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Studien Zeitreihen |
ZA 8510 | Unternehmen | Bloemer, Vera Rosemarie, Unternehmensstrategie am Beispiel einer württembergischen Cattunmanufaktur und ihrer Entwicklung vom Familienunternehmen zur Aktiengesellschaft, 1754 bis 1966 – Beschäftigte, Löhne, Produktion, Investitionen, Kapital, Bilanzzahlen. |
119 Zeitreihen (1760 - 1989) 20 Tabellen |
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Bibliographische Angaben
Studiennummer: ZA 8510
Studientitel: Unternehmensstrategie am Beispiel einer württembergischen Cattunmanufaktur und ihrer Entwicklung vom Familienunternehmen zur Aktiengesellschaft, 1754 bis 1966 – Beschäftigte, Löhne, Produktion, Investitionen, Kapital, Bilanzzahlen.
Erhebungs- bzw. Untersuchungszeitraum: 1760 - 1989
Primärforscher: Bloemer, Vera Rosemarie
Veröffentlichung (gedruckte Veröffentlichung): Bloemer, Vera Rosemarie, 1991: Die Württembergische Cattunmanufaktur zu Heidenheim in der Brenz 1754 – 1966. Unternehmensstrategien in zwei Jahrhunderten. Diss., Ruprecht-Karls-Universität zu Heidelberg.
Empfohlene Zitation (Datensatz):
Bloemer, Vera Rosemarie, (1991 [2011]) Unternehmensstrategie am Beispiel einer württembergischen Cattunmanufaktur und ihrer Entwicklung vom Familienunternehmen zur Aktiengesellschaft, 1754 bis 1966 – Beschäftigte, Löhne, Produktion, Investitionen, Kapital, Bilanzzahlen.
Daten entnommen aus:
GESIS Datenarchiv, Köln. histat.
Studiennummer 8510
Datenfile Version 1.0.0
Studientitel: Unternehmensstrategie am Beispiel einer württembergischen Cattunmanufaktur und ihrer Entwicklung vom Familienunternehmen zur Aktiengesellschaft, 1754 bis 1966 – Beschäftigte, Löhne, Produktion, Investitionen, Kapital, Bilanzzahlen.
Erhebungs- bzw. Untersuchungszeitraum: 1760 - 1989
Primärforscher: Bloemer, Vera Rosemarie
Veröffentlichung (gedruckte Veröffentlichung): Bloemer, Vera Rosemarie, 1991: Die Württembergische Cattunmanufaktur zu Heidenheim in der Brenz 1754 – 1966. Unternehmensstrategien in zwei Jahrhunderten. Diss., Ruprecht-Karls-Universität zu Heidelberg.
Empfohlene Zitation (Datensatz):
Bloemer, Vera Rosemarie, (1991 [2011]) Unternehmensstrategie am Beispiel einer württembergischen Cattunmanufaktur und ihrer Entwicklung vom Familienunternehmen zur Aktiengesellschaft, 1754 bis 1966 – Beschäftigte, Löhne, Produktion, Investitionen, Kapital, Bilanzzahlen.
Daten entnommen aus:
GESIS Datenarchiv, Köln. histat.
Studiennummer 8510
Datenfile Version 1.0.0
Inhalt der Studie
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Studienbeschreibung:
Gegenstand der Studie:
Das Unternehmen, seine Leitungsebene (Management / der Unternehmer) sowie die Beziehung des Unternehmens zur Umwelt sind Gegenstand unternehmensgeschichtlicher Fragestellungen. Ziel ist es, die komplexe Ereignisfülle historischer Entwicklungen an einem konkreten Beispiel aufzuarbeiten. Im Vordergrund steht der historische Prozeß des Unternehmens selbst. „Es gilt herauszufinden, wie Unternehmer/Unternehmen auf bestimmte Situationen bzw. allgemeine, soziale, politische und technische Entwicklungen reagiert haben.“ (S. 15).
„Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Württembergischen Cattunmanufaktur (WCM), einem Textilveredelungsunternehmen Württembergs, das 1754 gegründet wurde und bis 1966 produzierte. Bis heute wird das Unternehmen an der Stuttgarter Börse notiert, es dient wechselnden Eigentümern als Finanzierungs- und Verwaltungsgesellschaft.“ (S. 15)
Die Analyse des mehr als zweihundert Jahre umfassenden Materials behandelt die Entwicklung des Unternehmens von der Gründung, den Aufbaujahren, der Blüte, den Kriegs- und Nachkriegszeiten, bis hin zur Produktionseinstellung in einer Phase allgemeiner wirtschaftlicher Hochkonjunktur.
Bei der Analyse werden folgende drei Ansätze der Unternehmensgeschichte verbunden:
- die empirische Beschreibung des Unternehmens anhand historischen Materials,
- die fokussierte Betrachtung, um mit Hilfe einer Fragestellung an der Lösung von Problemen der Unternehmensgeschichte mitzuwirken, und
- die analytische Bearbeitung, um Theorien der Unternehmensgeschichte zu prüfen und ggf. weiterzuentwickeln.
„Die Geschichtsforschung ist auf das detaillierte Quellenstudium angewiesen, eine Verbindung der Ansätze ermöglicht es jedoch, von der Deskription über die Analyse zur Abstraktion und damit zu Aussagen mit allgemeingültiger Relevanz zu gelangen.“ (S. 14)
Zeit und Ort der Untersuchung:
Durch die Untersuchung einer mikroökonomischen Wirtschaftseinheit soll ein Beitrag zu Fragen der Unternehmensgeschichtsforschung und der makroökonomischen Wirtschaftsgeschichte Württembergs erstellt werden. Weiterhin bietet es sich an, exemplarisch den Lebenszyklus eines Unternehmens zu verfolgen und herauszufinden, welche Indikatoren unternehmerische Aktivitäten, Planungen und Entscheidungen auslösen und beeinflussen.
Die räumliche Abgrenzung wird durch den Standort des Unternehmens in Sulz in Heidenheim vorgegeben. Weitere Anknüpfungspunkte ergeben sich aufgrund der Lage und der Geschäftsverbindungen innerhalb von Württemberg und dem deutschen Raum. Damit steht fest, dass das Untersuchungsgebiet sich auf den Zollverein, das Deutsche Reich sowie die Bundesrepublik Deutschland in den Grenzen bis 1990 bezieht.
Die Gründung des Unternehmens sowie der Zeitpunkt der Produktionseinstellung grenzen den Zeitraum der Analyse ein, der zwischen 1754 und 1966 liegt. Auf die weitere Entwicklung des Unternehmens als Börsenwert bis in die Gegenwart wird im Rahmen der vorliegenden Studie bis 1984 eingegangen.
Zur WCM:
Die WCM beginnt 1754 mit dem Spinnen, Weben, Drucken und Veredeln von Baumwolle. 1774 erfolgt in Heidenheim/Brenz die Errichtung eines Zweigbetriebs. Sukzessive konzentriert sich auf diesen Fabrikationssandort in Heidenheim die gesamte Produktion. 1806 wird der Gründungsbetrieb in Sulz aufgegeben. In den Akten finden sich verschiedene Bezeichnungen für die Cattunmanufaktur, die sich zum einen nach den Associes richten (Meebold, Hartenstein & Cie; Meebold, Heinlein & Co; Meebold, Schühle & Co), oder nach den Standorten (Heidenheimer (Cattun-)Manufaktur; Sulzer (Cattun-)Manufaktur), oder nach den Druckstoffen (Cattunfabrik; Cattunmanufaktur; Indiennefabrik; Zitzmanufaktur). Als Tochterfirma der Cattunmanufaktur wird die ‚Mechanische Baumwollspinnerei‘ eröffnet. Während das Stammhaus im Besitz der Familie Meebold bleibt und unter dem Namen ‚Indiennemanufaktur (oder –fabrik)‘ weitergeführt wird, übernimmt 1822 der Gesellschafter Ludwig Hartmann die Baumwollspinnerei. 1830 entsteht die Tüllweberei (Tüllweberei Meebold & Glaser), die allerdings 1838 wieder eingestellt werden mußte. Die Bereiche ‚Druckerei und Weberei‘, die von der Indiennemanufaktur wahrgenommen werden, werden als selbständiges Unternehmen (Cattundruckerei Meebold & Ostertag) ausgegliedert. Die Inhaber entwickeln den Bereich der Textilveredelung weiter. Der wachsende Kapitalbedarf erfordert die Umwandlung der Cattundruckerei in eine Kapitalgesellschaft, die ab 1856 als Württembergische Cattunmanufaktur AG (WCM AG) geführt wird.
Die Autorin spezifiziert ihre Fragestellung wie folgt:
Kernfrage der vorliegenden Studie ist die Analyse der Unternehmenspolitik als auch die Ausführung der formulierten Ziele und der einmal festgelegten Politik, oder - anders formuliert – es werden die Unternehmensstrategien des Managements der Württembergischen Cattunmanufaktur untersucht. Dabei wird das Unternehmen selber als Ergebnis von Entscheidungen und deren Realisierungen gesehen, welche die Stufen der Entwicklung von einem sogenannten „entrepreneurial enterprise“ zu einem sogenannten „managerial enterprise“ sind. Es stellen sich folgende Fragen:
- Wie reagiert das Unternehmen in bestimmten Situationen?
- Welche Vernetzungen sind zwischen den Entscheidungsträgern (Unternehmer und Manager) des Unternehmens entstanden?
- Welche Vernetzungen sind zwischen dem Unternehmen selbst und der Umwelt (Standort, Staat, Markt) entstanden?
Der Begriff der Unternehmensstrategie: Mit diesem Begriff wird die Festlegung eines Unternehmens auf eine Unternehmenspolitik durch die Unternehmensleitung als Grundlage der Planung bezeichnet. Die Unternehmensführung bestimmt den Unternehmensablauf, der von langfristigen Handlungskonzepten geprägt wird. Die Strategie der Unternehmensführung hat die Erhaltung und Fortentwicklung des Unternehmens unter Wahrung der Liquidität und Beachtung der exogenen Rahmenbedingungen zum Ziel. Die Unternehmensführung formuliert Zielsetzungen und die Politik des Unternehmens, die dann implementiert, kontrolliert und ggf. korrigiert werden.
Quellen:
Das Wirtschaftsarchiv Hohenheim verfügt über einen umfassenden Bestand der Akten der WCM-AG. Weitere Primärquellen zur WCM in der Zeit des 18. Und 19. Jahrhunderts befinden sich in Staatsarchiven und Stadtarchiven. Die zahlreichen Briefwechsel der Unternehmer mit staatlichen Stellen ermöglichen eine Darstellung des Unternehmens aus eigener Sicht wie auch von außen.
Unterlagen der Spinnerei Weberei Bayreuth, Hauptaktionär und beherrschende Gesellschaft der WCM-AG ab 1922, befinden sich in Privatbesitz und waren für die Arbeit nicht zugänglich.
Jahresberichte der Industrie- und Handelskammern und die Oberamtsbeschreibungen sind die Basis für weitere detaillierte Informationen.
Firmen- und Jubiläumsschriften sind eine weitere Quelle für die Analyse des Unternehmens. Dabei muss darauf hingewiesen werden, dass dieses Material von sehr unterschiedlicher Qualität ist.
Die Autorin zieht darüber hinaus vorliegende wissenschaftliche Arbeiten für ihre Studie heran.
Abschließende Zusammenfassung, Aufbau der Arbeit:
Die Zeitreihen der vorliegenden Studie beziehen sich hauptsächlich auf:
- Unternehmensführung (hier insbesondere auf die Personalfragen)
- Produktionsbereich: d.h. Produktion unter Berücksichtigung des technischen Fortschritts
- Markt- und Absatzfragen (insbesondere die Preisgestaltung)
- Investitions- und Finanzierungsfragen.
Aufgrund des sich wandelnden Charakters des Unternehmens bietet sich eine Unterteilung in zwei zeitliche Perioden an:
- Die erste Phase (1754-1855) wird von der Unternehmerfamilie Meebold gestaltet. Hier ist der Unternehmer Subjekt des wirtschaftlichen Handelns. Diese Phase liegt in der vorindustriellen Periode der württembergischen Wirtschaftsgeschichte.
- Die zweite Phase (1856-1966) beschreibt den Zeitraum, in dem das Unternehmen als eine Kapitalgesellschaft auftritt. Es wird von einer Personengruppe, den Gesellschaftern, geleitet und geprägt.
Die Untersuchung einer Unternehmensgeschichte über zwei Jahrhunderte ermöglicht es, die Auswirkungen des technischen Fortschritts aufzuzeigen. Welche Rolle spielen Invention, Innovationen, Imitationen und Investitionen bei der WCM-AG? Wie wird der Prozeß der Substitution der Arbeitskraft durch Kapital bewerkstelligt?
Die Autorin resümiert, dass die Analyse der WCM den ständigen Strukturwandel von Wirtschaft und Gesellschaft verdeutlicht, der unternehmerisches Planen und Handeln beeinflusst. Die Darstellung der Unternehmensentwicklung zeigt die Bedingungen erfolgreichen unternehmerischen Handelns in verschiedenen Konstellationen und ermöglicht es, aus der Vergangenheitsbetrachtung auch mit Hilfe von Analogien Parallelen und Konsequenzen zum aktuellen Geschehen zu ziehen. Am Beispiel dieses einen Unternehmens zeigen sich viele Probleme, mit denen sich ein Unternehmen im Merkantilismus und in der Industrialisierung bis zur Neuzeit konfrontiert sah. Es werden wichtige Phasen und Situationen, die in der Entwicklung nahezu jedes Industrieunternehmens auftreten (i.e.: Unternehmensleitung, Kapitalbeschaffung, Qualifizierung und Bindung der Beschäftigten, Einkaufs- und Verkaufspolitik der Waren, Implementierung des Technischen Fortschritts), deutlich.
Datentabellen in HISTAT (Thema: Unternehmensgeschichte):
A. Die Sulzer Cattunmanufaktur, das Unternehmen der Familie Meebold (1754-1855)
- Beschäftigte; Anzahl der Dampfmaschinen; Produktion; Entrichtete Zollbeträge
B. Die Württembergische Cattunmanufaktur AG (1856-1966)
B.1 Ausgewählte Daten zu Kapital, Löhne, Investitionen und Anleihen
B.2 Lange Reihen zu Bilanzen, Kennzahlen und Bewertungszahlen des börsennotierten Unternehmens WCM AG
C. Die WCM AG nach 1966
- Aktiva und Passiva
Gegenstand der Studie:
Das Unternehmen, seine Leitungsebene (Management / der Unternehmer) sowie die Beziehung des Unternehmens zur Umwelt sind Gegenstand unternehmensgeschichtlicher Fragestellungen. Ziel ist es, die komplexe Ereignisfülle historischer Entwicklungen an einem konkreten Beispiel aufzuarbeiten. Im Vordergrund steht der historische Prozeß des Unternehmens selbst. „Es gilt herauszufinden, wie Unternehmer/Unternehmen auf bestimmte Situationen bzw. allgemeine, soziale, politische und technische Entwicklungen reagiert haben.“ (S. 15).
„Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Württembergischen Cattunmanufaktur (WCM), einem Textilveredelungsunternehmen Württembergs, das 1754 gegründet wurde und bis 1966 produzierte. Bis heute wird das Unternehmen an der Stuttgarter Börse notiert, es dient wechselnden Eigentümern als Finanzierungs- und Verwaltungsgesellschaft.“ (S. 15)
Die Analyse des mehr als zweihundert Jahre umfassenden Materials behandelt die Entwicklung des Unternehmens von der Gründung, den Aufbaujahren, der Blüte, den Kriegs- und Nachkriegszeiten, bis hin zur Produktionseinstellung in einer Phase allgemeiner wirtschaftlicher Hochkonjunktur.
Bei der Analyse werden folgende drei Ansätze der Unternehmensgeschichte verbunden:
- die empirische Beschreibung des Unternehmens anhand historischen Materials,
- die fokussierte Betrachtung, um mit Hilfe einer Fragestellung an der Lösung von Problemen der Unternehmensgeschichte mitzuwirken, und
- die analytische Bearbeitung, um Theorien der Unternehmensgeschichte zu prüfen und ggf. weiterzuentwickeln.
„Die Geschichtsforschung ist auf das detaillierte Quellenstudium angewiesen, eine Verbindung der Ansätze ermöglicht es jedoch, von der Deskription über die Analyse zur Abstraktion und damit zu Aussagen mit allgemeingültiger Relevanz zu gelangen.“ (S. 14)
Zeit und Ort der Untersuchung:
Durch die Untersuchung einer mikroökonomischen Wirtschaftseinheit soll ein Beitrag zu Fragen der Unternehmensgeschichtsforschung und der makroökonomischen Wirtschaftsgeschichte Württembergs erstellt werden. Weiterhin bietet es sich an, exemplarisch den Lebenszyklus eines Unternehmens zu verfolgen und herauszufinden, welche Indikatoren unternehmerische Aktivitäten, Planungen und Entscheidungen auslösen und beeinflussen.
Die räumliche Abgrenzung wird durch den Standort des Unternehmens in Sulz in Heidenheim vorgegeben. Weitere Anknüpfungspunkte ergeben sich aufgrund der Lage und der Geschäftsverbindungen innerhalb von Württemberg und dem deutschen Raum. Damit steht fest, dass das Untersuchungsgebiet sich auf den Zollverein, das Deutsche Reich sowie die Bundesrepublik Deutschland in den Grenzen bis 1990 bezieht.
Die Gründung des Unternehmens sowie der Zeitpunkt der Produktionseinstellung grenzen den Zeitraum der Analyse ein, der zwischen 1754 und 1966 liegt. Auf die weitere Entwicklung des Unternehmens als Börsenwert bis in die Gegenwart wird im Rahmen der vorliegenden Studie bis 1984 eingegangen.
Zur WCM:
Die WCM beginnt 1754 mit dem Spinnen, Weben, Drucken und Veredeln von Baumwolle. 1774 erfolgt in Heidenheim/Brenz die Errichtung eines Zweigbetriebs. Sukzessive konzentriert sich auf diesen Fabrikationssandort in Heidenheim die gesamte Produktion. 1806 wird der Gründungsbetrieb in Sulz aufgegeben. In den Akten finden sich verschiedene Bezeichnungen für die Cattunmanufaktur, die sich zum einen nach den Associes richten (Meebold, Hartenstein & Cie; Meebold, Heinlein & Co; Meebold, Schühle & Co), oder nach den Standorten (Heidenheimer (Cattun-)Manufaktur; Sulzer (Cattun-)Manufaktur), oder nach den Druckstoffen (Cattunfabrik; Cattunmanufaktur; Indiennefabrik; Zitzmanufaktur). Als Tochterfirma der Cattunmanufaktur wird die ‚Mechanische Baumwollspinnerei‘ eröffnet. Während das Stammhaus im Besitz der Familie Meebold bleibt und unter dem Namen ‚Indiennemanufaktur (oder –fabrik)‘ weitergeführt wird, übernimmt 1822 der Gesellschafter Ludwig Hartmann die Baumwollspinnerei. 1830 entsteht die Tüllweberei (Tüllweberei Meebold & Glaser), die allerdings 1838 wieder eingestellt werden mußte. Die Bereiche ‚Druckerei und Weberei‘, die von der Indiennemanufaktur wahrgenommen werden, werden als selbständiges Unternehmen (Cattundruckerei Meebold & Ostertag) ausgegliedert. Die Inhaber entwickeln den Bereich der Textilveredelung weiter. Der wachsende Kapitalbedarf erfordert die Umwandlung der Cattundruckerei in eine Kapitalgesellschaft, die ab 1856 als Württembergische Cattunmanufaktur AG (WCM AG) geführt wird.
Die Autorin spezifiziert ihre Fragestellung wie folgt:
Kernfrage der vorliegenden Studie ist die Analyse der Unternehmenspolitik als auch die Ausführung der formulierten Ziele und der einmal festgelegten Politik, oder - anders formuliert – es werden die Unternehmensstrategien des Managements der Württembergischen Cattunmanufaktur untersucht. Dabei wird das Unternehmen selber als Ergebnis von Entscheidungen und deren Realisierungen gesehen, welche die Stufen der Entwicklung von einem sogenannten „entrepreneurial enterprise“ zu einem sogenannten „managerial enterprise“ sind. Es stellen sich folgende Fragen:
- Wie reagiert das Unternehmen in bestimmten Situationen?
- Welche Vernetzungen sind zwischen den Entscheidungsträgern (Unternehmer und Manager) des Unternehmens entstanden?
- Welche Vernetzungen sind zwischen dem Unternehmen selbst und der Umwelt (Standort, Staat, Markt) entstanden?
Der Begriff der Unternehmensstrategie: Mit diesem Begriff wird die Festlegung eines Unternehmens auf eine Unternehmenspolitik durch die Unternehmensleitung als Grundlage der Planung bezeichnet. Die Unternehmensführung bestimmt den Unternehmensablauf, der von langfristigen Handlungskonzepten geprägt wird. Die Strategie der Unternehmensführung hat die Erhaltung und Fortentwicklung des Unternehmens unter Wahrung der Liquidität und Beachtung der exogenen Rahmenbedingungen zum Ziel. Die Unternehmensführung formuliert Zielsetzungen und die Politik des Unternehmens, die dann implementiert, kontrolliert und ggf. korrigiert werden.
Quellen:
Das Wirtschaftsarchiv Hohenheim verfügt über einen umfassenden Bestand der Akten der WCM-AG. Weitere Primärquellen zur WCM in der Zeit des 18. Und 19. Jahrhunderts befinden sich in Staatsarchiven und Stadtarchiven. Die zahlreichen Briefwechsel der Unternehmer mit staatlichen Stellen ermöglichen eine Darstellung des Unternehmens aus eigener Sicht wie auch von außen.
Unterlagen der Spinnerei Weberei Bayreuth, Hauptaktionär und beherrschende Gesellschaft der WCM-AG ab 1922, befinden sich in Privatbesitz und waren für die Arbeit nicht zugänglich.
Jahresberichte der Industrie- und Handelskammern und die Oberamtsbeschreibungen sind die Basis für weitere detaillierte Informationen.
Firmen- und Jubiläumsschriften sind eine weitere Quelle für die Analyse des Unternehmens. Dabei muss darauf hingewiesen werden, dass dieses Material von sehr unterschiedlicher Qualität ist.
Die Autorin zieht darüber hinaus vorliegende wissenschaftliche Arbeiten für ihre Studie heran.
Abschließende Zusammenfassung, Aufbau der Arbeit:
Die Zeitreihen der vorliegenden Studie beziehen sich hauptsächlich auf:
- Unternehmensführung (hier insbesondere auf die Personalfragen)
- Produktionsbereich: d.h. Produktion unter Berücksichtigung des technischen Fortschritts
- Markt- und Absatzfragen (insbesondere die Preisgestaltung)
- Investitions- und Finanzierungsfragen.
Aufgrund des sich wandelnden Charakters des Unternehmens bietet sich eine Unterteilung in zwei zeitliche Perioden an:
- Die erste Phase (1754-1855) wird von der Unternehmerfamilie Meebold gestaltet. Hier ist der Unternehmer Subjekt des wirtschaftlichen Handelns. Diese Phase liegt in der vorindustriellen Periode der württembergischen Wirtschaftsgeschichte.
- Die zweite Phase (1856-1966) beschreibt den Zeitraum, in dem das Unternehmen als eine Kapitalgesellschaft auftritt. Es wird von einer Personengruppe, den Gesellschaftern, geleitet und geprägt.
Die Untersuchung einer Unternehmensgeschichte über zwei Jahrhunderte ermöglicht es, die Auswirkungen des technischen Fortschritts aufzuzeigen. Welche Rolle spielen Invention, Innovationen, Imitationen und Investitionen bei der WCM-AG? Wie wird der Prozeß der Substitution der Arbeitskraft durch Kapital bewerkstelligt?
Die Autorin resümiert, dass die Analyse der WCM den ständigen Strukturwandel von Wirtschaft und Gesellschaft verdeutlicht, der unternehmerisches Planen und Handeln beeinflusst. Die Darstellung der Unternehmensentwicklung zeigt die Bedingungen erfolgreichen unternehmerischen Handelns in verschiedenen Konstellationen und ermöglicht es, aus der Vergangenheitsbetrachtung auch mit Hilfe von Analogien Parallelen und Konsequenzen zum aktuellen Geschehen zu ziehen. Am Beispiel dieses einen Unternehmens zeigen sich viele Probleme, mit denen sich ein Unternehmen im Merkantilismus und in der Industrialisierung bis zur Neuzeit konfrontiert sah. Es werden wichtige Phasen und Situationen, die in der Entwicklung nahezu jedes Industrieunternehmens auftreten (i.e.: Unternehmensleitung, Kapitalbeschaffung, Qualifizierung und Bindung der Beschäftigten, Einkaufs- und Verkaufspolitik der Waren, Implementierung des Technischen Fortschritts), deutlich.
Datentabellen in HISTAT (Thema: Unternehmensgeschichte):
A. Die Sulzer Cattunmanufaktur, das Unternehmen der Familie Meebold (1754-1855)
- Beschäftigte; Anzahl der Dampfmaschinen; Produktion; Entrichtete Zollbeträge
B. Die Württembergische Cattunmanufaktur AG (1856-1966)
B.1 Ausgewählte Daten zu Kapital, Löhne, Investitionen und Anleihen
B.2 Lange Reihen zu Bilanzen, Kennzahlen und Bewertungszahlen des börsennotierten Unternehmens WCM AG
C. Die WCM AG nach 1966
- Aktiva und Passiva
Methodologie
Mehr
Untersuchungsgebiet:
Württemberg in der Zeit von 1754 – 1966, die Standorte des Haupt- und des Tochterunternehmens: Heidenheim in Brenz und der Handelsraum des Unternehmens: der deutsche Raum in seinen jeweiligen Grenzen (Zollverein, das Deutsche Reich sowie die Bundesrepublik Deutschland in den Grenzen bis 1990).
Untersuchungsgegenstand: das Unternehmen WCM-AG.
Württemberg in der Zeit von 1754 – 1966, die Standorte des Haupt- und des Tochterunternehmens: Heidenheim in Brenz und der Handelsraum des Unternehmens: der deutsche Raum in seinen jeweiligen Grenzen (Zollverein, das Deutsche Reich sowie die Bundesrepublik Deutschland in den Grenzen bis 1990).
Untersuchungsgegenstand: das Unternehmen WCM-AG.
Quellentypen:
Jahresberichte der Industrie- und Handelskammern,
Stadtarchive, Staatsarchiv, Firmenarchive
Fest- und Jubiläumsschriften
Wissenschaftliche Literatur
Jahresberichte der Industrie- und Handelskammern,
Stadtarchive, Staatsarchiv, Firmenarchive
Fest- und Jubiläumsschriften
Wissenschaftliche Literatur
Mehr
Verwendete Quellen (ausführliches Verzeichnis):
A.1 Beschäftigte der Sulzer Cattunmanufaktur nach Tätigkeit (1763-1776)
Verwendete Primärquelle:
Hauptstaatsarchiv Stuttgart:
A 8 = Kabinett Herzog Eugen
A 246 = Commerciendebutation.
A.3 und A.4
- A.3 Produktion und Produktivität der dezentral Beschäftigten der Indiennemanufaktur,
1823-1849
- A.4 Produktion und Produktivität der Mechanischen Weberei (1826-1849)
Verwendete Primärquellen:
Correspondenzblatt 1827, S.231;
Württembergisches Jahrbuch 1829 II, S.274ff, 1831 S.174;
STAL= Staatsarchiv Ludwigsburg:
F 172, 152;
E 258; 170, 731 und 737
HSTAS=Hauptstaatsarchiv Stuttgart:
E 146, 6073; E 221, 4191; E 1091;
OAB=Oberamtsbeschreibung:
OAB Heidenheim 1844, S.77 und 127, Meck I S.196ff.
A.1 Beschäftigte der Sulzer Cattunmanufaktur nach Tätigkeit (1763-1776)
Verwendete Primärquelle:
Hauptstaatsarchiv Stuttgart:
A 8 = Kabinett Herzog Eugen
A 246 = Commerciendebutation.
A.3 und A.4
- A.3 Produktion und Produktivität der dezentral Beschäftigten der Indiennemanufaktur,
1823-1849
- A.4 Produktion und Produktivität der Mechanischen Weberei (1826-1849)
Verwendete Primärquellen:
Correspondenzblatt 1827, S.231;
Württembergisches Jahrbuch 1829 II, S.274ff, 1831 S.174;
STAL= Staatsarchiv Ludwigsburg:
F 172, 152;
E 258; 170, 731 und 737
HSTAS=Hauptstaatsarchiv Stuttgart:
E 146, 6073; E 221, 4191; E 1091;
OAB=Oberamtsbeschreibung:
OAB Heidenheim 1844, S.77 und 127, Meck I S.196ff.
Mehr
Sachliche Untergliederung der Datentabellen:
Ausführliche Nennung der einzelnen Tabellen
A. Die Sulzer Cattunmanufaktur, das Unternehmen der Familie Meebold (1754-1855)
A.1 Beschäftigte der Sulzer Cattunmanufaktur nach Tätigkeit, 1763-1776
A.2 Die Anzahl der Dampfmaschinen in Württemberg, 1838-1860
A.3 Produktion und Produktivität der dezentral Beschäftigten der Indiennemanufaktur, 1823-1849
A.4 Produktion und Produktivität der Mechanischen Weberei, 1826-1849
A.5a Entrichtete Zollbeträge der Cattunmanufaktur Sulz und Heidenheim in Gulden und Kreuzer, 1770-1818
A.5b Baumwollzölle in Württemberg, 1808 – 1846
B. Die Württembergische Cattunmanufaktur AG (1856-1966)
B.1 Ausgewählte Daten zu Kapital, Arbeiter, Löhne, getätigte Investitionen und Anleihen
B.1.1 Grundkapital, Aktienzahl und Stimmrechte für die Hauptversammlung der WCM AG, 1856-1921
B.1.2a Jahreslöhne im Vergleich (WCM, SWE), Reales Volkseinkommen und Lebenshaltungskosten, 1858-1913
B.1.2b Löhne in Württemberg für männliche Arbeiter in nichtlandwirtschaftlichen Betrieben, 1854-1913
B.1.3 Investitionen in Fabrikgebäude der WCM AG, 1857-1914
B.1.4 Investitionen in Wohngebäude, Gärten und Ökonomie, 1857-1914
B.1.5 Gewichtung der Anlageinvestitionen (prozentuale Verteilung der Anlagen) der WCM AG 1858-1921
B.1.6 Investitionen in Maschinen der WCM AG 1858-1921
B.1.7 Genehmigtes Kapital und Grundkapital der WCM AG, 1856-1921
B.1.8 Anleihen der WCM AG, 1856-1921 ???
B.2 Lange Reihen zu Bilanzen, Kennzahlen und Bewertungszahlen der WCM AG
B.2.1 Bilanzzahlen der WCM AG, 1857-1966
B.2.2 Kennzahlen der WCM AG, 1857-1966
B.2.3 Bewertungszahlen der WCM AG, 1857-1966
B.2.4 Relationen der Bilanzpositionen der WCM AG, 1857-1966
C. Die WCM AG nach 1966
C.1 Aktiva und Passiva, 1966-1984
Ausführliche Nennung der einzelnen Tabellen
A. Die Sulzer Cattunmanufaktur, das Unternehmen der Familie Meebold (1754-1855)
A.1 Beschäftigte der Sulzer Cattunmanufaktur nach Tätigkeit, 1763-1776
A.2 Die Anzahl der Dampfmaschinen in Württemberg, 1838-1860
A.3 Produktion und Produktivität der dezentral Beschäftigten der Indiennemanufaktur, 1823-1849
A.4 Produktion und Produktivität der Mechanischen Weberei, 1826-1849
A.5a Entrichtete Zollbeträge der Cattunmanufaktur Sulz und Heidenheim in Gulden und Kreuzer, 1770-1818
A.5b Baumwollzölle in Württemberg, 1808 – 1846
B. Die Württembergische Cattunmanufaktur AG (1856-1966)
B.1 Ausgewählte Daten zu Kapital, Arbeiter, Löhne, getätigte Investitionen und Anleihen
B.1.1 Grundkapital, Aktienzahl und Stimmrechte für die Hauptversammlung der WCM AG, 1856-1921
B.1.2a Jahreslöhne im Vergleich (WCM, SWE), Reales Volkseinkommen und Lebenshaltungskosten, 1858-1913
B.1.2b Löhne in Württemberg für männliche Arbeiter in nichtlandwirtschaftlichen Betrieben, 1854-1913
B.1.3 Investitionen in Fabrikgebäude der WCM AG, 1857-1914
B.1.4 Investitionen in Wohngebäude, Gärten und Ökonomie, 1857-1914
B.1.5 Gewichtung der Anlageinvestitionen (prozentuale Verteilung der Anlagen) der WCM AG 1858-1921
B.1.6 Investitionen in Maschinen der WCM AG 1858-1921
B.1.7 Genehmigtes Kapital und Grundkapital der WCM AG, 1856-1921
B.1.8 Anleihen der WCM AG, 1856-1921 ???
B.2 Lange Reihen zu Bilanzen, Kennzahlen und Bewertungszahlen der WCM AG
B.2.1 Bilanzzahlen der WCM AG, 1857-1966
B.2.2 Kennzahlen der WCM AG, 1857-1966
B.2.3 Bewertungszahlen der WCM AG, 1857-1966
B.2.4 Relationen der Bilanzpositionen der WCM AG, 1857-1966
C. Die WCM AG nach 1966
C.1 Aktiva und Passiva, 1966-1984
Bearbeitungshinweise
Datum der Archivierung: Mai 2011
Jahr der Online-Publikation: 1991
Bearbeiter in GESIS: Simone Bubel / Gabriele Franzmann
Version:Version 1.0.0
Zugangsklasse: A
Jahr der Online-Publikation: 1991
Bearbeiter in GESIS: Simone Bubel / Gabriele Franzmann
Version:Version 1.0.0
Zugangsklasse: A
Materialien zur Studie
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