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- SIMon: Social Indicators Monitor 1950-2013
- Demonstrationsbeispiele
6 Studien 553 Zeitreihen | ||||
ZA 8118 | Unternehmen | Spoerer, Mark (1996 [2003]), Von Scheingewinnen zum Rüstungsboom. Die Eigenkapitalrentabilität der deutschen Industrieaktiengesellschaften 1925 -1941. |
75 Zeitreihen (1886 - 1941) 5 Tabellen |
Beschreibung... |
ZA 8275 | Unternehmen | Gehrmann, Friedhelm (1973 [2007]), Konkurse im Industrialisierungsprozess Deutschlands, 1810 bis 1913. |
140 Zeitreihen (1810 - 1913) 8 Tabellen |
Beschreibung... |
ZA 8456 | Unternehmen | Feldenkirchen, Wilfried (1985 [2011]), Zur Finanzierung von Großunternehmen in der chemischen und elektrotechnischen Industrie Deutschlands vor dem Ersten Weltkrieg. |
90 Zeitreihen (1881 - 1913) 8 Tabellen |
Beschreibung... |
ZA 8490 | Unternehmen | Rettig, Rudi (1981 [2011]), Das Investitions- und Finanzierungsverhalten deutscher Großunternehmen 1880 – 1911. |
124 Zeitreihen (1870 - 1911) 13 Tabellen |
Beschreibung... |
ZA 8510 | Unternehmen | Bloemer, Vera Rosemarie (1991 [2011]), Unternehmensstrategie am Beispiel einer württembergischen Cattunmanufaktur und ihrer Entwicklung vom Familienunternehmen zur Aktiengesellschaft, 1754 bis 1966 – Beschäftigte, Löhne, Produktion, Investitionen, Kapital, Bilanzzahlen. |
119 Zeitreihen (1760 - 1989) 20 Tabellen |
Beschreibung... |
ZA 8594 | Unternehmen | Lüke, Rolf E. (1956 [2014]), Die Berliner Handels-Gesellschaft in einem Jahrhundert Deutscher Wirtschaft, 1856 - 1965 |
5 Zeitreihen (1856 - 1955) 1 Tabellen |
Beschreibung... |
ZA 8179 | Konjunktur | Metz, Rainer, Säkulare Trends der deutschen Wirtschaft |
85 Zeitreihen (1200 - 2003) 29 Tabellen |
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Bibliographische Angaben
Studiennummer: ZA 8179
Studientitel: Säkulare Trends der deutschen Wirtschaft
Erhebungs- bzw. Untersuchungszeitraum: 1200 - 2003
Primärforscher: Metz, Rainer
Veröffentlichung (gedruckte Veröffentlichung): Metz, Rainer: Säkulare Trends der deutschen Wirtschaft. In: North, Michael (Hrsg.): Deutsche Wirtschaftsgeschichte – ein Jahrtausend im Überblick. C.H. Beck, München, 2005.
Empfohlene Zitation (Datensatz):
Metz, Rainer, (2005 [2005]) Säkulare Trends der deutschen Wirtschaft
Daten entnommen aus:
GESIS Datenarchiv, Köln. histat.
Studiennummer 8179
Datenfile Version 1.0.0
Studientitel: Säkulare Trends der deutschen Wirtschaft
Erhebungs- bzw. Untersuchungszeitraum: 1200 - 2003
Primärforscher: Metz, Rainer
Veröffentlichung (gedruckte Veröffentlichung): Metz, Rainer: Säkulare Trends der deutschen Wirtschaft. In: North, Michael (Hrsg.): Deutsche Wirtschaftsgeschichte – ein Jahrtausend im Überblick. C.H. Beck, München, 2005.
Empfohlene Zitation (Datensatz):
Metz, Rainer, (2005 [2005]) Säkulare Trends der deutschen Wirtschaft
Daten entnommen aus:
GESIS Datenarchiv, Köln. histat.
Studiennummer 8179
Datenfile Version 1.0.0
Inhalt der Studie
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Studienbeschreibung:
Bei der Studie handelt es sich um eine Rekonstruktion säkularer Trends der deutschen Wirtschaft, verbunden mit einer Datenkompilation ausgewählter historischer Zeitreihen zur Wirtschaftsentwicklung.
Eine Erörterung säkularer Trends der deutschen Wirtschaft über einen Zeitraum von 1000 Jahren ist aus mehrerlei Gründen ein gewagtes Unterfangen. Weder gab es über den gesamten hier zur Betrachtung anstehenden Zeitraum im staatsrechtlichen Sinne ein "Deutschland", noch im ökonomischen Sinne eine deutsche Volkswirtschaft. Das, was wir heute als deutsche Wirtschaft bezeichnen, ist ein relativ junges Gebilde, das zudem durch die 1990 erfolgte Wiedervereinigung eine grundlegende Veränderung erfahren hat.
Auch der Begriff Säkulartrend, der ursprünglich aus der Astronomie stammt, ist sowohl im Bereich der Geschichtswissenschaft als auch der Ökonomik mehrdeutig. Von verschiedenen Autoren werden unterschiedliche Begriffe fast bedeutungsgleich verwendet: Longue dureé, Wechsellagen, Wirtschaftsstufen, Lange Wellen, Wachstum und Entwicklung, um nur einige zu nennen. Eine sehr anschauliche Beschreibung des Säkulartrends gibt Fernand Braudel, wenn er schreibt: "Als fortgesetzt in gleicher Richtung verlaufende, im Augenblick kaum wahrnehmbare Bewegung stellt der Trend einen kumulativen Prozeß dar. Sich selbst steigernd, hebt er die Masse der Preise und Wirtschaftsaktivitäten ganz allmählich bis zu dem Zeitpunkt an, von dem an er mit der gleichen Stetigkeit langsam, unmerklich, aber anhaltend ihren allgemeinen Niedergang bewirkt. So wenig der Trend von Jahr zu Jahr zählt, so entscheidend fällt er von Jahrhundert zu Jahrhundert ins Gewicht. Somit aber könnte der Versuch, ihn genauer zu messen und ihn [...] systematisch als Raster für die europäische Geschichte zu benutzen, gewisse Aufschlüsse über jene wirtschaftlichen Strömungen bringen, die uns mitreißen, und denen wir heute noch ausgeliefert sind, ohne daß wir sie wirklich durchschauen oder über zuverlässige Gegenmittel verfügen." (Braudel, Sozialgeschichte des 15.-18. Jahrhunderts, Bd. 3, Aufbruch zur Weltwirtschaft, München 1986, S. 80)
Offensichtlich kennzeichnen säkulare Trends wirtschaftliche Entwicklungsvorgänge, die über lange Zeit in eine bestimmte Richtung wirken und dabei mit einer zu- bzw. abnehmenden Wirtschaftsintensität verbunden sind. Obwohl sie in ihrer zeitlichen Dimension weit über die kurzfristigen Ernte- und Konjunkturschwankungen hinausreichen, schließen sie auch Krisenphasen, Entwicklungsbrüche und Strukturveränderungen ein. Sie sind nicht, oder nur sehr begrenzt steuerbar und entziehen sich häufig der durch das aktuelle Tagesgeschehen dominierten Wahrnehmung. Mit ihrem Auf und Ab kennzeichnen sie nicht nur die Dynamik wirtschaftlicher Entwicklung schlechthin, in ihnen spiegelt sich auch das Bewegungsmuster, in dem sich die langfristige wirtschaftliche Entwicklung vollzieht. Worin aber konkretisiert sich diese langfristige wirtschaftliche Dynamik? Wie lassen sich diese Bewegungsmuster über einen solch langen Zeitraum darstellen? Gibt es überhaupt durchgängig beschreibbare Entwicklungsmuster, oder haben sich nicht mit der Industrialisierung Produktionsweise und Produktionsverhältnisse so grundlegend verändert, daß eine tausend Jahre umspannende Betrachtung mehr verdeckt als erhellt? Und selbst dann, wenn man diese Bedenken ignoriert, wäre zu fragen, ob sich aufgrund unserer lückenhaften Kenntnisse und allzu spärlicher Quellen eine solche Säkularbetrachtung nicht generell verbietet.
Der folgende Beitrag geht davon aus, daß es gewisse Grundkonstanten gibt, die es sinnvoll erscheinen lassen, für eine derart weit gefaßte Periode nach durchgängigen
Entwicklungsmustern und Strukturelementen zu fragen. Dies ist zunächst zu begründen. Ausgangspunkt unserer Überlegungen ist das Wirtschaftshandeln des Menschen, durch das sich ökonomische Wirklichkeit konstituiert. Es vollzieht sich in Raum und Zeit und dient der Bedürfnisbefriedigung mittels knapper Güter. Dieses Handeln ist von einer Vielzahl von Faktoren beeinflußt, von demographischen, politischen, institutionellen, technischen, ökologischen und besonders auch von kulturellen. Der Mensch ist dabei sowohl Subjekt als auch Objekt einer auf bestimmten Ordnungen basierenden Wirtschaft. Durch diese Ordnungen, die auf Werten, Normen und Institutionen beruhen, werden Verhaltensweisen definiert und gelenkt. Wirtschaftliches Handeln vollzieht sich demnach in einem Rahmen, der die gesamte Kulturwelt des Menschen umfaßt.
Wirtschaftliches Handeln vollzieht sich aber auch im Spannungsfeld von Kontinuität und Wandel. Faktoren, die den Wandel bewirken und jene, die auf den Erhalt bestimmter Ordnungen und Verhaltensweisen abzielen, wirken gleichzeitig und beeinflussen sich gegenseitig. Wandel resultiert aus dem Spannungsverhältnis von Erwartungen, wirtschaftlicher Betätigung und dem Grad der Bedürfnisbefriedigung. Lassen sich bestimmte Erwartungen nicht realisieren, ist die Bedürfnisbefriedigung gescheitert. Handlungen, Verhaltenweisen und Erwartungen werden geändert. Derartige Veränderungen sind der Movens der sich in vielfältigster Form manifestierenden historisch-ökonomischen Entwicklung. Ökonomischer Wandel ist damit integraler Bestandteil des allumfassenden historischen Wandels.
In der zeitlichen Abfolge dieses vielschichtig interdependenten Wirtschaftshandelns konstituiert sich der Wirtschaftsprozeß. Diesen weit gefaßten und komplexen Erfahrungsgegenstand konstituieren naturräumliche Gegebenheiten ebenso wie Ereignisse, Prozesse und Strukturen aller Bereiche menschlichen und gesellschaftlichen Lebens. Was ist im hier zur Betrachtung vorgegebenen Jahrtausend nicht alles zu berücksichtigen? Der Aufschwung der Städte und des Handels, die Herausbildung des Arbeitsmarktes, die Zunahme der Bevölkerung, die Ausbreitung des Geldes, der Anstieg der Produktion, wachsende Arbeitsteilung, Ausdehnung des Fernhandels, Entstehung des Weltmarktes und nicht zuletzt der Aufstieg und Niedergang ganzer Nationen im Gefüge der Weltwirtschaft.
Die Darstellung des langfristigen Wirtschaftsprozesses erfordert Beschränkungen in sachlicher und thematischer Hinsicht auch dann, wenn die Zeitperiode wesentlich kürzer ist als hier. Was aber sind die Grundelemente dieses Prozesses? Eine Aufzählung zu geben, die allen Erfordernissen und Wünschen gerecht wird, ist nicht möglich. Im Mittelpunkt der hier gewählten Betrachtung stehen die Bevölkerung, die gesamtwirtschaftliche Produktion von Gütern und Dienstleistungen sowie die Produktionsfaktoren Boden, Arbeit, Kapital und technischer Fortschritt nebst dem damit verbundenen gesamtwirtschaftlichen Strukturwandel. Entwicklung und mithin säkulare Trends lassen sich in ihrem historischen Verlauf allerdings nur dann beschreiben, wenn es gelingt, deren Ausprägung in der historischen Zeit konkret zu verorten. Das geschieht in der Regel mit Hilfe sogenannter, meist quantitativer, Indikatoren. Um ein Beispiel zu nennen: Aussagen über die Entwicklung des allgemeinen Preisniveaus lassen sich nur dann machen, wenn es gelingt, aus den unendlich vielen Preisangaben, die der Markt kontinuierlich liefert, einen markttypischen Durchschnittspreis zu ermitteln. Also: Entwicklung läßt sich nur insoweit beschreiben, als es gelingt, ausgewählte sozioökonomische Größen (Variablen) mit Hilfe empirisch-historischer Indikatoren abzubilden. Damit sind säkulare Trends Bewegungsmuster langfristiger ökonomischer Entwicklung, die sich in ausgewählten ökonomischen Indikatoren feststellen lassen.
Selbstverständlich hat die Verwendung solch quantitativer Indikatoren auch Nachteile. Erstens vermitteln sie den Eindruck einer Genauigkeit, die in den meisten Fällen nicht gegeben ist und gerade ein historisches Problem darstellt. Meistens bieten sie auch nur grobe Näherungen des gemeinten Sachverhalts. Darüber hinaus impliziert die Arbeit mit quantitativen Indikatoren, daß alle nicht meßbaren Dimensionen ökonomischer Entwicklung ausgeblendet werden. Noch eine weitere Einschränkung sei erwähnt. Wenn, wie hier beabsichtigt, bestimmte Faktoren über Jahrhunderte hinweg in Längsschnitten dargestellt werden, geht das auf Kosten des historischen Verständnisses. Soziale und wirtschaftliche Gegebenheiten bilden in den verschiedenen Zeitabschnitten der Geschichte komplexe und ganzheitliche Strukturen, die bei einer systematisch angelegten Längsschnittanalyse auseinandergerissen werden. Das statistische Material wurde vorwiegend in Form von Graphiken aufbereitet. Sie sollen die langfristigen Entwicklungsmuster anhand des zeitlichen Verlaufs der Indikatoren verdeutlichen.
Bei der Studie handelt es sich um eine Rekonstruktion säkularer Trends der deutschen Wirtschaft, verbunden mit einer Datenkompilation ausgewählter historischer Zeitreihen zur Wirtschaftsentwicklung.
Eine Erörterung säkularer Trends der deutschen Wirtschaft über einen Zeitraum von 1000 Jahren ist aus mehrerlei Gründen ein gewagtes Unterfangen. Weder gab es über den gesamten hier zur Betrachtung anstehenden Zeitraum im staatsrechtlichen Sinne ein "Deutschland", noch im ökonomischen Sinne eine deutsche Volkswirtschaft. Das, was wir heute als deutsche Wirtschaft bezeichnen, ist ein relativ junges Gebilde, das zudem durch die 1990 erfolgte Wiedervereinigung eine grundlegende Veränderung erfahren hat.
Auch der Begriff Säkulartrend, der ursprünglich aus der Astronomie stammt, ist sowohl im Bereich der Geschichtswissenschaft als auch der Ökonomik mehrdeutig. Von verschiedenen Autoren werden unterschiedliche Begriffe fast bedeutungsgleich verwendet: Longue dureé, Wechsellagen, Wirtschaftsstufen, Lange Wellen, Wachstum und Entwicklung, um nur einige zu nennen. Eine sehr anschauliche Beschreibung des Säkulartrends gibt Fernand Braudel, wenn er schreibt: "Als fortgesetzt in gleicher Richtung verlaufende, im Augenblick kaum wahrnehmbare Bewegung stellt der Trend einen kumulativen Prozeß dar. Sich selbst steigernd, hebt er die Masse der Preise und Wirtschaftsaktivitäten ganz allmählich bis zu dem Zeitpunkt an, von dem an er mit der gleichen Stetigkeit langsam, unmerklich, aber anhaltend ihren allgemeinen Niedergang bewirkt. So wenig der Trend von Jahr zu Jahr zählt, so entscheidend fällt er von Jahrhundert zu Jahrhundert ins Gewicht. Somit aber könnte der Versuch, ihn genauer zu messen und ihn [...] systematisch als Raster für die europäische Geschichte zu benutzen, gewisse Aufschlüsse über jene wirtschaftlichen Strömungen bringen, die uns mitreißen, und denen wir heute noch ausgeliefert sind, ohne daß wir sie wirklich durchschauen oder über zuverlässige Gegenmittel verfügen." (Braudel, Sozialgeschichte des 15.-18. Jahrhunderts, Bd. 3, Aufbruch zur Weltwirtschaft, München 1986, S. 80)
Offensichtlich kennzeichnen säkulare Trends wirtschaftliche Entwicklungsvorgänge, die über lange Zeit in eine bestimmte Richtung wirken und dabei mit einer zu- bzw. abnehmenden Wirtschaftsintensität verbunden sind. Obwohl sie in ihrer zeitlichen Dimension weit über die kurzfristigen Ernte- und Konjunkturschwankungen hinausreichen, schließen sie auch Krisenphasen, Entwicklungsbrüche und Strukturveränderungen ein. Sie sind nicht, oder nur sehr begrenzt steuerbar und entziehen sich häufig der durch das aktuelle Tagesgeschehen dominierten Wahrnehmung. Mit ihrem Auf und Ab kennzeichnen sie nicht nur die Dynamik wirtschaftlicher Entwicklung schlechthin, in ihnen spiegelt sich auch das Bewegungsmuster, in dem sich die langfristige wirtschaftliche Entwicklung vollzieht. Worin aber konkretisiert sich diese langfristige wirtschaftliche Dynamik? Wie lassen sich diese Bewegungsmuster über einen solch langen Zeitraum darstellen? Gibt es überhaupt durchgängig beschreibbare Entwicklungsmuster, oder haben sich nicht mit der Industrialisierung Produktionsweise und Produktionsverhältnisse so grundlegend verändert, daß eine tausend Jahre umspannende Betrachtung mehr verdeckt als erhellt? Und selbst dann, wenn man diese Bedenken ignoriert, wäre zu fragen, ob sich aufgrund unserer lückenhaften Kenntnisse und allzu spärlicher Quellen eine solche Säkularbetrachtung nicht generell verbietet.
Der folgende Beitrag geht davon aus, daß es gewisse Grundkonstanten gibt, die es sinnvoll erscheinen lassen, für eine derart weit gefaßte Periode nach durchgängigen
Entwicklungsmustern und Strukturelementen zu fragen. Dies ist zunächst zu begründen. Ausgangspunkt unserer Überlegungen ist das Wirtschaftshandeln des Menschen, durch das sich ökonomische Wirklichkeit konstituiert. Es vollzieht sich in Raum und Zeit und dient der Bedürfnisbefriedigung mittels knapper Güter. Dieses Handeln ist von einer Vielzahl von Faktoren beeinflußt, von demographischen, politischen, institutionellen, technischen, ökologischen und besonders auch von kulturellen. Der Mensch ist dabei sowohl Subjekt als auch Objekt einer auf bestimmten Ordnungen basierenden Wirtschaft. Durch diese Ordnungen, die auf Werten, Normen und Institutionen beruhen, werden Verhaltensweisen definiert und gelenkt. Wirtschaftliches Handeln vollzieht sich demnach in einem Rahmen, der die gesamte Kulturwelt des Menschen umfaßt.
Wirtschaftliches Handeln vollzieht sich aber auch im Spannungsfeld von Kontinuität und Wandel. Faktoren, die den Wandel bewirken und jene, die auf den Erhalt bestimmter Ordnungen und Verhaltensweisen abzielen, wirken gleichzeitig und beeinflussen sich gegenseitig. Wandel resultiert aus dem Spannungsverhältnis von Erwartungen, wirtschaftlicher Betätigung und dem Grad der Bedürfnisbefriedigung. Lassen sich bestimmte Erwartungen nicht realisieren, ist die Bedürfnisbefriedigung gescheitert. Handlungen, Verhaltenweisen und Erwartungen werden geändert. Derartige Veränderungen sind der Movens der sich in vielfältigster Form manifestierenden historisch-ökonomischen Entwicklung. Ökonomischer Wandel ist damit integraler Bestandteil des allumfassenden historischen Wandels.
In der zeitlichen Abfolge dieses vielschichtig interdependenten Wirtschaftshandelns konstituiert sich der Wirtschaftsprozeß. Diesen weit gefaßten und komplexen Erfahrungsgegenstand konstituieren naturräumliche Gegebenheiten ebenso wie Ereignisse, Prozesse und Strukturen aller Bereiche menschlichen und gesellschaftlichen Lebens. Was ist im hier zur Betrachtung vorgegebenen Jahrtausend nicht alles zu berücksichtigen? Der Aufschwung der Städte und des Handels, die Herausbildung des Arbeitsmarktes, die Zunahme der Bevölkerung, die Ausbreitung des Geldes, der Anstieg der Produktion, wachsende Arbeitsteilung, Ausdehnung des Fernhandels, Entstehung des Weltmarktes und nicht zuletzt der Aufstieg und Niedergang ganzer Nationen im Gefüge der Weltwirtschaft.
Die Darstellung des langfristigen Wirtschaftsprozesses erfordert Beschränkungen in sachlicher und thematischer Hinsicht auch dann, wenn die Zeitperiode wesentlich kürzer ist als hier. Was aber sind die Grundelemente dieses Prozesses? Eine Aufzählung zu geben, die allen Erfordernissen und Wünschen gerecht wird, ist nicht möglich. Im Mittelpunkt der hier gewählten Betrachtung stehen die Bevölkerung, die gesamtwirtschaftliche Produktion von Gütern und Dienstleistungen sowie die Produktionsfaktoren Boden, Arbeit, Kapital und technischer Fortschritt nebst dem damit verbundenen gesamtwirtschaftlichen Strukturwandel. Entwicklung und mithin säkulare Trends lassen sich in ihrem historischen Verlauf allerdings nur dann beschreiben, wenn es gelingt, deren Ausprägung in der historischen Zeit konkret zu verorten. Das geschieht in der Regel mit Hilfe sogenannter, meist quantitativer, Indikatoren. Um ein Beispiel zu nennen: Aussagen über die Entwicklung des allgemeinen Preisniveaus lassen sich nur dann machen, wenn es gelingt, aus den unendlich vielen Preisangaben, die der Markt kontinuierlich liefert, einen markttypischen Durchschnittspreis zu ermitteln. Also: Entwicklung läßt sich nur insoweit beschreiben, als es gelingt, ausgewählte sozioökonomische Größen (Variablen) mit Hilfe empirisch-historischer Indikatoren abzubilden. Damit sind säkulare Trends Bewegungsmuster langfristiger ökonomischer Entwicklung, die sich in ausgewählten ökonomischen Indikatoren feststellen lassen.
Selbstverständlich hat die Verwendung solch quantitativer Indikatoren auch Nachteile. Erstens vermitteln sie den Eindruck einer Genauigkeit, die in den meisten Fällen nicht gegeben ist und gerade ein historisches Problem darstellt. Meistens bieten sie auch nur grobe Näherungen des gemeinten Sachverhalts. Darüber hinaus impliziert die Arbeit mit quantitativen Indikatoren, daß alle nicht meßbaren Dimensionen ökonomischer Entwicklung ausgeblendet werden. Noch eine weitere Einschränkung sei erwähnt. Wenn, wie hier beabsichtigt, bestimmte Faktoren über Jahrhunderte hinweg in Längsschnitten dargestellt werden, geht das auf Kosten des historischen Verständnisses. Soziale und wirtschaftliche Gegebenheiten bilden in den verschiedenen Zeitabschnitten der Geschichte komplexe und ganzheitliche Strukturen, die bei einer systematisch angelegten Längsschnittanalyse auseinandergerissen werden. Das statistische Material wurde vorwiegend in Form von Graphiken aufbereitet. Sie sollen die langfristigen Entwicklungsmuster anhand des zeitlichen Verlaufs der Indikatoren verdeutlichen.
Methodologie
Untersuchungsgebiet:
Deutschland von 1200 bis 2002
Deutschland von 1200 bis 2002
Quellentypen:
Ausgewählte wissenschaftliche Publikationen. Ausgewählte Publikationen der amtlichen Statistik.
Ausgewählte wissenschaftliche Publikationen. Ausgewählte Publikationen der amtlichen Statistik.
Mehr
Verwendete Quellen (ausführliches Verzeichnis):
von Bath, S., 1963: The agrarian history of Western Europe A.D. 500-1850. London: Edward Arnold.
Braudel, F., 1986: Sozialgeschichte des 15.-18. Jahrhunderts, Bd. 3, Aufbruch zur Weltwirtschaft, München: Kindler Verlag.
Brown, Phelps E. H., Hopkins, Sheila V., 1955: Seven Centuries of the Prices of Consumables, compared with Builders' Wage-Rates, in: Economica NF 22, 1955, S. 195-206; NF 23, 1956, S. 296-314.
Direktauskunft Deutsches Patent- und Markenamt, Referat für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, 80297 München.
Direktauskunft IAB (Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung).
Direktauskunft DESTATIS (StaBA).
Direktauskunft U.S. Patent and Trademark Office.
Direktauskunft VGR der Länder.
Fischer, W./Krengel, J./Wietog, J., 1982: Sozialgeschichtliches Arbeitsbuch I, Materialien zur Statistik des Deutschen Bundes 1815-1870. München: Beck.
Glismann, H./Rodemer, H./Wolter, F., 1980: Lange Wellen wirtschaftlichen Wachstums - Replik und Weiterführung, Kieler Diskussionsbeiträge 74, Institut für Weltwirtschaft, Kiel.
Grömling, M./Lichtblau, K., 1997: Technologie, Produktivität und Strukturwandel. Beiträge zur Wirtschafts- und Sozialpolitik Nr. 238, 5/1997. Köln: Deutscher Instituts-Verlag.
Hesse, H. & Gahlen, B., 1965: Das Wachstum des Nettoinlandprodukts in Deutschland, 1850-1913, in Zeitschrift für die gesamten Staatswissenschaften, 121/3.
Herter-Eschweiler, R., 1998: Die langfristige Geburtenentwicklung in Deutschland der Versuch einer Integration bestehender Erklärungsansätze zum generativen Verhalten. In: Schriftenreihe des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung; Bd. 27. Opladen : Leske + Budrich.
Hoffmann, W. G., 1965: Das Wachstum der deutschen Wirtschaft seit der Mitte des 19. Jahrhunderts. Schriftenreihe: Enzyklopädie der Rechts- und Staatswissenschaft : Abt. Staatswissenschaften. Berlin: Springer.
Hubert, M.; 1998: Deutschland im Wandel - Geschichte der deutschen Bevölkerung seit 1815. Vierteljahrschrift für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte Beiheft 146, Stuttgart: Steiner.
Institut der deutschen Wirtschaft, Köln: Zahlen zur wirtschaftlichen Entwicklung der BRD, 1990,1996, 1998. Köln: Deutscher Instituts-Verlag.
Institut der deutschen Wirtschaft, Köln: Deutschland in Zahlen, 2003. Köln: Deutscher Instituts-Verlag.
Maddison, A., 1982: Phases of Capitalist Development. Oxford: Oxford University Press.
Maddison, A., 1991: Dynamic Forces in Capitalist Development: A Long-run Comparative View. Oxford: Oxford University Press.
Maddison, A., 1995: Monitoring the World Economy 1820-1992. Schriftenreihe: Development Centre studies. Paris: Development Centre of the Organisation for Economic Co-operation and Development.
Maddison, A., 2001: The World Economy - A Millennial Perspective. Schriftenreihe: Development Centre studies. Paris: Development Centre of the Organisation for Economic Co-operation and Development.
Metz, R., 2002: Trend, Zyklus, Zufall: Bestimmungsgründe und Verlaufsformen langfristiger Wachstumsschwankungen. Vierteljahrschrift für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte : Beiheft 165. Stuttgart: Steiner.
Mitchell, B.R., 1992: International Historical Statistics Europe 1750-1988. London: Macmillan.
Ott, H.; Schäfer, H. (Hrsg.); 1984: Wirtschafts-Ploetz: die Wirtschaftsgeschichte zum Nachschlagen. Freiburg/Würzburg: Ploetz.
Petzina, D./Abelshauer, W./Faust, A., 1978: Sozialgeschichtliches Arbeitbuch Band III, Materialien zur Statistik des Deutschen Reiches 1914-1945. München: Beck.
Pfister, C., 1994: Bevölkerungsgeschichte und historische Demographie: 1500-1800. Enzyklopädie deutscher Geschichte; Bd. 28. München: Oldenbourg.
Rietschel, A./Spoerer, M., 1997: Das Bruttosozialprodukt nach den amtlichen Volkseinkommens- und Sozialproduktstatistiken 1901-1995, in: Jahrbuch für Wirtschaftsgeschichte, 1997/2, S. 27-54.
Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, Gutachten 1991/1992, 1997/1998, 1998/1999, 2003/2004. Stuttgart: Metzler-Poeschel.
Sommariva, A. & Tullio, G., 1987: German Macroeconomic History, 1880-1979. New York: St. Martin’s Press.
Statistisches Bundesamt Wiesbaden: GENESIS-Online (http://www.destatis.de/genesis).
Statistisches Bundesamt Wiesbaden (Hrsg.), 1972: Bevölkerung und Wirtschaft 1872-1972. Stuttgart, Mainz: W. Kohlhammer.
Statistisches Bundesamt Wiesbaden (Hrsg.), 1973: Lange Reihen zur Wirtschaftsentwicklung 1973. Stuttgart: Metzler-Poeschel.
Statistisches Bundesamt Wiesbaden (Hrsg.), 1982: Lange Reihen zur Wirtschaftsentwicklung 1982. Stuttgart: Metzler-Poeschel.
Statistisches Bundesamt Wiesbaden (Hrsg.), versch. Jahrgänge: Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland. Stuttgart, Mainz: Kohlhammer (bis 1989). Stuttgart: Metzler-Poeschel (ab 1990).
VGR der Länder (Tab. 16: http://www.vgrdl.de/Arbeitskreis_VGR/tab16.asp).
VGR der Länder, Rückrechnungen nach ESVG1995 (Tab. R10: http://www.vgrdl.de/Arbeitskreis_VGR/Rtab10.asp).
Wagner-Döbler, R., 1997: Wachstumszyklen technisch-wissenschaftlicher Kreativität: eine quantitative Studie unter besonderer Beachtung der Mathematik. Frankfurt: Campus-Verlag.
Windolf, P., 1997: Expansion and Structural Change - Higher Education in Germany, the United States, and Japan, 1870-1990. Boulder: Westview.
von Bath, S., 1963: The agrarian history of Western Europe A.D. 500-1850. London: Edward Arnold.
Braudel, F., 1986: Sozialgeschichte des 15.-18. Jahrhunderts, Bd. 3, Aufbruch zur Weltwirtschaft, München: Kindler Verlag.
Brown, Phelps E. H., Hopkins, Sheila V., 1955: Seven Centuries of the Prices of Consumables, compared with Builders' Wage-Rates, in: Economica NF 22, 1955, S. 195-206; NF 23, 1956, S. 296-314.
Direktauskunft Deutsches Patent- und Markenamt, Referat für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, 80297 München.
Direktauskunft IAB (Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung).
Direktauskunft DESTATIS (StaBA).
Direktauskunft U.S. Patent and Trademark Office.
Direktauskunft VGR der Länder.
Fischer, W./Krengel, J./Wietog, J., 1982: Sozialgeschichtliches Arbeitsbuch I, Materialien zur Statistik des Deutschen Bundes 1815-1870. München: Beck.
Glismann, H./Rodemer, H./Wolter, F., 1980: Lange Wellen wirtschaftlichen Wachstums - Replik und Weiterführung, Kieler Diskussionsbeiträge 74, Institut für Weltwirtschaft, Kiel.
Grömling, M./Lichtblau, K., 1997: Technologie, Produktivität und Strukturwandel. Beiträge zur Wirtschafts- und Sozialpolitik Nr. 238, 5/1997. Köln: Deutscher Instituts-Verlag.
Hesse, H. & Gahlen, B., 1965: Das Wachstum des Nettoinlandprodukts in Deutschland, 1850-1913, in Zeitschrift für die gesamten Staatswissenschaften, 121/3.
Herter-Eschweiler, R., 1998: Die langfristige Geburtenentwicklung in Deutschland der Versuch einer Integration bestehender Erklärungsansätze zum generativen Verhalten. In: Schriftenreihe des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung; Bd. 27. Opladen : Leske + Budrich.
Hoffmann, W. G., 1965: Das Wachstum der deutschen Wirtschaft seit der Mitte des 19. Jahrhunderts. Schriftenreihe: Enzyklopädie der Rechts- und Staatswissenschaft : Abt. Staatswissenschaften. Berlin: Springer.
Hubert, M.; 1998: Deutschland im Wandel - Geschichte der deutschen Bevölkerung seit 1815. Vierteljahrschrift für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte Beiheft 146, Stuttgart: Steiner.
Institut der deutschen Wirtschaft, Köln: Zahlen zur wirtschaftlichen Entwicklung der BRD, 1990,1996, 1998. Köln: Deutscher Instituts-Verlag.
Institut der deutschen Wirtschaft, Köln: Deutschland in Zahlen, 2003. Köln: Deutscher Instituts-Verlag.
Maddison, A., 1982: Phases of Capitalist Development. Oxford: Oxford University Press.
Maddison, A., 1991: Dynamic Forces in Capitalist Development: A Long-run Comparative View. Oxford: Oxford University Press.
Maddison, A., 1995: Monitoring the World Economy 1820-1992. Schriftenreihe: Development Centre studies. Paris: Development Centre of the Organisation for Economic Co-operation and Development.
Maddison, A., 2001: The World Economy - A Millennial Perspective. Schriftenreihe: Development Centre studies. Paris: Development Centre of the Organisation for Economic Co-operation and Development.
Metz, R., 2002: Trend, Zyklus, Zufall: Bestimmungsgründe und Verlaufsformen langfristiger Wachstumsschwankungen. Vierteljahrschrift für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte : Beiheft 165. Stuttgart: Steiner.
Mitchell, B.R., 1992: International Historical Statistics Europe 1750-1988. London: Macmillan.
Ott, H.; Schäfer, H. (Hrsg.); 1984: Wirtschafts-Ploetz: die Wirtschaftsgeschichte zum Nachschlagen. Freiburg/Würzburg: Ploetz.
Petzina, D./Abelshauer, W./Faust, A., 1978: Sozialgeschichtliches Arbeitbuch Band III, Materialien zur Statistik des Deutschen Reiches 1914-1945. München: Beck.
Pfister, C., 1994: Bevölkerungsgeschichte und historische Demographie: 1500-1800. Enzyklopädie deutscher Geschichte; Bd. 28. München: Oldenbourg.
Rietschel, A./Spoerer, M., 1997: Das Bruttosozialprodukt nach den amtlichen Volkseinkommens- und Sozialproduktstatistiken 1901-1995, in: Jahrbuch für Wirtschaftsgeschichte, 1997/2, S. 27-54.
Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, Gutachten 1991/1992, 1997/1998, 1998/1999, 2003/2004. Stuttgart: Metzler-Poeschel.
Sommariva, A. & Tullio, G., 1987: German Macroeconomic History, 1880-1979. New York: St. Martin’s Press.
Statistisches Bundesamt Wiesbaden: GENESIS-Online (http://www.destatis.de/genesis).
Statistisches Bundesamt Wiesbaden (Hrsg.), 1972: Bevölkerung und Wirtschaft 1872-1972. Stuttgart, Mainz: W. Kohlhammer.
Statistisches Bundesamt Wiesbaden (Hrsg.), 1973: Lange Reihen zur Wirtschaftsentwicklung 1973. Stuttgart: Metzler-Poeschel.
Statistisches Bundesamt Wiesbaden (Hrsg.), 1982: Lange Reihen zur Wirtschaftsentwicklung 1982. Stuttgart: Metzler-Poeschel.
Statistisches Bundesamt Wiesbaden (Hrsg.), versch. Jahrgänge: Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland. Stuttgart, Mainz: Kohlhammer (bis 1989). Stuttgart: Metzler-Poeschel (ab 1990).
VGR der Länder (Tab. 16: http://www.vgrdl.de/Arbeitskreis_VGR/tab16.asp).
VGR der Länder, Rückrechnungen nach ESVG1995 (Tab. R10: http://www.vgrdl.de/Arbeitskreis_VGR/Rtab10.asp).
Wagner-Döbler, R., 1997: Wachstumszyklen technisch-wissenschaftlicher Kreativität: eine quantitative Studie unter besonderer Beachtung der Mathematik. Frankfurt: Campus-Verlag.
Windolf, P., 1997: Expansion and Structural Change - Higher Education in Germany, the United States, and Japan, 1870-1990. Boulder: Westview.
Mehr
Anmerkungen:
Hinweise auf das verwendete Material und Probleme seiner Bearbeitung:
Die Rekonstruktion quantitativer Indikatoren für den hier zur Betrachtung anstehenden Zeitraum ist mit einer Reihe teilweise unüberwindlicher Schwierigkeiten verbunden. Viele der hier dargestellten Langfristreihen lassen sich lediglich als Interpretationsvorschläge, keinesfalls aber als exakte Daten verstehen. Die erste Hälfte des vorigen Jahrhunderts stellt in vielerlei Hinsicht eine Epochengrenze dar. Sie markiert nicht nur den Übergang von der vorindustriellen zur industriellen Epoche, sie setzt auch eine neue Dimension bezüglich der Verfügbarkeit langfristiger Indikatoren. Für die vorindustrielle Zeit ist man immer noch auf ein recht heterogenes Material angewiesen, das sich nur sehr eingeschränkt bzw. überhaupt nicht im modernen Sinne als Makrovariablen interpretieren läßt. Wichtige Darstellungen und Materialien für diese Zeit verdanken wir Wilhelm Abel und seiner Schule.
Für die Zeit nach 1850 ist das Werk von W.G. Hoffmann, obwohl viel kritisiert, nach wie vor unentbehrlich. Sehr viele der hier verwendeten Reihen entstammen diesem Werk. Sie sind mit Hilfe der Angaben der amtlichen Statistik in die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg verlängert worden. In diesem Zusammenhang sehr nützlich sind die Tabellenanhänge der Jahresgutachten des Sachverständigenrats zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung. Umfangreiches und didaktisch gut aufbereitetes Zahlenmaterial enthalten auch die Sozialgeschichtlichen Arbeitsbücher sowie die vom Statistischen Bundesamt herausgegebenen Datenreports. Für internationale Vergleiche unverzichtbar sind die Arbeiten von Angus Maddison. Er hat unter anderem die Zahlen zur gesamtwirtschaftlichen Produktion anhand von Kaufkraftparitäten in internationale Dollars umgerechnet und sie damit international und intertemporal vergleichbar gemacht. Trotz aller Schwächen gibt es dazu gegenwärtig keine Alternative.
Die häufigen Gebietsveränderungen Deutschlands stellen ein weiteres schwerwiegendes Hindernis bei der Darstellung langfristiger Entwicklungstrends dar. Maddison hat mit großem Aufwand versucht, die Einflüsse dieser Gebietsveränderungen bei der Berechnung der verschiedenen Sozialproduktziffern zu bestimmen. Viele andere Indikatoren liegen aber nur für die jeweiligen Gebietsgrenzen vor. Ein weiteres Problem stellen die aufgrund der Weltkriege, der Hyperinflation sowie der Weltwirtschaftskrise fehlenden oder verzerrten Werte dar. Generell finden sich in dem Werk von Hoffmann für die Jahre 1914-23 und 1940-48 keine Angaben, so daß hier Lücken im zeitlichen Ablauf schmerzlich sichtbar werden. In der Regel wurde darauf verzichtet, die Quellen und Berechnungsmethoden zu jedem der hier dargestellten Indikatoren anzugeben, da dies den Umfang des Beitrags gesprengt und den Leser mit einem Wust von Details überlastet hätte. Abschließend seien noch einige wichtige Quellen in alphabetischer Reihenfolge genannt. Damit ist selbstverständlich kein Anspruch auf Vollständigkeit verbunden. Die Angaben ermöglichen aber einen schnellen Zugang zu weiterer Literatur.
Tabellenverzeichnis zu den Diagrammen in der Publikation:
Das folgende Tabellenverzeichnis dient der Zitierweise bei der Verwendung der Daten. Zu zitieren sind die Daten durch die Angabe der entsprechenden Seitenzahl in der o.g. Publikation.
Seite 431: Bevölkerungsentwicklung in Deutschland (1200-2002)
Seite 433: Auswanderung aus Deutschland (1820-2002)
Seite 434: Lebendgeborene und Gestorbene je 1000 Einwohner in Deutschland (1820-2000)
Seite 434: Lebenserwartung von Männern und Frauen in Deutschland (1871- 2001)
Seite 441: Wachstumsraten des realen Bruttoinlandsprodukts pro Kopf der Bevölkerung
Seite 442: Reales Bruttoinlandsprodukt pro Kopf der Bevölkerung in Deutschland (1850-2002)
Seite 442: Wachstumsraten des realen Bruttoinlandsprodukts pro Kopf der Bevölkerung in Deutschland (1851-2002)
Seite 449: Hektarerträge bei Weizen und Roggen in Deutschland (1850-2000)
Seite 450: Brutto-Wertschöpfung des primären Sektors im Vergleich zur gesamten Volkswirtschaft (1850-2002)
Seite 451: Prozentualer Anteil der Brutto-Wertschöpfung des primären Sektors an der gesamten Wertschöpfung der Volkswirtschaft (1850 -2002)
Seite 455: Preisindex der Lebenshaltungskosten und Reallohnindex in England (1264-1953)
Seite 456: Erwerbstätige in Deutschland (1800-2003)
Seite 456: Durchschnittliche wöchentliche Arbeitszeit im Bergbau und in Industrie und Handwerk (1850-2002)
Seite 457: Insgesamt geleistete Arbeitsstunden in Deutschland (1850-2003)
Seite 458: Bruttoinlandsprodukt pro Kopf, Arbeitsvolumen und durchschnittliche Wochenarbeitszeit (1850-2002)
Seite 459: Index der Reallöhne in Deutschland (1810-2002)
Seite 461: Arbeitslosenquote in Deutschland (1887-2002)
Seite 462: Prozentualer Anteil der Beschäftigten im primären, sekundären und tertiären Sektor an der Gesamtbeschäftigung (1800-2003)
Seite 465: Kapitalstock in Deutschland (1850-2000)
Seite 467: Nettoinvestitionen in Deutschland (1850-2002)
Seite 467: Nettoinvestitionsquote in Deutschland (1850-2003)
Seite 470: Index der Kapitalintensität und der Arbeitsproduktivität (BIP pro Kopf) in Deutschland (1850-2001)
Seite 472: Kapitalrendite in Deutschland (1850-1998)
Seite 473: Kapitalkoeffizient in Deutschland (1850-2000)
Seite 476: Totale Faktorproduktivität in Deutschland (1870-1999)
Seite 477: Bildungsquoten in Deutschland und den USA (1870-1992)
Seite 480: Anzahl der in Deutschland (1812-2003) und den USA (1791-2000) erteilten Patente
Hinweise auf das verwendete Material und Probleme seiner Bearbeitung:
Die Rekonstruktion quantitativer Indikatoren für den hier zur Betrachtung anstehenden Zeitraum ist mit einer Reihe teilweise unüberwindlicher Schwierigkeiten verbunden. Viele der hier dargestellten Langfristreihen lassen sich lediglich als Interpretationsvorschläge, keinesfalls aber als exakte Daten verstehen. Die erste Hälfte des vorigen Jahrhunderts stellt in vielerlei Hinsicht eine Epochengrenze dar. Sie markiert nicht nur den Übergang von der vorindustriellen zur industriellen Epoche, sie setzt auch eine neue Dimension bezüglich der Verfügbarkeit langfristiger Indikatoren. Für die vorindustrielle Zeit ist man immer noch auf ein recht heterogenes Material angewiesen, das sich nur sehr eingeschränkt bzw. überhaupt nicht im modernen Sinne als Makrovariablen interpretieren läßt. Wichtige Darstellungen und Materialien für diese Zeit verdanken wir Wilhelm Abel und seiner Schule.
Für die Zeit nach 1850 ist das Werk von W.G. Hoffmann, obwohl viel kritisiert, nach wie vor unentbehrlich. Sehr viele der hier verwendeten Reihen entstammen diesem Werk. Sie sind mit Hilfe der Angaben der amtlichen Statistik in die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg verlängert worden. In diesem Zusammenhang sehr nützlich sind die Tabellenanhänge der Jahresgutachten des Sachverständigenrats zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung. Umfangreiches und didaktisch gut aufbereitetes Zahlenmaterial enthalten auch die Sozialgeschichtlichen Arbeitsbücher sowie die vom Statistischen Bundesamt herausgegebenen Datenreports. Für internationale Vergleiche unverzichtbar sind die Arbeiten von Angus Maddison. Er hat unter anderem die Zahlen zur gesamtwirtschaftlichen Produktion anhand von Kaufkraftparitäten in internationale Dollars umgerechnet und sie damit international und intertemporal vergleichbar gemacht. Trotz aller Schwächen gibt es dazu gegenwärtig keine Alternative.
Die häufigen Gebietsveränderungen Deutschlands stellen ein weiteres schwerwiegendes Hindernis bei der Darstellung langfristiger Entwicklungstrends dar. Maddison hat mit großem Aufwand versucht, die Einflüsse dieser Gebietsveränderungen bei der Berechnung der verschiedenen Sozialproduktziffern zu bestimmen. Viele andere Indikatoren liegen aber nur für die jeweiligen Gebietsgrenzen vor. Ein weiteres Problem stellen die aufgrund der Weltkriege, der Hyperinflation sowie der Weltwirtschaftskrise fehlenden oder verzerrten Werte dar. Generell finden sich in dem Werk von Hoffmann für die Jahre 1914-23 und 1940-48 keine Angaben, so daß hier Lücken im zeitlichen Ablauf schmerzlich sichtbar werden. In der Regel wurde darauf verzichtet, die Quellen und Berechnungsmethoden zu jedem der hier dargestellten Indikatoren anzugeben, da dies den Umfang des Beitrags gesprengt und den Leser mit einem Wust von Details überlastet hätte. Abschließend seien noch einige wichtige Quellen in alphabetischer Reihenfolge genannt. Damit ist selbstverständlich kein Anspruch auf Vollständigkeit verbunden. Die Angaben ermöglichen aber einen schnellen Zugang zu weiterer Literatur.
Tabellenverzeichnis zu den Diagrammen in der Publikation:
Das folgende Tabellenverzeichnis dient der Zitierweise bei der Verwendung der Daten. Zu zitieren sind die Daten durch die Angabe der entsprechenden Seitenzahl in der o.g. Publikation.
Seite 431: Bevölkerungsentwicklung in Deutschland (1200-2002)
Seite 433: Auswanderung aus Deutschland (1820-2002)
Seite 434: Lebendgeborene und Gestorbene je 1000 Einwohner in Deutschland (1820-2000)
Seite 434: Lebenserwartung von Männern und Frauen in Deutschland (1871- 2001)
Seite 441: Wachstumsraten des realen Bruttoinlandsprodukts pro Kopf der Bevölkerung
Seite 442: Reales Bruttoinlandsprodukt pro Kopf der Bevölkerung in Deutschland (1850-2002)
Seite 442: Wachstumsraten des realen Bruttoinlandsprodukts pro Kopf der Bevölkerung in Deutschland (1851-2002)
Seite 449: Hektarerträge bei Weizen und Roggen in Deutschland (1850-2000)
Seite 450: Brutto-Wertschöpfung des primären Sektors im Vergleich zur gesamten Volkswirtschaft (1850-2002)
Seite 451: Prozentualer Anteil der Brutto-Wertschöpfung des primären Sektors an der gesamten Wertschöpfung der Volkswirtschaft (1850 -2002)
Seite 455: Preisindex der Lebenshaltungskosten und Reallohnindex in England (1264-1953)
Seite 456: Erwerbstätige in Deutschland (1800-2003)
Seite 456: Durchschnittliche wöchentliche Arbeitszeit im Bergbau und in Industrie und Handwerk (1850-2002)
Seite 457: Insgesamt geleistete Arbeitsstunden in Deutschland (1850-2003)
Seite 458: Bruttoinlandsprodukt pro Kopf, Arbeitsvolumen und durchschnittliche Wochenarbeitszeit (1850-2002)
Seite 459: Index der Reallöhne in Deutschland (1810-2002)
Seite 461: Arbeitslosenquote in Deutschland (1887-2002)
Seite 462: Prozentualer Anteil der Beschäftigten im primären, sekundären und tertiären Sektor an der Gesamtbeschäftigung (1800-2003)
Seite 465: Kapitalstock in Deutschland (1850-2000)
Seite 467: Nettoinvestitionen in Deutschland (1850-2002)
Seite 467: Nettoinvestitionsquote in Deutschland (1850-2003)
Seite 470: Index der Kapitalintensität und der Arbeitsproduktivität (BIP pro Kopf) in Deutschland (1850-2001)
Seite 472: Kapitalrendite in Deutschland (1850-1998)
Seite 473: Kapitalkoeffizient in Deutschland (1850-2000)
Seite 476: Totale Faktorproduktivität in Deutschland (1870-1999)
Seite 477: Bildungsquoten in Deutschland und den USA (1870-1992)
Seite 480: Anzahl der in Deutschland (1812-2003) und den USA (1791-2000) erteilten Patente
Bearbeitungshinweise
Datum der Archivierung: April 2005
Jahr der Online-Publikation: 2005
Bearbeiter in GESIS: Thomas Schlösser
Version:Version 1.0.0
Zugangsklasse: -1
Jahr der Online-Publikation: 2005
Bearbeiter in GESIS: Thomas Schlösser
Version:Version 1.0.0
Zugangsklasse: -1
Materialien zur Studie
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