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- Kriminalität
- Kultur
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- Migration
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- Sozialstaat
- Staatsfinanzen
- Städte
- Umwelt
- Unternehmen
- Verbrauch
- Verkehr
- Versicherungen
- VGR
- Wahlen
- Übergreifend
- SIMon: Social Indicators Monitor 1950-2013
- Demonstrationsbeispiele
ZA 8330 | Staatsfinanzen | Jüngling, Michael, Staatseinnahmen in säkularer Sicht, 1821 – 1987. |
406 Zeitreihen (1780 - 1988) 42 Tabellen |
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Bibliographical information
Study number: ZA 8330
Study title: Staatseinnahmen in säkularer Sicht, 1821 – 1987.
Survey or investigation period: 1780 - 1988
Primary researcher: Jüngling, Michael
Publication (printed publication): Jüngling, M., 1991: Staatseinnahmen in säkularer Sicht. Eine kritische Studie. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht.
Recommended citation (dataset): Jüngling, M., 1991: Staatseinnahmen in säkularer Sicht. Eine kritische Studie. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht.
Daten entnommen aus:
GESIS Datenarchiv, Köln. histat.
Studiennummer 8330
Datenfile Version 1.0.0
Study title: Staatseinnahmen in säkularer Sicht, 1821 – 1987.
Survey or investigation period: 1780 - 1988
Primary researcher: Jüngling, Michael
Publication (printed publication): Jüngling, M., 1991: Staatseinnahmen in säkularer Sicht. Eine kritische Studie. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht.
Recommended citation (dataset): Jüngling, M., 1991: Staatseinnahmen in säkularer Sicht. Eine kritische Studie. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht.
Daten entnommen aus:
GESIS Datenarchiv, Köln. histat.
Studiennummer 8330
Datenfile Version 1.0.0
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Study description:
Die vorliegende Studie untersucht die Entwicklung von Art und Umfang der öffentlichen Einnahmen auf der Grundlage langer Zeitreihen. Der Autor beschäftigt sich zunächst im Rahmen mit den ökonomischen und politischen Determinanten, die auf Höhe und Struktur der Staatseinnahmen Einfluss nehmen können. Ein Autor befasst sich mit dem wirtschaftsgeschichtlichen Ablauf und erläutert die sozio - ökonomischen Determinanten der Staatseinnahmen. Weil gesellschaftlicher Wandel regelmäßig zu einem Anstieg des Sozialprodukts führt, wird untersucht, inwiefern reale und nominale Wachstumsprozesse die Grundlagen – und damit das Aufkommen – von Steuern beeinflussen. In einem weiteren Abschnitt werden Fragen behandelt, welche technisch-ökonomische und politisch-psychologischen Faktoren die mögliche Entwicklung wie auch die Grenzen einzelner Einkünfte bestimmten. Daran anschließend wird die gesamtwirtschaftliche Effizienz eines Systems öffentlicher Einnahmen kritisch durchleuchtet. Dabei werden dessen ökonomische, technische und psychologische Grenzen aufgezeigt. Es folgt eine empirische Analyse zur langfristigen Entwicklung der Einnahmen – des Weges zum modernen Steuerstaat. Als relevante Einnahmearten werden nach Definitionen der modernen Finanzwissenschaft berücksichtigt: Steuern, Entgeltabgaben (Gebühren und Beiträge), öffentliche Erwerbseinkünfte (Ergebnisse staatlicher Produktion von privaten Gütern, Markteinkünfte) sowie öffentliche Kredite. Diese Einnahmekategorien klammern die sogenannten Parafisci aus (gemeint sind in erster Linie die Einnahmen der Sozialversicherung), deren Analyse im Rahmen der vorliegenden Untersuchung nicht berücksichtigt sind. In der empirischen Analyse werden den politischen Faktoren und ihre unmittelbaren Wirkungen auf die öffentlichen Haushalte besondere Aufmerksamkeit gewidmet.
Die vorliegende Studie untersucht die Entwicklung von Art und Umfang der öffentlichen Einnahmen auf der Grundlage langer Zeitreihen. Der Autor beschäftigt sich zunächst im Rahmen mit den ökonomischen und politischen Determinanten, die auf Höhe und Struktur der Staatseinnahmen Einfluss nehmen können. Ein Autor befasst sich mit dem wirtschaftsgeschichtlichen Ablauf und erläutert die sozio - ökonomischen Determinanten der Staatseinnahmen. Weil gesellschaftlicher Wandel regelmäßig zu einem Anstieg des Sozialprodukts führt, wird untersucht, inwiefern reale und nominale Wachstumsprozesse die Grundlagen – und damit das Aufkommen – von Steuern beeinflussen. In einem weiteren Abschnitt werden Fragen behandelt, welche technisch-ökonomische und politisch-psychologischen Faktoren die mögliche Entwicklung wie auch die Grenzen einzelner Einkünfte bestimmten. Daran anschließend wird die gesamtwirtschaftliche Effizienz eines Systems öffentlicher Einnahmen kritisch durchleuchtet. Dabei werden dessen ökonomische, technische und psychologische Grenzen aufgezeigt. Es folgt eine empirische Analyse zur langfristigen Entwicklung der Einnahmen – des Weges zum modernen Steuerstaat. Als relevante Einnahmearten werden nach Definitionen der modernen Finanzwissenschaft berücksichtigt: Steuern, Entgeltabgaben (Gebühren und Beiträge), öffentliche Erwerbseinkünfte (Ergebnisse staatlicher Produktion von privaten Gütern, Markteinkünfte) sowie öffentliche Kredite. Diese Einnahmekategorien klammern die sogenannten Parafisci aus (gemeint sind in erster Linie die Einnahmen der Sozialversicherung), deren Analyse im Rahmen der vorliegenden Untersuchung nicht berücksichtigt sind. In der empirischen Analyse werden den politischen Faktoren und ihre unmittelbaren Wirkungen auf die öffentlichen Haushalte besondere Aufmerksamkeit gewidmet.
Methodology
Study area:
Deutsches Reich (1872 bis 1939; 1939 in den Grenzen vom 31.12.1937).
Bundesrepublik Deutschland (1950 bis 1987).
Preußen (1821 bis 1915); Königreich Bayern (1819 bis 1913).
In den meisten Datenreihen fehlt für 1950 West-Berlin und bis 1959 das Saarland.
Deutsches Reich (1872 bis 1939; 1939 in den Grenzen vom 31.12.1937).
Bundesrepublik Deutschland (1950 bis 1987).
Preußen (1821 bis 1915); Königreich Bayern (1819 bis 1913).
In den meisten Datenreihen fehlt für 1950 West-Berlin und bis 1959 das Saarland.
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Source types:
(a) Daten aus ausgewählten wissenschaftlichen Publikationen.
(b) Daten der amtlichen Statistik für das Königreich Bayern; Daten der amtlichen Statistik für den Freistaat Bayern.
(c) Daten der amtlichen Statistik für den Preußischen Staat.
(d) Daten der amtlichen Statistik für das Deutsche Reich; Daten der amtlichen Statistik für die Bundesrepublik Deutschland.
Probleme des Datenmaterials entstehen dadurch, dass man mit finanzstatistischen Aufzeichnungen in den einzelnen deutschen Staaten zu verschiedenen Zeitpunkten und aus unterschiedlichen Intentionen begonnen hatte. Bis etwa 1840 muss man der deutschen Statistik mit kritischer Distanz begegnen. Die Hauptmängel lagen in der Erhebung der Zahlen. „Amtliche“ Statistiken bestehen erst etwa seit Mitte des 19. Jahrhunderts, allerdings mit dem Problem unterschiedlicher Gründungszeitpunkte der „Statistischen Bureaus“ souveräner deutscher Einzelstaaten. Die Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern erschienen ab 1950 (als Zeitschrift), ab 1855 die Zeitschrift des Königlich Sächsischen Bureaus, ab 1861 und 1863 die Zeitschrift des Königlich Preußischen Statistischen Bureaus und das Jahrbuch für die amtliche Statistik des preußischen Staates (später Statistisches Jahrbuch für den Preußischen Staat). Seit 1873 gab das Kaiserliche Statistische Amt die Statistik des Deutschen Reiches heraus, und seit 1878/79 das Statistische Jahrbuch für das Deutsche Reich.
Vor 1871 existieren praktisch keine statistischen Angaben für das Reichsgebiet.
(a) Daten aus ausgewählten wissenschaftlichen Publikationen.
(b) Daten der amtlichen Statistik für das Königreich Bayern; Daten der amtlichen Statistik für den Freistaat Bayern.
(c) Daten der amtlichen Statistik für den Preußischen Staat.
(d) Daten der amtlichen Statistik für das Deutsche Reich; Daten der amtlichen Statistik für die Bundesrepublik Deutschland.
Probleme des Datenmaterials entstehen dadurch, dass man mit finanzstatistischen Aufzeichnungen in den einzelnen deutschen Staaten zu verschiedenen Zeitpunkten und aus unterschiedlichen Intentionen begonnen hatte. Bis etwa 1840 muss man der deutschen Statistik mit kritischer Distanz begegnen. Die Hauptmängel lagen in der Erhebung der Zahlen. „Amtliche“ Statistiken bestehen erst etwa seit Mitte des 19. Jahrhunderts, allerdings mit dem Problem unterschiedlicher Gründungszeitpunkte der „Statistischen Bureaus“ souveräner deutscher Einzelstaaten. Die Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern erschienen ab 1950 (als Zeitschrift), ab 1855 die Zeitschrift des Königlich Sächsischen Bureaus, ab 1861 und 1863 die Zeitschrift des Königlich Preußischen Statistischen Bureaus und das Jahrbuch für die amtliche Statistik des preußischen Staates (später Statistisches Jahrbuch für den Preußischen Staat). Seit 1873 gab das Kaiserliche Statistische Amt die Statistik des Deutschen Reiches heraus, und seit 1878/79 das Statistische Jahrbuch für das Deutsche Reich.
Vor 1871 existieren praktisch keine statistischen Angaben für das Reichsgebiet.
Sources used (detailed index):
Ausführlich siehe das Quellenverzeichnis in dem beigefügten PDF – Dokument.
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Annotations:
Zur Klassifikation der Staatseinnahmen, zur statistischen Systematik und zur Definition und Abgrenzung der Einnahmearten siehe ausführlich das beigefügte PDF – Dokument.
(1) Zum Datenmaterial:
In den Grenzen des Deutschen Reiches vor dessen Gründung im Jahre 1871 existieren zahlreiche souveräner Einzelstaaten. Die Folge war noch Mitte des 19. Jahrhunderts eine verwirrende Vielfalt an Münz- und Papiergeld sowie Banknoten. Auf dem späteren Reichsgebiet existieren sieben verschiedene Münzsysteme. Sie unterschieden sich nach ihrem Namen, ihrem Metallgehalt und der Stückelung der Münzen. Daher war es erforderlich, die Zahlen in der Analyse auf die im Deutschen ‚Reich gültige Währungseinheit „Mark“ umzurechnen.
Man darf nicht davon ausgehen, dass sich vor allem aggregierte Daten mit gleicher Benennung auch aus gleichen Einnahmeposten zusammensetzen, inhaltlich somit identisch sind. Die Finanzverwaltungen der einzelnen Staaten stellten ihre Einnahmeetats nach sehr unterschiedlichen Aspekten zusammen (siehe schon Heckel, M. von, 1900: Beiträge zur vergleichenden Finanzstatistik europäischer Großstaaten im Jahre 1898, in: Jahrbücher für Nationalökonomie und Statistik, III. Folge, Bd. 19, Jena, S. 34-61). Aus diesem Grund sind lange Reihen – vor allem, soweit die Daten aus dem 19. Jahrhundert stammen, stets kritisch zu betrachten.
Allerdings sind auch im 20. Jahrhundert Methodik und Berichtskreis der statistischen Erhebung wiederholt geändert worden, so dass sich das Problem der mangelnden Homogenität für den gesamten Zeitraum der Analyse stellt. So sind im Statistischen Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland zwischen 1963 und 1968 unter den rechnungsmäßigen Einnahmen der öffentlichen Haushalte die „Einnahmen aus wirtschaftlicher Tätigkeit“ nicht nachgewiesen. In der Untersuchung werden sie durch lineare Regression geschätzt. Seit 1974 gilt eine erweiterte Abgrenzung des Berichtskreises der Finanzstatistik. Daher ist die Vergleichbarkeit der ab 1974 ausgewiesenen Daten mit den auf der bis 1973 gültigen Abgrenzung basierenden Zahlen eingeschränkt. Die Steuern sind hiervon allerdings nicht betroffen. Im Jahr 1989 trennt das Jahrbuch nicht mehr zwischen „Steuern“ und „Sterähnlichen Abgaben“.
Aufgrund der genannten Probleme wird auch weitgehend davon abgesehen, die Entwicklung einzelner Variablen durchgängig über den gesamten Beobachtungszeitraum zu erfassen.
(2) Klassifikation der Staatseinnahmen:
Einnahmearten:
- Steuern,
- Gebühren und Beiträge,
- Erwerbseinkünfte,
- Öffentliche Kredite.
Periodizität:
Die Einteilung nach der Periodizität ergibt zunächst „ordentliche“ und „außerordentliche“ Einnahmen und in einem zweiten Schritt die Einteilung in die o.g. Einnahmearten.
(3) Statistische Systematik:
Zweck der – entsprechend gesetzlicher Regelung – durchgeführten Finanzstatistik ist es, einen umfassenden Überblick über Stand und Entwicklung der öffentlichen Finanzwissenschaft zu vermitteln. Sie weisen unter anderem Ausgaben, Einnahmen und Schulden der öffentlichen Haushalte nach (Statistisches Bundesamt (Hrsg.), 1988: Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland 1987. Stuttgart/Mainz: Kohlhammer, S. 426). Die Finanzstatistik in ihrer heutigen Form orientiert sich im Prinzip am Kriterium der „Periodizität der Einnahmen“, indem sie „Einnahmen der laufenden Rechnung“ und „Einnahmen der Kapitalrechnung“ zum Posten „Bereinigte Einnahmen“ summiert und diesem die Einnahmen aus „Besonderen Finanzierungsvorgängen“ gegenüberstellt (Statistisches Bundesamt (Hrsg.), 1988: Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland 1987. Stuttgart/Mainz: Kohlhammer, S. 436).
Bis in die siebziger Jahre basierte die deutsche Haushaltsstatistik auf dem im Zuge der Reichsfinanzreform von 1925 entwickelten Muster. Erst mit der Umstellung ab 1970 vollzog man die fällige Anpassung an die neuere Entwicklung der Finanzwissenschaft. Die Umstellungen betrafen allerdings vor allem die Ausgaben der Gebietskörperschaften.
(4) Bemerkungen zum untersuchten Zeitraum:
Vor 1871 existieren praktisch keine statistischen Angaben für das Reichsgebiet.
Gebietsveränderungen nach den beiden Weltkriegen stören zeitliche Vergleiche oft in ganz erheblichem Umfang. Durch Berechnung von Pro-Kopf-Größen kann man - wie Walther G. Hoffmann (1965) zu Recht bemerkt – dieses Problem bestenfalls umgehen, nicht aber in wissenschaftlich befriedigender Weise lösen. Aufgrund der Gebietsveränderungen lassen sich drei Zeiträume unterscheiden:
- Das 19. Jahrhundert – im Wesentlichen seit 1850 – und das beginnende 20. Jahrhundert bis zum Ersten Weltkrieg.
- Die Periode zwischen dem Ersten und dem Zweiten Weltkrieg.
- Die Nachkriegszeit seit 1945.
Die erste Phase muss differenzierter betrachtet werden, da sich hier die Industrialisierung Deutschlands vollzog. Daher wird die Zeit des 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts nach dem Kriterium der wirtschaftlichen Entwicklung in drei Perioden unterteilt:
- Zeitraum 1780/1800 – 1835: ende der traditionellen Gesellschaft und Wirtschaft. Kennzeichen dieser Epoche waren die Bauernbefreiung, die Einführung der Gewerbefreiheit, die Verminderung (teilweise auch Beseitigung) inner- und interterritorialer Abgaben (Akzisse, Zölle), die Möglichkeit freier Berufswahl und die Freizügigkeit.
- Zeitraum 1835 – 1873: Erste Industrialisierungsphase. Spektakuläre Veränderungen im Transportwesen durch Eisenbahn, Eisen- und Dampfschiff.
- Zeitraum 1873 – 1914: Ausbau der Industrie.
Zur Klassifikation der Staatseinnahmen, zur statistischen Systematik und zur Definition und Abgrenzung der Einnahmearten siehe ausführlich das beigefügte PDF – Dokument.
(1) Zum Datenmaterial:
In den Grenzen des Deutschen Reiches vor dessen Gründung im Jahre 1871 existieren zahlreiche souveräner Einzelstaaten. Die Folge war noch Mitte des 19. Jahrhunderts eine verwirrende Vielfalt an Münz- und Papiergeld sowie Banknoten. Auf dem späteren Reichsgebiet existieren sieben verschiedene Münzsysteme. Sie unterschieden sich nach ihrem Namen, ihrem Metallgehalt und der Stückelung der Münzen. Daher war es erforderlich, die Zahlen in der Analyse auf die im Deutschen ‚Reich gültige Währungseinheit „Mark“ umzurechnen.
Man darf nicht davon ausgehen, dass sich vor allem aggregierte Daten mit gleicher Benennung auch aus gleichen Einnahmeposten zusammensetzen, inhaltlich somit identisch sind. Die Finanzverwaltungen der einzelnen Staaten stellten ihre Einnahmeetats nach sehr unterschiedlichen Aspekten zusammen (siehe schon Heckel, M. von, 1900: Beiträge zur vergleichenden Finanzstatistik europäischer Großstaaten im Jahre 1898, in: Jahrbücher für Nationalökonomie und Statistik, III. Folge, Bd. 19, Jena, S. 34-61). Aus diesem Grund sind lange Reihen – vor allem, soweit die Daten aus dem 19. Jahrhundert stammen, stets kritisch zu betrachten.
Allerdings sind auch im 20. Jahrhundert Methodik und Berichtskreis der statistischen Erhebung wiederholt geändert worden, so dass sich das Problem der mangelnden Homogenität für den gesamten Zeitraum der Analyse stellt. So sind im Statistischen Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland zwischen 1963 und 1968 unter den rechnungsmäßigen Einnahmen der öffentlichen Haushalte die „Einnahmen aus wirtschaftlicher Tätigkeit“ nicht nachgewiesen. In der Untersuchung werden sie durch lineare Regression geschätzt. Seit 1974 gilt eine erweiterte Abgrenzung des Berichtskreises der Finanzstatistik. Daher ist die Vergleichbarkeit der ab 1974 ausgewiesenen Daten mit den auf der bis 1973 gültigen Abgrenzung basierenden Zahlen eingeschränkt. Die Steuern sind hiervon allerdings nicht betroffen. Im Jahr 1989 trennt das Jahrbuch nicht mehr zwischen „Steuern“ und „Sterähnlichen Abgaben“.
Aufgrund der genannten Probleme wird auch weitgehend davon abgesehen, die Entwicklung einzelner Variablen durchgängig über den gesamten Beobachtungszeitraum zu erfassen.
(2) Klassifikation der Staatseinnahmen:
Einnahmearten:
- Steuern,
- Gebühren und Beiträge,
- Erwerbseinkünfte,
- Öffentliche Kredite.
Periodizität:
Die Einteilung nach der Periodizität ergibt zunächst „ordentliche“ und „außerordentliche“ Einnahmen und in einem zweiten Schritt die Einteilung in die o.g. Einnahmearten.
(3) Statistische Systematik:
Zweck der – entsprechend gesetzlicher Regelung – durchgeführten Finanzstatistik ist es, einen umfassenden Überblick über Stand und Entwicklung der öffentlichen Finanzwissenschaft zu vermitteln. Sie weisen unter anderem Ausgaben, Einnahmen und Schulden der öffentlichen Haushalte nach (Statistisches Bundesamt (Hrsg.), 1988: Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland 1987. Stuttgart/Mainz: Kohlhammer, S. 426). Die Finanzstatistik in ihrer heutigen Form orientiert sich im Prinzip am Kriterium der „Periodizität der Einnahmen“, indem sie „Einnahmen der laufenden Rechnung“ und „Einnahmen der Kapitalrechnung“ zum Posten „Bereinigte Einnahmen“ summiert und diesem die Einnahmen aus „Besonderen Finanzierungsvorgängen“ gegenüberstellt (Statistisches Bundesamt (Hrsg.), 1988: Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland 1987. Stuttgart/Mainz: Kohlhammer, S. 436).
Bis in die siebziger Jahre basierte die deutsche Haushaltsstatistik auf dem im Zuge der Reichsfinanzreform von 1925 entwickelten Muster. Erst mit der Umstellung ab 1970 vollzog man die fällige Anpassung an die neuere Entwicklung der Finanzwissenschaft. Die Umstellungen betrafen allerdings vor allem die Ausgaben der Gebietskörperschaften.
(4) Bemerkungen zum untersuchten Zeitraum:
Vor 1871 existieren praktisch keine statistischen Angaben für das Reichsgebiet.
Gebietsveränderungen nach den beiden Weltkriegen stören zeitliche Vergleiche oft in ganz erheblichem Umfang. Durch Berechnung von Pro-Kopf-Größen kann man - wie Walther G. Hoffmann (1965) zu Recht bemerkt – dieses Problem bestenfalls umgehen, nicht aber in wissenschaftlich befriedigender Weise lösen. Aufgrund der Gebietsveränderungen lassen sich drei Zeiträume unterscheiden:
- Das 19. Jahrhundert – im Wesentlichen seit 1850 – und das beginnende 20. Jahrhundert bis zum Ersten Weltkrieg.
- Die Periode zwischen dem Ersten und dem Zweiten Weltkrieg.
- Die Nachkriegszeit seit 1945.
Die erste Phase muss differenzierter betrachtet werden, da sich hier die Industrialisierung Deutschlands vollzog. Daher wird die Zeit des 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts nach dem Kriterium der wirtschaftlichen Entwicklung in drei Perioden unterteilt:
- Zeitraum 1780/1800 – 1835: ende der traditionellen Gesellschaft und Wirtschaft. Kennzeichen dieser Epoche waren die Bauernbefreiung, die Einführung der Gewerbefreiheit, die Verminderung (teilweise auch Beseitigung) inner- und interterritorialer Abgaben (Akzisse, Zölle), die Möglichkeit freier Berufswahl und die Freizügigkeit.
- Zeitraum 1835 – 1873: Erste Industrialisierungsphase. Spektakuläre Veränderungen im Transportwesen durch Eisenbahn, Eisen- und Dampfschiff.
- Zeitraum 1873 – 1914: Ausbau der Industrie.
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Objective breakdown of the data tables:
A. Bevölkerung
A.01 Die Fläche von Reichs- und Bundesgebiet (1871-1950)
A.02 Bevölkerungsentwicklung in Deutschland (1817-1913)
A.03 Gesamtbevölkerung von Bayern (1818-1910)
A.04 Gesamtbevölkerung von Preußen (1816-1910)
A.05 Bevölkerungsentwicklung in Deutschland (1922-1939)
A.06 Bevölkerungsentwicklung in der Bundesrepublik Deutschland (1948-1987)
A.07 Bevölkerung nach Altersgruppen (1871-1986)
B. Kapitalstock, Beschäftigung, Arbeitseinkommen, Sozialprodukt
B.01a Der Kapitalstock nach Wirtschaftsbereichen, in laufenden Preisen (1850-1913)
B.01b Der Kapitalstock nach Wirtschaftsbereichen, in Preisen von 1913 (1850-1913)
B.02 Erwerbstätige nach Wirtschaftsbereichen (1780-1987)
B.03 Durchschnittliche jährliche Arbeitseinkommen in Industrie und Handwerk (1850-1913)
B.04 Indizes der durchschnittlichen Bruttoverdienste der Arbeiter in der Industrie (1913-1944)
B.05 Streckenlänge der Eisenbahn in Bayern, Staatseisenbahnen (1852-1920)
B.06 Das preußische Staatseisenbahnnetz (1870-1914)
B.07 Entwicklung des Volkseinkommens (1780-1914)
B.08 Unberichtigte Einkommen und Volkseinkommen in Preußen, Bayern und im Deutschen Reich (1851-1913)
B.09 Brutto- und Nettosozialprodukt (1925-1939)
B.10 Brutto- und Nettosozialprodukt (1950-1988)
B.11 Preisindex für die Lebenshaltung, Inflationsraten (1924-1988)
C. Aufkommenselastizität der Steuern
C.01 Punktelastizität und durchschnittliche Aufkommenselastizität der Steuern (1950-1987)
D. Entwicklung der Staatseinnahmen in Bayern
D.01 Entwicklung der direkten Steuern (brutto) Bayerns (1838-1913)
D.02 Struktur der direkten Steuern im Königreich Bayern, in Prozent (1838-1913)
D.03 Höhe und Struktur der bayrischen Staatseinnahmen (1819-1913)
E. Entwicklung der Staatseinnahmen in Preußen
E.01 Roh- und Reineinnahmen Preußens (1821-1852)
E.02 Höhe und Struktur der preußischen Staatseinnahmen (1821-1844)
E.03 Höhe und Struktur Staatseinnahmen Preußens (1844-1915)
E.04 Direkte Steuern in Preußen (1844 1913)
F. Entwicklung der Staatseinnahmen im Deutschen Reich
F.01 Die Einnahmen des Deutschen Reiches (1872-1913)
F.02a Staatseinnahmen von Deutschland, nominal und deflationiert (1925-1942)
F.02b Struktur der Staatseinnahmen, in Prozent (1925-1942)
F.03a Kassenmäßige Steuereinnahmen nach Arten, nominal (1925-1939)
F.03b Kassenmäßige Steuereinnahmen nach Arten, deflationiert (1925-1939)
F.03c Struktur der kassenmäßige Steuereinnahmen, in Prozent (1925-1939)
G. Entwicklung der Staatseinnahmen und des Steueraufkommens in der Bundesrepublik Deutschland
G.01a Staatseinnahmen nach Arten (1950-1985)
G.01b Struktur der Staatseinnahmen, in Prozent (1950-1985)
G.02a Kassenmäßige Steueraufkommen, nominal (1950-1987)
G.02b Kassenmäßige Steueraufkommen, deflationiert (1950-1987)
G.02c Struktur des kassenmäßigen Steueraufkommens, in Prozent (1950-1987)
H. Entwicklung der Schulden
H.01 Die Verschuldung des Deutschen Reiches (1870-1913)
H.02 Schulden der Gebietskörperschaften (1925-1942)
H.03 Schuldenaufnahme und Schuldenstand der Gebietskörperschaften (1950-1987)
H.04 Schulden der Gebietskörperschaften (1950-1987)
A. Bevölkerung
A.01 Die Fläche von Reichs- und Bundesgebiet (1871-1950)
A.02 Bevölkerungsentwicklung in Deutschland (1817-1913)
A.03 Gesamtbevölkerung von Bayern (1818-1910)
A.04 Gesamtbevölkerung von Preußen (1816-1910)
A.05 Bevölkerungsentwicklung in Deutschland (1922-1939)
A.06 Bevölkerungsentwicklung in der Bundesrepublik Deutschland (1948-1987)
A.07 Bevölkerung nach Altersgruppen (1871-1986)
B. Kapitalstock, Beschäftigung, Arbeitseinkommen, Sozialprodukt
B.01a Der Kapitalstock nach Wirtschaftsbereichen, in laufenden Preisen (1850-1913)
B.01b Der Kapitalstock nach Wirtschaftsbereichen, in Preisen von 1913 (1850-1913)
B.02 Erwerbstätige nach Wirtschaftsbereichen (1780-1987)
B.03 Durchschnittliche jährliche Arbeitseinkommen in Industrie und Handwerk (1850-1913)
B.04 Indizes der durchschnittlichen Bruttoverdienste der Arbeiter in der Industrie (1913-1944)
B.05 Streckenlänge der Eisenbahn in Bayern, Staatseisenbahnen (1852-1920)
B.06 Das preußische Staatseisenbahnnetz (1870-1914)
B.07 Entwicklung des Volkseinkommens (1780-1914)
B.08 Unberichtigte Einkommen und Volkseinkommen in Preußen, Bayern und im Deutschen Reich (1851-1913)
B.09 Brutto- und Nettosozialprodukt (1925-1939)
B.10 Brutto- und Nettosozialprodukt (1950-1988)
B.11 Preisindex für die Lebenshaltung, Inflationsraten (1924-1988)
C. Aufkommenselastizität der Steuern
C.01 Punktelastizität und durchschnittliche Aufkommenselastizität der Steuern (1950-1987)
D. Entwicklung der Staatseinnahmen in Bayern
D.01 Entwicklung der direkten Steuern (brutto) Bayerns (1838-1913)
D.02 Struktur der direkten Steuern im Königreich Bayern, in Prozent (1838-1913)
D.03 Höhe und Struktur der bayrischen Staatseinnahmen (1819-1913)
E. Entwicklung der Staatseinnahmen in Preußen
E.01 Roh- und Reineinnahmen Preußens (1821-1852)
E.02 Höhe und Struktur der preußischen Staatseinnahmen (1821-1844)
E.03 Höhe und Struktur Staatseinnahmen Preußens (1844-1915)
E.04 Direkte Steuern in Preußen (1844 1913)
F. Entwicklung der Staatseinnahmen im Deutschen Reich
F.01 Die Einnahmen des Deutschen Reiches (1872-1913)
F.02a Staatseinnahmen von Deutschland, nominal und deflationiert (1925-1942)
F.02b Struktur der Staatseinnahmen, in Prozent (1925-1942)
F.03a Kassenmäßige Steuereinnahmen nach Arten, nominal (1925-1939)
F.03b Kassenmäßige Steuereinnahmen nach Arten, deflationiert (1925-1939)
F.03c Struktur der kassenmäßige Steuereinnahmen, in Prozent (1925-1939)
G. Entwicklung der Staatseinnahmen und des Steueraufkommens in der Bundesrepublik Deutschland
G.01a Staatseinnahmen nach Arten (1950-1985)
G.01b Struktur der Staatseinnahmen, in Prozent (1950-1985)
G.02a Kassenmäßige Steueraufkommen, nominal (1950-1987)
G.02b Kassenmäßige Steueraufkommen, deflationiert (1950-1987)
G.02c Struktur des kassenmäßigen Steueraufkommens, in Prozent (1950-1987)
H. Entwicklung der Schulden
H.01 Die Verschuldung des Deutschen Reiches (1870-1913)
H.02 Schulden der Gebietskörperschaften (1925-1942)
H.03 Schuldenaufnahme und Schuldenstand der Gebietskörperschaften (1950-1987)
H.04 Schulden der Gebietskörperschaften (1950-1987)
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Archival date: Oktober 2008
Year of online publication: 1991
Editor in GESIS: Jürgen Sensch/Desislava Pavlova
Version: Version 1.0.0
Access class: A
Year of online publication: 1991
Editor in GESIS: Jürgen Sensch/Desislava Pavlova
Version: Version 1.0.0
Access class: A
Study materials
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