Hier können Sie Studien über eine thematische Zuordnung auswählen. Alle Studien wurden (genau) einem Thema zugeordnet.
- Arbeit
- Bauen
- Bevölkerung
- Bildung
- Einkommen
- Energie
- Geld
- Gesundheit
- Handel
- Hanse
- Industrie
- Innovation
- Konjunktur
- Kriminalität
- Kultur
- Landwirtschaft
- Migration
- Preise
- Sozialstaat
- Staatsfinanzen
- Städte
- Umwelt
- Unternehmen
- Verbrauch
- Verkehr
- Versicherungen
- VGR
- Wahlen
- Übergreifend
- SIMon: Social Indicators Monitor 1950-2013
- Demonstrationsbeispiele
15 Studien 3830 Zeitreihen | ||||
ZA 8208 | VGR | Heske, Gerhard (2005 [2006]), Bruttoinlandsprodukt, Verbrauch und Erwerbstätigkeit in Ostdeutschland 1970 bis 2000 - Neue Ergebnisse einer volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung. |
1049 Zeitreihen (1970 - 2000) 87 Tabellen |
Beschreibung... |
ZA 8224 | VGR | Hoffmann, Walther G.; Müller, Josef H. (1959 [2005]), Das Deutsche Volkseinkommen in ausgewählten Bundesstaaten 1851-1913 |
145 Zeitreihen (1851 - 1957) 12 Tabellen |
Beschreibung... |
ZA 8260 | VGR | Hoffmann, Walther G. (1965 [2006]), Das Wachstum der deutschen Wirtschaft seit der Mitte des 19. Jahrhunderts. Produktion und Wertschöpfung nach Wirtschaftsbereichen, Nettosozialprodukt zu Marktpreisen und zu Faktorkosten. |
48 Zeitreihen (1850 - 1959) 5 Tabellen |
Beschreibung... |
ZA 8375 | VGR | Heske, Gerhard (2009 [2009]), Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung für die ehemalige DDR, 1950 bis 1989. |
737 Zeitreihen (1949 - 2000) 112 Tabellen |
Beschreibung... |
ZA 8382 | VGR | Merkel, Wilma; Wahl, Stefanie (1991 [2009]), Die wirtschaftliche Entwicklung im östlichen Teil Deutschlands von 1949 bis 1989. |
52 Zeitreihen (1936 - 1989) 13 Tabellen |
Beschreibung... |
ZA 8387 | VGR | Maddison, Angus; Alton, Thad P. (1995 [2009]), Entwicklung des Bruttoinlandprodukts der DDR 1950 – 1989. |
29 Zeitreihen (1820 - 1991) 4 Tabellen |
Beschreibung... |
ZA 8386 | VGR | Keese, Dietmar (1967 [2010]), Die volkswirtschaftlichen Gesamtgrößen für das Deutsche Reich 1925 – 1936. |
108 Zeitreihen (1924 - 1936) 11 Tabellen |
Beschreibung... |
ZA 8391 | VGR | Schwarzer, Oskar (1999 [2009]), Sozialistische Zentralplanwirtschaft in der SBZ/DDR, 1945 - 1989. |
377 Zeitreihen (1939 - 1990) 37 Tabellen |
Beschreibung... |
ZA 8137 | VGR | Ritschl, Albrecht; Spoerer, Mark (1997 [2011]), Das Bruttosozialprodukt in Deutschland nach den amtlichen Volkseinkommens- und Sozialproduktstatistiken 1901-1995. |
20 Zeitreihen (1901 - 1995) 2 Tabellen |
Beschreibung... |
ZA 8466 | VGR | Sleifer, Jaap (2006 [2011]), Berechnungen zum Bruttoinlandprodukt der DDR. |
60 Zeitreihen (1936 - 1992) 7 Tabellen |
Beschreibung... |
ZA 8568 | VGR | Heske, Gerhard (2013 [2013]), Wertschöpfung, Erwerbstätigkeit und Investitionen in der Industrie Ostdeutschlands 1950-2000. |
478 Zeitreihen (1950 - 2000) 50 Tabellen |
Beschreibung... |
ZA 8533 | VGR | Helmstädter, Ernst (1969 [2012]), Die Entwicklung von Kapitalkoeffizient und Lohnquote, Deutschland im internationalen Vergleich, 1850 – 1962 und 1960 bis 2000. |
156 Zeitreihen (1850 - 2000) 26 Tabellen |
Beschreibung... |
ZA 8619 | VGR | Sensch, Jürgen (1934, 2015 [2015]), histat - Datenkompilation online: Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen: Bruttoinlands-produkt, Bruttonationaleinkommen und Volkseinkommen, Deutschland 1913 – 2014. |
122 Zeitreihen (1913 - 2014) 9 Tabellen |
Beschreibung... |
ZA 8621 | VGR | Statistisches Reichsamt (1932 [2015]), Das deutsche Volkseinkommen vor und nach dem Kriege, 1891 bis 1941. |
291 Zeitreihen (1877 - 1941) 17 Tabellen |
Beschreibung... |
ZA 8620 | VGR | Sensch, Jürgen (2004, 2016 [2016]), histat - Datenkompilation online: Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen: Einkommen in den VGR, Deutschland 1950 – 2015. |
158 Zeitreihen (1925 - 2015) 19 Tabellen |
Beschreibung... |
ZA 8222 | Geld | Deutsche Bundesbank, Deutsches Geld- und Bankwesen in Zahlen 1876 bis 1945 |
505 Zeitreihen (1860 - 1945) 40 Tabellen |
Beschreibungsansicht schließen |
Bibliographische Angaben
Studiennummer: ZA 8222
Studientitel: Deutsches Geld- und Bankwesen in Zahlen 1876 bis 1945
Erhebungs- bzw. Untersuchungszeitraum: 1860 - 1945
Primärforscher: Deutsche Bundesbank
Veröffentlichung (gedruckte Veröffentlichung): Deutsche Bundesbank (Hrsg.), 1976: Deutsches Geld- und Bankwesen in Zahlen 1876 - 1975. Frankfurt am Main: Fritz Knapp.
Empfohlene Zitation (Datensatz):
Deutsche Bundesbank, (1976 [2005]) Deutsches Geld- und Bankwesen in Zahlen 1876 bis 1945
Daten entnommen aus:
GESIS Datenarchiv, Köln. histat.
Studiennummer 8222
Datenfile Version 1.0.0
Studientitel: Deutsches Geld- und Bankwesen in Zahlen 1876 bis 1945
Erhebungs- bzw. Untersuchungszeitraum: 1860 - 1945
Primärforscher: Deutsche Bundesbank
Veröffentlichung (gedruckte Veröffentlichung): Deutsche Bundesbank (Hrsg.), 1976: Deutsches Geld- und Bankwesen in Zahlen 1876 - 1975. Frankfurt am Main: Fritz Knapp.
Empfohlene Zitation (Datensatz):
Deutsche Bundesbank, (1976 [2005]) Deutsches Geld- und Bankwesen in Zahlen 1876 bis 1945
Daten entnommen aus:
GESIS Datenarchiv, Köln. histat.
Studiennummer 8222
Datenfile Version 1.0.0
Inhalt der Studie
Mehr
Studienbeschreibung:
„Die Deutsche Bundesbank legt mit dieser statistischen Dokumentation Materialien zur Entwicklung des Geld- und Bankwesens in den letzten hundert Jahren vor. Das Zahlenwerk ist freilich nicht lückenlos. Der Suche nach Zahlen für die Zeit vor 1948 stellten sich viele, zum Teil unüberwindliche Schwierigkeiten entgegen. Das große Archiv der Reichsbank in Berlin stand nicht mehr zur Verfügung. Die wenigen noch vorhandenen Fundstellen waren sehr verstreut: frühere Reichsbankanstalten, deren Dienstgebäude nicht durch Kriegseinwirkung zerstört waren, Verbände der Kreditwirtschaft, soweit sie noch über Teile ihrer früheren Archive verfügten, Bibliotheken des In- und Auslands.
In der langen Periode von hundert Jahren haben sich die statistischen Informationen auf dem Gebiete des Bank- und Geldwesens erst allmählich entwickelt. Im vergangenen Jahrhundert und im ersten Viertel des jetzigen decken die Zahlenunterlagen nur Teilgebiete der Finanzierungsvorgänge. Es folgen Jahre, die zwar durch vielfältige statistische Publikationen der Reichsbank, des Statistischen Reichsamts, der Verbände des Kreditgewerbes und sonstiger Stellen gekennzeichnet sind, bei denen es aber an der Koordination fehlt, so dass nicht selten widersprüchliche Angaben zu gleichen oder etwa gleichen Tatbeständen vorliegen. Hier galt es, eine Auswahl zu treffen, ohne auf wesentliche Informationen zu verzichten. Je mehr sich die „Darstellung in Zahlen" der Gegenwart nähert, um so ergiebiger werden die Statistiken für alle Bereiche des Geld- und Bankwesens, die Gegenstand dieser Publikation sind …
Für die Jahre von 1875 bis 1945 ist nicht versucht worden, durchgehende statistische Reihen zu erstellen. Bei den mehrfachen Änderungen des Gebietsstandes, der Währungen, der Notenbank- und Bankenstruktur und den Lücken im Informationsmaterial wäre dies nicht Erfolg versprechend gewesen. Auf Schätzungen und formale Verknüpfungen wurde daher in diesem Zeitabschnitt grundsätzlich verzichtet; im Wesentlichen wird nur originäres Zahlenmaterial dargeboten. Es bleibt der Forschung überlassen, Lücken und Brüche in den Reihen zu schließen, so gut dies unter dem speziellen Gesichtswinkel einer jeweiligen Untersuchung möglich ist. Der Wissenschaft und Praxis aber wird damit das Suchen nach Zahlenmaterial aus lang verflossenen Jahrzehnten und zum Teil verschütteten Quellen erleichtert“ (zitiert aus dem Vorwort von Karl Klasen, Präsident der Deutschen Bundesbank, in: Deutsche Bundesbank (Hrsg.), 1976: Deutsches Geld- und Bankwesen in Zahlen 1876 - 1975. Frankfurt am Main: Fritz Knapp).
In der vorliegenden Studie wurden nur die Datentabellen aus der Publikation der Deutschen Bundesbank („Deutsches Geld – und Bankwesen in Zahlen 1876 – 1975“, Frankfurt am Main, 1976) berücksichtigt, die den Zeitraum von 1876 bis 1945 abdecken. Für die Zeit nach 1945 siehe die Studie „50 Jahre Deutsche Mark. Monetäre Statistiken von 1948 bis 1997“ (Deutsche Bundesbank, ZA - Studiennummer: 8186).
Literatur:
Deutsche Bundesbank (Hrsg.), 1976: Währung und Wirtschaft in Deutschland 1876-1975. Frankfurt a.M.: Fritz Knapp.
Verzeichnis der Tabellen in HISTAT:
A. Ausgewählte Daten zur Wirtschaftsentwicklung
A.1.01a Monetäre Entwicklung (1876-1923)
A.1.01b Monetäre Entwicklung (1924-1945)
A.1.02 Allgemeine Wirtschaftsentwicklung (1876-1944)
A. Bankstatistische Gesamtübersichten
B.I.1.01 Bargeldumlauf (1876-1945)
B.I.1.04 Angaben zur Entwicklung der Einlagen der Reichsbank und der Bankengruppen (1876-1920)
B.I.1.05 Angaben zur Kreditgewährung der Reichsbank und der Bankengruppen (1876-1920)
B.I.1.06 Entwicklung der Einlagen der Reichsbank und der Kreditinstitute (1925-1944)
B.I.1.07 Kreditgewährung der Reichsbank und der Kreditinstitute (1924-1944)
B.I.1.09 Wechselumlauf (1876-1913)
B.I.1.10 Wechselumlauf und seine Unterbindung (1925-1942)
D. Kreditinstitute
D.I.1.03 Öffentlich-rechtliche Bodenkreditinstitute (1860-1918)
D.I.1.04 Sparkassen im Deutschen Reich (1875-1920)
D.I.1.05 Sparkassen in Preußen (1860-1920)
D.I.1.07 Kreditgenossenschaften, gesamt (1896-1919)
D.I.1.08 Gewerbliche Kreditgenossenschaften (1860-1920)
D.II.2.01a Zahl der Kreditinstitute nach Bankengruppen (1928-1940)
D.II.2.01b Bilanzsumme der Kreditinstitute nach Bankengruppen (1928-1940)
F. Zinssätze
F.2.01 Entwicklung ausgewählter Zinsen und Renditen (1876-1944)
F.2.03 Geldmarktsätze im In- und Ausland (1924-1944)
F.2.05 Soll- und Habenzinsen der Kreditinstitute (1924-1944)
G. Kapitalmarkt
G.I.1.01a Umlauf von Wertpapieren inländischer Emittenten (1870-1918)
G.I.1.01b Umlauf von Wertpapieren inländischer Emittenten (1924-1944)
G.I.1.07a Ausgabe von Wertpapieren im Inland (1883-1913)
G.I.1.07b Ausgabe von Wertpapieren im Inland (1824-1943)
G.I.2.01a Aktienkapital und Aktienkurse inländischer Gesellschaften (1870-1922)
G.I.2.01b Aktienkapital und Aktienkurse inländischer Gesellschaften (1925-1943)
G.I.2.02a Index der Aktienkurse (1870-1913)
G.I.2.02b Index der Aktienkurse (1914-1943)
G.I.2.03 Börsenkurse und Renditen inländischer Wertpapiere (1928-1943)
G.I.2.04 Geldmittel und Vermögensanlagen der Versicherungsunternehmen (1913-1940)
H. Öffentliche Verschuldung
H.1.01 Verschuldung der öffentlichen Haushalte (1877-1945)
J. Außenwirtschaft
J.I.1.01 Wichtige Posten der Zahlungsbilanz (1872-1948)
J.I.1.03 Außenhandel (Spezialhandel) nach Warengruppen (1872-1943)
J.I.1.04a Dienstleistungsverkehr mit dem Ausland (Gesamt) (1924-1935)
J.I.1.04b Dienstleistungsverkehr mit dem Ausland (Sonstige Dienstleistungen) (1924-1935)
J.I.1.05 Zur Übertragungsbilanz Reparationsleistungen (1924-1933)
J.I.1.07 Kapitalverkehr mit dem Ausland (1924-1935)
J.I.2.01 Gold- und Devisenbestand der Reichsbank (1876-1944)
J.I.2.02 Auslandsverbindlichkeiten der Kreditinstitute (1925-1943)
J.I.2.03 Auslandsforderungen und -verbindlichkeiten der Berliner Großbanken (1928-1943)
„Die Deutsche Bundesbank legt mit dieser statistischen Dokumentation Materialien zur Entwicklung des Geld- und Bankwesens in den letzten hundert Jahren vor. Das Zahlenwerk ist freilich nicht lückenlos. Der Suche nach Zahlen für die Zeit vor 1948 stellten sich viele, zum Teil unüberwindliche Schwierigkeiten entgegen. Das große Archiv der Reichsbank in Berlin stand nicht mehr zur Verfügung. Die wenigen noch vorhandenen Fundstellen waren sehr verstreut: frühere Reichsbankanstalten, deren Dienstgebäude nicht durch Kriegseinwirkung zerstört waren, Verbände der Kreditwirtschaft, soweit sie noch über Teile ihrer früheren Archive verfügten, Bibliotheken des In- und Auslands.
In der langen Periode von hundert Jahren haben sich die statistischen Informationen auf dem Gebiete des Bank- und Geldwesens erst allmählich entwickelt. Im vergangenen Jahrhundert und im ersten Viertel des jetzigen decken die Zahlenunterlagen nur Teilgebiete der Finanzierungsvorgänge. Es folgen Jahre, die zwar durch vielfältige statistische Publikationen der Reichsbank, des Statistischen Reichsamts, der Verbände des Kreditgewerbes und sonstiger Stellen gekennzeichnet sind, bei denen es aber an der Koordination fehlt, so dass nicht selten widersprüchliche Angaben zu gleichen oder etwa gleichen Tatbeständen vorliegen. Hier galt es, eine Auswahl zu treffen, ohne auf wesentliche Informationen zu verzichten. Je mehr sich die „Darstellung in Zahlen" der Gegenwart nähert, um so ergiebiger werden die Statistiken für alle Bereiche des Geld- und Bankwesens, die Gegenstand dieser Publikation sind …
Für die Jahre von 1875 bis 1945 ist nicht versucht worden, durchgehende statistische Reihen zu erstellen. Bei den mehrfachen Änderungen des Gebietsstandes, der Währungen, der Notenbank- und Bankenstruktur und den Lücken im Informationsmaterial wäre dies nicht Erfolg versprechend gewesen. Auf Schätzungen und formale Verknüpfungen wurde daher in diesem Zeitabschnitt grundsätzlich verzichtet; im Wesentlichen wird nur originäres Zahlenmaterial dargeboten. Es bleibt der Forschung überlassen, Lücken und Brüche in den Reihen zu schließen, so gut dies unter dem speziellen Gesichtswinkel einer jeweiligen Untersuchung möglich ist. Der Wissenschaft und Praxis aber wird damit das Suchen nach Zahlenmaterial aus lang verflossenen Jahrzehnten und zum Teil verschütteten Quellen erleichtert“ (zitiert aus dem Vorwort von Karl Klasen, Präsident der Deutschen Bundesbank, in: Deutsche Bundesbank (Hrsg.), 1976: Deutsches Geld- und Bankwesen in Zahlen 1876 - 1975. Frankfurt am Main: Fritz Knapp).
In der vorliegenden Studie wurden nur die Datentabellen aus der Publikation der Deutschen Bundesbank („Deutsches Geld – und Bankwesen in Zahlen 1876 – 1975“, Frankfurt am Main, 1976) berücksichtigt, die den Zeitraum von 1876 bis 1945 abdecken. Für die Zeit nach 1945 siehe die Studie „50 Jahre Deutsche Mark. Monetäre Statistiken von 1948 bis 1997“ (Deutsche Bundesbank, ZA - Studiennummer: 8186).
Literatur:
Deutsche Bundesbank (Hrsg.), 1976: Währung und Wirtschaft in Deutschland 1876-1975. Frankfurt a.M.: Fritz Knapp.
Verzeichnis der Tabellen in HISTAT:
A. Ausgewählte Daten zur Wirtschaftsentwicklung
A.1.01a Monetäre Entwicklung (1876-1923)
A.1.01b Monetäre Entwicklung (1924-1945)
A.1.02 Allgemeine Wirtschaftsentwicklung (1876-1944)
A. Bankstatistische Gesamtübersichten
B.I.1.01 Bargeldumlauf (1876-1945)
B.I.1.04 Angaben zur Entwicklung der Einlagen der Reichsbank und der Bankengruppen (1876-1920)
B.I.1.05 Angaben zur Kreditgewährung der Reichsbank und der Bankengruppen (1876-1920)
B.I.1.06 Entwicklung der Einlagen der Reichsbank und der Kreditinstitute (1925-1944)
B.I.1.07 Kreditgewährung der Reichsbank und der Kreditinstitute (1924-1944)
B.I.1.09 Wechselumlauf (1876-1913)
B.I.1.10 Wechselumlauf und seine Unterbindung (1925-1942)
D. Kreditinstitute
D.I.1.03 Öffentlich-rechtliche Bodenkreditinstitute (1860-1918)
D.I.1.04 Sparkassen im Deutschen Reich (1875-1920)
D.I.1.05 Sparkassen in Preußen (1860-1920)
D.I.1.07 Kreditgenossenschaften, gesamt (1896-1919)
D.I.1.08 Gewerbliche Kreditgenossenschaften (1860-1920)
D.II.2.01a Zahl der Kreditinstitute nach Bankengruppen (1928-1940)
D.II.2.01b Bilanzsumme der Kreditinstitute nach Bankengruppen (1928-1940)
F. Zinssätze
F.2.01 Entwicklung ausgewählter Zinsen und Renditen (1876-1944)
F.2.03 Geldmarktsätze im In- und Ausland (1924-1944)
F.2.05 Soll- und Habenzinsen der Kreditinstitute (1924-1944)
G. Kapitalmarkt
G.I.1.01a Umlauf von Wertpapieren inländischer Emittenten (1870-1918)
G.I.1.01b Umlauf von Wertpapieren inländischer Emittenten (1924-1944)
G.I.1.07a Ausgabe von Wertpapieren im Inland (1883-1913)
G.I.1.07b Ausgabe von Wertpapieren im Inland (1824-1943)
G.I.2.01a Aktienkapital und Aktienkurse inländischer Gesellschaften (1870-1922)
G.I.2.01b Aktienkapital und Aktienkurse inländischer Gesellschaften (1925-1943)
G.I.2.02a Index der Aktienkurse (1870-1913)
G.I.2.02b Index der Aktienkurse (1914-1943)
G.I.2.03 Börsenkurse und Renditen inländischer Wertpapiere (1928-1943)
G.I.2.04 Geldmittel und Vermögensanlagen der Versicherungsunternehmen (1913-1940)
H. Öffentliche Verschuldung
H.1.01 Verschuldung der öffentlichen Haushalte (1877-1945)
J. Außenwirtschaft
J.I.1.01 Wichtige Posten der Zahlungsbilanz (1872-1948)
J.I.1.03 Außenhandel (Spezialhandel) nach Warengruppen (1872-1943)
J.I.1.04a Dienstleistungsverkehr mit dem Ausland (Gesamt) (1924-1935)
J.I.1.04b Dienstleistungsverkehr mit dem Ausland (Sonstige Dienstleistungen) (1924-1935)
J.I.1.05 Zur Übertragungsbilanz Reparationsleistungen (1924-1933)
J.I.1.07 Kapitalverkehr mit dem Ausland (1924-1935)
J.I.2.01 Gold- und Devisenbestand der Reichsbank (1876-1944)
J.I.2.02 Auslandsverbindlichkeiten der Kreditinstitute (1925-1943)
J.I.2.03 Auslandsforderungen und -verbindlichkeiten der Berliner Großbanken (1928-1943)
Methodologie
Mehr
Untersuchungsgebiet:
Reichsgebiet, jeweiliger Gebietsstand. Die statistischen Daten für die Zeit vor 1945 beziehen sich in der Regel auf das jeweilige Reichsgebiet. Wenn möglich, wurde bei einzelnen Tabellen oder Tabellenabschnitten noch jeweils gesondert vermerkt, von welchem Jahr ab Gebietsänderungen in die Statistik Eingang fanden. In einigen Fällen werden auch Reihen für verschiedene Gebietsstände zur gleichen Zeit veröffentlicht.
Reichsgebiet, jeweiliger Gebietsstand. Die statistischen Daten für die Zeit vor 1945 beziehen sich in der Regel auf das jeweilige Reichsgebiet. Wenn möglich, wurde bei einzelnen Tabellen oder Tabellenabschnitten noch jeweils gesondert vermerkt, von welchem Jahr ab Gebietsänderungen in die Statistik Eingang fanden. In einigen Fällen werden auch Reihen für verschiedene Gebietsstände zur gleichen Zeit veröffentlicht.
Mehr
Quellentypen:
Publikationen der Hauptproduzenten des statistischen Materials: Notenbank und Statistische Ämter (Kaiserliches Statistisches Amt/Statistisches Reichsamt). Sonstige Quellen: Zeitschriften, Geschäftsberichte, Sonstige Periodika.
Bei der Materialsuche blieben manche Fragen offen. Nicht in allen Fällen konnten Unterschiede in Reihen mit gleicher oder ähnlicher Bezeichnung geklärt werden. Nicht selten standen originäre Angaben aus verschiedenen Quellen zur Verfügung. Es wurde stets versucht, jeweils eine einheitliche Quelle beizubehalten. Gelegentlich wurden jedoch fehlende Zwischentermine durch Rückgriff auf andere Reihen über dieselben Tatbestände geschlossen.
Ausführlich siehe das Quellenverzeichnis unter den Studiendetails.
Publikationen der Hauptproduzenten des statistischen Materials: Notenbank und Statistische Ämter (Kaiserliches Statistisches Amt/Statistisches Reichsamt). Sonstige Quellen: Zeitschriften, Geschäftsberichte, Sonstige Periodika.
Bei der Materialsuche blieben manche Fragen offen. Nicht in allen Fällen konnten Unterschiede in Reihen mit gleicher oder ähnlicher Bezeichnung geklärt werden. Nicht selten standen originäre Angaben aus verschiedenen Quellen zur Verfügung. Es wurde stets versucht, jeweils eine einheitliche Quelle beizubehalten. Gelegentlich wurden jedoch fehlende Zwischentermine durch Rückgriff auf andere Reihen über dieselben Tatbestände geschlossen.
Ausführlich siehe das Quellenverzeichnis unter den Studiendetails.
Mehr
Verwendete Quellen (ausführliches Verzeichnis):
Im ersten Teil des nachstehenden Verzeichnisses sind die Quellen für alle Sachgebiete aufgeführt; an vorderster Stelle stehen die Publikationen der Hauptproduzenten des statistischen Materials - Notenbank und Statistische Ämter -, darauf folgen die sonstigen amtlichen und nichtamtlichen Quellen jeweils in alphabetischer Ordnung. Im zweiten Teil sind für die Zeit bis 1948 die in den einzelnen Sachgebieten verwendeten Quellen mit ihren Nummern genannt, um dem Benutzer den Weg von den Tabellen zu den Quellen zu erleichtern. Die Daten für die Zeit ab 1948 stammen, sofern in den Tabellen oder Erläuterungen nichts anderes vermerkt ist, aus Erhebungen der Bank deutscher Länder bzw. der Deutschen Bundesbank (mit Ausnahme von Tabelle A 1.02 „Allgemeine Wirtschaftsentwicklung" und des Teils H „Öffentliche Verschuldung", die überwiegend auf Zahlen des Statistischen Bundesamts beruhen); die Quellen für diese Zeit wurden lediglich im ersten Teil des Verzeichnisses aufgeführt. Sämtliche Zahlen wurden in der Regel der jeweils letztverfügbaren Publikation entnommen.
I. Gesamtverzeichnis der Quellen
A. Notenbanken
Reichsbank
1 Verwaltungsberichte für die Jahre 1876-1944.
2 Die Reichsbank 1876-1900 (Tabellenband), Berlin o. J.
3 Die Reichsbank 1876-1910. Organisation und Geschäftsverkehr statistisch dargestellt, Berlin 1912.
4 Die Reichsbank 1901-1925, Berlin o. J.
5 Graphisch-statistische Tabellen.
6 Bankenquete 1908/09, Materialien zur Frage des Depositenwesens (Punkt VI des Fragebogens). Für die Zwecke der Bankenquete bearbeitet in der Statistischen Abteilung der Reichsbank, Berlin 1910.
7 Vergleichende Notenbankstatistik. Organisation und Geschäftsverkehr wichtiger europäischer Notenbanken 1876-1913, statistisch dargestellt, bearbeitet in der Statistischen Abteilung der Reichsbank, Berlin 1925.
8 Untersuchungsausschuss für das Bankwesen 1933: Untersuchung des Bankwesens 1933, II. Teil: Statistiken. Zusammengestellt von der Volkswirtschaftlichen und Statistischen Abteilung der Reichsbank, Berlin 1934.
Bank deutscher Länder/Deutsche Bundesbank
9 Geschäftsberichte 1948/49-1974.
10 Monatsberichte 1948-1975.
11 Statistische Beihefte zu den Monatsberichten der Deutschen Bundesbank
Reihe 1 Bankenstatistik nach Bankengruppen, 1969-1975.
Reihe 2 Wertpapierstatistik, 1968-1975.
Reihe 3 Zahlungsbilanzstatistik, 1968-1975
Reihe 4 Saisonbereinigte Wirtschaftszahlen, 1968-1975
Reihe 5 Die Währungen der Welt, 1974-1975
12 Statistisches Jahrbuch der Bank deutscher Länder 1948-1954, Frankfurt 1955.
13 Zahlenübersichten und methodische Erläuterungen zur gesamtwirtschaftlichen
Finanzierungsrechnung der Deutschen Bundesbank 1950 bis 1974, Sonderdrucke der Deutschen Bundesbank, Frankfurt 1975.
14 Diskont- und Lombardsätze, in: Allgemeine Geschäftsbedingungen, Anlagen 1a-c.
B. Statistische Ämter
Kaiserliches Statistisches Amt/Statistisches Reichsamt
15 Statistisches Jahrbuch für das Deutsche Reich, 1880-1941/42.
16 Statistik des Deutschen Reichs, Erste Reihe (Band I-LXIII) und Neue Folge, Band 1 bis 601, Berlin 1873-1942.
17 Vierteljahreshefte zur Statistik des Deutschen Reichs, 1892-1943. 18 Wirtschaft und Statistik, 1921-1944.
19 Statistisches Handbuch für das Deutsche Reich, Erster und Zweiter Teil, Berlin 1907.
20 Die deutschen Banken 1924 bis 1926, Einzelschriften zur Statistik des Deutschen Reichs, Nr. 3, Berlin 1927.
21 Die öffentliche Verschuldung im Deutschen Reich am 31. März 1928 und am 31. Dezember 1929, Einzelschriften zur Statistik des Deutschen Reichs, Nr. 13, Berlin 1930.
22 Öffentlicher Kredit und Wirtschaftskrise, Einzelschriften zur Statistik des Deutschen Reichs, Nr. 27, Berlin 1933.
23 Zahlen zur Geldentwertung in Deutschland 1914 bis 1923, Sonderhefte zu Wirtschaft und Statistik, Nr. 1, Berlin 1925.
24 Die deutsche Zahlungsbilanz der Jahre 1924-1933, Sonderhefte zu Wirtschaft und Statistik, Nr. 14, Berlin 1934.
25 Statistisches Jahrbuch für den Preußischen Staat (ab 1919: Statistisches Jahrbuch für den
Freistaat Preußen), Berlin, Jahrgänge 1913 bis 1922 (Preußisches Statistisches Landesamt).
26 Statistisches Handbuch von Deutschland 1928-1944, hrsg. vom Länderrat des Amerikanischen Besatzungsgebiets, München 1949.
Statistisches Bundesamt
27 Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland, 1952-1975. 28 Wirtschaft und Statistik, 1949/50-1975.
29 Fachserien
A Bevölkerung und Kultur, Reihen 1 und 6.
D Industrie und Handwerk, Reihe 2.
G Außenhandel, Reihen 1 und 3.
I Geld und Kredit, Reihe 2.
L Finanzen und Steuern. Reihe 3.
M Preise. Löhne, Wirtschaftsrechnungen. Reihen 3 und 6.
N Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen. Reihe 1.
30 Bevölkerung und Wirtschaft. Langfristige Reihen 1871 bis 1957 für das Deutsche Reich und die Bundesrepublik Deutschland (Statistik der Bundesrepublik Deutschland. Band 199), Stuttgart 1958.
31 Bevölkerung und Wirtschaft 1872-1972. Herausgegeben anlässlich des 100jährigen Bestehens der zentralen amtlichen Statistik. Stuttgart und Mainz 1972.
32 Der Außenhandel der Bundesrepublik Deutschland. Teil 1. Zusammenfassende Übersichten im Jahre 1951, Stuttgart-Köln 1952.
33 Die Industrie der Bundesrepublik Deutschland, Sonderheft 8. Neuberechnung des Index der
industriellen Nettoproduktion, Stuttgart 1956.
C. Sonstige amtliche Stellen
34 Anmeldestelle für Auslandsschulden: Die Auslandsverschuldung Deutschlands nach dem Stand vom 30. September 1940, Berlin o. J.
35 Ausschuss zur Untersuchung der Erzeugungs- und Absatzbedingungen der deutschen
Wirtschaft: Die Reichsbank. Verhandlungen und Berichte des Unterausschusses für Geld-, Kredit- und Finanzwesen (V. Unterausschuss), Berlin 1929.
36 ders.: Die deutsche Zahlungsbilanz. Verhandlungen und Berichte des Unterausschusses für allgemeine Wirtschaftsstruktur (I. Unterausschuss), 6. Arbeitsgruppe, Berlin 1930.
37 Bank für Internationalen Zahlungsausgleich: 19. Jahresbericht (1948/49), Basel 1949.
38 Bundesanstalt für Arbeit: Amtliche Nachrichten, Arbeitsstatistik 1971 und 1974, Jahreszahlen, Nürnberg 1972 und 1975.
39 International Monetary Fund: Balance of Payments Yearbook, Volume 2 (1948 and prelim. 1949), Washington 1950.
40 Reichsschatzamt: Denkschriftenband zur Begründung des Entwurfs eines Gesetzes betreffend Änderungen im Finanzwesen, Teil 1, Das Finanzwesen der öffentlichen Körperschaften Deutschlands, Berlin 1908.
41 Dass.: Denkschriftenband ..., Teil III, Materialien zur Beurteilung der Wohlstandsentwicklung Deutschlands im letzten Menschenalter, Berlin 1908.
42 Reichsschuldenkommission: Berichte vom 21. März 1914, in: Verhandlungen des Reichstages, XIII. Legislaturperiode, II. Session, Bd. 315, Anlagen zu den stenographischen Berichten.
43 Statistics of banks and banking in Germany, compiled by the Centralverband des deutschen Bank- und Bankiersgewerbes, the Reichsbank and the Deutsche Oekonomist, in: National Monetary Commission, Statistics for Great Britain, Germany and France 18671909, Washington 1910.
D. Sonstige Quellen
Zeitschriften, Geschäftsberichte, Sonstige Periodika
44 Bank-Archiv. Zeitschrift für Bank- und Börsenwesen, hrsg. von Riesser, Berlin und Leipzig 1901/02-1942/43.
45 Der Deutsche Oekonomist. Wochenschrift für finanzielle und volkswirtschaftliche Angelegenheiten und Versicherungswesen, hrsg. von W. Christians und R. Franz, Berlin 1883 bis 1935.
46 Geschäftsberichte der Kreditinstitute im Notenbankbereich sowie der Spitzeninstitute der
Sparkassen und der Kreditgenossenschaften.
47 „Sparkasse", hrsg. vom Deutschen Sparkassen- und Giroverband e. V., Berlin/Stuttgart 1881-1975.
48 Vierteljahreshefte zur Konjunkturforschung (ab 1937/38: Vierteljahreshefte zur Wirtschaftsforschung), hrsg. vom Institut für Konjunkturforschung, Berlin 1926/27-1939/40.
49 Verbände der Kreditwirtschaft: Jahresberichte und Jahrbücher.
50 Wirtschaftsgruppe privates Bankgewerbe: Arbeitsbericht 1937-1938, Berlin 1938.
Einzelveröffentlichungen
51 A. Agthe: Statistische Übersicht der Arbeitslosigkeit in der Welt, in: Die Arbeitslosigkeit der Gegenwart, hrsg. v. M. Saitzew, München und Leipzig 1932.
52 O. Donner: Die Kursbildung am Aktienmarkt, Vierteljahreshefte zur Konjunkturforschung, hrsg. vom Institut für Konjunkturforschung, Sonderheft 36, Berlin 1934. 53 F. Federau: Die deutsche Geldwirtschaft, Berlin 1949.
54 H. F. Geiler: Die zentralen Kreditinstitute Deutschlands. Aufgaben und Aufbau, ihr Wirken am Kreditmarkt, Berlin 1935.
55 F. Hecht: Die Organisation des Bodenkredits in Deutschland.
1. Abt.: Die staatlichen und provinziellen Bodenkreditinstitute in Deutschland, 1. Band, Leipzig 1891.
2. Abt.: Die deutschen Hypothekenbanken, 1. Band, Leipzig 1903.
3. Abt.: Die Landschaften und landschaftsähnlichen Kreditinstitute in Deutschland, 1. Band, Leipzig 1908.
56 ders.: Der Europäische Bodenkredit, 1. Band, Leipzig 1900.
57 K. Helfferich: Die Reform des deutschen Geldwesens nach der Gründung des Reiches,
II. Beiträge zur Geschichte der deutschen Geldreform, Leipzig 1898.
58 W. G. Hoffmann: Das Wachstum der deutschen Wirtschaft seit der Mitte des 19. Jahrhunderts, Berlin, Heidelberg, New York 1965.
59 A. Jacobs und H. Richter: Die Großhandelspreise in Deutschland von 1792 bis 1934, Sonderhefte des Instituts für Konjunkturforschung, Nr. 37, Berlin 1935.
60 H. Kleiner: Emissions-Statistik in Deutschland, Stuttgart und Berlin 1914.
61 J. Kuczynski: Die Geschichte der Lage der Arbeiter in Deutschland von 1800 bis in die Gegenwart, Bd. 1, Berlin 1947.
62 A. Lansburgh: Das deutsche Bankwesen, Berlin-Charlottenburg 1909.
63 R. Meerwarth: Über die deutsche Zahlungsbilanz, Schriften des Vereins für Sozialpolitik, 167. Band, München und Augsburg 1924.
64 E. Moll: Statistik der Aktiengesellschaften, in: Handwörterbuch der Staatswissenschaften, vierte, gänzlich umgearbeitete Auflage, Jena 1923.
65 Verband der privaten Kreditinstitute in Bayern e. V.: Entwicklung der Diskont- und Lombardsätze, der Kreditkosten und der Habenzinsen seit dem Jahre 1924, München 1956.
66 E. Wolf: Geld- und Finanzprobleme der deutschen Nachkriegswirtschaft, in: Die deutsche Wirtschaft zwei Jahre nach dem Zusammenbruch, Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung, Berlin 1947.
II. Quellen zu den einzelnen Sachteilen für die Zeit bis 1948
(Die Zahlen verweisen auf die Nummern der Quellen in Abschnitt 1)
A Tabelle 1.02 Allgemeine Wirtschaftsentwicklung
15, 23, 26, 27 (1975), 29 (M, Reihe 3, 1974, Reihe 6, 1973), 30-33, 51, 58, 59, 61
B Bankstatistische Gesamtübersichten
C Notenbank
D Kreditinstitute
1-8, 15-18, 20, 23, 25, 26, 35, 41, 44-47, 49, 50, 53-58, 62, 66
F Zinssätze
2-5, 7, 8, 15, 26, 31, 43, 47, 65
G Kapitalmarkt
5, 6, 15, 17-20, 23, 26, 30, 31, 45, 52, 55, 58, 60, 64
H Öffentliche Verschuldung
15, 17-19, 21, 22, 26, 31, 40, 42
J Außenwirtschaft
1, 3-5, 9, 15, 16, 18, 19, 24, 26, 34, 36, 37, 39, 48, 58, 63
Im ersten Teil des nachstehenden Verzeichnisses sind die Quellen für alle Sachgebiete aufgeführt; an vorderster Stelle stehen die Publikationen der Hauptproduzenten des statistischen Materials - Notenbank und Statistische Ämter -, darauf folgen die sonstigen amtlichen und nichtamtlichen Quellen jeweils in alphabetischer Ordnung. Im zweiten Teil sind für die Zeit bis 1948 die in den einzelnen Sachgebieten verwendeten Quellen mit ihren Nummern genannt, um dem Benutzer den Weg von den Tabellen zu den Quellen zu erleichtern. Die Daten für die Zeit ab 1948 stammen, sofern in den Tabellen oder Erläuterungen nichts anderes vermerkt ist, aus Erhebungen der Bank deutscher Länder bzw. der Deutschen Bundesbank (mit Ausnahme von Tabelle A 1.02 „Allgemeine Wirtschaftsentwicklung" und des Teils H „Öffentliche Verschuldung", die überwiegend auf Zahlen des Statistischen Bundesamts beruhen); die Quellen für diese Zeit wurden lediglich im ersten Teil des Verzeichnisses aufgeführt. Sämtliche Zahlen wurden in der Regel der jeweils letztverfügbaren Publikation entnommen.
I. Gesamtverzeichnis der Quellen
A. Notenbanken
Reichsbank
1 Verwaltungsberichte für die Jahre 1876-1944.
2 Die Reichsbank 1876-1900 (Tabellenband), Berlin o. J.
3 Die Reichsbank 1876-1910. Organisation und Geschäftsverkehr statistisch dargestellt, Berlin 1912.
4 Die Reichsbank 1901-1925, Berlin o. J.
5 Graphisch-statistische Tabellen.
6 Bankenquete 1908/09, Materialien zur Frage des Depositenwesens (Punkt VI des Fragebogens). Für die Zwecke der Bankenquete bearbeitet in der Statistischen Abteilung der Reichsbank, Berlin 1910.
7 Vergleichende Notenbankstatistik. Organisation und Geschäftsverkehr wichtiger europäischer Notenbanken 1876-1913, statistisch dargestellt, bearbeitet in der Statistischen Abteilung der Reichsbank, Berlin 1925.
8 Untersuchungsausschuss für das Bankwesen 1933: Untersuchung des Bankwesens 1933, II. Teil: Statistiken. Zusammengestellt von der Volkswirtschaftlichen und Statistischen Abteilung der Reichsbank, Berlin 1934.
Bank deutscher Länder/Deutsche Bundesbank
9 Geschäftsberichte 1948/49-1974.
10 Monatsberichte 1948-1975.
11 Statistische Beihefte zu den Monatsberichten der Deutschen Bundesbank
Reihe 1 Bankenstatistik nach Bankengruppen, 1969-1975.
Reihe 2 Wertpapierstatistik, 1968-1975.
Reihe 3 Zahlungsbilanzstatistik, 1968-1975
Reihe 4 Saisonbereinigte Wirtschaftszahlen, 1968-1975
Reihe 5 Die Währungen der Welt, 1974-1975
12 Statistisches Jahrbuch der Bank deutscher Länder 1948-1954, Frankfurt 1955.
13 Zahlenübersichten und methodische Erläuterungen zur gesamtwirtschaftlichen
Finanzierungsrechnung der Deutschen Bundesbank 1950 bis 1974, Sonderdrucke der Deutschen Bundesbank, Frankfurt 1975.
14 Diskont- und Lombardsätze, in: Allgemeine Geschäftsbedingungen, Anlagen 1a-c.
B. Statistische Ämter
Kaiserliches Statistisches Amt/Statistisches Reichsamt
15 Statistisches Jahrbuch für das Deutsche Reich, 1880-1941/42.
16 Statistik des Deutschen Reichs, Erste Reihe (Band I-LXIII) und Neue Folge, Band 1 bis 601, Berlin 1873-1942.
17 Vierteljahreshefte zur Statistik des Deutschen Reichs, 1892-1943. 18 Wirtschaft und Statistik, 1921-1944.
19 Statistisches Handbuch für das Deutsche Reich, Erster und Zweiter Teil, Berlin 1907.
20 Die deutschen Banken 1924 bis 1926, Einzelschriften zur Statistik des Deutschen Reichs, Nr. 3, Berlin 1927.
21 Die öffentliche Verschuldung im Deutschen Reich am 31. März 1928 und am 31. Dezember 1929, Einzelschriften zur Statistik des Deutschen Reichs, Nr. 13, Berlin 1930.
22 Öffentlicher Kredit und Wirtschaftskrise, Einzelschriften zur Statistik des Deutschen Reichs, Nr. 27, Berlin 1933.
23 Zahlen zur Geldentwertung in Deutschland 1914 bis 1923, Sonderhefte zu Wirtschaft und Statistik, Nr. 1, Berlin 1925.
24 Die deutsche Zahlungsbilanz der Jahre 1924-1933, Sonderhefte zu Wirtschaft und Statistik, Nr. 14, Berlin 1934.
25 Statistisches Jahrbuch für den Preußischen Staat (ab 1919: Statistisches Jahrbuch für den
Freistaat Preußen), Berlin, Jahrgänge 1913 bis 1922 (Preußisches Statistisches Landesamt).
26 Statistisches Handbuch von Deutschland 1928-1944, hrsg. vom Länderrat des Amerikanischen Besatzungsgebiets, München 1949.
Statistisches Bundesamt
27 Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland, 1952-1975. 28 Wirtschaft und Statistik, 1949/50-1975.
29 Fachserien
A Bevölkerung und Kultur, Reihen 1 und 6.
D Industrie und Handwerk, Reihe 2.
G Außenhandel, Reihen 1 und 3.
I Geld und Kredit, Reihe 2.
L Finanzen und Steuern. Reihe 3.
M Preise. Löhne, Wirtschaftsrechnungen. Reihen 3 und 6.
N Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen. Reihe 1.
30 Bevölkerung und Wirtschaft. Langfristige Reihen 1871 bis 1957 für das Deutsche Reich und die Bundesrepublik Deutschland (Statistik der Bundesrepublik Deutschland. Band 199), Stuttgart 1958.
31 Bevölkerung und Wirtschaft 1872-1972. Herausgegeben anlässlich des 100jährigen Bestehens der zentralen amtlichen Statistik. Stuttgart und Mainz 1972.
32 Der Außenhandel der Bundesrepublik Deutschland. Teil 1. Zusammenfassende Übersichten im Jahre 1951, Stuttgart-Köln 1952.
33 Die Industrie der Bundesrepublik Deutschland, Sonderheft 8. Neuberechnung des Index der
industriellen Nettoproduktion, Stuttgart 1956.
C. Sonstige amtliche Stellen
34 Anmeldestelle für Auslandsschulden: Die Auslandsverschuldung Deutschlands nach dem Stand vom 30. September 1940, Berlin o. J.
35 Ausschuss zur Untersuchung der Erzeugungs- und Absatzbedingungen der deutschen
Wirtschaft: Die Reichsbank. Verhandlungen und Berichte des Unterausschusses für Geld-, Kredit- und Finanzwesen (V. Unterausschuss), Berlin 1929.
36 ders.: Die deutsche Zahlungsbilanz. Verhandlungen und Berichte des Unterausschusses für allgemeine Wirtschaftsstruktur (I. Unterausschuss), 6. Arbeitsgruppe, Berlin 1930.
37 Bank für Internationalen Zahlungsausgleich: 19. Jahresbericht (1948/49), Basel 1949.
38 Bundesanstalt für Arbeit: Amtliche Nachrichten, Arbeitsstatistik 1971 und 1974, Jahreszahlen, Nürnberg 1972 und 1975.
39 International Monetary Fund: Balance of Payments Yearbook, Volume 2 (1948 and prelim. 1949), Washington 1950.
40 Reichsschatzamt: Denkschriftenband zur Begründung des Entwurfs eines Gesetzes betreffend Änderungen im Finanzwesen, Teil 1, Das Finanzwesen der öffentlichen Körperschaften Deutschlands, Berlin 1908.
41 Dass.: Denkschriftenband ..., Teil III, Materialien zur Beurteilung der Wohlstandsentwicklung Deutschlands im letzten Menschenalter, Berlin 1908.
42 Reichsschuldenkommission: Berichte vom 21. März 1914, in: Verhandlungen des Reichstages, XIII. Legislaturperiode, II. Session, Bd. 315, Anlagen zu den stenographischen Berichten.
43 Statistics of banks and banking in Germany, compiled by the Centralverband des deutschen Bank- und Bankiersgewerbes, the Reichsbank and the Deutsche Oekonomist, in: National Monetary Commission, Statistics for Great Britain, Germany and France 18671909, Washington 1910.
D. Sonstige Quellen
Zeitschriften, Geschäftsberichte, Sonstige Periodika
44 Bank-Archiv. Zeitschrift für Bank- und Börsenwesen, hrsg. von Riesser, Berlin und Leipzig 1901/02-1942/43.
45 Der Deutsche Oekonomist. Wochenschrift für finanzielle und volkswirtschaftliche Angelegenheiten und Versicherungswesen, hrsg. von W. Christians und R. Franz, Berlin 1883 bis 1935.
46 Geschäftsberichte der Kreditinstitute im Notenbankbereich sowie der Spitzeninstitute der
Sparkassen und der Kreditgenossenschaften.
47 „Sparkasse", hrsg. vom Deutschen Sparkassen- und Giroverband e. V., Berlin/Stuttgart 1881-1975.
48 Vierteljahreshefte zur Konjunkturforschung (ab 1937/38: Vierteljahreshefte zur Wirtschaftsforschung), hrsg. vom Institut für Konjunkturforschung, Berlin 1926/27-1939/40.
49 Verbände der Kreditwirtschaft: Jahresberichte und Jahrbücher.
50 Wirtschaftsgruppe privates Bankgewerbe: Arbeitsbericht 1937-1938, Berlin 1938.
Einzelveröffentlichungen
51 A. Agthe: Statistische Übersicht der Arbeitslosigkeit in der Welt, in: Die Arbeitslosigkeit der Gegenwart, hrsg. v. M. Saitzew, München und Leipzig 1932.
52 O. Donner: Die Kursbildung am Aktienmarkt, Vierteljahreshefte zur Konjunkturforschung, hrsg. vom Institut für Konjunkturforschung, Sonderheft 36, Berlin 1934. 53 F. Federau: Die deutsche Geldwirtschaft, Berlin 1949.
54 H. F. Geiler: Die zentralen Kreditinstitute Deutschlands. Aufgaben und Aufbau, ihr Wirken am Kreditmarkt, Berlin 1935.
55 F. Hecht: Die Organisation des Bodenkredits in Deutschland.
1. Abt.: Die staatlichen und provinziellen Bodenkreditinstitute in Deutschland, 1. Band, Leipzig 1891.
2. Abt.: Die deutschen Hypothekenbanken, 1. Band, Leipzig 1903.
3. Abt.: Die Landschaften und landschaftsähnlichen Kreditinstitute in Deutschland, 1. Band, Leipzig 1908.
56 ders.: Der Europäische Bodenkredit, 1. Band, Leipzig 1900.
57 K. Helfferich: Die Reform des deutschen Geldwesens nach der Gründung des Reiches,
II. Beiträge zur Geschichte der deutschen Geldreform, Leipzig 1898.
58 W. G. Hoffmann: Das Wachstum der deutschen Wirtschaft seit der Mitte des 19. Jahrhunderts, Berlin, Heidelberg, New York 1965.
59 A. Jacobs und H. Richter: Die Großhandelspreise in Deutschland von 1792 bis 1934, Sonderhefte des Instituts für Konjunkturforschung, Nr. 37, Berlin 1935.
60 H. Kleiner: Emissions-Statistik in Deutschland, Stuttgart und Berlin 1914.
61 J. Kuczynski: Die Geschichte der Lage der Arbeiter in Deutschland von 1800 bis in die Gegenwart, Bd. 1, Berlin 1947.
62 A. Lansburgh: Das deutsche Bankwesen, Berlin-Charlottenburg 1909.
63 R. Meerwarth: Über die deutsche Zahlungsbilanz, Schriften des Vereins für Sozialpolitik, 167. Band, München und Augsburg 1924.
64 E. Moll: Statistik der Aktiengesellschaften, in: Handwörterbuch der Staatswissenschaften, vierte, gänzlich umgearbeitete Auflage, Jena 1923.
65 Verband der privaten Kreditinstitute in Bayern e. V.: Entwicklung der Diskont- und Lombardsätze, der Kreditkosten und der Habenzinsen seit dem Jahre 1924, München 1956.
66 E. Wolf: Geld- und Finanzprobleme der deutschen Nachkriegswirtschaft, in: Die deutsche Wirtschaft zwei Jahre nach dem Zusammenbruch, Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung, Berlin 1947.
II. Quellen zu den einzelnen Sachteilen für die Zeit bis 1948
(Die Zahlen verweisen auf die Nummern der Quellen in Abschnitt 1)
A Tabelle 1.02 Allgemeine Wirtschaftsentwicklung
15, 23, 26, 27 (1975), 29 (M, Reihe 3, 1974, Reihe 6, 1973), 30-33, 51, 58, 59, 61
B Bankstatistische Gesamtübersichten
C Notenbank
D Kreditinstitute
1-8, 15-18, 20, 23, 25, 26, 35, 41, 44-47, 49, 50, 53-58, 62, 66
F Zinssätze
2-5, 7, 8, 15, 26, 31, 43, 47, 65
G Kapitalmarkt
5, 6, 15, 17-20, 23, 26, 30, 31, 45, 52, 55, 58, 60, 64
H Öffentliche Verschuldung
15, 17-19, 21, 22, 26, 31, 40, 42
J Außenwirtschaft
1, 3-5, 9, 15, 16, 18, 19, 24, 26, 34, 36, 37, 39, 48, 58, 63
Mehr
Anmerkungen:
Fast alle Zeitabschnitte der Zeit vor 1945 sind Erläuterungen vorgeschaltet. Sie enthalten Hinweise auf die Herkunft der Zahlen, auf ihren Informationsgehalt sowie auf methodische Abweichungen von heutigen statistischen Konzepten und Begriffen. Allerdings waren trotz aller Bemühungen oft keine Angaben auffindbar, die den dringend erwünschten Aufschluss über die Abgrenzung und den sachlichen Inhalt der statistischen Reihen hätten geben können. Die Erläuterungen bleiben somit zwangsläufig unvollständig.
Der Band „Deutsches Geld- und Bankwesen in Zahlen 1876-1975" ist in der gleichen Weise gegliedert wie der Tabellenteil der Monatsberichte der Deutschen Bundesbank. Vorangestellt sind einige „Ausgewählte Daten zur Wirtschaftsentwicklung" in den letzten hundert Jahren. In den verschiedenen Sachteilen erwies sich eine unterschiedliche Periodeneinteilung als vom Basismaterial her erforderlich. Während es z. B. durchaus möglich war, die Notenbankstatistik für den Zeitraum 1876 bis 1945 geschlossen wiederzugeben, war für den Bereich „Kreditinstitute" eine Zäsur innerhalb dieser Zeitspanne angebracht. Anderenfalls hätte das reichhaltigere Material der zwanziger und dreißiger Jahre der schmalen Informationsbasis der Zeit vor 1914 angepasst werden müssen, und wesentliche Informationen wären verloren gegangen. Auch war die Abgrenzung der Teildaten, z. B. der Bankengruppenzahlen, zu unterschiedlich, als dass sie ohne Verbund hätten hintereinander geschaltet werden können. Einige Sondertabellen bringen bisher wenig bekanntes Zahlenmaterial über Kredite der Reichsbank für Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen (1931 bis 1941), über die Interimslösung auf dem Notenbankgebiet in den Jahren 1945 bis zur Währungsreform und über die Währungsreform selbst.
Erläuterungen zu Teil B I
Bankstatistische Gesamtübersichten 1876-1945
Allgemeine Hinweise
Dem Versuch, für die Mark- und Reichsmarkzeit eine zusammenfassende Zahlenübersicht über das Bankensystem (Notenbank und Kreditinstitute) zu geben, sind sehr enge Grenzen gesetzt. Relativ verlässliche Angaben liegen über die Versorgung der Wirtschaft mit Bargeld vor. Sehr unvollständig und unzureichend spezifiziert sind dagegen die sonstigen monetären Daten. Soweit Bankengruppenzahlen vorliegen, tragen sie deutlich das Gepräge von Kontrollmeldungen, die der Öffentlichkeit und später den Bankenaufsichtsinstanzen Einblicke in das Geschäftsgebaren der einzelnen Kreditinstitute gewähren sollten. In den Jahresbilanzen wie in den Ausweisen fehlen Informationen, die die Voraussetzung für den Aufbau einer monetären Gesamtbilanz sind. Insbesondere lassen sich bis in die dreißiger Jahre des 20. Jahrhunderts hinein die Interbankbeziehungen nicht oder nur sehr unzureichend aus den verschiedenen Aktiv- und Passivpositionen der Ausweise und Bilanzen der Kreditinstitute wie auch der Reichsbank ausgliedern. Auch die Auslandsforderungen und -verbindlichkeiten werden nicht getrennt gezeigt. Für wichtige Rankengruppen, wie z. B. die Privatbankiers, fehlen lange Zeit jegliche statistische Unterlagen. Im Einzelnen enthält der Teil B 1 Angaben über Bargeldumlauf, seine Komponenten und seine Stückelung, Einlagen, Kredite, Aktiva und Passiva der Reichsbank und der Kreditinstitute in den dreißiger Jahren Wechselumlauf.
Wegen des unterschiedlichen Grundmaterials konnte nur der Bargeldumlauf in einer geschlossenen Reihe für den Zeitraum 1876 bis 1945 gezeigt werden. Die Tabellen über Einlagen und Kredite und Wechselumlauf werden dagegen in getrennten Übersichten für die Perioden der Mark- und Reichsmark-Währung präsentiert.
Erläuterungen zu einzelnen Tabellen
1.01 Bargeldumlauf 1876-1945
Die Tabelle zeigt den Bargeldumlauf außerhalb der Notenbanken. Abgesetzt sind der Notenbestand der Reichsbank und der Privatnotenbanken. Der Kassenbestand der Geschäftsbanken ist nur für eine begrenzte Zeitperiode bekannt, so dass der Umlauf außerhalb des deutschen Bankenapparates, anders als in der heutigen analytischen Praxis, nicht gezeigt werden kann. Auf eine Wiedergabe der Deckungsquoten (Bar-, Metall-, Golddeckung, Deckung durch Gold und Devisen) wurde verzichtet. Sie sind den jährlichen Verwaltungsberichten der Reichsbank zu entnehmen. Neben den Reichsbanknoten werden die Noten von privaten Notenbanken gezeigt, letztmalig 1936 mit einem kleinen Betrag. Die vier nach dem Ersten Weltkrieg noch existierenden Noteninstitute (1876 waren es 32 gewesen) hatten auch im Bankgesetz von 1924 ihr Notenprivileg behalten und verloren erst am 31. 12. 1935 das Recht zur Notenausgabe. Bei den Reichskassenscheinen, die für den Zeitraum 1876 bis 1923 erscheinen, handelt es sich um vom Reich ausgegebenes einlösbares Staatspapiergeld, das gemäß Gesetz vom 30. 4. 1874 das Papiergeld der Bundesstaaten ablösen sollte. Außer dem im Gesetz vorgesehenen Höchstbetrag von 120 Mio. Mark wurden Reichskassenscheine in den ersten Jahren auch als Vorschüsse an die Länder für die Einziehung der Landeswährungen gegeben. Durch Gesetz vom 3. 7. 1913 wurde der Höchstbetrag auf 240 Mio. Mark und durch Gesetz vom 22. 3. 1915 auf 360 Mio. Mark heraufgesetzt. Seit dem 4. B. 1914 war die Reichskasse von der Pflicht zur jederzeitigen Einlösung in Gold befreit. Nach dem Ersten Weltkriege verloren die Reichskassenscheine infolge des Währungsverfalls ihre Eignung als Zahlungsmittel. Auch die Darlehnskassenscheine waren ein Staatspapiergeld, das von den mit Gesetz vom 4. 8. 1914 gegründeten Darlehnskassen emittiert wurde. Die Darlehnskassen wurden am 23. 4. 1924 aufgelöst. Die Rentenbankscheine waren ein durch Verordnung vom 15. 10. 1923 über die Errichtung der Deutschen Rentenbank geschaffenes Zahlungsmittel, gedeckt durch Rentenbriefe, denen eine Belastung des Grundbesitzes der Landwirtschaft sowie des gesamten Vermögens von Industrie, Gewerbe und Handel (einschl. Banken) gegenüberstand. Gemäß § 8 des Gesetzes über die Liquidierung des Umlaufs an Rentenbankscheinen vom 30. 8. 1924 sollte der gesamte Betrag innerhalb 10 Jahren eingezogen werden. Durch Verordnung vom 1. 12. 1930 wurde die Frist zur Liquidierung bis zum 31. 12. 1942 verlängert. Diese Regelung wurde zu Beginn des Zweiten Weltkrieges durch Verordnung vom 4. 8. 1939 wieder aufgehoben. Gleichzeitig wurde durch Außerkraftsetzung des § 32 des Gesetzes über die Deutsche Reichsbank vom 15. 6. 1939 die Möglichkeit geschaffen, den Umlauf an Rentenbankscheinen zu erhöhen. Die Angaben über den Goldmünzenumlauf wurden, wie die übrigen Positionen der Tabelle, den Publikationen des Statistischen Reichsamts entnommen. Die Berechnungen basieren auf den Prägungen von Reichsmünzen seit 1871, von denen die Einziehungen abgesetzt wurden. Die von privater Seite eingeschmolzenen, gehorteten sowie verloren gegangenen Münzen wurden vom Statistischen Reichsamt mit einem geschätzten Betrag abgesetzt. Während des Ersten Weltkrieges wurden die Goldmünzen zum großen Teil an die Reichsbank abgeliefert und für Zahlungen an das Ausland verwendet. Erst am 16. 8. 1938 wurden sie offiziell außer Kurs gesetzt. Die Reichssilbermünzen waren durch Verordnung vom 13. 4. 1920 mit Einlösungsfrist bis 1. 1. 1921 außer Kurs gesetzt worden. Die Prägung wurde 1924 mit Gesetz vom 20. 3. 1924 wieder aufgenommen.
Der extremen Situation in der Versorgung des Verkehrs mit Zahlungsmitteln verschiedener Art im Höhepunkt der galoppierenden Inflation Herbst 1923 ist eine Spezialtabelle gewidmet. Sie wurde dem Sonderheft 1 zu Wirtschaft und Statistik „Zahlen zur Geldentwertung in Deutschland 1914 bis 1923", herausgegeben vom Statistischen Reichsamt, Berlin 1925, entnommen.
1.04 Angaben zur Entwicklung der Einlagen der Reichsbank und der Bankengruppen 1876-1920
1.05 Angaben zur Kreditgewährung der Reichsbank und der Bankengruppen 1876-1920
Die Informationen für die Zeit von der Gründung der Reichsbank bis etwa 1920 über die Entwicklung der Einlagen und Kredite sind besonders lückenhaft und wenig vergleichbar. Es erschien nicht einmal vertretbar, die Daten für alle Glieder des Bankenapparates zu einer Gesamtsumme zusammenzufassen. Sie werden mit den originären Bezeichnungen für die einzelnen Bankengruppen unverbunden nebeneinander präsentiert. Es bleibt dem Benutzer überlassen, die Angaben entsprechend dem jeweiligen Auswertungsziel durch Schätzung zu differenzieren. Die ausführlicheren Erläuterungen in den Abschnitten „C Notenbank" und „D Kreditinstitute", denen die Daten für diese Übersichtstabellen entnommen wurden, mögen hierbei eine Hilfe sein.
Im Reichsbankausweis werden die Einlagen von Kreditinstituten und Wirtschaft und Privaten nur zusammen in einem Globalbetrag ausgewiesen, daneben die Guthaben öffentlicher Einleger. In den Bilanzen der Geschäftsbanken fehlt jegliche Aufgliederung der fremden Gelder. Unter den Passiven werden von Bankengruppe zu Bankengruppe unterschiedliche Positionen gezeigt. Besonders stark fällt für diese Zeit auch das Fehlen von Angaben für die Privatbankiers ins Gewicht, auf die damals ein beträchtlicher Teil des Bankgeschäfts im Deutschen Reich entfallen sein dürfte; im Kreditgeschäft auch das Fehlen von Daten über das Aktivgeschäft der öffentlichrechtlichen Bodenkreditinstitute, wie Stadtschaften, Landschaften, Landeskreditkassen und ähnliche, für die nur die wichtigsten Angaben über den Pfandbriefumlauf und über die eigenen Fonds vorliegen.
1.06 Entwicklung der Einlagen der Reichsbank und der Kreditinstitute 1925-1944
In der Reichsmarkzeit hat sich die Reichsbank bemüht, durch Zusammentragen von Zahlenunterlagen aus verschiedenen Quellen und durch gelegentliche Sondererhebungen ein umfassendes Bild von der Entwicklung der Einlagen und aufgenommenen Gelder von inländischen Nichtbanken und von Ausländern im Bankensystem zu gewinnen. Die Ergebnisse werden hier erstmalig allgemein zugängig gemacht. Die Angaben basieren überwiegend auf den der Reichsbank eingereichten Monatsausweisen, auf der Jahresbilanzstatistik des Statistischen Reichsamts (Sparkassen) und auf Verbandsstatistiken (Raiffeisenkassen). Lücken im Basismaterial sind durch Schätzungen geschlossen worden. Die Reichsbank selbst gibt zur Tabelle folgenden Hinweis: „Die Gläubiger der Privatbankiers sowie die Höhe der Auslandsgläubiger und der Spareinlagen mussten für die weiter zurückliegenden Jahre und manche Zwischentermine aufgrund mehr oder weniger sicherer Unterlagen und Annahmen ganz oder teilweise geschätzt werden. Die möglichen Fehler hierbei scheinen aber so begrenzt zu sein, dass die Brauchbarkeit der Tabelle kaum darunter leidet."
Offensichtlich sind alle Kreditinstitute einbezogen, deren Einlagengeschäft mit der inländischen Nichtbankenkundschaft von Bedeutung war, auch die Privatbankiers, die privaten Notenbanken sowie die Geldinstitute der Post (Postscheckämter und ab 1939 auch die frühere Österreichische Postsparkasse, die ihr Geschäft auf das Reichsgebiet ausdehnte). Nicht einbezogen sind die reinen Bodenkreditinstitute, die Rentenbank-Kreditanstalt, die Rentenbank, die Golddiskontbank, die Verrechnungs- und die Konversionskasse; ab 1938 ferner vier Staats- und Landesbanken mit überwiegend langfristigem Geschäft. Die Auslandspositionen der genannten Institute im Notenbankbereich sind als nachrichtliche Information der Tabelle J 1 2.01 beigefügt worden.
Der Gesamtbetrag der Einlagen und aufgenommenen Kredite von inländischen Nichtbanken und Ausländern ist von der Reichsbank aus Ausweis- und Bilanzzahlen durch Absetzen der Verbindlichkeiten gegenüber inländischen Banken als Differenz errechnet worden. Bis 1934 wurden vom Gesamtbetrag der Gläubiger die Einlagen deutscher Kreditinstitute abgesetzt, ab 1935 zusätzlich noch die inländischen Nostroverpflichtungen. Für die Großbanken ist bis 1926 ein geschätzter Spareinlagenbestand eingesetzt, da von ihnen erst ab November 1927 eigentliche Spareinlagen geführt wurden. In den Spareinlagen der Kreditgenossenschaften sind bis 1934 zum Teil auch Termin- und Kündigungsgelder enthalten.
Die Reihen enthalten, soweit feststellbar, zwei stärkere Kontinuitätsbrüche. 1929 wurden von den Sparkassen die „Aufwertungsspareinlagen" (mit damals rd. 2 Mrd. RM) einbezogen (in anderen Statistiken 1932, in der Jahresbilanzstatistik Tab. D II 1.15 erst 1934; s. dort auch Angaben über Umsätze im Sparverkehr). Ab 1939 wurden die Kreditinstitute in Österreich und im Sudetenland miterfasst. Der hierdurch bedingte statistische Zuwachs dürfte 1939 bei Sicht- und Termineinlagen von inländischen Nichtbanken rd. 1 Mrd. RM betragen haben, bei den Spareinlagen rd. 3 Mrd. RM.
1.07 Kreditgewährung der Reichsbank und der Kreditinstitute 1924-1944
Die Kredite der Reichsbank werden hier nur global gezeigt. Die einzelnen Kreditarten sind dem Ausweis zu entnehmen (C I 1.01) sowie einigen Sondertabellen. Gesonderte Angaben für die Kredite an Kreditinstitute und die Direktkredite an die Wirtschaft liegen nur für drei Termine vor (C 1 2.02). Die Kredite im Rahmen der Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen und sonstige Sonderkredite aus den dreißiger Jahren können einer ausführlichen Übersicht (C 1 2.04) entnommen werden. Im Bereich der Geschäftsbanken fehlen vor 1930 insbesondere die Kredite der Privatbankiers. Die Angaben basieren bis zum Jahre 1930 (erster Termin) für den Bereich der Geschäftsbanken auf der Übersicht D II 1.01 „Aktiva und Passiva aller Banken (ohne Privatbankiers und Geldinstitute der Post)". Für den Zeitraum 1930 (zweiter Termin) bis 1940 sind die Kredite der Privatbankiers einbezogen worden (s. Tab. D II 1.23). Die im Basismaterial fehlenden Daten sind für drei Termine (1931, 1933, 1934) in der Bundesbank durch Interpolation berechnet worden. Für frühere Termine (1924 bis 1929) erschien dieser Weg nicht gangbar. Für die Kriegsjahre 1940 bis 1944 konnte die Gesamtentwicklung auf schmalerer Basis weitergeführt werden (ohne Privatbankiers, Realkreditinstitute, ländliche Kreditgenossenschaften; s. hierzu Erläuterungen zum Teil D II).
Erläuterungen zu Teil D I
Kreditinstitute 1860-1920
Allgemeine Hinweise
Die spärlichen und sehr verstreuten statistischen Übersichten, die für Teile des deutschen Bankwesens im späten 19. und im frühen 20. Jahrhundert verfügbar und in den Abschnitten „Bilanzzahlen einzelner Bankengruppen" (D I 1) und „Allgemeine Übersichten und Strukturdaten" (D 1 2) zusammengetragen sind, beruhen überwiegend auf privaten Ermittlungen wirtschaftlich und statistisch interessierter Stellen sowie einzelner Verbände des Kreditgewerbes. Basismaterial waren Jahresbilanzen und sonstige Zahlenunterlagen für Aufsichtszwecke. Die Zahlenreihen über die Kreditinstitute in der Rechtsform der Aktiengesellschaft wurden der Wochenschrift „Der Deutsche Oekonomist" entnommen. Die Herausgeber der Zeitschrift haben seit dem Jahre 1883 die Jahresbilanzen der Aktienbanken, die nach den gesetzlichen Vorschriften zu veröffentlichen waren, gesammelt, einzeln sowie in zusammengefassten Zeitreihen publiziert und ausführlich kommentiert. Die Zeitreihen sind hier - nach Korrektur einiger offensichtlicher Druckfehler - grundsätzlich in der gleichen Gliederung wiedergegeben wie im Deutschen Oekonomist. Es werden zwei Gruppen, die Aktien-Kreditbanken und die Hypothekenbanken, gezeigt, zu den Kreditbanken noch zwei Untergruppen: die Berliner Großbanken und die Provinzbanken. Die Hypothekenbanken sind vollzählig erfasst; die Gruppe umfasst auch die Institute mit gemischtem Geschäft. Dagegen sind die kleineren Aktien-Kreditbanken mit einer Bilanzsumme von weniger als 1 Mio. M nicht in das Zahlenbild eingegangen. Um die Bedeutung der großen, mittleren wie auch kleineren Kreditinstitute ziffernmäßig zu veranschaulichen, wurden jedoch für einige Stichtage auch Übersichten über alle Aktienbanken, gegliedert nach Größenklassen, zusammengestellt und publiziert. Zusätzlich stellte die Reichsbank für die Bankenquete 1908/09, die auf die Bankenkrisen zu Beginn des Jahrhunderts folgte, eine Gesamtübersicht zusammen, die alle Aktienbanken und darüber hinaus auch die - in der Regel kleineren - GmbH-Banken umfasste. Die Ergebnisse solcher Sonderzusammenstellungen sind im Teil D 1 2 wiedergegeben. Bilanzangaben für die Privatbankiers fehlen in der Zeit der Mark-Währung ganz. Lediglich für ihre Zahl im Jahre 1913 findet sich eine Angabe in den Materialien zur Bankenquete 1933.
Das Zahlenmaterial über die Öffentlich-rechtlichen Bodenkreditinstitute musste aus mehreren Quellen zusammengetragen werden. Die Angaben über die Preußischen Landschaften stammen aus verschiedenen Publikationen von F. Hecht über den Bodenkredit in Deutschland aus der Zeit um die Jahrhundertwende. Auf ihnen basieren auch die entsprechenden Daten für die drei übrigen Gruppen der Bodenkreditinstitute, die landschaftsähnlichen Institute außerhalb Preußens, die Stadtschaften und die staatlichen und provinziellen Bodenkreditinstitute. Anders als die Angaben für die preußischen Landschaften finden sie sich in den Veröffentlichungen von F. Hecht nicht in aggregierter Form, sondern nur in Zeitreihen für die einzelnen Kreditinstitute. Zusammengefasst und durch Schätzungen zum Teil ergänzt wurden sie u.a. im Rahmen der Untersuchungen von W. G. Hoffmann über das Wachstum der deutschen Wirtschaft seit der Mitte des 19. Jahrhunderts, auf die hier zurückgegriffen wurde.
Eine Gesamtstatistik aller Sparkassen im Deutschen Reich wurde vom Statistischen Reichsamt ab 1900 geführt. Für den Zeitraum 1875 - 1899 ist die Entwicklung des Spareinlagenbestandes aus einer Zusammenstellung des Reichsschatzamts bekannt. Erheblich weiter zurück reicht eine Statistik der Sparkassen in Preußen, die vom Königlich Statistischen Büro aus den Nachweisungen für die Sparkassen-Aufsichtsbehörden zusammengestellt wurde. Die Ergebnisse werden in diesem Band gesondert wiedergegeben. Da auf die preußischen Sparkassen nahezu zwei Drittel des Spareinlagenbestandes aller Sparkassen entfielen, dürften die detaillierteren und längeren statistischen Reihen aufschlussreiche zusätzliche Einblicke vermitteln.
Die Geschäftsergebnisse der Kreditgenossenschaften wurden von den verschiedenen Reichs-, Landes- und Provinzialverbänden statistisch erfasst und in den Geschäftsberichten in der Regel in weitgehender regionaler Gliederung publiziert. Einer der größten Verbände, der Allgemeine Verband der auf Selbsthilfe beruhenden deutschen Erwerbs- und Wirtschaftsgenossenschaften e. V. (Schulze-Delitzsch), hat sich bemüht, „auf Grund der von den einzelnen Genossenschaftsverbänden herausgegebenen Geschäftsberichte oder sonst freundlichst zur Verfügung gestellten Materials" (Jahrbuch des Verbandes für 1919, S. 87) einige wichtige Geschäftspositionen für alle Kreditgenossenschaften zusammenzustellen und zu publizieren. Im Hinblick auf die große Zahl der Kreditgenossenschaften (1913 gab es 19300) und auf die geringen technischen Hilfsmittel muss
dies ein außerordentlich mühsames Unterfangen gewesen sein. Es verwundert nicht, dass die Gesamtergebnisse, die hier wiedergegeben werden, stets nur behelfsmäßig aus den jeweils verfügbaren neuesten Daten der Verbände zusammengestellt wurden, soweit, wie es in den Jahrbüchern immer wieder heißt, „die geschäftlichen Ergebnisse überhaupt zu erlangen" waren. Mehrfach sind - vor allem bis 1914 - Verbandsergebnisse, die sich auf das Vorjahr beziehen, mit denen des laufenden Jahres zusammengefasst worden. Die Gesamtreihe kann daher nur mit der gebotenen Vorsicht zur Interpretation der Entwicklung von Jahr zu Jahr verwandt werden. Für die einzelnen Stichtage gibt sie jedoch den jeweils neuesten verfügbaren Zahlenüberblick über den umfangreichen Gesamtkomplex der gewerblichen und ländlichen Kreditgenossenschaften in der Zeit der Mark-Währung. Die daneben gezeigte Tabelle über die gewerblichen Kreditgenossenschaften basiert dagegen wohl auf zeitlich exakt zusammengestellten Berichten. Es handelt sich hier um die Kreditgenossenschaften, die dem erwähnten Allgemeinen Verband, der 1920 mit dem kleineren Hauptverband deutscher gewerblicher Genossenschaften zum Deutschen Genossenschaftsverband fusionierte, angeschlossen waren’).
Die Übersicht über die Geschäftsentwicklung der 1895 gegründeten Preußischen Genossenschaftskasse und der Zentralkassen basiert auf den Geschäftsberichten, den Verbandsberichten und der Bankenquete 1908/09.
In einer kleinen Tabelle (D 1 2.01) wird versucht, anhand von wenigstens einigen verfügbaren Zahlen einen orientierenden Überblick über das Bankwesen als Ganzes mit seinen verschiedenen Gruppen zu geben. Für eine Zusammenstellung der vorhandenen Gruppenübersichten zu einer umfassenden Statistik für „Alle Banken" (wie in den Teilen D II und D III für die Zeit nach 1923) war das Zahlenmaterial aus der Zeit der Mark-Währung zu heterogen und zu lückenhaft.
Erfasster Zeitraum
Die Zeitreihen beginnen im vorliegenden Band in den siebziger oder achtziger, in einigen Fällen bereits in den sechziger Jahren. Die meisten konnten bis 1920 geführt und zum Teil ab 1900 oder 1910/12 merklich ausgebaut präsentiert werden. Vereinzelt liegen in den im Quellenverzeichnis am Schluss dieses Bandes genannten Publikationen beträchtlich längere Zahlenübersichten vor, die bis in die erste Gründungszeit (Preußische Landschaften 18. Jahrhundert, Sparkassen erstes Drittel und Kreditgenossenschaften Mitte des 19. Jahrhunderts) zurückreichen. Ihre Wiedergabe würde den Rahmen dieses Jubiläumsbandes sprengen. - Für die Jahre 1920 bis 1923 fehlen brauchbare statistische Daten. Die Aufblähung der Bilanzen durch die rapide fortschreitende Geldentwertung, die jedes Maß überstieg, erschwerte die Bemühungen um statistische Einblicke in die Geschäftstätigkeit der Banken und brachte die Statistik schließlich ganz zum Erliegen.
Der Zahlenüberblick über die Aktien-Kreditbanken setzt in den folgenden Tabellen wie im „Deutschen Oekonomist" im Jahre 1883 mit 71 Banken und einem Bilanzvolumen von bereits nahezu 2 Mrd. M. ein. Von 1884 an werden zusätzlich getrennte Reihen für die Geschäftsergebnisse der in den Aktien-Kreditbanken enthaltenen Berliner Großbanken und Provinzbanken publiziert. Die Reihen für Hypothekenbanken, von denen die älteste (Allgemeine Creditanstalt Leipzig) 1856/58 gegründet wurde, beginnen mit einigen verfügbaren Daten (Pfandbriefumlauf, eigene Mittel, Hypothekarkredite) 1863. Bis 1860 zurück werden aus Vergleichsgründen auch die wenigen Angaben, die für die Öffentlich-rechtlichen Bodenkreditinstitute vorliegen, geführt.
Die Geschäftsergebnisse der Preußischen Sparkassen, über die eine Statistik bis in die dreißiger Jahre des 19. Jahrhunderts zurückreicht, werden hier ab 1860 publiziert, der Einlagenbestand aller Sparkassen im Reich, wie erwähnt ab 1875. Ein Gesamtbild über die Entwicklung der Kreditgenossenschaften erscheint in der vorliegenden Publikation ab Jahrhundertwende, die Ergebnisse für die dem Allgemeinen Verband der auf Selbsthilfe beruhenden deutschen Erwerbs- und Wirtschaftsgenossenschaften (Schulze-Delitzsch) angeschlossenen gewerblichen Kreditgenossenschaften, der statistisch besonders aktiv war, werden schon ab 1860 wiedergegeben. Sie erscheinen hinreichend verlässlich und aussagekräftig.
Informationsgehalt der Bilanzübersichten
Die Informationen, die über die verschiedenen Bankengruppen und ihre Entwicklung in der Zeit der Mark-Währung zusammengetragen werden konnten, sind nach Umfang, aber auch nach Aussagewert und Zuverlässigkeit sehr unterschiedlich zu bewerten. Das Fehlen verbindlicher Bilanzschemata, von Bilanzierungsrichtlinien ganz zu schweigen, hat den Aussagewert der Statistiken im Zeitraum 1860/70 bis 1920 stark beeinträchtigt. Auch gleichlautende Positionen hatten keineswegs immer die gleichen Tatbestände zum Inhalt, weder in den Bilanzen ein und desselben Instituts im Zeitverlauf, noch in den Bilanzen der Kreditinstitute einer Gruppe, noch gar in den Reihen für die verschiedenen Bankengruppen. Erst allmählich konnten durch die nachdrücklichen Forderungen der Öffentlichkeit nach besserer Bankenpublizität, durch die Diskussionen anlässlich der Bankenquete 1908/09 sowie die Bemühungen von Reichsbank und Bankenverbänden im Laufe der Zeit gewisse Fortschritte erzielt werden.
Die relativ ausführlichen Bilanzübersichten für die Kreditbanken (Berliner Großbanken und Provinzbanken) und Hypothekenbanken enthalten die üblichen Hauptbilanzpositionen. Ein großer Unterschied zu heute besteht darin, dass die Beziehungen zu anderen Banken nicht gesondert von denen zur sonstigen Kundschaft gezeigt wurden, selbst die Bankguthaben wurden von vielen Kreditbanken bis 1912 nicht gesondert angegeben. Vom Geschäft der öffentlich-rechtlichen Bodenkreditinstitute ist nur die Entwicklung des Pfandbriefumlaufs sowie der Reservefonds bekannt, ferner die Höhe der Amortisationsfonds, die weitgehend in eigenen Pfandbriefen angelegt waren. In der Statistik der Sparkassen und Kreditgenossenschaften steht lange Zeit das Passivgeschäft (mit Angaben über die eigenen und fremden Gelder) stärker im Vordergrund als das Aktivgeschäft. Für alle Sparkassen im Reich ist ab 1900 das Aktivvermögen in einer Summe bekannt; für die Sparkassen in Preußen konnten wichtige Komponenten des „zinsbar angelegten Aktivvermögens" bereits ab 1860 gezeigt werden. In der Statistik der Kreditgenossenschaften wird zusätzlich zum Gesamtbetrag der Aktiva jeweils auch der Stand der ausstehenden Kredite angegeben, ab 1910 zeigt die Statistik des Allgemeinen Verbandes außerdem die Guthaben bei Banken und Genossenschaften, den Wechselbestand (einschl. Schatzwechsel) und die Wertpapiere. Gelegentlich bestehen in den Übersichten für die Sparkassen wie für die Genossenschaften Differenzen zwischen Unterpositionen und Hauptpositionen oder zwischen der Summe der Passivpositionen und dem Aktivvermögen. Der Grund hierfür ist darin zu suchen, dass nicht immer alle Institute die von den Verbänden erfragten Positionen lückenlos ausfüllten.
Die meisten der alljährlich publizierten Jahresbilanzpositionen des Teiles D 11 bedürfen keiner näheren Erläuterungen. Der Informationsgehalt der nachfolgenden Aktiv- oder Passivpositionen weicht jedoch stärker von heutigen gleich oder ähnlich lautenden Bilanzpositionen ab.
Die Geldbeschaffung durch Rediskontierung von Wechseln trat in den Bilanzen der Kreditinstitute nicht in Erscheinung. Eine Position „Indossamensverbindlichkeiten“ aus weitergegebenen Wechseln" fehlte. Sie wurde auch nicht in das erweiterte Bilanzschema, das von den Aktien-Kreditbanken ab 1910 zunehmend verwendet wurde, aufgenommen, obschon sich bei mehreren Bankzusammenbrüchen gerade das Fehlen von Angaben über diese Eventualverbindlichkeiten als gefährliche Informationslücke herausgestellt hatte. - In den Wechselbestand einbezogen wurden auch angekaufte eigene Akzepte. Allerdings handelt es sich hier nur um geringe Beträge (1913: 7 Mio. M bei allen Aktien-Kreditbanken), da es die Regel war, „Kredit durch bloße Akzeptation eines Wechsels zu gewähren, ohne selbst bares Geld herzugeben" („Der Deutsche Oekonomist"). Der Kunde erhielt im Wege der Verwertung eines „Primabankakzepts" zu einem Vorzugsdiskontsatz am Markt den gewünschten Kredit erheblich billiger, als wenn ihm die akzeptgebende Bank den Kredit bar gewährt hätte. Von einer Reihe von Banken wurden die Akzeptverbindlichkeiten zusammen mit Scheckverbindlichkeiten ausgewiesen. - Schatzwechsel und unverzinsliche Schatzanweisungen waren ebenfalls Teil des Wechselbestandes und wurden nicht gesondert vermerkt. Der starke Anstieg des Wechselportefeuilles nach 1914 geht fast ausschließlich auf den Ankauf von Schatzwechseln (Kriegsfinanzierung) zurück; in den ersten Nachkriegsjahren wurde im Zusammenhang mit verstärkten Einfuhren auch das reguläre Wechselgeschäft reaktiviert.
Die Trennung von „Kreditoren" und „Depositen", die sich in der Statistik findet, war mehr oder weniger willkürlich. Nach Darlegung im „Deutschen Oekonomist" bezeichneten die meisten Banken, welche Depositenkassen hatten, unterschiedslos die Guthaben bei diesen als Depositen, diejenigen bei der Zentrale als Kreditorenguthaben, obschon „die betreffenden Konten der Depositenkasse zum Teil nichts anderes sind als laufende Rechnungen und andererseits die fremden Kapitalien der Zentrale auch eigentliche Spargelder enthalten". Bei den großen Banken entfielen im Durchschnitt auf die Kreditoren etwa z/s, auf die Depositen etwa '/s dieser fremden Gelder. Bei den kleineren Banken war das Verhältnis umgekehrt. Die als Kreditoren erscheinenden Summen enthalten nach Erläuterungen anlässlich der Bankenquete 1908/09 einige Kategorien von Geldern, die sich ihrer ganzen Natur nach nur bei den großen Instituten finden können, „und zwar in erster Reihe die aus dem Bankverkehr der Großindustrie und der Großkaufmannschaft stammenden Gelder sowie Gelder in laufender Rechnung auf Konten, auf denen auch die Effektenspekulationen abgewickelt wurden, ferner Guthaben in- und ausländischer Banken".
Erläuterungen zu Teil D II
Kreditinstitute 1923-1944
Allgemeine Hinweise
Wie in der Zeit der Mark-Währung trägt die Bankenstatistik auch in der Reichsmarkzeit bis 1944 noch weitgehend das Gepräge getrennter Teilstatistiken für einzelne Bankengruppen oder Institute bestimmter Rechtsformen. Die Meldungen waren für Aufsichts- und Kontrollzwecke im weitesten Sinne zu erstatten. Ihre Aufbereitung und tabellarische Auswertung für allgemeine bankpolitische und volkswirtschaftliche Zwecke wurde jedoch zunehmend von amtlichen Stellen (Statistisches Reichsamt, Reichsbank) übernommen. Daneben bauten die Verbände des Kreditgewerbes ihr statistisches Informationsmaterial z. T. beachtlich aus. Es bietet sich damit ein fast verwirrendes Bild verschiedenartiger Zahlenreihen über gleiche oder nahezu gleiche Tatbestände und - in der Regel - verschieden abgegrenzte Bankengruppen.
Der hier unternommene Versuch, die Statistik für alle Bankengruppen in dem gleichen Tabellenschema für die Reichsmarkzeit zu präsentieren und auch zu einem Gesamtergebnis „Alle Banken" zusammenzustellen, wurde durch die wenig einheitlichen Bilanzschemata und häufigere Änderungen der Bilanzpositionen erschwert. Mit den erforderlichen Vorbehalten, die sich u. a. aus den nachfolgenden Erläuterungen ergeben, dürften die Zahlenreihen jedoch eine relativ gut abgesicherte Basis für Gesamt- und Bankengruppenanalysen bieten. Selbstverständlich war es nicht möglich, Unzulänglichkeiten der Statistik der Reichsmarkzeit im nachhinein zu beheben. Zu ihnen zählt neben den bereits erwähnten Mängeln nicht zuletzt auch - wie im Zeitraum 1860 bis 1920 - das Fehlen einheitlicher Bilanzschemata und Bilanzierungsrichtlinien. Bis in die Mitte der dreißiger Jahre hinein war schon aus diesem Grunde nach wie vor keine Gewähr für einen gleichartigen Ausweis gleicher Geschäftsvorfälle gegeben.
Herkunft der Daten
Abgesehen von einer großen Zahl von Teilstatistiken und Detailübersichten unterrichteten in der Zeit von der Währungsreform des Jahres 1923 bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges vor allem zwei von amtlichen Stellen geführte Statistiken über das Geschäft der Kreditinstitute: Eine Jahresbilanzstatistik des Statistischen Reichsamts sowie eine Zwischenausweisstatistik, die die Reichsbank kurz vor Beginn des Ersten Weltkrieges, ausgehend von den Publizitätsvorschriften der Börsenzulassungsverordnung von 1910, aufgebaut und laufend erweitert hat, bis sie 1934 für alle Bankengruppen (außer Privatbankiers und Realkreditinstituten) im Kreditwesengesetz verankert wurde.
In den Tabellen des Teils D II ist grundsätzlich die Jahresbilanzstatistik zugrunde gelegt. Gegenüber der langsam gewachsenen Zwischenausweisstatistik hat sie den Vorteil einer größeren Kontinuität (insbesondere in den zwanziger und den frühen dreißiger Jahren) sowie einer größeren „Reichweite", da von fast allen Kreditinstituten Jahresbilanzen aufgestellt werden mussten.') Sie umfasst - anders als die Zwischenbilanzstatistik der Reichsbank - auch die reinen Hypothekenbanken und die öffentlichrechtlichen Bodenkreditinstitute. Nur für die gewerblichen Kreditgenossenschaften wurde im Teil D II für den Zeitraum 1924 - 1937 auf die Zwischenbilanzen von Ende Dezember zurückgegriffen, die für sie vom Statistischen Reichsamt publiziert wurden. Sie vermitteln in den zwanziger und frühen dreißiger Jahren ein vollständigeres Bild als die Jahresbilanzstatistik. Ab 1938 werden die Reihen für die Kreditgenossenschaften mit den Ergebnissen der nunmehr gleich umfassenden Jahresbilanzstatistik fortgeführt, um sie zum gleichen Zeitpunkt wegen der Gebietserweiterungen verknüpfen zu können (1938) wie andere Bankengruppenreihen. In die Zwischenbilanzstatistik der gewerblichen Kreditgenossenschaften gingen die Gebietserweiterungen erst 1940 ein.
Soweit sich einzelne Lücken der Jahresbilanzstatistik durch Rückgriff auf andere Quellen als die Publikationen des Statistischen Reichsamts schließen ließen, ist dies geschehen. Besonders umfangreich ist das statistische Tabellenwerk, das von der volkswirtschaftlichen Abteilung der Reichsbank zur Vorbereitung der Bankenquete von 1933 vorgelegt wurde („Untersuchung des Bankwesens 1933, II. Teil Statistiken"). Es handelt sich hier jedoch um Tabellen für ganz bestimmte analytische Fragestellungen. Sie lassen sich nur in wenigen Punkten mit den Zwischenausweisstatistiken der Reichsbank selbst oder mit den Zeitreihen der Jahresbilanzstatistik in ein Gesamtbild einfügen, schon allein nicht, weil die Bankengruppen unterschiedlich abgegrenzt waren oder nicht die gleiche Zahl von Instituten umfassten. Für Sonderuntersuchungen, insbesondere über Strukturfragen des Bankwesens der zwanziger und frühen dreißiger Jahre, bieten sie jedoch wertvolles Material. Im Teil D II 2 basieren zwei Übersichten auf den statistischen Untersuchungen für die Bankenquete.
Erfasster Zeitraum
Die nachfolgenden Tabellen geben einen Überblick über die jährliche Entwicklung des Geschäftes der deutschen Kreditinstitute in der Reichsmarkzeit bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges. Soweit für die amtlichen Zahlenreihen der Zeit nach der Währungsstabilisierung von den erhebenden Stellen Vergleichszahlen für 1913 rückwirkend berechnet und publiziert worden sind, wurden sie hier vorgeschaltet, um Vergleiche zu erleichtern. In der Vorkriegsstatistik waren andere Bankengruppen gebildet worden, so dass die statistischen Daten des Teils D II nicht oder nicht ohne weiteres mit den Angaben im Teil D 1 verglichen werden können.
Die RM-Zahlen setzen bei den einzelnen Bankengruppen zu unterschiedlichen Terminen ein. Die RM-Eröffnungsbilanzen zum 1. 1. 1924 (aufgeführt unter Jahresende 1923) liegen für eine vom Statistischen Reichsamt publizierte Zusammenstellung „Aktienbanken, GmbH Banken und öffentlich-rechtliche Kreditanstalten" vor, die alle Bankengruppen außer Privatbankiers, Sparkassen, Genossenschaftssektor und Postscheckämter umfasste. Für die in der Zusammenstellung enthaltenen Berliner Großbanken, Hypothekenbanken und öffentlichrechtlichen Bodenkreditinstitute sind auch gesonderte Zahlen zum 1. 1. 1924 publiziert worden, für die übrigen Gruppen nicht. Ihre Reihen beginnen - von Gruppe zu Gruppe unterschiedlich - in der Zeit zwischen Ende 1924 und 1928. Für Sparkassen und für den Genossenschaftssektor führte das Statistische Reichsamt Statistiken, die den Zeitraum 1924 bzw. 1925 bis 1939 umfassen. Sie konnten für die Kriegszeit z. T. mit Daten aus anderen Quellen fortgesetzt werden. Bilanzen der deutschen Privatbankiers wurden erstmalig im Rahmen der „Untersuchung des Bankwesens 1933" für die Jahre 1930 und 1932 zusammengestellt. Angaben über ihre Kreditoren hat die Reichsbank für verschiedene weiter zurückliegende Termine auf Grund gelegentlicher Sondererhebungen geschätzt, auch die in ihnen enthaltenen Auslandskredite. Die geschätzten Teildaten sind in die Bilanzübersichten eingesetzt worden. Ab 1935 (bis 1942) konnte auf Bilanzzahlen zurückgegriffen werden, die die Reichsbank zusammengestellt, aber nicht veröffentlicht hatte.
„Alle Banken"
Wie erwähnt, gab es anders als heute in der Reichsmarkzeit keine Bilanz- oder Zwischenbilanzstatistik, die alle Bankengruppen und alle wichtigen Bilanzpositionen umfasste. Die Tabelle „Alle Banken" (ohne Privatbankiers und Geldinstitute der Post) im Teil D II ist in der Bundesbank aus den seinerzeit vom Statistischen Reichsamt isoliert geführten Gruppen „Aktien- und GmbH-Banken", „Öffentlich-rechtliche Kreditanstalten", „Sparkassen" und fünf Gruppen des Genossenschaftssektors zusammengestellt worden, was trotz gewisser Unterschiede in den Bilanzschemata für den Zeitraum 1924 bis 1939 vertretbar erschien. Die zu kurzen Reihen der Privatbankiers und die sich auf das Einlagengeschäft beschränkende Statistik der Geldinstitute der Post mussten hier unberücksichtigt bleiben.')
Ab 1940 wurde die Jahresbilanzstatistik des Statistischen Reichsamts nicht mehr veröffentlicht. Ersatzweise wurden für die Kriegszeit Zwischenausweiszahlen, z. T. aus unveröffentlichten Unterlagen der Reichsbank, herangezogen. Die Reihe „Alle Banken (ohne Privatbankiers und Geldinstitute der Post)" wurde mit ihrer Hilfe für den Zeitraum 1940 bis September 1944 auf schmalerer Basis fortgesetzt. Sie enthält die Jahresend-Zwischenausweise folgender Gruppen: „Sämtliche Ausweisbanken", bei denen es sich - wenn man von der Tatsache, dass die Hypothekenbanken und die öffentlichrechtlichen Bodenkreditinstitute fehlen, absieht - annähernd um die gleichen Institute handeln dürfte wie bei den „Aktienbanken, GmbH-Banken und öffentlich-rechtlichen Kreditanstalten" der Jahresbilanzstatistik des Statistischen Reichsamts, ferner „Sparkassen" und „gewerbliche und ländliche Zentralkassen" sowie „gewerbliche Kreditgenossenschaften". Die alte und die neue Reihe „Alle Banken" wurden für 1940 verknüpft. Der Kontinuitätsbruch beträgt knapp ein Viertel des vorher erfassten Bilanzvolumens (1940 alte Reihe „Jahresbilanzen" 122 Mrd. RM, 1940 neue Reihe „Zwischenausweise" 96 Mrd. RM). Dass die Zahl der weitergeführten Institute mit 4621 erheblich niedriger ist als in der Reihe bis 1940 (25 530), hängt primär damit zusammen, dass für die ländlichen Kreditgenossenschaften (1940 20 768) Ausweiszahlen für die Kriegszeit fehlen.
Bankengruppen
Die Bankengruppen, für die im Teil D II Jahresbilanzdaten präsentiert werden, sind anders abgegrenzt als in der Zwischenausweisstatistik der Reichsbank und weichen auch insbesondere von den Bankengruppen der heutigen Statistik ab. Da das statistische Urmaterial nicht mehr vorliegt, war eine Angleichung an die heutige Gruppierungspraxis zum Zwecke einer besseren Vergleichbarkeit nicht möglich. Nur ihre Reihenfolge wurde ähnlich wie heute gewählt. Da die in der Jahresbilanzstatistik des Statistischen Reichsamts gebildeten Bankengruppen einzeln wiedergegeben werden, hat der Benutzer die Möglichkeit, für einen bestimmten Untersuchungszweck gegebenenfalls neue Zusammenfassungen vorzunehmen.
Die beiden Hauptgruppen „AG- und GmbH-Banken" und „Öffentlich-rechtliche Kreditanstalten" sind nicht getrennt wiedergegeben. Die Vermischung von Instituten des kurzfristigen und des langfristigen Geschäfts sowie von Spezialinstituten mit öffentlichen Aufgaben (Kreditbanken und Hypothekenbanken, ferner u. a. Deutsche Golddiskontbank) in der ersten Hauptgruppe sowie der Girozentralen und der Kreditinstitute mit Sonderaufgaben (z. B. Landwirtschaftliche Rentenbank) in der zweiten beeinträchtigt ihren Erkenntniswert zu sehr.
Eine Gruppe „Kreditbanken", etwa im Sinne der heutigen, hätte auch allein wegen der großen Unterschiede im Reihenbeginn der einzelnen Untergruppen nicht aufbereitet werden können. Zu den Kreditbanken zählen etwa:
Berliner Großbanken Provinzbanken mit Filialnetz Spezial- und Hausbanken (enthält
aber auch die Deutsche Golddiskontbank) Sonstige Kreditbanken
Gemischte Hypothekenbanken
Zu den „Berliner Großbanken" rechnen - abweichend von der Zwischenausweisstatistik der Reichsbank - bereits ab 1913 die Berliner Handelsgesellschaft und ab 1924 die Reichskreditgesellschaft, die, hervorgegangen aus dem 1917 eingerichteten „Statistischen Büro für Kriegsgesellschaften für den Geldausgleich zwischen diesen Unternehmen", 1924 in eine Aktiengesellschaft mit bankähnlicher Stellung umgegründet wurde. 1941 wurde die Bank der deutschen Arbeit einbezogen mit einem Bilanzvolumen von etwa 2,5 Mrd. RM, die bis dahin wohl in der Gruppe „Spezial- und Hausbanken" geführt wurde und nach 1933 die Geschäfte der meisten Banken für Beamte, Angestellte und Arbeiter übernommen hatte.
Der Kreis der „Spezial- und Hausbanken" war recht heterogen zusammengesetzt. Er umfasste, wie erwähnt, die Deutsche Golddiskontbank (gegr. 1924), ein Tochterinstitut der Reichsbank, das im Teil C 1 in einer Einzelübersicht gesondert gezeigt wird, vermutlich auch die Deutsche Verkehrs-Kredit-Bank AG (gegr. 1923). Den Anmerkungen im Statistischen Jahrbuch für das Deutsche Reich ist zu entnehmen, dass sich 1928 unter den 143 Banken mit einem Bilanzvolumen von 2,6 Mrd. RM auch 11 Banken für Beamte, Angestellte und Arbeiter, 23 Landwirtschaftliche Banken, 18 Bodenbanken und 20 Baubanken befanden, unter den 234 „Sonstigen Kreditbanken" 4 deutsche Auslandsbanken und 3 ausländische Banken in Deutschland. Weitere Hinweise über die Zusammensetzung fehlen.
Die Staatsbanken werden in einem Gliederungsverbund mit den Girozentralen und Landesbanken gezeigt. In der Jahresbilanzstatistik des Statistischen Reichsamts und in der Zwischenausweisstatistik der Reichsbank wurde unterschiedlich zusammengefasst:
Jahresbilanzstatistik
1. Staatsbanken
2. Girozentralen, Landesbanken und sonstige kommunale Kreditinstitute (einschl. Deutsche Girozentrale)
Zwischenausweisstatistik
1. Staats- und Landesbanken
2. Regionale Girozentralen
3. Deutsche Girozentrale
Im vorliegenden Band werden die beiden Gruppen der Jahresbilanzstatistik aufgeführt und zusätzlich noch in einer Gesamtgruppe zusammengefasst, die sich auch für die Zeit 1940 bis 1944 - durch die Zwischenausweisstatistik - fortführen lässt. Im Laufe der Zeit haben verschiedene Staatsbanken (ebenso wie Landesbanken) mit Girozentralen fusioniert.').
Die Hypothekenbanken werden - abgesehen von den beiden Jahren 1926 und 1927 - in zwei Reihen publiziert: die gemischten Hypothekenbanken und die sonstigen (reinen) Hypothekenbanken, die im Teil D I in den Reihen des Deutschen Oekonomist aus der Zeit der Mark-Währung nur zusammengefasst veröffentlicht sind; seit 1948 werden die Institute mit gemischtem Geschäft den Kreditbanken zugerechnet. Zu den „Öffentlichrechtlichen Bodenkreditinstituten" zählten: die Landschaften und landschaftsähnlichen Institute in Preußen, die landschaftlichen Institute außerhalb Preußens (Kreditvereine), die Stadtschaften (Institute für städtischen Grundbesitz) sowie die staatlichen und provinziellen Bodenkreditinstitute (Landeskreditkassen u. ä.).
Die Gruppe Kreditinstitute mit Sonderaufgaben („Besondere öffentliche Kreditanstalten") war in den Jahren bis 1930 auf die Deutsche Rentenbank-Kreditanstalt beschränkt, die 1925 zur Beschaffung und Gewährung von Krediten an die deutsche Landwirtschaft gegründet worden war. 1931 kam die Deutsche Gesellschaft für öffentliche Arbeiten AG hinzu, die mit einem Kapital von 150 Mio. RM vom Reich zur Übernahme der Aufgaben des Reichs auf dem Gebiet der werteschaffenden Arbeitslosenfürsorge gegründet wurde und am 31.3.1935 mit einer Bilanzsumme von 1,4 Mrd. RM den höchsten Vorkriegsstand erreichte (sie trat 1938 in Liquidation, nahm aber bei Kriegsausbruch ihre Tätigkeit wieder auf); ferner die Deutsche Siedlungsbank (gegr. 1930 für die Gewährung von Zwischenkrediten 2); 1932 die 1931 als Akzept- und Garantiebank gegründete Akzeptbank, die 1936 wieder aufgelöst wurde; ferner die Deutsche Rentenbank, die 1923 als Währungs- und Kreditbank zur vorläufigen Sanierung der deutschen Währung gegründet worden war, seit 1924 im wesentlichen nur bei Einziehung der Rentenbankscheine mithalf, später Mithilfe im Rahmen der Osthilfe-Entschuldung leistete und ab 1939 wieder Rentenbankscheine emittierte. Das Grundkapital, der Umlauf an Rentenbankscheinen und die entsprechenden Aktivposten sind in der Statistik lt. Fußnote nicht enthalten. Der Ausweis der Rentenbank ist im Teil C 1 auch gesondert dargestellt, ebenso eine Übersicht über die Geschäfte der Akzeptbank.
In der Gruppe „Sparkassen" waren in den zwanziger Jahren die Kommunalbanken und Sächsischen Girokassen nicht enthalten. Die meisten waren in der beginnenden Inflationszeit, und zwar vorwiegend vor dem 1. 4. 1921 gegründet; sie betrieben das von den Sparkassen in diesen Jahren meist noch nicht nennenswert gepflegte kurzfristige Bankgeschäft. Die Kommunalbanken und die Sächsischen Girokassen wurden 1934 in die Gruppe „Sparkassen" einbezogen (516 Institute mit rd. 600 Mio. RM Bilanzsumme), 13 saarländische Sparkassen zum gleichen Termin.
Informationsgehalt der Bilanzübersichten
Unterschiedliche und wechselnde Ausweismethoden für einige Aktiv- und Passivpositionen
Die Informationen über die Wertpapierbestände der Kreditinstitute sind für Kreditbanken und Sparkassen unterschiedlich. Zusätzlich zu dem gesamten Wertpapierbestand der Kreditbanken werden die Aktien und die Konsortialbeteiligungen gezeigt, für die Sparkassen werden statt dessen die Anleihen von Gemeinden und Gemeindeverbänden gesondert ausgewiesen, die insbesondere in den frühen dreißiger Jahren im Zuge der Gemeindeumschuldungsaktionen eine große Rolle spielten. Sehr wechselnd war im Zeitverlauf und in den Bankengruppenschemata die Zuordnung der Schecks sowie der fälligen Zins- und Dividendenscheine (unter „Barreserve" oder unter „Wechsel"). Ähnliches gilt für die Schatzwechsel. Sie waren in der Zeit vor 1928 zum Teil im Wechselbestand enthalten, in dem auch die angekauften eigenen Akzepte (wie vor 1920 aber anders als heute) eingeschlossen sind mit der Folge, dass auf der Passivseite nicht (wie heute) nur die eigenen Akzepte im Umlauf erscheinen, sondern der Gesamtbetrag der ausgestellten eigenen Akzepte. Nicht sehr exakt war - soweit überhaupt vorhanden -(zum mindesten bis zum Erlass entsprechender Ausweisrichtlinien nach Inkrafttreten der Publizitätsvorschriften des Kreditwesengesetzes von 1934) die Abgrenzung der Spareinlagen von den Depositen sowie der durchlaufenden Kredite von den Debitoren, Hypotheken und Kommunaldarlehen. Die Einlagen und aufgenommenen Gelder waren in der Regel bis 1934 nicht getrennt. Ab 1935 galt folgende Gliederung:
1. Gläubiger
a) seitens der Kundschaft bei Dritten benutzte Kredite
b) sonstige im In- und Ausland aufgenommene Gelder und Kredite (Nostroverpflichtungen)
c) Einlagen deutscher Kreditinstitute
d) sonstige Gläubiger
2. Verpflichtungen aus Akzepten und Solawechseln
3. Spareinlagen
a) mit gesetzlicher Kündigungsfrist
b) mit besonders vereinbarter Kündigungsfrist
„Sonstige Aktiva" und „Sonstige Passiva" enthalten jeweils alle nicht gesondert aufgeführten Bilanzpositionen. Bei Hauptgruppen (wie „Kreditgenossenschaften") umfasst der hier ausgewiesene Betrag nicht selten auch Sachpositionen, die für eine der Untergruppen (aber nicht für alle) gesondert vorliegen.
Sektorale Gliederung und Fristengliederung
Die Zusatzinformationen über die Gliederung der Bankgeschäfte nach den Wirtschaftssektoren, mit denen sie getätigt wurden, waren dürftig, auch nach Erlass der erweiterten Publizitätsvorschriften des Kreditwesengesetzes (KWG) von 1934. Zwar wurde auf der Aktivseite Mitte der dreißiger Jahre eine neue Position „Forderungen unzweifelhafter Bonität und Liquidität gegen Kreditinstitute" eingeführt, außerdem waren die „Schuldner - Kreditinstitute" gesondert auszuweisen, was z. T. einer schon früher geübten Praxis entsprach. Aber die übrigen Kreditforderungen (Forderungen aus Reportund Lombardgeschäften gegen börsengängige Wertpapiere, Vorschüsse auf verfrachtete und eingelagerte Waren, Hypothekenforderungen, langfristige Ausleihungen gegen Kommunaldeckung, durchlaufende Kredite) wurden nicht nach Banken- und Nichtbankenkunden getrennt. Das Einlagengeschäft mit deutschen Banken ist in dieser Zeit aus den Bilanzen getrennt ersichtlich, die „sonstigen Gläubiger" der Bilanzvordrucke umfassen jeweils in- und ausländische Nichtbanken und ausländische Kreditinstitute in einer Summe. Die sonstigen Passivpositionen (Darlehen, durchlaufende Kredite etc.) sind nicht nach Geldgebergruppen aufgeteilt. In den Tabellen dieses Buches sind die „Forderungen aus Report- und Lombardgeschäften" - entsprechend einer Praxis der Reichsbank - den Forderungen an Kreditinstitute zugeordnet worden, die Warenvorschüsse den Forderungen an Nichtbanken. Die Forderungen und Verbindlichkeiten gegenüber den öffentlichen Haushalten sind aus den Bilanzen nicht zu ersehen. Für die Sparkassen liegt in ihrer „Jahresstatistik" eine detailliertere Aufgliederung vor.
Die „Langfristigen Ausleihungen gegen Kommunaldeckung" dürften wie heute nicht nur Kredite an öffentliche Stellen, sondern auch solche an Unternehmen (mit Kommunalbürgschaft) und an öffentlich-rechtliche Kreditinstitute enthalten haben. Die Auslandspositionen sind in der Bilanz nicht gesondert kenntlich gemacht. Die Ergebnisse einer vertraulichen Aufstellung der Reichsbank über die Auslandsforderungen und -verpflichtungen der Kreditinstitute finden sich im Teil J Außenwirtschaft. Für die Gesamtheit aller Banken sind nur die Auslandsverbindlichkeiten (global) bekannt (Tab. J 1 2.02), für die Hauptträger des bankmäßigen Auslandsverkehrs, die Großbanken, liegt eine umfassende Übersicht über die Auslandsposition mit detaillierter Gliederung nach Sachpositionen für den Zeitraum 1928 - 1943 vor (Tab. J 12.03).
Die z. T. sehr detaillierte Fristengliederung, die für die Passivposition „Gläubiger" von 1935 an obligatorisch wurde, ist vom Statistischen Reichsamt nicht veröffentlicht worden. Ihr volkswirtschaftlicher Aussagewert war dadurch geschmälert, dass die „Einlagen deutscher Kreditinstitute" und die „sonstigen Gläubiger" nur zusammen, und zwar nach der Restlaufzeit am Bilanzstichtag, nach vier Fristenkategorien aufzugliedern waren.
Hinweise für bestimmte Perioden
Mark-Aufwertung
(vgl. Gesetz über die Aufwertung von Hypotheken und anderen Ansprüchen vom 16. 7. 1925)
Im Zeitraum 1924 - 1934 vermischten sich in den nachstehenden Positionen das RM-Neugeschäft mit der sukzessiven Umstellung von Mark-Forderungen und -Verbindlichkeiten auf Reichsmark:
Wertpapiere
Hypotheken Kommunaldarlehen Spareinlagen Schuldverschreibungen im Umlauf Sonstige Aktiva
Sonstige Passiva
Die Angaben über den zeitlichen Ablauf und die Höhe der umgestellten Beträge sind recht unzulänglich und z. T. widersprüchlich. Von den Sparkassen wurden bis in die dreißiger Jahre hinein die noch umzustellenden Beträge global als „Aufwertungsrechnung" (Ausgleichsstock und Härtefonds) unter den „Sonstigen Aktiva" und „Sonstigen Passiva" erfasst. In der Jahresbilanzstatistik wurde diese „Aufwertungsrechnung" (Restbetrag etwa noch 800 Mio. RM) im Jahre 1934') den Spareinlagen, den Hypotheken und Wertpapieren zugeordnet. Bis 1933 waren insgesamt rd. 990 Mio. RM Aufwertungsspareinlagen der Sparkassen als sukzessiv im Laufe der Jahre in die RM-Rechnung überführt nachgewiesen worden. Angaben im Jahrbuch des Deutschen Genossenschaftsverbandes von 1927 ist zu entnehmen, dass die Kreditgenossenschaften Sparguthaben und Geschäftsguthaben ihrer Mitglieder aufgewertet haben (genannt werden für rd. 600 Kreditgenossenschaften Beträge von 109 Mio. RM bzw. 288 Mio. RM als „für die Aufwertung in Frage kommend"). - Wegen der Aufwertung der Schuldverschreibungen s. Tab. G I 1.03.
Umschuldung von Kommunalkrediten
Zwischen der Entwicklung der „Wertpapiere" und der „Kommunaldarlehen" bestand in den frühen dreißiger Jahren eine gewisse Wechselwirkung. Im Gefolge des Gemeindeumschuldungsgesetzes vom 21. 9. 1933 wurden eingefrorene Kommunalkredite (vor allem die kurzfristigen) in Schuldverschreibungen des Umschuldungsverbandes deutscher Gemeinden umgewandelt (1934 rd. 250 Mio. RM), die zu pari in die Bilanz eingesetzt werden konnten.
Erläuterungen zu Teil F
Zinssätze 1875-1975
Allgemeine Hinweise
Im ersten Teil des Abschnitts Zinssätze sind die offiziellen Sätze für den Geldverkehr mit der Notenbank dargestellt. Der zweite Teil enthält die Sätze, die im Geldverkehr der Kreditinstitute untereinander auf dem Geldmarkt vereinbart worden sind („Geldmarktsätze"), sowie die Konditionen der Kreditinstitute für das Aktiv- und Passivgeschäft mit der Kundschaft („Soll- und Habenzinsen"). Diesem Teil sind außerdem zwei Tabellen (F 2.01 und 2.02) vorangestellt, in denen versucht worden ist, einen weiten Zinsfächer unter Einschluss der Kapitalmarktzinsen zusammenhängend aufzuführen.
Bei der Auswahl der Geschäftsarten und zugehörigen Konditionen sind für die Tabellen diejenigen bevorzugt worden, die bis in die Gegenwart zu den typischen Geldtransaktionen und Massengeschäften der Kreditinstitute gehören. Damit ist in diesem Tabellenabschnitt, der durch Änderungen des Gebietsstandes und der Währungen nur wenig tangiert wird, trotz aller statistischen Vorbehalte wegen geänderter Finanzierungspraktiken eine langfristige Übersicht über die Zinsentwicklung seit Gründung der Reichsbank möglich.
Die Tabellen zeigen in der Regel den Stand der Zinssätze am Jahresende und darüber hinaus die Schwankungen im Jahresverlauf durch Angabe des niedrigsten und höchsten Satzes im Jahr. In Einzelfällen musste auf Ersatzangaben oder Näherungswerte zurückgegriffen werden; so z. B. an Stelle von Jahresendwerten Wochen- bzw. Monatsdurchschnitte vom Dezember (Tab. F 2.03) oder der durchschnittliche Satz im November (Tab. F2.08).
Die Tabellen F 2.01 und 2.02 geben die Zinssätze als Durchschnitte des jeweiligen Jahres wieder. Die durchschnittlichen Diskont- und Lombard- sowie die Soll- und Rabensätze sind mit den Tagen der Geltungsdauer gewichtet, wobei der Monat zu 30 Tagen gerechnet worden ist. Auf der Geldmarktseite sind die entsprechenden Durchschnitte in der Regel aus geschäftstäglichen Beobachtungen ermittelt worden. Die Besonderheiten der Durchschnittsrenditen erläutern die Anmerkungen zu den Tabellen.
Um eine bessere Vergleichbarkeit der einzelnen Sätze untereinander zu ermöglichen, sind die Zinsangaben ausschließlich in Dezimalschreibweise mit maximal zwei Kommastellen angegeben. Auch die bisher jeweils als gebrochene Sätze dargestellten Werte sind entsprechend umgewandelt (z. B. 31/8 = 3,13; 3'/s = 3,88).
Herkunft der Daten
Die amtliche Statistik registrierte nach 1875 zunächst nur die Diskont- und Lombardsätze, die die Geldpolitik der Reichsbank dokumentierten, und die tägliche Notierung des Privatdiskontsatzes. Erst später wurden andere Komponenten des Geldmarkts (z. B. Tagesgeld) in die Berichterstattung mit einbezogen. Eine umfassende Darstellung der Konditionen im Bankgeschäft begann in den amtlichen Publikationen erst nach der Stabilisierung der Währung 1924. Bis dahin hatten sich auch die Aktiv- und Passivgeschäfte der Kreditinstitute im Massenverkehr mit ihrer Kundschaft durch die einzelnen Stufen wettbewerbsregelnder Abkommen soweit standardisiert, dass die abgesprochenen Konditionen relativ leicht erfasst und publiziert werden konnten.
Als Quellen wurden für die Zeit vor 1945 überwiegend die Statistiken der Reichsbank und die Publikationen des Statistischen Reichsamts herangezogen (insbesondere: Graphisch-statistische Tabellen der Reichsbank, Statistische Jahrbücher des Deutschen Reichs). Nur in Ausnahmefällen wurden wie in den Tabellen F 2.01 und 2.05 auch spätere Sekundärquellen verwendet (s. Quellenverzeichnis). Durchschnitte im Jahr, die in den angegebenen Quellen nicht aufgeführt waren, wurden nach der oben erwähnten Methode selbst berechnet. Für die Zeit nach 1945 wurden ausschließlich Aufzeichnungen und Erhebungen der Deutschen Bundesbank herangezogen.
Reglementierte und freie Zinsen
Anders als bei den Konditionen im Geschäftsverkehr mit der Notenbank, die für die jeweilige Geltungsdauer fixiert waren, oder bei den Geldmarktsätzen, die zumindest örtlich durch die jeweilige Angebots- und Nachfragesituation weitgehend festgelegt und teilweise sogar notiert waren, hat es im Verkehr mit der Kundschaft zunächst wohl kaum einheitliche Zinssätze gegeben. Die Kreditinstitute haben aber mit Billigung der Reichsbank schon sehr früh begonnen, für Geschäfte mit ihren Kunden allgemeine Regeln aufzustellen und die freie Zinsvereinbarung einzugrenzen.
Schon 1894 hat die sog. Stempelvereinigung Berliner Banken und Bankiers auf regionaler Ebene
ein Abkommen geschlossen, in dem sich alle Mitglieder verpflichteten, in den Geschäften mit ihren Kunden die abgesprochenen Sätze für Habenzinsen nicht zu überschreiten und für Sollzinsen nicht zu unterschreiten. In den folgenden Jahren kamen zahlreiche weitere regionale Abkommen dieser Art zustande, in die die Sparkassen und Kreditgenossenschaften zunächst nicht einbezogen waren. In mehreren Schritten wurden die Abkommen ausgebaut, bis 1928 ein allgemeines Wettbewerbsabkommen für das ganze Reichsgebiet geschlossen wurde. Die Wettbewerbsregelungen und die Absprachen über Höchstsätze für die Habenseite bzw. Mindestsätze für die Sollseite haben bis zur Bankenkrise 1931/32 bestanden.
Anfang 1932 begann mit den Soll- und Habenzinsabkommen der Übergang von den kartellmäßig im Zentralen Kreditausschuß abgesprochenen Konditionen zu staatlich festgesetzten und allgemeinverbindlich erklärten Zinssätzen durch den Reichskommissar für das Kreditwesen. Ab 1936 konnte der Reichskommissar sogar gegen die Mehrheitsbeschlüsse im Zentralen Kreditausschuß die von der Reichsregierung im Rahmen der Zinssenkungsbemühungen erwünschten Zinsen durchsetzen. Damit war der Übergang zur staatlichen Zinsreglementierung abgeschlossen. Sie wurde nach praktisch unveränderten Grundsätzen bis 1967 fortgeführt.
Für Habenzinsen galt nach 1932 das alte Höchstsatzprinzip. Für die Sollzinsen wurde ein sog. Normalsatz festgelegt, der automatisch den Diskontänderungen folgte und als fixen Zuschlag die Kredit- oder Überziehungsprovision enthielt (Tab. F 2.05). Die Normalsätze waren im Gegensatz zurzeit vor 1932 praktisch Höchstsätze, da sie nur mit besonderer Genehmigung überschritten werden durften. Ausnahmen galten für kleinere Kreditinstitute bestimmter Rechtsformen, denen sowohl im Aktiv- als auch im Passivgeschäft ein Zuschlag bis 0,5 °/o (sog. Zinsvoraus) gestattet war.
Das System der Höchstsätze bzw. Normalsätze wurde auch nach 1945 weitergeführt, wobei die Kompetenz des ehemaligen Reichskommissars von den einzelnen Bankaufsichtsbehörden der Bundesländer wahrgenommen wurde. In den zugehörigen Tabellen sind die damaligen Sätze für das Land Hessen angeführt; sie galten aber praktisch in allen Bundesländern. Die Soll- und Habenzinsabkommen wurden durch die Zinsverordnung des Bundesaufsichtsamts für das Kreditwesen abgelöst. Die Zinsverordnung, die vom 1. März 1965 bis zum 31. März 1967 galt, schrieb einheitlich für Soll- und Habenzinsen Höchstsätze vor. Beim Sollzins (jetzt Diskontsatz plus 4,5%) wurden die fixen Zuschläge für die Kreditprovision nicht mehr zugelassen. Die Berechnung der Kreditprovision war nur noch für den nicht ausgenutzten Kredit erlaubt.
Die Tabellen mit den behördlich festgesetzten Höchstsätzen geben nur zum Teil das Zinsniveau im bankgeschäftlichen Verkehr wieder. Zwar wurden im Kreditverkehr mit der Massenkundschaft in der Regel die vorgeschriebenen Höchstsätze angewendet; dem Volumen nach dürfte aber ein großer Teil der Geschäfte zu niedrigeren Zinssätzen abgewickelt worden sein. Vor allem Großkreditnehmern wurden teilweise wesentlich günstigere Konditionen eingeräumt. Zutreffender ist das Bild auf der Passivseite, da hier die vorgeschriebenen Höchstsätze aus Wettbewerbsgründen praktisch von allen Kreditinstituten vergütet werden mussten. Überschreitungen der Höchstsätze konnten nur durch zwar unerwünschte, vielfach aber doch „legale" Umgehungen bestehender Vorschriften erreicht werden. Besonders in den letzten Jahren der Zinsreglementierung nutzten Großanleger in zunehmendem Maße ihre Marktposition, um sog. „graue" Habenzinsen zu vereinbaren.
Grundsätzlich anders als im System vorgeschriebener Höchstsätze sind die Sätze zu interpretieren, die seit Aufhebung der Zinsverordnung aus den regelmäßigen Zinserhebungen der Deutschen Bundesbank ermittelt wurden (Tab. F 2.08). Sie basieren auf tatsächlichen Geschäftsabschlüssen. Die befragten Kreditinstitute geben für die jeweilige Geschäftsart den Zinssatz an, der bei allen Abschlüssen im Erhebungszeitraum (in der Regel zwei Wochen in der Monatsmitte) am häufigsten angewendet wurde. Die gemeldeten Sätze werden nach Aussonderung von Extremwerten zu einem ungewichteten arithmetischen Mittel zusammengefasst, das den „Mittelpreis" für die Geschäftsabschlüsse eines Erhebungszeitraums repräsentiert.
Erläuterungen zu Teil G I
Kapitalmarkt 1870-1944
Allgemeine Hinweise
Die in den Tabellen des Teils „Kapitalmarkt 1870-1944" zusammengestellten Zahlen basieren für die Zeit der Mark-Währung im wesentlichen auf privaten Ermittlungen, für die nur recht lückenhaftes, teils amtliches, teils privates Quellenmaterial zur Verfügung stand. Erst in der Reichsmarkzeit wurden auf breiterer Basis amtliche Erhebungen durchgeführt, mit denen das Statistische Reichsamt betraut war. Bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges liegen Angaben über den Umlauf und die Ausgabe von Wertpapieren vor, Absatz und Tilgung wurden nicht ermittelt.
Die Zahlen über den Umlauf von Wertpapieren inländischer Emittenten, wie er in der Tabelle 1.01 erscheint, sind für die Zeit vor 1913 aus verschiedenen Quellen zusammengetragen worden. Für die Jahre 1910 und 1912 wurden erstmalig umfassende amtliche Erhebungen über den Umlauf an Schuldverschreibungen durchgeführt.') Ihre Ergebnisse bestätigen im Großen und Ganzen die hier präsentierten Zahlen für den Bereich der Schuldverschreibungen der Gebietskörperschaften und der Kreditinstitute. Stärkere Abweichungen ergeben sich lediglich für die Unternehmen (s. Erläuterungen zu Tab. 1.01a).
Für die Reichsmarkzeit sind über den Umlauf von Wertpapieren detaillierte Zahlen des Statistischen Reichsamts verfügbar. Sie umfassen nicht nur das Neugeschäft nach der Währungsstabilisierung von 1923 (Tab. 1.02), sondern auch den großen Block der Aufwertungsschuldverschreibungen (Tab. 1.03). Außer den im Inland begebenen Schuldverschreibungen wurde auch der Umlauf von im Ausland aufgenommenen Anleihen nach inländischen Emittenten gegliedert (Tab. 1.04). Auch die verschiedenen Sonderschuldverschreibungen aus den Umschuldungsaktionen der dreißiger Jahre, durch die kürzerfristige Kredite in verbriefte Schulden umgewandelt wurden, werden für die wichtigsten Transaktionen im Einzelnen gezeigt (Tab. 1.05).
Die Informationen über die Ausgabe von Wertpapieren im Inland (Tab. 1.07) wurden für die Zeit der Mark-Währung der Emissionsstatistik der Wochenschrift „Der Deutsche Oekonomist" entnommen, die weiter als andere Zusammenstellungen dieser Art zurückreicht (bis 1883) und besonders ausführlich gegliedert ist. Ziel dieser Statistik war „die möglichst genaue Beantwortung der Frage..., in welchem Umfange der Kapital- und Geldmarkt in einem bestimmten Zeitraume durch die Emission von Börsenpapieren in Anspruch genommen worden ist" 2). Das Basismaterial bildeten Unterlagen über die zum Börsenhandel zugelassenen Wertpapiere, wie Prospekte, Zeichnungseinladungen und sonstige Bekanntmachungen. Durch Absetzen von Wertpapieren, die aus Konversionen hervorgingen oder für die die Zulassung lediglich „auf Vorrat" erwirkt wurde, versuchte man, eine Aufblähung der Zahlen zu verhindern. An deutschen Börsen eingeführte ausländische Emissionen, die nicht zum Absatz in Deutschland bestimmt waren, bemühte man sich, schätzungsweise zu eliminieren. Trotz dieser Modifikationen blieben noch eine Reihe von Unsicherheitsfaktoren bestehen. Insbesondere gelang es nicht, die Emissionen zeitlich exakt zuzuordnen. So wurden nicht selten Emissionen zum Börsenhandel zugelassen und in die Statistik aufgenommen, die bereits früher placiert worden waren, ferner auch solche, die zunächst nur begeben und erst in späterer Zeit untergebracht werden konnten. Im Übrigen wurden die nicht an der Börse eingeführten Wertpapiere, die im Laufe der Zeit an Bedeutung gewannen, von der Emissionsstatistik nicht erfasst 3).
Für die Zeit der Reichsmark liegt eine vom Statistischen Reichsamt aus verschiedenen Quellen zusammengestellte Statistik über die Ausgabe von Wertpapieren im Inland und die Aufnahme von Auslandsanleihen vor. Die Emissionen im Inland wurden zu dem Zeitpunkt statistisch erfasst, zu dem die Papiere zur Zeichnung aufgelegt oder mit dem Wertpapierstempel versehen wurden (anlässlich erstmaliger Ausgabe oder Veräußerung). Die Angaben dieser Statistik, die die Bruttoemissionen erfasst, werden für die einzelnen Emittentengruppen (mit Ausnahme der Kreditinstitute) in Tab. 1.07 präsentiert; für Kreditinstitute wurden die jährlichen Veränderungen des Wertpapierumlaufs (= Nettoverkäufe) eingesetzt. Die Angaben über die Bruttoemissionen von Pfandbriefen und Kommunalobligationen sind in verschiedenen Jahren künstlich überhöht; sie enthalten auch Wiederverkäufe aus Rückflüssen, die besonders zu Beginn der dreißiger Jahre ein beträchtliches Ausmaß angenommen hatten.
Die „Sonstigen Kapitalmarktstatistiken", die über Aktienkapital und Aktienkurse sowie über Kurse und Renditen festverzinslicher Wertpapiere informieren (Tab. 2.01 bis 2.03), wurden für die Zeit vor 1913 überwiegend privaten Quellen entnommen. Für die spätere Zeit beruhen sie auf Erhebungen und Berechnungen des Statistischen Reichsamts; das gilt auch für die Angaben über Geldmittel und Vermögensanlagen der Versicherungsunternehmen in den Jahren 1913-1940 (Tab. 2.04).
Erläuterungen zu einzelnen Tabellen
1.01a Umlauf von Wertpapieren inländischer Emittenten 1870-1918
Die Angaben für die Gebietskörperschaften enthalten den Umlauf von Schuldverschreibungen des Reichs aus der Reichsschuldenstatistik sowie der Länder und Gemeinden, den W. G. Hoffmann (mit Ausnahme der vorliegenden amtlichen Länderergebnisse für die Jahre 1900 bis 1913) aufgrund verfügbarer Informationen über die Verschuldung der Länder Preußen, Bayern, Sachsen, Baden und der größeren Gemeinden (Angaben liegen hier nur für wenige Termine vor) schätzungsweise ermittelt hat'). Daten, die sich auf das am 31. März endende Rechnungsjahr bezogen, wurden dem vorhergehenden Kalenderjahr zugeordnet. Die Angaben über die Wertpapierverschuldung der Unternehmen beziehen sich auf den Umlauf von Schuldverschreibungen der Aktiengesellschaften einschließlich der privaten Eisenbahngesellschaften (ohne Banken und Versicherungen), der für den Zeitraum 1882 bis 1906 von W. G. Hoffmann ermittelt wurde und für die Jahre 1907 bis 1918 in der amtlichen Bilanzstatistik über die „reinen Erwerbsgesellschaften" erfasst ist, wobei die Angaben dem Kalenderjahr zugeordnet wurden, auf das der größte Teil des Geschäftsjahres der Unternehmen entfiel. Der Umlauf an Schuldverschreibungen von Nicht-Aktiengesellschaften (einschl. sonstiger öffentlicher Körperschaften) ist hier nicht enthalten. Nach der bereits erwähnten amtlichen Erhebung für 1912 belief er sich in diesem Jahr auf etwa 1,8 Mrd. Mark. Unter Kreditinstitute wird der Umlauf von Schuldverschreibungen der privaten Hypothekenbanken und der öffentlich-rechtlichen Bodenkreditinstitute ausgewiesen. Die Angaben wurden der Tabelle D I 1.03 (S. 62) entnommen.
Die Zahlen für den Aktienumlaut stammen für die Zeit von 1880 bis 1906 aus verschiedenen Quellen. Zusammengefasst wurden das Nominalkapital der Hypothekenbanken aus Tabelle D 1 1.02, das Nominalkapital der Privatnotenbanken aus Tabelle C 1 1.02 sowie das eingezahlte Kapital der Kreditbanken, der Lebensversicherungen und der Aktiengesellschaften einschließlich der privaten Eisenbahngesellschaften (ohne Banken und Versicherungen) aus den Untersuchungen von W. G. Hoffmann. Für die Zeit von 1907 bis 1918 wurde das eingezahlte Kapital der Aktiengesellschaften aus der amtlichen Bilanzstatistik über die „reinen Erwerbsgesellschaften" übernommen.
1.01b-1.05 Umlauf von Wertpapieren inländischer Emittenten 1924-1944
Quellen für die Angaben über Schuldverschreibungen waren für den Zeitraum 1928 bis 1940: Für Gebietskörperschaften und Unternehmen die in den Statistischen Jahrbüchern für das Deutsche Reich publizierten Tabellen über den „Umlauf deutscher Schuldverschreibungen und verzinslicher Schatzanweisungen", für Kreditinstitute (ab 1924) die Veröffentlichungen des Statistischen Reichsamts über die Boden- und Kommunalkreditinstitute. Für die Jahre 1924 bis 1928 und 1940 bis 1944 liegen die Ergebnisse von z. T. etwas anders abgegrenzten internen Statistiken der Reichsbank vor. Sie werden hier zur Ergänzung präsentiert.
Die Daten für die Gebietskörperschaften umfassen, wie in der Zeit der Mark-Währung, den Umlauf von Schuldverschreibungen des Reichs, der Länder, der Gemeinden und der Gemeindeverbände. Die Zahlen für die Unternehmen enthalten den Umlauf von Schuldverschreibungen der privaten und öffentlichen Unternehmen einschließlich Reichsbahn und Reichspost sowie von sonstigen öffentlichen Körperschaften wie Religionsgemeinschaften und Zweckverbänden. Unter Kreditinstitute ist der Umlauf von Schuldverschreibungen der Boden- und Kommunalkreditinstitute erfasst. Zu diesen Instituten zählen die Hypothekenaktienbanken und die öffentlich-rechtlichen Kreditanstalten (s. „Erläuterungen" zu Teil D II, S. 71). Anders als in den Übersichten des Teils D II ist in Tab. 1.01b auch der Umschuldungsverband deutscher Gemeinden einbezogen.
Aufwertungsschuldverschreibungen (Tab. 1.03) sind die durch die Aufwertungs- und Ablösungsgesetzgebung geschaffenen Schuldverschreibungen, die an die Stelle der auf Mark-Währung lautenden Schuldverschreibungen getreten sind (vgl. Gesetz über die Aufwertung von Hypotheken und anderen Ansprüchen (Aufwertungsgesetz) vom 16. Juli 1925 und Gesetz über die Ablösung öffentlicher Anleihen vom 16. Juli 1925). In die Reihen über die Aufwertungsschuldverschreibungen sind hier auch die Festwert- und Valutaanleihen einbezogen, die während der Geldentwertungszeit begeben und zur Sicherung der Schuld- und Zinsverpflichtungen auf Sachwerte (z. B. Roggen) bzw. auf den Goldwert oder den Kurs einer fremden Währung lauteten.
Zu den Sonderschuldverschreibungen (Tab. 1.05) gehören die 4°%-Schufdverschreibungen des Umschuldungsverbandes deutscher Gemeinden, die der Umschuldung von Gemeindeschulden dienten (vgl. Gemeindeumschuldungsgesetz vom 21. September 1933; s. auch „Erläuterungen" zu Teil D II, S. 73) sowie die 41/2 % Osthilfe-Entschuldungsbriefe und die 4°% Ablösungsschuldverschreibungen der Deutschen Rentenbank zur Umschuldung landwirtschaftlicher Betriebe (vgl. Gesetz zur Regelung der landwirtschaftlichen Schuldverhältnisse vom 1. Juni 1933).
Der Aktienumlauf (Tab. 1.01 b) umfasst das Nominalkapital der Aktiengesellschaften und der Kommanditgesellschaften auf Aktien (s. auch Tab. 2.01b).
1.07a Ausgabe von Wertpapieren im Inland 1883-1913
Zu den Staatsanleihen inländischer Emittenten zählen die vom Reich und von den Bundesländern begebenen und an der Börse zugelassenen Anleihen. Die Kommunalanleihen inländischer Emittenten umfassen Anleihen von Provinzen, Städten und Kreisen; sie sind in den Jahren 1883 bis 1887 mit den Beträgen eingesetzt, die den betreffenden Körperschaften durch Privilegien bewilligt wurden, in späterer Zeit wurden nur die über die Börse begebenen Anleihen erfasst. Zu den Pfandbriefen inländischer Emittenten gehören die Schuldverschreibungen der Hypothekenbanken und landschaftlichen Pfandbriefinstitute; statt des Gesamtbetrages der an der Börse eingeführten Emissionen, die umfangreiche Zulassungen „auf Vorrat" enthielten, ist hier die jährliche Umlaufsveränderung ausgewiesen.
1.07b Ausgabe von Wertpapieren im Inland 1924-1943
Die für die Zeit von 1924 bis 1940 vorliegenden Angaben des Statistischen Reichsamts, die sich auf das Neugeschäft nach der Währungsstabilisierung von 1923 beziehen, wurden für die Jahre 1940 bis 1943, ähnlich wie die Angaben über den Umlauf, um die Ergebnisse von z. T. etwas anders abgegrenzten internen Statistiken der Reichsbank ergänzt.
In den für die Gebietskörperschaften für die Jahre 1932 bis 1940 (erster Wert) ausgewiesenen Beträge sind auch die vom Reich ausgegebenen Steuergutscheine enthalten, deren Umlauf sich Ende 1932 auf 263 Mio. RM und Ende 1940 auf 3657 Mio. RM belief. Zu den öffentlichen Unternehmen zählen u. a. die Reichsbahn und die Reichspost. Die hier ausgewiesenen Angaben für Kreditinstitute beziehen sich auf die Boden- und Kommunalkreditinstitute in derselben Abgrenzung wie in Tab 1.01b. Wie in den allgemeinen Hinweisen bereits erwähnt, wurden statt der Bruttoemissionen die jährlichen Veränderungen des Umlaufs von Schuldverschreibungen (ohne Sonderschuldverschreibungen) eingesetzt. Für die Jahre 1931 bis 1940 konnten die Angaben den Veröffentlichungen des Statistischen Reichsamts entnommen werden, für die übrige Zeit wurden sie aus den in Tab. 1.01b ausgewiesenen Umlaufsbeträgen ermittelt.
Unter Aktien sind die Beträge der gegen Barzahlung ausgegebenen Aktien mit dem Kurswert erfasst. Unberücksichtigt blieben die gegen Einbringung von Sacheinlagen und anlässlich von Fusionen ausgegebenen Aktien.
2.01 Aktienkapital und Aktienkurse inländischer Gesellschaften 1870-1943
Angaben über die Zahl und das Nominalkapital der Aktiengesellschaften wurden für die Zeit bis 1902 dem Handwörterbuch der Staatswissenschaften entnommen. Danach standen Zahlen des Statistischen Reichsamts zur Verfügung, die sich von 1941 bis 1943 aus internen Unterlagen der Reichsbank ergänzen ließen.
Die Berechnungen der Kurse, Dividenden und Renditen der an der Börse gehandelten Aktien beziehen sich für die Jahre 1870 bis 1913 auf einen ausgewählten, fortlaufend ergänzten Kreis von Aktiengesellschaften; sie wurden bis 1913 vom Institut für Konjunkturforschung durchgeführt und ab 1926 vom Statistischen Reichsamt auf breiterer Basis fortgeführt.
2.04 Geldmittel und Vermögensanlagen der Versicherungsunternehmen 1913-1940
Die Angaben für Alle erfassten privaten Versicherungsunternehmen erstrecken sich auf die Lebens- und Krankenversicherung (einschl. Pensionskassen), die Sachversicherung (einschl. Unfall- und Haftpflichtversicherung), die landwirtschaftliche Versicherung sowie die Rückversicherung.
In den sonstigen Anlagen sind Darlehen auf Wertpapiere, Beteiligungen an anderen Unternehmen und kurzfristige Forderungen im Sinne von § 59, Ziffer 5 VAG zusammengefasst.
Erläuterungen zu Teil J I
Außenwirtschaft 1872-1948
Allgemeine Hinweise
Über den Außenwirtschaftsverkehr des Deutschen Reiches liegen in der Zeit vor 1924 nur wenige statistische Angaben vor. Bis zum ersten Weltkrieg haben sich amtliche Statistik und Notenbank im Deutschen Reich - wie in anderen Ländern - im wesentlichen mit der Aufstellung einer Handelsbilanz und einer Beobachtung der Entwicklung des zentralen Goldbestandes (einschließlich einiger sonstiger, der Höhe nach meist weniger bedeutender Devisenbestände) begnügt.
Zahlungs-(Handels-)bilanz
Die Zahlen der Handelsbilanz umfassen von 1872 bis 1913 die Angaben der Außenhandelsstatistik zuzüglich der Ein- und Ausfuhr aller Edelmetalle; eine Trennung zwischen grenzüberschreitendem Edelmetallhandel für gewerbliche und monetäre Zwecke ist für diesen Zeitraum nicht möglich. Für die Zeit von 1914 bis 1923 fehlen verlässliche Zahlenangaben.
Die Außenhandelsstatistik hat seit 1872, als das neuerrichtete Kaiserliche Statistische Amt die Statistik zu verbessern begann, zahlreiche Entwicklungsstufen durchlaufen. Erst ab 1880 wurde eine Anmeldepflicht aller Waren, die die Zollgrenze überschritten (Spezialhandel), eingeführt; erfasst wurden zunächst nur die Mengen der ein- und ausgeführten Waren. Die Umstellung von einer reinen Mengenstatistik auf eine Wertstatistik ging langsam und in mehreren Etappen voran. Eine 1880 eingesetzte Sachverständigenkommission rechnete zunächst die Mengenangaben anhand von Durchschnittspreisen pro Warenwert in Wertangaben um. Ab 1906 wurden - in zunehmendem Umfange - Wertangaben unmittelbar von den Ein- und Ausführen erhoben. Die Entwicklung war für die Ausfuhren 1911, für die Einfuhren sogar erst 1928 endgültig abgeschlossen.
Neben den Zahlen der Außenhandelsstatistik liegen für die Zeit vor dem Ersten Weltkrieg auch Unterlagen Über Goldbestände und Auslandsposition der Reichsbank vor. Veränderungen des Goldbestandes der Notenbank rührten im damaligen Goldwährungssystem sowohl von Auslandstransaktionen als auch von Inlandstransaktionen - Goldgeschäfte mit Inländern - her. Beide Bereiche sind nicht voneinander zu trennen. Die Ermittlung einer „Devisenbilanz" im heutigen Sinne, in der sich die Transaktionen der zentralen Währungsbehörde zum Ausgleich des Saldos aller sonstigen Transaktionen im Leistungs- und Kapitalverkehr mit dem Ausland widerspiegeln, ist somit nicht möglich.
Für die übrigen Teilbereiche der Zahlungsbilanz - Dienstleistungen, Übertragungen, Kapitalverkehr - liegen nur nichtamtliche Schätzungen aus späterer Zeit vor, bei denen zwangsläufig mit erheblichen Fehlermargen gerechnet werden muss. Sie wurden daher in die Zahlenübersichten nicht aufgenommen mit Ausnahme der Wertpapieremissionen ausländischer Emittenten auf dem deutschen Kapitalmarkt, die auf einigermaßen verlässlichen Unterlagen basieren dürften.
Nach dem Kriege wurde von der amtlichen Statistik des Deutschen Reiches erstmals eine vollständige Zahlungsbilanz für das Jahr 1924 aufgestellt. Ein wirtschaftspolitisches Interesse an solchen Aufstellungen wurde nach dem Ersten Weltkrieg hauptsächlich durch die Transferprobleme im Zusammenhang mit den Reparationslasten und Auslandsschulden geweckt, die es vordem in der Periode der Goldwährung in dieser Form nicht gegeben hatte.
Die Zahlungsbilanzen für 1924 bis 1935 beruhen in den ersten Jahren noch weitgehend auf Schätzungen, doch sind die Schätzgrundlagen sowie die Ermittlungsmethoden im Laufe der Periode verbessert worden. Relativ vollständig dürfte die Warenhandelsbilanz sein. Sie umfasste neben dem Außenhandel noch einige Ergänzungen zum Warenverkehr sowie die Ein- und Ausfuhr von Edelmetallen für gewerbliche Zwecke. Monetäre Goldbewegungen sind in dieser Zeit zusammen mit den Veränderungen der sonstigen Währungsreserven in der Devisenbilanz enthalten. Die Angaben über Dienstleistungen sind in den 20er Jahren überwiegend Schätzwerte. Im heute als Übertragungsbilanz bezeichneten Teilbereich der Zahlungsbilanz wurden nur die Reparationsleistungen nachgewiesen. Die Zahlen enthalten sowohl die Reparationen, die zu Leistungen über die Landesgrenze führten - Bartransfer und Sachlieferungen - als auch Leistungen für Besatzungstruppen, Kommissionen und ähnliches innerhalb Deutschlands; letztere sind durch die Verbuchung von Einnahmen im Waren- und Dienstleistungskonto sowie im kurzfristigen Kapitalverkehr ausgeglichen worden.
Der Kapitalverkehr konnte in den 20er Jahren nur sehr unvollständig ermittelt werden; der in vielen dieser Jahre recht hohe, in seiner Richtung schwankende Restposten der Zahlungsbilanz wurde daher vornehmlich mit nicht erfassten Kapitaltransaktionen erklärt. Von den langfristigen Anlagen des Auslands in Deutschland wurden die öffentlich aufgelegten deutschen Anleihen im Ausland und ihre Tilgung erfasst, sonstige Anleihen und Kredite, soweit sie bekannt wurden. Der sonstige Wertpapierverkehr ließ sich nicht nach deutschen und ausländischen Titeln aufteilen, er ist daher mit dem Saldo erfasst und enthält nur Transaktionen über deutsche Banken. Im kurzfristigen Kapitalverkehr scheint bis Anfang der 30er Jahre nur die Auslandsgeldaufnahme der Banken einigermaßen verlässlich erfasst zu sein; daneben enthält diese Teilbilanz kurzfristige Anleihen aus der Emissionsstatistik sowie sonstige bekannt gewordene Vorgänge. Erst in den 30er Jahren sind durch die Anmeldepflicht für Auslandsschulden und die Devisenbewirtschaftung wohl alle wichtigeren Kapitalbewegungen bekannt gewesen. Der Restposten der Zahlungsbilanz sank auf einen geringen Betrag (1934: 80 Mio. RM, 1935: 50 Mio. RM). Die Devisenbilanz jener Jahre umfasst die Veränderung des Gold- und Devisenbestandes der Reichsbank und der vier Privatnotenbanken, offenbar nach Korrektur kursbedingter Wertänderungen. Nach 1935 lassen sich die Ausgleichsoperationen, die zum großen Teil über Tochterinstitute der Reichsbank vorgenommen wurden, nicht gesondert ermitteln.
Auslandsvermögen und Auslandsschulden
Die Angaben über den Goldbestand, die Auslandsaktiva und -passiva der Notenbank stammen aus den Jahresbilanzen der Reichsbank; sie weichen, insbesondere wegen anderer Wertansätze, von den Zahlen im Wochenausweis der Bank ab. Die Verbindlichkeiten sind ab 1933 anderen Unterlagen der Reichsbank entnommen.
1.04 Dienstleistungsverkehr mit dem Ausland
Reiseverkehr: Schätzungen anhand des Verkaufs von Bahn- und Schiffsfahrkarten ins Ausland, in- und ausländischer Fremdenverkehrsstatistiken sowie einer Enquete von 1927. Einschließlich Passagiereinnahmen der deutschen Seeschifffahrt von Ausländern nach Angaben des Reederverbandes. Transport: Im wesentlichen Auslandsausgaben und -einnahmen (ohne Passagiereinnahmen) der deutschen Seeschifffahrt, Einnahmen im Kanal- und Hafenverkehr sowie aus der Durchfuhr mit Bahn und Binnenschiffen, teilweise geschätzt nach Angaben des Reederverbandes, deutscher Behörden und der Verkehrsstatistik. Ausgaben für den Transport von Einfuhrwaren durch ausländische Schiffe sind nicht hier sondern im Einfuhrwert der Handelsbilanz enthalten. Kapitalerträge: Die Angaben beruhten zunächst auf Schätzungen, die anhand späterer Erhebungen oder Schätzungen über den Stand der Auslandsanlagen und der Auslandsverschuldung nachträglich korrigiert wurden.
1.05 und 1.06 Zur Übertragungsbilanz: Reparationsleistungen
Tabelle 1.05 enthält eine Zusammenstellung des in den Statistischen Jahrbüchern für 1929 und 1930 veröffentlichten amtlichen Zahlenmaterials über die Leistungen unter dem Dawes-Plan in zeitlicher, sachlicher und regionaler Aufgliederung. Die Zahlen stimmen bis 1928 mit den Daten der Zahlungsbilanz überein. Die Leistungen aus dem Dawes-Plan endeten im August 1929. Von September 1929 bis Mitte 1931 - dem Beginn des „Hoover-Moratoriums" - enthält die Zahlungsbilanz Leistungen nach dem Young-Plan. Die Reparationsleistungen der Folgezeit beschränken sich auf den Anleihedienst und auf Leistungen nach einigen Sonderabkommen.
Die Tabelle 1.06, die in der vorliegenden Form dem Statistischen Jahrbuch 1932 S. 197* entnommen wurde, enthält eine Gegenüberstellung der verschiedenen Schätzungen über den Gesamtbetrag der deutschen Leistungen vom 11. November 1918 bis zum 30. Juni 1931. Die Schätzungen über die Höhe der deutschen Leistungen vor Inkrafttreten des Dawes-Planes gehen weit auseinander.
1.07 Kapitalverkehr mit dem Ausland
Der kurzfristige Kapitalverkehr ist von dem langfristigen in den Zahlungsbilanzen der 20er Jahre offenbar nicht nach einem einheitlichen Kriterium abgegrenzt worden. Anleihen mit einer Laufzeit bis zu 3 Jahren sind zunächst im kurzfristigen Kapitalverkehr erfasst. Ab 1932 gelten nach der Verordnung zur Anmeldung der Auslandsschulden alle Verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit bis zu 12 Monaten als kurzfristig. Unter „Langfristige Anleihen" ist nur der Erstabsatz im Ausland emittierter deutscher Anleihen ausgewiesen. Sonstige Wertpapiertransaktionen über deutsche Banken sind in „Effektenbewegung" enthalten, der Rest ist unvollständig bei den sonstigen Kapitalbewegungen erfasst.
2.01 Gold- und Devisenbestand der Reichsbank
Die Gold- und Devisenbestände der Privatnotenbanken - sie schwankten zwischen rund 50 bis 100 Millionen M/RM - sind nicht enthalten. Auch der Reichskriegsschatz der Zeit nach 1871, der aus Goldmünzen im Betrag von 120 Millionen M bestand, ist nicht einbezogen; er wurde 1914 in den Bestand der Reichsbank überführt. Die Angaben für den Umlauf an Reichsgoldmünzen 1876 bis 1913 sind vom Statistischen Reichsamt geschätzt (siehe auch die Erläuterungen zu Tab. B 1 1.01, S. 12). Die Auslandsforderungen enthalten seit 1933 geringe Beträge an Guthaben in deutscher Währung; sie sind mit den Sortenbeständen unter „Sonstige Forderungen" ausgewiesen. Bei den Auslandswechseln handelt es sich seit Mitte der 30er Jahre vorwiegend um so genannte Kurssicherungstratten. - Die Verbindlichkeiten sind bis 1932 vorwiegend Sonderkredite ausländischer Währungsbehörden an die Reichsbank, seit 1933 meist Einlagen ausländischer Währungsbehörden bei der Reichsbank sowie eingezahlte, nicht transferierte Zinsen und Tilgungen auf Auslandsanleihen. Während des Krieges sammelten sich hier - besonders aber bei der Deutschen Verrechnungskasse (s. auch Tab. C I 1.07, S. 41) - Guthaben der Nachbarländer aus Warenlieferungen und Dienstleistungen an.
Abkürzungen und Zeichenerklärung
Mio = Million
Mrd = Milliarde
M = Mark
GM = Goldmark
RM = Reichsmark
DM = Deutsche Mark
$ = US-Dollar
£ = Pfund Sterling
RE = Rechnungseinheiten
SZR = Sonderziehungsrechte
% = Prozent
p.a. = pro Jahr
p.M. = pro Monat
B-Noten = In Berlin ausgegebene DM-Noten
BAV = Bundesaufsichtsamt für das Versicherungswesen
BBankG = Gesetz über die Deutsche Bundesbank
BGBI. = Bundesgesetzblatt
BIZ = Bank für Internationalen Zahlungsausgleich
BVO = Bankenverordnung
DEGO = Deutsche Golddiskontbank
ECA = Economic Cooperation Administration
EG = Europäische Gemeinschaften
ERP = European Recovery Program
EURATOM = Europäische Atomgemeinschaft
EWA = Europäisches Währungsabkommen
EZU = Europäische Zahlungsunion
FOA = Foreign Operation Administration
GARIOA = Government Aid for Relief in Occupied Areas
ICA = International Cooperation Administration
IWF = Internationaler Währungsfonds
JEIA = Joint Export Import Agency
KWG = Gesetz über das Kreditwesen
MSA = Mutual Security Agency
OECD = Organisation for Economic Co-operation and Development
OEEC = Organisation for European Economic Co-operation
Öffa = Deutsche Gesellschaft für öffentliche Arbeiten AG
RGBI. = Reichsgesetzblatt
STEG = Staatliche Erfassungsstelle für öffentliches Gut mbH
UG = Umstellungsgesetz
VAG = Versicherungsaufsichtsgesetz
V.V. = Versailler Vertrag
Fast alle Zeitabschnitte der Zeit vor 1945 sind Erläuterungen vorgeschaltet. Sie enthalten Hinweise auf die Herkunft der Zahlen, auf ihren Informationsgehalt sowie auf methodische Abweichungen von heutigen statistischen Konzepten und Begriffen. Allerdings waren trotz aller Bemühungen oft keine Angaben auffindbar, die den dringend erwünschten Aufschluss über die Abgrenzung und den sachlichen Inhalt der statistischen Reihen hätten geben können. Die Erläuterungen bleiben somit zwangsläufig unvollständig.
Der Band „Deutsches Geld- und Bankwesen in Zahlen 1876-1975" ist in der gleichen Weise gegliedert wie der Tabellenteil der Monatsberichte der Deutschen Bundesbank. Vorangestellt sind einige „Ausgewählte Daten zur Wirtschaftsentwicklung" in den letzten hundert Jahren. In den verschiedenen Sachteilen erwies sich eine unterschiedliche Periodeneinteilung als vom Basismaterial her erforderlich. Während es z. B. durchaus möglich war, die Notenbankstatistik für den Zeitraum 1876 bis 1945 geschlossen wiederzugeben, war für den Bereich „Kreditinstitute" eine Zäsur innerhalb dieser Zeitspanne angebracht. Anderenfalls hätte das reichhaltigere Material der zwanziger und dreißiger Jahre der schmalen Informationsbasis der Zeit vor 1914 angepasst werden müssen, und wesentliche Informationen wären verloren gegangen. Auch war die Abgrenzung der Teildaten, z. B. der Bankengruppenzahlen, zu unterschiedlich, als dass sie ohne Verbund hätten hintereinander geschaltet werden können. Einige Sondertabellen bringen bisher wenig bekanntes Zahlenmaterial über Kredite der Reichsbank für Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen (1931 bis 1941), über die Interimslösung auf dem Notenbankgebiet in den Jahren 1945 bis zur Währungsreform und über die Währungsreform selbst.
Erläuterungen zu Teil B I
Bankstatistische Gesamtübersichten 1876-1945
Allgemeine Hinweise
Dem Versuch, für die Mark- und Reichsmarkzeit eine zusammenfassende Zahlenübersicht über das Bankensystem (Notenbank und Kreditinstitute) zu geben, sind sehr enge Grenzen gesetzt. Relativ verlässliche Angaben liegen über die Versorgung der Wirtschaft mit Bargeld vor. Sehr unvollständig und unzureichend spezifiziert sind dagegen die sonstigen monetären Daten. Soweit Bankengruppenzahlen vorliegen, tragen sie deutlich das Gepräge von Kontrollmeldungen, die der Öffentlichkeit und später den Bankenaufsichtsinstanzen Einblicke in das Geschäftsgebaren der einzelnen Kreditinstitute gewähren sollten. In den Jahresbilanzen wie in den Ausweisen fehlen Informationen, die die Voraussetzung für den Aufbau einer monetären Gesamtbilanz sind. Insbesondere lassen sich bis in die dreißiger Jahre des 20. Jahrhunderts hinein die Interbankbeziehungen nicht oder nur sehr unzureichend aus den verschiedenen Aktiv- und Passivpositionen der Ausweise und Bilanzen der Kreditinstitute wie auch der Reichsbank ausgliedern. Auch die Auslandsforderungen und -verbindlichkeiten werden nicht getrennt gezeigt. Für wichtige Rankengruppen, wie z. B. die Privatbankiers, fehlen lange Zeit jegliche statistische Unterlagen. Im Einzelnen enthält der Teil B 1 Angaben über Bargeldumlauf, seine Komponenten und seine Stückelung, Einlagen, Kredite, Aktiva und Passiva der Reichsbank und der Kreditinstitute in den dreißiger Jahren Wechselumlauf.
Wegen des unterschiedlichen Grundmaterials konnte nur der Bargeldumlauf in einer geschlossenen Reihe für den Zeitraum 1876 bis 1945 gezeigt werden. Die Tabellen über Einlagen und Kredite und Wechselumlauf werden dagegen in getrennten Übersichten für die Perioden der Mark- und Reichsmark-Währung präsentiert.
Erläuterungen zu einzelnen Tabellen
1.01 Bargeldumlauf 1876-1945
Die Tabelle zeigt den Bargeldumlauf außerhalb der Notenbanken. Abgesetzt sind der Notenbestand der Reichsbank und der Privatnotenbanken. Der Kassenbestand der Geschäftsbanken ist nur für eine begrenzte Zeitperiode bekannt, so dass der Umlauf außerhalb des deutschen Bankenapparates, anders als in der heutigen analytischen Praxis, nicht gezeigt werden kann. Auf eine Wiedergabe der Deckungsquoten (Bar-, Metall-, Golddeckung, Deckung durch Gold und Devisen) wurde verzichtet. Sie sind den jährlichen Verwaltungsberichten der Reichsbank zu entnehmen. Neben den Reichsbanknoten werden die Noten von privaten Notenbanken gezeigt, letztmalig 1936 mit einem kleinen Betrag. Die vier nach dem Ersten Weltkrieg noch existierenden Noteninstitute (1876 waren es 32 gewesen) hatten auch im Bankgesetz von 1924 ihr Notenprivileg behalten und verloren erst am 31. 12. 1935 das Recht zur Notenausgabe. Bei den Reichskassenscheinen, die für den Zeitraum 1876 bis 1923 erscheinen, handelt es sich um vom Reich ausgegebenes einlösbares Staatspapiergeld, das gemäß Gesetz vom 30. 4. 1874 das Papiergeld der Bundesstaaten ablösen sollte. Außer dem im Gesetz vorgesehenen Höchstbetrag von 120 Mio. Mark wurden Reichskassenscheine in den ersten Jahren auch als Vorschüsse an die Länder für die Einziehung der Landeswährungen gegeben. Durch Gesetz vom 3. 7. 1913 wurde der Höchstbetrag auf 240 Mio. Mark und durch Gesetz vom 22. 3. 1915 auf 360 Mio. Mark heraufgesetzt. Seit dem 4. B. 1914 war die Reichskasse von der Pflicht zur jederzeitigen Einlösung in Gold befreit. Nach dem Ersten Weltkriege verloren die Reichskassenscheine infolge des Währungsverfalls ihre Eignung als Zahlungsmittel. Auch die Darlehnskassenscheine waren ein Staatspapiergeld, das von den mit Gesetz vom 4. 8. 1914 gegründeten Darlehnskassen emittiert wurde. Die Darlehnskassen wurden am 23. 4. 1924 aufgelöst. Die Rentenbankscheine waren ein durch Verordnung vom 15. 10. 1923 über die Errichtung der Deutschen Rentenbank geschaffenes Zahlungsmittel, gedeckt durch Rentenbriefe, denen eine Belastung des Grundbesitzes der Landwirtschaft sowie des gesamten Vermögens von Industrie, Gewerbe und Handel (einschl. Banken) gegenüberstand. Gemäß § 8 des Gesetzes über die Liquidierung des Umlaufs an Rentenbankscheinen vom 30. 8. 1924 sollte der gesamte Betrag innerhalb 10 Jahren eingezogen werden. Durch Verordnung vom 1. 12. 1930 wurde die Frist zur Liquidierung bis zum 31. 12. 1942 verlängert. Diese Regelung wurde zu Beginn des Zweiten Weltkrieges durch Verordnung vom 4. 8. 1939 wieder aufgehoben. Gleichzeitig wurde durch Außerkraftsetzung des § 32 des Gesetzes über die Deutsche Reichsbank vom 15. 6. 1939 die Möglichkeit geschaffen, den Umlauf an Rentenbankscheinen zu erhöhen. Die Angaben über den Goldmünzenumlauf wurden, wie die übrigen Positionen der Tabelle, den Publikationen des Statistischen Reichsamts entnommen. Die Berechnungen basieren auf den Prägungen von Reichsmünzen seit 1871, von denen die Einziehungen abgesetzt wurden. Die von privater Seite eingeschmolzenen, gehorteten sowie verloren gegangenen Münzen wurden vom Statistischen Reichsamt mit einem geschätzten Betrag abgesetzt. Während des Ersten Weltkrieges wurden die Goldmünzen zum großen Teil an die Reichsbank abgeliefert und für Zahlungen an das Ausland verwendet. Erst am 16. 8. 1938 wurden sie offiziell außer Kurs gesetzt. Die Reichssilbermünzen waren durch Verordnung vom 13. 4. 1920 mit Einlösungsfrist bis 1. 1. 1921 außer Kurs gesetzt worden. Die Prägung wurde 1924 mit Gesetz vom 20. 3. 1924 wieder aufgenommen.
Der extremen Situation in der Versorgung des Verkehrs mit Zahlungsmitteln verschiedener Art im Höhepunkt der galoppierenden Inflation Herbst 1923 ist eine Spezialtabelle gewidmet. Sie wurde dem Sonderheft 1 zu Wirtschaft und Statistik „Zahlen zur Geldentwertung in Deutschland 1914 bis 1923", herausgegeben vom Statistischen Reichsamt, Berlin 1925, entnommen.
1.04 Angaben zur Entwicklung der Einlagen der Reichsbank und der Bankengruppen 1876-1920
1.05 Angaben zur Kreditgewährung der Reichsbank und der Bankengruppen 1876-1920
Die Informationen für die Zeit von der Gründung der Reichsbank bis etwa 1920 über die Entwicklung der Einlagen und Kredite sind besonders lückenhaft und wenig vergleichbar. Es erschien nicht einmal vertretbar, die Daten für alle Glieder des Bankenapparates zu einer Gesamtsumme zusammenzufassen. Sie werden mit den originären Bezeichnungen für die einzelnen Bankengruppen unverbunden nebeneinander präsentiert. Es bleibt dem Benutzer überlassen, die Angaben entsprechend dem jeweiligen Auswertungsziel durch Schätzung zu differenzieren. Die ausführlicheren Erläuterungen in den Abschnitten „C Notenbank" und „D Kreditinstitute", denen die Daten für diese Übersichtstabellen entnommen wurden, mögen hierbei eine Hilfe sein.
Im Reichsbankausweis werden die Einlagen von Kreditinstituten und Wirtschaft und Privaten nur zusammen in einem Globalbetrag ausgewiesen, daneben die Guthaben öffentlicher Einleger. In den Bilanzen der Geschäftsbanken fehlt jegliche Aufgliederung der fremden Gelder. Unter den Passiven werden von Bankengruppe zu Bankengruppe unterschiedliche Positionen gezeigt. Besonders stark fällt für diese Zeit auch das Fehlen von Angaben für die Privatbankiers ins Gewicht, auf die damals ein beträchtlicher Teil des Bankgeschäfts im Deutschen Reich entfallen sein dürfte; im Kreditgeschäft auch das Fehlen von Daten über das Aktivgeschäft der öffentlichrechtlichen Bodenkreditinstitute, wie Stadtschaften, Landschaften, Landeskreditkassen und ähnliche, für die nur die wichtigsten Angaben über den Pfandbriefumlauf und über die eigenen Fonds vorliegen.
1.06 Entwicklung der Einlagen der Reichsbank und der Kreditinstitute 1925-1944
In der Reichsmarkzeit hat sich die Reichsbank bemüht, durch Zusammentragen von Zahlenunterlagen aus verschiedenen Quellen und durch gelegentliche Sondererhebungen ein umfassendes Bild von der Entwicklung der Einlagen und aufgenommenen Gelder von inländischen Nichtbanken und von Ausländern im Bankensystem zu gewinnen. Die Ergebnisse werden hier erstmalig allgemein zugängig gemacht. Die Angaben basieren überwiegend auf den der Reichsbank eingereichten Monatsausweisen, auf der Jahresbilanzstatistik des Statistischen Reichsamts (Sparkassen) und auf Verbandsstatistiken (Raiffeisenkassen). Lücken im Basismaterial sind durch Schätzungen geschlossen worden. Die Reichsbank selbst gibt zur Tabelle folgenden Hinweis: „Die Gläubiger der Privatbankiers sowie die Höhe der Auslandsgläubiger und der Spareinlagen mussten für die weiter zurückliegenden Jahre und manche Zwischentermine aufgrund mehr oder weniger sicherer Unterlagen und Annahmen ganz oder teilweise geschätzt werden. Die möglichen Fehler hierbei scheinen aber so begrenzt zu sein, dass die Brauchbarkeit der Tabelle kaum darunter leidet."
Offensichtlich sind alle Kreditinstitute einbezogen, deren Einlagengeschäft mit der inländischen Nichtbankenkundschaft von Bedeutung war, auch die Privatbankiers, die privaten Notenbanken sowie die Geldinstitute der Post (Postscheckämter und ab 1939 auch die frühere Österreichische Postsparkasse, die ihr Geschäft auf das Reichsgebiet ausdehnte). Nicht einbezogen sind die reinen Bodenkreditinstitute, die Rentenbank-Kreditanstalt, die Rentenbank, die Golddiskontbank, die Verrechnungs- und die Konversionskasse; ab 1938 ferner vier Staats- und Landesbanken mit überwiegend langfristigem Geschäft. Die Auslandspositionen der genannten Institute im Notenbankbereich sind als nachrichtliche Information der Tabelle J 1 2.01 beigefügt worden.
Der Gesamtbetrag der Einlagen und aufgenommenen Kredite von inländischen Nichtbanken und Ausländern ist von der Reichsbank aus Ausweis- und Bilanzzahlen durch Absetzen der Verbindlichkeiten gegenüber inländischen Banken als Differenz errechnet worden. Bis 1934 wurden vom Gesamtbetrag der Gläubiger die Einlagen deutscher Kreditinstitute abgesetzt, ab 1935 zusätzlich noch die inländischen Nostroverpflichtungen. Für die Großbanken ist bis 1926 ein geschätzter Spareinlagenbestand eingesetzt, da von ihnen erst ab November 1927 eigentliche Spareinlagen geführt wurden. In den Spareinlagen der Kreditgenossenschaften sind bis 1934 zum Teil auch Termin- und Kündigungsgelder enthalten.
Die Reihen enthalten, soweit feststellbar, zwei stärkere Kontinuitätsbrüche. 1929 wurden von den Sparkassen die „Aufwertungsspareinlagen" (mit damals rd. 2 Mrd. RM) einbezogen (in anderen Statistiken 1932, in der Jahresbilanzstatistik Tab. D II 1.15 erst 1934; s. dort auch Angaben über Umsätze im Sparverkehr). Ab 1939 wurden die Kreditinstitute in Österreich und im Sudetenland miterfasst. Der hierdurch bedingte statistische Zuwachs dürfte 1939 bei Sicht- und Termineinlagen von inländischen Nichtbanken rd. 1 Mrd. RM betragen haben, bei den Spareinlagen rd. 3 Mrd. RM.
1.07 Kreditgewährung der Reichsbank und der Kreditinstitute 1924-1944
Die Kredite der Reichsbank werden hier nur global gezeigt. Die einzelnen Kreditarten sind dem Ausweis zu entnehmen (C I 1.01) sowie einigen Sondertabellen. Gesonderte Angaben für die Kredite an Kreditinstitute und die Direktkredite an die Wirtschaft liegen nur für drei Termine vor (C 1 2.02). Die Kredite im Rahmen der Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen und sonstige Sonderkredite aus den dreißiger Jahren können einer ausführlichen Übersicht (C 1 2.04) entnommen werden. Im Bereich der Geschäftsbanken fehlen vor 1930 insbesondere die Kredite der Privatbankiers. Die Angaben basieren bis zum Jahre 1930 (erster Termin) für den Bereich der Geschäftsbanken auf der Übersicht D II 1.01 „Aktiva und Passiva aller Banken (ohne Privatbankiers und Geldinstitute der Post)". Für den Zeitraum 1930 (zweiter Termin) bis 1940 sind die Kredite der Privatbankiers einbezogen worden (s. Tab. D II 1.23). Die im Basismaterial fehlenden Daten sind für drei Termine (1931, 1933, 1934) in der Bundesbank durch Interpolation berechnet worden. Für frühere Termine (1924 bis 1929) erschien dieser Weg nicht gangbar. Für die Kriegsjahre 1940 bis 1944 konnte die Gesamtentwicklung auf schmalerer Basis weitergeführt werden (ohne Privatbankiers, Realkreditinstitute, ländliche Kreditgenossenschaften; s. hierzu Erläuterungen zum Teil D II).
Erläuterungen zu Teil D I
Kreditinstitute 1860-1920
Allgemeine Hinweise
Die spärlichen und sehr verstreuten statistischen Übersichten, die für Teile des deutschen Bankwesens im späten 19. und im frühen 20. Jahrhundert verfügbar und in den Abschnitten „Bilanzzahlen einzelner Bankengruppen" (D I 1) und „Allgemeine Übersichten und Strukturdaten" (D 1 2) zusammengetragen sind, beruhen überwiegend auf privaten Ermittlungen wirtschaftlich und statistisch interessierter Stellen sowie einzelner Verbände des Kreditgewerbes. Basismaterial waren Jahresbilanzen und sonstige Zahlenunterlagen für Aufsichtszwecke. Die Zahlenreihen über die Kreditinstitute in der Rechtsform der Aktiengesellschaft wurden der Wochenschrift „Der Deutsche Oekonomist" entnommen. Die Herausgeber der Zeitschrift haben seit dem Jahre 1883 die Jahresbilanzen der Aktienbanken, die nach den gesetzlichen Vorschriften zu veröffentlichen waren, gesammelt, einzeln sowie in zusammengefassten Zeitreihen publiziert und ausführlich kommentiert. Die Zeitreihen sind hier - nach Korrektur einiger offensichtlicher Druckfehler - grundsätzlich in der gleichen Gliederung wiedergegeben wie im Deutschen Oekonomist. Es werden zwei Gruppen, die Aktien-Kreditbanken und die Hypothekenbanken, gezeigt, zu den Kreditbanken noch zwei Untergruppen: die Berliner Großbanken und die Provinzbanken. Die Hypothekenbanken sind vollzählig erfasst; die Gruppe umfasst auch die Institute mit gemischtem Geschäft. Dagegen sind die kleineren Aktien-Kreditbanken mit einer Bilanzsumme von weniger als 1 Mio. M nicht in das Zahlenbild eingegangen. Um die Bedeutung der großen, mittleren wie auch kleineren Kreditinstitute ziffernmäßig zu veranschaulichen, wurden jedoch für einige Stichtage auch Übersichten über alle Aktienbanken, gegliedert nach Größenklassen, zusammengestellt und publiziert. Zusätzlich stellte die Reichsbank für die Bankenquete 1908/09, die auf die Bankenkrisen zu Beginn des Jahrhunderts folgte, eine Gesamtübersicht zusammen, die alle Aktienbanken und darüber hinaus auch die - in der Regel kleineren - GmbH-Banken umfasste. Die Ergebnisse solcher Sonderzusammenstellungen sind im Teil D 1 2 wiedergegeben. Bilanzangaben für die Privatbankiers fehlen in der Zeit der Mark-Währung ganz. Lediglich für ihre Zahl im Jahre 1913 findet sich eine Angabe in den Materialien zur Bankenquete 1933.
Das Zahlenmaterial über die Öffentlich-rechtlichen Bodenkreditinstitute musste aus mehreren Quellen zusammengetragen werden. Die Angaben über die Preußischen Landschaften stammen aus verschiedenen Publikationen von F. Hecht über den Bodenkredit in Deutschland aus der Zeit um die Jahrhundertwende. Auf ihnen basieren auch die entsprechenden Daten für die drei übrigen Gruppen der Bodenkreditinstitute, die landschaftsähnlichen Institute außerhalb Preußens, die Stadtschaften und die staatlichen und provinziellen Bodenkreditinstitute. Anders als die Angaben für die preußischen Landschaften finden sie sich in den Veröffentlichungen von F. Hecht nicht in aggregierter Form, sondern nur in Zeitreihen für die einzelnen Kreditinstitute. Zusammengefasst und durch Schätzungen zum Teil ergänzt wurden sie u.a. im Rahmen der Untersuchungen von W. G. Hoffmann über das Wachstum der deutschen Wirtschaft seit der Mitte des 19. Jahrhunderts, auf die hier zurückgegriffen wurde.
Eine Gesamtstatistik aller Sparkassen im Deutschen Reich wurde vom Statistischen Reichsamt ab 1900 geführt. Für den Zeitraum 1875 - 1899 ist die Entwicklung des Spareinlagenbestandes aus einer Zusammenstellung des Reichsschatzamts bekannt. Erheblich weiter zurück reicht eine Statistik der Sparkassen in Preußen, die vom Königlich Statistischen Büro aus den Nachweisungen für die Sparkassen-Aufsichtsbehörden zusammengestellt wurde. Die Ergebnisse werden in diesem Band gesondert wiedergegeben. Da auf die preußischen Sparkassen nahezu zwei Drittel des Spareinlagenbestandes aller Sparkassen entfielen, dürften die detaillierteren und längeren statistischen Reihen aufschlussreiche zusätzliche Einblicke vermitteln.
Die Geschäftsergebnisse der Kreditgenossenschaften wurden von den verschiedenen Reichs-, Landes- und Provinzialverbänden statistisch erfasst und in den Geschäftsberichten in der Regel in weitgehender regionaler Gliederung publiziert. Einer der größten Verbände, der Allgemeine Verband der auf Selbsthilfe beruhenden deutschen Erwerbs- und Wirtschaftsgenossenschaften e. V. (Schulze-Delitzsch), hat sich bemüht, „auf Grund der von den einzelnen Genossenschaftsverbänden herausgegebenen Geschäftsberichte oder sonst freundlichst zur Verfügung gestellten Materials" (Jahrbuch des Verbandes für 1919, S. 87) einige wichtige Geschäftspositionen für alle Kreditgenossenschaften zusammenzustellen und zu publizieren. Im Hinblick auf die große Zahl der Kreditgenossenschaften (1913 gab es 19300) und auf die geringen technischen Hilfsmittel muss
dies ein außerordentlich mühsames Unterfangen gewesen sein. Es verwundert nicht, dass die Gesamtergebnisse, die hier wiedergegeben werden, stets nur behelfsmäßig aus den jeweils verfügbaren neuesten Daten der Verbände zusammengestellt wurden, soweit, wie es in den Jahrbüchern immer wieder heißt, „die geschäftlichen Ergebnisse überhaupt zu erlangen" waren. Mehrfach sind - vor allem bis 1914 - Verbandsergebnisse, die sich auf das Vorjahr beziehen, mit denen des laufenden Jahres zusammengefasst worden. Die Gesamtreihe kann daher nur mit der gebotenen Vorsicht zur Interpretation der Entwicklung von Jahr zu Jahr verwandt werden. Für die einzelnen Stichtage gibt sie jedoch den jeweils neuesten verfügbaren Zahlenüberblick über den umfangreichen Gesamtkomplex der gewerblichen und ländlichen Kreditgenossenschaften in der Zeit der Mark-Währung. Die daneben gezeigte Tabelle über die gewerblichen Kreditgenossenschaften basiert dagegen wohl auf zeitlich exakt zusammengestellten Berichten. Es handelt sich hier um die Kreditgenossenschaften, die dem erwähnten Allgemeinen Verband, der 1920 mit dem kleineren Hauptverband deutscher gewerblicher Genossenschaften zum Deutschen Genossenschaftsverband fusionierte, angeschlossen waren’).
Die Übersicht über die Geschäftsentwicklung der 1895 gegründeten Preußischen Genossenschaftskasse und der Zentralkassen basiert auf den Geschäftsberichten, den Verbandsberichten und der Bankenquete 1908/09.
In einer kleinen Tabelle (D 1 2.01) wird versucht, anhand von wenigstens einigen verfügbaren Zahlen einen orientierenden Überblick über das Bankwesen als Ganzes mit seinen verschiedenen Gruppen zu geben. Für eine Zusammenstellung der vorhandenen Gruppenübersichten zu einer umfassenden Statistik für „Alle Banken" (wie in den Teilen D II und D III für die Zeit nach 1923) war das Zahlenmaterial aus der Zeit der Mark-Währung zu heterogen und zu lückenhaft.
Erfasster Zeitraum
Die Zeitreihen beginnen im vorliegenden Band in den siebziger oder achtziger, in einigen Fällen bereits in den sechziger Jahren. Die meisten konnten bis 1920 geführt und zum Teil ab 1900 oder 1910/12 merklich ausgebaut präsentiert werden. Vereinzelt liegen in den im Quellenverzeichnis am Schluss dieses Bandes genannten Publikationen beträchtlich längere Zahlenübersichten vor, die bis in die erste Gründungszeit (Preußische Landschaften 18. Jahrhundert, Sparkassen erstes Drittel und Kreditgenossenschaften Mitte des 19. Jahrhunderts) zurückreichen. Ihre Wiedergabe würde den Rahmen dieses Jubiläumsbandes sprengen. - Für die Jahre 1920 bis 1923 fehlen brauchbare statistische Daten. Die Aufblähung der Bilanzen durch die rapide fortschreitende Geldentwertung, die jedes Maß überstieg, erschwerte die Bemühungen um statistische Einblicke in die Geschäftstätigkeit der Banken und brachte die Statistik schließlich ganz zum Erliegen.
Der Zahlenüberblick über die Aktien-Kreditbanken setzt in den folgenden Tabellen wie im „Deutschen Oekonomist" im Jahre 1883 mit 71 Banken und einem Bilanzvolumen von bereits nahezu 2 Mrd. M. ein. Von 1884 an werden zusätzlich getrennte Reihen für die Geschäftsergebnisse der in den Aktien-Kreditbanken enthaltenen Berliner Großbanken und Provinzbanken publiziert. Die Reihen für Hypothekenbanken, von denen die älteste (Allgemeine Creditanstalt Leipzig) 1856/58 gegründet wurde, beginnen mit einigen verfügbaren Daten (Pfandbriefumlauf, eigene Mittel, Hypothekarkredite) 1863. Bis 1860 zurück werden aus Vergleichsgründen auch die wenigen Angaben, die für die Öffentlich-rechtlichen Bodenkreditinstitute vorliegen, geführt.
Die Geschäftsergebnisse der Preußischen Sparkassen, über die eine Statistik bis in die dreißiger Jahre des 19. Jahrhunderts zurückreicht, werden hier ab 1860 publiziert, der Einlagenbestand aller Sparkassen im Reich, wie erwähnt ab 1875. Ein Gesamtbild über die Entwicklung der Kreditgenossenschaften erscheint in der vorliegenden Publikation ab Jahrhundertwende, die Ergebnisse für die dem Allgemeinen Verband der auf Selbsthilfe beruhenden deutschen Erwerbs- und Wirtschaftsgenossenschaften (Schulze-Delitzsch) angeschlossenen gewerblichen Kreditgenossenschaften, der statistisch besonders aktiv war, werden schon ab 1860 wiedergegeben. Sie erscheinen hinreichend verlässlich und aussagekräftig.
Informationsgehalt der Bilanzübersichten
Die Informationen, die über die verschiedenen Bankengruppen und ihre Entwicklung in der Zeit der Mark-Währung zusammengetragen werden konnten, sind nach Umfang, aber auch nach Aussagewert und Zuverlässigkeit sehr unterschiedlich zu bewerten. Das Fehlen verbindlicher Bilanzschemata, von Bilanzierungsrichtlinien ganz zu schweigen, hat den Aussagewert der Statistiken im Zeitraum 1860/70 bis 1920 stark beeinträchtigt. Auch gleichlautende Positionen hatten keineswegs immer die gleichen Tatbestände zum Inhalt, weder in den Bilanzen ein und desselben Instituts im Zeitverlauf, noch in den Bilanzen der Kreditinstitute einer Gruppe, noch gar in den Reihen für die verschiedenen Bankengruppen. Erst allmählich konnten durch die nachdrücklichen Forderungen der Öffentlichkeit nach besserer Bankenpublizität, durch die Diskussionen anlässlich der Bankenquete 1908/09 sowie die Bemühungen von Reichsbank und Bankenverbänden im Laufe der Zeit gewisse Fortschritte erzielt werden.
Die relativ ausführlichen Bilanzübersichten für die Kreditbanken (Berliner Großbanken und Provinzbanken) und Hypothekenbanken enthalten die üblichen Hauptbilanzpositionen. Ein großer Unterschied zu heute besteht darin, dass die Beziehungen zu anderen Banken nicht gesondert von denen zur sonstigen Kundschaft gezeigt wurden, selbst die Bankguthaben wurden von vielen Kreditbanken bis 1912 nicht gesondert angegeben. Vom Geschäft der öffentlich-rechtlichen Bodenkreditinstitute ist nur die Entwicklung des Pfandbriefumlaufs sowie der Reservefonds bekannt, ferner die Höhe der Amortisationsfonds, die weitgehend in eigenen Pfandbriefen angelegt waren. In der Statistik der Sparkassen und Kreditgenossenschaften steht lange Zeit das Passivgeschäft (mit Angaben über die eigenen und fremden Gelder) stärker im Vordergrund als das Aktivgeschäft. Für alle Sparkassen im Reich ist ab 1900 das Aktivvermögen in einer Summe bekannt; für die Sparkassen in Preußen konnten wichtige Komponenten des „zinsbar angelegten Aktivvermögens" bereits ab 1860 gezeigt werden. In der Statistik der Kreditgenossenschaften wird zusätzlich zum Gesamtbetrag der Aktiva jeweils auch der Stand der ausstehenden Kredite angegeben, ab 1910 zeigt die Statistik des Allgemeinen Verbandes außerdem die Guthaben bei Banken und Genossenschaften, den Wechselbestand (einschl. Schatzwechsel) und die Wertpapiere. Gelegentlich bestehen in den Übersichten für die Sparkassen wie für die Genossenschaften Differenzen zwischen Unterpositionen und Hauptpositionen oder zwischen der Summe der Passivpositionen und dem Aktivvermögen. Der Grund hierfür ist darin zu suchen, dass nicht immer alle Institute die von den Verbänden erfragten Positionen lückenlos ausfüllten.
Die meisten der alljährlich publizierten Jahresbilanzpositionen des Teiles D 11 bedürfen keiner näheren Erläuterungen. Der Informationsgehalt der nachfolgenden Aktiv- oder Passivpositionen weicht jedoch stärker von heutigen gleich oder ähnlich lautenden Bilanzpositionen ab.
Die Geldbeschaffung durch Rediskontierung von Wechseln trat in den Bilanzen der Kreditinstitute nicht in Erscheinung. Eine Position „Indossamensverbindlichkeiten“ aus weitergegebenen Wechseln" fehlte. Sie wurde auch nicht in das erweiterte Bilanzschema, das von den Aktien-Kreditbanken ab 1910 zunehmend verwendet wurde, aufgenommen, obschon sich bei mehreren Bankzusammenbrüchen gerade das Fehlen von Angaben über diese Eventualverbindlichkeiten als gefährliche Informationslücke herausgestellt hatte. - In den Wechselbestand einbezogen wurden auch angekaufte eigene Akzepte. Allerdings handelt es sich hier nur um geringe Beträge (1913: 7 Mio. M bei allen Aktien-Kreditbanken), da es die Regel war, „Kredit durch bloße Akzeptation eines Wechsels zu gewähren, ohne selbst bares Geld herzugeben" („Der Deutsche Oekonomist"). Der Kunde erhielt im Wege der Verwertung eines „Primabankakzepts" zu einem Vorzugsdiskontsatz am Markt den gewünschten Kredit erheblich billiger, als wenn ihm die akzeptgebende Bank den Kredit bar gewährt hätte. Von einer Reihe von Banken wurden die Akzeptverbindlichkeiten zusammen mit Scheckverbindlichkeiten ausgewiesen. - Schatzwechsel und unverzinsliche Schatzanweisungen waren ebenfalls Teil des Wechselbestandes und wurden nicht gesondert vermerkt. Der starke Anstieg des Wechselportefeuilles nach 1914 geht fast ausschließlich auf den Ankauf von Schatzwechseln (Kriegsfinanzierung) zurück; in den ersten Nachkriegsjahren wurde im Zusammenhang mit verstärkten Einfuhren auch das reguläre Wechselgeschäft reaktiviert.
Die Trennung von „Kreditoren" und „Depositen", die sich in der Statistik findet, war mehr oder weniger willkürlich. Nach Darlegung im „Deutschen Oekonomist" bezeichneten die meisten Banken, welche Depositenkassen hatten, unterschiedslos die Guthaben bei diesen als Depositen, diejenigen bei der Zentrale als Kreditorenguthaben, obschon „die betreffenden Konten der Depositenkasse zum Teil nichts anderes sind als laufende Rechnungen und andererseits die fremden Kapitalien der Zentrale auch eigentliche Spargelder enthalten". Bei den großen Banken entfielen im Durchschnitt auf die Kreditoren etwa z/s, auf die Depositen etwa '/s dieser fremden Gelder. Bei den kleineren Banken war das Verhältnis umgekehrt. Die als Kreditoren erscheinenden Summen enthalten nach Erläuterungen anlässlich der Bankenquete 1908/09 einige Kategorien von Geldern, die sich ihrer ganzen Natur nach nur bei den großen Instituten finden können, „und zwar in erster Reihe die aus dem Bankverkehr der Großindustrie und der Großkaufmannschaft stammenden Gelder sowie Gelder in laufender Rechnung auf Konten, auf denen auch die Effektenspekulationen abgewickelt wurden, ferner Guthaben in- und ausländischer Banken".
Erläuterungen zu Teil D II
Kreditinstitute 1923-1944
Allgemeine Hinweise
Wie in der Zeit der Mark-Währung trägt die Bankenstatistik auch in der Reichsmarkzeit bis 1944 noch weitgehend das Gepräge getrennter Teilstatistiken für einzelne Bankengruppen oder Institute bestimmter Rechtsformen. Die Meldungen waren für Aufsichts- und Kontrollzwecke im weitesten Sinne zu erstatten. Ihre Aufbereitung und tabellarische Auswertung für allgemeine bankpolitische und volkswirtschaftliche Zwecke wurde jedoch zunehmend von amtlichen Stellen (Statistisches Reichsamt, Reichsbank) übernommen. Daneben bauten die Verbände des Kreditgewerbes ihr statistisches Informationsmaterial z. T. beachtlich aus. Es bietet sich damit ein fast verwirrendes Bild verschiedenartiger Zahlenreihen über gleiche oder nahezu gleiche Tatbestände und - in der Regel - verschieden abgegrenzte Bankengruppen.
Der hier unternommene Versuch, die Statistik für alle Bankengruppen in dem gleichen Tabellenschema für die Reichsmarkzeit zu präsentieren und auch zu einem Gesamtergebnis „Alle Banken" zusammenzustellen, wurde durch die wenig einheitlichen Bilanzschemata und häufigere Änderungen der Bilanzpositionen erschwert. Mit den erforderlichen Vorbehalten, die sich u. a. aus den nachfolgenden Erläuterungen ergeben, dürften die Zahlenreihen jedoch eine relativ gut abgesicherte Basis für Gesamt- und Bankengruppenanalysen bieten. Selbstverständlich war es nicht möglich, Unzulänglichkeiten der Statistik der Reichsmarkzeit im nachhinein zu beheben. Zu ihnen zählt neben den bereits erwähnten Mängeln nicht zuletzt auch - wie im Zeitraum 1860 bis 1920 - das Fehlen einheitlicher Bilanzschemata und Bilanzierungsrichtlinien. Bis in die Mitte der dreißiger Jahre hinein war schon aus diesem Grunde nach wie vor keine Gewähr für einen gleichartigen Ausweis gleicher Geschäftsvorfälle gegeben.
Herkunft der Daten
Abgesehen von einer großen Zahl von Teilstatistiken und Detailübersichten unterrichteten in der Zeit von der Währungsreform des Jahres 1923 bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges vor allem zwei von amtlichen Stellen geführte Statistiken über das Geschäft der Kreditinstitute: Eine Jahresbilanzstatistik des Statistischen Reichsamts sowie eine Zwischenausweisstatistik, die die Reichsbank kurz vor Beginn des Ersten Weltkrieges, ausgehend von den Publizitätsvorschriften der Börsenzulassungsverordnung von 1910, aufgebaut und laufend erweitert hat, bis sie 1934 für alle Bankengruppen (außer Privatbankiers und Realkreditinstituten) im Kreditwesengesetz verankert wurde.
In den Tabellen des Teils D II ist grundsätzlich die Jahresbilanzstatistik zugrunde gelegt. Gegenüber der langsam gewachsenen Zwischenausweisstatistik hat sie den Vorteil einer größeren Kontinuität (insbesondere in den zwanziger und den frühen dreißiger Jahren) sowie einer größeren „Reichweite", da von fast allen Kreditinstituten Jahresbilanzen aufgestellt werden mussten.') Sie umfasst - anders als die Zwischenbilanzstatistik der Reichsbank - auch die reinen Hypothekenbanken und die öffentlichrechtlichen Bodenkreditinstitute. Nur für die gewerblichen Kreditgenossenschaften wurde im Teil D II für den Zeitraum 1924 - 1937 auf die Zwischenbilanzen von Ende Dezember zurückgegriffen, die für sie vom Statistischen Reichsamt publiziert wurden. Sie vermitteln in den zwanziger und frühen dreißiger Jahren ein vollständigeres Bild als die Jahresbilanzstatistik. Ab 1938 werden die Reihen für die Kreditgenossenschaften mit den Ergebnissen der nunmehr gleich umfassenden Jahresbilanzstatistik fortgeführt, um sie zum gleichen Zeitpunkt wegen der Gebietserweiterungen verknüpfen zu können (1938) wie andere Bankengruppenreihen. In die Zwischenbilanzstatistik der gewerblichen Kreditgenossenschaften gingen die Gebietserweiterungen erst 1940 ein.
Soweit sich einzelne Lücken der Jahresbilanzstatistik durch Rückgriff auf andere Quellen als die Publikationen des Statistischen Reichsamts schließen ließen, ist dies geschehen. Besonders umfangreich ist das statistische Tabellenwerk, das von der volkswirtschaftlichen Abteilung der Reichsbank zur Vorbereitung der Bankenquete von 1933 vorgelegt wurde („Untersuchung des Bankwesens 1933, II. Teil Statistiken"). Es handelt sich hier jedoch um Tabellen für ganz bestimmte analytische Fragestellungen. Sie lassen sich nur in wenigen Punkten mit den Zwischenausweisstatistiken der Reichsbank selbst oder mit den Zeitreihen der Jahresbilanzstatistik in ein Gesamtbild einfügen, schon allein nicht, weil die Bankengruppen unterschiedlich abgegrenzt waren oder nicht die gleiche Zahl von Instituten umfassten. Für Sonderuntersuchungen, insbesondere über Strukturfragen des Bankwesens der zwanziger und frühen dreißiger Jahre, bieten sie jedoch wertvolles Material. Im Teil D II 2 basieren zwei Übersichten auf den statistischen Untersuchungen für die Bankenquete.
Erfasster Zeitraum
Die nachfolgenden Tabellen geben einen Überblick über die jährliche Entwicklung des Geschäftes der deutschen Kreditinstitute in der Reichsmarkzeit bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges. Soweit für die amtlichen Zahlenreihen der Zeit nach der Währungsstabilisierung von den erhebenden Stellen Vergleichszahlen für 1913 rückwirkend berechnet und publiziert worden sind, wurden sie hier vorgeschaltet, um Vergleiche zu erleichtern. In der Vorkriegsstatistik waren andere Bankengruppen gebildet worden, so dass die statistischen Daten des Teils D II nicht oder nicht ohne weiteres mit den Angaben im Teil D 1 verglichen werden können.
Die RM-Zahlen setzen bei den einzelnen Bankengruppen zu unterschiedlichen Terminen ein. Die RM-Eröffnungsbilanzen zum 1. 1. 1924 (aufgeführt unter Jahresende 1923) liegen für eine vom Statistischen Reichsamt publizierte Zusammenstellung „Aktienbanken, GmbH Banken und öffentlich-rechtliche Kreditanstalten" vor, die alle Bankengruppen außer Privatbankiers, Sparkassen, Genossenschaftssektor und Postscheckämter umfasste. Für die in der Zusammenstellung enthaltenen Berliner Großbanken, Hypothekenbanken und öffentlichrechtlichen Bodenkreditinstitute sind auch gesonderte Zahlen zum 1. 1. 1924 publiziert worden, für die übrigen Gruppen nicht. Ihre Reihen beginnen - von Gruppe zu Gruppe unterschiedlich - in der Zeit zwischen Ende 1924 und 1928. Für Sparkassen und für den Genossenschaftssektor führte das Statistische Reichsamt Statistiken, die den Zeitraum 1924 bzw. 1925 bis 1939 umfassen. Sie konnten für die Kriegszeit z. T. mit Daten aus anderen Quellen fortgesetzt werden. Bilanzen der deutschen Privatbankiers wurden erstmalig im Rahmen der „Untersuchung des Bankwesens 1933" für die Jahre 1930 und 1932 zusammengestellt. Angaben über ihre Kreditoren hat die Reichsbank für verschiedene weiter zurückliegende Termine auf Grund gelegentlicher Sondererhebungen geschätzt, auch die in ihnen enthaltenen Auslandskredite. Die geschätzten Teildaten sind in die Bilanzübersichten eingesetzt worden. Ab 1935 (bis 1942) konnte auf Bilanzzahlen zurückgegriffen werden, die die Reichsbank zusammengestellt, aber nicht veröffentlicht hatte.
„Alle Banken"
Wie erwähnt, gab es anders als heute in der Reichsmarkzeit keine Bilanz- oder Zwischenbilanzstatistik, die alle Bankengruppen und alle wichtigen Bilanzpositionen umfasste. Die Tabelle „Alle Banken" (ohne Privatbankiers und Geldinstitute der Post) im Teil D II ist in der Bundesbank aus den seinerzeit vom Statistischen Reichsamt isoliert geführten Gruppen „Aktien- und GmbH-Banken", „Öffentlich-rechtliche Kreditanstalten", „Sparkassen" und fünf Gruppen des Genossenschaftssektors zusammengestellt worden, was trotz gewisser Unterschiede in den Bilanzschemata für den Zeitraum 1924 bis 1939 vertretbar erschien. Die zu kurzen Reihen der Privatbankiers und die sich auf das Einlagengeschäft beschränkende Statistik der Geldinstitute der Post mussten hier unberücksichtigt bleiben.')
Ab 1940 wurde die Jahresbilanzstatistik des Statistischen Reichsamts nicht mehr veröffentlicht. Ersatzweise wurden für die Kriegszeit Zwischenausweiszahlen, z. T. aus unveröffentlichten Unterlagen der Reichsbank, herangezogen. Die Reihe „Alle Banken (ohne Privatbankiers und Geldinstitute der Post)" wurde mit ihrer Hilfe für den Zeitraum 1940 bis September 1944 auf schmalerer Basis fortgesetzt. Sie enthält die Jahresend-Zwischenausweise folgender Gruppen: „Sämtliche Ausweisbanken", bei denen es sich - wenn man von der Tatsache, dass die Hypothekenbanken und die öffentlichrechtlichen Bodenkreditinstitute fehlen, absieht - annähernd um die gleichen Institute handeln dürfte wie bei den „Aktienbanken, GmbH-Banken und öffentlich-rechtlichen Kreditanstalten" der Jahresbilanzstatistik des Statistischen Reichsamts, ferner „Sparkassen" und „gewerbliche und ländliche Zentralkassen" sowie „gewerbliche Kreditgenossenschaften". Die alte und die neue Reihe „Alle Banken" wurden für 1940 verknüpft. Der Kontinuitätsbruch beträgt knapp ein Viertel des vorher erfassten Bilanzvolumens (1940 alte Reihe „Jahresbilanzen" 122 Mrd. RM, 1940 neue Reihe „Zwischenausweise" 96 Mrd. RM). Dass die Zahl der weitergeführten Institute mit 4621 erheblich niedriger ist als in der Reihe bis 1940 (25 530), hängt primär damit zusammen, dass für die ländlichen Kreditgenossenschaften (1940 20 768) Ausweiszahlen für die Kriegszeit fehlen.
Bankengruppen
Die Bankengruppen, für die im Teil D II Jahresbilanzdaten präsentiert werden, sind anders abgegrenzt als in der Zwischenausweisstatistik der Reichsbank und weichen auch insbesondere von den Bankengruppen der heutigen Statistik ab. Da das statistische Urmaterial nicht mehr vorliegt, war eine Angleichung an die heutige Gruppierungspraxis zum Zwecke einer besseren Vergleichbarkeit nicht möglich. Nur ihre Reihenfolge wurde ähnlich wie heute gewählt. Da die in der Jahresbilanzstatistik des Statistischen Reichsamts gebildeten Bankengruppen einzeln wiedergegeben werden, hat der Benutzer die Möglichkeit, für einen bestimmten Untersuchungszweck gegebenenfalls neue Zusammenfassungen vorzunehmen.
Die beiden Hauptgruppen „AG- und GmbH-Banken" und „Öffentlich-rechtliche Kreditanstalten" sind nicht getrennt wiedergegeben. Die Vermischung von Instituten des kurzfristigen und des langfristigen Geschäfts sowie von Spezialinstituten mit öffentlichen Aufgaben (Kreditbanken und Hypothekenbanken, ferner u. a. Deutsche Golddiskontbank) in der ersten Hauptgruppe sowie der Girozentralen und der Kreditinstitute mit Sonderaufgaben (z. B. Landwirtschaftliche Rentenbank) in der zweiten beeinträchtigt ihren Erkenntniswert zu sehr.
Eine Gruppe „Kreditbanken", etwa im Sinne der heutigen, hätte auch allein wegen der großen Unterschiede im Reihenbeginn der einzelnen Untergruppen nicht aufbereitet werden können. Zu den Kreditbanken zählen etwa:
Berliner Großbanken Provinzbanken mit Filialnetz Spezial- und Hausbanken (enthält
aber auch die Deutsche Golddiskontbank) Sonstige Kreditbanken
Gemischte Hypothekenbanken
Zu den „Berliner Großbanken" rechnen - abweichend von der Zwischenausweisstatistik der Reichsbank - bereits ab 1913 die Berliner Handelsgesellschaft und ab 1924 die Reichskreditgesellschaft, die, hervorgegangen aus dem 1917 eingerichteten „Statistischen Büro für Kriegsgesellschaften für den Geldausgleich zwischen diesen Unternehmen", 1924 in eine Aktiengesellschaft mit bankähnlicher Stellung umgegründet wurde. 1941 wurde die Bank der deutschen Arbeit einbezogen mit einem Bilanzvolumen von etwa 2,5 Mrd. RM, die bis dahin wohl in der Gruppe „Spezial- und Hausbanken" geführt wurde und nach 1933 die Geschäfte der meisten Banken für Beamte, Angestellte und Arbeiter übernommen hatte.
Der Kreis der „Spezial- und Hausbanken" war recht heterogen zusammengesetzt. Er umfasste, wie erwähnt, die Deutsche Golddiskontbank (gegr. 1924), ein Tochterinstitut der Reichsbank, das im Teil C 1 in einer Einzelübersicht gesondert gezeigt wird, vermutlich auch die Deutsche Verkehrs-Kredit-Bank AG (gegr. 1923). Den Anmerkungen im Statistischen Jahrbuch für das Deutsche Reich ist zu entnehmen, dass sich 1928 unter den 143 Banken mit einem Bilanzvolumen von 2,6 Mrd. RM auch 11 Banken für Beamte, Angestellte und Arbeiter, 23 Landwirtschaftliche Banken, 18 Bodenbanken und 20 Baubanken befanden, unter den 234 „Sonstigen Kreditbanken" 4 deutsche Auslandsbanken und 3 ausländische Banken in Deutschland. Weitere Hinweise über die Zusammensetzung fehlen.
Die Staatsbanken werden in einem Gliederungsverbund mit den Girozentralen und Landesbanken gezeigt. In der Jahresbilanzstatistik des Statistischen Reichsamts und in der Zwischenausweisstatistik der Reichsbank wurde unterschiedlich zusammengefasst:
Jahresbilanzstatistik
1. Staatsbanken
2. Girozentralen, Landesbanken und sonstige kommunale Kreditinstitute (einschl. Deutsche Girozentrale)
Zwischenausweisstatistik
1. Staats- und Landesbanken
2. Regionale Girozentralen
3. Deutsche Girozentrale
Im vorliegenden Band werden die beiden Gruppen der Jahresbilanzstatistik aufgeführt und zusätzlich noch in einer Gesamtgruppe zusammengefasst, die sich auch für die Zeit 1940 bis 1944 - durch die Zwischenausweisstatistik - fortführen lässt. Im Laufe der Zeit haben verschiedene Staatsbanken (ebenso wie Landesbanken) mit Girozentralen fusioniert.').
Die Hypothekenbanken werden - abgesehen von den beiden Jahren 1926 und 1927 - in zwei Reihen publiziert: die gemischten Hypothekenbanken und die sonstigen (reinen) Hypothekenbanken, die im Teil D I in den Reihen des Deutschen Oekonomist aus der Zeit der Mark-Währung nur zusammengefasst veröffentlicht sind; seit 1948 werden die Institute mit gemischtem Geschäft den Kreditbanken zugerechnet. Zu den „Öffentlichrechtlichen Bodenkreditinstituten" zählten: die Landschaften und landschaftsähnlichen Institute in Preußen, die landschaftlichen Institute außerhalb Preußens (Kreditvereine), die Stadtschaften (Institute für städtischen Grundbesitz) sowie die staatlichen und provinziellen Bodenkreditinstitute (Landeskreditkassen u. ä.).
Die Gruppe Kreditinstitute mit Sonderaufgaben („Besondere öffentliche Kreditanstalten") war in den Jahren bis 1930 auf die Deutsche Rentenbank-Kreditanstalt beschränkt, die 1925 zur Beschaffung und Gewährung von Krediten an die deutsche Landwirtschaft gegründet worden war. 1931 kam die Deutsche Gesellschaft für öffentliche Arbeiten AG hinzu, die mit einem Kapital von 150 Mio. RM vom Reich zur Übernahme der Aufgaben des Reichs auf dem Gebiet der werteschaffenden Arbeitslosenfürsorge gegründet wurde und am 31.3.1935 mit einer Bilanzsumme von 1,4 Mrd. RM den höchsten Vorkriegsstand erreichte (sie trat 1938 in Liquidation, nahm aber bei Kriegsausbruch ihre Tätigkeit wieder auf); ferner die Deutsche Siedlungsbank (gegr. 1930 für die Gewährung von Zwischenkrediten 2); 1932 die 1931 als Akzept- und Garantiebank gegründete Akzeptbank, die 1936 wieder aufgelöst wurde; ferner die Deutsche Rentenbank, die 1923 als Währungs- und Kreditbank zur vorläufigen Sanierung der deutschen Währung gegründet worden war, seit 1924 im wesentlichen nur bei Einziehung der Rentenbankscheine mithalf, später Mithilfe im Rahmen der Osthilfe-Entschuldung leistete und ab 1939 wieder Rentenbankscheine emittierte. Das Grundkapital, der Umlauf an Rentenbankscheinen und die entsprechenden Aktivposten sind in der Statistik lt. Fußnote nicht enthalten. Der Ausweis der Rentenbank ist im Teil C 1 auch gesondert dargestellt, ebenso eine Übersicht über die Geschäfte der Akzeptbank.
In der Gruppe „Sparkassen" waren in den zwanziger Jahren die Kommunalbanken und Sächsischen Girokassen nicht enthalten. Die meisten waren in der beginnenden Inflationszeit, und zwar vorwiegend vor dem 1. 4. 1921 gegründet; sie betrieben das von den Sparkassen in diesen Jahren meist noch nicht nennenswert gepflegte kurzfristige Bankgeschäft. Die Kommunalbanken und die Sächsischen Girokassen wurden 1934 in die Gruppe „Sparkassen" einbezogen (516 Institute mit rd. 600 Mio. RM Bilanzsumme), 13 saarländische Sparkassen zum gleichen Termin.
Informationsgehalt der Bilanzübersichten
Unterschiedliche und wechselnde Ausweismethoden für einige Aktiv- und Passivpositionen
Die Informationen über die Wertpapierbestände der Kreditinstitute sind für Kreditbanken und Sparkassen unterschiedlich. Zusätzlich zu dem gesamten Wertpapierbestand der Kreditbanken werden die Aktien und die Konsortialbeteiligungen gezeigt, für die Sparkassen werden statt dessen die Anleihen von Gemeinden und Gemeindeverbänden gesondert ausgewiesen, die insbesondere in den frühen dreißiger Jahren im Zuge der Gemeindeumschuldungsaktionen eine große Rolle spielten. Sehr wechselnd war im Zeitverlauf und in den Bankengruppenschemata die Zuordnung der Schecks sowie der fälligen Zins- und Dividendenscheine (unter „Barreserve" oder unter „Wechsel"). Ähnliches gilt für die Schatzwechsel. Sie waren in der Zeit vor 1928 zum Teil im Wechselbestand enthalten, in dem auch die angekauften eigenen Akzepte (wie vor 1920 aber anders als heute) eingeschlossen sind mit der Folge, dass auf der Passivseite nicht (wie heute) nur die eigenen Akzepte im Umlauf erscheinen, sondern der Gesamtbetrag der ausgestellten eigenen Akzepte. Nicht sehr exakt war - soweit überhaupt vorhanden -(zum mindesten bis zum Erlass entsprechender Ausweisrichtlinien nach Inkrafttreten der Publizitätsvorschriften des Kreditwesengesetzes von 1934) die Abgrenzung der Spareinlagen von den Depositen sowie der durchlaufenden Kredite von den Debitoren, Hypotheken und Kommunaldarlehen. Die Einlagen und aufgenommenen Gelder waren in der Regel bis 1934 nicht getrennt. Ab 1935 galt folgende Gliederung:
1. Gläubiger
a) seitens der Kundschaft bei Dritten benutzte Kredite
b) sonstige im In- und Ausland aufgenommene Gelder und Kredite (Nostroverpflichtungen)
c) Einlagen deutscher Kreditinstitute
d) sonstige Gläubiger
2. Verpflichtungen aus Akzepten und Solawechseln
3. Spareinlagen
a) mit gesetzlicher Kündigungsfrist
b) mit besonders vereinbarter Kündigungsfrist
„Sonstige Aktiva" und „Sonstige Passiva" enthalten jeweils alle nicht gesondert aufgeführten Bilanzpositionen. Bei Hauptgruppen (wie „Kreditgenossenschaften") umfasst der hier ausgewiesene Betrag nicht selten auch Sachpositionen, die für eine der Untergruppen (aber nicht für alle) gesondert vorliegen.
Sektorale Gliederung und Fristengliederung
Die Zusatzinformationen über die Gliederung der Bankgeschäfte nach den Wirtschaftssektoren, mit denen sie getätigt wurden, waren dürftig, auch nach Erlass der erweiterten Publizitätsvorschriften des Kreditwesengesetzes (KWG) von 1934. Zwar wurde auf der Aktivseite Mitte der dreißiger Jahre eine neue Position „Forderungen unzweifelhafter Bonität und Liquidität gegen Kreditinstitute" eingeführt, außerdem waren die „Schuldner - Kreditinstitute" gesondert auszuweisen, was z. T. einer schon früher geübten Praxis entsprach. Aber die übrigen Kreditforderungen (Forderungen aus Reportund Lombardgeschäften gegen börsengängige Wertpapiere, Vorschüsse auf verfrachtete und eingelagerte Waren, Hypothekenforderungen, langfristige Ausleihungen gegen Kommunaldeckung, durchlaufende Kredite) wurden nicht nach Banken- und Nichtbankenkunden getrennt. Das Einlagengeschäft mit deutschen Banken ist in dieser Zeit aus den Bilanzen getrennt ersichtlich, die „sonstigen Gläubiger" der Bilanzvordrucke umfassen jeweils in- und ausländische Nichtbanken und ausländische Kreditinstitute in einer Summe. Die sonstigen Passivpositionen (Darlehen, durchlaufende Kredite etc.) sind nicht nach Geldgebergruppen aufgeteilt. In den Tabellen dieses Buches sind die „Forderungen aus Report- und Lombardgeschäften" - entsprechend einer Praxis der Reichsbank - den Forderungen an Kreditinstitute zugeordnet worden, die Warenvorschüsse den Forderungen an Nichtbanken. Die Forderungen und Verbindlichkeiten gegenüber den öffentlichen Haushalten sind aus den Bilanzen nicht zu ersehen. Für die Sparkassen liegt in ihrer „Jahresstatistik" eine detailliertere Aufgliederung vor.
Die „Langfristigen Ausleihungen gegen Kommunaldeckung" dürften wie heute nicht nur Kredite an öffentliche Stellen, sondern auch solche an Unternehmen (mit Kommunalbürgschaft) und an öffentlich-rechtliche Kreditinstitute enthalten haben. Die Auslandspositionen sind in der Bilanz nicht gesondert kenntlich gemacht. Die Ergebnisse einer vertraulichen Aufstellung der Reichsbank über die Auslandsforderungen und -verpflichtungen der Kreditinstitute finden sich im Teil J Außenwirtschaft. Für die Gesamtheit aller Banken sind nur die Auslandsverbindlichkeiten (global) bekannt (Tab. J 1 2.02), für die Hauptträger des bankmäßigen Auslandsverkehrs, die Großbanken, liegt eine umfassende Übersicht über die Auslandsposition mit detaillierter Gliederung nach Sachpositionen für den Zeitraum 1928 - 1943 vor (Tab. J 12.03).
Die z. T. sehr detaillierte Fristengliederung, die für die Passivposition „Gläubiger" von 1935 an obligatorisch wurde, ist vom Statistischen Reichsamt nicht veröffentlicht worden. Ihr volkswirtschaftlicher Aussagewert war dadurch geschmälert, dass die „Einlagen deutscher Kreditinstitute" und die „sonstigen Gläubiger" nur zusammen, und zwar nach der Restlaufzeit am Bilanzstichtag, nach vier Fristenkategorien aufzugliedern waren.
Hinweise für bestimmte Perioden
Mark-Aufwertung
(vgl. Gesetz über die Aufwertung von Hypotheken und anderen Ansprüchen vom 16. 7. 1925)
Im Zeitraum 1924 - 1934 vermischten sich in den nachstehenden Positionen das RM-Neugeschäft mit der sukzessiven Umstellung von Mark-Forderungen und -Verbindlichkeiten auf Reichsmark:
Wertpapiere
Hypotheken Kommunaldarlehen Spareinlagen Schuldverschreibungen im Umlauf Sonstige Aktiva
Sonstige Passiva
Die Angaben über den zeitlichen Ablauf und die Höhe der umgestellten Beträge sind recht unzulänglich und z. T. widersprüchlich. Von den Sparkassen wurden bis in die dreißiger Jahre hinein die noch umzustellenden Beträge global als „Aufwertungsrechnung" (Ausgleichsstock und Härtefonds) unter den „Sonstigen Aktiva" und „Sonstigen Passiva" erfasst. In der Jahresbilanzstatistik wurde diese „Aufwertungsrechnung" (Restbetrag etwa noch 800 Mio. RM) im Jahre 1934') den Spareinlagen, den Hypotheken und Wertpapieren zugeordnet. Bis 1933 waren insgesamt rd. 990 Mio. RM Aufwertungsspareinlagen der Sparkassen als sukzessiv im Laufe der Jahre in die RM-Rechnung überführt nachgewiesen worden. Angaben im Jahrbuch des Deutschen Genossenschaftsverbandes von 1927 ist zu entnehmen, dass die Kreditgenossenschaften Sparguthaben und Geschäftsguthaben ihrer Mitglieder aufgewertet haben (genannt werden für rd. 600 Kreditgenossenschaften Beträge von 109 Mio. RM bzw. 288 Mio. RM als „für die Aufwertung in Frage kommend"). - Wegen der Aufwertung der Schuldverschreibungen s. Tab. G I 1.03.
Umschuldung von Kommunalkrediten
Zwischen der Entwicklung der „Wertpapiere" und der „Kommunaldarlehen" bestand in den frühen dreißiger Jahren eine gewisse Wechselwirkung. Im Gefolge des Gemeindeumschuldungsgesetzes vom 21. 9. 1933 wurden eingefrorene Kommunalkredite (vor allem die kurzfristigen) in Schuldverschreibungen des Umschuldungsverbandes deutscher Gemeinden umgewandelt (1934 rd. 250 Mio. RM), die zu pari in die Bilanz eingesetzt werden konnten.
Erläuterungen zu Teil F
Zinssätze 1875-1975
Allgemeine Hinweise
Im ersten Teil des Abschnitts Zinssätze sind die offiziellen Sätze für den Geldverkehr mit der Notenbank dargestellt. Der zweite Teil enthält die Sätze, die im Geldverkehr der Kreditinstitute untereinander auf dem Geldmarkt vereinbart worden sind („Geldmarktsätze"), sowie die Konditionen der Kreditinstitute für das Aktiv- und Passivgeschäft mit der Kundschaft („Soll- und Habenzinsen"). Diesem Teil sind außerdem zwei Tabellen (F 2.01 und 2.02) vorangestellt, in denen versucht worden ist, einen weiten Zinsfächer unter Einschluss der Kapitalmarktzinsen zusammenhängend aufzuführen.
Bei der Auswahl der Geschäftsarten und zugehörigen Konditionen sind für die Tabellen diejenigen bevorzugt worden, die bis in die Gegenwart zu den typischen Geldtransaktionen und Massengeschäften der Kreditinstitute gehören. Damit ist in diesem Tabellenabschnitt, der durch Änderungen des Gebietsstandes und der Währungen nur wenig tangiert wird, trotz aller statistischen Vorbehalte wegen geänderter Finanzierungspraktiken eine langfristige Übersicht über die Zinsentwicklung seit Gründung der Reichsbank möglich.
Die Tabellen zeigen in der Regel den Stand der Zinssätze am Jahresende und darüber hinaus die Schwankungen im Jahresverlauf durch Angabe des niedrigsten und höchsten Satzes im Jahr. In Einzelfällen musste auf Ersatzangaben oder Näherungswerte zurückgegriffen werden; so z. B. an Stelle von Jahresendwerten Wochen- bzw. Monatsdurchschnitte vom Dezember (Tab. F 2.03) oder der durchschnittliche Satz im November (Tab. F2.08).
Die Tabellen F 2.01 und 2.02 geben die Zinssätze als Durchschnitte des jeweiligen Jahres wieder. Die durchschnittlichen Diskont- und Lombard- sowie die Soll- und Rabensätze sind mit den Tagen der Geltungsdauer gewichtet, wobei der Monat zu 30 Tagen gerechnet worden ist. Auf der Geldmarktseite sind die entsprechenden Durchschnitte in der Regel aus geschäftstäglichen Beobachtungen ermittelt worden. Die Besonderheiten der Durchschnittsrenditen erläutern die Anmerkungen zu den Tabellen.
Um eine bessere Vergleichbarkeit der einzelnen Sätze untereinander zu ermöglichen, sind die Zinsangaben ausschließlich in Dezimalschreibweise mit maximal zwei Kommastellen angegeben. Auch die bisher jeweils als gebrochene Sätze dargestellten Werte sind entsprechend umgewandelt (z. B. 31/8 = 3,13; 3'/s = 3,88).
Herkunft der Daten
Die amtliche Statistik registrierte nach 1875 zunächst nur die Diskont- und Lombardsätze, die die Geldpolitik der Reichsbank dokumentierten, und die tägliche Notierung des Privatdiskontsatzes. Erst später wurden andere Komponenten des Geldmarkts (z. B. Tagesgeld) in die Berichterstattung mit einbezogen. Eine umfassende Darstellung der Konditionen im Bankgeschäft begann in den amtlichen Publikationen erst nach der Stabilisierung der Währung 1924. Bis dahin hatten sich auch die Aktiv- und Passivgeschäfte der Kreditinstitute im Massenverkehr mit ihrer Kundschaft durch die einzelnen Stufen wettbewerbsregelnder Abkommen soweit standardisiert, dass die abgesprochenen Konditionen relativ leicht erfasst und publiziert werden konnten.
Als Quellen wurden für die Zeit vor 1945 überwiegend die Statistiken der Reichsbank und die Publikationen des Statistischen Reichsamts herangezogen (insbesondere: Graphisch-statistische Tabellen der Reichsbank, Statistische Jahrbücher des Deutschen Reichs). Nur in Ausnahmefällen wurden wie in den Tabellen F 2.01 und 2.05 auch spätere Sekundärquellen verwendet (s. Quellenverzeichnis). Durchschnitte im Jahr, die in den angegebenen Quellen nicht aufgeführt waren, wurden nach der oben erwähnten Methode selbst berechnet. Für die Zeit nach 1945 wurden ausschließlich Aufzeichnungen und Erhebungen der Deutschen Bundesbank herangezogen.
Reglementierte und freie Zinsen
Anders als bei den Konditionen im Geschäftsverkehr mit der Notenbank, die für die jeweilige Geltungsdauer fixiert waren, oder bei den Geldmarktsätzen, die zumindest örtlich durch die jeweilige Angebots- und Nachfragesituation weitgehend festgelegt und teilweise sogar notiert waren, hat es im Verkehr mit der Kundschaft zunächst wohl kaum einheitliche Zinssätze gegeben. Die Kreditinstitute haben aber mit Billigung der Reichsbank schon sehr früh begonnen, für Geschäfte mit ihren Kunden allgemeine Regeln aufzustellen und die freie Zinsvereinbarung einzugrenzen.
Schon 1894 hat die sog. Stempelvereinigung Berliner Banken und Bankiers auf regionaler Ebene
ein Abkommen geschlossen, in dem sich alle Mitglieder verpflichteten, in den Geschäften mit ihren Kunden die abgesprochenen Sätze für Habenzinsen nicht zu überschreiten und für Sollzinsen nicht zu unterschreiten. In den folgenden Jahren kamen zahlreiche weitere regionale Abkommen dieser Art zustande, in die die Sparkassen und Kreditgenossenschaften zunächst nicht einbezogen waren. In mehreren Schritten wurden die Abkommen ausgebaut, bis 1928 ein allgemeines Wettbewerbsabkommen für das ganze Reichsgebiet geschlossen wurde. Die Wettbewerbsregelungen und die Absprachen über Höchstsätze für die Habenseite bzw. Mindestsätze für die Sollseite haben bis zur Bankenkrise 1931/32 bestanden.
Anfang 1932 begann mit den Soll- und Habenzinsabkommen der Übergang von den kartellmäßig im Zentralen Kreditausschuß abgesprochenen Konditionen zu staatlich festgesetzten und allgemeinverbindlich erklärten Zinssätzen durch den Reichskommissar für das Kreditwesen. Ab 1936 konnte der Reichskommissar sogar gegen die Mehrheitsbeschlüsse im Zentralen Kreditausschuß die von der Reichsregierung im Rahmen der Zinssenkungsbemühungen erwünschten Zinsen durchsetzen. Damit war der Übergang zur staatlichen Zinsreglementierung abgeschlossen. Sie wurde nach praktisch unveränderten Grundsätzen bis 1967 fortgeführt.
Für Habenzinsen galt nach 1932 das alte Höchstsatzprinzip. Für die Sollzinsen wurde ein sog. Normalsatz festgelegt, der automatisch den Diskontänderungen folgte und als fixen Zuschlag die Kredit- oder Überziehungsprovision enthielt (Tab. F 2.05). Die Normalsätze waren im Gegensatz zurzeit vor 1932 praktisch Höchstsätze, da sie nur mit besonderer Genehmigung überschritten werden durften. Ausnahmen galten für kleinere Kreditinstitute bestimmter Rechtsformen, denen sowohl im Aktiv- als auch im Passivgeschäft ein Zuschlag bis 0,5 °/o (sog. Zinsvoraus) gestattet war.
Das System der Höchstsätze bzw. Normalsätze wurde auch nach 1945 weitergeführt, wobei die Kompetenz des ehemaligen Reichskommissars von den einzelnen Bankaufsichtsbehörden der Bundesländer wahrgenommen wurde. In den zugehörigen Tabellen sind die damaligen Sätze für das Land Hessen angeführt; sie galten aber praktisch in allen Bundesländern. Die Soll- und Habenzinsabkommen wurden durch die Zinsverordnung des Bundesaufsichtsamts für das Kreditwesen abgelöst. Die Zinsverordnung, die vom 1. März 1965 bis zum 31. März 1967 galt, schrieb einheitlich für Soll- und Habenzinsen Höchstsätze vor. Beim Sollzins (jetzt Diskontsatz plus 4,5%) wurden die fixen Zuschläge für die Kreditprovision nicht mehr zugelassen. Die Berechnung der Kreditprovision war nur noch für den nicht ausgenutzten Kredit erlaubt.
Die Tabellen mit den behördlich festgesetzten Höchstsätzen geben nur zum Teil das Zinsniveau im bankgeschäftlichen Verkehr wieder. Zwar wurden im Kreditverkehr mit der Massenkundschaft in der Regel die vorgeschriebenen Höchstsätze angewendet; dem Volumen nach dürfte aber ein großer Teil der Geschäfte zu niedrigeren Zinssätzen abgewickelt worden sein. Vor allem Großkreditnehmern wurden teilweise wesentlich günstigere Konditionen eingeräumt. Zutreffender ist das Bild auf der Passivseite, da hier die vorgeschriebenen Höchstsätze aus Wettbewerbsgründen praktisch von allen Kreditinstituten vergütet werden mussten. Überschreitungen der Höchstsätze konnten nur durch zwar unerwünschte, vielfach aber doch „legale" Umgehungen bestehender Vorschriften erreicht werden. Besonders in den letzten Jahren der Zinsreglementierung nutzten Großanleger in zunehmendem Maße ihre Marktposition, um sog. „graue" Habenzinsen zu vereinbaren.
Grundsätzlich anders als im System vorgeschriebener Höchstsätze sind die Sätze zu interpretieren, die seit Aufhebung der Zinsverordnung aus den regelmäßigen Zinserhebungen der Deutschen Bundesbank ermittelt wurden (Tab. F 2.08). Sie basieren auf tatsächlichen Geschäftsabschlüssen. Die befragten Kreditinstitute geben für die jeweilige Geschäftsart den Zinssatz an, der bei allen Abschlüssen im Erhebungszeitraum (in der Regel zwei Wochen in der Monatsmitte) am häufigsten angewendet wurde. Die gemeldeten Sätze werden nach Aussonderung von Extremwerten zu einem ungewichteten arithmetischen Mittel zusammengefasst, das den „Mittelpreis" für die Geschäftsabschlüsse eines Erhebungszeitraums repräsentiert.
Erläuterungen zu Teil G I
Kapitalmarkt 1870-1944
Allgemeine Hinweise
Die in den Tabellen des Teils „Kapitalmarkt 1870-1944" zusammengestellten Zahlen basieren für die Zeit der Mark-Währung im wesentlichen auf privaten Ermittlungen, für die nur recht lückenhaftes, teils amtliches, teils privates Quellenmaterial zur Verfügung stand. Erst in der Reichsmarkzeit wurden auf breiterer Basis amtliche Erhebungen durchgeführt, mit denen das Statistische Reichsamt betraut war. Bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges liegen Angaben über den Umlauf und die Ausgabe von Wertpapieren vor, Absatz und Tilgung wurden nicht ermittelt.
Die Zahlen über den Umlauf von Wertpapieren inländischer Emittenten, wie er in der Tabelle 1.01 erscheint, sind für die Zeit vor 1913 aus verschiedenen Quellen zusammengetragen worden. Für die Jahre 1910 und 1912 wurden erstmalig umfassende amtliche Erhebungen über den Umlauf an Schuldverschreibungen durchgeführt.') Ihre Ergebnisse bestätigen im Großen und Ganzen die hier präsentierten Zahlen für den Bereich der Schuldverschreibungen der Gebietskörperschaften und der Kreditinstitute. Stärkere Abweichungen ergeben sich lediglich für die Unternehmen (s. Erläuterungen zu Tab. 1.01a).
Für die Reichsmarkzeit sind über den Umlauf von Wertpapieren detaillierte Zahlen des Statistischen Reichsamts verfügbar. Sie umfassen nicht nur das Neugeschäft nach der Währungsstabilisierung von 1923 (Tab. 1.02), sondern auch den großen Block der Aufwertungsschuldverschreibungen (Tab. 1.03). Außer den im Inland begebenen Schuldverschreibungen wurde auch der Umlauf von im Ausland aufgenommenen Anleihen nach inländischen Emittenten gegliedert (Tab. 1.04). Auch die verschiedenen Sonderschuldverschreibungen aus den Umschuldungsaktionen der dreißiger Jahre, durch die kürzerfristige Kredite in verbriefte Schulden umgewandelt wurden, werden für die wichtigsten Transaktionen im Einzelnen gezeigt (Tab. 1.05).
Die Informationen über die Ausgabe von Wertpapieren im Inland (Tab. 1.07) wurden für die Zeit der Mark-Währung der Emissionsstatistik der Wochenschrift „Der Deutsche Oekonomist" entnommen, die weiter als andere Zusammenstellungen dieser Art zurückreicht (bis 1883) und besonders ausführlich gegliedert ist. Ziel dieser Statistik war „die möglichst genaue Beantwortung der Frage..., in welchem Umfange der Kapital- und Geldmarkt in einem bestimmten Zeitraume durch die Emission von Börsenpapieren in Anspruch genommen worden ist" 2). Das Basismaterial bildeten Unterlagen über die zum Börsenhandel zugelassenen Wertpapiere, wie Prospekte, Zeichnungseinladungen und sonstige Bekanntmachungen. Durch Absetzen von Wertpapieren, die aus Konversionen hervorgingen oder für die die Zulassung lediglich „auf Vorrat" erwirkt wurde, versuchte man, eine Aufblähung der Zahlen zu verhindern. An deutschen Börsen eingeführte ausländische Emissionen, die nicht zum Absatz in Deutschland bestimmt waren, bemühte man sich, schätzungsweise zu eliminieren. Trotz dieser Modifikationen blieben noch eine Reihe von Unsicherheitsfaktoren bestehen. Insbesondere gelang es nicht, die Emissionen zeitlich exakt zuzuordnen. So wurden nicht selten Emissionen zum Börsenhandel zugelassen und in die Statistik aufgenommen, die bereits früher placiert worden waren, ferner auch solche, die zunächst nur begeben und erst in späterer Zeit untergebracht werden konnten. Im Übrigen wurden die nicht an der Börse eingeführten Wertpapiere, die im Laufe der Zeit an Bedeutung gewannen, von der Emissionsstatistik nicht erfasst 3).
Für die Zeit der Reichsmark liegt eine vom Statistischen Reichsamt aus verschiedenen Quellen zusammengestellte Statistik über die Ausgabe von Wertpapieren im Inland und die Aufnahme von Auslandsanleihen vor. Die Emissionen im Inland wurden zu dem Zeitpunkt statistisch erfasst, zu dem die Papiere zur Zeichnung aufgelegt oder mit dem Wertpapierstempel versehen wurden (anlässlich erstmaliger Ausgabe oder Veräußerung). Die Angaben dieser Statistik, die die Bruttoemissionen erfasst, werden für die einzelnen Emittentengruppen (mit Ausnahme der Kreditinstitute) in Tab. 1.07 präsentiert; für Kreditinstitute wurden die jährlichen Veränderungen des Wertpapierumlaufs (= Nettoverkäufe) eingesetzt. Die Angaben über die Bruttoemissionen von Pfandbriefen und Kommunalobligationen sind in verschiedenen Jahren künstlich überhöht; sie enthalten auch Wiederverkäufe aus Rückflüssen, die besonders zu Beginn der dreißiger Jahre ein beträchtliches Ausmaß angenommen hatten.
Die „Sonstigen Kapitalmarktstatistiken", die über Aktienkapital und Aktienkurse sowie über Kurse und Renditen festverzinslicher Wertpapiere informieren (Tab. 2.01 bis 2.03), wurden für die Zeit vor 1913 überwiegend privaten Quellen entnommen. Für die spätere Zeit beruhen sie auf Erhebungen und Berechnungen des Statistischen Reichsamts; das gilt auch für die Angaben über Geldmittel und Vermögensanlagen der Versicherungsunternehmen in den Jahren 1913-1940 (Tab. 2.04).
Erläuterungen zu einzelnen Tabellen
1.01a Umlauf von Wertpapieren inländischer Emittenten 1870-1918
Die Angaben für die Gebietskörperschaften enthalten den Umlauf von Schuldverschreibungen des Reichs aus der Reichsschuldenstatistik sowie der Länder und Gemeinden, den W. G. Hoffmann (mit Ausnahme der vorliegenden amtlichen Länderergebnisse für die Jahre 1900 bis 1913) aufgrund verfügbarer Informationen über die Verschuldung der Länder Preußen, Bayern, Sachsen, Baden und der größeren Gemeinden (Angaben liegen hier nur für wenige Termine vor) schätzungsweise ermittelt hat'). Daten, die sich auf das am 31. März endende Rechnungsjahr bezogen, wurden dem vorhergehenden Kalenderjahr zugeordnet. Die Angaben über die Wertpapierverschuldung der Unternehmen beziehen sich auf den Umlauf von Schuldverschreibungen der Aktiengesellschaften einschließlich der privaten Eisenbahngesellschaften (ohne Banken und Versicherungen), der für den Zeitraum 1882 bis 1906 von W. G. Hoffmann ermittelt wurde und für die Jahre 1907 bis 1918 in der amtlichen Bilanzstatistik über die „reinen Erwerbsgesellschaften" erfasst ist, wobei die Angaben dem Kalenderjahr zugeordnet wurden, auf das der größte Teil des Geschäftsjahres der Unternehmen entfiel. Der Umlauf an Schuldverschreibungen von Nicht-Aktiengesellschaften (einschl. sonstiger öffentlicher Körperschaften) ist hier nicht enthalten. Nach der bereits erwähnten amtlichen Erhebung für 1912 belief er sich in diesem Jahr auf etwa 1,8 Mrd. Mark. Unter Kreditinstitute wird der Umlauf von Schuldverschreibungen der privaten Hypothekenbanken und der öffentlich-rechtlichen Bodenkreditinstitute ausgewiesen. Die Angaben wurden der Tabelle D I 1.03 (S. 62) entnommen.
Die Zahlen für den Aktienumlaut stammen für die Zeit von 1880 bis 1906 aus verschiedenen Quellen. Zusammengefasst wurden das Nominalkapital der Hypothekenbanken aus Tabelle D 1 1.02, das Nominalkapital der Privatnotenbanken aus Tabelle C 1 1.02 sowie das eingezahlte Kapital der Kreditbanken, der Lebensversicherungen und der Aktiengesellschaften einschließlich der privaten Eisenbahngesellschaften (ohne Banken und Versicherungen) aus den Untersuchungen von W. G. Hoffmann. Für die Zeit von 1907 bis 1918 wurde das eingezahlte Kapital der Aktiengesellschaften aus der amtlichen Bilanzstatistik über die „reinen Erwerbsgesellschaften" übernommen.
1.01b-1.05 Umlauf von Wertpapieren inländischer Emittenten 1924-1944
Quellen für die Angaben über Schuldverschreibungen waren für den Zeitraum 1928 bis 1940: Für Gebietskörperschaften und Unternehmen die in den Statistischen Jahrbüchern für das Deutsche Reich publizierten Tabellen über den „Umlauf deutscher Schuldverschreibungen und verzinslicher Schatzanweisungen", für Kreditinstitute (ab 1924) die Veröffentlichungen des Statistischen Reichsamts über die Boden- und Kommunalkreditinstitute. Für die Jahre 1924 bis 1928 und 1940 bis 1944 liegen die Ergebnisse von z. T. etwas anders abgegrenzten internen Statistiken der Reichsbank vor. Sie werden hier zur Ergänzung präsentiert.
Die Daten für die Gebietskörperschaften umfassen, wie in der Zeit der Mark-Währung, den Umlauf von Schuldverschreibungen des Reichs, der Länder, der Gemeinden und der Gemeindeverbände. Die Zahlen für die Unternehmen enthalten den Umlauf von Schuldverschreibungen der privaten und öffentlichen Unternehmen einschließlich Reichsbahn und Reichspost sowie von sonstigen öffentlichen Körperschaften wie Religionsgemeinschaften und Zweckverbänden. Unter Kreditinstitute ist der Umlauf von Schuldverschreibungen der Boden- und Kommunalkreditinstitute erfasst. Zu diesen Instituten zählen die Hypothekenaktienbanken und die öffentlich-rechtlichen Kreditanstalten (s. „Erläuterungen" zu Teil D II, S. 71). Anders als in den Übersichten des Teils D II ist in Tab. 1.01b auch der Umschuldungsverband deutscher Gemeinden einbezogen.
Aufwertungsschuldverschreibungen (Tab. 1.03) sind die durch die Aufwertungs- und Ablösungsgesetzgebung geschaffenen Schuldverschreibungen, die an die Stelle der auf Mark-Währung lautenden Schuldverschreibungen getreten sind (vgl. Gesetz über die Aufwertung von Hypotheken und anderen Ansprüchen (Aufwertungsgesetz) vom 16. Juli 1925 und Gesetz über die Ablösung öffentlicher Anleihen vom 16. Juli 1925). In die Reihen über die Aufwertungsschuldverschreibungen sind hier auch die Festwert- und Valutaanleihen einbezogen, die während der Geldentwertungszeit begeben und zur Sicherung der Schuld- und Zinsverpflichtungen auf Sachwerte (z. B. Roggen) bzw. auf den Goldwert oder den Kurs einer fremden Währung lauteten.
Zu den Sonderschuldverschreibungen (Tab. 1.05) gehören die 4°%-Schufdverschreibungen des Umschuldungsverbandes deutscher Gemeinden, die der Umschuldung von Gemeindeschulden dienten (vgl. Gemeindeumschuldungsgesetz vom 21. September 1933; s. auch „Erläuterungen" zu Teil D II, S. 73) sowie die 41/2 % Osthilfe-Entschuldungsbriefe und die 4°% Ablösungsschuldverschreibungen der Deutschen Rentenbank zur Umschuldung landwirtschaftlicher Betriebe (vgl. Gesetz zur Regelung der landwirtschaftlichen Schuldverhältnisse vom 1. Juni 1933).
Der Aktienumlauf (Tab. 1.01 b) umfasst das Nominalkapital der Aktiengesellschaften und der Kommanditgesellschaften auf Aktien (s. auch Tab. 2.01b).
1.07a Ausgabe von Wertpapieren im Inland 1883-1913
Zu den Staatsanleihen inländischer Emittenten zählen die vom Reich und von den Bundesländern begebenen und an der Börse zugelassenen Anleihen. Die Kommunalanleihen inländischer Emittenten umfassen Anleihen von Provinzen, Städten und Kreisen; sie sind in den Jahren 1883 bis 1887 mit den Beträgen eingesetzt, die den betreffenden Körperschaften durch Privilegien bewilligt wurden, in späterer Zeit wurden nur die über die Börse begebenen Anleihen erfasst. Zu den Pfandbriefen inländischer Emittenten gehören die Schuldverschreibungen der Hypothekenbanken und landschaftlichen Pfandbriefinstitute; statt des Gesamtbetrages der an der Börse eingeführten Emissionen, die umfangreiche Zulassungen „auf Vorrat" enthielten, ist hier die jährliche Umlaufsveränderung ausgewiesen.
1.07b Ausgabe von Wertpapieren im Inland 1924-1943
Die für die Zeit von 1924 bis 1940 vorliegenden Angaben des Statistischen Reichsamts, die sich auf das Neugeschäft nach der Währungsstabilisierung von 1923 beziehen, wurden für die Jahre 1940 bis 1943, ähnlich wie die Angaben über den Umlauf, um die Ergebnisse von z. T. etwas anders abgegrenzten internen Statistiken der Reichsbank ergänzt.
In den für die Gebietskörperschaften für die Jahre 1932 bis 1940 (erster Wert) ausgewiesenen Beträge sind auch die vom Reich ausgegebenen Steuergutscheine enthalten, deren Umlauf sich Ende 1932 auf 263 Mio. RM und Ende 1940 auf 3657 Mio. RM belief. Zu den öffentlichen Unternehmen zählen u. a. die Reichsbahn und die Reichspost. Die hier ausgewiesenen Angaben für Kreditinstitute beziehen sich auf die Boden- und Kommunalkreditinstitute in derselben Abgrenzung wie in Tab 1.01b. Wie in den allgemeinen Hinweisen bereits erwähnt, wurden statt der Bruttoemissionen die jährlichen Veränderungen des Umlaufs von Schuldverschreibungen (ohne Sonderschuldverschreibungen) eingesetzt. Für die Jahre 1931 bis 1940 konnten die Angaben den Veröffentlichungen des Statistischen Reichsamts entnommen werden, für die übrige Zeit wurden sie aus den in Tab. 1.01b ausgewiesenen Umlaufsbeträgen ermittelt.
Unter Aktien sind die Beträge der gegen Barzahlung ausgegebenen Aktien mit dem Kurswert erfasst. Unberücksichtigt blieben die gegen Einbringung von Sacheinlagen und anlässlich von Fusionen ausgegebenen Aktien.
2.01 Aktienkapital und Aktienkurse inländischer Gesellschaften 1870-1943
Angaben über die Zahl und das Nominalkapital der Aktiengesellschaften wurden für die Zeit bis 1902 dem Handwörterbuch der Staatswissenschaften entnommen. Danach standen Zahlen des Statistischen Reichsamts zur Verfügung, die sich von 1941 bis 1943 aus internen Unterlagen der Reichsbank ergänzen ließen.
Die Berechnungen der Kurse, Dividenden und Renditen der an der Börse gehandelten Aktien beziehen sich für die Jahre 1870 bis 1913 auf einen ausgewählten, fortlaufend ergänzten Kreis von Aktiengesellschaften; sie wurden bis 1913 vom Institut für Konjunkturforschung durchgeführt und ab 1926 vom Statistischen Reichsamt auf breiterer Basis fortgeführt.
2.04 Geldmittel und Vermögensanlagen der Versicherungsunternehmen 1913-1940
Die Angaben für Alle erfassten privaten Versicherungsunternehmen erstrecken sich auf die Lebens- und Krankenversicherung (einschl. Pensionskassen), die Sachversicherung (einschl. Unfall- und Haftpflichtversicherung), die landwirtschaftliche Versicherung sowie die Rückversicherung.
In den sonstigen Anlagen sind Darlehen auf Wertpapiere, Beteiligungen an anderen Unternehmen und kurzfristige Forderungen im Sinne von § 59, Ziffer 5 VAG zusammengefasst.
Erläuterungen zu Teil J I
Außenwirtschaft 1872-1948
Allgemeine Hinweise
Über den Außenwirtschaftsverkehr des Deutschen Reiches liegen in der Zeit vor 1924 nur wenige statistische Angaben vor. Bis zum ersten Weltkrieg haben sich amtliche Statistik und Notenbank im Deutschen Reich - wie in anderen Ländern - im wesentlichen mit der Aufstellung einer Handelsbilanz und einer Beobachtung der Entwicklung des zentralen Goldbestandes (einschließlich einiger sonstiger, der Höhe nach meist weniger bedeutender Devisenbestände) begnügt.
Zahlungs-(Handels-)bilanz
Die Zahlen der Handelsbilanz umfassen von 1872 bis 1913 die Angaben der Außenhandelsstatistik zuzüglich der Ein- und Ausfuhr aller Edelmetalle; eine Trennung zwischen grenzüberschreitendem Edelmetallhandel für gewerbliche und monetäre Zwecke ist für diesen Zeitraum nicht möglich. Für die Zeit von 1914 bis 1923 fehlen verlässliche Zahlenangaben.
Die Außenhandelsstatistik hat seit 1872, als das neuerrichtete Kaiserliche Statistische Amt die Statistik zu verbessern begann, zahlreiche Entwicklungsstufen durchlaufen. Erst ab 1880 wurde eine Anmeldepflicht aller Waren, die die Zollgrenze überschritten (Spezialhandel), eingeführt; erfasst wurden zunächst nur die Mengen der ein- und ausgeführten Waren. Die Umstellung von einer reinen Mengenstatistik auf eine Wertstatistik ging langsam und in mehreren Etappen voran. Eine 1880 eingesetzte Sachverständigenkommission rechnete zunächst die Mengenangaben anhand von Durchschnittspreisen pro Warenwert in Wertangaben um. Ab 1906 wurden - in zunehmendem Umfange - Wertangaben unmittelbar von den Ein- und Ausführen erhoben. Die Entwicklung war für die Ausfuhren 1911, für die Einfuhren sogar erst 1928 endgültig abgeschlossen.
Neben den Zahlen der Außenhandelsstatistik liegen für die Zeit vor dem Ersten Weltkrieg auch Unterlagen Über Goldbestände und Auslandsposition der Reichsbank vor. Veränderungen des Goldbestandes der Notenbank rührten im damaligen Goldwährungssystem sowohl von Auslandstransaktionen als auch von Inlandstransaktionen - Goldgeschäfte mit Inländern - her. Beide Bereiche sind nicht voneinander zu trennen. Die Ermittlung einer „Devisenbilanz" im heutigen Sinne, in der sich die Transaktionen der zentralen Währungsbehörde zum Ausgleich des Saldos aller sonstigen Transaktionen im Leistungs- und Kapitalverkehr mit dem Ausland widerspiegeln, ist somit nicht möglich.
Für die übrigen Teilbereiche der Zahlungsbilanz - Dienstleistungen, Übertragungen, Kapitalverkehr - liegen nur nichtamtliche Schätzungen aus späterer Zeit vor, bei denen zwangsläufig mit erheblichen Fehlermargen gerechnet werden muss. Sie wurden daher in die Zahlenübersichten nicht aufgenommen mit Ausnahme der Wertpapieremissionen ausländischer Emittenten auf dem deutschen Kapitalmarkt, die auf einigermaßen verlässlichen Unterlagen basieren dürften.
Nach dem Kriege wurde von der amtlichen Statistik des Deutschen Reiches erstmals eine vollständige Zahlungsbilanz für das Jahr 1924 aufgestellt. Ein wirtschaftspolitisches Interesse an solchen Aufstellungen wurde nach dem Ersten Weltkrieg hauptsächlich durch die Transferprobleme im Zusammenhang mit den Reparationslasten und Auslandsschulden geweckt, die es vordem in der Periode der Goldwährung in dieser Form nicht gegeben hatte.
Die Zahlungsbilanzen für 1924 bis 1935 beruhen in den ersten Jahren noch weitgehend auf Schätzungen, doch sind die Schätzgrundlagen sowie die Ermittlungsmethoden im Laufe der Periode verbessert worden. Relativ vollständig dürfte die Warenhandelsbilanz sein. Sie umfasste neben dem Außenhandel noch einige Ergänzungen zum Warenverkehr sowie die Ein- und Ausfuhr von Edelmetallen für gewerbliche Zwecke. Monetäre Goldbewegungen sind in dieser Zeit zusammen mit den Veränderungen der sonstigen Währungsreserven in der Devisenbilanz enthalten. Die Angaben über Dienstleistungen sind in den 20er Jahren überwiegend Schätzwerte. Im heute als Übertragungsbilanz bezeichneten Teilbereich der Zahlungsbilanz wurden nur die Reparationsleistungen nachgewiesen. Die Zahlen enthalten sowohl die Reparationen, die zu Leistungen über die Landesgrenze führten - Bartransfer und Sachlieferungen - als auch Leistungen für Besatzungstruppen, Kommissionen und ähnliches innerhalb Deutschlands; letztere sind durch die Verbuchung von Einnahmen im Waren- und Dienstleistungskonto sowie im kurzfristigen Kapitalverkehr ausgeglichen worden.
Der Kapitalverkehr konnte in den 20er Jahren nur sehr unvollständig ermittelt werden; der in vielen dieser Jahre recht hohe, in seiner Richtung schwankende Restposten der Zahlungsbilanz wurde daher vornehmlich mit nicht erfassten Kapitaltransaktionen erklärt. Von den langfristigen Anlagen des Auslands in Deutschland wurden die öffentlich aufgelegten deutschen Anleihen im Ausland und ihre Tilgung erfasst, sonstige Anleihen und Kredite, soweit sie bekannt wurden. Der sonstige Wertpapierverkehr ließ sich nicht nach deutschen und ausländischen Titeln aufteilen, er ist daher mit dem Saldo erfasst und enthält nur Transaktionen über deutsche Banken. Im kurzfristigen Kapitalverkehr scheint bis Anfang der 30er Jahre nur die Auslandsgeldaufnahme der Banken einigermaßen verlässlich erfasst zu sein; daneben enthält diese Teilbilanz kurzfristige Anleihen aus der Emissionsstatistik sowie sonstige bekannt gewordene Vorgänge. Erst in den 30er Jahren sind durch die Anmeldepflicht für Auslandsschulden und die Devisenbewirtschaftung wohl alle wichtigeren Kapitalbewegungen bekannt gewesen. Der Restposten der Zahlungsbilanz sank auf einen geringen Betrag (1934: 80 Mio. RM, 1935: 50 Mio. RM). Die Devisenbilanz jener Jahre umfasst die Veränderung des Gold- und Devisenbestandes der Reichsbank und der vier Privatnotenbanken, offenbar nach Korrektur kursbedingter Wertänderungen. Nach 1935 lassen sich die Ausgleichsoperationen, die zum großen Teil über Tochterinstitute der Reichsbank vorgenommen wurden, nicht gesondert ermitteln.
Auslandsvermögen und Auslandsschulden
Die Angaben über den Goldbestand, die Auslandsaktiva und -passiva der Notenbank stammen aus den Jahresbilanzen der Reichsbank; sie weichen, insbesondere wegen anderer Wertansätze, von den Zahlen im Wochenausweis der Bank ab. Die Verbindlichkeiten sind ab 1933 anderen Unterlagen der Reichsbank entnommen.
1.04 Dienstleistungsverkehr mit dem Ausland
Reiseverkehr: Schätzungen anhand des Verkaufs von Bahn- und Schiffsfahrkarten ins Ausland, in- und ausländischer Fremdenverkehrsstatistiken sowie einer Enquete von 1927. Einschließlich Passagiereinnahmen der deutschen Seeschifffahrt von Ausländern nach Angaben des Reederverbandes. Transport: Im wesentlichen Auslandsausgaben und -einnahmen (ohne Passagiereinnahmen) der deutschen Seeschifffahrt, Einnahmen im Kanal- und Hafenverkehr sowie aus der Durchfuhr mit Bahn und Binnenschiffen, teilweise geschätzt nach Angaben des Reederverbandes, deutscher Behörden und der Verkehrsstatistik. Ausgaben für den Transport von Einfuhrwaren durch ausländische Schiffe sind nicht hier sondern im Einfuhrwert der Handelsbilanz enthalten. Kapitalerträge: Die Angaben beruhten zunächst auf Schätzungen, die anhand späterer Erhebungen oder Schätzungen über den Stand der Auslandsanlagen und der Auslandsverschuldung nachträglich korrigiert wurden.
1.05 und 1.06 Zur Übertragungsbilanz: Reparationsleistungen
Tabelle 1.05 enthält eine Zusammenstellung des in den Statistischen Jahrbüchern für 1929 und 1930 veröffentlichten amtlichen Zahlenmaterials über die Leistungen unter dem Dawes-Plan in zeitlicher, sachlicher und regionaler Aufgliederung. Die Zahlen stimmen bis 1928 mit den Daten der Zahlungsbilanz überein. Die Leistungen aus dem Dawes-Plan endeten im August 1929. Von September 1929 bis Mitte 1931 - dem Beginn des „Hoover-Moratoriums" - enthält die Zahlungsbilanz Leistungen nach dem Young-Plan. Die Reparationsleistungen der Folgezeit beschränken sich auf den Anleihedienst und auf Leistungen nach einigen Sonderabkommen.
Die Tabelle 1.06, die in der vorliegenden Form dem Statistischen Jahrbuch 1932 S. 197* entnommen wurde, enthält eine Gegenüberstellung der verschiedenen Schätzungen über den Gesamtbetrag der deutschen Leistungen vom 11. November 1918 bis zum 30. Juni 1931. Die Schätzungen über die Höhe der deutschen Leistungen vor Inkrafttreten des Dawes-Planes gehen weit auseinander.
1.07 Kapitalverkehr mit dem Ausland
Der kurzfristige Kapitalverkehr ist von dem langfristigen in den Zahlungsbilanzen der 20er Jahre offenbar nicht nach einem einheitlichen Kriterium abgegrenzt worden. Anleihen mit einer Laufzeit bis zu 3 Jahren sind zunächst im kurzfristigen Kapitalverkehr erfasst. Ab 1932 gelten nach der Verordnung zur Anmeldung der Auslandsschulden alle Verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit bis zu 12 Monaten als kurzfristig. Unter „Langfristige Anleihen" ist nur der Erstabsatz im Ausland emittierter deutscher Anleihen ausgewiesen. Sonstige Wertpapiertransaktionen über deutsche Banken sind in „Effektenbewegung" enthalten, der Rest ist unvollständig bei den sonstigen Kapitalbewegungen erfasst.
2.01 Gold- und Devisenbestand der Reichsbank
Die Gold- und Devisenbestände der Privatnotenbanken - sie schwankten zwischen rund 50 bis 100 Millionen M/RM - sind nicht enthalten. Auch der Reichskriegsschatz der Zeit nach 1871, der aus Goldmünzen im Betrag von 120 Millionen M bestand, ist nicht einbezogen; er wurde 1914 in den Bestand der Reichsbank überführt. Die Angaben für den Umlauf an Reichsgoldmünzen 1876 bis 1913 sind vom Statistischen Reichsamt geschätzt (siehe auch die Erläuterungen zu Tab. B 1 1.01, S. 12). Die Auslandsforderungen enthalten seit 1933 geringe Beträge an Guthaben in deutscher Währung; sie sind mit den Sortenbeständen unter „Sonstige Forderungen" ausgewiesen. Bei den Auslandswechseln handelt es sich seit Mitte der 30er Jahre vorwiegend um so genannte Kurssicherungstratten. - Die Verbindlichkeiten sind bis 1932 vorwiegend Sonderkredite ausländischer Währungsbehörden an die Reichsbank, seit 1933 meist Einlagen ausländischer Währungsbehörden bei der Reichsbank sowie eingezahlte, nicht transferierte Zinsen und Tilgungen auf Auslandsanleihen. Während des Krieges sammelten sich hier - besonders aber bei der Deutschen Verrechnungskasse (s. auch Tab. C I 1.07, S. 41) - Guthaben der Nachbarländer aus Warenlieferungen und Dienstleistungen an.
Abkürzungen und Zeichenerklärung
Mio = Million
Mrd = Milliarde
M = Mark
GM = Goldmark
RM = Reichsmark
DM = Deutsche Mark
$ = US-Dollar
£ = Pfund Sterling
RE = Rechnungseinheiten
SZR = Sonderziehungsrechte
% = Prozent
p.a. = pro Jahr
p.M. = pro Monat
B-Noten = In Berlin ausgegebene DM-Noten
BAV = Bundesaufsichtsamt für das Versicherungswesen
BBankG = Gesetz über die Deutsche Bundesbank
BGBI. = Bundesgesetzblatt
BIZ = Bank für Internationalen Zahlungsausgleich
BVO = Bankenverordnung
DEGO = Deutsche Golddiskontbank
ECA = Economic Cooperation Administration
EG = Europäische Gemeinschaften
ERP = European Recovery Program
EURATOM = Europäische Atomgemeinschaft
EWA = Europäisches Währungsabkommen
EZU = Europäische Zahlungsunion
FOA = Foreign Operation Administration
GARIOA = Government Aid for Relief in Occupied Areas
ICA = International Cooperation Administration
IWF = Internationaler Währungsfonds
JEIA = Joint Export Import Agency
KWG = Gesetz über das Kreditwesen
MSA = Mutual Security Agency
OECD = Organisation for Economic Co-operation and Development
OEEC = Organisation for European Economic Co-operation
Öffa = Deutsche Gesellschaft für öffentliche Arbeiten AG
RGBI. = Reichsgesetzblatt
STEG = Staatliche Erfassungsstelle für öffentliches Gut mbH
UG = Umstellungsgesetz
VAG = Versicherungsaufsichtsgesetz
V.V. = Versailler Vertrag
Bearbeitungshinweise
Datum der Archivierung: September 2005
Jahr der Online-Publikation: 1976
Bearbeiter in GESIS: Alexander Todorov / Jürgen Sensch
Version:Version 1.0.0
Zugangsklasse: A
Jahr der Online-Publikation: 1976
Bearbeiter in GESIS: Alexander Todorov / Jürgen Sensch
Version:Version 1.0.0
Zugangsklasse: A
Materialien zur Studie
Diese Studienbeschreibung als DDI-XML.