Study description:
Helling versucht, die Entwicklung der Agrarproduktion des vorigen Jahrhunderts in Deutschland auf der Grundlage der offiziellen und halbamtlichen statistischen Daten so weit wie möglich über Preußen hinaus zu erfassen, da bisherige Untersuchungen zu diesem Thema hauptsächlich von preußischen Verhältnissen ausgehen. Ziel ist weiterhin die Berechnung eines Index der Agrarproduktion in Deutschland.

Für dieses Vorhaben wirken sich folgende Sachverhalte erschwerend aus:
Da die Fragen der Agrarproduktion im Gegensatz zur Industrieproduktion zunächst auf wenig Aufmerksamkeit gestossen sind, liegen für das 19. Jh. nur ungenügende statistische Erfassungen für die lanwirtschaftliche Produktion vor. Im allgemeinen setzte sich eine exakte statistische Erfassung immer zuerst auf den Gebieten durch, die für den Staat und dessen Steuereinnahmen von Bedeutung waren. Hinsichtlich der Landwirtschaft war das nicht in erster Linie die Produktion, sondern der Handel und besonders der Außenhandel.

Die Berechnung eines auch nur einigermaßen realen Index der Agrarproduktion in Deutschland stößt auch deshalb auf Hindernisse, weil die Kleinstaaterei die Herausarbeitung einer gesamtdeutschen Statistik sehr erschwert. Erst sein 1878 gibt es offizielle Zahlen zur Agrarproduktion in Deutschland.

Helling unterteilt ihre Arbeit in drei Bereiche der Landwirtschaft:
- die pflanzliche Produktion
- die viehwirtschaftliche Produktion
- die Arbeitsproduktivität in der Landwirtschaft

Die pflanzliche Produktion:
Für den Beginn des 19. Jh sind Getreide und Kartoffeln die einzigen Erzeugnisse, für die einigermaßen zuverlässige Daten angegeben werden können.
Werte der Ernteergebnisse zu einzelnen Ländern (Preußen, Sachsen, Bayern, Württemberg, Hannover, Schleswig-Holstein) machen deutlich, dass Preussen allein nicht repräsentativ für Deutschland gelten kann. Während die pflanzl. Produktion Alt-Preußens zwischen 1870-1900 um 28% zunahm, stieg die Produktion der neuen preußischen Gebiete um 67% (Hannover, Schleswig-Holstein, etc.). In Sachsen, Württemberg und Baden ist eine Stagnation und teilweise ein Rückgang zu beobachten. Wichtig hierbei ist jedoch: in dieser Zeit werden auch andere pflanzl. Kulturen angebaut, für die zum Teil keine Produktionsangaben vorliegen.
Helling errechnet einen Index der Entwicklung der Agrarproduktion und stellt fest, dass die Berechnung des Index auf Grundlange der Datenreihen von Finckelstein zu einer Unterschätzung der Entwicklung in der ersten Hälfte des 19. Jh. führt. Seine Werte beruhen ausschließlich auf die Daten Preußens.

Helling vergleicht die Reihe von Finckenstein mit der eigenen Reihe, berechnet nach offiziellen und halboffiziellen statistischen Angaben sowie eigene Schätzungen
- für vier Länder (Preußen, Sachsen, Bayern u. Württemberg) für die Zeit von 1800 bis 1850,
- für 6 Länder (Preußen, Sachsen, Bayern, Baden, Württemberg und Hessen) für 1850 bis 1875,
- sowie ab 1878 bis 1910 nach Angaben des Stat. Reichsamtes für Gesamtdeutschland.

Die betriebswirtschaftlichen Veränderungen in der Landwirtschaft, besonders die Zunahme der verbesserten Dreifelderwirtschaft und der Fruchtwechselwirtschaft, machen einen stärkeren Produktionsauftrieb, als von Finckenstein geschätzt, wahrscheinlich. Diese Umstellungen wurden gestützt von staatlichen Maßnahmen (Schutzzölle auf Getreideimporte, Aufhebung des Flurzwangs, etc.).

Die viehwirtschaftliche Produktion
- Fleischproduktion:
Die ersten zuverlässigen Daten zur Fleischproduktion liegen für 1906 vor, erste zuverlässige Daten zur Milchproduktion liegen von 1928 vor.
Erst relativ spät liegen Zahlen zu Fleischverbrauch u. Viehgewicht auch für andere Länder Deutschlands vor, aus denen geschlossen werden kann, dass die Produktion in den anderen Ländern über der Produktion Preußens lag.
Es ist sicher, daß in Gebieten, in denen Viehzucht und Weidewirtschaft vorherrschten, (Norden und Nordwesten Deutschlands, Südbayern) der Verbrauch von Fleisch und Milch sowie die Leistungen je Stück Vieh beträchtlich höher als in Preußen war.
Das Lebendgewicht sowie die jährliche Schlachtrate liegen in den anderen Ländern ebenso höher als in Preußen.
Dies alles sind Hinweise dafür, dass um 1800 die Fleischproduktion für das deutsche Reich sehr wahrscheinlich um ca. ein drittel über der auf Preußen allein gegründeten Schätzung liegt.
- Milchproduktion:
Relativ sicher sind nur die Kuhbestände Anfang des Jh. zu ermitteln. Die durchschnittliche Milchleistung wurde offiziell erstmalig 1928 wirklich erfasst. Aber auch hier stellt Helling trotz unsicherer Zahlenbasis fest, dass Finckenstein die Milchproduktion stark unterschätzt hat. Da die Ernten um die Wende vom 18. zum 19. Jh – mit Ausnahme von 1804 – nicht auf Futtermangel schließen lassen, geht Helling davon aus, dass für diesen Zeitraum 900 Liter Milchproduktion im Jahr pro Kuh eine angemessene Schätzung sein dürfte. Diese Annahme wird auch vom Verbrauch her gestützt (Milchverbrauch, Käseproduktion).

Entwicklung der Arbeitsproduktivität in der Landwirtschaft
Im Verlauf des 19. Jh. stieg die landwirtschaftliche Produktion in Deutschland auf das Drei- bis Dreieinhalbfache. Sie übertraf damit deutlich das Wachstum der in diesem Zeitraum angestiegenen Bevölkerung. Gemessen an der nichtlandwirtschaftliche Produktion – und insbesondere an der insustriellen Produktion – ist dieser Zuwachs jedoch gering.
Stellt man die Produktivitätsentwicklung in der Landwirtschaft der Produktivitätsentwicklung in der Industrie gegenüber, ergibt sich ein anderes Bild:
Die Anzahl der Arbeitskräfte in der Landwirtschaft nahm im Gegensatz zur Industrie ab.
Angaben über Produktionsleistung je Boden- und Vieheinheit lassen auf eine beträchtliche Steigerung der Produktion je Arbeitskraft schließen (Hektarerträge haben sich mindestens verdoppelt).
Probleme des statistischen Zahlenmaterials:
Die Entwicklung der Produktionsergebnisse pro Flächen- und Vieheinheit ist ein wichtiger Gradmesser der Produktivität, der stets bei allen Betrachtungen mit einbezogen werden muß. Die zahlenmäßige Einschätzung der Entwicklung der Arbeitsproduktivität ist aufgrund mangelhafter statistischer Angaben jedoch nicht bzw. nur mit großen Unsicherheiten möglich.
So kann z.B. die Arbeitszeit und –leitsung der hauptberuflich in der Landwirtschsaft Arbeitenden für das vorige Jahrhundert nicht differenziert festgestellt und auf Vollarbeitskräfte umgerechnet werden.
Für die Zeit bis 1882 kann die Entwicklung des Arbeitskräftepotentials in der deutschen Landwirtschaft auf Grund der Angaben für die sechs Hauptländer berechnet werden. Durch die Lückenhaftigkeit des vorhanden statistischen Materials waren jedoch zum Teil Schätzungen notwendig.

Die erste offizielle Arbeitskräftestatistik für die Landwirtschaft erschien erst 1882. Allderings bestehen große Probleme bei der Vergleichbarkeit dieser Arbeitskräftestatistiken ab 1882.
Somit kann die Entwicklung der Produktion je Arbeitskraft auf der Grundlage der vorliegenden Zahlen nur als grobe Schätzungen betrachtet werden.

Helling kommt zu dem Ergebnis, dass - in Getreidewerten gemessen - sich die Produktionsleistung je Arbeitskraft in der dt. Landwirtschaft in den behandelten 100 Jahren mindestens verdreifachthat. Rechnet man den – unwahrscheinlichen – Anstieg der Familienarbeitskräfte ab 1895 heraus, dann hat sich die Produktionsleistung sogar um das 3,6fache erhöht.
Die ermittelten Indizes der Produktion je Arbeitskraft können allerdings nicht einfach einem Index der Entwicklung der landwirtschhaftlichen Arbeitsproduktivität gleichgesetzt werden, weil die für die eigentliche landwirtschaftliche Produktion aufgewendete Arbeitszeit nicht festgestellt werden kann (keine Aussagen möglich über die Entwicklung der Kinderarbeit, der Arbeitszeit der Bauersfrauen, des Umfanges der Vorarbeiten – wie z.B. Herstellung und Wartung von Werkzeugen, usw.). Deshalb ist auch gar nicht Abzuschätzen, in welchem Umfang die zunehmende Produktion je Arbgeitskraft einer wirklichen Produktivitätssteigerung entsprach oder eine erhöhte Arbeistintenistät daran beteiligt war. Die von Helling ermittelte Produktion je Arbeitskraft ist also nicht mehr als ein grober Maßstab der Größenordnung, in der sich die Arbeitsproduktivität in der Landwirtschaft etwa bewegt haben kann.


Datentabellen in HISTAT:

A die pflanzliche Produktion
- A.1 Die Getreide- und Kartoffelproduktion in Preußen, Sachsen, Bayern und Württemberg 1800 bis 1860 (in 1000 Tonnen GW)
- A.2 Die Bodenproduktion deutscher Länder (Getreide, Kartoffeln, Rüben, Ackerfutter- und Wiesenheut in 1000 Tonnen GW)
- A.3 Die pflanzliche Produktion in Deutschhland 1878 bis 1914 in 1000 Tonnen
- A.4 Die Getreideerträge in Deutschland im 19. Jahrundert in dz/ha
- A.5 Die Kartoffelerträge in Deutschland im 19. Jahrundert in dz/ha


B die viehwirtschaftliche Produktion
- B.1 Die Entwicklung der viehwirtschaftlichen Produktion in Deutschland im 19. Jahrhundert


C die Arbeitsproduktivität in der Landwirtschaft
- C.1 Die Anzahl der landwirtschaftlichen Arbeitskräfte in Deutschland im 19. Jahrhundert (in 1000)
- C.2 Die Entwicklung der landwirtschaftlichen Produktion ja Arbeitskraft in Deutschland im 19. Jahrhundert auf der Basis von Getreidewerten (GW)


D Indizes zur pflanzlichen und viehwirtschaftlichen Produktion und zur Arbeitsproduktivität
- D.1 Die Entwicklung der Agrarproduktion Deuschlands im 19. Jahrhundert (Index: 1800/10 = 100)
- D.2 Die Entwicklung der landwirtschaftlichen Produktion je Arbeitskraft in Deutschland in festen Preisen im 19. Jahrhundert.

Sources used (detailed index):
A.1
Getreide- und Kartoffelproduktion in Preußen, Sachsen, Bayern und Württemberg, 1800 bis 1860.

Vierteljahreshefte des Instituts für Konjunkturforschung, Sonderh. 37/1935, S. 102ff
Krug, Leopold: Betrachtungen über den Nationalreichtum des preußioschen Staates und über den Wohlstand seiner Bewohner, Bd.1, Berlin 1805.
Krug, Leopold: Abriß der neuesten Statistik des preußischen Staates, Halle 1804.
Dieterici, C.F.W.: Der Volkswohlstand im Preußischen Staat in Vergleichungen … ., Berlin-Bromberg-Posen 1846.
Mitteilungen des statistischen Bureaus in Berlin, 5. Jg. 1857.
Zeitschrift des Kgl. Preußischen Statistischen Bureaus, 1. Jg. 1861.
Jahrbuch für Volkswirtschaft und Statistik, hg. V. Otto Hübner, 3. und 4. Jg., Leipzig 1855.
Zeitschrift des Statistischen Bureaus, hg. V. Kgl. Sächsischen Ministerium des Innern, 3/1856.
Zeitschrift des kgl. Sachsischen bureaus, 36. Jg., 1890.
Mitteilungen des statistischen Vereins für das Königreich Sachsen, Jg. 1838 und Jg. 1839.
Statistisches Jahrbuch für das Königreich Sachsen auf das Jahr 1876, Dresden (o.J.).
Beiträge zur Statistik des Köänigreichs Bayern, 7/1857.
Statistischer Abriß für das Königreich Bayern, Lieferung 2, München 1876.
Zeitschrift des kgl. Bayrischen statistischen Bureaus, 2/ 1869.
Bayern im Lichte seiner hundertjährigen Statistik, hg. V. Bayerischen Statistischen Landesamt, in: Beiträge zur Statistik Bayerns, 122/1933.
Württembergische Jahrbücher für Statistik und Landeskunde, 1/1897.
Württembergische Jahrbücher für vaterländische Geschichte, Geographie, Statistik und Topographie, 1/1847 und 1/1850.
Württembergische Jahrbücher für vaterländische Geschichte, Geographie, Statistik und Topographie , laufende Jahrgänge ab 1819 enthalten allgemeine Berichte über Witterung, Ernteausfall und Preisentwicklung.
Finckenstein, Hans W. Graf Finck von: Die Entwicklung der Landwirtscdhaft in Preußen und Deutschland 1800-1930. Würzburg 1960.


A.2
Die Bodenproduktion deutscher Länder (Getreide, Kartoffeln, Rüben, Ackerfutter- und Wiesenheu) (1833-1880)

Zeitschrift des Kgl. Preußischen Statistischen Bureaus, 1. Jg. 1861, 3/1870 und 3/4/1871.
Zeitschrift des Kgl. Preußischen Statistischen Bureaus, Sonderh. 1879;
Mitteilungen des statistischen Bueaus in Berlin, 5. Jg. 1852 und 11. Jg. 1858;
Statistische Korrespondenz, 24/1881;
Statistisches Handbuch für den Preußischen Staat, Bd. 4, Berlin 1903;
Statistisches Jahrbuch für das Königreich Sachsen auf das Jahr 1876, S. 50/51; 1877, 1879, 1880, 1884, 1885;
Zeitschrift des statistischen Bureaus, hg. v. Kgl. Sächsischen Ministerium des Innern, 3/1856;
Engel, Ernst: Das Königreich Sachsen in statistischer und staatswirtschaftlicher Beziehung = Jahrbuch für Statistik und Staatswissenschaft, 1. Jg., Dresden 1853;
Jahrbuch für Volkswirtschaft und Statistik hg. v. Otto Hübner, 5. Jg. 1857, T. 2;
Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern, 7/1857 und15/1866;
Statistischer Abriß für das Königreich Bayern, Lieferung 2, München 1876;
Zeitschrift des kgl. bayrischen statistischen Bureaus, 1. Jg. 1869, S. 140 (Maße und Gewichte) und 9. Jg. 1877 und 10. Jg. 1878, 11. Jg. 1879;
Bayern im Lichte seiner hundertjährigen Statistik, hg. v. Bayrischen Statistischen Landesamt, in: Beiträge zur Statistik Bayerns, 122/1933;
Württembergische Jahrbücher für Statistik und Landeskunde, Jg. 1885 und Jg. 1886;
Württembergische Jahrbücher für vaterlän¬dische Geschichte, Geographie, Statistik und Topographie, 1/1847 und 1/1850;
Statistische Mitteilungen über das Großherzogtum Baden für die Jahre 1880-83, Bd. 3;
Notizblatt des Vereins für Erdkunde . . . nebst Mitteilungen aus der Großherzoglich Hessischen Centralstelle für Statistik, 3. F., 10/1871, 8/1874, 15/1876, 16/1877, 17/1878, 18/1879, und 4. F., 1/1880;
Mitteilungen der Großherzoglich Hessischen Centralstelle für die Landesstatistik, Bd. 11, 1881,
Finckenstein, Hans Wolfram Graf Finck v., Die Entwicklung der Landwirtschaft in Preußen und Deutschland 1800-1930, Würzburg 1960.
Vierteljahreshefte des Instituts für Konjunkturforschung, Sonderh. 37/1935.


A.3
Die pflanzliche Produktion in Deutschland (in 1000 Tonnen) (1878-1914)

Berechnet oder geschätzt nach:
Statistisches Jahrbuch für das Deutsche Reich, 3. Jg. 1882, S. 21;
Statistisches Jahrbuch für das Deutsche Reich, 18. Jg. 1897, S. 30 u. 45;
Statistisches Jahrbuch für das Deutsche Reich, 21. Jg. 1900, S. 21 u. 50;
Statistisches Jahrbuch für das Deutsche Reich, 23 Jg. 1902, S. 19-22;
Statistisches Jahrbuch für das Deutsche Reich, 24. Jg. 1903, S. 56;
Statistisches Jahrbuch für das Deutsche Reich, 28. Jg. 1907, S. 29;
Statistisches Jahrbuch für das Deutsche Reich, 34. Jg. 1913, S. 41 u. 91;
Statistisches Jahrbuch für das Deutsche Reich, 40. Jg. 1919, S. 67;
Statistik des Deutschen Reichs, Bd. 43, H. 10, Berlin 1880, S. 2;
Vierteljahreshefte zur Statistik des Deutschen Reichs, 3/1892, S. 49;
Vierteljahreshefte zur Statistik des Deutschen Reichs, 3/1899, S. 72;
Vierteljahreshefte zur Statistik des Deutschen Reichs, 1/1901, S. 62
Vierteljahreshefte zur Statistik des Deutschen Reichs, 4/1919, S. 209-213.



A.4
Die Getreideerträge in Deutschland in dz/ha (1800-1900)
u n d
A.5
Die Kartoffelerträge in Deutschland in dz/ha (1800-1900)

Finckenstein, Hans Wolfram Graf Finck v., Die Getreidewirtschaft Preußens 1800¬1930, in: Vierteljahreshefte zur Konjunkturforschung, hg. v. Institut für Konjunktur¬forschung, Sonderh. 35/1934, Anhang S. 53-60;
Krug, Leopold, Betrachtungen über den Nationalreichtum des Preußischen Staates und über den Wohlstand seiner Bewoh¬ner, Bd 1, Berlin 1805, S. 54 f.;
Krug, Leopold, Abriß der neuesten Statistik des Preus¬sischen Staates, Halle 1804, S. 50 f.;
Kellermann, Wilhelm, Die Steigerung der Roherträge des Ackerlandes in Deutschland seit Anfang des 19. Jh, Halle-Merseburg 1906, zit. nach Bittermann, Eberhard: Die landwirtschaftliche Produktion in Deutschlan 1800-1950, in: Kühn-Archiv, Bd 70, H.1, Halle 1956, S. 34;
Zeitschrift des Kgl. Preußischen Statistischen Bureaus, 1. Jg. 1861, S. 272 f.;
Zeitschrift des Kgl. Preußischen Statistischen Bureaus, 7. Jg. 1867, S. 96 u. 103;
Zeitschrift des Kgl. Preußischen Statistischen Bureaus, 18. Jg. 1878, S. 399 f.;
Statistisches Jahrbuch für die amtliche Statistik des Preußischen Staates, 4. Jg. 1876, 2. Hälfte, S. 168;
Statistisches Handbuch für den Preußischen Staat, Bd 2, Berlin 1893, S. 209;
Statistisches Handbuch für den Preußischen Staat, Bd 3, Berlin 1898, S. 240;
Statistisches Handbuch für den Preußischen Staat, Bd 4, Berlin 1903, S. 200;
Statistische Korrespondenz, 22/1879, 23/1884, von da an laufen¬de Jge bis 1900;
Rybark, Joseph, Die Steigerung der Produktivität der deutschen Landwirtschaft im 19. Jahrhundert, Berlin 1905, S. 20 f.;
Mitteilungen des statisti¬schen Vereins für das Königreich Sachsen, Jg. 1838, Lieferung 9, S. 64 f;
Mitteilungen des statisti¬schen Vereins für das Königreich Sachsen, Jg. 1839, Lieferung 14, S. 36/37;
Engel, Ernst, Das Königreich Sachsen in statisti¬scher und staatswirtschaftlicher Beziehung = Jahrbuch für Statistik und Staatswissen¬schaft, 1. Jg., Dresden 1853, S. 255;
Statistisches Jahrbuch für das Königreich Sachsen auf das Jahr 1879, Dresden o.J., S. 91;
Statistisches Jahrbuch für das Königreich Sachsen auf das Jahr 1885, Dresden 1884, S. 127;
Statistisches Jahrbuch für das Königreich Sachsen auf das Jahr 1897, Dresden 1896, S. 234;
Statistisches Jahrbuch für das Königreich Sachsen auf das Jahr 1898, Dresden 1897, S. 172;
Statistisches Jahrbuch für das Königreich Sachsen auf das Jahr 1899, Dresden 1898, S. 162;
Statistisches Jahrbuch für das Königreich Sachsen auf das Jahr 1900, Dresden 1899, S. 232;
Statistisches Jahrbuch für das Königreich Sachsen auf das Jahr 1901, Dresden 1900, S. 204;
Statistisches Jahrbuch für das Königreich Sachsen auf das Jahr 1902, Dresden 1901, S. 276,
Statistisches Jahrbuch für das Königreich Sachsen auf das Jahr 1907, Dresden 1906, S. 134;
Bei¬träge zur Statistik des Königreichs Bayern, 15/1866, S. XV f. u. 50 f.;
Bayern im Lichte seiner hundertjährigen Statistik, hg. v. Bayrischen Statistischen Landesamt, in: Beiträge zur Statistik Bayerns, 122/1933, S. 68/69;
Württembergische Jahr¬bücher für vaterländische Geschichte, Geographie, Statistik und Topographie, 2/1852, S. 51 f.;
Württembergische Jahr¬bücher für vaterländische Geschichte, Geographie, Statistik und Topographie, 1/1863, S. 12; Württembergische Jahrbücher für Statistik und Landeskunde, 1/1897, S. 49;
Statistische Handbücher für das Königreich Württem¬berg, 3/1897, S. 54;
Statistische Handbücher für das Königreich Württem¬berg, 3/1900, S. 50/51;
Viebahn, Georg v., Statistik des zollvereinten und nördlichen Deutschland, Bd 2, Berlin 1862, S. 873;
Statistisches Jahrbuch für das Deutsche Reich, 20. Jg. 1899, S. 24-26;
Statistisches Jahrbuch für das Deutsche Reich, 24. Jg. 1903, S. 36.


B.1
Die Entwicklung der viehwirtschaftlichen Produktion in Deutschland (1800-1900)

Viehbestände berechnet oder geschätzt nach:
Statistisches Jahrbuch für das Deutsche Reich, 8. Jg. 1899, S. 30;
Statistik des Deutschen Reichs, Bd. 8, Berlin 1874-75, S. IV u. 88;
Vierteljahreshefte zur Statistik des Deutschen Reichs, Ergänzungsh. 1/1903, S.19;
Statistisches Jahrbuch für den Preußischen Staat, Jg. 1903, S. 65;
Krug, Leopold, Betrachtungen über den Nationalreichtum des Preußischen Staates und über den Wohlstand seiner Bewohner, Bd 1, Berlin 1805, S. 116 ff.;
Statistisches Jahrbuch für das Königreich Sachsen auf das Jahr 1876, Dresden o.J. , S. 53;
Statistischer Ab¬riß für das Königreich Bayern, Lieferung 1, München 1876, S. 78;
Beiträge zur Sta¬tistik des Königreichs Bayern, 29/1874, S. 73 u. Tabellenanhang, S. 168;
Württembergische Jahrbücher für vaterländische Geschichte, Geographie, Statistik und Topo¬graphie, 1/1830, S. 213-215;
Württembergische Jahrbücher für vaterländische Geschichte, Geographie, Statistik und Topo¬graphie, 2/1852, S. 165;
Württembergische Jahrbücher für vaterländische Geschichte, Geographie, Statistik und Topo¬graphie, 1/1856, S. 152;
Württembergische Jahrbücher für vaterländische Geschichte, Geographie, Statistik und Topo¬graphie, 1/1858, S. 178;
Württembergische Jahrbücher für vaterländische Geschichte, Geographie, Statistik und Topo¬graphie, 1/1861, S. 156;
Württembergische Jahrbücher für vaterländische Geschichte, Geographie, Statistik und Topo¬graphie, Jg. 1864, S. 137.

Fleischproduktion berechnet oder geschätzt nach:
Finckenstein, Hans Wolfram Graf Finck v., Die Entwicklung der Landwirtschaft in Preußen und Deutschland 1800-1930, Würzburg 1960, S. 364-371.
Esslen, Joseph Bergfried, Die Entwicklung von Fleisch¬erzeugung und Fleischverbrauch auf dem Gebiet des heutigen Deutschen Reiches seit dem Anfang des 19. Jahrhunderts, in: Jahrbuch für Nationalökonomie und Statistik, 3. F., Bd 43, Jena 1912, S. 747;
Rybark, Joseph, Die Steigerung der Produktivität der deutschen Landwirtschaft im 19. Jahrhundert, Berlin 1905, S. 35 ff.;
Viebahn, Georg v., Statistik des zollvereinten und nördlichen Deutschland, Bd 3, Berlin 1868, S. 515;
Mulhall, Michael G., The Tradictionary of Statistics, London 1892, S. 23;
Statistisches Jahrbuch für das Deutsche Reich, 40. Jg. 1919, S. 84 ff.;
Statistisches Jahrbuch für das Deutsche Reich, 27. -36. Jg. 1906-1915;
Vierteljahreshefte zur Statistik des Deutschen Reichs, a. a. 0., S. 5;
Mitteilungen des Statistischen Büros in Berlin, 7. Jg. 1854, S. 145 f.;
Mitteilungen des Statistischen Büros in Berlin, 9. Jg. 1856, S. 273-312;
Zeitschrift des Kgl. Preußischen Statistischen Bureaus, 3. Jg. 1863, S. 228/229;
Engel, Ernst, Das Königreich Sachsen in statistischer und staatswirtschaftlicher Beziehung = Jahrbuch für Statistik und Staatswissenschaft, 1. Jg., Dresden 1853, S. 532/533,
Dieterici, C. F. W., Der Volkswohlstand im Preus¬sischen Staat in Vergleichungen..., Berlin-Bromberg-Posen 1846, S. 129 ff.

Milchleistungen berechnet und geschätzt nach:
Krug, Leopold, Betrachtungen über den Nationalreichtum des Preußischen Staates und über den Wohlstand seiner Bewohner, Berlin 1805, Bd 1, S. 118;
Zeitschrift des Statistischen Bureaus, hg. v. Kgl. Sächsischen Ministerium des Innern, 3/1856, S. 47;
Zeitschrift des Kgl. Sächsischen Statistischen Bureaus, Suppl. 1893, S. 12;
Württembergische Jahrbücher für Statistik und Landeskunde, 1/1894, S. 231;
Viebahn, Georg v., Statistik des zollvereinten und nördlichen Deutschland, Berlin 1868, Bd 3, S. 116 u. 508;
Kotelmann, Albert, Die preußische Landwirtschaft nach den amtlichen Quellen statistisch dargestellt, Berlin 1853.

Wollproduktion berechnet oder geschätzt nach:
Zeitschrift des Kgl. Preußischen Sta¬tistischen Bureaus, 23. Jg. 1883, S. 159 u. 284;
Dieterici, C. F. W., Der Volkswohlstand im Preus¬sischen Staat in Vergleichungen..., Berlin-Bromberg-Posen 1846, S. 19;
Kotelmann, Albert, Die preußische Landwirtschaft nach den amtlichen Quellen statistisch dargestellt, Berlin 1853, S. 106 f.;
Jahrbuch für Volkswirtschaft und Statistik, 1.Jg., Leipzig 1852, S. 16;
Jahrbuch für Volkswirtschaft und Statistik, 5. Jg., Leipzig 1857, S. 31.


C.1
Die Anzahl der landwirtschaftlichen Arbeitskräfte in Deutschland (in 1000) (1800-1907)

Viebahn, Georg v., Statistik des zollvereinten und nördlichen Deutschland, Bd 2, Berlin 1862, S. 33 f., 603 f., 611 u. 613;
Jahrbuch für Volkswirtschaft und Statistik, hg. v. Otto Hübner, 1. Jg., Leipzig 1852,S. 79 f.;
Jahrbuch für Volkswirtschaft und Statistik, hg. v. Otto Hübner, 5. Jg., T. 2, Leipzig 1857, S. 43/44, 59 f. u. 91;
Mitteilungen des Kgl. Preußischen Statistischen Bureaus, 7. Jg. 1854, S. 154 f.;
Jahrbuch für die amtliche Statistik des Preußischen Staates, 1. Jg., Berlin 1863, S. 279 f.;
Jahrbuch für die amtliche Statistik des Preußischen Staates, 4. Jg., 1. Hälfte, Berlin 1876, S. 58/59, 134 u. 159-161;
Statistisches Jahrbuch für den Preußischen Staat, 10. Jg. 1912, S. 9 u. 71 ff.;
Preußische Statistik, hg. v. Kgl. Preußischen Statistischen Bureau in Ber¬lin, Bd 76, T. 1, Berlin 1884, S. 2;
Preußische Statistik, hg. v. Kgl. Preußischen Statistischen Bureau in Ber¬lin, Bd 76, T. 3, Berlin 1885, S. 236;
Preußische Statistik, hg. v. Kgl. Preußischen Statistischen Bureau in Ber¬lin, Bd 142, T. 2, Berlin 1902, S. 25;
Zeitschrift des Kgl. Preußischen Statistischen Bureaus, 3. Jg. 1863, S. 52;
Zeitschrift des Kgl. Preußischen Statistischen Bureaus, 6. Jg. 1866, S. 87 u. 265;
Zeitschrift des Kgl. Preußischen Statistischen Bureaus, 9. Jg. 1869, S. 214 u. 348;
Zeitschrift des Kgl. Preußischen Statistischen Bureaus, 10. Jg. 1870, S. 111 u. 395-398;
Zeitschrift des Kgl. Preußischen Statistischen Bureaus, 17. Jg. 1877, S. 248;
Statistisches Handbuch für den Preußischen Staat, Bd 1, Berlin 1888, S. 92/93 u. 121;
Engel, Ernst, Das Königreich Sachsen in statistischer und staatswirtschaftlicher Be¬ziehung, Dresden 1853, S. 97, 242 u. 245 = Jahrbuch für Statistik und Staatswissen¬schaft, 1. Jg.;
Zeitschrift des Statistischen Bureaus, hg. v. Kgl. Sächsischen Ministerium des Innern, 1. Jg. 1855, S. 119;
Zeitschrift des Statistischen Bureaus, hg. v. Kgl. Sächsischen Ministerium des Innern, 3. Jg. 1857, S. 119;
Zeitschrift des Statistischen Bureaus, hg. v. Kgl. Sächsischen Ministerium des Innern, 25. Jg. 1879, S. 176-189;
Zeitschrift des Statistischen Bureaus, hg. v. Kgl. Sächsischen Ministerium des Innern, 35. Jg. 1889, S. 25-43 u. 238;
Zeitschrift des Statistischen Bureaus, hg. v. Kgl. Sächsischen Ministerium des Innern, 36. Jg. 1890, S. 71;
Zeitschrift des Statistischen Bureaus, hg. v. Kgl. Sächsischen Ministerium des Innern, 42. Jg. 1896, S. 38;
Statistische Beiträge zur Bevölkerungs¬und Wirtschaftsgeographie des Königsreichs Sachsen, Bd 1, Dresden 1910, S. 489 u. 573;
Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern, 4/1855, S. 235/236;
Statistischer Abriß für das Königreich Bayern, Lieferung 1, München 1876, S. 19;
Bayern im Lichte seiner hundertjährigen Statistik, hg. v. Bayrischen Statistischen Landesamt, München 1933, in: Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern, 122/1933, S. 10ff.;
Württembergische Jahrbücher für vaterländische Geschichte, Geographie, Statistik und Topographie, 2. Jg., 1819, S. 280 ff.;
Württembergische Jahrbücher für vaterländische Geschichte, Geographie, Statistik und Topographie, 1/1822, S. 90;
Statistisches Handbuch für das Königreich Württemberg, Jg. 1901, S. 4 u. 12;
Statistisches Handbuch für das Königreich Württemberg, Jg. 1908/09, S. 15 u. 22;
Statistisches Handbuch für Württemberg, Jg. 1914/21, S. 19;
Mitteilun¬gen des Kgl. Statistischen Landesamts, Jg. 1901, S. 116;
Statistisches Handbuch für das Deutsche Reich, T. 1, Berlin 1907, S. 36 u. 48 ff.;
Statistisches Jahrbuch für das Deutsche Reich, 34. Jg. 1913, S. 16/17;
Statistik des Deutschen Reichs, NF, Bd 111; Berlin 1899, S. 27 ff. u. 47;
Statistik des Deutschen Reichs, Bd. 112, Berlin 1898, S. 45 ff.;
Statistik des Deutschen Reichs, Bd 112, T. 1, Berlin 1909, S. 455 ff.;
Statistik des Deutschen Reichs, T. 2 b, S. 61 ff.

Annotations:
Getreidewert (GW):
Die Landwirtschaftlichen Produkte sind sehr heterogen und lassen sich in ihrer Menge nicht ohne weiteres vergleichen. Für den Vergleich wurde ein Maßstab entwickelt, der Getreidewert. Die pflanzlichen Erzeugnisse werden entsprechend ihrem Gehalt an Kalorien und Eiweiß im Verhältnis zum Getreide eingestuft. Tierische Produkte werden entsprechend ihrem Reproduktionswert, d.h. mit dem zu ihrer Erzeugung notwendigen Futteraufwand, in Getreidewerten gemessen.
Monetäre Maßstäbe, wie z.B. die Wiedergabe der Erzeugnisse in konstanten Preisen, eignen sich auch zur Darstellung von Produktionssteigerungen oder –rückgängen, aber sie erlauben es nicht, die Zusammenhänge zwischen Erzeugung und Ertragsverwendung in der Landwirtschaft selbst aufzuzeigen, wozu die Getreideeinheit besser geeignet ist.

Umrechnungskoeffizienten zur Berechnung des Getreidewerts für pflanzliche Produkte:
Getreide = 100, Kartoffeln = 25, Rüben = 10, Ackerfutter = 50, Wiesenheu = 40 (Helling (1977), S. 8).



A.1
Getreide- und Kartoffelproduktion in Preußen, Sachsen, Bayern und Württemberg, 1800 bis 1860.

Angaben in 1000 Tonnen GW.
Umrechnungskoeffizienten zur Berechnung des Getreidewerts:
Getreide = 100, Kartoffeln = 25, Rüben = 10, Ackerfutter = 50, Wiesenheu = 40 (Helling (1977), S. 8).

Ernte-Ertäge:
1800: schlechte Ernte
1804: Mißernte
1810: gute Ernte in Norddeutschland
1816, Mißernte, Hungersnot 1816/17
1820: reichliche Ernte
1823: besonders gute Getreideernte
1824: besonders gute Ernte
1825: reiche Ernte in Preußen
1826/27: reiche Ernte besonders in Südwestdeutschland
1828: Mißernte
1830: geringe Ernte
1831: Not, Cholera
1845/47: erstes allgemeines Auftreten der Kartoffelkrankheit
1846: Mißernte
1847: gute Getreideernte
1850: Mißernte in Preußen
1851: geringe Ernte
1852: Notstand in Württemberg
1854: Reiche Ernte in Preußen
1855: unterdurchschnittliche Ernte
1857: reiche Ernte
1858: mäßige Ernte
1895: mäßige Ernte in Preußen


Preußen:
Berechnungsgrundlage = amtliche und halbamtliche Quellen:
Folgende Jahre sind Schätzungen des Verfassers, in denen die offiziellen Angaben nach allgemeinen Aussagen der genannten Quelllen über Ernteausfall, Versorgungslage, Bevölkerungs- und Preisentwicklung berücksichtigt wurden: 1804, 1821-1829, 1831-1842, 1844, 1846.

Preußen:
Reihe aus Finckenstein:
Finckenstein, Hans Wolfram Graf Finck v., Die Getreidewirtschaft Preußens 1800-1930. In: Vierteljahreshefte zur Konjunkturforschung, hg. V. Institut für Konjunkturforschung, Sonderh. 35/1934.
Finckenstein, H.W. Graf Finck v., Die Entwicklung der Landwirtschaft in Preußen und Deutschlannd 1800-1930, Würzburg 1960.

Bayern:
Die offiziellen Angaben für Bayern für 1810/12 wurden durch Schhätzungen für die Pfalz nach deren Anteil 1833 ergänzt. Für das Jahr 1816 wurde der Wert von 1812 herangezogen.

Württemberg:
Die für das Territorium des Herzogtums Würrtemberg (1803/10) vorliegenden Zahlen wurden den späteren Angaben im Verhältnis der ‚Bevölkerungszunahme durch die Vergrößerung des Gebiets’ angeglichen, da Flächen- oder Ertragsangaben des Königreichs Württemberg nicht zu ermitteln sind.

1800:
Die Zahlen der Reihen I des Jahres 1800 wurden berechnet:
Für Preußen nach Krug, Leopold, Betrachtungen über den Nationalreichtum des Preußischen Staates und über den Wohlstand seiner Bewoh¬ner (Berlin 1805), unter Abzug der polnischen Gebiete und mit Zuschlägen entsprechend den neu hinzugekommenen Gebieten Sachsens, Vorpommerns, Westfahlens und des Rheinlands;
Für Schachsen wurden die amtlichen Produktionsangaben je Quadratmeile für 1799 auf das Territorium von 1816 umgerechnet.


A.2
Die Bodenproduktion deutscher Länder (Getreide, Kartoffeln, Rüben, Ackerfutter- und Wiesenheu) (1833-1880)

Angaben in 1000 Tonnen GW
Umrechnungskoeffizienten zur Berechnung des Getreidewerts:
Getreide = 100, Kartoffeln = 25, Rüben = 10, Ackerfutter = 50, Wiesenheu = 40 (Helling (1977), S. 8).

Ernte-Ertäge:
1846: Mißernte
1847: gute Getreideernte
1850: Mißernte
1854: Reiche Ernte
1855 und 1856: unterdurchschnittliche Ernte
1857: reiche Weltgetreideernte
1858: mäßige Getreideernte in Preußen
1863: besonders gute Getreideernte in Preußen
1865-1867: mäßige Ernte in Deutschland
1878: besonders gute Ernte in Deutschland
1879: geringe Ernte
1880: mäßige Ernte


A.3
Die pflanzliche Produktion in Deutschland (in 1000 Tonnen) (1878-1914)

Umrechnungskoeffizienten zur Berechnung des Getreidewerts:
Getreide = 100, Kartoffeln = 25, Rüben = 10, Ackerfutter = 50, Wiesenheu = 40 (Helling (1977), S. 8).

1893: Umstellung der Erhebung von der ‚alten Methode’ auf die ‚neue Methode’.
Der prozentuale Unterschied zwischen der neuen und der alten Erhebungsmethode, der nur für 1893 ausgewiesen wurde, beträgt bei Getreide 21,5%, bei Kartoffeln 26,5%, bei Ackerfläche und Wiesenheu 15 %, die Rübenerfassung blieb gleich.
(Für die Feststellung bzw. Dokumentation der ‚neuen Methode’ und ‚alten Methode’ aus der Bibliothek folgende Bde bestellen:
Statistisches Jahrbuch für das Dt. Reich, 18. Jg. 1897, S. 30 und 21. Jg. 1900, S. 21 und 50;
Vierteljahreshefte zur Statistik: 1893 und 3/1899, S. 72.)

Rüben:
Von der Menge der in der Industrie verarbeiteten Zuckerrüben wurden die Importe abgezogen; die so errechneten Angaben wurden entsprechend dem Anteil der Zuickerrüben an den Rüben insgesamt in den angrenzenden Erhebungsjahren ergänzt. 1878-1880 betrugen die Rüben 340 Prozent der Zuckerrüben, 1891 nur 200 Prozent. Für die dazwischenligenden Jahre 1881-1890 wurde der Prozentsatz an Zuckerrüben jährlich gleichmäßig entsprechend verringert.

Ernte-Erträge:
1878: besonders gute Ernte
1879: geringe Ernte
1880: mäßige Ernte
1885: reiche Ernte
1886: reiche Ernte
1887: reiche Ernte
1891: Getreidemißertne
1898: reiche Getreideernte in Deutschland
1901: mäßige Getreideernte in Deutschland
1911: Dürre in Deutschland


A.5
Die Kartoffelerträge in Deutschland in dz/ha (1800-1900)
Preußen, 1805:
Nach Kellermann, dessen Schätzungen von der Annahme ausgehen, daß die Erträge 1890/1900 um 40 Prozent höher als zu Beginn des Jahrhunderts gewesen wären. (Kellermann, Wilhelm, Die Steigerung der Roherträge des Ackerlandes in Deutsch¬land seit Anfang des 19. Jahrhunderts, Halle-Merseburg 1906, zit. nach Bittermann, Eberhard, Die landwirtschaftliche Produktion in Deutschland 1800-1950, in: Kühn-Archiv, Bd 70, H. 1, Halle 1956, S. 34.)


B.1
Die Entwicklung der viehwirtschaftlichen Produktion in Deutschland (1800-1900)

Viehbestände in 1000 Stück:
Die Berechnung der Viehbestände erfolgte für die Jahre 1861 und 1870 bis 1900 nach offiziellen gesamtdeutschen Angaben einschließlich Elsaß-Lothringens, wo 1897 138.700 Pferde, 512.300 Rinder, 375.600 Schweine und 93.200 Schafe gezählt wurden. Das Nutzvieh (ohne Pferde) umfaßte 541.200 GVE und stellte 2, 66 Prozent des deut¬schen Bestandes dar. Die Viehbestände für 1865 wurden nach Viebahn, Georg v., Statistik des zollvereinten und nördlichen Deutschen Reichs, Bd 3, S. 505, die Jahre 1800-1860 nach den Beständen in Preußen, Sachsen, Bayern und Württemberg geschätzt. Die in Klammern gesetzten Zahlen sind grobe Schätzungen d. Verf. auf Grund allgemeiner Angaben über die Situation der viehwirt¬schaftlichen Produktion.

Fleischproduktion in 1000 Tonnen:
Die Reihe I wurde berechnet nach Finckenstein, Hans Wolfram Graf Finck v., Die Entwicklung der Landwirtschaft in Preußen und Deutschland 1800-1930 (Würzburg 1960, S. 364-371), der die viehwirtschaftliche Verkaufsproduktion - ohne Milch und Wolle, aber ein¬schließlich der Verkaufsproduktion von Zucht- und Arbeitsvieh - auf Lebendgewichts-basis angibt.
Die Reihe II ist entnommen aus Esslen, Joseph Bergfried: Die Entwicklung von Fleischerzeugung und Fleischverbrauch auf dem Gebiet des heutigen Deutschen Reiches seit dem Anfang des 19. Jahrhunderts. in: Jahrbuch für Nationalökonomie und Statistik, 3.F., Bd 43, Jena 1912, S. 747, dessen Berechnungen auf dem Schlachtgewicht basieren.
In Reihe III ist die Zahl für 1865 Viebahn, Georg v., Statistik des zollvereinten und nördlichen Deutschen Reichs, Bd 3, S. 505 entnommen, die für 1900 nach den offi¬ziellen Daten berechnet, die übrigen Jahre nach Mulhall, Michael G., The Tradictionary of Statistics, London 1892, S. 23.
Die Reihe IV wurde vom Verfasser berechnet, und zwar bis 1861 aus der Bewegung der Viehbestände und des Schlachtgewichts (für Preußen wurde 1816 bis 1864 die Bewegung des Lebendgewichts auf die des Schlachtgewichts übertragen). In den folgenden Jahren wurde die Differenz zwischen den aus der Viehbestandsentwicklung bei gleichbleiben¬der Leistung errechneten Zahlen für die viehwirtschaftliche Produktion und der wirk¬lichen Produktion von 1900 auf die entsprechenden Jahre prozentual verteilt zugeschlagen.

Wolle in 1000 Tonnen:
Bis 1850 wurde die für Preußen ermittelte Wollproduktion auf den gesamten deutschen Schafbestand umgerechnet; die Zahlen für die preußische Produktion 1834 bis 1847 sind Schätzungen auf Grund der Angaben über den Wollverkauf sowie den Verbrauch der Industrie unter Berücksichtigung des Außenhandels. Für 1873-1882 sind offizielle Ausweise für Deutschland vorhanden. Für die Jahre 1855 bis 1870 und 1883 bis 1891 wurde die Schurleistung (Wollmenge pro Schaf und Jahr) aus der in den angrenzenden Jahren (1850, 1873, 1882 und 1893) ermittelten oder gegebenen Schurleistung geschätzt und auf die Schafbestände übertragen. Für 1855 wurden die Schafbestände teilweise, für 1870, 1894 und 1897 ganz aus den jeweils nächstgelegenen Erhebungsjahren geschätzt. Die Schurleistung für 1893 und 1900 wurde nach Einzelangaben auf 1, 6 bzw. 2 kg ge¬schätzt.


C.1 Die Anzahl der landwirtschaftlichen Arbeitskräfte in Deutschland (in 1000) (1800-1907)
Tabelle 6, Anhang

Ausgangs¬punkt der Berechnungen waren die Erhebungen, die in den einzelnen Ländern zu den in der Landwirtschaft haupt- und nebenberuflich Erwerbstätigen durchgeführt wurden, wobei die letzteren mit einer Arbeitsleistung von 50 Prozent einbezogen wurden. Wenn in den Erhebungen die Familienarbeitskräfte nicht erfaßt waren (in Preußen z. B. noch 1882 und 1895), wurde ihre Zahl geschätzt, indem im prozentualen Verhältnis der allgemeinen Bevölkerungsstatistik die Kinder unter 14 Jahren von der Gesamt¬zahl der Angehörigen abgezogen und die ermittelten Zahlen den entsprechenden vorhandenen Angaben angeglichen wurden.


C.2
Die Entwicklung der landwirtschaftlichen Produktion je Arbeitskraft in Deutschland auf der Basis von Getreidewerten (GW) (1800-1900)

In der planzlichen Produktion wurden die Fünfjahres-Durchschnitte nach den Angaben der Tabellen A1 bis A3 (Pflanzliche Produkte) errechnet, in der tierischen Produktion wurden die Fünfjahres-Durchschnitte aus den in Tabelle B1 angegebenen Zahlen errechnet.
Zur Produktion pflanzlicher Produkte: Bruttoproduktion der pflanzlichen Haupterzeugnisse ohne Handelsgewächse.
Hinweis zu den revidierten Zahlen:
„Ein Absinken der Produktion je Arbeitskraft vor dem Einsetzen der Krise 1900-1903 wäre also durchaus möglich, denn darin widerspeigelte sich die verlangsamte Aufnahmefähigkeit der übrigen Wirtschaft an Arbeitskräften, die die relative Überbevölkerung in der Landwirtschaft noch vermehrt. Die korrigierten Arbeitskräfteuzahlen ergeben aber zwischen 1891/95 und 1896/1900 eine bis dahin nur in den dreißiger und den sechziger Jahhren verzeichnete Steigerung der Produktionsleistung je Arbeitskraft. Deshalb ist es zweivelhaft, ob die revidierten Zahlen tatsächlich der Wirklichkeit näherkommen“ (Helling, S. 24).


D.2
Die Entwicklung der landwirtschaftlichen Produktion je Arbeitskraft in Deutschland in festen Preisen (1800-1900)
Die Berechnung erfolgte in Preisen von 1900 und nach den in Tabelle C1 angegebenen Arbeitskräftezahlen.

Objective breakdown of the data tables:
Verzeichnis der Tabellen in HISTAT:

A die pflanzliche Produktion

A.1 Die Getreide- und Kartoffelproduktion in Preußen, Sachsen, Bayern und Württemberg 1800 bis 1860 (in 1000 Tonnen GW)
A.2 Die Bodenproduktion deutscher Länder (Getreide, Kartoffeln, Rüben, Ackerfutter- und Wiesenheut in 1000 Tonnen GW)
A.3 Die pflanzliche Produktion in Deutschhland 1878 bis 1914 in 1000 Tonnen
A.4 Die Getreideerträge in Deutschland im 19. Jahrundert in dz/ha
A.5 Die Kartoffelerträge in Deutschland im 19. Jahrundert in dz/ha


B die viehwirtschaftliche Produktion

B.1 Die Entwicklung der viehwirtschaftlichen Produktion in Deutschland im 19. Jahrhundert


C die Arbeitsproduktivität in der Landwirtschaft

C.1 Die Anzahl der landwirtschaftlichen Arbeitskräfte in Deutschland im 19. Jahrhundert (in 1000)
C.2 Die Entwicklung der landwirtschaftlichen Produktion ja Arbeitskraft in Deutschland im 19. Jahrhundert auf der Basis von Getreidewerten (GW)


D Indizes zur pflanzlichen und viehwirtschaftlichen Produktion und zur Arbeitsproduktivität

D.1 Die Entwicklung der Agrarproduktion Deuschlands im 19. Jahrhundert (Index: 1800/10 = 100)
D.2 Die Entwicklung der landwirtschaftlichen Produktion je Arbeitskraft in Deutschland in festen Preisen im 19. Jahrhundert.