher für Tilgungen, Rückkäufe oder Rückzahlungen (bei kurzfristigen Krediten) aufgewendeten Summen. Dabei sind Kreditaufnahmen zwischen öffentlichen Körperschaften nicht ausgeschieden, so daß aus der Nettokreditaufnahme noch nicht auf die Beanspruchung des Kapitalmarkts durch die öffentlichen Hände geschlossen werden kann.
Weiterhin ist hier festzuhalten, daß die nominale Zunahme der öffentlichen Verschuldung (auch ohne die hier nicht berücksichtigte Aufwertungsschuld bzw. ohne aus den Schlußentschädigungen für Kriegsschäden entstandene Buchschulden, die z.T. gänzlich unverzinst blieben bzw. weit unter dem Marktzinssatz bedient wurden) weitaus höher lag als der Nettoerlös aus den Kreditoperationen, da dieser bei lang- und mittelfristigen Krediten im Durchschnitt nur bei etwa 88 v. H. des Nominalbetrags lag. Für die kurzfristigen Kreditoperationen konnte wegen der hohen Zahl und wegen der z.T. nicht in allen Einzelheiten -bekannten Bedingungen eine solche Durchschnittsberechnung nicht durchgeführt werden“.
(3) Anmerkungen zu den einzelnen Tabellen
Tabelle A.03 Einnahmen von Reich, Ländern, Gemeinden, Gemeindeverbänden und dem Sozialversicherungssystem nach Einnahmegruppen, in Prozent (1913-1936)
1913/1914: „Lohnsteuer und Arbeitnehmerbeiträge zum Sozialversicherungssystem“ und „Veranlagte Einkommensteuer, Kapitalertragssteuer, Körperkraftsteuer, Arbeitgeberbeiträge zum Sozialversicherungssystem“ zusammengefasst:
Die Steuerstatistik läßt eine Trennung der aus abhängiger Beschäftigung stammenden Steuerleistungen (dies würde in etwa der Lohnsteuer, die es damals nicht gab, entsprechen) und der Steuerleistungen aus selbständiger Beschäftigung, Gewerbebetrieb, Landwirtschaft etc. sowie aus Kapitaleinkommen nicht zu, da zwar für die Bundesstaaten eine solche Trennung möglich wäre, die wichtigeren Gemeindezuschläge zu den staatlichen Einkommensteuern aber – abgesehen von der Tatsache, daß sie z.T. ohnehin geschätzt werden mußten – in dieser Weise nicht aufgeteilt werden können.
1924/1925: „Grund-, Gebäude-, Grunderwerbssteuer, Zuwachssteuer“, „Gewerbesteuer; Hauszinssteuer; Sonstige Steuern“ zusammengefasst:
Zum Teil. geschätzte Zahlen, da die Einnahmen der Gemeinden, denen die unter Nr. 4-8 verzeichneten Steuern zu einem erheblichen Maße zuflossen, nicht vollständig erfaßt wurden, sondern aus den für einen Teil der Gemeinden erfaßten Beträgen eine Hochrechnung für sämtliche Gemeinden erfolgte.
1925/26: Die Daten für das Haushaltsjahr 1925/26 weichen von den in Witt, Finanzpolitik, 404 (Tabelle 6) genannten Daten ab, da dort bei der Berechnung eine Vertauschung der Zahlen für die Lohnsteuer und die veranlagte Einkommensteuer erfolgt ist.
Tabelle A.04 Steuern, Abgaben und Beiträge zum Sozialversicherungssystem, Index 1928/29 = 100, in Preisen von 1928/29 (1913-1936)
Das Jahr mit der höchsten laufenden Belastung aus Steuern und Abgaben 1928/29 ist gleich 100 gesetzt (wegen der höheren Einnahmen aus den Beiträgen zum Sozialversicherungssystem, unter dem hier immer die Kranken-, Invaliden-, Angestellten-, Knappschafts- und Arbeitslosen-versicherung verstanden wird, wuchsen die Einnahmen aus Steuern, Abgaben und Beiträgen in laufenden Preisen 1929/30 nochmals geringfügig). Zur Ermittlung der realen Belastung aus den einzelnen Steuern, Abgaben und Beiträgen sind die laufenden Einnahmen für die Beiträge zum Sozialversicherungssystem mit dem Preisindex des NSP zu Marktpreisen, wie er bei Hoffmann, Wachstum, 601 nachgewiesen ist, in- bzw. deflationiert worden, während die Steuern und Abga-ben zunächst vierteljährlich nach den Kassenrechnungen festgestellt und dann über den Hoff-mannschen Index de- bzw. inflationiert wurden.
Spalte 1: Lohnsteuer, enthält auch die Krisenlohnsteuer, Ehestandshilfe bzw. Ledigensteuer (1930 ff.) und jenen Teil der Sonderabgabe der Beschäftigten zur Arbeitslosenversiche¬rung (1933 u. 1934), die dem Reich überwiesen wurde, sowie die Bürgersteuer (1931 ff.).
Spalte 2: Von den Arbeitnehmern gezahlte Beiträge einschließlich jenen Teils der Sonderabgabe der Beschäftigten zur Arbeitslosenversicherung, der diesem Versicherungszweig zugute kam, aber ohne die Beiträge der freiwillig Versicherten, soweit ihr Einkommen über den Bemessungsgrenzen lag. Letztere Beiträge sind Spalte 7 zugewiesen worden.
Spalte 4: Veranlagte Einkommensteuer aus Land- und Forstwirtschaft, Gewerbebetrieb, Kapi-talvermögen, Vermietung und Verpachtung, sonstiger selbständiger Beschäftigung und derjenigen Nichtselbständigen, die mehr als 8000 RM Jahreseinkommen hatten und daher der Veranlagungspflicht unterlagen (etwa zwischen 253 000 (Höchststand 1929) und 108 000 (1933) Steuerpflichtige). Dazu jener Anteil der kopfsteuerartigen Bürgersteuer, die auf die veranlagten Einkommensteuerpflichtigen entfiel.
Spalte 5: Kapitalertragsteuer enthält nur die an der Quelle erhobene Basissteuer; übrige Steuer auf Kapitalerträge unter Spalten 4 und 6 erfasst.
Spalte 7: Arbeitgeberbeiträge zur Sozialversicherung einschließlich der Beiträge der freiwillig Versicherten, soweit ihr Einkommen die Bemessungsgrenzen überstieg, aber ohne pri¬vate Krankenversicherung.
Spalte 10: Von der Beförderungssteuer ist hier nur diejenige auf den Personenverkehr erfaßt (Be-förderungssteuer für den Güterverkehr unter Spalte 15).
Spalte 11: Enthält auch alle einmaligen Abgaben vom Vermögen.
Spalte 12: Enthält auch die Ausgleichsabgaben der gemeindefreien Gutsbezirke Preußens (bis 1929), die überwiegend Ausgleich für den in diesen Gebieten nicht erhobenen Staatsanteil der aufgeführten Steuern darstellte.
Spalte 15: Hier sind eine ganze Reihe von höchst unterschiedlichen Steuern (Kapitalverkehrs-steuern, Industriebelastung, Rentenbankbelastung der Landwirtschaft, Beförderungssteuer für Güter) erfaßt, deren gemeinsames Merkmal aber eine Belastung der „Wirt¬schaft" war.
Tabelle A.05 Zolleinnahmen und Zollbelastung der Einfuhren (1913-1936)
Die hier aufgeführten Zolleinnahmen weichen von den Angaben für die jeweiligen Rechnungs- bzw. Kalenderjahre ab, da hier die in Anrechnung genommenen Einfuhrscheine (Exportprämien für bestimmte landwirtschaftliche Erzeugnisse) nicht abgesetzt worden sind.
Importe, in Preisen von 1913:
Berechnet über die Einzelindices der Importpreise bei Hoffmann, Wachstum, S. 610-615. Da Hoffmann sowohl bei seinem Index für sämtliche Importe wie für die einzelnen Warengruppen (Nahrungsmittel; Genußmittel; Rohstoffe; Halbwaren; Fertigwaren) mit einer Gewichtung auf den Basisjahren 1911/13 und 1928 arbeitet, können bei einer direkten Übertragung seiner Preisreihen erhebliche Fehler entstehen. Hier sind daher die Einzelindices für die einzelnen Warengruppen verwandt worden, wodurch die Fehlermarge bei diesen Berechnungen herabgesetzt wird.
(1) Generelle Anmerkungen zur Finanzstatistik
(Zitat aus: Witt, Peter-Christian, 1985: Die Auswirkungen der Inflation auf die Finanzpolitik des Deutschen Reiches 1924 – 1935, in: Feldmann, G. D. (Hrsg.) unter Mitarbeit von E. Müller-Luckner, 1985: Die Nachwirkungen der Inflation auf die deutsche Geschichte 1924 – 1933. München: Oldenbourg, S. 54 – 57).
„Die Finanzgeschichte liefert eine Fülle von Strukturdaten, aus denen ein ziemlich getreues Bild der gesellschaftlichen Zustände und der gesellschaftlichen Machtvertei¬lung gewonnen werden kann. Allerdings bedarf es zuvor erheblicher Anstrengungen, um aus der Fülle des veröffentlichten und unveröffentlichten statistischen Materials ein wirklichkeitsgetreues Bild von den öffentlichen Finanzen herauszuarbeiten. Die Finanzstatistik für den hier interessierenden Zeitraum befindet sich in einem desolaten Zustand. Dies hängt einmal mit objektiven Problemen zusammen, da die Finanzwirtschaften von Reich, Ländern, Gemeinden und Gemeindeverbänden sowie das aus der Arbeiter-, Angestellten- und knappschaftlichen Rentenversicherung, der Kranken-, Unfall- und Arbeitslosenversicherung bestehende Sozialversicherungssystem in Einnahmen und Ausgaben in vielfacher Weise ineinandergriffen und die Bereinigung um Doppelzählungen erhebliche Schwierigkeiten bereitet, ferner die systematische Gliederung der Haushaltspläne von Reich, Ländern und Gemeinden während des Beobachtungszeitraums stillschweigenden Veränderungen unterworfen war, die Spezialisierung in Einnahmen und Ausgaben keineswegs durchgehalten wurde und die Abrechnungszeiträume nicht voll miteinander übereinstimmten. Zum ande¬ren – und manches, was hier unter objektiven Schwierigkeiten genannt worden ist, fällt zugleich unter diese Bemerkungen – gilt für die Statistik der öffentlichen Finan¬zen wahrscheinlich mehr als für jedes andere Produkt der Statistik Benjamin Disraelis Steigerung „lies, damned lies, statistics". Ehe an eine Verwendung des veröffentlichten statistischen Materials gegangen werden kann, muß daher in der Regel eine Überprüfung mit Hilfe archivalischer Quellen und dann eine völlige Neubearbeitung erfolgen. Hier tritt ein weiteres Problem auf; ein großer Teil der Haushaltsakten steht zu einer Gegenprüfung der veröffentlichten Haushaltsrechnungen nicht mehr zur Verfügung, so daß alle Neuberechnungen mit einer Reihe von Unsicherheitsfaktoren belastet bleiben. Dieser Tatbestand macht sich besonders störend für die Haushaltsjahre 1933/34 und 1934/35 bemerkbar, da es zwar noch gelungen ist, die Wehrmachtsausgaben in laufenden Preisen einigermaßen sicher zu schätzen, da aber ihre Verteilung auf Personal- und Sachausgaben nicht mit hinreichender Sicherheit festgestellt werden konnte, ließ sich eine Berechnung der gesamten öffentlichen Ausgaben für diese beiden Haushaltsjahre in Preisen von 1913 noch nicht durchführen.
Obwohl hier nur die Finanzpolitik des Reiches zur Debatte steht und die Länder, Gemeinden, Gemeindeverbände sowie die einzelnen Zweige des Sozialversicherungssystems formal eine selbständige Finanzwirtschaft betrieben, bestand doch seit 1919 eine so enge Abhängigkeit der übrigen Gebietskörperschaften und des Sozialversicherungssystems vom Reich, daß es notwendig ist, zunächst die Finanzgebarung sämtlicher öffentlicher Hände und der Parafisci zusammen zu untersuchen. Die laufenden Einnahmen von Gebietskörperschaften und Sozialversicherungssystem aus Steuern, Abgaben, Gebühren, Vermögen und Beiträgen haben in keinem der Haushaltsjahre zwischen 1925/26 und 1934/35 ausgereicht, um die laufenden Ausgaben zu decken.
Auch mit der in jedem Jahre erheblichen, freilich außerordentlich schwankenden Nettokreditaufnahme ließ sich ein Ausgleich nicht herstellen; zumindest wuchsen bis zum Beginn des Haushaltsjahres 1928/29 die verschleierten Haushaltsdefizite stark an und wurden erst dann durch eine verstärkte Nettokreditaufnahme etwas abgebaut, um seit dem Haushaltsjahr 1931 erneut (seit 1933 mit erhöhter Beschleunigung) anzusteigen.
In Tabelle 2 [HISTAT: Tabelle A.02a Die Einnahmen der Gebietskörperschaften und des Sozialversicherungssystems und ihre Ausgaben] ist dieser Prozess nachgewiesen. Dabei ist der Unterschied zwischen den laufenden Einnahmen (ohne Kredite) und den Ausgaben der Einfachheit halber als Überschuss oder Fehlbetrag ausgewiesen. Budgettechnisch wären jedoch noch die nachgewiesenen Nettokredite mit diesem Fehlbetrag oder Überschuss zu saldieren, und erst dann ergäbe sich der jeweilige Überschuss oder Fehlbetrag. Auf diese Operation ist hier jedoch verzichtet worden, da es in erster Linie darauf ankam, die Diskrepanz zwischen den laufenden Einnahmen aus Steuern und steuerähnlichen Abgaben sowie dem Vermögen und den laufenden Ausgaben darzustellen. Ferner ist ein weiterer erläuternder Hinweis notwendig: Bei den Einnahmen und Ausgaben ebenso wie bei der ausgewiesenen Nettokreditaufnahme handelt es sich um tatsächlich in dem Rechnungsjahr getätigte Einnahmen und Ausgaben, nicht aber um die Wiedergabe der in den jeweiligen Haushaltsrechnungen nachgewiesenen Einnahmen und Ausgaben, da in diesem z.T. sogenannte Einnahme- und Ausgabereste sowie nicht realisierte Anleiheermächtigungen (letztere behandelt wie tatsächlich erfolgte Einnahmen) über mehrere Haushaltsjahre hin- und hergeschoben wurden, um wirklich bestehende Defizite oder Überschüsse (wie z. B. 1924/25 im Reichshaushalt) zu verschleiern. Einschließlich der für das Rechnungsjahr 1924/25 nur schätzbaren Fehlbeträge benötig¬ten die öffentlichen Hände und das Sozialversicherungssystem bis zum Ende des Haushaltsjahres 1932/33 bei insgesamt rd. 192 Mrd. RM Ausgaben (in laufenden Prei¬sen) und rd. 177,4 Mrd. RM laufenden Einnahmen aus Steuern, Abgaben, Gebühren, Beiträgen und Vermögen rd. 14,6 Mrd. RM aus der Kreditaufnahme (oder 7,5 v. H. der Ausgaben), um ihre Haushalte zu bilanzieren. Obwohl insbesondere das Reich Kredite keineswegs nur für investive Ausgaben aufnahm, war diese Neuverschuldung der öf-fentlichen Hände an sich weder absolut noch als Anteil an den Gesamtausgaben be¬sonders besorgniserregend. Vor allem konnten von ihr schwerlich inflationäre Wir¬kungen ausgehen. Erst in den beiden folgenden Haushaltsjahren 1933/34 und 1934/35, als der Fehlbetrag der öffentlichen Haushalte bei schätzungsweise 44,4 Mrd. RM Ausgaben auf 11,5 Mrd. RM (oder 25,9 v.H. der Ausgaben) emporschnellte, sind solche Wirkungen unzweifelhaft zu vermuten“.
(2) Anmerkung zur Zeitreihe „Nettokreditaufnahme“
(Zitat aus: Witt, Peter-Christian, 1985: Die Auswirkungen der Inflation auf die Finanzpolitik des Deutschen Reiches 1924 – 1935, in: Feldmann, G. D. (Hrsg.) unter Mitarbeit von E. Müller-Luckner, 1985: Die Nachwirkungen der Inflation auf die deutsche Geschichte 1924 – 1933. München: Oldenbourg, S. 55f).
„Nettokreditaufnahme heißt hier: Nettoerlös aus sämtlichen Kreditoperationen innerhalb eines Haushaltsjahres unabhängig von der Laufzeit der Kredite abzüglich sämtlicher für Tilgungen, Rückkäufe oder Rückzahlungen (bei kurzfristigen Krediten) aufgewendeten Summen. Dabei sind Kreditaufnahmen zwischen öffentlichen Körperschaften nicht ausgeschieden, so daß aus der Nettokreditaufnahme noch nicht auf die Beanspruchung des Kapitalmarkts durch die öffentlichen Hände geschlossen werden kann.
Weiterhin ist hier festzuhalten, daß die nominale Zunahme der öffentlichen Verschuldung (auch ohne die hier nicht berücksichtigte Aufwertungsschuld bzw. ohne aus den Schlußentschädigungen für Kriegsschäden entstandene Buchschulden, die z.T. gänzlich unverzinst blieben bzw. weit unter dem Marktzinssatz bedient wurden) weitaus höher lag als der Nettoerlös aus den Kreditoperationen, da dieser bei lang- und mittelfristigen Krediten im Durchschnitt nur bei etwa 88 v. H. des Nominalbetrags lag. Für die kurzfristigen Kreditoperationen konnte wegen der hohen Zahl und wegen der z.T. nicht in allen Einzelheiten -bekannten Bedingungen eine solche Durchschnittsberechnung nicht durchgeführt werden“.
(3) Anmerkungen zu den einzelnen Tabellen
Tabelle A.03 Einnahmen von Reich, Ländern, Gemeinden, Gemeindeverbänden und dem Sozialversicherungssystem nach Einnahmegruppen, in Prozent (1913-1936)
1913/1914: „Lohnsteuer und Arbeitnehmerbeiträge zum Sozialversicherungssystem“ und „Veranlagte Einkommensteuer, Kapitalertragssteuer, Körperkraftsteuer, Arbeitgeberbeiträge zum Sozialversicherungssystem“ zusammengefasst:
Die Steuerstatistik läßt eine Trennung der aus abhängiger Beschäftigung stammenden Steuerleistungen (dies würde in etwa der Lohnsteuer, die es damals nicht gab, entsprechen) und der Steuerleistungen aus selbständiger Beschäftigung, Gewerbebetrieb, Landwirtschaft etc. sowie aus Kapitaleinkommen nicht zu, da zwar für die Bundesstaaten eine solche Trennung möglich wäre, die wichtigeren Gemeindezuschläge zu den staatlichen Einkommensteuern aber – abgesehen von der Tatsache, daß sie z.T. ohnehin geschätzt werden mußten – in dieser Weise nicht aufgeteilt werden können.
1924/1925: „Grund-, Gebäude-, Grunderwerbssteuer, Zuwachssteuer“, „Gewerbesteuer; Hauszinssteuer; Sonstige Steuern“ zusammengefasst:
Zum Teil. geschätzte Zahlen, da die Einnahmen der Gemeinden, denen die unter Nr. 4-8 verzeichneten Steuern zu einem erheblichen Maße zuflossen, nicht vollständig erfaßt wurden, sondern aus den für einen Teil der Gemeinden erfaßten Beträgen eine Hochrechnung für sämtliche Gemeinden erfolgte.
1925/26: Die Daten für das Haushaltsjahr 1925/26 weichen von den in Witt, Finanzpolitik, 404 (Tabelle 6) genannten Daten ab, da dort bei der Berechnung eine Vertauschung der Zahlen für die Lohnsteuer und die veranlagte Einkommensteuer erfolgt ist.
Tabelle A.04 Steuern, Abgaben und Beiträge zum Sozialversicherungssystem, Index 1928/29 = 100, in Preisen von 1928/29 (1913-1936)
Das Jahr mit der höchsten laufenden Belastung aus Steuern und Abgaben 1928/29 ist gleich 100 gesetzt (wegen der höheren Einnahmen aus den Beiträgen zum Sozialversicherungssystem, unter dem hier immer die Kranken-, Invaliden-, Angestellten-, Knappschafts- und Arbeitslosen-versicherung verstanden wird, wuchsen die Einnahmen aus Steuern, Abgaben und Beiträgen in laufenden Preisen 1929/30 nochmals geringfügig). Zur Ermittlung der realen Belastung aus den einzelnen Steuern, Abgaben und Beiträgen sind die laufenden Einnahmen für die Beiträge zum Sozialversicherungssystem mit dem Preisindex des NSP zu Marktpreisen, wie er bei Hoffmann, Wachstum, 601 nachgewiesen ist, in- bzw. deflationiert worden, während die Steuern und Abga-ben zunächst vierteljährlich nach den Kassenrechnungen festgestellt und dann über den Hoff-mannschen Index de- bzw. inflationiert wurden.
Spalte 1: Lohnsteuer, enthält auch die Krisenlohnsteuer, Ehestandshilfe bzw. Ledigensteuer (1930 ff.) und jenen Teil der Sonderabgabe der Beschäftigten zur Arbeitslosenversiche¬rung (1933 u. 1934), die dem Reich überwiesen wurde, sowie die Bürgersteuer (1931 ff.).
Spalte 2: Von den Arbeitnehmern gezahlte Beiträge einschließlich jenen Teils der Sonderabgabe der Beschäftigten zur Arbeitslosenversicherung, der diesem Versicherungszweig zugute kam, aber ohne die Beiträge der freiwillig Versicherten, soweit ihr Einkommen über den Bemessungsgrenzen lag. Letztere Beiträge sind Spalte 7 zugewiesen worden.
Spalte 4: Veranlagte Einkommensteuer aus Land- und Forstwirtschaft, Gewerbebetrieb, Kapi-talvermögen, Vermietung und Verpachtung, sonstiger selbständiger Beschäftigung und derjenigen Nichtselbständigen, die mehr als 8000 RM Jahreseinkommen hatten und daher der Veranlagungspflicht unterlagen (etwa zwischen 253 000 (Höchststand 1929) und 108 000 (1933) Steuerpflichtige). Dazu jener Anteil der kopfsteuerartigen Bürgersteuer, die auf die veranlagten Einkommensteuerpflichtigen entfiel.
Spalte 5: Kapitalertragsteuer enthält nur die an der Quelle erhobene Basissteuer; übrige Steuer auf Kapitalerträge unter Spalten 4 und 6 erfasst.
Spalte 7: Arbeitgeberbeiträge zur Sozialversicherung einschließlich der Beiträge der freiwillig Versicherten, soweit ihr Einkommen die Bemessungsgrenzen überstieg, aber ohne pri¬vate Krankenversicherung.
Spalte 10: Von der Beförderungssteuer ist hier nur diejenige auf den Personenverkehr erfaßt (Be-förderungssteuer für den Güterverkehr unter Spalte 15).
Spalte 11: Enthält auch alle einmaligen Abgaben vom Vermögen.
Spalte 12: Enthält auch die Ausgleichsabgaben der gemeindefreien Gutsbezirke Preußens (bis 1929), die überwiegend Ausgleich für den in diesen Gebieten nicht erhobenen Staatsanteil der aufgeführten Steuern darstellte.
Spalte 15: Hier sind eine ganze Reihe von höchst unterschiedlichen Steuern (Kapitalverkehrs-steuern, Industriebelastung, Rentenbankbelastung der Landwirtschaft, Beförderungssteuer für Güter) erfaßt, deren gemeinsames Merkmal aber eine Belastung der „Wirt¬schaft" war.
Tabelle A.05 Zolleinnahmen und Zollbelastung der Einfuhren (1913-1936)
Die hier aufgeführten Zolleinnahmen weichen von den Angaben für die jeweiligen Rechnungs- bzw. Kalenderjahre ab, da hier die in Anrechnung genommenen Einfuhrscheine (Exportprämien für bestimmte landwirtschaftliche Erzeugnisse) nicht abgesetzt worden sind.
Importe, in Preisen von 1913:
Berechnet über die Einzelindices der Importpreise bei Hoffmann, Wachstum, S. 610-615. Da Hoffmann sowohl bei seinem Index für sämtliche Importe wie für die einzelnen Warengruppen (Nahrungsmittel; Genußmittel; Rohstoffe; Halbwaren; Fertigwaren) mit einer Gewichtung auf den Basisjahren 1911/13 und 1928 arbeitet, können bei einer direkten Übertragung seiner Preisreihen erhebliche Fehler entstehen. Hier sind daher die Einzelindices für die einzelnen Warengruppen verwandt worden, wodurch die Fehlermarge bei diesen Berechnungen herabgesetzt wird.
Mehr
Sachliche Untergliederung der Datentabellen:
A.01 Die jährlichen Wachstumsraten von Preisen, Löhnen, Gehältern und Renten (1925-1935)
A.02a Die Einnahmen der Gebietskörperschaften und des Sozialversicherungssystems und ihre Ausgaben, in laufenden Preisen (1913-1935)
A.02b Die Einnahmen des Reiches und seine Ausgaben, ohne Sozialversicherung, in laufenden Preisen (1924-1935)
A.02c Die Entwicklung der Reichsschuld, Nominalbeträge, in Mill. RM (1924-1933)
A.03 Einnahmen von Reich, Ländern, Gemeinden, Gemeindeverbänden und dem Sozialversicherungssystem nach Einnahmegruppen, in Prozent (1913-1936)
A.04 Steuern, Abgaben und Beiträge zum Sozialversicherungssystem, Index 1928/29 = 100, in Preisen von 1928/29 (1913-1936)
A.05 Zolleinnahmen und Zollbelastung der Einfuhren (1913-1936)
A.06a Die Struktur der öffentlichen Ausgaben: Gebietskörperschaften und Sozialversicherungssystem, in Prozent (1913-1933)
A.06b Die Struktur der öffentlichen Ausgaben: Reich, in Prozent (1913-1933)
A.07 Durchschnittliche Rentenentwicklung im Deutschen Reich (1914-1936)
A.01 Die jährlichen Wachstumsraten von Preisen, Löhnen, Gehältern und Renten (1925-1935)
A.02a Die Einnahmen der Gebietskörperschaften und des Sozialversicherungssystems und ihre Ausgaben, in laufenden Preisen (1913-1935)
A.02b Die Einnahmen des Reiches und seine Ausgaben, ohne Sozialversicherung, in laufenden Preisen (1924-1935)
A.02c Die Entwicklung der Reichsschuld, Nominalbeträge, in Mill. RM (1924-1933)
A.03 Einnahmen von Reich, Ländern, Gemeinden, Gemeindeverbänden und dem Sozialversicherungssystem nach Einnahmegruppen, in Prozent (1913-1936)
A.04 Steuern, Abgaben und Beiträge zum Sozialversicherungssystem, Index 1928/29 = 100, in Preisen von 1928/29 (1913-1936)
A.05 Zolleinnahmen und Zollbelastung der Einfuhren (1913-1936)
A.06a Die Struktur der öffentlichen Ausgaben: Gebietskörperschaften und Sozialversicherungssystem, in Prozent (1913-1933)
A.06b Die Struktur der öffentlichen Ausgaben: Reich, in Prozent (1913-1933)
A.07 Durchschnittliche Rentenentwicklung im Deutschen Reich (1914-1936)
Bearbeitungshinweise
Datum der Archivierung: Dezember 2011
Jahr der Online-Publikation: 1985
Bearbeiter in GESIS: Simone Bubel/Jürgen Sensch
Version:Version 1.0.0.
Zugangsklasse: A
Jahr der Online-Publikation: 1985
Bearbeiter in GESIS: Simone Bubel/Jürgen Sensch
Version:Version 1.0.0.
Zugangsklasse: A
Materialien zur Studie
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