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Studien Zeitreihen |
ZA 8512 | Preise | Gerhard, Hans-Jürgen; Kaufhold, Karl Heinrich, Preise im vor- und frühindustriellen Deutschland, 1330 - 1850: Grundnahrungsmittel. |
2190 Zeitreihen (1330 - 1871) 151 Tabellen |
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Bibliographische Angaben
Studiennummer: ZA 8512
Studientitel: Preise im vor- und frühindustriellen Deutschland, 1330 - 1850: Grundnahrungsmittel.
Erhebungs- bzw. Untersuchungszeitraum: 1330 - 1871
Primärforscher: Gerhard, Hans-Jürgen; Kaufhold, Karl Heinrich
Veröffentlichung (gedruckte Veröffentlichung): Gerhard, H. – J./Kaufhold, K. H. (Hrsg.), 1990: Preise im vor- und frühindustriellen Deutschland. Grundnahrungsmittel. Texte: Hans-Jürgen Gerhard. (Göttinger Beiträge zur Wirtschafts- und Sozialgeschichte; Bd. 15). Göttingen: Verlag Otto Schwarz & CO.
Empfohlene Zitation (Datensatz):
Gerhard, Hans-Jürgen; Kaufhold, Karl Heinrich, (1990 [2015]) Preise im vor- und frühindustriellen Deutschland, 1330 - 1850: Grundnahrungsmittel.
Daten entnommen aus:
GESIS Datenarchiv, Köln. histat.
Studiennummer 8512
Datenfile Version 1.0.0
Studientitel: Preise im vor- und frühindustriellen Deutschland, 1330 - 1850: Grundnahrungsmittel.
Erhebungs- bzw. Untersuchungszeitraum: 1330 - 1871
Primärforscher: Gerhard, Hans-Jürgen; Kaufhold, Karl Heinrich
Veröffentlichung (gedruckte Veröffentlichung): Gerhard, H. – J./Kaufhold, K. H. (Hrsg.), 1990: Preise im vor- und frühindustriellen Deutschland. Grundnahrungsmittel. Texte: Hans-Jürgen Gerhard. (Göttinger Beiträge zur Wirtschafts- und Sozialgeschichte; Bd. 15). Göttingen: Verlag Otto Schwarz & CO.
Empfohlene Zitation (Datensatz):
Gerhard, Hans-Jürgen; Kaufhold, Karl Heinrich, (1990 [2015]) Preise im vor- und frühindustriellen Deutschland, 1330 - 1850: Grundnahrungsmittel.
Daten entnommen aus:
GESIS Datenarchiv, Köln. histat.
Studiennummer 8512
Datenfile Version 1.0.0
Inhalt der Studie
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Studienbeschreibung:
Preise – seien es Lebensmittel- oder Rohstoffpreise – sind sowohl zentrale Indikatoren als auch bevorzugtes Forschungsgebiet der Wirtschafts- und Sozialgeschichte. Als Beispiele können die historische Konjunkturforschung, die Analyse regionaler Disparitäten und die Erforschung geschichtlicher Lebensstandards genannt werden. Die Grundlage der vorliegenden preishistorischen Quellensammlung bildet die umfangreiche Materialiensammlung zur Preis- und Lohngeschichte des Göttinger Instituts für Wirtschafts- und Sozialgeschichte. Diese herausragende Sammlung ging von den seit Anfang der 1930er Jahren betriebenen Vorarbeiten von Moritz J. Elsass aus und wurde unter der Leitung von Wilhelm Abel Anfang der 60er Jahre in Göttingen erweitert, wo sie seitdem den Grundstock der Preis—und Lohngeschichtlichen Sammlungen des Archivs bildet. Mitte der 1980er Jahre wurde die preishistorische Forschung unter der Leitung von Hans-Jürgen Gerhard in größerem Umfang mit Hilfe der Förderung durch die Volkswagenstiftung wieder aufgenommen. Sie konzentrierte sich auf Nordwestdeutschland (Westfalen, Niedersachsen, die Hansestädte, Schleswig-Holstein) und hier auf die Zeit von um 1650 bis 1850. „Das umfangreiche, dabei vor allem aus den Archiven gewonnene Material ging in die Preis- und Lohngeschichtlichen Sammlungen des Instituts für Wirtschafts- und Sozialgeschichte der Universität Göttingen ein und erweiterte diese ganz erheblich. Ein wesentlicher Teil des Rohmaterials wurde für die vorliegende Publikation in eine Form gebracht, die in möglichst langen Preisreihen - in sich konsistent und untereinander vergleichbar - universal verwendbar sind. Das bedeutete vor allem eine sorgfältige Untersuchung der Maß- und Gewichtsgrößen sowie der Geldwerte, mit denen sie in den Quellen aufgeführt worden waren. Der hohe Aufwand bei der Bearbeitung zwang dazu, zunächst aus der Fülle der vorliegenden Angaben nur einen Teil zur veröffentlichen“ Gerhard/Kaufhold, a. a. O., S. 1). Die Auswahl führte zu der vorliegenden Preis-Datensammlung für unverarbeitete Grundnahrungsmittel: Produktgruppe 1: Getreide und Getreideprodukte (Tabellen für Gerste, Hafer, Roggen, Weizen, jeweils in den einbezogenen Orten); Produktgruppe 2: Hülsenfrüchte Gemüse, Kartoffeln und Obst (Tabellen für Bohnen, Gelbe und grüne Erbsen, Linsen, Kartoffeln, jeweils in den einbezogenen Orten); Produktgruppe 3: Fleisch und Fleischprodukte (Tabellen für Rindfleisch, Ochsenfleisch, Kalbfleisch, Hammelfleisch, Schnuckenfleisch, Schweinefleisch, jeweils in den einbezogenen Orten). Insgesamt wurden 16 Orte einbezogen. Einige Reihen reichen lückenlos bis in das Jahr 1330 zurück. Die Daten wurden dabei aus Materialien in zahlreichen verschiedenen Archiven und Bibliotheken des norddeutschen Raumes zusammengestellt.
Die Preisreihen als solche sind nach Warengruppen geordnet, innerhalb der Gruppe nach Gütern und bei diesen wiederum alphabetisch nach Orten. Dieser dreiteiligen Ordnung angepasst besitzen alle Preistabellen eine dreigliedrige Ordnungsziffer.
Preise – seien es Lebensmittel- oder Rohstoffpreise – sind sowohl zentrale Indikatoren als auch bevorzugtes Forschungsgebiet der Wirtschafts- und Sozialgeschichte. Als Beispiele können die historische Konjunkturforschung, die Analyse regionaler Disparitäten und die Erforschung geschichtlicher Lebensstandards genannt werden. Die Grundlage der vorliegenden preishistorischen Quellensammlung bildet die umfangreiche Materialiensammlung zur Preis- und Lohngeschichte des Göttinger Instituts für Wirtschafts- und Sozialgeschichte. Diese herausragende Sammlung ging von den seit Anfang der 1930er Jahren betriebenen Vorarbeiten von Moritz J. Elsass aus und wurde unter der Leitung von Wilhelm Abel Anfang der 60er Jahre in Göttingen erweitert, wo sie seitdem den Grundstock der Preis—und Lohngeschichtlichen Sammlungen des Archivs bildet. Mitte der 1980er Jahre wurde die preishistorische Forschung unter der Leitung von Hans-Jürgen Gerhard in größerem Umfang mit Hilfe der Förderung durch die Volkswagenstiftung wieder aufgenommen. Sie konzentrierte sich auf Nordwestdeutschland (Westfalen, Niedersachsen, die Hansestädte, Schleswig-Holstein) und hier auf die Zeit von um 1650 bis 1850. „Das umfangreiche, dabei vor allem aus den Archiven gewonnene Material ging in die Preis- und Lohngeschichtlichen Sammlungen des Instituts für Wirtschafts- und Sozialgeschichte der Universität Göttingen ein und erweiterte diese ganz erheblich. Ein wesentlicher Teil des Rohmaterials wurde für die vorliegende Publikation in eine Form gebracht, die in möglichst langen Preisreihen - in sich konsistent und untereinander vergleichbar - universal verwendbar sind. Das bedeutete vor allem eine sorgfältige Untersuchung der Maß- und Gewichtsgrößen sowie der Geldwerte, mit denen sie in den Quellen aufgeführt worden waren. Der hohe Aufwand bei der Bearbeitung zwang dazu, zunächst aus der Fülle der vorliegenden Angaben nur einen Teil zur veröffentlichen“ Gerhard/Kaufhold, a. a. O., S. 1). Die Auswahl führte zu der vorliegenden Preis-Datensammlung für unverarbeitete Grundnahrungsmittel: Produktgruppe 1: Getreide und Getreideprodukte (Tabellen für Gerste, Hafer, Roggen, Weizen, jeweils in den einbezogenen Orten); Produktgruppe 2: Hülsenfrüchte Gemüse, Kartoffeln und Obst (Tabellen für Bohnen, Gelbe und grüne Erbsen, Linsen, Kartoffeln, jeweils in den einbezogenen Orten); Produktgruppe 3: Fleisch und Fleischprodukte (Tabellen für Rindfleisch, Ochsenfleisch, Kalbfleisch, Hammelfleisch, Schnuckenfleisch, Schweinefleisch, jeweils in den einbezogenen Orten). Insgesamt wurden 16 Orte einbezogen. Einige Reihen reichen lückenlos bis in das Jahr 1330 zurück. Die Daten wurden dabei aus Materialien in zahlreichen verschiedenen Archiven und Bibliotheken des norddeutschen Raumes zusammengestellt.
Die Preisreihen als solche sind nach Warengruppen geordnet, innerhalb der Gruppe nach Gütern und bei diesen wiederum alphabetisch nach Orten. Dieser dreiteiligen Ordnung angepasst besitzen alle Preistabellen eine dreigliedrige Ordnungsziffer.
Methodologie
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Untersuchungsgebiet:
Deutschland; Untersuchungsraum: die Bundesländer Schleswig-Holstein, Hamburg, Bremen, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen von 1330 bis 1850.
Einbezogene Orte: Braunschweig (01), Bremen (02), Celle (03), Detmold (04), Duderstadt (05), Emden (06), Göttingen (07), Hamburg (08), Hannover (9), Herford (10), Lüneburg (11), Minden (12), Münster (13), Osnabrück (14), Paderborn (15), Waake (16).
Deutschland; Untersuchungsraum: die Bundesländer Schleswig-Holstein, Hamburg, Bremen, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen von 1330 bis 1850.
Einbezogene Orte: Braunschweig (01), Bremen (02), Celle (03), Detmold (04), Duderstadt (05), Emden (06), Göttingen (07), Hamburg (08), Hannover (9), Herford (10), Lüneburg (11), Minden (12), Münster (13), Osnabrück (14), Paderborn (15), Waake (16).
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Quellentypen:
Materialien aus Staats- und Stadtarchiven sowie aus Bibliotheken. Geheimes Staatsarchiv Berlin (Preußischer Kulturbesitz); Spezialarchive: Clausthal (Altregistratur des Oberbergamtes); Göttingen (Preis- und Lohngeschichtliche Sammlungen des Instituts für Wirtschafts- und Sozialgeschichte der Georg-August-Universität, Göttingen); Waake (Privatarchiv der Familie von Wangenheim).
Materialien aus Staats- und Stadtarchiven sowie aus Bibliotheken. Geheimes Staatsarchiv Berlin (Preußischer Kulturbesitz); Spezialarchive: Clausthal (Altregistratur des Oberbergamtes); Göttingen (Preis- und Lohngeschichtliche Sammlungen des Instituts für Wirtschafts- und Sozialgeschichte der Georg-August-Universität, Göttingen); Waake (Privatarchiv der Familie von Wangenheim).
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Verwendete Quellen (ausführliches Verzeichnis):
Aus Archiven gewonnenes Material, u. a. Hauptstaatsarchiv Hannover; Geheimes Staatsarchiv Berlin (Preußischer Kulturbesitz); Staatsarchive Aurich, Bremen, Bückeburg, Detmold, Hamburg, Münster, Oldenburg, Münster, Osnabrück, Stade, Wolfenbüttel; Spezialarchive (Clausthal: Altregistratur des Obe4rbergamtes; Göttingen: Preis- und Lohngeschichtliche Sammlungen des Inst. Für Wirtschafts- und Sozialgeschichte der Georg-August-Universität, Göttingen; Waake: Privatarchiv der Familie von Wangenheim).
Aus Archiven gewonnenes Material, u. a. Hauptstaatsarchiv Hannover; Geheimes Staatsarchiv Berlin (Preußischer Kulturbesitz); Staatsarchive Aurich, Bremen, Bückeburg, Detmold, Hamburg, Münster, Oldenburg, Münster, Osnabrück, Stade, Wolfenbüttel; Spezialarchive (Clausthal: Altregistratur des Obe4rbergamtes; Göttingen: Preis- und Lohngeschichtliche Sammlungen des Inst. Für Wirtschafts- und Sozialgeschichte der Georg-August-Universität, Göttingen; Waake: Privatarchiv der Familie von Wangenheim).
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Anmerkungen:
Ausführlich siehe die Textauszüge in dem beigefügten PDF – Dokument. Insbesondere:
- Einleitung;
- Verzeichnis der in den Tabellen verwendeten Abkürzungen;
- Verzeichnis und Erklärung der Währungssymbole;
- Verzeichnis und Erklärung der der Standard – Kennzeichen (SK);
- Anmerkungen zu den einzelnen Preistabellen.
1. Hinweise zum Aufbau der einzelnen Excel - Preistabellen
(a) Blockstruktur der Tabellen:
Die Preistabellen werden pro Seite in ein oder mehrere Blöcke zu je sechs Spalten geführt, je nach der Anzahl der berücksichtigten Währungen. In der Regel bildet dabei der rechte Block die Fortsetzung des linken, bisweilen sind aber auch zwei verschiedene Preisarten mit gleichlaufenden Jahren parallel nebeneinander geführt. Liegen innerhalb einer Preisart für ein oder mehrere Jahre zwei Preisnotierungen in unterschiedlicher Währung vor, so wurden diese Angaben in zwei Blöcken nebeneinander verzeichnet.
(b) Aufbau eines Preis – (Währungs-) Blocks:
Die erste Spalte einer Preistabelle enthält die Jahresangaben. Es folgen jeweils 6 Spalten für jeden einzelnen Block (Anzahl der Blöcke gleich Anzahl der tabellierten unterschiedlichen Währungen).
Die erste und zweite Spalte eines jeden Blocks enthält die Jahresdurchschnittspreise, das zentrale Tabellenmaterial (Währungseinheiten jeweils in zwei getrennten Spalten). Diese wurden - dem Prinzip der Quellennähe entsprechend - auf die überwiegend in den zugrunde-liegenden Quellen vorhandene Maßeinheit bezogen und in der Währung angegeben, die dort geführt ist. Eine Umrechnung in andere Währungen oder Währungseinheiten fand nicht statt. Der Grund hierfür lag und liegt in den großen Forschungsdesideraten im Währungswesen.
Die Spalten 3 – 6 eines Blocks enthalten schließlich die Codes für die zusätzlichen Informationen.
(c) Art und der Umfang, in dem zusätzliche Informationen weitergeben werden:
Die Spalte 3 ("Zahl Angaben", Anzahl der Einzelangaben pro Jahr, die die Basis des Durchschnittspreises bilden) und Spalte 4 ("Zahl Monate", Verteilung der Angaben auf Monate pro Jahr) liefern nicht nur eine quantitative Aussage zur Tragfähigkeit des Materials, sondern - in Kombination mit den Standard-Kennzeichen in Spalte 5 - auch eine qualitative Aussage.
Im Normalfall wird "Zahl Ang." größer oder gleich "Zahl Mon." sein, d.h. es steht wenigstens eine Angabe pro verzeichnetem Monat hinter dem Jahresdurchschnittspreis. In wenigen Ausnahmen aber kann - bei dem Standardkennzeichen S (Erhebung nach der Stichtagsmethode, siehe Anhang 'F') - der Fall eintreten, dass die "Zahl Ang." kleiner als die "Zahl Mon." ist, und zwar dann, wenn das betreffende Gut zwar z.B. an acht Stichtagen in der Quelle aufgeführt ist, aber nur an sechs Tagen vom Marktmeister ein Preis dafür aufgeschrieben wurde. Das einzelne SK wird nur einmal in der entsprechenden Spalte vermerkt und bleibt für die Tabelle dann jeweils solange gültig und in Kraft, bis ein neues Zeichen aufgeführt wird.
Die Standard - Kennzeichen (SK, siehe das entsprechende Verzeichnis 'F' in dem beigefügten PDF - Dokument!) sind in Spalte 5 als zellenspezifische Anmerkung mit dem Berichtsjahr tabelliert. Die SK‘s geben in Kurzform alle wesentlichen Informationen zur Art der Materialerhebung bzw. Quellenauswertung im jeweiligen Fall wieder. Darüber hinaus weisen sie darauf hin, wenn - abweichend vom ungekennzeichneten Normalfall "Umfassender Marktpreis" - Tax-, Angebots- oder Inseratspreise vorlagen. Einzelheiten dazu sind den Erläuterungen der SK in dem beigefügten PDF - Dokument zu entnehmen.
Alle Preistabellen sind mit einem Anmerkungsapparat versehen (siehe den Anmerkungscode in Spalte 6). Die Anmerkungen zu einer Tabelle sind in dem beigefügten PDF – Dokument jeweils unter der entsprechenden Tabellennummer nachgewiesen (siehe den Abschnitt „Anmerkungen zu den einzelnen Preistabellen“). Der Anmerkungsteil enthält vor allem alle Hinweise zu der jeweiligen Währung, die deren Aufgliederung oder eventuelle Umstellung betreffen. Darüber hinaus umfassen die Anmerkungen Aussagen zu den zugrundeliegenden Quellen, Hintergrundinformationen zu den Preisdaten und sonstige zum Verständnis der Reihen notwendig und sinnvoll erscheinende Hinweise, soweit sie eben aus den Quellen zur Verfügung standen. Da diese Informationen häufig für eine Reihe von Tabellen einer Stadt identisch waren, wurden sie nur bei der ersten Preisreihe einer Gütergruppe für diesen Ort ausführlich dargelegt; von den anderen Reihen der Gruppe wird dann dorthin verwiesen. So konnte ein unnötiges Aufblähen des ohnehin schon umfangreichen Bandes durch Wiederholungen vermieden werden.
Ähnlich wurde auch bei den Quellenangaben am Ende einer jeden Tabelle verfahren: Nur bei der 'Leittabelle' wurden alle Angaben zu Art und Ort des Archivs, zur Signatur und zum Zeitraum, für den die jeweilige Quelle der Zeitreihe zugrunde lag, aufgeführt. Von den übrigen Gruppentabellen wurde dann wieder auf diese Tabelle verwiesen.
2. Anmerkungen zu den Preisen für GRUNDNAHRUNGSMITTEL
Zitat aus: Gerhard, H. – J./Kaufhold, K. H. (Hrsg.), 1990: Preise im vor- und frühindustriellen Deutschland. Grundnahrungsmittel. Texte: Hans-Jürgen Gerhard. (Göttinger Beiträge zur Wirtschafts- und Sozialgeschichte; Bd. 15). Göttingen: Verlag Otto Schwarz & CO, S. 18 – 20:
2.1. Die Getreidepreise
„Die Langzeitreihen für Getreide sind das umfangreichste und zugleich vielschichtigste Material, das in den Archiven für eine Warengruppe zu finden ist. Getreide wurde - abgesehen von Zeiten extremer Mißernten - nahezu immer und auf allen Nahrungsmittelmärkten gehandelt. Gleich, ob Roggen, Weizen, Gerste oder Hafer - es wurde in vielen wechselnden Sorten und Qualitäten angeboten, ohne daß das in jedem Fall deutlich wird, und erzielte damit auch auf demselben Markt durchaus unterschiedliche Preise; dafür legen die Quellen ein beredtes Zeugnis ab. Traten dann in einer Stadt obendrein verschiedenartige Anbieter (Großhändler, Bauern. Kornmagazine etc.) in Erscheinung oder gab es gar in mehreren Stadtteilen Märkte mit unterschiedlichen Käuferschichten, wie das etwa in Braunschweig, Bremen oder Hamburg der Fall war, so konnte dies dazu führen, daß sich in den Quellen scheinbar widersprüchliche Preisnotierungen für eine Getreidesorte finden. Dies bedeutet dann nicht, daß nur eine dieser Reihen richtig sein kann, alle anderen aber falsch sein müssen, sondern der scheinbare Widerspruch erklärt sich aus der unterschiedlichen Kaufsituation auf dem jeweiligen Einzelmarkt, die sich in den No¬tizen der Marktbeobachter niederschlug. Mit anderen Worten, die Basis der in die¬sem Band wiedergegebenen Jahresdurchschnittspreise bilden bei Getreide nicht ein¬heitliche Preise pro Marktort und -tag, sondern Tagesdurchschnittspreise, eben der "Umfassende Marktpreis", wobei in der Regel unsicher ist, wie viele einzelne Werte dahinterstehen.
Eine Ausnahme hiervon bilden die Waaker Getreidepreise, die überwiegend Notie¬rungen von Einzelverkäufen darstellen. Interessant ist übrigens hierbei, daß diese Verkäufe sich in etwa über das ganze Jahr gleich verteilten. So wurde nach der Ernte kein erhöhtes Angebot auf den Markt gebracht und damit - zumindest in diesem Fall - auch kein Druck auf die Preise ausgeübt: ein Nachtrag zum Thema 'Erntejahre' weiter vorn.
2.2. Die Preise der Hülsenfrüchte, Gemüse, Kartoffeln und Obst
Sortenvielfalt gab es bis zu einem gewissen Grade auch bei den Hülsenfrüchten, besonders bei Bohnen und Erbsen. weniger bei Linsen und Wicken. Es wurden zwar - ähnlich wie beim Getreide - bisweilen einzelne Sorten - gelbe oder grüne Erbsen. weiße oder Pferdebohnen - gesondert notiert, überwiegend aber lauteten die Preisstellungen schlicht auf "Bohnen" oder "Erbsen" ohne Zusatz irgendwelcher Sortenmerkmale. Die Frage unterschiedlicher Qualitäten innerhalb der verschiedenen Sorten stellt sich natürlich hier ebenso wie beim Korn, wenn auch vielleicht nicht mit derselben Schärfe, da die Qualität gelber Erbsen eben für die Lebensumstände von weniger ausschlaggebender Bedeutung war als diejenige von Brotgetreide.
Hülsenfruchtpreise sind schon früh neben den Getreidepreisen und häufig in enger Verknüpfung mit ihnen in den Quellen angeführt. Sie sind allerdings bis in das 19. Jahrhundert hinein überwiegend nur wenige Monate pro Jahr notiert, danach einige Zeit ganzjährig und verschwinden dann etwa Mitte der 1830er Jahre in vielen Orten aus den amtlichen Preisverzeichnissen, um in Form von Verkaufsinseraten in den Zeitungen wiederzukehren.
Die Kartoffelpreise:
Bei den Kartoffeln werden weder Sortenvielfalt noch Qualitätsunterschiede aus den Quellen ersichtlich, doch darf man zumindest letzteres - als bei allen Agrarproduk¬ten gegeben - wohl voraussetzen. In den regelmäßigen Preisnotierungen taucht die Kartoffel im nordwestdeutschen Raum erst recht spät auf. Erste vereinzelte Preise finden sich ab Mitte der siebziger Jahre des 18. Jahrhunderts. Sie nehmen bis ins erste Jahrzehnt des folgenden Jahrhunderts allmählich zu, um nach den Napoleoni¬schen Kriegen nahezu überall geführt zu werden. Die Kartoffel bleibt dann bis zum Ende des Beobachtungszeitraumes fester Bestandteil der offiziellen Preislisten und wandert nirgendwo in die Inseratsspalten der Zeitungen ab.
Die Kartoffel war aber bereits vor ihrer regelmäßigen Notierung am Markt von beträchtlicher Bedeutung, wie aus den Quellen hervorgeht. Die Waaker Register weisen umfangreiche Anbauflächen und Erträge aus, die im Wesentlichen für den Eigenbedarf von Mensch und Tier auf dem Gut und im Dorf Waake Verwendung fanden. Andere Hinweise deuten auf einen erheblichen Anbau von Kartoffeln auf "Gartenland" in den Städten hin. Erst ein Überhang in Angebot und Nachfrage ließ dann die Erdäpfel zu einer Handelsware werden.
2.3. Die Fleischpreise
Diese Reihen geben häufig keine Marktpreise im eigentlichen Sinne wieder, sondern basieren auf sogenannten Fleischtaxen. Diese amtlichen Höchstpreisverordnungen la¬gen nicht nur in sehr unterschiedlicher Ausführung vor, sondern wurden auch in den verschiedenen Städten ganz unterschiedlich ermittelt und festgelegt. Die Notie¬rungen der Taxen reichten von nur je einem Preis für Rind-, Kalb-. Hammel-und Schweinefleisch bis zu vier qualitativ gegeneinander abgesetzten Notierungen je Fleischart unter Hinzusetzen von Sonderpreisen für Hirn, Herz, Lunge, Zunge, Nie¬ren etc..
Für die Aussagefähigkeit der Fleischpreisreihen aber ist weniger die Breite und Differenziertheit der Taxen von Bedeutung, sondern vielmehr die Frage, wie nah die in ihr enthaltenen Preise dem tatsächlichen Marktpreis kamen. Dies wiederum hing zum einen von der Art und Dichte der Höchstpreisfestsetzungen ab, zum anderen davon, in welchem Maße sie befolgt wurden. Die Fixierung der Fleischpreise fand - zumeist durch eine sogenannte Taxkommission vorgenommen - in täglichem, wöchentlichem, vierzehntägigem oder monatlichem Rhythmus statt. Sie orientierte sich entweder - bei rascher Festlegungsfolge - an Art und Umfang des tatsächlich vor¬handenen Schlachtviehauftriebes und der danach zu erwartenden Fleischmenge und Qualität oder an Erfahrungswerten aus vorangegangenen Jahren, wenn die vierzehn¬tägige oder monatliche Fixierung üblich war. Beide Methoden führten, wie die Quellen zeigen, zu ähnlichen Preisbewegungen im Ablauf des einzelnen Jahres und der Jahrzehnte. Während Kalb- und Hammelfleischpreise sich jedes Jahr in gleich¬artigem Auf und Ab gegenläufig zum Angebot an schlachtreifem Jungvieh bewegten, veränderten sich die Rindfleischpreise nur wenig und ohne regelmäßigen Rhythmus, die von Schweinefleisch blieben sogar oft einige Jahre konstant. Hier traten kurzfristige Änderungen nur auf, wenn Viehseuchen das Angebot beeinträchtigten. Die Ursachen der um 1780 einsetzenden, langfristig angelegten Preissteigerungen scheinen eher auf der Nachfrageseite zu suchen sein.
Die damit umrissenen Phänomene zeigen sich auch bei den wenigen echten Marktpreisreihen für Fleisch. Dies darf wohl als Beleg dafür genommen werden, dass die Preisfixierung der Marktsituation weitgehend gerecht wurde. Damit aber wird auch die Beachtung der Höchstpreisgrenzen durch die Verkäufer zumindest wahrscheinlich. Diese Verhaltenshypothese wird noch dadurch unterstützt, dass das Überschreiten dieser Grenzen schwere Strafen bis hin zum Berufsverbot zur Folge hatte und dar¬über hinaus der Fleischverkauf zumeist an einem Platz, dem sogenannten Fleischscharrn, zusammengefasst und daher leicht zu beobachten war. Ohne noch weiter auf Details einzugehen, darf so festgehalten werden, dass die Fleischpreise von an-nähernd gleicher Aussagefähigkeit sind wie die übrigen in diesem Band enthaltenen Preisreihen“.
Ausführlich siehe die Textauszüge in dem beigefügten PDF – Dokument. Insbesondere:
- Einleitung;
- Verzeichnis der in den Tabellen verwendeten Abkürzungen;
- Verzeichnis und Erklärung der Währungssymbole;
- Verzeichnis und Erklärung der der Standard – Kennzeichen (SK);
- Anmerkungen zu den einzelnen Preistabellen.
1. Hinweise zum Aufbau der einzelnen Excel - Preistabellen
(a) Blockstruktur der Tabellen:
Die Preistabellen werden pro Seite in ein oder mehrere Blöcke zu je sechs Spalten geführt, je nach der Anzahl der berücksichtigten Währungen. In der Regel bildet dabei der rechte Block die Fortsetzung des linken, bisweilen sind aber auch zwei verschiedene Preisarten mit gleichlaufenden Jahren parallel nebeneinander geführt. Liegen innerhalb einer Preisart für ein oder mehrere Jahre zwei Preisnotierungen in unterschiedlicher Währung vor, so wurden diese Angaben in zwei Blöcken nebeneinander verzeichnet.
(b) Aufbau eines Preis – (Währungs-) Blocks:
Die erste Spalte einer Preistabelle enthält die Jahresangaben. Es folgen jeweils 6 Spalten für jeden einzelnen Block (Anzahl der Blöcke gleich Anzahl der tabellierten unterschiedlichen Währungen).
Die erste und zweite Spalte eines jeden Blocks enthält die Jahresdurchschnittspreise, das zentrale Tabellenmaterial (Währungseinheiten jeweils in zwei getrennten Spalten). Diese wurden - dem Prinzip der Quellennähe entsprechend - auf die überwiegend in den zugrunde-liegenden Quellen vorhandene Maßeinheit bezogen und in der Währung angegeben, die dort geführt ist. Eine Umrechnung in andere Währungen oder Währungseinheiten fand nicht statt. Der Grund hierfür lag und liegt in den großen Forschungsdesideraten im Währungswesen.
Die Spalten 3 – 6 eines Blocks enthalten schließlich die Codes für die zusätzlichen Informationen.
(c) Art und der Umfang, in dem zusätzliche Informationen weitergeben werden:
Die Spalte 3 ("Zahl Angaben", Anzahl der Einzelangaben pro Jahr, die die Basis des Durchschnittspreises bilden) und Spalte 4 ("Zahl Monate", Verteilung der Angaben auf Monate pro Jahr) liefern nicht nur eine quantitative Aussage zur Tragfähigkeit des Materials, sondern - in Kombination mit den Standard-Kennzeichen in Spalte 5 - auch eine qualitative Aussage.
Im Normalfall wird "Zahl Ang." größer oder gleich "Zahl Mon." sein, d.h. es steht wenigstens eine Angabe pro verzeichnetem Monat hinter dem Jahresdurchschnittspreis. In wenigen Ausnahmen aber kann - bei dem Standardkennzeichen S (Erhebung nach der Stichtagsmethode, siehe Anhang 'F') - der Fall eintreten, dass die "Zahl Ang." kleiner als die "Zahl Mon." ist, und zwar dann, wenn das betreffende Gut zwar z.B. an acht Stichtagen in der Quelle aufgeführt ist, aber nur an sechs Tagen vom Marktmeister ein Preis dafür aufgeschrieben wurde. Das einzelne SK wird nur einmal in der entsprechenden Spalte vermerkt und bleibt für die Tabelle dann jeweils solange gültig und in Kraft, bis ein neues Zeichen aufgeführt wird.
Die Standard - Kennzeichen (SK, siehe das entsprechende Verzeichnis 'F' in dem beigefügten PDF - Dokument!) sind in Spalte 5 als zellenspezifische Anmerkung mit dem Berichtsjahr tabelliert. Die SK‘s geben in Kurzform alle wesentlichen Informationen zur Art der Materialerhebung bzw. Quellenauswertung im jeweiligen Fall wieder. Darüber hinaus weisen sie darauf hin, wenn - abweichend vom ungekennzeichneten Normalfall "Umfassender Marktpreis" - Tax-, Angebots- oder Inseratspreise vorlagen. Einzelheiten dazu sind den Erläuterungen der SK in dem beigefügten PDF - Dokument zu entnehmen.
Alle Preistabellen sind mit einem Anmerkungsapparat versehen (siehe den Anmerkungscode in Spalte 6). Die Anmerkungen zu einer Tabelle sind in dem beigefügten PDF – Dokument jeweils unter der entsprechenden Tabellennummer nachgewiesen (siehe den Abschnitt „Anmerkungen zu den einzelnen Preistabellen“). Der Anmerkungsteil enthält vor allem alle Hinweise zu der jeweiligen Währung, die deren Aufgliederung oder eventuelle Umstellung betreffen. Darüber hinaus umfassen die Anmerkungen Aussagen zu den zugrundeliegenden Quellen, Hintergrundinformationen zu den Preisdaten und sonstige zum Verständnis der Reihen notwendig und sinnvoll erscheinende Hinweise, soweit sie eben aus den Quellen zur Verfügung standen. Da diese Informationen häufig für eine Reihe von Tabellen einer Stadt identisch waren, wurden sie nur bei der ersten Preisreihe einer Gütergruppe für diesen Ort ausführlich dargelegt; von den anderen Reihen der Gruppe wird dann dorthin verwiesen. So konnte ein unnötiges Aufblähen des ohnehin schon umfangreichen Bandes durch Wiederholungen vermieden werden.
Ähnlich wurde auch bei den Quellenangaben am Ende einer jeden Tabelle verfahren: Nur bei der 'Leittabelle' wurden alle Angaben zu Art und Ort des Archivs, zur Signatur und zum Zeitraum, für den die jeweilige Quelle der Zeitreihe zugrunde lag, aufgeführt. Von den übrigen Gruppentabellen wurde dann wieder auf diese Tabelle verwiesen.
2. Anmerkungen zu den Preisen für GRUNDNAHRUNGSMITTEL
Zitat aus: Gerhard, H. – J./Kaufhold, K. H. (Hrsg.), 1990: Preise im vor- und frühindustriellen Deutschland. Grundnahrungsmittel. Texte: Hans-Jürgen Gerhard. (Göttinger Beiträge zur Wirtschafts- und Sozialgeschichte; Bd. 15). Göttingen: Verlag Otto Schwarz & CO, S. 18 – 20:
2.1. Die Getreidepreise
„Die Langzeitreihen für Getreide sind das umfangreichste und zugleich vielschichtigste Material, das in den Archiven für eine Warengruppe zu finden ist. Getreide wurde - abgesehen von Zeiten extremer Mißernten - nahezu immer und auf allen Nahrungsmittelmärkten gehandelt. Gleich, ob Roggen, Weizen, Gerste oder Hafer - es wurde in vielen wechselnden Sorten und Qualitäten angeboten, ohne daß das in jedem Fall deutlich wird, und erzielte damit auch auf demselben Markt durchaus unterschiedliche Preise; dafür legen die Quellen ein beredtes Zeugnis ab. Traten dann in einer Stadt obendrein verschiedenartige Anbieter (Großhändler, Bauern. Kornmagazine etc.) in Erscheinung oder gab es gar in mehreren Stadtteilen Märkte mit unterschiedlichen Käuferschichten, wie das etwa in Braunschweig, Bremen oder Hamburg der Fall war, so konnte dies dazu führen, daß sich in den Quellen scheinbar widersprüchliche Preisnotierungen für eine Getreidesorte finden. Dies bedeutet dann nicht, daß nur eine dieser Reihen richtig sein kann, alle anderen aber falsch sein müssen, sondern der scheinbare Widerspruch erklärt sich aus der unterschiedlichen Kaufsituation auf dem jeweiligen Einzelmarkt, die sich in den No¬tizen der Marktbeobachter niederschlug. Mit anderen Worten, die Basis der in die¬sem Band wiedergegebenen Jahresdurchschnittspreise bilden bei Getreide nicht ein¬heitliche Preise pro Marktort und -tag, sondern Tagesdurchschnittspreise, eben der "Umfassende Marktpreis", wobei in der Regel unsicher ist, wie viele einzelne Werte dahinterstehen.
Eine Ausnahme hiervon bilden die Waaker Getreidepreise, die überwiegend Notie¬rungen von Einzelverkäufen darstellen. Interessant ist übrigens hierbei, daß diese Verkäufe sich in etwa über das ganze Jahr gleich verteilten. So wurde nach der Ernte kein erhöhtes Angebot auf den Markt gebracht und damit - zumindest in diesem Fall - auch kein Druck auf die Preise ausgeübt: ein Nachtrag zum Thema 'Erntejahre' weiter vorn.
2.2. Die Preise der Hülsenfrüchte, Gemüse, Kartoffeln und Obst
Sortenvielfalt gab es bis zu einem gewissen Grade auch bei den Hülsenfrüchten, besonders bei Bohnen und Erbsen. weniger bei Linsen und Wicken. Es wurden zwar - ähnlich wie beim Getreide - bisweilen einzelne Sorten - gelbe oder grüne Erbsen. weiße oder Pferdebohnen - gesondert notiert, überwiegend aber lauteten die Preisstellungen schlicht auf "Bohnen" oder "Erbsen" ohne Zusatz irgendwelcher Sortenmerkmale. Die Frage unterschiedlicher Qualitäten innerhalb der verschiedenen Sorten stellt sich natürlich hier ebenso wie beim Korn, wenn auch vielleicht nicht mit derselben Schärfe, da die Qualität gelber Erbsen eben für die Lebensumstände von weniger ausschlaggebender Bedeutung war als diejenige von Brotgetreide.
Hülsenfruchtpreise sind schon früh neben den Getreidepreisen und häufig in enger Verknüpfung mit ihnen in den Quellen angeführt. Sie sind allerdings bis in das 19. Jahrhundert hinein überwiegend nur wenige Monate pro Jahr notiert, danach einige Zeit ganzjährig und verschwinden dann etwa Mitte der 1830er Jahre in vielen Orten aus den amtlichen Preisverzeichnissen, um in Form von Verkaufsinseraten in den Zeitungen wiederzukehren.
Die Kartoffelpreise:
Bei den Kartoffeln werden weder Sortenvielfalt noch Qualitätsunterschiede aus den Quellen ersichtlich, doch darf man zumindest letzteres - als bei allen Agrarproduk¬ten gegeben - wohl voraussetzen. In den regelmäßigen Preisnotierungen taucht die Kartoffel im nordwestdeutschen Raum erst recht spät auf. Erste vereinzelte Preise finden sich ab Mitte der siebziger Jahre des 18. Jahrhunderts. Sie nehmen bis ins erste Jahrzehnt des folgenden Jahrhunderts allmählich zu, um nach den Napoleoni¬schen Kriegen nahezu überall geführt zu werden. Die Kartoffel bleibt dann bis zum Ende des Beobachtungszeitraumes fester Bestandteil der offiziellen Preislisten und wandert nirgendwo in die Inseratsspalten der Zeitungen ab.
Die Kartoffel war aber bereits vor ihrer regelmäßigen Notierung am Markt von beträchtlicher Bedeutung, wie aus den Quellen hervorgeht. Die Waaker Register weisen umfangreiche Anbauflächen und Erträge aus, die im Wesentlichen für den Eigenbedarf von Mensch und Tier auf dem Gut und im Dorf Waake Verwendung fanden. Andere Hinweise deuten auf einen erheblichen Anbau von Kartoffeln auf "Gartenland" in den Städten hin. Erst ein Überhang in Angebot und Nachfrage ließ dann die Erdäpfel zu einer Handelsware werden.
2.3. Die Fleischpreise
Diese Reihen geben häufig keine Marktpreise im eigentlichen Sinne wieder, sondern basieren auf sogenannten Fleischtaxen. Diese amtlichen Höchstpreisverordnungen la¬gen nicht nur in sehr unterschiedlicher Ausführung vor, sondern wurden auch in den verschiedenen Städten ganz unterschiedlich ermittelt und festgelegt. Die Notie¬rungen der Taxen reichten von nur je einem Preis für Rind-, Kalb-. Hammel-und Schweinefleisch bis zu vier qualitativ gegeneinander abgesetzten Notierungen je Fleischart unter Hinzusetzen von Sonderpreisen für Hirn, Herz, Lunge, Zunge, Nie¬ren etc..
Für die Aussagefähigkeit der Fleischpreisreihen aber ist weniger die Breite und Differenziertheit der Taxen von Bedeutung, sondern vielmehr die Frage, wie nah die in ihr enthaltenen Preise dem tatsächlichen Marktpreis kamen. Dies wiederum hing zum einen von der Art und Dichte der Höchstpreisfestsetzungen ab, zum anderen davon, in welchem Maße sie befolgt wurden. Die Fixierung der Fleischpreise fand - zumeist durch eine sogenannte Taxkommission vorgenommen - in täglichem, wöchentlichem, vierzehntägigem oder monatlichem Rhythmus statt. Sie orientierte sich entweder - bei rascher Festlegungsfolge - an Art und Umfang des tatsächlich vor¬handenen Schlachtviehauftriebes und der danach zu erwartenden Fleischmenge und Qualität oder an Erfahrungswerten aus vorangegangenen Jahren, wenn die vierzehn¬tägige oder monatliche Fixierung üblich war. Beide Methoden führten, wie die Quellen zeigen, zu ähnlichen Preisbewegungen im Ablauf des einzelnen Jahres und der Jahrzehnte. Während Kalb- und Hammelfleischpreise sich jedes Jahr in gleich¬artigem Auf und Ab gegenläufig zum Angebot an schlachtreifem Jungvieh bewegten, veränderten sich die Rindfleischpreise nur wenig und ohne regelmäßigen Rhythmus, die von Schweinefleisch blieben sogar oft einige Jahre konstant. Hier traten kurzfristige Änderungen nur auf, wenn Viehseuchen das Angebot beeinträchtigten. Die Ursachen der um 1780 einsetzenden, langfristig angelegten Preissteigerungen scheinen eher auf der Nachfrageseite zu suchen sein.
Die damit umrissenen Phänomene zeigen sich auch bei den wenigen echten Marktpreisreihen für Fleisch. Dies darf wohl als Beleg dafür genommen werden, dass die Preisfixierung der Marktsituation weitgehend gerecht wurde. Damit aber wird auch die Beachtung der Höchstpreisgrenzen durch die Verkäufer zumindest wahrscheinlich. Diese Verhaltenshypothese wird noch dadurch unterstützt, dass das Überschreiten dieser Grenzen schwere Strafen bis hin zum Berufsverbot zur Folge hatte und dar¬über hinaus der Fleischverkauf zumeist an einem Platz, dem sogenannten Fleischscharrn, zusammengefasst und daher leicht zu beobachten war. Ohne noch weiter auf Details einzugehen, darf so festgehalten werden, dass die Fleischpreise von an-nähernd gleicher Aussagefähigkeit sind wie die übrigen in diesem Band enthaltenen Preisreihen“.
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Sachliche Untergliederung der Datentabellen:
Die folgende Übersicht enthält lediglich die Differenzierung der Preistabellen nach unverarbeiteten Grundnahrungsmitteln; die Preise für die Güter sind in der weiteren Untergliederung jeweils nach den folgenden 16 Orten unterschieden:
01. Braunschweig
02. Bremen
03. Celle
04. Detmold
05. Duderstadt
06. Emden
07. Göttingen
08. Hamburg
09. Hannover
10. Herford
11. Lüneburg
12. Minden
13. Münster
14. Osnabrück
15. Paderborn
16. Waake
A. Gruppe 1: Getreide und Getreideprodukte
A.10 Gerste
A.20 Hafer
A.30 Roggen
A.40 Weizen
B. Gruppe 2: Hülsenfrüchte, Gemüse, Kartoffeln und Obst
B.10 Bohnen
B.20 Erbsen
B.30 Linsen
B.40 Wicken
B.50 Kartoffeln
C. Gruppe 3: Fleisch und Fleischprodukte
C.10 Rindfleisch
C.11 Kalbfleisch
C.12 Ochsenfleisch
C.20 Hammelfleisch
C.21 Schnuckenfleisch
C.30 Schweinefleisch
Die folgende Übersicht enthält lediglich die Differenzierung der Preistabellen nach unverarbeiteten Grundnahrungsmitteln; die Preise für die Güter sind in der weiteren Untergliederung jeweils nach den folgenden 16 Orten unterschieden:
01. Braunschweig
02. Bremen
03. Celle
04. Detmold
05. Duderstadt
06. Emden
07. Göttingen
08. Hamburg
09. Hannover
10. Herford
11. Lüneburg
12. Minden
13. Münster
14. Osnabrück
15. Paderborn
16. Waake
A. Gruppe 1: Getreide und Getreideprodukte
A.10 Gerste
A.20 Hafer
A.30 Roggen
A.40 Weizen
B. Gruppe 2: Hülsenfrüchte, Gemüse, Kartoffeln und Obst
B.10 Bohnen
B.20 Erbsen
B.30 Linsen
B.40 Wicken
B.50 Kartoffeln
C. Gruppe 3: Fleisch und Fleischprodukte
C.10 Rindfleisch
C.11 Kalbfleisch
C.12 Ochsenfleisch
C.20 Hammelfleisch
C.21 Schnuckenfleisch
C.30 Schweinefleisch
Bearbeitungshinweise
Datum der Archivierung: August 2014
Jahr der Online-Publikation: 1990
Bearbeiter in GESIS: Jürgen Sensch
Version:Version 1.0.0
Zugangsklasse: A
Jahr der Online-Publikation: 1990
Bearbeiter in GESIS: Jürgen Sensch
Version:Version 1.0.0
Zugangsklasse: A
Materialien zur Studie
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