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8 Studien 9540 Zeitreihen | ||||
ZA 8134 | Gesundheit | Spree, Reinhard; Kube, Ralph (1989 [2004]), Informationssystem zur Medizinalstatistik der Bundesrepublik Deutschland. Teil I: Heilpersonal und Krankenhauswesen. |
3001 Zeitreihen (1950 - 1985) 108 Tabellen |
Beschreibung... |
ZA 8133 | Gesundheit | Spree, Reinhard (1990 [2005]), Historische Statistik des Gesundheitswesens vom frühen 19. Jahrhundert bis 1938. Lange Reihen zum Heilpersonal und zum Krankenhauswesen. |
2933 Zeitreihen (1806 - 1938) 29 Tabellen |
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ZA 8236 | Gesundheit | Köhler, Hermann (1969 [2006]), Zeitreihen zur geschichtlichen Entwicklung der gesetzlichen Krankenversicherung von 1885 bis 1968. |
63 Zeitreihen (1885 - 1973) 13 Tabellen |
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ZA 8209 | Gesundheit | Sensch, Jürgen (1962-2002 [2006]), histat-Datenkompilation online: Grunddaten zur historischen Entwicklung des Gesundheitswesens in Deutschland von 1876 bis 1999. |
829 Zeitreihen (1853 - 2000) 67 Tabellen |
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ZA 8563 | Gesundheit | Sensch, Jürgen (1875, 2013 [2006]), histat-Datenkompilation online: Basisdaten zur Entwicklung der Gesundheitsverhältnisse in Deutschland, 1816 - 2010. |
1205 Zeitreihen (1816 - 2010) 54 Tabellen |
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ZA 8535 | Gesundheit | Rothenbacher, Franz (1982 [2013]), Entwicklung der Gesundheitsverhältnisse in Deutschland seit der Industrialisierung. |
104 Zeitreihen (1816 - 1975) 19 Tabellen |
Beschreibung... |
ZA 8563 | Gesundheit | Sensch, Jürgen (1875, 2013 [2013]), histat-Datenkompilation online: Basisdaten zur Entwicklung der Gesundheitsverhältnisse in Deutschland, 1816 - 2010. |
1205 Zeitreihen (1816 - 2010) 54 Tabellen |
Beschreibung... |
ZA 8604 | Gesundheit | Sensch, Jürgen (Keine (online Publikation). [2015]), histat-Datenkompilation online: Gesundheitsausgaben in Deutschland 1970 bis 2013. |
200 Zeitreihen (1970 - 2013) 9 Tabellen |
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ZA 8206 | Konjunktur | Glismann, Hans H.; Rodemer, Horst; Wolter, Frank, Lange Wellen wirtschaftlichen Wachstums von 1850 bis 1977. |
46 Zeitreihen (1830 - 1990) 9 Tabellen |
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Bibliographische Angaben
Studiennummer: ZA 8206
Studientitel: Lange Wellen wirtschaftlichen Wachstums von 1850 bis 1977.
Erhebungs- bzw. Untersuchungszeitraum: 1830 - 1990
Primärforscher: Glismann, Hans H.; Rodemer, Horst; Wolter, Frank
Veröffentlichung (gedruckte Veröffentlichung): Glismann, H. H./Rodemer, H./Wolter, F., 1978: Zur empirischen Analyse langer Zyklen wirtschaftlicher Entwicklung in Deutschland. Datenbasis und Berechnungsmethoden. Institut für Weltwirtschaft, Kieler Arbeitspapiere, 72. Kiel. Glismann, H. H./Rodemer, H./Wolter, F., 1981: Lange Wellen wirtschaftlichen Wachstums (Replik und Weiterführung), in: Petzina, D./van Roon, G. (Hrsg.), 1981: Konjunktur, Krise, Gesellschaft. Wirtschaftliche Wechsellagen und soziale Entwicklung im 19. und 20. Jahrhundert. Stuttgart: Klett-Cotta, S. 66-106.
Empfohlene Zitation (Datensatz):
Glismann, Hans H.; Rodemer, Horst; Wolter, Frank, (1978 [2005]) Lange Wellen wirtschaftlichen Wachstums von 1850 bis 1977.
Daten entnommen aus:
GESIS Datenarchiv, Köln. histat.
Studiennummer 8206
Datenfile Version 1.0.0
Studientitel: Lange Wellen wirtschaftlichen Wachstums von 1850 bis 1977.
Erhebungs- bzw. Untersuchungszeitraum: 1830 - 1990
Primärforscher: Glismann, Hans H.; Rodemer, Horst; Wolter, Frank
Veröffentlichung (gedruckte Veröffentlichung): Glismann, H. H./Rodemer, H./Wolter, F., 1978: Zur empirischen Analyse langer Zyklen wirtschaftlicher Entwicklung in Deutschland. Datenbasis und Berechnungsmethoden. Institut für Weltwirtschaft, Kieler Arbeitspapiere, 72. Kiel. Glismann, H. H./Rodemer, H./Wolter, F., 1981: Lange Wellen wirtschaftlichen Wachstums (Replik und Weiterführung), in: Petzina, D./van Roon, G. (Hrsg.), 1981: Konjunktur, Krise, Gesellschaft. Wirtschaftliche Wechsellagen und soziale Entwicklung im 19. und 20. Jahrhundert. Stuttgart: Klett-Cotta, S. 66-106.
Empfohlene Zitation (Datensatz):
Glismann, Hans H.; Rodemer, Horst; Wolter, Frank, (1978 [2005]) Lange Wellen wirtschaftlichen Wachstums von 1850 bis 1977.
Daten entnommen aus:
GESIS Datenarchiv, Köln. histat.
Studiennummer 8206
Datenfile Version 1.0.0
Inhalt der Studie
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Studienbeschreibung:
Teil I: Deutschland
In dieser Studie wird mit Hilfe einer statistischen Analyse die Frage untersucht, ob es langfristige Schwankungen der wirtschaftlichen Entwicklung in Deutschland gibt und worauf sie gegebenenfalls zurückgeführt werden können. Ausgehend von einer Diskussion der Kapitalmangel-, der Überproduktions- und der Innovationshypothese wird ein Modell zur Erklärung von Wachstumswellen entwickelt. Das Modell, das der empirischen Analyse zugrunde liegt, lässt sich wie folgt zusammenfassen: Die langfristige Entwicklung des Sozialprodukts wird vornehmlich von der Entwicklung der Investitionstätigkeit bestimmt, die ihrerseits von der Entwicklung den Gewinnerwartungen abhängt. Als wichtige Bestimmungsgründe der langfristigen Gewinnerwartungen werden die Entwicklung von Löhnen, Staatsverbrauch und Protektion angesehen. Dieses Modell wird einem empirischen Test unterworfen. Abschließend werden einige wirtschaftspolitische Schlussfolgerungen gezogen (vgl. Glismann, H.H./Rodemer, H./Wolter, F., 1978: Zur Natur der Wachstumsschwäche in der Bundesrepublik Deutschland. Eine empirische Analyse langer Zyklen wirtschaftlicher Entwicklung. Kiel).
Die wirtschaftliche Entwicklung seit 1850: Trends und Zyklen
(Auszug aus: Glismann, H.H./Rodemer, H./Wolter, F., 1978: Zur Natur der Wachstumsschwäche in der Bundesrepublik Deutschland. Eine empirische Analyse langer Zyklen wirtschaftlicher Entwicklung. Kiel, S. 11-25).
„Die Entwicklung des Sozialprodukts lässt sich auf lange Sicht durch einen Wachstumspfad beschreiben, der von Wellenbewegungen mit unterschiedlichen Frequenzen und unterschiedlichen Amplituden umlagert sein kann. Da offen ist, inwieweit die Wachstumsschwäche der westdeutschen Wirtschaft säkularer oder zyklischer Natur ist, sind zunächst Schätzungen über die Gestalt des langfristigen Trends durchgeführt worden. Berechnungen mit unterschiedlichen Funktionstypen über die Ursprungsdaten des realen Nettosozialprodukts zu Marktpreisen für das Gebiet der Bundesrepublik Deutschland im Zeitraum 1850-1977 ergaben, dass der Exponentialtrend - gemessen an den üblichen statistischen Prüfmaßen - die langfristige Entwicklung des Sozialprodukts am besten beschreibt. Dieses Ergebnis spricht eher gegen das Vorliegen einer säkularen Wachstumsschwäche. Um diese Diagnose weiter abzusichern, wurde zusätzlich überprüft, ob die Sozialproduktsentwicklung seit 1960 signifikant schwächer war als während des Beobachtungszeitraums 1850-1977. Zu diesem Zweck wurde getestet, ob eine Steigungsdummy ab 1960 ein signifikant negatives Vorzeichen aufweist. Das ist nicht der Fall. Die weitere Untersuchung soll sich daher darauf konzentrieren, mögliche Langzeit-Zyklen wirtschaftlicher Entwicklung zu identifizieren.
Nachhaltige absolute Schrumpfungserscheinungen hat es in Deutschland während der letzten 130 Jahre nicht gegeben. Das Wachstum des Sozialprodukts setzte sich auch in Phasen relativen Niedergangs fort. Zu untersuchen bleibt allerdings, ob es längerfristig wiederkehrende Verlangsamungen und Beschleunigungen des wirtschaftlichen Wachstums im Gebiet der Bundesrepublik Deutschland gegeben hat. Dazu ist es erforderlich,
- den Trend der Entwicklungen des Sozialprodukts zwischen 1850 und 1977 auszuschalten und
- durch gleitende Mehr-Jahresdurchschnitte jene Schwankungen des Sozialprodukts um
den Trend zu eliminieren, die kurz- und mittelfristiger Art waren.
Die Berechnungsergebnisse zeigen, dass es tatsächlich lange Wellen wirtschaftlicher Entwicklung im Gebiet der Bundesrepublik Deutschland gegeben hat:
- Misst man die Länge einer Welle durch den Abstand zwischen den jeweiligen Tiefpunkten, so lässt sich während des Beobachtungszeitraums nur ein voll ausgeprägter Zyklus identifizieren. Er begann um das Jahr 1884, erreichte etwa 1909 seinen Höhepunkt und endete 1932. Seine Länge betrug damit rund 50 Jahre.
- Vor 1884 liegt offensichtlich ein weiterer Zyklus, mit dem Höhepunkt 1874/75. Sein Beginn kann mit dem zur Verfügung stehenden Datenmaterial nicht ermittelt werden; geht man davon aus, dass er mit dem für andere Länder festgestellten Zyklusbeginn um 1845 annähernd übereinstimmt? , so kommt man zu einer Dauer von ungefähr 40 Jahren.
- Im Jahre 1933 begann ein neuer Zyklus, der im Jahre 1959 seinen Höhepunkt überschritten zu haben scheint. Sein Ende ist ungewiss. Bis jetzt dauert er 45 Jahre.
Auffällig ist überdies, da sich die Amplituden der Zyklen im Zeitablauf vergrößert haben. Zumindest teilweise beruht dies allerdings darauf, dass bei den Berechnungen die Kriegs- und Nachkriegsjahre ausgelassen wurden.
Das zyklische Muster der wirtschaftlichen Entwicklung wird auch deutlich, wenn man die Entwicklung der Wachstumsraten betrachtet. Allerdings waren die Schwingungen nicht immer gleich stark ausgeprägt. Zwischen 1885 und 1905 hat es sogar eine vergleichsweise stetige Entwicklung gegeben.
Ein Vergleich der Ergebnisse für das Gebiet der Bundesrepublik Deutschland mit denen von Kondratieff und Schumpeter für das Vereinigte Königreich, Frankreich und die Vereinigten Staaten ist nur begrenzt möglich. Zum einen deckt sich der Untersuchungszeitraum nur teilweise. So konnte die Existenz des von Schumpeter als "industrieller Kondratieff' bezeichneten ersten Zyklus' in dieser Untersuchung aus Datenmangel nicht überprüft werden; auch reichen die Untersuchungen von Kondratieff und Schumpeter nur bis in die zwanziger und dreißiger Jahre. Zum anderen verwandten diese Autoren in ihren Untersuchungen andere Indikatoren zur Bestimmung der Hoch- und Tiefpunkte wirtschaftlicher Entwicklung, deren Wende- und Scheitelpunkte von denen des Sozialprodukts deutlich abweichen können. Trotzdem bestehen, was die oberen Scheitelpunkte des (zweiten) "bürgerlichen" und des (dritten) "neomerkantilistischen Kondratieff" anlangt, bemerkenswerte Übereinstimmungen; allerdings beginnt der "neomerkantilistische Kondratieff“ im Gebiet der Bundesrepublik Deutschland erheblich früher als in den anderen drei Ländern.
Die wirtschaftliche Entwicklung seit 1850: Investition und Wachstum
Wie aus den Berechnungsergebnissen hervorgeht, lässt sich auch bei der Investitionstätigkeit ein langfristiges zyklisches Muster erkennen, wobei in diesem Fall ebenfalls nur ein vollständiger Zyklus zu identifizieren ist. Dieser Zyklus reicht von 1881/82 bis 1932. Vor 1881 liegt offensichtlich ein weiterer Zyklus, dessen Beginn sich mit dem zur Verfügung stehenden Datenmaterial nicht lokalisieren lässt. Nach 1932 setzt ein neuer Zyklus ein, der allem Anschein nach noch nicht abgeschlossen ist.
Vergleicht man die Schwankungen der Investitionstätigkeit mit den Entwicklungszyklen des Sozialprodukts, so fällt auf, dass die Länge der Zyklen bei beiden Indikatoren annähernd gleich ist. Eine weitere Gemeinsamkeit besteht darin, dass sich bei den Investitionswellen wie bei den Entwicklungszyklen des Sozialprodukts die Amplituden von Zyklus zu Zyklus vergrößert haben. Die Scheitelpunkte der Investitionstätigkeit stimmen in zwei Fällen mit denen des Sozialprodukts überein (1908/09 und 1932); in den anderen Fällen liegen die Scheitelpunkte der Investitionstätigkeit etwa 1 bis 2 Jahre vor derjenigen des Sozialprodukts.
Ein deutlicher Zusammenhang zwischen der Investitionsaktivität und der Entwicklung des Sozialprodukts tritt auch dann hervor, wenn als Indikator für die Investitionsaktivität anstelle des Investitionsvolumens die Nettoinvestitionsquote verwendet wird. Schaubild 4, in dem auch gleitende 9-Jahresdurchschnitte der Nettoinvestitionsquote zu jeweiligen Preisen abgebildet sind', zeigt, dass hinsichtlich des zyklischen Schwankungsmusters zwischen der Investitionsquote und dem Sozialprodukt ein ähnlicher Zusammenhang besteht wie zwischen dem Investitionsvolumen und dem Sozialprodukt. Eine größere Abweichung scheint es nur bei den oberen Scheitelpunkten des gegenwärtigen Wachstumszyklus zu geben: Während beim Investitionsvolumen der obere Scheitelpunkt bereits 1958 erreicht wurde, ist dies bei der Investitionsquote erst 1961/62 der Fall.
Die bisherigen Untersuchungsergebnisse stützen erneut die Hypothese, dass die Schwankungen des wirtschaftlichen Wachstums vorwiegend durch Schwankungen der Investitionsaktivität hervorgerufen werden. Es stellt sich nun die Frage, inwieweit sich bei langfristiger Betrachtung die Zusammenhänge zwischen Investitionstätigkeit, Gewinnerwartungen, Lohnentwicklung sowie Staatskonsum stützen lassen. Zu untersuchen bleibt überdies, ob sich ein Zusammenhang zwischen Protektion und Wachstum feststellen lässt.
Die wirtschaftliche Entwicklung seit 1850: Determinanten der Investitionstätigkeit
Der Wirkungszusammenhang zwischen Gewinnerwartungen und Investitionstätigkeit ließ sich nur für den Zeitraum 1926 bis 1977 überprüfen, weil weiter zurückreichende Indikatoren für die Entwicklung der Gewinnerwartungen nicht vorlagen. Nach 1925 konnte auf Berechnungen von Walther Hoffmann [1965, S. 500 ff] über die Entwicklung der Kapitalrendite bei Aktiengesellschaften des gewerblichen Sektors zurückgegriffen werden, die bis 1959 ausgewiesen sind; diese Zeitreihe wurde durch Berechnungen des Sachverständigenrats über die Entwicklung der Gewinn- und Vermögenseinkommen im Verarbeitenden Gewerbe zwischen 1960 und 1977 ergänzt. Zwar stellen diese Indikatoren auf die tatsächliche Gewinnentwicklung ab; doch deutet ein Vergleich mit der Entwicklung des ursprünglich gewählten Indikators für die Gewinnerwartungen darauf hin, dass zwischen Gewinnerwartungen und tatsächlichen Gewinnen ein enger Zusammenhang zu bestehen scheint.
Bemerkenswert an den ausgewiesenen Indikatoren ist vor allem das ausgeprägte zyklische Muster, das demjenigen der Investitionstätigkeit zwischen 1926 und 1977 weitgehend entspricht: Auf- und Abschwungsphasen stimmen überein, Tief- und Hochpunkte fallen in die gleichen Jahre. Der langfristige Zusammenhang zwischen Wachstum, Investitionen und Gewinnerwartungen ist deutlich sichtbar.
(a) Die Rolle der Protektion:
Betrachtet man die Entwicklung des weltwirtschaftlichen Integrationsgrades Deutschlands, der bis 1880 zurückverfolgt werden konnte, so wird deutlich, dass auch hier ein langfristiges zyklisches Muster vorzuliegen scheint. Allerdings tritt es verglichen mit der Investitionsquote nur schwach hervor. Immerhin: Im Jahre 1896 dürfte ein Tiefpunkt der weltwirtschaftlichen Integration gewesen sein. Der darauf folgende Tiefpunkt wird Ende der dreißiger Jahre ausgewiesen. Tatsächlich dürfte der weltwirtschaftliche Integrationsgrad in den auf 1938 folgenden Jahren noch weiter gesunken sein. In den Nachkriegsjahren hat ein neuer Zyklus begonnen, der offensichtlich noch nicht abgeschlossen ist. Es ist sogar unklar, ob dieser Zyklus bereits seinen Höhepunkt überschritten hat. Einiges spricht jedoch dafür, dass 1969 der eigentliche obere Scheitelpunkt erreicht wurde. Zwar scheint es, als habe es im Jahre 1974 einen besonders großen Integrationsfortschritt gegeben. Der starke Anstieg der Außenhandelsintensität im Jahre 1974 ist jedoch wohl weniger auf eine erhöhte internationale Integration als vielmehr auf den Anstieg der Preise für Rohöl und andere Rohstoffe zurückzuführen. In der Tat hat sich seit 1974 der Handelsprotektionismus zwischen den Industrieländern verstärkt.
Betrachtet man die Entwicklung des Integrationsgrades einerseits und die Investitions- und Sozialproduktzyklen andererseits, so bietet sich folgende Interpretation an:
- Der Aufschwung kommt in Gang; obwohl die weltwirtschaftliche Integration weiter zurückgeht. Erst nachdem der Aufschwung mehrere Jahre anhält, wird wieder liberalisiert und der Integrationsgrad erhöht sich.
- Der Niedergang setzt ein, obwohl die Integration in die weltwirtschaftliche Arbeitsteilung noch längere Zeit fortschreitet. Nachdem der Abschwung bereits längere Zeit anhält und ins allgemeine Bewusstsein gerückt ist, geht der Integrationsgrad infolge eines zunehmenden Protektionismus zurück.
Aus der Tatsache, dass die wirtschaftlichen Umbrüche erfolgen, obwohl die Außenhandelspolitik noch gegenläufig wirkt, kann man die Schlussfolgerung ziehen, dass die Investitions- und Wachstumszyklen nicht durch Protektions- und Integrationszyklen hervorgerufen werden. Es scheint vielmehr so zu sein, dass die Integrationszyklen eine Folge der Investitions- und Wachstumszyklen sind: Hat sich der Aufschwung voll entfaltet (und ist die Arbeitslosigkeit beseitigt), so gewinnen die Kräfte für eine liberalere Gestaltung des Außenhandels an Boden und setzen sich allmählich durch. Als Folge hiervon verstärkt sich die Dynamik des Aufschwungs. Umgekehrt verhält es sich während der Niedergangsphase; wird im Angesicht einer steigenden Arbeitslosigkeit allgemein bewusst, dass es zu einer nachhaltigen Verschlechterung der wirtschaftlichen Lage gekommen ist, so breitet sich die Überzeugung aus, zusätzliche Protektionsmaßnahmen seien ein geeignetes Mittel zur Überwindung der Krise. Während der zwanziger und frühen dreißiger Jahre führte diese Auffassung zu einem internationalen Wettlauf des Protektionismus, der den wirtschaftlichen Niedergang noch erheblich beschleunigte. Auch gegenwärtig scheint in zahlreichen Ländern der westlichen Welt - und insbesondere in den Ländern der Europäischen Gemeinschaft - der Glaube, dass man durch eine vermehrte Protektion der nationalen wirtschaftlichen Probleme Herr werden könne, an Boden zu gewinnen.
(b) Die Rolle des Staatskonsums:
Auch beim Staatskonsum hat es langfristig Entwicklungszyklen gegeben. Dies zeigt sich sowohl bei den Mehrjahresdurchschnitten der Staatsquote als auch bei der trendbereinigten Staatsquote.
Vergleicht man die Zyklen des Staatskonsums mit den Zyklen der Investitionstätigkeit und des Sozialprodukts, so fällt insbesondere auf, dass eine weitgehend spiegelbildliche Entwicklung stattfand. Die Investitionstätigkeit und das Sozialprodukt erreichten immer dann annähernd einen zyklischen Höhepunkt (Tiefpunkt), wenn der Staatskonsum sich auf einem zyklischen Tiefpunkt (Hochpunkt) befand. Dabei ist bemerkenswert, dass die Zyklen beim öffentlichen Verbrauch stets etwas früher beginnen als die des Investitionsvolumens und des Sozialprodukts. Eine nicht ganz so eindeutige Lag - Beziehung zwischen dem öffentlichen Verbrauch und der Investitions- und Sozialproduktentwicklung kennzeichnet die wirtschaftliche Niedergangsphase.
Die Ergebnisse dieses Abschnitts deuten darauf hin, dass zwischen der Entwicklung des öffentlichen Verbrauchs und der Entwicklung der Investitionstätigkeit und des Sozialprodukts ein Zusammenhang besteht. Aus der Beobachtung, dass mit einem langfristigen (relativen) Rückgang des Staatskonsums regelmäßig eine langfristige Prosperitätsphase einhergeht, lässt sich zunächst die Vermutung herleiten, dass der Staat im Trend in seiner gesetzgeberischen Tätigkeit und in der Produktion öffentlicher Güter mehr getan hat als unter Wachstumsgesichtspunkten vorteilhaft gewesen wäre. Vor diesem Hintergrund wird verständlich, warum ein (relativ) zunehmender Staatskonsum über rückläufige Gewinnerwartungen die Investitionstätigkeit lähmt und das wirtschaftliche Wachstum bremst und warum bei umgekehrter Entwicklung des Staatskonsums das wirtschaftliche Wachstum gefördert wird. Dies schließt freilich nicht aus, dass es auch unter Wachstumsgesichtspunkten vorteilhaft sein kann, wenn die Produktion komplementärer Güter durch den Staat rascher zunimmt als die Produktion des privaten Sektors.
(c) Die Rolle der Löhne:
Inwieweit die Lohnentwicklung zum Entstehen der Investitions- und Wachstumszyklen beigetragen hat, soll auch hier an Hand eines Verteilungsindikators in Form des Konzepts der kostenniveauneutralen Lohnpolitik untersucht werden. Die zur Anwendung dieses Konzepts erforderlichen Daten standen allerdings erst ab 1925 zur Verfügung.
Im Zeitraum von 1925 bis 1977 hat es auch bei der Entwicklung der Verteilungsposition starke Schwankungen gegeben. Zwar kann während des Beobachtungszeitraums kein abgeschlossener Entwicklungszyklus identifiziert werden. Das Jahr 1929 markiert aber anscheinend einen oberen Scheitelpunkt der Lohnentwicklung; der 1929 entstandene Lohnzyklus ist offenbar noch nicht abgeschlossen. Er scheint seinen Tiefpunkt zwischen den Jahren 1955-1958 durchschritten zu haben.
Vergleicht man dieses zyklische Muster der Lohnentwicklung mit den Zyklen der Investitionstätigkeit und des Sozialprodukts, so zeigt sich - von einer kurzen Phasenverschiebung abgesehen - ein spiegelbildliches Verhältnis:
- mit einer langfristigen Verschlechterung der Verteilungsposition geht ein langfristiger wirtschaftlicher Aufschwung und – mit einer gewissen Verzögerung – Rückgang der Arbeitslosigkeit einher.
- Mit einer langfristigen Verbesserung der Verteilungsposition geht ein langfristiger wirtschaftlicher Niedergang und – mit zeitlicher Verzögerung – eine Zunahme der Arbeitslosigkeit einher.
Diese Ergebnisse sprechen dafür, dass zumindest im Zeitraum von 1925 bis 1977 die Löhne eine entsprechende Determinante der Gewinnentwicklung gewesen sind und dadurch maßgeblich zum entstehen und Verlauf der Investitions- und Wachstumszyklen beigetragen haben.
Zusammenfassung der Ergebnisse
Die Analyse zeigt, dass sich das reale Sozialprodukt in Deutschland – von sehr kurzen Phasen abgesehen – zumindest seit Mitte des 19. Jahrhunderts von Jahr zu Jahr ständig erhöht hat. Das Wachstumstempo war allerdings sehr unterschiedlich. Auf anhaltende Phasen beschleunigten Wachstums folgten regelmäßig anhaltende Phasen relativen Niedergangs; insgesamt gesehen ergab sich ein zyklisches Entwicklungsmuster, das freilich nicht immer gleichmäßig ausgeprägt war.
Über den gesamten Beobachtungszeitraum seit 1850 konnte eine starke Parallelität zwischen Sozialproduktszyklen und Investitionstätigkeit diagnostiziert werden. Dies scheint vornehmlich eine Folge von zyklisch auftretenden Verzerrungs- und Entzerrungsprozessen bei der Lohnentwicklung und bei der Produktion öffentlicher Güter und Dienste zu sein, die beide offensichtlich zu langfristigen Schwankungen in den Gewinnerwartungen beigetragen haben. Offen bleibt allerdings, inwieweit die Entzerrungs- und Verzerrungsprozesse bei der Lohnentwicklung nicht ihrerseits ein Reflex auf langfristig schwankende staatliche Ansprüche an den privaten Sektor, das heißt einer zyklisch schwankenden Steuerbelastung, sind.
Veränderungen des weltwirtschaftlichen Integrationsgrades scheinen hingegen eher eine Folge als eine Ursache der Wachstumszyklen zu sein. Zu (zusätzlichen) Protektionsmaßnahmen des Staates kommt es, nachdem der Abschwung schon längere Zeit andauert; die Verschärfung der Protektion setzt sich noch weit in die Aufschwungsphase fort. Liberalisierungstendenzen setzen - erst ein, wenn der Aufschwung sich bereits voll entfaltet hat und reichen tief in die Abschwungsphase hinein.
Aus der Natur der Wachstumsschwäche folgt, dass eine allein an Konjunkturproblemen orientierte Politik des Staates kaum geeignet ist, nachhaltig die Gewinnerwartungen zu verbessern. Programme zur Förderung der Nachfrage können zwar die Wirkung einer Initialzündung haben - dies aber nur, wenn die langfristigen Voraussetzungen für einen sich selbst tragenden Aufschwung auf der Angebotsseite geschaffen sind.
Welche Verzerrungen auf der Angebotsseite zu beseitigen sind, geht aus der Analyse der Ursachen der Wachstumsschwäche hervor. Inwieweit Einsichten in die Natur der Wachstumsschwäche ausreichen, um eine rasche Wende in der wirtschaftlichen Entwicklung herbeizuführen und künftig zyklische Schwankungen zu verhindern, ist aber ungewiss. Folgt man der Auffassung von Kondratieff und Schumpeter, so handelt es sich bei den langen Zyklen der wirtschaftlichen Entwicklung um zwangsläufige Prozesse, die dem kapitalistischen System immanent sind und die nahezu gleichzeitig in allen kapitalistischen Ländern auftreten. Ob sich das Phänomen langfristiger Entwicklungszyklen auf Länder mit vorwiegend kapitalistischer Prägung beschränkt, ist schwer zu beurteilen. Denn empirische Analysen, die die These langfristiger Entwicklungszyklen in sozialistischen Ländern überprüfen, liegen noch nicht vor. Doch spricht einiges dafür, dass es auch in sozialistischen Ländern Prozesse gesellschaftlicher Verkrustungen gibt, die mit qualitativen Wandlungen in der Führungsschicht und in den Wertstrukturen verbunden sind. Auch die Frage, ob es in den kapitalistischen Ländern eine synchrone langfristige Entwicklung gibt, muss offen bleiben. Auffällig in diesem Zusammenhang ist allerdings, dass sich die Investitionstätigkeit und das wirtschaftliche Wachstum in nahezu allen westlichen Industrieländern in den siebziger Jahren spürbar verlangsamt hat. Was schließlich die Zwangsläufigkeit der zyklischen Entwicklung anlangt, so könnte der Engpass für eine erfolgreiche Politik weniger der Mangel an Einsicht als vielmehr ein fehlender Handlungsspielraum der wirtschaftspolitischen Entscheidungsträger gegenüber Partikularinteressen sein“.
Teil II: Internationaler Vergleich
(zitiert aus: Glismann, H.; Rodemer, H.; Wolter, F. (1980): Lange Wellen wirtschaftlichen Wachstums (Replik und Weiterführung), In: Petzina, D.; van Roon, G. (Hrsg.): Konjunktur, Krise, Gesellschaft: wirtschaftliche Wechsellagen und soziale Entwicklung im 19. und 20. Jahrhundert, Stuttgart: Klett-Cotta, 1981, S. 66-106).
Zielsetzung:
„Der weltwirtschaftliche Wachstumsprozess hat sich in den siebziger Jahren im Vergleich zu den beiden vorangegangenen Jahrzehnten merklich abgeschwächt. Diese Entwicklung hat zahlreiche Erklärungsversuche provoziert. In einer empirischen Untersuchung für Deutschland wurde das verlangsamte Wachstum der siebziger Jahre als Abschwungsphase eines langfristigen Entwicklungszyklus interpretiert. Die diagnostizierte Sozialproduktsentwicklung wurde vorwiegend auf langfristige Schwankungen in der (funktionalen) Einkommensverteilung und der Staatsaktivität zurückgeführt, die ihrerseits über ihren Einfluss auf die Gewinnerwartungen langfristige Schwankungen in der Investitionstätigkeit hervorriefen (vgl. Glismann et al., 1978: Zur Natur der Wachstumsschwäche in der Bundesrepublik Deutschland. Eine empirische Analyse langer Zyklen wirtschaftlicher Entwicklung. Institut für Weltwirtschaft, Kieler Diskussionsbeiträge, Nr. 55. Kiel). Der Beitrag ist auf heftige Kritik gestoßen [vgl. vor allem Abelshauser, W., Petzina, D. 1979: Krise und Rekonstruktion. Zur Interpretation der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung Deutschlands im 20. Jahrhundert. Referat auf der Tagung „Wachstumszyklen der deutschen Wirtschaft im 19. und 20. Jahrhundert“. Bielefeld, 25-27.Mai 1979; Kleinknecht, A. 1979: Überlegungen zur Renaissance der „langen Wellen“ der Konjunktur. Internationales Institut für Management und Verwaltung, Diskussion Paper, Nr. 79-108, ^Berlin, November 1979).
Die Kritik bezieht sich sowohl auf den Erklärungssatz als auch auf das empirische Vorgehen. Gegen den Erklärungsansatz wird vor allem vorgebracht,
- dass das verlangsamte Wirtschaftswachstum der sechziger und siebziger Jahre eine Rückkehr zur Normalität bedeute; das rasche Wachstum zuvor sei auf kriegsbedingte Nachholprozesse zurückzuführen (Rekonstruktionsthese);
- dass nicht staatliche Aktivität und Lohnentwicklung, sondern Innovationsschübe langfristige Gewinn- und Wachstumsschwankungen hervorgerufen hätten (Innovationsthese);
- dass das Erklärungsmuster monokausal sei, weil letztlich nur dem Staat die Verantwortung für die Schwankungen der Gewinne (und damit der Investitionen und des Sozialprodukts) zugeschrieben werde; zudem bleibe die Frage nach dem Kriterium für die "richtige Staatsquote" offen.
Was das empirische Vorgehen anlangt, so wird insbesondere eingewendet,
- dass das benutzte Verfahren zur Ausschaltung des Trends in den Ursprungsdaten die wirkliche Entwicklung verfälsche und dass die Verfahren zur Glättung der Zeitreihen Zyklen produzierten (Slutsky - Effekt);
- dass die für Deutschland vorliegende Zeitreihe zu kurz sei, um mit dem verfügbaren Instrumentarium den Nachweis langer Wellen der Wirtschaftsentwicklung führen zu können.
Im folgenden Beitrag soll auf diese Kritik geantwortet und die empirische Basis zur Analyse langer Wellen verbreitet werden.
Ergebnisse:
Berechnungen der Abweichungen geglätteter Sozialproduktsreihen vom langfristigen Trend lassen erkennen, dass es außer in Deutschland auch in anderen marktwirtschaftlichen Ländern langfristige Schwankungen in der Entwicklung des Sozialprodukts gegeben hat, die freilich unterschiedlich stark ausgeprägt waren. Je nach Datenlage wurden unterschiedliche Messziffern für die gesamtwirtschaftliche Produktion verwandt. Der Beobachtungszeitraum reicht für die einzelnen Länder soweit zurück, wie Daten zur Verfügung stehen. Die langfristige Entwicklung wurde - wie schon in der vorgehenden Untersuchung für Deutschland – durch einen Exponentialtrend über die Ursprungsreihen ermittelt. Die Ursprungsreihen wurden anschließend mit Hilfe gleitenden 3- und 9-Jahresdurchschnitten geglättet; verbleibende konjunkturelle Störungen schlagen sich bei ersteren eher als bei letzteren nieder.). Das Wellenmuster der wirtschaftlichen Entwicklung ist auch dann sichtbar, wenn man die Entwicklung der Änderungsraten des Sozialprodukts ins Auge fasst (da es sich bei den Änderungsdaten um Ableitungen der Ursprungsreihe handelt, werden Wenden- und Scheitelpunkte früher erreicht al beim Sozialprodukt).
Bei den Berechnungen wurden im Falle der beiden Weltkriege die Kriegs- und ersten Nachkriegsjahre außer Betracht gelassen. Die Hypothese dabei war, dass Kriege - ganz unabhängig vom allgemeinen Entwicklungsmuster - zu wirtschaftlichen Rückschlägen führen und dass es auch nachher noch einer Reihe von Jahren bedarf, um wieder den Anschluss an die Vorkriegsentwicklung zu gewinnen. Bezieht man - soweit Daten vorhanden sind - die Kriegs- und Nachkriegsjahre in die Untersuchung ein, so ergeben sich insgesamt gesehen keine gravierenden Änderungen des zyklischen Musters. Allerdings fällt auf,
- dass sich in allen Ländern in der Regel die Scheitelpunkte der Wellen verschieben;
- dass im Falle Frankreichs, des Vereinigten Königreichs, Italiens und der Vereinigten Staaten die Amplituden der Wellen größer sind; und
- dass im Falle Deutschlands ein zusätzlicher Tiefpunkt um das Jahr 1950 zu beobachten ist.
Auch die letzte Beobachtung stellt freilich den bisherigen Befund nicht ernsthaft in Frage. Denn der Sozialproduktsverlauf in den Ländern unterstreicht, dass es sich bei diesem Tiefpunkt eher um eine Störung im Wachstumsmuster handelt, die auf die kriegsbedingten Produktionsausfälle seit Mitte 1944 zurückgeht.
Kondratieffs Datierung der langen Wellen' - die Schumpeter als "industriellen Kondratieff", "bürgerlichen Kondratieff" und "neomerkantilistischen Kondratieff" bezeichnet hat - wird, soweit der Beobachtungszeitraum sich deckt, durch die Untersuchungsergebnisse in etwa gestützt (Unterschiede in der Datierung mögen auch darauf beruhen, dass Kondratieff zum Teil andere Indikatoren zur Identifizierung langer Wellen verwandt hat.). Die Analyse zeigt auch, dass es während der sich überlappenden Beobachtungszeiträume international parallele Entwicklungen im langfristigen wirtschaftlichen Auf und Ab gegeben hat. Allerdings war der Entwicklungsverbund offenbar nicht so eng, wie Kondratieff und Schumpeter annahmen. Dies gilt weniger für den Beobachtungszeitraum Kondratieffs (bis 1926; im Zeitraum vor 1920 endete in Deutschland die Niedergangsphase des bürgerlichen Kondratieff deutlich früher als in den übrigen untersuchten Ländern) als für die Zeit danach. So reicht in Frankreich der Aufschwung des neomerkantilistischen Kondratieffs weit in die 1920er Jahre hinein; im jüngsten Entwicklungszyklus, den man vielleicht als neoklassischen Kondratieff bezeichnen kann, sind beträchtliche internationale Unterschiede sowohl im Beginn als auch in den Huchpunkten zu erkennen. In allen Ländern scheint aber der gegenwärtige Entwicklungszyklus bereits seinen Höhepunkt überschritten zu haben (die Scheitelpunkte können erst nach Abschluss des Zyklus genauer bestimmt werden).
Innerhalb der einzelnen Zyklen war die wirtschaftliche Expansion im internationalen wie auch im zeitlichen Vergleich recht unterschiedlich (Ein internationaler und zeitlicher Vergleich der Wachstumsraten lässt sich nur mit großen Einschränkungen durchführen, insbesondere weil sich die Anfangsjahre des bürgerlichen und die Endjahre des neoklassischen Kondratieff aus dem vorliegenden Datenmaterial nicht bestimmen lassen). Besonders bemerkenswert sind die Entwicklungen in Italien und im Vereinigten Königreich:
- In Italien hat sich offensichtlich das wirtschaftliche Wachstum von Zyklus zu Zyklus erhöht. Im bürgerlichen Kondratieff scheint die italienische Wirtschaft erheblich langsamer als die der anderen untersuchten Länder gewachsen zu sein; erst in den beiden folgenden Entwicklungszyklen erreichte das italienische Wirtschaftswachstum in etwa den internationalen Durchschnitt. Die Ursache hierfür dürfte vornehmlich darin liegen, dass in Italien eine Industrialisierung auf breiter Ebene später begonnen hat als etwa im Vereinigten Königreich oder in Deutschland.
- Im Vereinigten Königreich erreichte das Tempo der wirtschaftlichen Expansion nach dem bürgerlichen Kondratieff nicht mehr den internationalen Durchschnitt. Während des neomerkantilistischen und neoklassischen Kondratieff büßte das Vereinigte Königreich seine ehemals führende Stellung mehr und mehr ein und sank schließlich auf einen der hinteren Ränge im Kreis der westlichen Industrieländer ab.
Diese Beobachtungen könnten als Indiz dafür genommen werden, dass wirtschaftlich zurückgebliebene Länder über einen vergleichsweise hohen Wachstumsspielraum verfügen und wirtschaftlich vorausgeeilte Länder es schwer haben, ihren Vorsprung zu behaupten. Allerdings sind Aufholprozesse weniger entwickelter Länder wohl nicht allein mit Imitationsspielräumen für die zurückgebliebenen Länder und mit Vergreisungserscheinungen in den fortgeschrittenen Ländern zu erklären; sonst müsste zum Beispiel das Vereinigte Königreich, nachdem es im wirtschaftlichen Entwicklungsstand erheblich hinter andere Länder zurückgefallen ist, wieder eine eher dem internationalen Durchschnitt entsprechende Wachstumskraft gewonnen haben.
Während die These vom internationalen Gleichlauf in der langfristigen wirtschaftlichen Entwicklung marktwirtschaftlich orientierter Länder durch die vorliegenden Beobachtungen insoweit nicht widerlegt wird, als es parallele Entwicklungen gegeben hat, scheint Kondratieffs Behauptung, dass langfristige Schwankungen in der Entwicklung des Sozialprodukts allein ein Phänomen der kapitalistischen Wirtschaftsordnung seien, zweifelhaft. Für die sozialistischen Länder lässt sich zwar keine vergleichbare Analyse durchführen, weil sie nicht lange genug bestehen; das Beispiel der Sowjetunion belegt aber, dass es auch in diesen Ländern das Phänomen anhaltender Beschleunigung und Verlangsamung des wirtschaftlichen Wachstums geben kann.
Die Investitionstätigkeit wies im Untersuchungszeitraum ähnliche Schwankungen auf wie das Sozialprodukt, und zwar unabhängig davon, ob man für die Investitionstätigkeit Investitionsquoten (für Frankreich liegen vor 1950 keine Angaben über die Investitionstätigkeit vor) oder Abweichungen des Investitionsvolumens vom längerfristigen Trend als Indikatoren heranzieht (Berechnungen der Investitionsquoten zu konstanten Preisen ergaben annährend das gleiche Bild wie die hier ausgewiesenen Investitionsquoten zu laufenden Preisen). Der Zusammenhang zwischen wirtschaftlichem Wachstum und Investitionstätigkeit war freilich nicht immer gleichermaßen ausgeprägt. In einigen Fällen liegt der Scheitelpunkt der Investitionstätigkeit hinter dem Scheitelpunkt des Sozialprodukts; dies ist bei zeitlich instabilen Kapitalproduktivitäten nicht unplausibel.
Mit Ausnahme der Vereinigten Staaten erhöht sich die Investitionsquote in allen Ländern im langfristigen Trend. Im Falle der Vereinigten Staaten ist allerdings zu berücksichtigen, dass aus statistischen Gründen ausschließlich die private Investitionsquote erfasst werden konnte.
Die vorliegenden Beobachtungen deuten überdies darauf hin, dass auf lange Sicht Beschäftigungsgrad und Entwicklungszyklen des Sozialprodukts recht gut miteinander korrespondieren (Eine genauere Analyse des Zusammenhangs zwischen wirtschaftlicher Entwicklung und Beschäftigungsgrad stößt wegen international unterschiedlicher und sich im Zeitablauf ändernder Messkonzepte auf erhebliche Schwierigkeiten. Internationale Vergleiche des Beschäftigungsgrades scheinen anhand der vorliegenden Daten kaum, Verlaufsanalysen über Schwankungen des Beschäftigungsgrades schon eher möglich. Letzteres gilt nicht für Frankreich und Italien, für die die Daten vor und nach dem Zweiten Weltkrieg nicht kompatibel sind. Auch für diese Länder ergibt sich jedoch ein ähnliches Muster wie für die anderen Länder, wenn man jene Zeiträume betrachtet, für die annährend konsistente Daten vorliegen.). Allerdings fällt auf, dass im Tiefpunkt der Krise zu Anfang der dreißiger Jahre der Zusammenhang zwischen Sozialprodukt und Arbeitslosigkeit offenbar enger ist als im oberen Scheitelpunkt. Diese Asymmetrie könnte darauf beruhen, dass im Zuge des langfristigen Aufschwungs auch nach Erreichen der Vollbeschäftigung der Produktionsfaktor Arbeit noch eine Zeitlang unter seinem Grenzprodukt entlohnt wird. Steigen nach dem Erreichen der Vollbeschäftigung die Löhne schneller als kostenniveauneutral wäre, so gefährdet dies erst dann die Vollbeschäftigung, wenn der Reallohn das Grenzprodukt übersteigt.
Als Ergebnis der empirischen Analyse der langfristigen wirtschaftlichen Entwicklung Deutschlands, Frankreichs, Italiens, Schwedens, des Vereinigten Königreichs, der Vereinigten Staaten sowie der Sowjetunion lässt sich festhalten,
- dass sich langfristige Schwankungen der wirtschaftlichen Entwicklung nicht auf Deutschland beschränken, und dass vermutlich auch ein sozialistisches Wirtschaftssystem kein stetiges Wachstum garantiert;
- dass in den einzelnen Ländern das zyklische Muster nicht gleichmäßig ausgeprägt war;
- dass es zwar international parallele Entwicklungen gegeben hat, aber ein enger internationaler Gleichlauf nicht zu erkennen ist.
Theoretische Überlegungen und empirischer Befund lassen die Schlussfolgerung zu, dass die westlichen Industrieländer sich zwar in einer Phase schwachen Wirtschaftswachstums befinden, aber nicht in eine säkulare Stagnationsphase geraten sind.
Offen bleibt, inwieweit der Erklärungsansatz, der für Deutschland versucht wurde, auch für die anderen Länder tragfähig ist und welcher Mechanismus gegebenenfalls Schwankungen im Wirtschaftswachstum international überträgt. Was den zweiten Punkt angeht, so ist es nahe liegend, den Übertragungsmechanismus im internationalen Handel zu suchen. Für diese Hypothese fanden sich in der kritisierten Untersuchung jedoch keine Anhaltspunkte. Danach scheinen weltwirtschaftliche Desintegrationstendenzen eher eine Folge nachlassenden Wirtschaftswachstums als dessen Ursache zu sein - eine Vermutung, die auch durch den Neuen Protektionismus der siebziger Jahre gestützt wird. Vorstellbar wäre aber, dass ein gleichgerichtetes Auf und Ab der wirtschaftlichen Entwicklung die Folge sich von Generation zu Generation ändernder Wertvorstellungen ("Zeitgeist") ist, die sich international ausbreiten. Der zyklische Verbund beruhte dann in den untersuchten Ländern auf einem Kulturverbund, der sich ökonomisch in wandelnden Investitions- und Wachstumsbedingungen niederschlägt“.
Teil I: Deutschland
In dieser Studie wird mit Hilfe einer statistischen Analyse die Frage untersucht, ob es langfristige Schwankungen der wirtschaftlichen Entwicklung in Deutschland gibt und worauf sie gegebenenfalls zurückgeführt werden können. Ausgehend von einer Diskussion der Kapitalmangel-, der Überproduktions- und der Innovationshypothese wird ein Modell zur Erklärung von Wachstumswellen entwickelt. Das Modell, das der empirischen Analyse zugrunde liegt, lässt sich wie folgt zusammenfassen: Die langfristige Entwicklung des Sozialprodukts wird vornehmlich von der Entwicklung der Investitionstätigkeit bestimmt, die ihrerseits von der Entwicklung den Gewinnerwartungen abhängt. Als wichtige Bestimmungsgründe der langfristigen Gewinnerwartungen werden die Entwicklung von Löhnen, Staatsverbrauch und Protektion angesehen. Dieses Modell wird einem empirischen Test unterworfen. Abschließend werden einige wirtschaftspolitische Schlussfolgerungen gezogen (vgl. Glismann, H.H./Rodemer, H./Wolter, F., 1978: Zur Natur der Wachstumsschwäche in der Bundesrepublik Deutschland. Eine empirische Analyse langer Zyklen wirtschaftlicher Entwicklung. Kiel).
Die wirtschaftliche Entwicklung seit 1850: Trends und Zyklen
(Auszug aus: Glismann, H.H./Rodemer, H./Wolter, F., 1978: Zur Natur der Wachstumsschwäche in der Bundesrepublik Deutschland. Eine empirische Analyse langer Zyklen wirtschaftlicher Entwicklung. Kiel, S. 11-25).
„Die Entwicklung des Sozialprodukts lässt sich auf lange Sicht durch einen Wachstumspfad beschreiben, der von Wellenbewegungen mit unterschiedlichen Frequenzen und unterschiedlichen Amplituden umlagert sein kann. Da offen ist, inwieweit die Wachstumsschwäche der westdeutschen Wirtschaft säkularer oder zyklischer Natur ist, sind zunächst Schätzungen über die Gestalt des langfristigen Trends durchgeführt worden. Berechnungen mit unterschiedlichen Funktionstypen über die Ursprungsdaten des realen Nettosozialprodukts zu Marktpreisen für das Gebiet der Bundesrepublik Deutschland im Zeitraum 1850-1977 ergaben, dass der Exponentialtrend - gemessen an den üblichen statistischen Prüfmaßen - die langfristige Entwicklung des Sozialprodukts am besten beschreibt. Dieses Ergebnis spricht eher gegen das Vorliegen einer säkularen Wachstumsschwäche. Um diese Diagnose weiter abzusichern, wurde zusätzlich überprüft, ob die Sozialproduktsentwicklung seit 1960 signifikant schwächer war als während des Beobachtungszeitraums 1850-1977. Zu diesem Zweck wurde getestet, ob eine Steigungsdummy ab 1960 ein signifikant negatives Vorzeichen aufweist. Das ist nicht der Fall. Die weitere Untersuchung soll sich daher darauf konzentrieren, mögliche Langzeit-Zyklen wirtschaftlicher Entwicklung zu identifizieren.
Nachhaltige absolute Schrumpfungserscheinungen hat es in Deutschland während der letzten 130 Jahre nicht gegeben. Das Wachstum des Sozialprodukts setzte sich auch in Phasen relativen Niedergangs fort. Zu untersuchen bleibt allerdings, ob es längerfristig wiederkehrende Verlangsamungen und Beschleunigungen des wirtschaftlichen Wachstums im Gebiet der Bundesrepublik Deutschland gegeben hat. Dazu ist es erforderlich,
- den Trend der Entwicklungen des Sozialprodukts zwischen 1850 und 1977 auszuschalten und
- durch gleitende Mehr-Jahresdurchschnitte jene Schwankungen des Sozialprodukts um
den Trend zu eliminieren, die kurz- und mittelfristiger Art waren.
Die Berechnungsergebnisse zeigen, dass es tatsächlich lange Wellen wirtschaftlicher Entwicklung im Gebiet der Bundesrepublik Deutschland gegeben hat:
- Misst man die Länge einer Welle durch den Abstand zwischen den jeweiligen Tiefpunkten, so lässt sich während des Beobachtungszeitraums nur ein voll ausgeprägter Zyklus identifizieren. Er begann um das Jahr 1884, erreichte etwa 1909 seinen Höhepunkt und endete 1932. Seine Länge betrug damit rund 50 Jahre.
- Vor 1884 liegt offensichtlich ein weiterer Zyklus, mit dem Höhepunkt 1874/75. Sein Beginn kann mit dem zur Verfügung stehenden Datenmaterial nicht ermittelt werden; geht man davon aus, dass er mit dem für andere Länder festgestellten Zyklusbeginn um 1845 annähernd übereinstimmt? , so kommt man zu einer Dauer von ungefähr 40 Jahren.
- Im Jahre 1933 begann ein neuer Zyklus, der im Jahre 1959 seinen Höhepunkt überschritten zu haben scheint. Sein Ende ist ungewiss. Bis jetzt dauert er 45 Jahre.
Auffällig ist überdies, da sich die Amplituden der Zyklen im Zeitablauf vergrößert haben. Zumindest teilweise beruht dies allerdings darauf, dass bei den Berechnungen die Kriegs- und Nachkriegsjahre ausgelassen wurden.
Das zyklische Muster der wirtschaftlichen Entwicklung wird auch deutlich, wenn man die Entwicklung der Wachstumsraten betrachtet. Allerdings waren die Schwingungen nicht immer gleich stark ausgeprägt. Zwischen 1885 und 1905 hat es sogar eine vergleichsweise stetige Entwicklung gegeben.
Ein Vergleich der Ergebnisse für das Gebiet der Bundesrepublik Deutschland mit denen von Kondratieff und Schumpeter für das Vereinigte Königreich, Frankreich und die Vereinigten Staaten ist nur begrenzt möglich. Zum einen deckt sich der Untersuchungszeitraum nur teilweise. So konnte die Existenz des von Schumpeter als "industrieller Kondratieff' bezeichneten ersten Zyklus' in dieser Untersuchung aus Datenmangel nicht überprüft werden; auch reichen die Untersuchungen von Kondratieff und Schumpeter nur bis in die zwanziger und dreißiger Jahre. Zum anderen verwandten diese Autoren in ihren Untersuchungen andere Indikatoren zur Bestimmung der Hoch- und Tiefpunkte wirtschaftlicher Entwicklung, deren Wende- und Scheitelpunkte von denen des Sozialprodukts deutlich abweichen können. Trotzdem bestehen, was die oberen Scheitelpunkte des (zweiten) "bürgerlichen" und des (dritten) "neomerkantilistischen Kondratieff" anlangt, bemerkenswerte Übereinstimmungen; allerdings beginnt der "neomerkantilistische Kondratieff“ im Gebiet der Bundesrepublik Deutschland erheblich früher als in den anderen drei Ländern.
Die wirtschaftliche Entwicklung seit 1850: Investition und Wachstum
Wie aus den Berechnungsergebnissen hervorgeht, lässt sich auch bei der Investitionstätigkeit ein langfristiges zyklisches Muster erkennen, wobei in diesem Fall ebenfalls nur ein vollständiger Zyklus zu identifizieren ist. Dieser Zyklus reicht von 1881/82 bis 1932. Vor 1881 liegt offensichtlich ein weiterer Zyklus, dessen Beginn sich mit dem zur Verfügung stehenden Datenmaterial nicht lokalisieren lässt. Nach 1932 setzt ein neuer Zyklus ein, der allem Anschein nach noch nicht abgeschlossen ist.
Vergleicht man die Schwankungen der Investitionstätigkeit mit den Entwicklungszyklen des Sozialprodukts, so fällt auf, dass die Länge der Zyklen bei beiden Indikatoren annähernd gleich ist. Eine weitere Gemeinsamkeit besteht darin, dass sich bei den Investitionswellen wie bei den Entwicklungszyklen des Sozialprodukts die Amplituden von Zyklus zu Zyklus vergrößert haben. Die Scheitelpunkte der Investitionstätigkeit stimmen in zwei Fällen mit denen des Sozialprodukts überein (1908/09 und 1932); in den anderen Fällen liegen die Scheitelpunkte der Investitionstätigkeit etwa 1 bis 2 Jahre vor derjenigen des Sozialprodukts.
Ein deutlicher Zusammenhang zwischen der Investitionsaktivität und der Entwicklung des Sozialprodukts tritt auch dann hervor, wenn als Indikator für die Investitionsaktivität anstelle des Investitionsvolumens die Nettoinvestitionsquote verwendet wird. Schaubild 4, in dem auch gleitende 9-Jahresdurchschnitte der Nettoinvestitionsquote zu jeweiligen Preisen abgebildet sind', zeigt, dass hinsichtlich des zyklischen Schwankungsmusters zwischen der Investitionsquote und dem Sozialprodukt ein ähnlicher Zusammenhang besteht wie zwischen dem Investitionsvolumen und dem Sozialprodukt. Eine größere Abweichung scheint es nur bei den oberen Scheitelpunkten des gegenwärtigen Wachstumszyklus zu geben: Während beim Investitionsvolumen der obere Scheitelpunkt bereits 1958 erreicht wurde, ist dies bei der Investitionsquote erst 1961/62 der Fall.
Die bisherigen Untersuchungsergebnisse stützen erneut die Hypothese, dass die Schwankungen des wirtschaftlichen Wachstums vorwiegend durch Schwankungen der Investitionsaktivität hervorgerufen werden. Es stellt sich nun die Frage, inwieweit sich bei langfristiger Betrachtung die Zusammenhänge zwischen Investitionstätigkeit, Gewinnerwartungen, Lohnentwicklung sowie Staatskonsum stützen lassen. Zu untersuchen bleibt überdies, ob sich ein Zusammenhang zwischen Protektion und Wachstum feststellen lässt.
Die wirtschaftliche Entwicklung seit 1850: Determinanten der Investitionstätigkeit
Der Wirkungszusammenhang zwischen Gewinnerwartungen und Investitionstätigkeit ließ sich nur für den Zeitraum 1926 bis 1977 überprüfen, weil weiter zurückreichende Indikatoren für die Entwicklung der Gewinnerwartungen nicht vorlagen. Nach 1925 konnte auf Berechnungen von Walther Hoffmann [1965, S. 500 ff] über die Entwicklung der Kapitalrendite bei Aktiengesellschaften des gewerblichen Sektors zurückgegriffen werden, die bis 1959 ausgewiesen sind; diese Zeitreihe wurde durch Berechnungen des Sachverständigenrats über die Entwicklung der Gewinn- und Vermögenseinkommen im Verarbeitenden Gewerbe zwischen 1960 und 1977 ergänzt. Zwar stellen diese Indikatoren auf die tatsächliche Gewinnentwicklung ab; doch deutet ein Vergleich mit der Entwicklung des ursprünglich gewählten Indikators für die Gewinnerwartungen darauf hin, dass zwischen Gewinnerwartungen und tatsächlichen Gewinnen ein enger Zusammenhang zu bestehen scheint.
Bemerkenswert an den ausgewiesenen Indikatoren ist vor allem das ausgeprägte zyklische Muster, das demjenigen der Investitionstätigkeit zwischen 1926 und 1977 weitgehend entspricht: Auf- und Abschwungsphasen stimmen überein, Tief- und Hochpunkte fallen in die gleichen Jahre. Der langfristige Zusammenhang zwischen Wachstum, Investitionen und Gewinnerwartungen ist deutlich sichtbar.
(a) Die Rolle der Protektion:
Betrachtet man die Entwicklung des weltwirtschaftlichen Integrationsgrades Deutschlands, der bis 1880 zurückverfolgt werden konnte, so wird deutlich, dass auch hier ein langfristiges zyklisches Muster vorzuliegen scheint. Allerdings tritt es verglichen mit der Investitionsquote nur schwach hervor. Immerhin: Im Jahre 1896 dürfte ein Tiefpunkt der weltwirtschaftlichen Integration gewesen sein. Der darauf folgende Tiefpunkt wird Ende der dreißiger Jahre ausgewiesen. Tatsächlich dürfte der weltwirtschaftliche Integrationsgrad in den auf 1938 folgenden Jahren noch weiter gesunken sein. In den Nachkriegsjahren hat ein neuer Zyklus begonnen, der offensichtlich noch nicht abgeschlossen ist. Es ist sogar unklar, ob dieser Zyklus bereits seinen Höhepunkt überschritten hat. Einiges spricht jedoch dafür, dass 1969 der eigentliche obere Scheitelpunkt erreicht wurde. Zwar scheint es, als habe es im Jahre 1974 einen besonders großen Integrationsfortschritt gegeben. Der starke Anstieg der Außenhandelsintensität im Jahre 1974 ist jedoch wohl weniger auf eine erhöhte internationale Integration als vielmehr auf den Anstieg der Preise für Rohöl und andere Rohstoffe zurückzuführen. In der Tat hat sich seit 1974 der Handelsprotektionismus zwischen den Industrieländern verstärkt.
Betrachtet man die Entwicklung des Integrationsgrades einerseits und die Investitions- und Sozialproduktzyklen andererseits, so bietet sich folgende Interpretation an:
- Der Aufschwung kommt in Gang; obwohl die weltwirtschaftliche Integration weiter zurückgeht. Erst nachdem der Aufschwung mehrere Jahre anhält, wird wieder liberalisiert und der Integrationsgrad erhöht sich.
- Der Niedergang setzt ein, obwohl die Integration in die weltwirtschaftliche Arbeitsteilung noch längere Zeit fortschreitet. Nachdem der Abschwung bereits längere Zeit anhält und ins allgemeine Bewusstsein gerückt ist, geht der Integrationsgrad infolge eines zunehmenden Protektionismus zurück.
Aus der Tatsache, dass die wirtschaftlichen Umbrüche erfolgen, obwohl die Außenhandelspolitik noch gegenläufig wirkt, kann man die Schlussfolgerung ziehen, dass die Investitions- und Wachstumszyklen nicht durch Protektions- und Integrationszyklen hervorgerufen werden. Es scheint vielmehr so zu sein, dass die Integrationszyklen eine Folge der Investitions- und Wachstumszyklen sind: Hat sich der Aufschwung voll entfaltet (und ist die Arbeitslosigkeit beseitigt), so gewinnen die Kräfte für eine liberalere Gestaltung des Außenhandels an Boden und setzen sich allmählich durch. Als Folge hiervon verstärkt sich die Dynamik des Aufschwungs. Umgekehrt verhält es sich während der Niedergangsphase; wird im Angesicht einer steigenden Arbeitslosigkeit allgemein bewusst, dass es zu einer nachhaltigen Verschlechterung der wirtschaftlichen Lage gekommen ist, so breitet sich die Überzeugung aus, zusätzliche Protektionsmaßnahmen seien ein geeignetes Mittel zur Überwindung der Krise. Während der zwanziger und frühen dreißiger Jahre führte diese Auffassung zu einem internationalen Wettlauf des Protektionismus, der den wirtschaftlichen Niedergang noch erheblich beschleunigte. Auch gegenwärtig scheint in zahlreichen Ländern der westlichen Welt - und insbesondere in den Ländern der Europäischen Gemeinschaft - der Glaube, dass man durch eine vermehrte Protektion der nationalen wirtschaftlichen Probleme Herr werden könne, an Boden zu gewinnen.
(b) Die Rolle des Staatskonsums:
Auch beim Staatskonsum hat es langfristig Entwicklungszyklen gegeben. Dies zeigt sich sowohl bei den Mehrjahresdurchschnitten der Staatsquote als auch bei der trendbereinigten Staatsquote.
Vergleicht man die Zyklen des Staatskonsums mit den Zyklen der Investitionstätigkeit und des Sozialprodukts, so fällt insbesondere auf, dass eine weitgehend spiegelbildliche Entwicklung stattfand. Die Investitionstätigkeit und das Sozialprodukt erreichten immer dann annähernd einen zyklischen Höhepunkt (Tiefpunkt), wenn der Staatskonsum sich auf einem zyklischen Tiefpunkt (Hochpunkt) befand. Dabei ist bemerkenswert, dass die Zyklen beim öffentlichen Verbrauch stets etwas früher beginnen als die des Investitionsvolumens und des Sozialprodukts. Eine nicht ganz so eindeutige Lag - Beziehung zwischen dem öffentlichen Verbrauch und der Investitions- und Sozialproduktentwicklung kennzeichnet die wirtschaftliche Niedergangsphase.
Die Ergebnisse dieses Abschnitts deuten darauf hin, dass zwischen der Entwicklung des öffentlichen Verbrauchs und der Entwicklung der Investitionstätigkeit und des Sozialprodukts ein Zusammenhang besteht. Aus der Beobachtung, dass mit einem langfristigen (relativen) Rückgang des Staatskonsums regelmäßig eine langfristige Prosperitätsphase einhergeht, lässt sich zunächst die Vermutung herleiten, dass der Staat im Trend in seiner gesetzgeberischen Tätigkeit und in der Produktion öffentlicher Güter mehr getan hat als unter Wachstumsgesichtspunkten vorteilhaft gewesen wäre. Vor diesem Hintergrund wird verständlich, warum ein (relativ) zunehmender Staatskonsum über rückläufige Gewinnerwartungen die Investitionstätigkeit lähmt und das wirtschaftliche Wachstum bremst und warum bei umgekehrter Entwicklung des Staatskonsums das wirtschaftliche Wachstum gefördert wird. Dies schließt freilich nicht aus, dass es auch unter Wachstumsgesichtspunkten vorteilhaft sein kann, wenn die Produktion komplementärer Güter durch den Staat rascher zunimmt als die Produktion des privaten Sektors.
(c) Die Rolle der Löhne:
Inwieweit die Lohnentwicklung zum Entstehen der Investitions- und Wachstumszyklen beigetragen hat, soll auch hier an Hand eines Verteilungsindikators in Form des Konzepts der kostenniveauneutralen Lohnpolitik untersucht werden. Die zur Anwendung dieses Konzepts erforderlichen Daten standen allerdings erst ab 1925 zur Verfügung.
Im Zeitraum von 1925 bis 1977 hat es auch bei der Entwicklung der Verteilungsposition starke Schwankungen gegeben. Zwar kann während des Beobachtungszeitraums kein abgeschlossener Entwicklungszyklus identifiziert werden. Das Jahr 1929 markiert aber anscheinend einen oberen Scheitelpunkt der Lohnentwicklung; der 1929 entstandene Lohnzyklus ist offenbar noch nicht abgeschlossen. Er scheint seinen Tiefpunkt zwischen den Jahren 1955-1958 durchschritten zu haben.
Vergleicht man dieses zyklische Muster der Lohnentwicklung mit den Zyklen der Investitionstätigkeit und des Sozialprodukts, so zeigt sich - von einer kurzen Phasenverschiebung abgesehen - ein spiegelbildliches Verhältnis:
- mit einer langfristigen Verschlechterung der Verteilungsposition geht ein langfristiger wirtschaftlicher Aufschwung und – mit einer gewissen Verzögerung – Rückgang der Arbeitslosigkeit einher.
- Mit einer langfristigen Verbesserung der Verteilungsposition geht ein langfristiger wirtschaftlicher Niedergang und – mit zeitlicher Verzögerung – eine Zunahme der Arbeitslosigkeit einher.
Diese Ergebnisse sprechen dafür, dass zumindest im Zeitraum von 1925 bis 1977 die Löhne eine entsprechende Determinante der Gewinnentwicklung gewesen sind und dadurch maßgeblich zum entstehen und Verlauf der Investitions- und Wachstumszyklen beigetragen haben.
Zusammenfassung der Ergebnisse
Die Analyse zeigt, dass sich das reale Sozialprodukt in Deutschland – von sehr kurzen Phasen abgesehen – zumindest seit Mitte des 19. Jahrhunderts von Jahr zu Jahr ständig erhöht hat. Das Wachstumstempo war allerdings sehr unterschiedlich. Auf anhaltende Phasen beschleunigten Wachstums folgten regelmäßig anhaltende Phasen relativen Niedergangs; insgesamt gesehen ergab sich ein zyklisches Entwicklungsmuster, das freilich nicht immer gleichmäßig ausgeprägt war.
Über den gesamten Beobachtungszeitraum seit 1850 konnte eine starke Parallelität zwischen Sozialproduktszyklen und Investitionstätigkeit diagnostiziert werden. Dies scheint vornehmlich eine Folge von zyklisch auftretenden Verzerrungs- und Entzerrungsprozessen bei der Lohnentwicklung und bei der Produktion öffentlicher Güter und Dienste zu sein, die beide offensichtlich zu langfristigen Schwankungen in den Gewinnerwartungen beigetragen haben. Offen bleibt allerdings, inwieweit die Entzerrungs- und Verzerrungsprozesse bei der Lohnentwicklung nicht ihrerseits ein Reflex auf langfristig schwankende staatliche Ansprüche an den privaten Sektor, das heißt einer zyklisch schwankenden Steuerbelastung, sind.
Veränderungen des weltwirtschaftlichen Integrationsgrades scheinen hingegen eher eine Folge als eine Ursache der Wachstumszyklen zu sein. Zu (zusätzlichen) Protektionsmaßnahmen des Staates kommt es, nachdem der Abschwung schon längere Zeit andauert; die Verschärfung der Protektion setzt sich noch weit in die Aufschwungsphase fort. Liberalisierungstendenzen setzen - erst ein, wenn der Aufschwung sich bereits voll entfaltet hat und reichen tief in die Abschwungsphase hinein.
Aus der Natur der Wachstumsschwäche folgt, dass eine allein an Konjunkturproblemen orientierte Politik des Staates kaum geeignet ist, nachhaltig die Gewinnerwartungen zu verbessern. Programme zur Förderung der Nachfrage können zwar die Wirkung einer Initialzündung haben - dies aber nur, wenn die langfristigen Voraussetzungen für einen sich selbst tragenden Aufschwung auf der Angebotsseite geschaffen sind.
Welche Verzerrungen auf der Angebotsseite zu beseitigen sind, geht aus der Analyse der Ursachen der Wachstumsschwäche hervor. Inwieweit Einsichten in die Natur der Wachstumsschwäche ausreichen, um eine rasche Wende in der wirtschaftlichen Entwicklung herbeizuführen und künftig zyklische Schwankungen zu verhindern, ist aber ungewiss. Folgt man der Auffassung von Kondratieff und Schumpeter, so handelt es sich bei den langen Zyklen der wirtschaftlichen Entwicklung um zwangsläufige Prozesse, die dem kapitalistischen System immanent sind und die nahezu gleichzeitig in allen kapitalistischen Ländern auftreten. Ob sich das Phänomen langfristiger Entwicklungszyklen auf Länder mit vorwiegend kapitalistischer Prägung beschränkt, ist schwer zu beurteilen. Denn empirische Analysen, die die These langfristiger Entwicklungszyklen in sozialistischen Ländern überprüfen, liegen noch nicht vor. Doch spricht einiges dafür, dass es auch in sozialistischen Ländern Prozesse gesellschaftlicher Verkrustungen gibt, die mit qualitativen Wandlungen in der Führungsschicht und in den Wertstrukturen verbunden sind. Auch die Frage, ob es in den kapitalistischen Ländern eine synchrone langfristige Entwicklung gibt, muss offen bleiben. Auffällig in diesem Zusammenhang ist allerdings, dass sich die Investitionstätigkeit und das wirtschaftliche Wachstum in nahezu allen westlichen Industrieländern in den siebziger Jahren spürbar verlangsamt hat. Was schließlich die Zwangsläufigkeit der zyklischen Entwicklung anlangt, so könnte der Engpass für eine erfolgreiche Politik weniger der Mangel an Einsicht als vielmehr ein fehlender Handlungsspielraum der wirtschaftspolitischen Entscheidungsträger gegenüber Partikularinteressen sein“.
Teil II: Internationaler Vergleich
(zitiert aus: Glismann, H.; Rodemer, H.; Wolter, F. (1980): Lange Wellen wirtschaftlichen Wachstums (Replik und Weiterführung), In: Petzina, D.; van Roon, G. (Hrsg.): Konjunktur, Krise, Gesellschaft: wirtschaftliche Wechsellagen und soziale Entwicklung im 19. und 20. Jahrhundert, Stuttgart: Klett-Cotta, 1981, S. 66-106).
Zielsetzung:
„Der weltwirtschaftliche Wachstumsprozess hat sich in den siebziger Jahren im Vergleich zu den beiden vorangegangenen Jahrzehnten merklich abgeschwächt. Diese Entwicklung hat zahlreiche Erklärungsversuche provoziert. In einer empirischen Untersuchung für Deutschland wurde das verlangsamte Wachstum der siebziger Jahre als Abschwungsphase eines langfristigen Entwicklungszyklus interpretiert. Die diagnostizierte Sozialproduktsentwicklung wurde vorwiegend auf langfristige Schwankungen in der (funktionalen) Einkommensverteilung und der Staatsaktivität zurückgeführt, die ihrerseits über ihren Einfluss auf die Gewinnerwartungen langfristige Schwankungen in der Investitionstätigkeit hervorriefen (vgl. Glismann et al., 1978: Zur Natur der Wachstumsschwäche in der Bundesrepublik Deutschland. Eine empirische Analyse langer Zyklen wirtschaftlicher Entwicklung. Institut für Weltwirtschaft, Kieler Diskussionsbeiträge, Nr. 55. Kiel). Der Beitrag ist auf heftige Kritik gestoßen [vgl. vor allem Abelshauser, W., Petzina, D. 1979: Krise und Rekonstruktion. Zur Interpretation der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung Deutschlands im 20. Jahrhundert. Referat auf der Tagung „Wachstumszyklen der deutschen Wirtschaft im 19. und 20. Jahrhundert“. Bielefeld, 25-27.Mai 1979; Kleinknecht, A. 1979: Überlegungen zur Renaissance der „langen Wellen“ der Konjunktur. Internationales Institut für Management und Verwaltung, Diskussion Paper, Nr. 79-108, ^Berlin, November 1979).
Die Kritik bezieht sich sowohl auf den Erklärungssatz als auch auf das empirische Vorgehen. Gegen den Erklärungsansatz wird vor allem vorgebracht,
- dass das verlangsamte Wirtschaftswachstum der sechziger und siebziger Jahre eine Rückkehr zur Normalität bedeute; das rasche Wachstum zuvor sei auf kriegsbedingte Nachholprozesse zurückzuführen (Rekonstruktionsthese);
- dass nicht staatliche Aktivität und Lohnentwicklung, sondern Innovationsschübe langfristige Gewinn- und Wachstumsschwankungen hervorgerufen hätten (Innovationsthese);
- dass das Erklärungsmuster monokausal sei, weil letztlich nur dem Staat die Verantwortung für die Schwankungen der Gewinne (und damit der Investitionen und des Sozialprodukts) zugeschrieben werde; zudem bleibe die Frage nach dem Kriterium für die "richtige Staatsquote" offen.
Was das empirische Vorgehen anlangt, so wird insbesondere eingewendet,
- dass das benutzte Verfahren zur Ausschaltung des Trends in den Ursprungsdaten die wirkliche Entwicklung verfälsche und dass die Verfahren zur Glättung der Zeitreihen Zyklen produzierten (Slutsky - Effekt);
- dass die für Deutschland vorliegende Zeitreihe zu kurz sei, um mit dem verfügbaren Instrumentarium den Nachweis langer Wellen der Wirtschaftsentwicklung führen zu können.
Im folgenden Beitrag soll auf diese Kritik geantwortet und die empirische Basis zur Analyse langer Wellen verbreitet werden.
Ergebnisse:
Berechnungen der Abweichungen geglätteter Sozialproduktsreihen vom langfristigen Trend lassen erkennen, dass es außer in Deutschland auch in anderen marktwirtschaftlichen Ländern langfristige Schwankungen in der Entwicklung des Sozialprodukts gegeben hat, die freilich unterschiedlich stark ausgeprägt waren. Je nach Datenlage wurden unterschiedliche Messziffern für die gesamtwirtschaftliche Produktion verwandt. Der Beobachtungszeitraum reicht für die einzelnen Länder soweit zurück, wie Daten zur Verfügung stehen. Die langfristige Entwicklung wurde - wie schon in der vorgehenden Untersuchung für Deutschland – durch einen Exponentialtrend über die Ursprungsreihen ermittelt. Die Ursprungsreihen wurden anschließend mit Hilfe gleitenden 3- und 9-Jahresdurchschnitten geglättet; verbleibende konjunkturelle Störungen schlagen sich bei ersteren eher als bei letzteren nieder.). Das Wellenmuster der wirtschaftlichen Entwicklung ist auch dann sichtbar, wenn man die Entwicklung der Änderungsraten des Sozialprodukts ins Auge fasst (da es sich bei den Änderungsdaten um Ableitungen der Ursprungsreihe handelt, werden Wenden- und Scheitelpunkte früher erreicht al beim Sozialprodukt).
Bei den Berechnungen wurden im Falle der beiden Weltkriege die Kriegs- und ersten Nachkriegsjahre außer Betracht gelassen. Die Hypothese dabei war, dass Kriege - ganz unabhängig vom allgemeinen Entwicklungsmuster - zu wirtschaftlichen Rückschlägen führen und dass es auch nachher noch einer Reihe von Jahren bedarf, um wieder den Anschluss an die Vorkriegsentwicklung zu gewinnen. Bezieht man - soweit Daten vorhanden sind - die Kriegs- und Nachkriegsjahre in die Untersuchung ein, so ergeben sich insgesamt gesehen keine gravierenden Änderungen des zyklischen Musters. Allerdings fällt auf,
- dass sich in allen Ländern in der Regel die Scheitelpunkte der Wellen verschieben;
- dass im Falle Frankreichs, des Vereinigten Königreichs, Italiens und der Vereinigten Staaten die Amplituden der Wellen größer sind; und
- dass im Falle Deutschlands ein zusätzlicher Tiefpunkt um das Jahr 1950 zu beobachten ist.
Auch die letzte Beobachtung stellt freilich den bisherigen Befund nicht ernsthaft in Frage. Denn der Sozialproduktsverlauf in den Ländern unterstreicht, dass es sich bei diesem Tiefpunkt eher um eine Störung im Wachstumsmuster handelt, die auf die kriegsbedingten Produktionsausfälle seit Mitte 1944 zurückgeht.
Kondratieffs Datierung der langen Wellen' - die Schumpeter als "industriellen Kondratieff", "bürgerlichen Kondratieff" und "neomerkantilistischen Kondratieff" bezeichnet hat - wird, soweit der Beobachtungszeitraum sich deckt, durch die Untersuchungsergebnisse in etwa gestützt (Unterschiede in der Datierung mögen auch darauf beruhen, dass Kondratieff zum Teil andere Indikatoren zur Identifizierung langer Wellen verwandt hat.). Die Analyse zeigt auch, dass es während der sich überlappenden Beobachtungszeiträume international parallele Entwicklungen im langfristigen wirtschaftlichen Auf und Ab gegeben hat. Allerdings war der Entwicklungsverbund offenbar nicht so eng, wie Kondratieff und Schumpeter annahmen. Dies gilt weniger für den Beobachtungszeitraum Kondratieffs (bis 1926; im Zeitraum vor 1920 endete in Deutschland die Niedergangsphase des bürgerlichen Kondratieff deutlich früher als in den übrigen untersuchten Ländern) als für die Zeit danach. So reicht in Frankreich der Aufschwung des neomerkantilistischen Kondratieffs weit in die 1920er Jahre hinein; im jüngsten Entwicklungszyklus, den man vielleicht als neoklassischen Kondratieff bezeichnen kann, sind beträchtliche internationale Unterschiede sowohl im Beginn als auch in den Huchpunkten zu erkennen. In allen Ländern scheint aber der gegenwärtige Entwicklungszyklus bereits seinen Höhepunkt überschritten zu haben (die Scheitelpunkte können erst nach Abschluss des Zyklus genauer bestimmt werden).
Innerhalb der einzelnen Zyklen war die wirtschaftliche Expansion im internationalen wie auch im zeitlichen Vergleich recht unterschiedlich (Ein internationaler und zeitlicher Vergleich der Wachstumsraten lässt sich nur mit großen Einschränkungen durchführen, insbesondere weil sich die Anfangsjahre des bürgerlichen und die Endjahre des neoklassischen Kondratieff aus dem vorliegenden Datenmaterial nicht bestimmen lassen). Besonders bemerkenswert sind die Entwicklungen in Italien und im Vereinigten Königreich:
- In Italien hat sich offensichtlich das wirtschaftliche Wachstum von Zyklus zu Zyklus erhöht. Im bürgerlichen Kondratieff scheint die italienische Wirtschaft erheblich langsamer als die der anderen untersuchten Länder gewachsen zu sein; erst in den beiden folgenden Entwicklungszyklen erreichte das italienische Wirtschaftswachstum in etwa den internationalen Durchschnitt. Die Ursache hierfür dürfte vornehmlich darin liegen, dass in Italien eine Industrialisierung auf breiter Ebene später begonnen hat als etwa im Vereinigten Königreich oder in Deutschland.
- Im Vereinigten Königreich erreichte das Tempo der wirtschaftlichen Expansion nach dem bürgerlichen Kondratieff nicht mehr den internationalen Durchschnitt. Während des neomerkantilistischen und neoklassischen Kondratieff büßte das Vereinigte Königreich seine ehemals führende Stellung mehr und mehr ein und sank schließlich auf einen der hinteren Ränge im Kreis der westlichen Industrieländer ab.
Diese Beobachtungen könnten als Indiz dafür genommen werden, dass wirtschaftlich zurückgebliebene Länder über einen vergleichsweise hohen Wachstumsspielraum verfügen und wirtschaftlich vorausgeeilte Länder es schwer haben, ihren Vorsprung zu behaupten. Allerdings sind Aufholprozesse weniger entwickelter Länder wohl nicht allein mit Imitationsspielräumen für die zurückgebliebenen Länder und mit Vergreisungserscheinungen in den fortgeschrittenen Ländern zu erklären; sonst müsste zum Beispiel das Vereinigte Königreich, nachdem es im wirtschaftlichen Entwicklungsstand erheblich hinter andere Länder zurückgefallen ist, wieder eine eher dem internationalen Durchschnitt entsprechende Wachstumskraft gewonnen haben.
Während die These vom internationalen Gleichlauf in der langfristigen wirtschaftlichen Entwicklung marktwirtschaftlich orientierter Länder durch die vorliegenden Beobachtungen insoweit nicht widerlegt wird, als es parallele Entwicklungen gegeben hat, scheint Kondratieffs Behauptung, dass langfristige Schwankungen in der Entwicklung des Sozialprodukts allein ein Phänomen der kapitalistischen Wirtschaftsordnung seien, zweifelhaft. Für die sozialistischen Länder lässt sich zwar keine vergleichbare Analyse durchführen, weil sie nicht lange genug bestehen; das Beispiel der Sowjetunion belegt aber, dass es auch in diesen Ländern das Phänomen anhaltender Beschleunigung und Verlangsamung des wirtschaftlichen Wachstums geben kann.
Die Investitionstätigkeit wies im Untersuchungszeitraum ähnliche Schwankungen auf wie das Sozialprodukt, und zwar unabhängig davon, ob man für die Investitionstätigkeit Investitionsquoten (für Frankreich liegen vor 1950 keine Angaben über die Investitionstätigkeit vor) oder Abweichungen des Investitionsvolumens vom längerfristigen Trend als Indikatoren heranzieht (Berechnungen der Investitionsquoten zu konstanten Preisen ergaben annährend das gleiche Bild wie die hier ausgewiesenen Investitionsquoten zu laufenden Preisen). Der Zusammenhang zwischen wirtschaftlichem Wachstum und Investitionstätigkeit war freilich nicht immer gleichermaßen ausgeprägt. In einigen Fällen liegt der Scheitelpunkt der Investitionstätigkeit hinter dem Scheitelpunkt des Sozialprodukts; dies ist bei zeitlich instabilen Kapitalproduktivitäten nicht unplausibel.
Mit Ausnahme der Vereinigten Staaten erhöht sich die Investitionsquote in allen Ländern im langfristigen Trend. Im Falle der Vereinigten Staaten ist allerdings zu berücksichtigen, dass aus statistischen Gründen ausschließlich die private Investitionsquote erfasst werden konnte.
Die vorliegenden Beobachtungen deuten überdies darauf hin, dass auf lange Sicht Beschäftigungsgrad und Entwicklungszyklen des Sozialprodukts recht gut miteinander korrespondieren (Eine genauere Analyse des Zusammenhangs zwischen wirtschaftlicher Entwicklung und Beschäftigungsgrad stößt wegen international unterschiedlicher und sich im Zeitablauf ändernder Messkonzepte auf erhebliche Schwierigkeiten. Internationale Vergleiche des Beschäftigungsgrades scheinen anhand der vorliegenden Daten kaum, Verlaufsanalysen über Schwankungen des Beschäftigungsgrades schon eher möglich. Letzteres gilt nicht für Frankreich und Italien, für die die Daten vor und nach dem Zweiten Weltkrieg nicht kompatibel sind. Auch für diese Länder ergibt sich jedoch ein ähnliches Muster wie für die anderen Länder, wenn man jene Zeiträume betrachtet, für die annährend konsistente Daten vorliegen.). Allerdings fällt auf, dass im Tiefpunkt der Krise zu Anfang der dreißiger Jahre der Zusammenhang zwischen Sozialprodukt und Arbeitslosigkeit offenbar enger ist als im oberen Scheitelpunkt. Diese Asymmetrie könnte darauf beruhen, dass im Zuge des langfristigen Aufschwungs auch nach Erreichen der Vollbeschäftigung der Produktionsfaktor Arbeit noch eine Zeitlang unter seinem Grenzprodukt entlohnt wird. Steigen nach dem Erreichen der Vollbeschäftigung die Löhne schneller als kostenniveauneutral wäre, so gefährdet dies erst dann die Vollbeschäftigung, wenn der Reallohn das Grenzprodukt übersteigt.
Als Ergebnis der empirischen Analyse der langfristigen wirtschaftlichen Entwicklung Deutschlands, Frankreichs, Italiens, Schwedens, des Vereinigten Königreichs, der Vereinigten Staaten sowie der Sowjetunion lässt sich festhalten,
- dass sich langfristige Schwankungen der wirtschaftlichen Entwicklung nicht auf Deutschland beschränken, und dass vermutlich auch ein sozialistisches Wirtschaftssystem kein stetiges Wachstum garantiert;
- dass in den einzelnen Ländern das zyklische Muster nicht gleichmäßig ausgeprägt war;
- dass es zwar international parallele Entwicklungen gegeben hat, aber ein enger internationaler Gleichlauf nicht zu erkennen ist.
Theoretische Überlegungen und empirischer Befund lassen die Schlussfolgerung zu, dass die westlichen Industrieländer sich zwar in einer Phase schwachen Wirtschaftswachstums befinden, aber nicht in eine säkulare Stagnationsphase geraten sind.
Offen bleibt, inwieweit der Erklärungsansatz, der für Deutschland versucht wurde, auch für die anderen Länder tragfähig ist und welcher Mechanismus gegebenenfalls Schwankungen im Wirtschaftswachstum international überträgt. Was den zweiten Punkt angeht, so ist es nahe liegend, den Übertragungsmechanismus im internationalen Handel zu suchen. Für diese Hypothese fanden sich in der kritisierten Untersuchung jedoch keine Anhaltspunkte. Danach scheinen weltwirtschaftliche Desintegrationstendenzen eher eine Folge nachlassenden Wirtschaftswachstums als dessen Ursache zu sein - eine Vermutung, die auch durch den Neuen Protektionismus der siebziger Jahre gestützt wird. Vorstellbar wäre aber, dass ein gleichgerichtetes Auf und Ab der wirtschaftlichen Entwicklung die Folge sich von Generation zu Generation ändernder Wertvorstellungen ("Zeitgeist") ist, die sich international ausbreiten. Der zyklische Verbund beruhte dann in den untersuchten Ländern auf einem Kulturverbund, der sich ökonomisch in wandelnden Investitions- und Wachstumsbedingungen niederschlägt“.
Methodologie
Untersuchungsgebiet:
Teil I: Deutsches Reich von 1850 bis 1938; Bundesrepublik Deutschland 1950 bis 1977 (1990).
Teil II: Ausgewählte Länder 1830 bis 1979: England, Schweden, Italien, USA, Frankreich, UdSSR.
Teil I: Deutsches Reich von 1850 bis 1938; Bundesrepublik Deutschland 1950 bis 1977 (1990).
Teil II: Ausgewählte Länder 1830 bis 1979: England, Schweden, Italien, USA, Frankreich, UdSSR.
Quellentypen:
Daten des Statistischen Reichsamtes; Daten des Statistischen Bundesamtes; ausgewählte Daten der Deutschen Bundesbank; Sachverständigenrat (Jahresgutachten, lfd. Jahrgänge); Daten der OECD; Daten aus wiss. Publikationen.
Daten des Statistischen Reichsamtes; Daten des Statistischen Bundesamtes; ausgewählte Daten der Deutschen Bundesbank; Sachverständigenrat (Jahresgutachten, lfd. Jahrgänge); Daten der OECD; Daten aus wiss. Publikationen.
Mehr
Verwendete Quellen (ausführliches Verzeichnis):
Teil I: Deutschland
Tabelle A.1:
(1) Nettosozialprodukt zu Markpreisen (Preise von 1962 / Bundesrepublik Deutschland in Grenzen von 1961):
1850 – 1880:
W.G. Hoffmann, 1965: Das Wachstum der deutschen Wirtschaft seit der Mitte des 19. Jahrhunderts. Berlin, Heidelberg: Springer.
1881 – 1912:
W.G. Hoffmann, 1965: Das Wachstum der deutschen Wirtschaft seit der Mitte des 19. Jahrhunderts. Berlin, Heidelberg: Springer.
1913:
Statistisches Reichsamt (Hrsg.): Statistisches Jahrbuch für das Deutsche Reich 1934, Berlin.
1925 – 1934:
Statistisches Reichsamt (Hrsg.): Statistisches Jahrbuch für das Deutsche Reich 1941/42, Berlin.
W.G. Hoffmann, 1965: Das Wachstum der deutschen Wirtschaft seit der Mitte des 19. Jahrhunderts. Berlin, Heidelberg: Springer.
1935:
W.G. Hoffmann, 1965: Das Wachstum der deutschen Wirtschaft seit der Mitte des 19. Jahrhunderts. Berlin, Heidelberg: Springer.
1936:
Statistisches Bundesamt, Wiesbaden (Hrsg.), 1953: Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland 1953. Stuttgart: Kohlhammer.
1937 – 1938:
W.G. Hoffmann, 1965: Das Wachstum der deutschen Wirtschaft seit der Mitte des 19. Jahrhunderts. Berlin, Heidelberg: Springer.
1950 – 1959:
Statistisches Bundesamt, Wiesbaden (Hrsg.) 1971: Fachserie N: Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen, Reihe 3, Sonderbeiträge, Revidierte Reihen ab 1950. Mainz: Kohlhammer.
1960 – 1975:
Statistisches Bundesamt, Wiesbaden (Hrsg. )1975: Fachserie N: Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen, Reihe 1, Konten und Standardtabellen 1975. Mainz: Kohlhammer.
1976 – 1977:
Statistisches Bundesamt, Wiesbaden (Hrsg.) 1977: Wirtschaft und Statistik 4/1977. Stuttgart, Mainz: Kohlhammer.
(2) Nettosozialprodukt zu Marktpreisen (Messzahlen 1970=100):
1960-1990:
Statistisches Bundesamt, Wiesbaden (Hrsg.) 1993: Lange Reihen zur Wirtschaftsentwicklung 1992. Wiesbaden, Berlin: Metzler-Poeschel.
Statistisches Bundesamt, Wiesbaden (Hrsg.) 1999: Lange Reihen zur Wirtschaftsentwicklung 1998. Wiesbaden, Berlin: Metzler-Poeschel.
(3) Nettoinvestitionsvolumen:
1850 – 1938:
W.G. Hoffmann, 1965: Das Wachstum der deutschen Wirtschaft seit der Mitte des 19. Jahrhunderts. Berlin, Heidelberg: Springer.
1950 – 1959:
Statistisches Bundesamt, Wiesbaden (Hrsg.): Fachserie N: Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen, Reihe 1, Konten und Standarttabellen. Stuttgart, Mainz: Kohlhammer, lfd. Jgg.
1960 – 1975:
Statistisches Bundesamt, Wiesbaden (Hrsg.): Fachserie N: Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen, Reihe 1, Konten und Standarttabellen. Stuttgart, Mainz: Kohlhammer lfd. Jgg.
1976 – 1977:
Statistisches Bundesamt, Wiesbaden (Hrsg.): Wirtschaft und Statistik. Stuttgart, Mainz: Kohlhammer lfd. Monate.
Tabelle A.2:
(1) Nettoinvestitionen:
1850 – 1938:
W.G. Hoffmann, 1965: Das Wachstum der deutschen Wirtschaft seit der Mitte des 19. Jahrhunderts. Berlin, Heidelberg: Springer.
1950 – 1959:
Statistisches Bundesamt, Wiesbaden (Hrsg.): Fachserie N: Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen, Reihe 1, Konten und Standarttabellen. Stuttgart, Mainz: Kohlhammer lfd. Jgg.
1960 – 1977:
Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, 1993: Zeit zum Handeln – Antriebskräfte stärken. Jahresgutachten 1993/94. Stuttgart: Metzler-Poeschel.
(2) Außenhandel in laufenden Preisen:
1880 – 1913:
W.G. Hoffmann, 1965: Das Wachstum der deutschen Wirtschaft seit der Mitte des 19. Jahrhunderts. Berlin, Heidelberg: Springer.
1925 – 1938:
W.G. Hoffmann, 1965: Das Wachstum der deutschen Wirtschaft seit der Mitte des 19. Jahrhunderts. Berlin, Heidelberg: Springer.
Statistisches Reichsamt (Hrsg.): Statistisches Jahrbuch für das Deutsche Reich 1941/42, Berlin.
1950 – 1960:
Statistisches Bundesamt, Wiesbaden (Hrsg.) 1972: Fachserie N: Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen, Reihe 3, Sonderbeiträge, Revidierte Reihen ab 1950. Stuttgart: Kohlhammer, 1972.
Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Lage, 1976: Zeit zum Investieren. Jahresgutachten 1976/77, Stuttgart: Kohlhammer.
1960 – 1990:
Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, 1993: Zeit zum Handeln – Antriebskräfte stärken. Jahresgutachten 1993/94. Stuttgart: Metzler-Poeschel.
(3) Staatsverbrauch:
1850-1938:
W.G. Hoffmann, 1965: Das Wachstum der deutschen Wirtschaft seit der Mitte des 19. Jahrhunderts. Berlin, Heidelberg: Springer.
1950-1959:
W.G. Hoffmann, 1965: Das Wachstum der deutschen Wirtschaft seit der Mitte des 19. Jahrhunderts. Berlin, Heidelberg: Springer.
Statistisches Bundesamt, Wiesbaden (Hrsg.): Fachserie N: Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen, Reihe 1, Konten und Standarttabellen, lfd. Jgg.
Statistisches Bundesamt, Wiesbaden (Hrsg.): Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland, lfd. Jgg.
1960-1977:
Statistisches Bundesamt Wiesbaden (Hrsg.), 1992: Lange Reihen der Wirtschaftsentwicklung, 1992, Wiesbaden, Berlin: Metzler-Poeschel.
Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, 1993: Zeit zum Handeln. Jahresgutachten 1993/94. Stuttgart: Metzler-Poeschel.
Tabelle A.3:
(1) Aktienrendite:
W.G. Hoffmann, 1965: Das Wachstum der deutschen Wirtschaft seit der Mitte des 19. Jahrhunderts. Berlin, Heidelberg: Springer.
(2) Gewinnmarge:
Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, 1977: Mehr Wachstum – mehr Beschäftigung. Jahresgutachten 1977/78. Stuttgart: Kohlhammer.
(3) Gewinnerwartungen:
Statistisches Bundesamt, Wiesbaden (Hrsg.): Fachserie N: Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen, Reihe 1 Konten und Standardtabellen, Stuttgart, Mainz, lfd. Jgg.
Statistisches Bundesamt, Wiesbaden (Hrsg.) 1977: Fachserie 18: Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen, Reihe S.2, Revidierte Ergebnisse 1960-1976. Stuttgart, Mainz: Kohlhammer.
Statistisches Bundesamt, Wiesbaden (Hrsg.): Wirtschaft und Statistik, Stuttgart, Mainz, lfd. Monate.
Tabelle A.4:
(1) Realposition der Arbeitnehmer:
1925-1938:
W.G. Hoffmann, 1965: Das Wachstum der deutschen Wirtschaft seit der Mitte des 19. Jahrhunderts. Berlin, Heidelberg: Springer.
Statistisches Reichsamt: Statistisches Jahrbuch für das deutsche Reich, Berlin, lfd. Jgg.
1950-1960:
Statistisches Bundesamt, Wiesbaden (Hrsg.): Fachserie N: Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen, Reihe 1, Konten und Standardtabellen, Stuttgart, Mainz, lfd. Jgg.
Statistisches Bundesamt, Wiesbaden (Hrsg.): Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland, Wiesbaden, Berlin, lfd. Jgg.
1961-1977:
Statistisches Bundesamt, Wiesbaden (Hrsg.): Fachserie N: Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen, Reihe 1, Konten und Standardtabellen, Stuttgart, Mainz, lfd. Jgg.
Statistisches Bundesamt, Wiesbaden (Hrsg.) 1977: Fachserie 18: Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen, Reihe S.2, Revidierte Ergebnisse 1960-1976. Stuttgart, Mainz: Kohlhammer.
Statistisches Bundesamt, Wiesbaden (Hrsg.): Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland, lfd. Jgg.
Statistisches Bundesamt, Wiesbaden (Hrsg.): Wirtschaft und Statistik, Stuttgart, Mainz, lfd. Monate.
Sachverständigen Rat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, 1977: Mehr Wachstum – mehr Beschäftigung. Jahresgutachten 1977/78, Stuttgart.
(2) Arbeitslosenquote:
1960-1990:
Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, 1993: Zeit zum Handeln – Antriebskräfte stärken. Jahresgutachten 1993/94. Stuttgart: Metzler Poeschel.
Tabelle A.5:
(1) Bevölkerung:
1850-1910:
Statistisches Bundesamt, Wiesbaden (Hrsg.) 1976: Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland 1976. Stuttgart, Mainz: Kohlhammer.
1911-1913:
Statistisches Bundesamt, Wiesbaden (Hrsg.) 1960: Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland 1960. Stuttgart, Mainz: Kohlhammer.
1925-1938:
Statistisches Bundesamt, Wiesbaden (Hrsg.) 1976: Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland 1976. Stuttgart, Mainz: Kohlhammer.
1950-1975:
Statistisches Bundesamt, Wiesbaden (Hrsg.) 1976: Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland 1976. Stuttgart, Mainz: Kohlhammer.
1976-1977:
Statistisches Bundesamt, Wiesbaden (Hrsg.): Wirtschaft und Statistik, Stuttgart, Mainz, lfd. Monate.
Teil II: Internationaler Vergleich
Tabelle A.1:
Deutschland:
Statistisches Bundesamt Wiesbaden, (Hrsg.) 1971: Fachserie N: Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen, Reihe 3: Sonderbeiträge, Revidierte Reihen. Stuttgart: Kohlhammer.
Statistisches Bundesamt Wiesbaden, (Hrsg.) 1977: Fachserie 18: Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen, Reihe S2: Revidierte Ergebnisse 1960-1976. Stuttgart: Kohlhammer.
Statistisches Bundesamt Wiesbaden (Hrsg.): Wirtschaft und Statistik, Stuttgart, lfd. Jgg.
Statistisches Reichsamt (Hrsg.): Statistisches Jahrbuch für das Deutsche Reich, Berlin, lfd. Jgg.
Deutsche Bundesbank (Hrsg.): Monatsbericht der Deutschen Bundesbank, Frankfurt/Mainz, versch. Ausgaben.
Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung: Jahresgutachten. Stuttgart, lfd. Jgg.
W.G. Hoffmann, 1965: Das Wachstum der deutschen Wirtschaft seit der Mitte des 19. Jahrhunderts. Berlin, Heidelberg: Springer.
Glismann, Hans H., Horst Rodemer, Frank Wolter, 1978: Zur empirischen Analyse langer Zyklen wirtschaftlichen Entwicklung in Deutschland. Datenbasis und Berechnungsmethoden. Institut für Weltwirtschaft, Kieler Arbeitspapiere, Nr. 72, Kiel.
Glismann, Hans H., Horst Rodemer, Frank Wolter, 1978: Zur Natur der Wachstumsschwäche in der Bundesrepublik Deutschland. Eine empirische Analyse langer Zyklen wirtschaftlicher Entwicklung. Institut für Weltwirtschaft, Kieler Diskussionsbeiträge, Nr. 55, Kiel, Juni 1978. Statistisches Bundesamt Wiesbaden (Hrsg.): Fachserie 18: Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen, Stuttgart, lfd. Jgg.
Organisation for Economic Co-operation and Development (Hrsg.): Quarterly National Accounts Bulletin, Paris, versch. Ausgaben.
Frankreich:
Mitchell, B.R., 1975: European Historical Statistics, 1750-1970, London.
Statistisches Amt der Europäischen Gemeinschaften (Hrsg.): Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen, Brüssel, lfd. Jgg.
Organisation for Economic Co-operation and Development (OECD) (Hrsg.): National Accounts Statistics, Paris, lfd. Jgg. Die Weltwirtschaft, Tübingen 1978, H. 1.
Statistisches Bundesamt Wiesbaden (Hrsg.): Fachserie 18: Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen, Stuttgart, lfd. Jgg.
Organisation for Economic Co-operation and Development (Hrsg.): Quarterly National Accounts Bulletin, Paris, versch. Ausgaben.
Vereinigtes Königreich, Schweden, Italien:
Mitchell, B.R., 1975: European Historical Statistics, 1750-1970, London.
Organisation for Economic Co-operation and Development (OECD) (Hrsg.): National Accounts Statistics, Paris, lfd. Jgg.
Statistisches Bundesamt Wiesbaden (Hrsg.): Fachserie 18: Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen, Stuttgart, lfd. Jgg.
Organisation for Economic Co-operation and Development (Hrsg.): Quarterly National Accounts Bulletin, Paris, versch. Ausgaben.
USA:
U.S. Department of Commerce (Hrsg.), 1976: Bureau of the Census, Historical Abstract of the United States, Bicentennial Ed., Washington.
Economic Report of the President, Washington 1979.
Statistisches Bundesamt Wiesbaden (Hrsg.): Fachserie 18: Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen, Stuttgart, lfd. Jgg.
Organisation for Economic Co-operation and Development (Hrsg.): Quarterly National Accounts Bulletin, Paris, versch. Ausgaben.
UdSSR:
Greenslade, Rush V., 1976: The Real Gross National Product of the UdSSR, 1950-1975, In: Soviet Economy in a New Perspective. 94th Congress, Joint Economic Committee, Washington, S.169-300.
Bergson, Abram, 1961: The Real National Income of Soviet Russia since 1928, Cambridge, Mass., 1961.
Statistisches Bundesamt Wiesbaden (Hrsg.): Fachserie 18: Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen, Stuttgart, lfd. Jgg.
Organisation for Economic Co-operation and Development (Hrsg.): Quarterly National Accounts Bulletin, Paris, versch. Ausgaben.
Tabelle A.2:
Vgl. Tabelle A.1
Tabelle A.3
Bureau of Labor Statistics (Hrsg.): Yearbook of Labor Statistics, Washington, lfd. Jgg.
Mitchell, B.R., 1975: European Historical Statistics, 1750-1970, London.
Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung: Jahresgutachten, Stuttgart, lfd. Jgg.
Eigene Berechnungen und Schätzungen der Autoren.
Teil I: Deutschland
Tabelle A.1:
(1) Nettosozialprodukt zu Markpreisen (Preise von 1962 / Bundesrepublik Deutschland in Grenzen von 1961):
1850 – 1880:
W.G. Hoffmann, 1965: Das Wachstum der deutschen Wirtschaft seit der Mitte des 19. Jahrhunderts. Berlin, Heidelberg: Springer.
1881 – 1912:
W.G. Hoffmann, 1965: Das Wachstum der deutschen Wirtschaft seit der Mitte des 19. Jahrhunderts. Berlin, Heidelberg: Springer.
1913:
Statistisches Reichsamt (Hrsg.): Statistisches Jahrbuch für das Deutsche Reich 1934, Berlin.
1925 – 1934:
Statistisches Reichsamt (Hrsg.): Statistisches Jahrbuch für das Deutsche Reich 1941/42, Berlin.
W.G. Hoffmann, 1965: Das Wachstum der deutschen Wirtschaft seit der Mitte des 19. Jahrhunderts. Berlin, Heidelberg: Springer.
1935:
W.G. Hoffmann, 1965: Das Wachstum der deutschen Wirtschaft seit der Mitte des 19. Jahrhunderts. Berlin, Heidelberg: Springer.
1936:
Statistisches Bundesamt, Wiesbaden (Hrsg.), 1953: Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland 1953. Stuttgart: Kohlhammer.
1937 – 1938:
W.G. Hoffmann, 1965: Das Wachstum der deutschen Wirtschaft seit der Mitte des 19. Jahrhunderts. Berlin, Heidelberg: Springer.
1950 – 1959:
Statistisches Bundesamt, Wiesbaden (Hrsg.) 1971: Fachserie N: Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen, Reihe 3, Sonderbeiträge, Revidierte Reihen ab 1950. Mainz: Kohlhammer.
1960 – 1975:
Statistisches Bundesamt, Wiesbaden (Hrsg. )1975: Fachserie N: Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen, Reihe 1, Konten und Standardtabellen 1975. Mainz: Kohlhammer.
1976 – 1977:
Statistisches Bundesamt, Wiesbaden (Hrsg.) 1977: Wirtschaft und Statistik 4/1977. Stuttgart, Mainz: Kohlhammer.
(2) Nettosozialprodukt zu Marktpreisen (Messzahlen 1970=100):
1960-1990:
Statistisches Bundesamt, Wiesbaden (Hrsg.) 1993: Lange Reihen zur Wirtschaftsentwicklung 1992. Wiesbaden, Berlin: Metzler-Poeschel.
Statistisches Bundesamt, Wiesbaden (Hrsg.) 1999: Lange Reihen zur Wirtschaftsentwicklung 1998. Wiesbaden, Berlin: Metzler-Poeschel.
(3) Nettoinvestitionsvolumen:
1850 – 1938:
W.G. Hoffmann, 1965: Das Wachstum der deutschen Wirtschaft seit der Mitte des 19. Jahrhunderts. Berlin, Heidelberg: Springer.
1950 – 1959:
Statistisches Bundesamt, Wiesbaden (Hrsg.): Fachserie N: Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen, Reihe 1, Konten und Standarttabellen. Stuttgart, Mainz: Kohlhammer, lfd. Jgg.
1960 – 1975:
Statistisches Bundesamt, Wiesbaden (Hrsg.): Fachserie N: Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen, Reihe 1, Konten und Standarttabellen. Stuttgart, Mainz: Kohlhammer lfd. Jgg.
1976 – 1977:
Statistisches Bundesamt, Wiesbaden (Hrsg.): Wirtschaft und Statistik. Stuttgart, Mainz: Kohlhammer lfd. Monate.
Tabelle A.2:
(1) Nettoinvestitionen:
1850 – 1938:
W.G. Hoffmann, 1965: Das Wachstum der deutschen Wirtschaft seit der Mitte des 19. Jahrhunderts. Berlin, Heidelberg: Springer.
1950 – 1959:
Statistisches Bundesamt, Wiesbaden (Hrsg.): Fachserie N: Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen, Reihe 1, Konten und Standarttabellen. Stuttgart, Mainz: Kohlhammer lfd. Jgg.
1960 – 1977:
Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, 1993: Zeit zum Handeln – Antriebskräfte stärken. Jahresgutachten 1993/94. Stuttgart: Metzler-Poeschel.
(2) Außenhandel in laufenden Preisen:
1880 – 1913:
W.G. Hoffmann, 1965: Das Wachstum der deutschen Wirtschaft seit der Mitte des 19. Jahrhunderts. Berlin, Heidelberg: Springer.
1925 – 1938:
W.G. Hoffmann, 1965: Das Wachstum der deutschen Wirtschaft seit der Mitte des 19. Jahrhunderts. Berlin, Heidelberg: Springer.
Statistisches Reichsamt (Hrsg.): Statistisches Jahrbuch für das Deutsche Reich 1941/42, Berlin.
1950 – 1960:
Statistisches Bundesamt, Wiesbaden (Hrsg.) 1972: Fachserie N: Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen, Reihe 3, Sonderbeiträge, Revidierte Reihen ab 1950. Stuttgart: Kohlhammer, 1972.
Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Lage, 1976: Zeit zum Investieren. Jahresgutachten 1976/77, Stuttgart: Kohlhammer.
1960 – 1990:
Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, 1993: Zeit zum Handeln – Antriebskräfte stärken. Jahresgutachten 1993/94. Stuttgart: Metzler-Poeschel.
(3) Staatsverbrauch:
1850-1938:
W.G. Hoffmann, 1965: Das Wachstum der deutschen Wirtschaft seit der Mitte des 19. Jahrhunderts. Berlin, Heidelberg: Springer.
1950-1959:
W.G. Hoffmann, 1965: Das Wachstum der deutschen Wirtschaft seit der Mitte des 19. Jahrhunderts. Berlin, Heidelberg: Springer.
Statistisches Bundesamt, Wiesbaden (Hrsg.): Fachserie N: Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen, Reihe 1, Konten und Standarttabellen, lfd. Jgg.
Statistisches Bundesamt, Wiesbaden (Hrsg.): Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland, lfd. Jgg.
1960-1977:
Statistisches Bundesamt Wiesbaden (Hrsg.), 1992: Lange Reihen der Wirtschaftsentwicklung, 1992, Wiesbaden, Berlin: Metzler-Poeschel.
Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, 1993: Zeit zum Handeln. Jahresgutachten 1993/94. Stuttgart: Metzler-Poeschel.
Tabelle A.3:
(1) Aktienrendite:
W.G. Hoffmann, 1965: Das Wachstum der deutschen Wirtschaft seit der Mitte des 19. Jahrhunderts. Berlin, Heidelberg: Springer.
(2) Gewinnmarge:
Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, 1977: Mehr Wachstum – mehr Beschäftigung. Jahresgutachten 1977/78. Stuttgart: Kohlhammer.
(3) Gewinnerwartungen:
Statistisches Bundesamt, Wiesbaden (Hrsg.): Fachserie N: Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen, Reihe 1 Konten und Standardtabellen, Stuttgart, Mainz, lfd. Jgg.
Statistisches Bundesamt, Wiesbaden (Hrsg.) 1977: Fachserie 18: Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen, Reihe S.2, Revidierte Ergebnisse 1960-1976. Stuttgart, Mainz: Kohlhammer.
Statistisches Bundesamt, Wiesbaden (Hrsg.): Wirtschaft und Statistik, Stuttgart, Mainz, lfd. Monate.
Tabelle A.4:
(1) Realposition der Arbeitnehmer:
1925-1938:
W.G. Hoffmann, 1965: Das Wachstum der deutschen Wirtschaft seit der Mitte des 19. Jahrhunderts. Berlin, Heidelberg: Springer.
Statistisches Reichsamt: Statistisches Jahrbuch für das deutsche Reich, Berlin, lfd. Jgg.
1950-1960:
Statistisches Bundesamt, Wiesbaden (Hrsg.): Fachserie N: Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen, Reihe 1, Konten und Standardtabellen, Stuttgart, Mainz, lfd. Jgg.
Statistisches Bundesamt, Wiesbaden (Hrsg.): Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland, Wiesbaden, Berlin, lfd. Jgg.
1961-1977:
Statistisches Bundesamt, Wiesbaden (Hrsg.): Fachserie N: Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen, Reihe 1, Konten und Standardtabellen, Stuttgart, Mainz, lfd. Jgg.
Statistisches Bundesamt, Wiesbaden (Hrsg.) 1977: Fachserie 18: Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen, Reihe S.2, Revidierte Ergebnisse 1960-1976. Stuttgart, Mainz: Kohlhammer.
Statistisches Bundesamt, Wiesbaden (Hrsg.): Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland, lfd. Jgg.
Statistisches Bundesamt, Wiesbaden (Hrsg.): Wirtschaft und Statistik, Stuttgart, Mainz, lfd. Monate.
Sachverständigen Rat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, 1977: Mehr Wachstum – mehr Beschäftigung. Jahresgutachten 1977/78, Stuttgart.
(2) Arbeitslosenquote:
1960-1990:
Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, 1993: Zeit zum Handeln – Antriebskräfte stärken. Jahresgutachten 1993/94. Stuttgart: Metzler Poeschel.
Tabelle A.5:
(1) Bevölkerung:
1850-1910:
Statistisches Bundesamt, Wiesbaden (Hrsg.) 1976: Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland 1976. Stuttgart, Mainz: Kohlhammer.
1911-1913:
Statistisches Bundesamt, Wiesbaden (Hrsg.) 1960: Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland 1960. Stuttgart, Mainz: Kohlhammer.
1925-1938:
Statistisches Bundesamt, Wiesbaden (Hrsg.) 1976: Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland 1976. Stuttgart, Mainz: Kohlhammer.
1950-1975:
Statistisches Bundesamt, Wiesbaden (Hrsg.) 1976: Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland 1976. Stuttgart, Mainz: Kohlhammer.
1976-1977:
Statistisches Bundesamt, Wiesbaden (Hrsg.): Wirtschaft und Statistik, Stuttgart, Mainz, lfd. Monate.
Teil II: Internationaler Vergleich
Tabelle A.1:
Deutschland:
Statistisches Bundesamt Wiesbaden, (Hrsg.) 1971: Fachserie N: Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen, Reihe 3: Sonderbeiträge, Revidierte Reihen. Stuttgart: Kohlhammer.
Statistisches Bundesamt Wiesbaden, (Hrsg.) 1977: Fachserie 18: Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen, Reihe S2: Revidierte Ergebnisse 1960-1976. Stuttgart: Kohlhammer.
Statistisches Bundesamt Wiesbaden (Hrsg.): Wirtschaft und Statistik, Stuttgart, lfd. Jgg.
Statistisches Reichsamt (Hrsg.): Statistisches Jahrbuch für das Deutsche Reich, Berlin, lfd. Jgg.
Deutsche Bundesbank (Hrsg.): Monatsbericht der Deutschen Bundesbank, Frankfurt/Mainz, versch. Ausgaben.
Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung: Jahresgutachten. Stuttgart, lfd. Jgg.
W.G. Hoffmann, 1965: Das Wachstum der deutschen Wirtschaft seit der Mitte des 19. Jahrhunderts. Berlin, Heidelberg: Springer.
Glismann, Hans H., Horst Rodemer, Frank Wolter, 1978: Zur empirischen Analyse langer Zyklen wirtschaftlichen Entwicklung in Deutschland. Datenbasis und Berechnungsmethoden. Institut für Weltwirtschaft, Kieler Arbeitspapiere, Nr. 72, Kiel.
Glismann, Hans H., Horst Rodemer, Frank Wolter, 1978: Zur Natur der Wachstumsschwäche in der Bundesrepublik Deutschland. Eine empirische Analyse langer Zyklen wirtschaftlicher Entwicklung. Institut für Weltwirtschaft, Kieler Diskussionsbeiträge, Nr. 55, Kiel, Juni 1978. Statistisches Bundesamt Wiesbaden (Hrsg.): Fachserie 18: Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen, Stuttgart, lfd. Jgg.
Organisation for Economic Co-operation and Development (Hrsg.): Quarterly National Accounts Bulletin, Paris, versch. Ausgaben.
Frankreich:
Mitchell, B.R., 1975: European Historical Statistics, 1750-1970, London.
Statistisches Amt der Europäischen Gemeinschaften (Hrsg.): Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen, Brüssel, lfd. Jgg.
Organisation for Economic Co-operation and Development (OECD) (Hrsg.): National Accounts Statistics, Paris, lfd. Jgg. Die Weltwirtschaft, Tübingen 1978, H. 1.
Statistisches Bundesamt Wiesbaden (Hrsg.): Fachserie 18: Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen, Stuttgart, lfd. Jgg.
Organisation for Economic Co-operation and Development (Hrsg.): Quarterly National Accounts Bulletin, Paris, versch. Ausgaben.
Vereinigtes Königreich, Schweden, Italien:
Mitchell, B.R., 1975: European Historical Statistics, 1750-1970, London.
Organisation for Economic Co-operation and Development (OECD) (Hrsg.): National Accounts Statistics, Paris, lfd. Jgg.
Statistisches Bundesamt Wiesbaden (Hrsg.): Fachserie 18: Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen, Stuttgart, lfd. Jgg.
Organisation for Economic Co-operation and Development (Hrsg.): Quarterly National Accounts Bulletin, Paris, versch. Ausgaben.
USA:
U.S. Department of Commerce (Hrsg.), 1976: Bureau of the Census, Historical Abstract of the United States, Bicentennial Ed., Washington.
Economic Report of the President, Washington 1979.
Statistisches Bundesamt Wiesbaden (Hrsg.): Fachserie 18: Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen, Stuttgart, lfd. Jgg.
Organisation for Economic Co-operation and Development (Hrsg.): Quarterly National Accounts Bulletin, Paris, versch. Ausgaben.
UdSSR:
Greenslade, Rush V., 1976: The Real Gross National Product of the UdSSR, 1950-1975, In: Soviet Economy in a New Perspective. 94th Congress, Joint Economic Committee, Washington, S.169-300.
Bergson, Abram, 1961: The Real National Income of Soviet Russia since 1928, Cambridge, Mass., 1961.
Statistisches Bundesamt Wiesbaden (Hrsg.): Fachserie 18: Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen, Stuttgart, lfd. Jgg.
Organisation for Economic Co-operation and Development (Hrsg.): Quarterly National Accounts Bulletin, Paris, versch. Ausgaben.
Tabelle A.2:
Vgl. Tabelle A.1
Tabelle A.3
Bureau of Labor Statistics (Hrsg.): Yearbook of Labor Statistics, Washington, lfd. Jgg.
Mitchell, B.R., 1975: European Historical Statistics, 1750-1970, London.
Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung: Jahresgutachten, Stuttgart, lfd. Jgg.
Eigene Berechnungen und Schätzungen der Autoren.
Mehr
Anmerkungen:
Teil I: Deutschland
Datenbasis für Indikatoren der wirtschaftlichen Entwicklung:
Bei der Beschreibung der Quellen und der Rechenvorgänge wurden folgende Abkürzungen verwandt:
D 1871 - Deutsches Reich in Grenzen von 1871
D 1923 - Deutsches Reich in Grenzen von 1923 (ohne Saargebiet)
D 1937 - Deutsches Reich in Grenzen von 1937
D 1950 - Bundesrepublik Deutschland in Grenzen von 1950 (ohne Saarland und Berlin-West)
D 1961 - Bundesrepublik Deutschland in Grenzen von 1961
P 1913 - Preise von 1913
P 1928 - Preise von 1928
P 1936 - Preise von 1936
P 1938 - Preise von 1938
P 1950 - Preise von 1950
P 1962 - Preise von 1962
P 1970 - Preise von 1970
NSP - Nettosozialprodukt zu Marktpreisen.
Bei der Erstellung der langen Reihen wurde in der Regel von den Daten der letzten Jahre des Beobachtungszeitraums ausgegangen. Danach wurde schrittweise zurückgerechnet. Zum Nachvollziehen der folgenden Beschreibungen bietet sich daher für den Leser das gleiche Vorgehen an.
Annmerkung zur Bereinigung des Nettosozialprodukts um regionale Unterschiede im Bevölkerungswachstum
1850-1913:
Unterschiede im jährlichen Bevölkerungswachstum zwischen D 1871 und D 1961 wurden bei der Berechnung des NSP (P 1962/D 1963) entsprechend den in Tabelle A.5 ausgewiesenen Faktoren berücksichtigt.
1913-1934:
Für die Jahre 1913 bis 1934 wurde das Verhältnis zwischen der Bevölkerung des Saarlandes und des Deutschen Reiches im Jahre 1936 in den Grenzen von 1937 konstant gehalten.
1925-1938:
In den Jahren 1925 bis 1938 wurde zwischen D 1961 und D 1937 das Bevölkerungsverhältnis im Jahre 1936 zugrunde gelegt (die durchschnittlichen Wachstumsraten der Bevölkerung zwischen 1925 und 1938 waren für beide Gebiete nahezu identisch).
1950-1959:
In den Jahren 1950 bis 1959 wurde zwischen D 1961 und D 1950 das Verhältnis zwischen der Bevölkerung der Bundesrepublik Deutschland einschließlich Saarland und Berlin (West) und der Bundesrepublik Deutschland ohne Saarland und Berlin (West) im Jahre 1960 zugrunde gelegt.
Teil I: Tabelle A.1:
(1) Nettosozialprodukt (NSP) zu Marktpreisen P 1962/D 1961:
1850-1880:
Für die Zeit zwischen 1850 und 1879 liegen Angaben über das Nettosozialprodukt in Preisen von 1913 des Deutschen Reiches in den Grenzen von 1871 auf Basis der Kapitalbilanz vor. Für diesen Zeitraum wurde eine Niveaukorrektur mit dem Verhältnis NSP 1880 (P 1913/D 1871) auf Basis der Leistungsbilanz zu NSP 1880 (P 1913/D 1871) auf Basis der Kapitalbilanz durchgeführt.
Die NSP-Reihe 1850-1880 wurde anschließend um Unterschiede im Bevölkerungswachstum zwischen D 1961 und D 1871 bereinigt (vgl. Annmerkung zur Bereinigung des NSP um regionale Unterschiede im Bevölkerungswachstum).
Die sonstigen Gebietsbereinigungen und die Verknüpfung der Preisbasen 1913 und 1962 erfolgten schließlich durch Multiplikation der gesamten Reihe mit dem Verhältnis NSP 1913 (P 1962/D 1961) zu NSP 1913 (P 1913/D 1871); Faktor: 1,7937.
1881-1912:
Die NSP-Reihe 1881-1912 wurde um Unterschiede im Bevölkerungswachstum zwischen D 1961 und 1871 bereinigt (vgl. Annmerkung zur Bereinigung des NSP um regionale Unterschiede im Bevölkerungswachstum).
Die sonstigen Gebietsbereinigungen und die Verknüpfung der Preisbasen 1913 und 1962 erfolgten dann durch Division der Zeitreihe durch das Verhältnis NSP 1913 (P 1913/D 1871) zu NSP 1913 (P 1962/D 1961); Faktor: 1,7937.
1913:
Das NSP 1925 (P 1962/D 1961) wurde mit der Zuwachsrate 1913 bis 1925 des Nettosozialprodukts zu Faktorkosten in Preisen von 1928 des Deutschen Reichs in den Grenzen von 1923 zurückgerechnet.
1925-1934:
Die Verknüpfung der Preisbasen 1913 und 1962 sowie die Gebietsbereinigung um Unterschiede zwischen der Bundesrepublik Deutschland in den Grenzen von 1961 und dem Deutschen Reich in den Grenzen von 1937 wurde durch Multiplikation der ausgewiesenen Reihe für 1925-1934 mit dem Verhältnis NSP 1935 (P 1962/D 1961) zu NSP 1935 (P 1913/D 1937) vorgenommen.
Die in der Quelle ausgewiesenen Zahlen für 1925-1934 stimmen insofern nicht mit den tatsächlichen Werten für das Deutsche Reich in den Grenzen von 1937 überein, als das Saarland nicht enthalten ist. Diesem Umstand wurde durch Multiplikation der Zeitreihe 1925-1934 mit dem Saarlandfaktor 1936 (NSP 1936 des Deutsch Reiches einschließlich Saarland zu NSP 1936 des Deutschen Reiches ohne Saarland) Rechnung getragen; Faktor: 1,0098.
1935:
Das NSP 1935 (P 1962/D 1961) wurde ermittelt, indem das NSP 1936 (P 1962/D 1961) mit der Zuwachsrate 1935/36 (P 1962/D 1961) zurückgerechnet wurde.
1936:
Das NSP 1936 (P 1936/D 1950) wurde mit dem Verhältnis NSP 1950 (P 1962/D 1961) zu NSP 1936 (P 1936/D 1950) multipliziert.
1937-1938:
Das NSP 1936 (P 1962/D 1961) wurde mit den Zuwachsraten NSP 1936/37 (P 1913/D 1937) und 1937/38 (P 1913/D 1937) nach Hoffmann hochgerechnet.
1950-1959:
Niveaukorrektur um Saarland- und Berlin-West-Faktor 1960 (NSP 1960 BRD einschließlich Saarland und Berlin-West zu NSP 1960 BRD ohne Saarland und Berlin-West).
1976-1977:
Wert 1975 mit der jeweiligen Zuwachsrate 1975/76 und 1976/77 auf der Preisbasis 1970 hochgerechnet.
(2) Nettosozialprodukt:
Messzahlen 1970=100.
(3) Nettoinvestitionsvolumen:
Das Nettoinvestitionsvolumen (einschließlich Änderungen im Vorratsvermögen) wurde in Preisen von 1962 für das Gebiet der Bundesrepublik Deutschland in den Grenzen von 1961 berechnet. Der Untersuchungszeitraum reicht von 1850 – 1977.
1850-1938:
Für das Deutsche Reich wurden bei jeweiligem Gebietsstand die Nettoinvestitionen in Preisen von 1913 durch das NSP in Preisen von 1913 dividiert. Diese Faktoren wurden mit dem NSP (P 1962/D 1961) der entsprechenden Jahre multipliziert.
1950-1959:
Für das Gebiet der Bundesrepublik Deutschland in den Grenzen von 1950 wurden die Nettoinvestitionen in Preisen von 1954 dividiert. Diese Faktoren wurden mit dem NSP (P 1962/D 1961) der entsprechenden Jahre multipliziert.
1976-1977:
Das Investitionsvolumen des Jahres 1975 (P 1962) wurde mit den Zuwachsraten des Investitionsvolumens (P 1970) hochgerechnet.
Teil I: Tabelle A.2:
(1) Nettosozialprodukt:
1960-1990:
Statistisches Bundesamt: Lange Reihen zur Wirtschaftsentwicklung, 1992.
Statistisches Bundesamt: Lange Reihen zur Wirtschaftsentwicklung, 1998.
(2) Nettoinvestitionsquote:
Die Nettoinvestitionsquote (nominale Nettoinvestitionen einschließlich Vorratsänderungen in vH des Nettosozialprodukts zu laufenden Preisen, vgl. Tabelle A.2) wurde für Deutschland bei wechselndem Gebietsstand berechnet. Der Beobachtungszeitraum reicht von 1850 bis 1977.
1850-1938:
Berechnet für das Deutsche Reich bei jeweiligem Gebietsstand.
1950-1959:
Berechnet für D 1950.
1960-1977:
Berechnet für D 1961.
(2) Außenhandelsquote in laufenden Preisen:
Außenhandelsquote: Warenexporte und –importe; ab 1950 Spezialhandel. Jeweiliger Gebietsstand mit Ausnahme 1950-1959.
1925-1938:
Die Außenhandelswerte wurden ab 1935 mit den Zuwachsraten aus der amtlichen Statistik weitergerechnet.
1950-1960:
1950-1959 um den Saarland- und Berlin-West-Faktor 1960 korrigiert.
(3) Quote des öffentlichen Verbrauchs:
Die Quote des öffentlichen Verbrauchs (konsumtive Ausgaben des Staates ohne Militär in vH des Nettosozialprodukts zu laufenden Preisen) wurde für Deutschland bei wechselndem Gebietsstand berechnet. Der Untersuchungszeitraum reicht von 1850 bis 1977.
1850-1938:
Berechnet für das Deutsche Reich bei jeweiligem Gebietsstand.
1950-1959:
Berechnet für D 1950.
1960-1977:
Berechnet für D 1961.
Teil I: Tabelle A.3:
Aktienrendite, Gewinnmarge und Gewinnerwartungen
Der Beobachtungszeitraum umfasst bei der Aktienrendite die Jahre von 1925-1959, bei der Gewinnmarge die Jahre von 1960-1977 und bei den Gewinnerwartungen die Jahre von 1950-1977. Bei der Aktienrendite handelt es sich um die Aktienkapitalrendite der Aktiengesellschaften des gewerblichen Sektors. Die Gewinnmarge kennzeichnet den prozentualen Anteil der Bruttoeinkommen aus Unternehmertätigkeit und Vermögen am Bruttoproduktionswert. Die Gewinnerwartungen wurden berechnet als Anteil der nicht entnommenen Gewinne am Nettoeinkommen aus Unternehmertätigkeit und Vermögen.
(1) Aktienrendite:
1925-1938:
Angaben für das Deutsche Reich bei jeweiligem Gebietsstand.
1950-1959:
Angaben für D 1950.
(2) Gewinnmarge:
1960-1977: Angaben für D 1961.
(3) Gewinnerwartungen:
1950-1959:
Angaben für D 1950.
1960-1977:
Angaben für D 1961.
Teil I: Tabelle A.4
(1) Reallohnposition der Arbeitnehmer:
Die Reallohnposition der Arbeitnehmer wurde von 1925-1977 für Deutschland bei wechselndem Gebietsstand berechnet. Sie ist definiert als der Prozentsatz, um den der Zuwachs der realen Bruttolohn- und Gehaltssumme je Jahresdurchschnittlich Beschäftigten vom Zuwachs des realen Verteilungsspielraums (soweit möglich unter Berücksichtigung der Terms of Trade-Effekte und der Lohnkosteneffekte der Arbeitgeberbeiträge) abweicht. Auf die rechnerische Ermittlung der Reallohnposition soll hier nicht weiter eingegangen werden (vgl. hierzu Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, Jahresgutachten 1976/77).
Um in jedem Jahr des Beobachtungszeitraums eine Angabe darüber zu erhalten, wie sich die Reallohnposition der Arbeitnehmer bisher verändert hat, wurde die jährliche Veränderung der Reallohnposition mit der jeweiligen Lohn- und Gehaltsumme je jahresdurchschnittlich Beschäftigten Arbeitnehmer gewichtet; die so gewonnenen Beträge wurden im Zeitablauf kumuliert und wieder als Prozentsatz der jeweiligen realen Lohn- und Gehaltssumme je Arbeitnehmer ausgewiesen.
1925-1938:
Die Lohnkosteneffekte der Arbeitgeberbeiträge und die Veränderung der indirekten Steuern wurden nicht berücksichtigt. Berechnet für das Deutsche Reich bei jeweiligem Gebietsstand.
1950-1960:
Die Lohnkosteneffekte der Arbeitgeberbeiträge und die Veränderung der indirekten Steuern wurden nicht berücksichtigt. Beim Übergang von 1938 nach 1950 wurden außerdem mögliche Terms of Trade-Effekte nicht erfasst. Berechnet für D 1950.
1961-1977:
Berechnet für D 1961.
Teil I: Tabelle A.5:
(1) Bevölkerung:
1850-1910:
Fehlende Angaben wurden interpoliert.
1911-1913:
Auf der Basis 1910 mit dem jährlichen Zuwachs 1910/13, Bundesgebiet ohne Berlin, hochgerechnet
Teil II: Internationaler Vergleich
„Bei der Ermittlung langer Wellen der wirtschaftlichen Entwicklung wurde für alle Länder ein einheitlicher Verfahren verwandt: Zunächst wurde über den gesamten Beobachtungszeitraum – seine Länge war von Land zu Land, entsprechend den verfügbaren Daten, unterschiedlich – ein Exponentialtrend des realen Sozialprodukt (des Investitionsvolumens) geschätzt; daraufhin wurden die Abweichungen gleitender 9-Jahresdurchschnitte der Ursprungsdaten von diesem Trend in von Hundert der Trendwerte ermittelt. Der tiefste so ermittelte Wert konnte als der Tiefpunkt eines Wachstumszyklus angesehen werden. Um zu prüfen, ob der in diesem Tiefpunkt beginnende Zyklus in seiner durchschnittlichen Wachstumsrate von dem bis dahin beobachtenden Pfad abwich, wurde in dem darauf folgenden Jahr eine Steigungsdummy eingesetzt (vgl. zu diesem Verfahren auch Glismann, H.H/Rodemer, H./Wolter, F.: Zur empirischen Analyse langer Zyklen wirtschaftlicher Entwicklung in Deutschland. Datenbasis und Berechnungsmethoden. Institut für Weltwirtschaft, Kieler Arbeitspapiere, Nr. 72, Kiel, 1978). Erwies sich diese zyklusspezifische Steigungsdummy als statistisch signifikant, so wurden wiederum die Abweichungen gleitender 9-Jahresdurchschnitte von dem neuen Trend errechnet. Verschob sich der aufgrund des „einfachen“ Exponentialtrends festgestellte Tiefpunkt daraufhin, so wurde die zyklusspezifische Steigungsdummy in diesen neuen, rechnerischen Tiefpunkt gesetzt; durchweg wiesen dann die Abweichungen der 9-Jahresdurchschnitte den zuerst ermittelten Tiefpunkt wieder aus. In all jenen Ländern, in denen mehr als ein zyklischer Tiefpunkt festzustellen war, wurde in einem zweiten Schritt im zweittiefsten Punkt der wirtschaftlichen Entwicklung eine weitere zyklusspezifische Wachstumsdummy gesetzt . Das weitere Verfahren entsprach dem bei der ersten Dummy. Im Fall der Sowjetunion, für die Daten erst vom Jahre 1928 an zur Verfügung standen, wurde der einfache Exponentialtrend zur Beschreibung des Trends der wirtschaftlichen Entwicklung zugrunde gelegt“ (Glismann, H., Rodemer, H., Wolter (1980): Lange Wellen wirtschaftlichen Wachstums (Replik und Weiterführung). In: Petzina, D., van Roon, G. (Hrsg.): Konjunktur, Krise, Gesellschaft: wirtschaftliche Wechsellagen und soziale Entwicklung im 19. und 20. Jahrhundert, Stuttgart: Klett-Cotta, 1981, S. 66-106).
Teil I: Deutschland
Datenbasis für Indikatoren der wirtschaftlichen Entwicklung:
Bei der Beschreibung der Quellen und der Rechenvorgänge wurden folgende Abkürzungen verwandt:
D 1871 - Deutsches Reich in Grenzen von 1871
D 1923 - Deutsches Reich in Grenzen von 1923 (ohne Saargebiet)
D 1937 - Deutsches Reich in Grenzen von 1937
D 1950 - Bundesrepublik Deutschland in Grenzen von 1950 (ohne Saarland und Berlin-West)
D 1961 - Bundesrepublik Deutschland in Grenzen von 1961
P 1913 - Preise von 1913
P 1928 - Preise von 1928
P 1936 - Preise von 1936
P 1938 - Preise von 1938
P 1950 - Preise von 1950
P 1962 - Preise von 1962
P 1970 - Preise von 1970
NSP - Nettosozialprodukt zu Marktpreisen.
Bei der Erstellung der langen Reihen wurde in der Regel von den Daten der letzten Jahre des Beobachtungszeitraums ausgegangen. Danach wurde schrittweise zurückgerechnet. Zum Nachvollziehen der folgenden Beschreibungen bietet sich daher für den Leser das gleiche Vorgehen an.
Annmerkung zur Bereinigung des Nettosozialprodukts um regionale Unterschiede im Bevölkerungswachstum
1850-1913:
Unterschiede im jährlichen Bevölkerungswachstum zwischen D 1871 und D 1961 wurden bei der Berechnung des NSP (P 1962/D 1963) entsprechend den in Tabelle A.5 ausgewiesenen Faktoren berücksichtigt.
1913-1934:
Für die Jahre 1913 bis 1934 wurde das Verhältnis zwischen der Bevölkerung des Saarlandes und des Deutschen Reiches im Jahre 1936 in den Grenzen von 1937 konstant gehalten.
1925-1938:
In den Jahren 1925 bis 1938 wurde zwischen D 1961 und D 1937 das Bevölkerungsverhältnis im Jahre 1936 zugrunde gelegt (die durchschnittlichen Wachstumsraten der Bevölkerung zwischen 1925 und 1938 waren für beide Gebiete nahezu identisch).
1950-1959:
In den Jahren 1950 bis 1959 wurde zwischen D 1961 und D 1950 das Verhältnis zwischen der Bevölkerung der Bundesrepublik Deutschland einschließlich Saarland und Berlin (West) und der Bundesrepublik Deutschland ohne Saarland und Berlin (West) im Jahre 1960 zugrunde gelegt.
Teil I: Tabelle A.1:
(1) Nettosozialprodukt (NSP) zu Marktpreisen P 1962/D 1961:
1850-1880:
Für die Zeit zwischen 1850 und 1879 liegen Angaben über das Nettosozialprodukt in Preisen von 1913 des Deutschen Reiches in den Grenzen von 1871 auf Basis der Kapitalbilanz vor. Für diesen Zeitraum wurde eine Niveaukorrektur mit dem Verhältnis NSP 1880 (P 1913/D 1871) auf Basis der Leistungsbilanz zu NSP 1880 (P 1913/D 1871) auf Basis der Kapitalbilanz durchgeführt.
Die NSP-Reihe 1850-1880 wurde anschließend um Unterschiede im Bevölkerungswachstum zwischen D 1961 und D 1871 bereinigt (vgl. Annmerkung zur Bereinigung des NSP um regionale Unterschiede im Bevölkerungswachstum).
Die sonstigen Gebietsbereinigungen und die Verknüpfung der Preisbasen 1913 und 1962 erfolgten schließlich durch Multiplikation der gesamten Reihe mit dem Verhältnis NSP 1913 (P 1962/D 1961) zu NSP 1913 (P 1913/D 1871); Faktor: 1,7937.
1881-1912:
Die NSP-Reihe 1881-1912 wurde um Unterschiede im Bevölkerungswachstum zwischen D 1961 und 1871 bereinigt (vgl. Annmerkung zur Bereinigung des NSP um regionale Unterschiede im Bevölkerungswachstum).
Die sonstigen Gebietsbereinigungen und die Verknüpfung der Preisbasen 1913 und 1962 erfolgten dann durch Division der Zeitreihe durch das Verhältnis NSP 1913 (P 1913/D 1871) zu NSP 1913 (P 1962/D 1961); Faktor: 1,7937.
1913:
Das NSP 1925 (P 1962/D 1961) wurde mit der Zuwachsrate 1913 bis 1925 des Nettosozialprodukts zu Faktorkosten in Preisen von 1928 des Deutschen Reichs in den Grenzen von 1923 zurückgerechnet.
1925-1934:
Die Verknüpfung der Preisbasen 1913 und 1962 sowie die Gebietsbereinigung um Unterschiede zwischen der Bundesrepublik Deutschland in den Grenzen von 1961 und dem Deutschen Reich in den Grenzen von 1937 wurde durch Multiplikation der ausgewiesenen Reihe für 1925-1934 mit dem Verhältnis NSP 1935 (P 1962/D 1961) zu NSP 1935 (P 1913/D 1937) vorgenommen.
Die in der Quelle ausgewiesenen Zahlen für 1925-1934 stimmen insofern nicht mit den tatsächlichen Werten für das Deutsche Reich in den Grenzen von 1937 überein, als das Saarland nicht enthalten ist. Diesem Umstand wurde durch Multiplikation der Zeitreihe 1925-1934 mit dem Saarlandfaktor 1936 (NSP 1936 des Deutsch Reiches einschließlich Saarland zu NSP 1936 des Deutschen Reiches ohne Saarland) Rechnung getragen; Faktor: 1,0098.
1935:
Das NSP 1935 (P 1962/D 1961) wurde ermittelt, indem das NSP 1936 (P 1962/D 1961) mit der Zuwachsrate 1935/36 (P 1962/D 1961) zurückgerechnet wurde.
1936:
Das NSP 1936 (P 1936/D 1950) wurde mit dem Verhältnis NSP 1950 (P 1962/D 1961) zu NSP 1936 (P 1936/D 1950) multipliziert.
1937-1938:
Das NSP 1936 (P 1962/D 1961) wurde mit den Zuwachsraten NSP 1936/37 (P 1913/D 1937) und 1937/38 (P 1913/D 1937) nach Hoffmann hochgerechnet.
1950-1959:
Niveaukorrektur um Saarland- und Berlin-West-Faktor 1960 (NSP 1960 BRD einschließlich Saarland und Berlin-West zu NSP 1960 BRD ohne Saarland und Berlin-West).
1976-1977:
Wert 1975 mit der jeweiligen Zuwachsrate 1975/76 und 1976/77 auf der Preisbasis 1970 hochgerechnet.
(2) Nettosozialprodukt:
Messzahlen 1970=100.
(3) Nettoinvestitionsvolumen:
Das Nettoinvestitionsvolumen (einschließlich Änderungen im Vorratsvermögen) wurde in Preisen von 1962 für das Gebiet der Bundesrepublik Deutschland in den Grenzen von 1961 berechnet. Der Untersuchungszeitraum reicht von 1850 – 1977.
1850-1938:
Für das Deutsche Reich wurden bei jeweiligem Gebietsstand die Nettoinvestitionen in Preisen von 1913 durch das NSP in Preisen von 1913 dividiert. Diese Faktoren wurden mit dem NSP (P 1962/D 1961) der entsprechenden Jahre multipliziert.
1950-1959:
Für das Gebiet der Bundesrepublik Deutschland in den Grenzen von 1950 wurden die Nettoinvestitionen in Preisen von 1954 dividiert. Diese Faktoren wurden mit dem NSP (P 1962/D 1961) der entsprechenden Jahre multipliziert.
1976-1977:
Das Investitionsvolumen des Jahres 1975 (P 1962) wurde mit den Zuwachsraten des Investitionsvolumens (P 1970) hochgerechnet.
Teil I: Tabelle A.2:
(1) Nettosozialprodukt:
1960-1990:
Statistisches Bundesamt: Lange Reihen zur Wirtschaftsentwicklung, 1992.
Statistisches Bundesamt: Lange Reihen zur Wirtschaftsentwicklung, 1998.
(2) Nettoinvestitionsquote:
Die Nettoinvestitionsquote (nominale Nettoinvestitionen einschließlich Vorratsänderungen in vH des Nettosozialprodukts zu laufenden Preisen, vgl. Tabelle A.2) wurde für Deutschland bei wechselndem Gebietsstand berechnet. Der Beobachtungszeitraum reicht von 1850 bis 1977.
1850-1938:
Berechnet für das Deutsche Reich bei jeweiligem Gebietsstand.
1950-1959:
Berechnet für D 1950.
1960-1977:
Berechnet für D 1961.
(2) Außenhandelsquote in laufenden Preisen:
Außenhandelsquote: Warenexporte und –importe; ab 1950 Spezialhandel. Jeweiliger Gebietsstand mit Ausnahme 1950-1959.
1925-1938:
Die Außenhandelswerte wurden ab 1935 mit den Zuwachsraten aus der amtlichen Statistik weitergerechnet.
1950-1960:
1950-1959 um den Saarland- und Berlin-West-Faktor 1960 korrigiert.
(3) Quote des öffentlichen Verbrauchs:
Die Quote des öffentlichen Verbrauchs (konsumtive Ausgaben des Staates ohne Militär in vH des Nettosozialprodukts zu laufenden Preisen) wurde für Deutschland bei wechselndem Gebietsstand berechnet. Der Untersuchungszeitraum reicht von 1850 bis 1977.
1850-1938:
Berechnet für das Deutsche Reich bei jeweiligem Gebietsstand.
1950-1959:
Berechnet für D 1950.
1960-1977:
Berechnet für D 1961.
Teil I: Tabelle A.3:
Aktienrendite, Gewinnmarge und Gewinnerwartungen
Der Beobachtungszeitraum umfasst bei der Aktienrendite die Jahre von 1925-1959, bei der Gewinnmarge die Jahre von 1960-1977 und bei den Gewinnerwartungen die Jahre von 1950-1977. Bei der Aktienrendite handelt es sich um die Aktienkapitalrendite der Aktiengesellschaften des gewerblichen Sektors. Die Gewinnmarge kennzeichnet den prozentualen Anteil der Bruttoeinkommen aus Unternehmertätigkeit und Vermögen am Bruttoproduktionswert. Die Gewinnerwartungen wurden berechnet als Anteil der nicht entnommenen Gewinne am Nettoeinkommen aus Unternehmertätigkeit und Vermögen.
(1) Aktienrendite:
1925-1938:
Angaben für das Deutsche Reich bei jeweiligem Gebietsstand.
1950-1959:
Angaben für D 1950.
(2) Gewinnmarge:
1960-1977: Angaben für D 1961.
(3) Gewinnerwartungen:
1950-1959:
Angaben für D 1950.
1960-1977:
Angaben für D 1961.
Teil I: Tabelle A.4
(1) Reallohnposition der Arbeitnehmer:
Die Reallohnposition der Arbeitnehmer wurde von 1925-1977 für Deutschland bei wechselndem Gebietsstand berechnet. Sie ist definiert als der Prozentsatz, um den der Zuwachs der realen Bruttolohn- und Gehaltssumme je Jahresdurchschnittlich Beschäftigten vom Zuwachs des realen Verteilungsspielraums (soweit möglich unter Berücksichtigung der Terms of Trade-Effekte und der Lohnkosteneffekte der Arbeitgeberbeiträge) abweicht. Auf die rechnerische Ermittlung der Reallohnposition soll hier nicht weiter eingegangen werden (vgl. hierzu Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, Jahresgutachten 1976/77).
Um in jedem Jahr des Beobachtungszeitraums eine Angabe darüber zu erhalten, wie sich die Reallohnposition der Arbeitnehmer bisher verändert hat, wurde die jährliche Veränderung der Reallohnposition mit der jeweiligen Lohn- und Gehaltsumme je jahresdurchschnittlich Beschäftigten Arbeitnehmer gewichtet; die so gewonnenen Beträge wurden im Zeitablauf kumuliert und wieder als Prozentsatz der jeweiligen realen Lohn- und Gehaltssumme je Arbeitnehmer ausgewiesen.
1925-1938:
Die Lohnkosteneffekte der Arbeitgeberbeiträge und die Veränderung der indirekten Steuern wurden nicht berücksichtigt. Berechnet für das Deutsche Reich bei jeweiligem Gebietsstand.
1950-1960:
Die Lohnkosteneffekte der Arbeitgeberbeiträge und die Veränderung der indirekten Steuern wurden nicht berücksichtigt. Beim Übergang von 1938 nach 1950 wurden außerdem mögliche Terms of Trade-Effekte nicht erfasst. Berechnet für D 1950.
1961-1977:
Berechnet für D 1961.
Teil I: Tabelle A.5:
(1) Bevölkerung:
1850-1910:
Fehlende Angaben wurden interpoliert.
1911-1913:
Auf der Basis 1910 mit dem jährlichen Zuwachs 1910/13, Bundesgebiet ohne Berlin, hochgerechnet
Teil II: Internationaler Vergleich
„Bei der Ermittlung langer Wellen der wirtschaftlichen Entwicklung wurde für alle Länder ein einheitlicher Verfahren verwandt: Zunächst wurde über den gesamten Beobachtungszeitraum – seine Länge war von Land zu Land, entsprechend den verfügbaren Daten, unterschiedlich – ein Exponentialtrend des realen Sozialprodukt (des Investitionsvolumens) geschätzt; daraufhin wurden die Abweichungen gleitender 9-Jahresdurchschnitte der Ursprungsdaten von diesem Trend in von Hundert der Trendwerte ermittelt. Der tiefste so ermittelte Wert konnte als der Tiefpunkt eines Wachstumszyklus angesehen werden. Um zu prüfen, ob der in diesem Tiefpunkt beginnende Zyklus in seiner durchschnittlichen Wachstumsrate von dem bis dahin beobachtenden Pfad abwich, wurde in dem darauf folgenden Jahr eine Steigungsdummy eingesetzt (vgl. zu diesem Verfahren auch Glismann, H.H/Rodemer, H./Wolter, F.: Zur empirischen Analyse langer Zyklen wirtschaftlicher Entwicklung in Deutschland. Datenbasis und Berechnungsmethoden. Institut für Weltwirtschaft, Kieler Arbeitspapiere, Nr. 72, Kiel, 1978). Erwies sich diese zyklusspezifische Steigungsdummy als statistisch signifikant, so wurden wiederum die Abweichungen gleitender 9-Jahresdurchschnitte von dem neuen Trend errechnet. Verschob sich der aufgrund des „einfachen“ Exponentialtrends festgestellte Tiefpunkt daraufhin, so wurde die zyklusspezifische Steigungsdummy in diesen neuen, rechnerischen Tiefpunkt gesetzt; durchweg wiesen dann die Abweichungen der 9-Jahresdurchschnitte den zuerst ermittelten Tiefpunkt wieder aus. In all jenen Ländern, in denen mehr als ein zyklischer Tiefpunkt festzustellen war, wurde in einem zweiten Schritt im zweittiefsten Punkt der wirtschaftlichen Entwicklung eine weitere zyklusspezifische Wachstumsdummy gesetzt . Das weitere Verfahren entsprach dem bei der ersten Dummy. Im Fall der Sowjetunion, für die Daten erst vom Jahre 1928 an zur Verfügung standen, wurde der einfache Exponentialtrend zur Beschreibung des Trends der wirtschaftlichen Entwicklung zugrunde gelegt“ (Glismann, H., Rodemer, H., Wolter (1980): Lange Wellen wirtschaftlichen Wachstums (Replik und Weiterführung). In: Petzina, D., van Roon, G. (Hrsg.): Konjunktur, Krise, Gesellschaft: wirtschaftliche Wechsellagen und soziale Entwicklung im 19. und 20. Jahrhundert, Stuttgart: Klett-Cotta, 1981, S. 66-106).
Mehr
Sachliche Untergliederung der Datentabellen:
Teil I: Deutschland
Teil I: 1. Gesamtwirtschaftliche Indikatoren für die Bundesrepublik Deutschland (1960-1990)
Teil I: A.1 Nettosozialprodukt und Nettoinvestitionen im Gebiet der Bundesrepublik Deutschland (1850-1990)
Teil I:A.2 Nettosozialprodukt, Nettoinvestitionen, Außenhandelswerte und Staatsverbrauch in Millionen Mark in Deutschland (1850-1990)
Teil I: A.3 Aktienrendite und Gewinnerwartungen in Prozent in Deutschland (1926-1977)
Teil I: A.4 Reallohnposition der Arbeitnehmer und Arbeitslosenquote in Prozent in Deutschland (1925-1990)
Teil I: A.5 Die Bevölkerung (in 1000) im Gebiet der Bundesrepublik Deutschland und im Deutschen Reich (1850-1913)
Teil II: Internationaler Vergleich
Teil II: A.1.Gesamtwirtschaftliche jährliche Produktion ausgewählter Länder (1830-1979)
Teil II: A.2 Investitionen ausgewählter Länder (1830-1979)
Teil II: A.3 Die Arbeitslosenquote in ausgewählten Ländern in Prozent (1887-1979)
Teil I: Deutschland
Teil I: 1. Gesamtwirtschaftliche Indikatoren für die Bundesrepublik Deutschland (1960-1990)
Teil I: A.1 Nettosozialprodukt und Nettoinvestitionen im Gebiet der Bundesrepublik Deutschland (1850-1990)
Teil I:A.2 Nettosozialprodukt, Nettoinvestitionen, Außenhandelswerte und Staatsverbrauch in Millionen Mark in Deutschland (1850-1990)
Teil I: A.3 Aktienrendite und Gewinnerwartungen in Prozent in Deutschland (1926-1977)
Teil I: A.4 Reallohnposition der Arbeitnehmer und Arbeitslosenquote in Prozent in Deutschland (1925-1990)
Teil I: A.5 Die Bevölkerung (in 1000) im Gebiet der Bundesrepublik Deutschland und im Deutschen Reich (1850-1913)
Teil II: Internationaler Vergleich
Teil II: A.1.Gesamtwirtschaftliche jährliche Produktion ausgewählter Länder (1830-1979)
Teil II: A.2 Investitionen ausgewählter Länder (1830-1979)
Teil II: A.3 Die Arbeitslosenquote in ausgewählten Ländern in Prozent (1887-1979)
Bearbeitungshinweise
Datum der Archivierung: Dezember 2005
Jahr der Online-Publikation: 1978
Bearbeiter in GESIS: Alexander Todorov/Jürgen Sensch
Version:Version 1.0.0
Zugangsklasse: A
Jahr der Online-Publikation: 1978
Bearbeiter in GESIS: Alexander Todorov/Jürgen Sensch
Version:Version 1.0.0
Zugangsklasse: A
Materialien zur Studie
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