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Studienbeschreibung:
Thema der Studie ist die Frage nach den Ursachen für Bayerns wirtschaftlichen Erfolg.
Während Bayern in seiner gesamtwirtschaftlichen Entwicklung 1950 noch deutlich hinter anderen großen Flächenbundesländern zurückbleibt, gelingt Bayern in der Folgezeit ein Aufholprozess: die Steigerungsraten des Bruttonlandsprodukts liegen sukzessive über denen der anderen Bundesländer. In der Dekade von 1950 bis 1960 erhöht sich das Bruttoinlandsprodukt in Bayern um 197% und liegt damit bereits über den Wachstumsraten von Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen, eines der industriell führenden Bundesländer. Im Zeitraum von 1960 bis 1970 fallen Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen mit ihren Wachstumsraten hinter den anderen Bundesländern zurück. 1990 gehören Baden-Württemberg, Bayern und Hessen zu den führenden Bundesländern in den Wachstumsraten.
Für diese erfolgreiche Wirtschaftsentwicklung Bayerns werden in der Forschung unterschiedliche Erklärungen angeboten:
Die importierte Industrialisierung:
Der Erfolg Bayerns wird durch den hohen Anteil der Heimatvertriebenen nach dem 2. WK. erklärt. Als Beweis wird angeführt, dass sich Bayern nach 1945 nicht von den alten Zentren München, Nürnberg und Augsburg aus, sondern erstaunlich breit verteilt über alle Kreise industrialisiert habe, was ohne die Heimatvertriebenen nicht möglich gewesen wäre.
Dieser These wird widersprochen, indem darauf hingewiesen wird, dass die flächendeckende Industrialisierung erst ab 1957 geschehen sei. Daraus sei zu folgern, dass nicht die Heimatvertriebenen die Ursache des Erfolges sind, sondern dass von der Politik eine gestreute Industrialisierung nach dem Vorbild Baden-Württembergs konzipiert und umgesetzt wurde. Darüber hinaus erzwang der Arbeitskräftemangel eine Industrialisierung auf dem Lande.
Die geminderte Industrialisierung:
Eine weitere Argumentationsrichtung verweist auf die schlechte Ausgangsposition Bayerns nach dem 2. WK. Zum einen musste Bayern die Abwanderung von Rüstungsbetrieben, die während des Krieges in den sicheren Süden verlagert worden waren, kompensieren. Zum anderen fehlte Bayern aufgrund der fehlenden Bodenschätze die Grundstoffindustrien, die Träger des wirtschaftlichen Wiederaufbaus nach dem Krieg waren. Die Binnenlage Bayerns verursachte weiterhin, dass für Bayerns Hauptprodukt – Getreide – mangelnde Absatzmöglichkeiten vorhanden waren. Daher spricht man in diesem Zusammenhang auch von der geminderten Industrialisierung Bayerns.
Auch hier wird eine Gegenmeinung vertreten, wonach Bayern eine günstige Ausgangsposition hatte, da es nicht, wie Nordrhein-Westfalen, auf eine monoindustrielle Wirtschaftsstruktur festgelegt war und nach 1945 genug Arbeitskräfte und freie Flächen für eine neue Industrialisierung zur Verfügung standen.
Geringere Kriegszerstörung und geringe Demontagen:
Weiterhin habe Bayern im Vergleich zu Nordrhein-Westfalen weniger unter den Kriegsfolgen wie Zerstörung und Demontage gelitten.
Verschmelzung von Ballungszentren und ländlichen Regionen:
Der wirtschaftlichen Erfolg Bayerns kann mit der Verschmelzung der industriellen Ballungszentren mit dem Land erklärt werden. Die Industrialisierung ging nicht von den alten traditionellen Industriestandorten München, Augsburg, Nürnberg, Fürth-Erlangen, Hof-Naile aus, sondern das falche Land leistete die entscheidenden industriellen Wachstumsimpulse.
Zuwanderung ganzer Betriebe aus der SBZ/DDR:
Schließlich legt ein weiterer Argumentationsstrang den Focus der Betrachtung auf die Verlagerung der Betriebe aus der SBZ/DDR nach Bayern, so dass wichtige Impulse aus der Zuwanderung ganzer Betriebe ausgegangen seien.
Eingrenzung des Untersuchungsthemas
Alle genannten Punkte sind in ihrem Erklärungsgehalt nicht überprüft worden. Oft werden die gleichen Sachverhalte – z.B. Bayerns Ausgangslage nach 1945 – für die Erklärung sowohl von Misserfolg als auch von Erfolg herangezogen. Eine möglichst weitgehende Differenzierung des verwendeten statistischen Materials auf mehreren Ebenen – Zeit, Raum und Inhalte – ist daher notwendig, um die Komplexität der Bayerischen Wirtschaftsentwicklung besser zu erfassen. Da jedoch die Berücksichtigung aller Faktoren zur Erklärung der Entwicklung Bayerns den Rahmen einer einzelnen wissenschaftlichen Arbeit sprengt, wurde folgende Eingrenzung des Untersuchungsthemas vorgenommen:
- inhaltlich konzentriert sich die Studie auf den Wirtschaftsbereich der Industrie,
- in zeitlicher Hinsicht auf die Jahre 1925 bis 1975, um die gravierenden Strukturveränderungen bis in die Gegenwart zu erfassen,
- und in regionaler Hinsicht auf die 13 wichtigsten Industriestädte.
Auswahlkriterium von Untersuchungsgebiet und Untersuchungsperiode
Auswahlkriterium fur Untersuchungsregion und -zeitraum bilden die Erklärungsmodelle des bayerischen Wirtschaftswachstums.
Nach der Ölkrise hat die Bundesrepublik die Wachstumsraten vor 1975 nicht mehr erreichen können. Da damit zugleich der Zenit der Industriebeschäftigung überschritten war, wurde als Ende des Betrachtungszeitraums das Jahr 1975 gewählt.
Da sich die Industrie im Betrachtungszeitraum als der wichtigste Wirtschaftsbereich hinsichtlich Beschäftigung und Anteil am Bruttoinlandsprodukt erweist, wird sie vom Autor als Untersuchungsgegenstand ausgewählt und soweit wie möglich in ihre Untergruppen differenziert.
Um zu prüfen, ob sich Bayern von industriellen, städtischen Zentren oder vom Land aus industrialisiert hat, wurde die Entwicklung der wichtigsten Inndustriestädte in den Mittelpunkt der Betrachtung gestellt. Bei der Auswahl der Städte sollen erfolgreiche Städte sowie weniger erfolgreiche Städte sowie Städte mit geringer Kriegszerstörung und Städte mit hoher Kriegszerstörung berücksichtigt werden. Desweiteren sollten die Städte einehhohe Industriedichte sowie in absoluten Zahlen eine große Zahl an Beschäftigten in der Industrie aufweisen. Der Charakter einer großen Industriestadt sollte möglichst für den gesamten Untersuchungszeitraum gegeben sein. Ausgewählt wurden die 13 Städte, die sowohl 1950 als auch 1975 die meisten Industriebeschäftigten in absoluten Zahlen aufwiesen:
München, Nürnberg, Augsburg, Schweinfurt, Erlangen, Aschaffenburg, Bamberg, Hof, Fürth, Ingolstadt, Regensburg, Bayreuth, Würzburg.
Mit der Auswahl dieser Städte wurde ein beachtlicher Teil der bayerischen Industrie erfasst.
Verglichen wurde also die Entwicklung der 13 wichtigsten bayerischen Industriestädte im Verhältnis zueinander und im Verhältnis zum restlichen Bayern.
Ferner wurde Bayern insgesamt dem Deutschen Reich bzw. der Bundesrepublik Deutschland und einzelnen in Fläche und Einwohnerzahl mit Bayern vergleichbaren Bundesländern: Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg, Niedersachsen und Hessen.
gegenübergestellt.
Analysiert wurden jeweils die Wirtschaftsbereiche, die Industrie insgesamt sowie die einzelnen Industriegruppen.
Zur Quellenlage
Anforderungen an das statistische Datenmaterial für die Studie waren:
- die Datenn müssen ab dem 2. WK jährlich in kontinuierlicher Form vorhandenn sein, Stichjahre reichen hierfür nicht aus;
- die Daten müssen bis auuf Stadt- bzw. Landkreisebene differenziert vorliegen, und
- die Daten müssen nachh Industriegruppen getrennt vorliegen.
Diese Anforderungen konnten die Datenquellen der öffentlichen Statistik nicht erfüllen, sei es, weil die Datenerhebung nur für bestimmte Stichjahre durchgeführt wurde oder auch, weil Erhebungsmethoden und Kategorisierung der Industriezweige der verschiedenen Berichte unterschiedlich sind. So weichen z.B. die verwendeten Systematiken der Industriegruppen zwischen der Industrieberichterstattung und der Arbeitsstättenzählung erheblich voneinander ab (S. 32).
Dennoch werden beide Erhebungen im Rahmen dieser Arbeit berücksichtigt, allerdings in zwei völlig getrennten Abschnitten. Die Ergebnisse der Industrieberichterstattung sind in die Datenbasis für die industrielle Entwicklung von 1948 bis 1975 eingegangen. Die Arbeitsstättenzählungen von 1925, 1933 und 1950 dokumentieren die Veränderungen vor und während des 2. WK.
Das statistische Jahrbuch deutscher Gemeinden, herausgegeben vom Deutschen Städtetag, stellt dagegen eine sehr gute Datengrundlage dar, in der in regelmäßigen Abständen die Ergebnisse der Industrieberichterstattung für alle größeren Städte der Bundesrepublik – mit einer einheitlichen Systematik – veröffentlicht werden. Dieses Jahrbuch konnte für den regionalen Vergleich der Industrie in dieser Arbeit herangezogen werden.
Weiterhin wurden folgende Archive auf der Suche nach statistischen Daten gesichtet:
- Bayerisches Hauptarchiv
- Staatsarchiv des Regierungsbezirks Oberbayern
- Stadtarchiv Ingolstadt
- Unternehmensarchive: Audi, Bosch, Grundig, MAN, Loewe, FAG Kugelfischer, SKF, Siemens.
Während im Bayerischen Hauptarchiv, dem Staatsarchiv des Regierungsbezirks Oberbayern und dem Stadtarchiv Ingolstadt keine nennenswerten statistischen Daten vorlagen, konnte in den Unternehmensarchiven wertvolles statistisches Zahlenmaterial für die Arbeit erhoben und vewendet werden (S. 35f).
Zur Methodik
Die Operationalisierung eines geeigneten Indikators stellt für alle empirischen Arbeiten zur regionalen Differenzierung des Industrialisierungsprozesses ein großes Problem dar. Geeignete Indikatoren wären sicherlich die Kennzahlen der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung, doch liegen diese Daten im behhandelten Zeitraum nicht in der geforderten Differenzierung vor.
Da es sich auf der einen Seite um die Analyse eines Strukturwandels handelt, es aber auf der anderen Seite um die Darstellung regionaler Disparitäten geht, ist die Beschäftigtenzahl durchaus als Indikator geeignet. Ein Problem dieses Indikators liegt jedoch in der Tatsache, dass trotz sinkender Beschäftigtenzzahlen in der Industrie deutliche Leistungszuwächse möglich sind, z.B. durch den Einsatz moderner Technologien. Daher wurden weitere Kennzahlen in die Analyse eingeführt. Hierzu zählen:
- die Zahl der Betriebe und die durchschnittliche Betriebsgröße,
- Umsatz der Betriebe und Auslandsumsatz
- sowie – nicht durchgehend in die Analyse mit einbezogen – die Löhne und Gehälter der Beschäftigten.
Relativierung des Indikators ‚Beschäftigung’:
Aufgrund des komparatistischen Ansatzes dieser Arbeit ist es notwendig, den Indikator Beschäftigung zu relativieren, zum einen im Verhältnis zu den Einwohnern (in den Daten bezeichnet als ‚Gewerbedichte I’ bzw. ‚Industriedichte I’) und zum anderen im Verhältnis zu den anderen Industriegruppen (in den Daten bezeichnet als ‚Gewerbedichte II’ bzw. ‚Industriedichte II’).
Der Vergleich der bayerischen Wirtschaftsbereiche und Industriegruppen mit anderen bundesrepublikanischen Flächenländern macht es notwendig, Verzerrungen zu vermeiden. Daher sollten die anderen Bundesländer möglichts nach Fläche und Einwohnerzahl mit Bayern vergleichbar sein. Ausgweählt wurden daher die Länder Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg, Niedersachsen und Hessen.
Themen
Thematische Gliederung der Studie in HISTAT:
A. Allgemeine Informationen zur Beschäftigtenzahl in der Industrie und zu Einwohnerzahlen einzelner Städte
A.01 Einwohnerzahlen und Beschäftigte
A.02 Bruttoinlandsprodukt nach Bundesländern
B. Strukturwandel der bayerischen Industrie zwischen 1925 und 1950
B.01 Entwicklung der Wirtschaftsbereiche 1925-1950
B.02 Entwicklung der Gewerbegruppen 1925-1950
B.03 Bedeutung der Rüstungsproduktion und Kriegszerstörung für die Industriestruktur Bayerns 1925-1950
C. Strukturwandel der bayerischen Industrie zwischen 1950 und 1975
C.01 Entwicklung der Wirtschaftsbereiche 1950-1975
C.02 Entwicklung der einzelnen Industriegruppen 1950-1975
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Untersuchungsgebiet:
Bayern insgesamt;
weitere Bundesländer: Baden-Württemberg, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen;
die 13 bayerische Industriestädte mit der größten absoluten Zahl an Beschäftigten in der Industrie:
Aschaffenburg, Augsburg, Bamberg, Bayreuth, Erlangen, Fürth, Hof, Ingolstadt, München, Nürnberg, Regensburg, Schweinfurt, Würzburg;
Deutsches Reich, Bundesrepublik Deutschland
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Verwendete Quellen (ausführliches Verzeichnis):
Ausführlich siehe PDF-Dokument
A.01.01 und A.01.02
1949: Edgar Wolf, Die regionale Struktur der bayerischen Industrie, in: Zeitschrift des Bayerischen Statistischen Landesamts, 1949, Heft 1/2, München 1949, S. 71 und 78 ff.
1956: Bayerisches Statistisches Landesamt, Bayerische Gemeinde- und Kreisstatistik, Beiträge zur Statistik Bayerns, Heft 207, Band 1 und 2, München 1958.
1968: Deutscher Städtetag, Statistisches Jahrbuch deutscher Gemeinden, 57. Jahrgang, 1970, S. 53 und Bayerisches Statistisches Landesamt, Statistisches Jahrbuch für Bayern 1969, 29. Jahrgang München 1969, S. 406.
1975: Bayerisches Statistisches Landesamt, Statistisches Jahrbuch für Bayern 1978, 32. Jahrgang, München 1978.
A. 02.01 und A.02.02
Quellen für 1950: Bayerisches Statistisches Landesamt, Statistisches Jahrbuch für Bayern
1958. 26. Jahrgang. München 1958, S. 384 f.; für 1960: Bayerisches Statistisches Landesamt,
Statistisches Jahrbuch für Bayern 1969, 32. Jahrgang, München 1969, S. 365; für 1970-1990:
Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung, Statistisches Jahrbuch für Bayern
1993, S. 357; für 2000: Deutschland in Zahlen Ausgabe 2001, Institut der deutschen
Wirtschaft, Köln 2001, S. 117.
B.01.01 bis B.01.12
1. Für die gewerblichen Wirtschaftsbereiche (ohne Landwirtschaft)
a) für Bayern und die Städte:
1925: Statistisches Reichsamt, Statistik des Deutschen Reichs, Band 417, Volks-, Berufs- und Betriebszählung 1925. Die gewerblichen Niederlassungen und die technischen Betriebseinheiten in den Ländern und Landesteilen, Heft 12a, Land Bayern. Berlin 1929.
1933: Statistisches Reichsamt, Statistik des Deutschen Reichs, Band 465, Volks-, Berufs- und Betriebszählung 1933. Die gewerblichen Niederlassungen in den Ländern und Landesteilen, Heft 12, Land Bayern. Berlin 1935.
1939: Statistisches Reichsamt, Statistik des Deutschen Reichs, Band 568, Volks-, Berufs- und Betriebszählung vom 17. Mai 1939. Die nichtlandwirtschaftlichen Arbeitsstätten in den Reichsteilen und Verwaltungsbezirken, Heft 13, Bayern, Saarland. Berlin.
1950 Bayerisches Statistisches Landesamt, Die nichtlandwirtschaftlichen Arbeitsstätten in den bayerischen Regierungsbezirken und Kreisen, Ergebnisse der Arbeitsstättenzählung 1950, Beiträge zur Statistik Bayerns, Heft 168, München 1952.
b) für das Deutsches Reich:
1925 und 1933: Statistisches Reichsamt, Statistik des Deutschen Reichs, Band 462, Die Volks-, Berufs- und Betriebszählung 1933. Die gewerblichen und Niederlassungen im Deutschen Reich, Heft 2: Die gewerblichen Niederlassungen, ihr Personal und die vorhandene motorische Kraft. Berlin 1935.
1939: Statistisches Reichsamt, Statistisches Jahrbuch für das Deutsche Reich. 59. Jahrgang 1941/42, Berlin 1942.
B.01.13 bis B.01.16
Für die Landwirtschaft:
? a) Für Bayern und die Städte:
1925: Statistisches Reichsamt, Statistisches Jahrbuch für das Deutsche Reich. 55. Jahrgang, Berlin 1936, S. 19. Erwerbspersonen ohne Erwerbslose
im Deutschen Reich ohne Saarland.
1933: Statistisches Reichsamt, Landwirtschaftliche Betriebszählung 1933. Das Personal der land- und forstwirtschaftlichen Betriebe. Die Statistik des
Deutschen Reichs, Band 461,1, Berlin 1937.
1939 uns 1950: Bayerisches Statistisches Landesamt, Die bayerischen Stadt- und Landkreise, Beiträge zur Statistik Bayerns 185, Band 1 und 2, München 1951
? b) für das Deutsches Reich:
1925: Statistisches Reichsamt, Statistisches Jahrbuch für das Deutsche Reich. 55. Jahrgang, Berlin 1936, S. 19. Erwerbspersonen ohne Erwerbslose im Deutschen Reich ohne Saarland.
1933: Statistisches Reichsamt, Landwirtschaftliche Betriebszählung 1933. Das Personal der land- und forstwirtschaftlichen Betriebe, Die Statistik des Deutschen Reichs, Band 461,1, Berlin 1937.
1939: Statistisches Reichsamt, Statistisches Jahrbuch für das Deutsche Reich. 55. Jahrgang, Berlin 1936, S.106. Erfasst wurden alle hauptberuflichen Betriebsinhaber, die ständig beschäftigten Familienangehörigen haupt- und nebenberuflicher Betriebsinhaber und die ständig beschäftigten familienfremden Arbeitskräfte über 14 Jahren.
B.01.17 bis B.01.20
1. Gewerbliche Wirtschaftsbereiche (ohne Landwirtschaft)
a) für Bayern und die Städte:
1925: Statistisches Reichsamt, Statistik des Deutschen Reichs, Band 417, Volks-, Berufs- und Betriebszählung 1925. Die gewerblichen Niederlassungen und die technischen Betriebseinheiten in den Ländern und Landesteilen, Heft 12a, Land Bayern. Berlin 1929.
1933: Statistisches Reichsamt, Statistik des Deutschen Reichs, Band 465, Volks-, Berufs- und Betriebszählung 1933. Die gewerblichen Niederlassungen in den Ländern und Landesteilen, Heft 12, Land Bayern. Berlin 1935.
1939: Statistisches Reichsamt, Statistik des Deutschen Reichs, Band 568, Volks-, Berufs- und Betriebszählung vom 17. Mai 1939. Die nichtlandwirtschaftlichen Arbeitsstätten in den Reichsteilen und Verwaltungsbezirken, Heft 13, Bayern, Saarland. Berlin.
1950 Bayerisches Statistisches Landesamt, Die nichtlandwirtschaftlichen Arbeitsstätten in den bayerischen Regierungsbezirken und Kreisen, Ergebnisse der Arbeitsstättenzählung 1950, Beiträge zur Statistik Bayerns, Heft 168, München 1952.
b) für das Deutsches Reich:
1925 und 1933: Statistisches Reichsamt, Statistik des Deutschen Reichs, Band 462, Die Volks-, Berufs- und Betriebszählung 1933. Die gewerblichen und Niederlassungen im Deutschen Reich, Heft 2: Die gewerblichen Niederlassungen, ihr Personal und die vorhandene motorische Kraft. Berlin 1935.
1939: Statistisches Reichsamt, Statistisches Jahrbuch für das Deutsche Reich. 59. Jahrgang 1941/42, Berlin 1942.
2. Landwirtschaft
? a) Für Bayern und die Städte:
1925: Statistisches Reichsamt, Statistisches Jahrbuch für das Deutsche Reich. 55. Jahrgang, Berlin 1936, S. 19. Erwerbspersonen ohne Erwerbslose
im Deutschen Reich ohne Saarland.
1933: Statistisches Reichsamt, Landwirtschaftliche Betriebszählung 1933. Das Personal der land- und forstwirtschaftlichen Betriebe. Die Statistik des
Deutschen Reichs, Band 461,1, Berlin 1937.
1939 uns 1950: Bayerisches Statistisches Landesamt, Die bayerischen Stadt- und Landkreise, Beiträge zur Statistik Bayerns 185, Band 1 und 2, München 1951
? b) für das Deutsches Reich:
1925: Statistisches Reichsamt, Statistisches Jahrbuch für das Deutsche Reich. 55. Jahrgang, Berlin 1936, S. 19. Erwerbspersonen ohne Erwerbslose im Deutschen Reich ohne Saarland.
1933: Statistisches Reichsamt, Landwirtschaftliche Betriebszählung 1933. Das Personal der land- und forstwirtschaftlichen Betriebe, Die Statistik des Deutschen Reichs, Band 461,1, Berlin 1937.
1939: Statistisches Reichsamt, Statistisches Jahrbuch für das Deutsche Reich. 55. Jahrgang, Berlin 1936, S.106. Erfasst wurden alle hauptberuflichen Betriebsinhaber, die ständig beschäftigten Familienangehörigen haupt- und nebenberuflicher Betriebsinhaber und die ständig beschäftigten familienfremden Arbeitskräfte über 14 Jahren.
B2.01 bis B2.14
1. Für die Städte und Bayern insgesamt
für 1925:
Statistisches Reichsamt, Statistik des Deutschen Reichs Band 417, Volks-, Berufs- und
Betriebszählung 1925. Die gewerblichen Niederlassungen und die technischen
Betriebseinheiten in den Ländern und Landesteilen, Heft 12a, Land Bayern. Berlin 1929.
für 1933:
Statistisches Reichsamt, Statistik des Deutschen Reichs, Band 465, Volks-, Berufs- und
Betriebszählung 1933. Die gewerblichen Niederlassungen in den Ländern und
Landesteilen, Heft 12, Land Bayern. Berlin 1935.
für 1939:
Statistisches Reichsamt, Statistik des Deutschen Reichs Band 568, Volks-, Berufs- und
Betriebszählung vom 17. Mai 1939. Die nichtlandwirtschaftlichen Arbeitsstätten in den
Reichsteilen und Verwaltungsbezirken, Heft 13, Bayern, Saarland. Berlin.
für 1950:
Bayerisches Statistisches Landesamt, Die nichtlandwirtschftlichen Arbeitsstätten in den
bayerischen Regierungsbezirken und Kreisen, Ergebnisse der Arbeitsstättenzählung 1950,
Beiträge zur Statistik Bayerns, Heft 168, München 1952
2. Für das Deutsche Reich
für 1925 und 1933:
Statistisches Reichsamt, Statistik des Deutschen Reichs, Band 462, Die Volks-, Berufs
und Betriebszählung 1933. Die gewerblichen Niederlassungen im Deutschen Reich, Heft
2: Die gewerblichen Niederlassungen, ihr Personal und die vorhandene motorische Kraft.
Berlin 1935.
für 1939:
Statistisches Reichsamt, Statistisches Jahrbuch für das Deutsche Reich. 59. Jahrgang
1941/42, Berlin 1942.
C.01
Bayerisches Statistisches Landesamt, Statistisches Jahrbuch für Bayern 1955, Band 25, S. 531 und 1961, Band 27, S. 360, sowie Statistisches Bundesamt, Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland 1971, S. 126 und 1976, S. 152.
Zu Tabelle C.01.01
1950:
a) nichtlandwirtschaftliche Arbeitsstätten:
Bayerisches Statistisches Landesamt, Die nichtlandwirtschaftlichen Arbeitsstätten in den bayerischen Regierungsbezirken und Kreisen, Beiträge zur Statistik Bayerns, Heft 168, München 1952.
b) Landwirtschaft:
Bayerisches Statistisches Landesamt, Die bayerischen Stadt- und Landkreise, Beiträge zur Statistik Bayerns 185, Band 1 und 2, München 1951.
1960:
Alle Wirtschaftsbereiche:
Bayerisches Statistisches Landesamt, Statistisches Jahrbuch für Bayern 1964, 28. Jahrganng, München 1964.
1970:
Alle Wirtschaftsbereiche:
Bayerisches Statistisches Landesamt, Statistisches Jahrbuch für Bayern 1972, 30. Jahrgang. München 1972.
Mehr
Anmerkungen:
Ausführlich siehe PDF-Dokument.
Zur Quellenlage:
a) Veröffentlichungen des Bayerischen Statistischen Landesamts und des Statistischen Bundesamts
Die Publikationen aus der Reihe „Beiträge zur Statistik Bayerns“ weist nach Industriegruppen und nach Stadt- und Landkreise differenzierte Werte aus, jedoch nur für die Stichjahre 1950, 1955, 1960 und 1965.
Die Industrieberichterstattung wird seit 1949 als Totalerhebung jährlich durchgeführt. Unberücksichtigt bei der Erhebung bleiben Betriebe mit weniger als 10 Beschäftigten, Betriebe der Bauwirtschaft sowie der öffentlichen Versorgung mit Strom, Gas und Wasser und das eigentliche Handwerk.
Die Gewerbezählungen stellen eine weitere wichtige Quelle dar und sie wurden im Untersuchungszeitraum für die Jahre 1925, 1933, 1939, 1950, 1960 und 1970 durchgeführt. Die Erhebungen erfolgten stets im Zusammenhang mit einer Volks-, Berufs- und landwirtschaftlichen Betriebszählung. Die gewerblichen Betriebszählungen erfassen die beschäftigten Personen am Sitz des Betriebes. Sie haben die Aufgabe, die Betriebsverhältnisse im Gewerbe darzustellen. Dabei gehen sie von den einzelnen Gewerbebetrieben bzw. Arbeitsstätten aus. Die Vergleichbarkeit der Ergebnisse der verschiedenen Zählungen wird durch unterschiedliche Erhebungsmethoden erschwert (S. 30). Erschwerend kommt auch die ständig weiter voranschreitende Differenzierung der Gewerbegruppen hinzu.
Die Industrieberichterstattung wendet als Abgrenzungsmerkmal für die Unterscheidung zwischen Handwerk und Industrie zahlreiche Kriterien (z.B.: fachliche Ausbildung des Betriebsinhabers, Art und Umfang der Mitarbeit des Inhabers im Betrieb, Organisationsgrad, etc.) an.
Die Arbeitsstättenzählung hingegen verwenden die Selbsteinstufungen und die Eintragungen in die Handwerksrollen für die Zuordnung zum Handwerk.
Die verwendete Systematik der Industriegruppen und –zweige weichen zwischen Industrieberichterstattung und Arbeitsstättenzählung erheblich voneinander ab.
Folge dieser Unterschiede ist, dass eine Bildung von gemeinsamen Zeitreihen nicht möglich war. Dennoch werden beide Erhebungen im Rahmen dieser Arbeit berücksichtigt, allerdings in zwei völlig getrennten Abschnitten. Die Ergebnisse der Industrieberichterstattung sind in die Datenbasis für die industrielle Entwicklung von 1948 bis 1975 eingegangen. Die Arbeitsstättenzählungen von 1925, 1933 und 1950 dokumentieren die Veränderungen vor und während des 2. WK.
b) Veröffentlichungen der Städte
Das statistische Berichtswesen der ausgewählten Städte hat sich in der Zeit nach 1945 stark voneinander unterschieden. Während die Städte München, Nürnberg und Augsburg schon ab 1946 bzw. 1947 statistische Daten in monatlichen Periodika veröffentlichten, folgend die Städte Schweinfurt, Würzburg, Regensburg und Fürth mit den statistischen Berichten erst Anfang bzw. Ende der 1950er Jahre. Was die Industrieberichterstattung anbetrifft, so beschränkten sich die Städte darauf, Industriedaten zu veröffentlichen, die bereits auch durch das Bayerische Statistische Landesamt zugänglich gemacht wurden. Da auch die Erscheinungsweise der städtischen Periodika sowie der Berichtszeitraum zu unterschiedlich waren, konnten diese Publikationen vom Autor für die Arbeit nicht berücksichtigt werden (S. 33).
c) Veröffentlichungen des Deutschen Städtetags
Das statistische Jahrbuch deutscher Gemeinden stellt eine sehr gute Datengrundlage dar, in der in regelmäßigen Abständen die Ergebnisse der Industrieberichterstattung für alle größeren Städte der Bundesrepublik veröffentlicht werden. Dieses Jahrbuch konnte für den regionalen Vergleich der Industrie in dieser Arbeit herangezogen werden.
d) Archive
Gesichtet wurden folgende Archive:
- Bayerisches Hauptarchiv
- Staatsarchiv des Regierungsbezirks Oberbayern
- Stadtarchiv Ingolstadt
- Unternehmensarchive: Audi, Bosch, Grundig, MAN, Loewe, FAG Kugelfischer, SKF, Siemens.
Während im Bayerischen Hauptarchiv, dem Staatsarchiv des Regierungsbezirks Oberbayern und dem Stadtarchiv Ingolstadt keine nennenswerten statistischen Daten vorlagen, konnte in den Unternehmensarchiven wertvolles statistisches Zahlenmaterial für die Arbeit erhoben und vewendet werden (S. 35f).
Gewerbedichte I/Industriedichte I bzw.
Gewerbedichte II/Industriedichte II, der Indikator ‚Beschäftigung’:
Gewerbedichte I / Industriedichte I:
Die Beschäftigten in einem Gewerbe oder in einem Industriezweig werden in das Verhältnis zu den Einwohnern gesetzt.
Gewerbedichte II / Industriedichte II:
Die Beschäftigten in einem Gewerbe oder in einem Industriezweig werden in das Verhältnis zu den Beschäftigten in anderen Industriegruppen gesetzt.
Anmerkungen zu den einzelnen Tabellen
Zu den Tabellen B.01.13 bis B.01.20
(Strukturwanden in der Landwirtschaft; Wirtschaftsbereiche insgesamt, inkl. Landwirtschaft)
1925:
Gezählt wurden: hauptberufliche Betriebsinhaber und deren Familienangehörigen über 14 Jahren ohne eigenen Beruf und vollbeschäftigte
familienfremde Arbeitskräfte über 14 Jahren aufgrund der Landw. Betriebszählung 1925.
1933:
Gezählt wurden: hauptberufliche Betriebsinhaber und deren Familienangehörigen über 14 Jahren ohne eigenen Beruf und vollbeschäftigte
familienfremde Arbeitskräfte über 14 Jahren aufgrund der Landw. Betriebszählung 1933.
1939:
Die Angaben für Landwirtschaft Deutsches Reich 1939 gelten für Gebietstand 1937 und beruhen auf den Ergebnissen der landw. Betriebszählung
von 1939. Erfasst wurden alle hauptberuflichen Betriebsinhaber, die ständig beschäftigten Familienangehörigen haupt- und nebenberuflicher
Betriebsinhaber und die ständig beschäftigten familienfremden Arbeitskräfte über 14 Jahren.
Zu den Tabellen B2.01 bis B2.14
Anmerkung 1:
Die Angaben für Gesamtbayern erfolgen stets ohne den Regierungsbezirk
Pfalz. Aus Vergleichszwecken mit 1950 wurde die Pfalz herausgerechnet. Der
Gebietsstand für das Deutsche Reich ist von 1937. Alle Daten sind den Ergebnissen der
gewerblichen Betriebszählungen bzw. der nichtlandwirtschaftlichen
Arbeitsstättenzählungen entnommen (Nicht der Berufszählungen).
Anmerkung 2:
Die Zahl der Gewerbebetriebe für 1939 ist nach technischen Einheiten
ausgewertet.
Anmerkung 3:
Die Zahl der Gewerbebetriebe in Gesamtbayern für 1950 für das Holz- und
Schnitzstoffgewerbe beinhaltet die Gewerbeklasse Stellmacherei und die Herstellung von
Bespannfahrzeugen und Ackerwagen; gleichzeitig sind sie aus der Gewerbegruppe
Maschinen-, Stahl- und Fahrzeugbau herausgerechnet. Damit entspricht die
vorgenommene Eingruppierung der von 1939 und davor.
Zu Tabelle C.01.01
Bis 1960 sind in der Wirtschaftsbateilung ‚Handel und Verkehr’ auch das Geld- und Versicherungswesen enthalten.
1950 sind nicht die Erwerbstätigen, sondern die Erwerbspersonen erfasst.
Zu Tabelle C.01.01
Zum Wirtschaftsbereich ‚Produzierendes Gewerbe’ gehören 1950 die Bereiche Industrie, Handwerk und nichtlandwirtschaftliche Gärtnerei, Tierzucht und Fischerei.
Zum Wirtschaftsbereich ‚Handel’ gehören 1950 auch die Bereiche Kreditwirtschaft und Versicherungen.
Die Daten für die Landwirtschaft von 1960 beruhen auf den Ergebnissen der Landwirtschaftszählung von Mai 1960.
Die Zahlen für Landwirtschaft 1970 beruehen auf Erwerbstätige in der Land- und Forstwirtschaft. Beschäftigtenzahlen aufgrund der landwirtschaftlichen Betriebszählung liegen auf Kreisebene nicht vor.