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- SIMon: Social Indicators Monitor 1950-2013
- Demonstrationsbeispiele
ZA 8482 | Wahlen | Wölk, Monika, Der preußische Volksschulabsolvent als Reichstagswähler, die Reichstagwahlen von 1871 bis 1912. |
475 Zeitreihen (1871 - 1912) 34 Tabellen |
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Bibliographical information
Study number: ZA 8482
Study title: Der preußische Volksschulabsolvent als Reichstagswähler, die Reichstagwahlen von 1871 bis 1912.
Survey or investigation period: 1871 - 1912
Primary researcher: Wölk, Monika
Publication (printed publication): Wölk, M. 1980: Der preußische Volksschulabsolvent als Reichstagswähler 1871 – 1912. Berlin: Colloqium Verlag.
Recommended citation (dataset): Wölk, M. 1980: Der preußische Volksschulabsolvent als Reichstagswähler 1871 – 1912. Berlin: Colloqium Verlag.
Daten entnommen aus:
GESIS Datenarchiv, Köln. histat.
Studiennummer 8482
Datenfile Version 1.0.0
Study title: Der preußische Volksschulabsolvent als Reichstagswähler, die Reichstagwahlen von 1871 bis 1912.
Survey or investigation period: 1871 - 1912
Primary researcher: Wölk, Monika
Publication (printed publication): Wölk, M. 1980: Der preußische Volksschulabsolvent als Reichstagswähler 1871 – 1912. Berlin: Colloqium Verlag.
Recommended citation (dataset): Wölk, M. 1980: Der preußische Volksschulabsolvent als Reichstagswähler 1871 – 1912. Berlin: Colloqium Verlag.
Daten entnommen aus:
GESIS Datenarchiv, Köln. histat.
Studiennummer 8482
Datenfile Version 1.0.0
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Study description:
Die vorliegende Studie von Monika Wölk schlägt eine Brücke zwischen bisher unverbunden nebeneinander stehenden Untersuchungsgebieten, zum einen der historischen Bildungsforschung und zum anderen der historischen Wahlforschung. „Der gewählte doppelte Forschungsansatz darf als pionierhaft bezeichnet werden, weil die Autorin einerseits von der Bildungsforschung her nach der Wirkungsgeschichte der Volksschule im politischen Raum fragt und sich dazu erstmals als meßbaren Indikator die überindividuell darstellbare Größe von ‚Schulgenerationen‘ als bildungsspezifisch geformte Altersgruppen der Bevölkerung mit einem je besonderen schulischen Erlebnishintergrund schafft; sie fragt andererseits von der Wahlforschung aus nach der Schulbildung dieser Bevölkerungseinheiten als Bestimmungsfaktor ihres späteren Wählerverhaltens und gewinnt so erstmals ein Instrument zur kollektiven Überprüfung des Erfolgs der politischen Intentionen vergangener Epochen der Schulpolitik. Indem sie beide Fragestellungen — „Welche politische Wahlentscheidung fällen die Schulabsolventen bestimmter 'Schulgenerationen‘? / Welche politische Volksschulbildung hatten die Reichstagswähler bestimmter 'Wählergenerationen'?“ — solcherart chiastisch aufeinander bezieht, eröffnet die Autorin zum ersten Mal die Möglichkeit, die Forschungsergebnisse zweier Unterdisziplinen der Geschichtswissenschaft füreinander nutzbar zu machen und zu verbinden“ (aus dem Vorwort von Otto Büsch, in: Wölk, a. a. O., S. VI). Die Autorin fragt im Sinne ihrer wahlhistorischen Fragestellung nach der Art der politischen Volksschulbildung als Determinante der späteren Wahlentscheidung von Generationen von Schulabsolventen. Sie beschäftigt sich zwar auch mit staatlicher Schulpolitik als grundlegendem Indikator der Entwicklung von Schulbildung als politischer Bildung, zielt aber auf die Wirkungsgeschichte der feststellbaren schulpolitischen Indoktrination, ablesbar an dem späteren staatsbürgerlichen Verhalten der Schulabsolventen als Wähler.
Die Analyse des politischen Wahlverhaltens preußischer Volksschulabsolventen hat ihre Aufgliederung in Wählergruppen zur Voraussetzung, die sich auf die Phasen preußischer Schulpolitik im 19. Jahrhundert beziehen lassen. Die für die folgende Untersuchung gewählte Ordnungskategorie 'Schulgeneration' bezeichnet in einem Begriff das methodische Vorgehen dieser historischen Wahlanalyse, das die altersspezifische Entscheidung einerseits wie die bildungsbedingte Entscheidung andererseits in einem Ansatz integriert. Dies bedeutet für die Konstituierung der Generationsgruppen der Reichstagswählerschaft, dass nur der spezielle Ausschnitt der Schulbildung, hier der Volksschulbildung relevant wird. Die im zweiten Kapitel dargestellte Entwicklung der politischen Bildung im 19. Jahrhundert wird speziell unter dem Aspekt einer möglichen Bedeutung für spätere politische Entscheidungen großer Bevölkerungsgruppen betrachtet, denn die 'Schulgenerationen' sind gleichzeitig - und dem Erkenntnisinteresse der Studie entsprechend - primär ‚Wählergenerationen‘. Die einschlägige Schulpolitik des 19. Jahrhunderts wird daher in einer bewussten Auswahl einiger Untersuchungsbereiche analysiert. Darüber hinaus wird sie unter dem Raster einer für die Wahlanalyse grundlegenden Periodisierung ausgewertet, die dann im Schlussteil der Arbeit die Bestimmungszeiträume für die Erhebung von Daten der Bevölkerungsstatistik zum jeweiligen Zeitpunkt der dreizehn Reichstagswahlen des Kaiserreichs festsetzt. Die Autorin entwickelt im zweiten Kapitel aus chronologischen Gliederungsmomenten des schulgeschichtlichen Gesamtzusammenhangs des 19. Jahrhunderts schließlich sieben Zeitabschnitte, die zur Abgrenzung der ‚Schulgenerationen‘ geeignet sind: 1816 – 1840: „Reformzeit“; 1840 – 1847: „Vormärz“; 1847 – 1854: „Revolution“; 1854 – 1872: „Regulative“; 1872 – 1879: „Falk“; 1879 – 1892: „Puttkamer“; 1892 – 1896: „Bosse“.
Ein zentraler Faktor der Vermittlung von schulpolitischen und pädagogischen Konzepten und konkreter Unterrichtssituation ist die Lehrerschaft. Nachdem im ersten Kapitel die Rahmenbedingungen des Unterrichts wie Richtlinien und Lehrmittel nach 'Schulgenerationen' differenziert abgehandelt worden sind, führt das zweite Kapitel die Analyse der Volksschulzeiten preußischer Reichstagswähler durch eine Rekonstruktion der Lebens- und Arbeitsbedingungen wie der politischen Einstellungen der Lehrer dieser 'Schulgenerationen' fort.
Die Beschränkung des territorialen Untersuchungsbereichs auf die seit spätestens 1815 preußischen, überwiegend deutschsprachigen evangelischen Gebiete stellt die Basis für eine größere Homogenenität der überregional bestimmten ‚Schulgenerationen‘ her. Damit rücken die Provinzen Ostpreußen, Pommern, Schlesien, Brandenburg und Sachsen in den Mittelpunkt der bildungshistorischen Analyse preußischer Schulgenerationen und bilden im dritten, Kapitel den regionalen Rahmen für die Aggregatdatenuntersuchung von Schulbildung und Wählerverhalten. In diesem abschließenden Teil der Untersuchung werden die preußischen Volksschüler als Wahlberechtigte direkt zum Gegenstand der Analyse. Die erkenntnisleitende Fragestellung der ersten beiden Kapitel „Welche politisch relevante Volksschulbildung hatten die Angehörigen verschiedener ‚Schulgenerationen‘?“ verkehrt sich nun in ihr wahlgeschichtliches Pendant „Welche Wahlentscheidung fällten die schulgeschichtlich voneinander abgegrenzten Wählergenerationen?“ Die ‚Schulgenerationen‘ sind als Wählergenerationen Teilgruppen der Reichstagswählerschaft; beide bilden eine begriffliche und phänomenologische Einheit. Die Wahlverhaltensuntersuchung macht den Prozess des Eintritts in die Politik bei der Jungwählerschaft und die Effekte der Mortalitätsrate im generationsspezifischen Ansatz zum Instrumentarium der historischen Wahlanalyse.
Der Untersuchungsansatz wurde von der Autorin in einer weiteren (Folge-) Studie wieder aufgegriffen und bis in die Weimarer Republik verfolgt (Monika Neugebauer-Wölk: Wählergenerationen in Preußen zwischen Kaiserreich und Republik, Reichstagswahlen von 1871 bis 1933; siehe GESIS Datenarchiv-Nr. ZA8473, in HISTAT).
Die vorliegende Studie von Monika Wölk schlägt eine Brücke zwischen bisher unverbunden nebeneinander stehenden Untersuchungsgebieten, zum einen der historischen Bildungsforschung und zum anderen der historischen Wahlforschung. „Der gewählte doppelte Forschungsansatz darf als pionierhaft bezeichnet werden, weil die Autorin einerseits von der Bildungsforschung her nach der Wirkungsgeschichte der Volksschule im politischen Raum fragt und sich dazu erstmals als meßbaren Indikator die überindividuell darstellbare Größe von ‚Schulgenerationen‘ als bildungsspezifisch geformte Altersgruppen der Bevölkerung mit einem je besonderen schulischen Erlebnishintergrund schafft; sie fragt andererseits von der Wahlforschung aus nach der Schulbildung dieser Bevölkerungseinheiten als Bestimmungsfaktor ihres späteren Wählerverhaltens und gewinnt so erstmals ein Instrument zur kollektiven Überprüfung des Erfolgs der politischen Intentionen vergangener Epochen der Schulpolitik. Indem sie beide Fragestellungen — „Welche politische Wahlentscheidung fällen die Schulabsolventen bestimmter 'Schulgenerationen‘? / Welche politische Volksschulbildung hatten die Reichstagswähler bestimmter 'Wählergenerationen'?“ — solcherart chiastisch aufeinander bezieht, eröffnet die Autorin zum ersten Mal die Möglichkeit, die Forschungsergebnisse zweier Unterdisziplinen der Geschichtswissenschaft füreinander nutzbar zu machen und zu verbinden“ (aus dem Vorwort von Otto Büsch, in: Wölk, a. a. O., S. VI). Die Autorin fragt im Sinne ihrer wahlhistorischen Fragestellung nach der Art der politischen Volksschulbildung als Determinante der späteren Wahlentscheidung von Generationen von Schulabsolventen. Sie beschäftigt sich zwar auch mit staatlicher Schulpolitik als grundlegendem Indikator der Entwicklung von Schulbildung als politischer Bildung, zielt aber auf die Wirkungsgeschichte der feststellbaren schulpolitischen Indoktrination, ablesbar an dem späteren staatsbürgerlichen Verhalten der Schulabsolventen als Wähler.
Die Analyse des politischen Wahlverhaltens preußischer Volksschulabsolventen hat ihre Aufgliederung in Wählergruppen zur Voraussetzung, die sich auf die Phasen preußischer Schulpolitik im 19. Jahrhundert beziehen lassen. Die für die folgende Untersuchung gewählte Ordnungskategorie 'Schulgeneration' bezeichnet in einem Begriff das methodische Vorgehen dieser historischen Wahlanalyse, das die altersspezifische Entscheidung einerseits wie die bildungsbedingte Entscheidung andererseits in einem Ansatz integriert. Dies bedeutet für die Konstituierung der Generationsgruppen der Reichstagswählerschaft, dass nur der spezielle Ausschnitt der Schulbildung, hier der Volksschulbildung relevant wird. Die im zweiten Kapitel dargestellte Entwicklung der politischen Bildung im 19. Jahrhundert wird speziell unter dem Aspekt einer möglichen Bedeutung für spätere politische Entscheidungen großer Bevölkerungsgruppen betrachtet, denn die 'Schulgenerationen' sind gleichzeitig - und dem Erkenntnisinteresse der Studie entsprechend - primär ‚Wählergenerationen‘. Die einschlägige Schulpolitik des 19. Jahrhunderts wird daher in einer bewussten Auswahl einiger Untersuchungsbereiche analysiert. Darüber hinaus wird sie unter dem Raster einer für die Wahlanalyse grundlegenden Periodisierung ausgewertet, die dann im Schlussteil der Arbeit die Bestimmungszeiträume für die Erhebung von Daten der Bevölkerungsstatistik zum jeweiligen Zeitpunkt der dreizehn Reichstagswahlen des Kaiserreichs festsetzt. Die Autorin entwickelt im zweiten Kapitel aus chronologischen Gliederungsmomenten des schulgeschichtlichen Gesamtzusammenhangs des 19. Jahrhunderts schließlich sieben Zeitabschnitte, die zur Abgrenzung der ‚Schulgenerationen‘ geeignet sind: 1816 – 1840: „Reformzeit“; 1840 – 1847: „Vormärz“; 1847 – 1854: „Revolution“; 1854 – 1872: „Regulative“; 1872 – 1879: „Falk“; 1879 – 1892: „Puttkamer“; 1892 – 1896: „Bosse“.
Ein zentraler Faktor der Vermittlung von schulpolitischen und pädagogischen Konzepten und konkreter Unterrichtssituation ist die Lehrerschaft. Nachdem im ersten Kapitel die Rahmenbedingungen des Unterrichts wie Richtlinien und Lehrmittel nach 'Schulgenerationen' differenziert abgehandelt worden sind, führt das zweite Kapitel die Analyse der Volksschulzeiten preußischer Reichstagswähler durch eine Rekonstruktion der Lebens- und Arbeitsbedingungen wie der politischen Einstellungen der Lehrer dieser 'Schulgenerationen' fort.
Die Beschränkung des territorialen Untersuchungsbereichs auf die seit spätestens 1815 preußischen, überwiegend deutschsprachigen evangelischen Gebiete stellt die Basis für eine größere Homogenenität der überregional bestimmten ‚Schulgenerationen‘ her. Damit rücken die Provinzen Ostpreußen, Pommern, Schlesien, Brandenburg und Sachsen in den Mittelpunkt der bildungshistorischen Analyse preußischer Schulgenerationen und bilden im dritten, Kapitel den regionalen Rahmen für die Aggregatdatenuntersuchung von Schulbildung und Wählerverhalten. In diesem abschließenden Teil der Untersuchung werden die preußischen Volksschüler als Wahlberechtigte direkt zum Gegenstand der Analyse. Die erkenntnisleitende Fragestellung der ersten beiden Kapitel „Welche politisch relevante Volksschulbildung hatten die Angehörigen verschiedener ‚Schulgenerationen‘?“ verkehrt sich nun in ihr wahlgeschichtliches Pendant „Welche Wahlentscheidung fällten die schulgeschichtlich voneinander abgegrenzten Wählergenerationen?“ Die ‚Schulgenerationen‘ sind als Wählergenerationen Teilgruppen der Reichstagswählerschaft; beide bilden eine begriffliche und phänomenologische Einheit. Die Wahlverhaltensuntersuchung macht den Prozess des Eintritts in die Politik bei der Jungwählerschaft und die Effekte der Mortalitätsrate im generationsspezifischen Ansatz zum Instrumentarium der historischen Wahlanalyse.
Der Untersuchungsansatz wurde von der Autorin in einer weiteren (Folge-) Studie wieder aufgegriffen und bis in die Weimarer Republik verfolgt (Monika Neugebauer-Wölk: Wählergenerationen in Preußen zwischen Kaiserreich und Republik, Reichstagswahlen von 1871 bis 1933; siehe GESIS Datenarchiv-Nr. ZA8473, in HISTAT).
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Study area:
Deutschland; Kaiserreich von 1871 bis 1912.
Ausgewählte preußische Regierungsbezirke zur Zeit der Reichstagswahlen von 1871 bis 1912: Reg.-Bez. Königsberg, Reg.-Bez. Gumbinnen, Reg.-Bez. Potsdam, Reg.-Bez. Frankfurt, Stadt Berlin, Reg.-Bez. Stettin, Köslin, Reg.-Bez. Stralsund, Reg.-Bez. Breslau, Reg.-Bez. Liegnitz, Reg.-Bez. Magdeburg, Reg.-Bez. Merseburg, Reg.-Bez. Erfurt, Reg.-Bez. Königsberg, Reg.-Bez. Koblenz, Reg.-Bez. Köln, Reg.-Bez. Posen.
Reichstagwahlen im Kaiserreich: März 1871; Januar 1974; Januar 1877; Juli 1978; Oktober 1881; Oktober 1884; Februar 1887; Februar 1890; Juni 1893; Juni 1898; Juni 1903; Januar 1912.
Deutschland; Kaiserreich von 1871 bis 1912.
Ausgewählte preußische Regierungsbezirke zur Zeit der Reichstagswahlen von 1871 bis 1912: Reg.-Bez. Königsberg, Reg.-Bez. Gumbinnen, Reg.-Bez. Potsdam, Reg.-Bez. Frankfurt, Stadt Berlin, Reg.-Bez. Stettin, Köslin, Reg.-Bez. Stralsund, Reg.-Bez. Breslau, Reg.-Bez. Liegnitz, Reg.-Bez. Magdeburg, Reg.-Bez. Merseburg, Reg.-Bez. Erfurt, Reg.-Bez. Königsberg, Reg.-Bez. Koblenz, Reg.-Bez. Köln, Reg.-Bez. Posen.
Reichstagwahlen im Kaiserreich: März 1871; Januar 1974; Januar 1877; Juli 1978; Oktober 1881; Oktober 1884; Februar 1887; Februar 1890; Juni 1893; Juni 1898; Juni 1903; Januar 1912.
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Source types:
Bestände des Geheimen Staatsarchivs Preußischer Kulturbesitz zur Geschichte preußischer Lehrerseminare.
Publikationen der amtlichen Statistik: Amtliche Statistik des Deutschen Reichs; Preußische Statistik.
Allgemeine Literatur und Arbeiten zur Parteien-, Wahl- und Generationsforschung.
Bestände des Geheimen Staatsarchivs Preußischer Kulturbesitz zur Geschichte preußischer Lehrerseminare.
Publikationen der amtlichen Statistik: Amtliche Statistik des Deutschen Reichs; Preußische Statistik.
Allgemeine Literatur und Arbeiten zur Parteien-, Wahl- und Generationsforschung.
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Sources used (detailed index):
(1) Bevölkerungsstatistik:
Statistik des Deutschen Reichs, hrsg. vom Kaiserlichen Statistischen Amt, Berlin:
Bände 220 (1909), S. 224; 224 (1910), 229 (1911), 233 (1912; 240 (1914/15).
Preußische Statistik. Amtliches Quellenwerk, hrsg. in zwanglosen Heften v. Königlichen Statistischen Bureau in Berlin, Berlin:
Hefte 29 (1874), 30 (1875), 36 (1876), 39 (1877), 42 (1876), 45 (1878), 51 (1880), 56 (1881), 61 (1882), 66 (1883), 68 (1883), 89 (1887), 94 (1888), 96 (1888), 117 (1892), 121 (1893), 134 (1895), 138 (1896), 143 (1897), 148 (1898), 160 (1900), 164 (1901), 169 (1902), 177 (1902/03), 178 (1903), 183 (1903), 190 (1904).
(2) Statistik der Reichstagswahlen:
Statistik des Deutschen Reichs, hrsg. vom Kaiserlichen Statistischen Amt, Berlin:
Band 8 (1874), S. II.73 ff.;
Band 14 (1875), S. V.1 ff.;
Band 37 (1879), Juni-Heft, S. 1 ff., S. 40 ff., S. 76 ff.;
Band 53 (1882), S. III. 1 ff.;
Band 250 (1912).
Monatshefte zur Statistik des Deutschen Reichs, hrsg. vom Kaiserlichen Statistischen Amt, Berlin:
Jge., 1885, S. I.195 ff.; 1887, S. IV.1 ff.; 1890, S. IV.23 ff.
Vierteljahrshefte zur Statistik des Deutschen Reichs, hrsg. vom Kaiserlichen Statistischen Amt, Berlin:
Jge. 1893, S. IV.23 ff.; 1898, Erg.-Heft III; 1899, Erg.-Heft I; 1900, S. IV.235 ff.; 1903, S. II.226 ff., S. III.41 ff., Erg.-Heft IV; 1904, Erg.-Heft I; 1905, S. IV.102 ff.; 1907, S. 1.92 ff; Erg.-Hefte I, III, IV.
(3) Verteilung der Bevölkerung nach Religionsbekenntnissen
Statistik des Deutschen Reichs, hrsg. vom Kaiserlichen Statistischen Amt, Berlin:
Band 240 (1915); Die Volkszählung im Deutschen Reiche am 1. Dez. 1910, S. 135*.
(1) Bevölkerungsstatistik:
Statistik des Deutschen Reichs, hrsg. vom Kaiserlichen Statistischen Amt, Berlin:
Bände 220 (1909), S. 224; 224 (1910), 229 (1911), 233 (1912; 240 (1914/15).
Preußische Statistik. Amtliches Quellenwerk, hrsg. in zwanglosen Heften v. Königlichen Statistischen Bureau in Berlin, Berlin:
Hefte 29 (1874), 30 (1875), 36 (1876), 39 (1877), 42 (1876), 45 (1878), 51 (1880), 56 (1881), 61 (1882), 66 (1883), 68 (1883), 89 (1887), 94 (1888), 96 (1888), 117 (1892), 121 (1893), 134 (1895), 138 (1896), 143 (1897), 148 (1898), 160 (1900), 164 (1901), 169 (1902), 177 (1902/03), 178 (1903), 183 (1903), 190 (1904).
(2) Statistik der Reichstagswahlen:
Statistik des Deutschen Reichs, hrsg. vom Kaiserlichen Statistischen Amt, Berlin:
Band 8 (1874), S. II.73 ff.;
Band 14 (1875), S. V.1 ff.;
Band 37 (1879), Juni-Heft, S. 1 ff., S. 40 ff., S. 76 ff.;
Band 53 (1882), S. III. 1 ff.;
Band 250 (1912).
Monatshefte zur Statistik des Deutschen Reichs, hrsg. vom Kaiserlichen Statistischen Amt, Berlin:
Jge., 1885, S. I.195 ff.; 1887, S. IV.1 ff.; 1890, S. IV.23 ff.
Vierteljahrshefte zur Statistik des Deutschen Reichs, hrsg. vom Kaiserlichen Statistischen Amt, Berlin:
Jge. 1893, S. IV.23 ff.; 1898, Erg.-Heft III; 1899, Erg.-Heft I; 1900, S. IV.235 ff.; 1903, S. II.226 ff., S. III.41 ff., Erg.-Heft IV; 1904, Erg.-Heft I; 1905, S. IV.102 ff.; 1907, S. 1.92 ff; Erg.-Hefte I, III, IV.
(3) Verteilung der Bevölkerung nach Religionsbekenntnissen
Statistik des Deutschen Reichs, hrsg. vom Kaiserlichen Statistischen Amt, Berlin:
Band 240 (1915); Die Volkszählung im Deutschen Reiche am 1. Dez. 1910, S. 135*.
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Annotations:
Zur „Generationenanalyse als methodische Innovation in der historischen Wahlforschung“ siehe den Textauszug in dem beigefügten PDF – Dokument (S. 356 – S. 381).
Die Analyse des politischen Wahlverhaltens preußischer Volksschulabsolventen hat ihre Aufgliederung in Wählergruppen zur Voraussetzung, die sich auf die Phasen preußischer Schulpolitik im 19. Jahrhundert beziehen lassen. Das „externe Bezugsfeld“ bildet hier die schulpolitische Entwicklung. Dies geschieht mit Hilfe der Konstruktion der politischen Generation als Einheiten der Reichstagswählerschaft. Dazu dient die Erarbeitung von Zeitreihen zur Entwicklung preußischer ‚Schulgenerationen‘ als Wählergenerationen. Mit der Erkenntnis konkurrierender Systeme der preußischen Volksschulpolitik bestimmt die Autorin die Konstituierung von ‚Schulgenerationen‘. „Die bis hierher erkenntnisleitende Fragestellung: „Welche politisch relevante Volksschulbildung hatten die Angehörigen der verschiedenen ‚Schulgenerationen‘?“ verkehrt sich nun in ihr wahlgeschichtliches Pendant „Welche Wahlentscheidung fällten die schulgeschichtlich voneinander abgegrenzten Wählergenerationen?“ Die ‚Schulgenerationen‘ sind als Wählergenerationen Teilgruppen der Reichstagswählerschaft; beide bilden eine begriffliche und phänomenologische Einheit“ (Wölk, a. a. O., S. 357).
(1) Schulgenerationen als Einheiten der Reichstagswählerschaft (siehe auch Tabelle B.03)
(Zitat aus Wölk, M. 1980: Der preußische Volksschulabsolvent als Reichstagswähler 1871 – 1912. Berlin: Colloqium Verlag, S. 370 – 373):
„Das Ergebnis der ersten Wahl nach der Reichsgründung ist der Ausdruck der parteipolitischen Präferenzen von nur vier der vorgestellten sieben 'Schulgenerationen% nur drei Altersgruppen waren bereits in vollständiger Anzahl beteiligt: die Regulativschüler stellten 1871 erst den verschwindend geringen Anteil von unter fünf Prozent, besaßen also praktisch noch keinerlei Einfluss auf die nationale politische Willensbildung, soweit sie sich im Wahlakt ausdrückt. Dieses Verhältnis änderte sich mit jeder Wahl. Mit jedem Wahldatum trat eine neue Jungwählerschicht der Regulativschüler — gemäß den Wahlrechtsbestimmungen derjenige Teil der männlichen Bevölkerung, der die Altersgrenze des fünfundzwanzigsten Lebensjahres nunmehr überschritten hatte — zum gesamten Wahlkörper hinzu, und in parallelem Vorgang reduzierte sich die Bedeutung der 'Schulgenerationen', die ihre Schulzeit bis 1854 absolviert hatten.
Die in der TABELLE 1 [HISTAT – Untergliederung: Tabelle B.03] zugrundeliegenden Daten setzen sich aus verschiedenen statistischen Aufnahmen zusammen, da die Erhebungsstichdaten der Volkszählungen natürlich nicht mit den Wahltagen zusammenfallen. So wurde eine Kombination der Volkszählungsdaten mit den jährlichen Erhebungen der Sterbefälle notwendig; es muß also zum Beispiel für die jeweilige 'Schulgeneration' zur Reichstagswahl von 1871 die Summe der Angaben der Volkszählung (VZ) Ende des Jahres 1871 mit der Zahl der Gestorbenen der Generation im Laufe des Jahres 1871 gebildet werden, da die Wahl bereits Anfang März stattfand. Bei der jeweiligen Jungwählergeneration mußten die entsprechenden Bruchteile der noch nicht Wahlberechtigten abgezogen werden, also zum Beispiel 2/12 der Summe des gesamten Jahrgangs, wenn die Wahl im Februar/März stattfand. Bei der Berechnung der als 'Schulgeneration' (SG) IV geborenen Jungwähler der Wahlen 1874 beziehungsweise 1877 wurden die vom 1. bis 10. Januar 1849 beziehungsweise 1852 Geborenen nicht berücksichtigt, da die Anzahl zu geringfügig ist und sich in den Prozentanteilen nicht mehr niederschlägt. Im folgenden wird eine Zusammenstellung des Berechnungsverfahrens im Überblick gegeben:
Diese umständliche Ermittlung der Größenverhältnisse der Schulgenerationen war erforderlich, da die Altersstruktur der Wahlberechtigten nicht direkt statistisch faßbar ist, obwohl sie im Wahlverfahren ursprünglich durchaus festgestellt wurde. Vgl. dazu das Schema einer Wählerliste in: Hillgers Wegweiser für die Reichstagswahl, hrsg. von Arthur Blaustein und Hermann Hillger, Berlin-Leipzig 1907, S. 73, das eine Rubrik für die genaue Alterseintragung enthält. Auf Grund der nur rudimentären Überlieferung des Materials wären auf diesem Wege jedoch keine räumlich breit angelegten Untersuchungen möglich. Sowieso nur vereinzelt durchgeführte Ansätze der amtlichen Statistik, das Alter der Wahlbevölkerung auf Wahlkreisebene auszuweisen, zeigen dagegen bereits eine andere, natürlich nicht den 'Schulgenerationen' entsprechende Gruppeneinteilung. (Vgl.: Die ortsanwesende Bevölkerung der Reichstags-Wahlkreise nach Staatsangehörigkeit, Geschlecht und Alter in drei ver¬schiedenen Altersklassen, nebst Angabe der activen Militärpersonen nach dem Stand vom 1. December 1875, in: Die Ergebnisse der Volkszählung und Volksbeschreibung vom 1. December 1875 im Preußischen Staate [= Preußische Statistik, H. 39, 1. Teil], Berlin 187, S. 18-49.)
Daß sich die Anteile der 'Schulgenerationen' in der Tabelle 1 nicht im gesamten Zeitraum auf 100 % addieren, liegt daran, daß ein schulgeschichtlich notwendiger Anfangspunkt der Untersuchung bei 1816 gesetzt wurde. Die übrigbleibende Wähler - Restgruppe liegt aber nur in den ersten beiden Wahljahren über 5 % und damit überwiegend im Bereich einer Größenordnung, die in der anschließenden grobschematisierenden Trendanalyse sowieso keine Berücksichtigung finden würde. Die ihr zugehörenden Wahlberechtigten sind bereits 1871 über 65 Jahre alt.
Wenn die TABELLE 1 [HISTAT: Tabelle B.03] von der »wahlberechtigten Bevölkerung« spricht, so ist hier wie im folgenden grundsätzlich- die Gesamtzahl der männlichen Bevölkerung über 25 Jahre gemeint, die mit den Wahlberechtigten insofern nicht völlig identisch ist, als die Militärangehörigen, die in Konkurs Gegangenen und Unterstützungsempfänger nicht wahlberechtigt waren. Es lassen sich diese Gruppen jedoch nach dem Alter nicht aus der Gesamtzahl der über 25jährigen eliminieren (vgl. die Anm. 29). Es ist an dieser Stelle auch noch einmal darauf hinzuweisen, daß hier die Gesamtbevölkerung mit den Volksschülern gleichgesetzt wird“.
(2) Preußische ‚Schulgenerationen‘ (SG) als Wählergenerationen im Überblick:
SG I. Grundlegung der modernen Volksbildung als Folge der preußischen Schulreform,
Schulgeneration „Reformzeit“: 1816 – 1840;
SG II. Die preußische Volksschule unter konservativer Kontrolle,
Schulgeneration „Vormärz“: 1840 – 1847;
SG III. Bürgerliche Revolution und schulpolitische Reform als Zwischenspiel,
Schulgeneration „Revolution“: 1847 – 1854;
SG IV. Der regulativistische Bildungsplan: ein konservativer Versuch gegen die Modernisierung,
Schulgeneration „Regulative“: 1854 – 1872;
SG V. die Falk‘sche Volksschule als reformorientiertes Erziehungskorrektiv zum allgemeinen Wahlrecht
Schulgeneration „Falk“: 1872 – 1879;
SG VI. „Die Schule auf dem Wege nach Kanossa“: konservative Revision der Bildungspolitik
Schulgeneration „Puttkamer“: 1879 – 1892;
SG VII. Bürokratische Reformen: Modernisierung
Schulgeneration „Bosse“: 1892 – 1896.
(3) Schulgenerationsgruppen (vgl. Tabelle B.01 und B.02):
In einem weiteren Schritt wird der Dualismus im Bildungswesen als Konkurrenz zweier „Systeme“ verstanden, die eine Gruppenbildung, grob kategorisierend als „Reformgruppe“ versus „Reaktionsgruppe“ bezeichnet. Die Gruppe „Reform“ setzt sich den Ergebnissen der schulpolitischen Untersuchung entsprechend aus den Generationen unter dem Ministerium Altenstein, der Revolutionsphase um 1848, der Falk‘schen Liberalisierungsära sowie den lezten Jahrgängen unter der Verwaltung Bosse zusammen. Die Gruppe „Reaktion“ umgreift in Ergänzung dazu die ‚Schulgenerationen‘ des Vormärz, die Schülerschaft der „Stiehl‘schen Regulative“, sowie die in der Restaurationsphase nach der zweiten, konservativen Reichsgründung Erzogenen.
Generationsgruppe „Reaktion“: Summe der Schulgenerationen SG II, SG IV und SG VI;
Generationsgruppe „Reform“: Summe der Schulgenerationen SG I, SG III, SG V und SG VII.
Ein sich positiv auswirkendes Ergebnis dieser Formalisierung ist, dass die Strukturmerkmale entfallen, die sich speziell aus dem Altersaufbau der Wählerschaft ableiten oder auf diesen deutlich hinweisen würden.
(4) Parteigruppen: „Reichstreue“ und „Reichsfeinde“
Für die Trenduntersuchung wird ein dichotomisches Grundmodell des Parteiensystems im Kaiserreich den stärker gegliederten Konzepten vorgezogen. Eindeutig für alle Phasen und Situationen der Entwicklung des Kaiserreiches ist die parteispezifische Besetzung des Gegensatzes von „Reichstreuen“ und „Reichsfeinden“.
Polarität „Gouvernementalismus“ und „Opposition“:
(a) „Reichstreue – Republikaner“: Summe der Stimmen für Deutsch-Konservative, Freikonservative, liberal, Nationalliberale, Antisemiten und Wirtschaftliche Vereinigung.
(b) „Reichsfeinde – Republikfeinde“: Summe der Stimmen für SPD und Linksliberale.
Zur „Generationenanalyse als methodische Innovation in der historischen Wahlforschung“ siehe den Textauszug in dem beigefügten PDF – Dokument (S. 356 – S. 381).
Die Analyse des politischen Wahlverhaltens preußischer Volksschulabsolventen hat ihre Aufgliederung in Wählergruppen zur Voraussetzung, die sich auf die Phasen preußischer Schulpolitik im 19. Jahrhundert beziehen lassen. Das „externe Bezugsfeld“ bildet hier die schulpolitische Entwicklung. Dies geschieht mit Hilfe der Konstruktion der politischen Generation als Einheiten der Reichstagswählerschaft. Dazu dient die Erarbeitung von Zeitreihen zur Entwicklung preußischer ‚Schulgenerationen‘ als Wählergenerationen. Mit der Erkenntnis konkurrierender Systeme der preußischen Volksschulpolitik bestimmt die Autorin die Konstituierung von ‚Schulgenerationen‘. „Die bis hierher erkenntnisleitende Fragestellung: „Welche politisch relevante Volksschulbildung hatten die Angehörigen der verschiedenen ‚Schulgenerationen‘?“ verkehrt sich nun in ihr wahlgeschichtliches Pendant „Welche Wahlentscheidung fällten die schulgeschichtlich voneinander abgegrenzten Wählergenerationen?“ Die ‚Schulgenerationen‘ sind als Wählergenerationen Teilgruppen der Reichstagswählerschaft; beide bilden eine begriffliche und phänomenologische Einheit“ (Wölk, a. a. O., S. 357).
(1) Schulgenerationen als Einheiten der Reichstagswählerschaft (siehe auch Tabelle B.03)
(Zitat aus Wölk, M. 1980: Der preußische Volksschulabsolvent als Reichstagswähler 1871 – 1912. Berlin: Colloqium Verlag, S. 370 – 373):
„Das Ergebnis der ersten Wahl nach der Reichsgründung ist der Ausdruck der parteipolitischen Präferenzen von nur vier der vorgestellten sieben 'Schulgenerationen% nur drei Altersgruppen waren bereits in vollständiger Anzahl beteiligt: die Regulativschüler stellten 1871 erst den verschwindend geringen Anteil von unter fünf Prozent, besaßen also praktisch noch keinerlei Einfluss auf die nationale politische Willensbildung, soweit sie sich im Wahlakt ausdrückt. Dieses Verhältnis änderte sich mit jeder Wahl. Mit jedem Wahldatum trat eine neue Jungwählerschicht der Regulativschüler — gemäß den Wahlrechtsbestimmungen derjenige Teil der männlichen Bevölkerung, der die Altersgrenze des fünfundzwanzigsten Lebensjahres nunmehr überschritten hatte — zum gesamten Wahlkörper hinzu, und in parallelem Vorgang reduzierte sich die Bedeutung der 'Schulgenerationen', die ihre Schulzeit bis 1854 absolviert hatten.
Die in der TABELLE 1 [HISTAT – Untergliederung: Tabelle B.03] zugrundeliegenden Daten setzen sich aus verschiedenen statistischen Aufnahmen zusammen, da die Erhebungsstichdaten der Volkszählungen natürlich nicht mit den Wahltagen zusammenfallen. So wurde eine Kombination der Volkszählungsdaten mit den jährlichen Erhebungen der Sterbefälle notwendig; es muß also zum Beispiel für die jeweilige 'Schulgeneration' zur Reichstagswahl von 1871 die Summe der Angaben der Volkszählung (VZ) Ende des Jahres 1871 mit der Zahl der Gestorbenen der Generation im Laufe des Jahres 1871 gebildet werden, da die Wahl bereits Anfang März stattfand. Bei der jeweiligen Jungwählergeneration mußten die entsprechenden Bruchteile der noch nicht Wahlberechtigten abgezogen werden, also zum Beispiel 2/12 der Summe des gesamten Jahrgangs, wenn die Wahl im Februar/März stattfand. Bei der Berechnung der als 'Schulgeneration' (SG) IV geborenen Jungwähler der Wahlen 1874 beziehungsweise 1877 wurden die vom 1. bis 10. Januar 1849 beziehungsweise 1852 Geborenen nicht berücksichtigt, da die Anzahl zu geringfügig ist und sich in den Prozentanteilen nicht mehr niederschlägt. Im folgenden wird eine Zusammenstellung des Berechnungsverfahrens im Überblick gegeben:
Diese umständliche Ermittlung der Größenverhältnisse der Schulgenerationen war erforderlich, da die Altersstruktur der Wahlberechtigten nicht direkt statistisch faßbar ist, obwohl sie im Wahlverfahren ursprünglich durchaus festgestellt wurde. Vgl. dazu das Schema einer Wählerliste in: Hillgers Wegweiser für die Reichstagswahl, hrsg. von Arthur Blaustein und Hermann Hillger, Berlin-Leipzig 1907, S. 73, das eine Rubrik für die genaue Alterseintragung enthält. Auf Grund der nur rudimentären Überlieferung des Materials wären auf diesem Wege jedoch keine räumlich breit angelegten Untersuchungen möglich. Sowieso nur vereinzelt durchgeführte Ansätze der amtlichen Statistik, das Alter der Wahlbevölkerung auf Wahlkreisebene auszuweisen, zeigen dagegen bereits eine andere, natürlich nicht den 'Schulgenerationen' entsprechende Gruppeneinteilung. (Vgl.: Die ortsanwesende Bevölkerung der Reichstags-Wahlkreise nach Staatsangehörigkeit, Geschlecht und Alter in drei ver¬schiedenen Altersklassen, nebst Angabe der activen Militärpersonen nach dem Stand vom 1. December 1875, in: Die Ergebnisse der Volkszählung und Volksbeschreibung vom 1. December 1875 im Preußischen Staate [= Preußische Statistik, H. 39, 1. Teil], Berlin 187, S. 18-49.)
Daß sich die Anteile der 'Schulgenerationen' in der Tabelle 1 nicht im gesamten Zeitraum auf 100 % addieren, liegt daran, daß ein schulgeschichtlich notwendiger Anfangspunkt der Untersuchung bei 1816 gesetzt wurde. Die übrigbleibende Wähler - Restgruppe liegt aber nur in den ersten beiden Wahljahren über 5 % und damit überwiegend im Bereich einer Größenordnung, die in der anschließenden grobschematisierenden Trendanalyse sowieso keine Berücksichtigung finden würde. Die ihr zugehörenden Wahlberechtigten sind bereits 1871 über 65 Jahre alt.
Wenn die TABELLE 1 [HISTAT: Tabelle B.03] von der »wahlberechtigten Bevölkerung« spricht, so ist hier wie im folgenden grundsätzlich- die Gesamtzahl der männlichen Bevölkerung über 25 Jahre gemeint, die mit den Wahlberechtigten insofern nicht völlig identisch ist, als die Militärangehörigen, die in Konkurs Gegangenen und Unterstützungsempfänger nicht wahlberechtigt waren. Es lassen sich diese Gruppen jedoch nach dem Alter nicht aus der Gesamtzahl der über 25jährigen eliminieren (vgl. die Anm. 29). Es ist an dieser Stelle auch noch einmal darauf hinzuweisen, daß hier die Gesamtbevölkerung mit den Volksschülern gleichgesetzt wird“.
(2) Preußische ‚Schulgenerationen‘ (SG) als Wählergenerationen im Überblick:
SG I. Grundlegung der modernen Volksbildung als Folge der preußischen Schulreform,
Schulgeneration „Reformzeit“: 1816 – 1840;
SG II. Die preußische Volksschule unter konservativer Kontrolle,
Schulgeneration „Vormärz“: 1840 – 1847;
SG III. Bürgerliche Revolution und schulpolitische Reform als Zwischenspiel,
Schulgeneration „Revolution“: 1847 – 1854;
SG IV. Der regulativistische Bildungsplan: ein konservativer Versuch gegen die Modernisierung,
Schulgeneration „Regulative“: 1854 – 1872;
SG V. die Falk‘sche Volksschule als reformorientiertes Erziehungskorrektiv zum allgemeinen Wahlrecht
Schulgeneration „Falk“: 1872 – 1879;
SG VI. „Die Schule auf dem Wege nach Kanossa“: konservative Revision der Bildungspolitik
Schulgeneration „Puttkamer“: 1879 – 1892;
SG VII. Bürokratische Reformen: Modernisierung
Schulgeneration „Bosse“: 1892 – 1896.
(3) Schulgenerationsgruppen (vgl. Tabelle B.01 und B.02):
In einem weiteren Schritt wird der Dualismus im Bildungswesen als Konkurrenz zweier „Systeme“ verstanden, die eine Gruppenbildung, grob kategorisierend als „Reformgruppe“ versus „Reaktionsgruppe“ bezeichnet. Die Gruppe „Reform“ setzt sich den Ergebnissen der schulpolitischen Untersuchung entsprechend aus den Generationen unter dem Ministerium Altenstein, der Revolutionsphase um 1848, der Falk‘schen Liberalisierungsära sowie den lezten Jahrgängen unter der Verwaltung Bosse zusammen. Die Gruppe „Reaktion“ umgreift in Ergänzung dazu die ‚Schulgenerationen‘ des Vormärz, die Schülerschaft der „Stiehl‘schen Regulative“, sowie die in der Restaurationsphase nach der zweiten, konservativen Reichsgründung Erzogenen.
Generationsgruppe „Reaktion“: Summe der Schulgenerationen SG II, SG IV und SG VI;
Generationsgruppe „Reform“: Summe der Schulgenerationen SG I, SG III, SG V und SG VII.
Ein sich positiv auswirkendes Ergebnis dieser Formalisierung ist, dass die Strukturmerkmale entfallen, die sich speziell aus dem Altersaufbau der Wählerschaft ableiten oder auf diesen deutlich hinweisen würden.
(4) Parteigruppen: „Reichstreue“ und „Reichsfeinde“
Für die Trenduntersuchung wird ein dichotomisches Grundmodell des Parteiensystems im Kaiserreich den stärker gegliederten Konzepten vorgezogen. Eindeutig für alle Phasen und Situationen der Entwicklung des Kaiserreiches ist die parteispezifische Besetzung des Gegensatzes von „Reichstreuen“ und „Reichsfeinden“.
Polarität „Gouvernementalismus“ und „Opposition“:
(a) „Reichstreue – Republikaner“: Summe der Stimmen für Deutsch-Konservative, Freikonservative, liberal, Nationalliberale, Antisemiten und Wirtschaftliche Vereinigung.
(b) „Reichsfeinde – Republikfeinde“: Summe der Stimmen für SPD und Linksliberale.
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Objective breakdown of the data tables:
A. Reichstagswahlen: Der Anteil der Schulgenerationen an der männlichen Bevölkerung über 25 Jahre in ausgewählten preußischen Regierungsbezirken 1871 - 1912
A.01 Regierungsbezirk Königsberg, Reichstagswahlen: Schulgenerationen absolut und in Prozent (1871 – 1912)
A.02 Regierungsbezirk Gumbinnen, Reichstagswahlen: Schulgenerationen absolut und in Prozent (1871 – 1912)
A.03 Stadt Berlin, Reichstagswahlen: Schulgenerationen absolut und in Prozent (1871 – 1912)
A.04 Regierungsbezirk Potsdam, Reichstagswahlen: Schulgenerationen absolut und in Prozent (1871 – 1912)
A.05 Regierungsbezirk Frankfurt, Reichstagswahlen: Schulgenerationen absolut und in Prozent (1871 – 1912)
A.06 Regierungsbezirk Stettin, Reichstagswahlen: Schulgenerationen absolut und in Prozent (1871 – 1912)
A.07 Regierungsbezirk Köslin, Reichstagswahlen: Schulgenerationen absolut und in Prozent (1871 – 1912)
A.08 Regierungsbezirk Stralsund, Reichstagswahlen: Schulgenerationen absolut und in Prozent (1871 – 1912)
A.09 Regierungsbezirk Breslau, Reichstagswahlen: Schulgenerationen absolut und in Prozent (1871 – 1912)
A.10 Regierungsbezirk Magdeburg, Reichstagswahlen: Schulgenerationen absolut und in Prozent (1871 – 1912)
A.11 Regierungsbezirk Merseburg, Reichstagswahlen: Schulgenerationen absolut und in Prozent (1871 – 1912)
A.12 Regierungsbezirk Erfurt, Reichstagswahlen: Schulgenerationen absolut und in Prozent (1871 – 1912)
A.13 Regierungsbezirk Liegnitz, Reichstagswahlen: Schulgenerationen absolut und in Prozent (1871 – 1912)
B. Reichstagswahlen: Anteil der ‚Schulgenerationsgruppen‘ an der männlichen Bevölkerung über 25 Jahre in ausgewählten preußischen Regierungsbezirken 1871 – 1912
B.01 Reichstagswahlen: Schulgenerationsgruppen nach Regierungsbezirken (1871-1912)
B02 Reichstagswahlen: Schulgenerationsgruppen, Prozentuale Durchschnitte (1871 – 1912)
B.03 Prozentualer Anteil der ‚Schulgenerationen‘ an der wahlberechtigten Bevölkerung in Preußen (1871-1912)
B.04 Verteilung der Bevölkerung nach den hauptsächlichen Religionsbekenntnissen in Preußen (1871-1910)
B.05 Stimmanteile der "reichstreuen" und "reichsfeindlichen" Parteien in 13 ausgewählten Regierungsbezirken (1871-1912)
C. Ergebnisse der Wahlen zum Deutschen Reichstag 1871 – 1912 in ausgewählten preußischen Regierungsbezirken
C.01 Regierungsbezirk Königsberg: Ergebnisse der Wahlen nach einzelnen Parteien (1871-1912)
C.02 Regierungsbezirk Gumbinnen: Ergebnisse der Wahlen nach einzelnen Parteien (1871-1912)
C.03 Stadt Berlin: Ergebnisse der Wahlen nach einzelnen Parteien (1871-1912)
C.04 Regierungsbezirk Potsdam: Ergebnisse der Wahlen nach einzelnen Parteien (1871-1912)
C.05 Regierungsbezirk Frankfurt: Ergebnisse der Wahlen nach einzelnen Parteien (1871-1912)
C.06 Regierungsbezirk Stettin: Ergebnisse der Wahlen nach einzelnen Parteien (1871-1912)
C.07 Regierungsbezirk Köslin: Ergebnisse der Wahlen nach einzelnen Parteien (1871-1912)
C.08 Regierungsbezirk Stralsund: Ergebnisse der Wahlen nach einzelnen Parteien (1871-1912)
C.09 Regierungsbezirk Breslau: Ergebnisse der Wahlen nach einzelnen Parteien (1871-1912)
C.10 Regierungsbezirk Liegnitz: Ergebnisse der Wahlen nach einzelnen Parteien (1871-1912)
C.11 Regierungsbezirk Magdeburg: Ergebnisse der Wahlen nach einzelnen Parteien (1871-1912)
C.12 Regierungsbezirk Merseburg: Ergebnisse der Wahlen nach einzelnen Parteien (1871-1912)
C.13 Regierungsbezirk Erfurt: Ergebnisse der Wahlen nach einzelnen Parteien (1871-1912)
C.14 Regierungsbezirk Koblenz: Ergebnisse der Wahlen nach einzelnen Parteien (1871-1912)
C.15 Regierungsbezirk Köln: Ergebnisse der Wahlen nach einzelnen Parteien (1871-1912)
C.16 Regierungsbezirk Posen: Ergebnisse der Wahlen nach einzelnen Parteien (1871-1912)
A. Reichstagswahlen: Der Anteil der Schulgenerationen an der männlichen Bevölkerung über 25 Jahre in ausgewählten preußischen Regierungsbezirken 1871 - 1912
A.01 Regierungsbezirk Königsberg, Reichstagswahlen: Schulgenerationen absolut und in Prozent (1871 – 1912)
A.02 Regierungsbezirk Gumbinnen, Reichstagswahlen: Schulgenerationen absolut und in Prozent (1871 – 1912)
A.03 Stadt Berlin, Reichstagswahlen: Schulgenerationen absolut und in Prozent (1871 – 1912)
A.04 Regierungsbezirk Potsdam, Reichstagswahlen: Schulgenerationen absolut und in Prozent (1871 – 1912)
A.05 Regierungsbezirk Frankfurt, Reichstagswahlen: Schulgenerationen absolut und in Prozent (1871 – 1912)
A.06 Regierungsbezirk Stettin, Reichstagswahlen: Schulgenerationen absolut und in Prozent (1871 – 1912)
A.07 Regierungsbezirk Köslin, Reichstagswahlen: Schulgenerationen absolut und in Prozent (1871 – 1912)
A.08 Regierungsbezirk Stralsund, Reichstagswahlen: Schulgenerationen absolut und in Prozent (1871 – 1912)
A.09 Regierungsbezirk Breslau, Reichstagswahlen: Schulgenerationen absolut und in Prozent (1871 – 1912)
A.10 Regierungsbezirk Magdeburg, Reichstagswahlen: Schulgenerationen absolut und in Prozent (1871 – 1912)
A.11 Regierungsbezirk Merseburg, Reichstagswahlen: Schulgenerationen absolut und in Prozent (1871 – 1912)
A.12 Regierungsbezirk Erfurt, Reichstagswahlen: Schulgenerationen absolut und in Prozent (1871 – 1912)
A.13 Regierungsbezirk Liegnitz, Reichstagswahlen: Schulgenerationen absolut und in Prozent (1871 – 1912)
B. Reichstagswahlen: Anteil der ‚Schulgenerationsgruppen‘ an der männlichen Bevölkerung über 25 Jahre in ausgewählten preußischen Regierungsbezirken 1871 – 1912
B.01 Reichstagswahlen: Schulgenerationsgruppen nach Regierungsbezirken (1871-1912)
B02 Reichstagswahlen: Schulgenerationsgruppen, Prozentuale Durchschnitte (1871 – 1912)
B.03 Prozentualer Anteil der ‚Schulgenerationen‘ an der wahlberechtigten Bevölkerung in Preußen (1871-1912)
B.04 Verteilung der Bevölkerung nach den hauptsächlichen Religionsbekenntnissen in Preußen (1871-1910)
B.05 Stimmanteile der "reichstreuen" und "reichsfeindlichen" Parteien in 13 ausgewählten Regierungsbezirken (1871-1912)
C. Ergebnisse der Wahlen zum Deutschen Reichstag 1871 – 1912 in ausgewählten preußischen Regierungsbezirken
C.01 Regierungsbezirk Königsberg: Ergebnisse der Wahlen nach einzelnen Parteien (1871-1912)
C.02 Regierungsbezirk Gumbinnen: Ergebnisse der Wahlen nach einzelnen Parteien (1871-1912)
C.03 Stadt Berlin: Ergebnisse der Wahlen nach einzelnen Parteien (1871-1912)
C.04 Regierungsbezirk Potsdam: Ergebnisse der Wahlen nach einzelnen Parteien (1871-1912)
C.05 Regierungsbezirk Frankfurt: Ergebnisse der Wahlen nach einzelnen Parteien (1871-1912)
C.06 Regierungsbezirk Stettin: Ergebnisse der Wahlen nach einzelnen Parteien (1871-1912)
C.07 Regierungsbezirk Köslin: Ergebnisse der Wahlen nach einzelnen Parteien (1871-1912)
C.08 Regierungsbezirk Stralsund: Ergebnisse der Wahlen nach einzelnen Parteien (1871-1912)
C.09 Regierungsbezirk Breslau: Ergebnisse der Wahlen nach einzelnen Parteien (1871-1912)
C.10 Regierungsbezirk Liegnitz: Ergebnisse der Wahlen nach einzelnen Parteien (1871-1912)
C.11 Regierungsbezirk Magdeburg: Ergebnisse der Wahlen nach einzelnen Parteien (1871-1912)
C.12 Regierungsbezirk Merseburg: Ergebnisse der Wahlen nach einzelnen Parteien (1871-1912)
C.13 Regierungsbezirk Erfurt: Ergebnisse der Wahlen nach einzelnen Parteien (1871-1912)
C.14 Regierungsbezirk Koblenz: Ergebnisse der Wahlen nach einzelnen Parteien (1871-1912)
C.15 Regierungsbezirk Köln: Ergebnisse der Wahlen nach einzelnen Parteien (1871-1912)
C.16 Regierungsbezirk Posen: Ergebnisse der Wahlen nach einzelnen Parteien (1871-1912)
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Archival date: April 2011
Year of online publication: 1980
Editor in GESIS: Simone Bubel/Jürgen Sensch
Version: Version 1.0.0
Access class: A
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