Study number: ZA 8516
Study title: Die quantitative Entwicklung der Warenhäuser in Westdeutschland 1949 – 2000.
Survey or investigation period: 1949 - 2007
Primary researcher: Banken, Ralf
Publication (printed publication): Banken, R., 2010: Die quantitative Entwicklung der bundesdeutschen Warenhäuser 1949 – 2000. Daten. In: Cologne Economic History Paper, No. 2 (2010). (www://wigesch.uni.koeln.de).
Recommended citation (dataset): Banken, R., 2010: Die quantitative Entwicklung der bundesdeutschen Warenhäuser 1949 – 2000. Daten. In: Cologne Economic History Paper, No. 2 (2010). (www://wigesch.uni.koeln.de).
Daten entnommen aus:
GESIS Datenarchiv, Köln. histat.
Studiennummer 8516
Datenfile Version 1.0.0
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Study description:
Für die Entwicklung der Warenhäuser in der Bundesrepublik fehlte bis heute nicht nur eine Gesamtdarstellung, sondern auch eine ausreichende Datenbasis, speziell über einen längeren Zeitraum. Der Beitrag von Ralf Banken versucht, diese Lücke zu schließen. „Dieses Desiderat der für die Wirtschafts- und Konsumgeschichte der Bundesrepublik Deutschland so wichtigen Warenhäuser soll die Zusammenstellung zumindest für die wichtigsten Indikatoren der Warenhausentwicklung in langjährigen Datenreihen und den Zeitraum 1949 bis 2000 beseitigen“ (Banken, R., a.a.O., S. 3). Die Schwerpunkte der Datenbasis bilden Indikatoren zum Gesamtumsatz der Warenhäuser, zum Umsatz der Warenhausunternehmen, zu den betriebswirtschaftlichen Ergebnissen, die Jahresüberschüsse und Umsatzrenditen sowie die Sortimentsstruktur der Warenhäuser. Berücksichtigt sind insbesondere die Warenhausunternehmen Karstadt, Kaufhof, Hertie und Horten.
Die Datenbasis wurde für die Studie „Ralf Banken, „Was es im Kapitalismus gibt, gibt es im Warenhaus“. Die Entwicklung der Warenhäuser in der Bundesrepublik 1949 – 2000“, Zeitschrift für Unternehmensgeschichte (2012) erstellt.
Study area:
Deutschland. Bundesrepublik Deutschland von 1949 bis 2000.
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Source types:
Auswertung von Periodika:
- O.V., Lebensmittel-Zeitung. Report: Markt- und Strukturzahlen der Nahrungs- und Genußmittelbranche. Frankfurt am Main 1966-2001/2002.
- Deutsches Handels-Institut (Hrsg.), Waren- und Versandhaus-Report. Köln 1991.
- EuroHandelsinstituts e.V. EHI (Hrsg.), Waren- und Versandhaus-Report. Köln 1994.
- Institut für Selbstbedienung (Hrsg.), Waren- und Versandhäuser 1972/73-1976/77. Köln 1973-1977.
- Institut für Selbstbedienung (Hrsg.), Waren- und Versandhaus-Bericht 1979-1983. Köln 1983.
- Institut für Selbstbedienung (Hrsg.), Waren- und Versandhaus-Report 1988. Köln 1988.
- Institut für Selbstbedienung und Warenwirtschaft bzw. Deutsches Handelsinstitut bzw. Eurohandelsinstitut Köln (Hrsg.), Handel aktuell: Struktur, Kennzahlen und Profile des internationalen Handels Schwerpunkt Deutschland, Österreich, Schweiz. Köln 1990-2005/06
- Institut für Selbstbedienung, Selbstbedienung, Dynamik im Handel. Köln 1962-2000.
- Institut für Selbstbedienung und Warenwirtschaft, SB in Zahlen. Köln
- Arbeitsberichte des Hauptverbandes des Deutschen Einzelhandels (HDE) (1949-2003).
- HDE-Zahlenspiegel 2004.
Daten aus der Literatur.
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Sources used (detailed index):
(1) Quellenangaben zu den einzelnen Datentabellen:
Tab. 1: Der Gesamtumsatz der Warenhäuser 1949-2004
Quelle: Waren- und Versandhausreport, LZ-Report, HDE Arbeitsberichte, HDE-Zahlenspiegel 2004, Banken, Deutsch, Grinot, Lorenz, Oehler, Scheibe-Lange, Monopolkommission, Tietz Konsument 1970-1995, HDE Einzelhandel 1975/1985.
Tab. 2: Der Umsatz der Warenhausunternehmen in Mio. DM 1949-2007
Waren- und Versandhausreport, LZ-Report, Handel aktuell, Dynamik im Handel, Braunwarth, Grinot, Scheibe-Lange, Disch, Frechen, Oehler, Tietz Konsument 1960-1985, Tietz Konsument 1970-1995, Tietz Konsument allgemeine Entwicklung.
Tab. 3: Betriebswirtschaftliche Ergebnisse der Warenhausunternehmen 1949-2005
Waren- und Versandhausreport, Handel aktuell, LZ-Report, HDE Arbeitsberichte, HDE-Zahlenspiegel 2004, Dynamik im Handel, Grinot, Scheibe-Lange, Braunwarth, Frechen, Banken, Mangold, Tietz Konsument allgemeine Entwicklung, Tietz Konsument 1960-1985, Tietz Konsument 1970-1995, Disch, Oehler, Homburg, Monopolkommission, HDE Einzelhandel 1975/1985.
Tab. 4: Die Jahresüberschüsse und Umsatzrenditen der Warenhausunternehmen 1949 - 2002 in DM
Waren- und Versandhausreport, Handel aktuell, Grinot, Homburg, Tietz Konsument 1970-1985, Scheibe-Lange, Eigene Berechnungen
Tab. 5: Die Sortimentsstruktur der Warenhäuser 1949-1992
LZ-Report, Handel aktuell, Waren- und Versandhausreport, Grinot, Mangold, Disch, Tietz allgemeine Entwicklung, Tietz Konsument 1960-1985, Tietz Konsument 1970-1995.
(2) Quellen und Literatur
(2a) Periodika
- O.V., Lebensmittel-Zeitung. Report: Markt- und Strukturzahlen der Nahrungs- und Genußmittelbranche. Frankfurt am Main 1966-2001/2002.
- Deutsches Handels-Institut (Hg.), Waren- und Versandhaus-Report. Köln 1991.
- EuroHandelsinstituts e.V. EHI (Hg.), Waren- und Versandhaus-Report. Köln 1994.
- Institut für Selbstbedienung (Hg.), Waren- und Versandhäuser 1972/73-1976/77. Köln 1973-1977.
- Institut für Selbstbedienung (Hg.), Waren- und Versandhaus-Bericht 1979-1983. Köln 1983.
- Institut für Selbstbedienung (Hg.), Waren- und Versandhaus-Report 1988. Köln 1988.
- Institut für Selbstbedienung und Warenwirtschaft bzw. Deutsches Handelsinstitut bzw. Eurohandelsinstitut Köln (Hg.), Handel aktuell: Struktur, Kennzahlen und Profile des internationalen Handels Schwerpunkt Deutschland, Österreich, Schweiz. Köln 1990-2005/06
- Institut für Selbstbedienung, Selbstbedienung, Dynamik im Handel. Köln 1962-2000.
- Institut für Selbstbedienung und Warenwirtschaft, SB in Zahlen. Köln
- Arbeitsberichte des Hauptverbandes des Deutschen Einzelhandels (HDE) (1949-2003).
- HDE-Zahlenspiegel 2004.
(2b) Literatur:
- Banken, Ralf, Die quantitative Entwicklung des bundesdeutschen Einzelhandels 1949-2000, in: Cologne Economic History Paper 3/2007 (http://wigesch.uni-koeln.de/index.php?id=152).
- Beckermann, Theo, Rau, Rainer, Der Einzelhandel 1959-1985. Berlin 1977.
- Braunwarth, Henry, Die führenden westdeutschen Warenhaus-Gesellschaften, ihre Entwicklung nach dem Kriege und ihre heutigen Probleme. Nürnberg 1957.
- Bundesverband des Deutschen Versandshandels e.V., Versandhandel in Deutschland. Eine Informationsschrift. o.O., o.J.
- Deutsch, Paul, Die Betriebsform des Einzelhandels. Stuttgart 1968.
- Disch, Wolfgang K. A., Der Gross- und Einzelhandel in der Bundesrepublik. Köln, Opladen 1966.
- Frechen, Joseph, Positionierung von Warenhäusern: Optionen in schrumpfenden und stagnierenden Märkten. Frankfurt am Main 1998.
- Grinot, Annette, Geschichte und Entwicklungstendenzen des Warenhauses unter besonderer Berücksichtigung seiner Absatzstrategien. Göttingen 1997.
- Gühlert, Hans Christian, Strukturwandel des Textileinzelhandels in der Bundesrepublik Deutschland: eine Analyse und Prognose der Betriebsformen und Vertriebswege unter besonderer Berücksichtigung der Absatz- und Beschaffungsrhythmen in ausgewählten Sparten des Einzelhandels mit Textilien und Bekleidung. Münster 1990.
- Hauptgemeinschaft des Deutschen Einzelhandels, Arbeitsausschuß Absatzwirtschaft und Strukturpolitik(Ed.), Einzelhandel 1975/1985. Köln 1972.
- Homburg, Heidrun, The First Large Firms in German retailing – The Chains of Department Stores from the 1920´s to the 1970/80´s: Structures, Strategies. Management. in: Jahrbuch für Wirtschaftsgeschichte 2000/1, S. 171-195.
- Kirchner, Gerhard, Versand-Handel. Gestern Heute Morgen. Stuttgart Wiesbaden 1974.
- Lorenz, Erik, Zur Geschichte und Gegenwart des deutschen Versandhandels. Hamburg Diss. 2000.
- Mangold, Hans Georg, Die Absatzpolitik der deutschen Warenhausgesellschaften. Erlangen-Nürnberg Diss. 1968.
- Monopolkommission, Sondergutachten 23. Marktstruktur und Wettbewerb im Handel. Baden-Baden 1994.
- Muth, Friedrich, Die Entwicklung der deutschen Warenhaus-Aktiengesellschaften zwischen 1939 und 1951 im Spiegel ihrer Bilanzen. Mannheim 1954.
- Oehler, Werner, Der Einzelhandel in der Bundesrepublik : Aufgaben, Stellung, Leistungen und Entwicklung. Köln 1976.
- Scheibe-Lange, Ingrid, Die wirtschaftliche Entwicklung der Warenhäuser Karstadt AG und Kaufhof AG und ihre Stellung im Einzelhandel. Köln 1968.
- Statistisches Bundesamt (Ed.), Statis-Archiv-CD, Die Zeitreihen des Statistischen Bundesamts. Version 1.5. o.O. 2004.
- Tietz, Bruno, Die allgemeine Entwicklung des Einzelhandels. Hamburg 1981.
- Tietz, Bruno, Die allgemeine Entwicklung des Einzelhandels. Hamburg 1981.
- Tietz, Bruno, Konsument und Einzelhandel : Strukturwandlungen in der Bundesrepublik Deutschland von 1960 – 1985. Frankfurt am Main 1973
- Tietz, Bruno, Konsument und Einzelhandel: Strukturwandlungen in der Bundesrepublik Deutschland von 1970 bis 1995. Frankfurt am Main 1983.
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Annotations:
(1) Anmerkungen zur Tabelle 3: Betriebswirtschaftliche Ergebnisse der Warenhausunternehmen 1949-2005
- Unter Warenumschlag wird die Umschlagshäufigkeit des Warenlagers verstanden, d.h. wie häufig das gesamte Warenlager in einem Jahr umgesetzt wird. Für den Warenumschlag bilden die Daten für Karstadt nur den Warenschlag der Filialen ab, bei Kaufhof stellt der Warenumschlag bis 1960 dagegen denjenigen von Zentrale und Filialen dar, von 1961 bis 1963 aber nur denjenigen der Filialen. Bei Horten wiederum geht auch der Wert für die Töchterunternehmen Defaka und Merkur in die Werte für den Warenumschlag mit ein.
- Bei den Datenreihen zum Warenumschlag pro Quadratmeter nach Quellen gehen in die Werte für Hertie auch die Umsätze und Flächen von Wertheim mit ein; die Zahlen für Horten enthalten auch die Flächen und Umsätze der Beteiligungen Defaka und Merkur.
- Ähnliches gilt für die Daten zur Entwicklung des Umsatzes pro Beschäftigten. Hier gehen in die Datenreihen von Hertie die Beschäftigung und Umsätze von Wertheim und Bilka ein, die Werte von Horten enthalten auch die Zahlen von Defaka und Merkur.
- Aufgrund der wechselnden Bemessungsgrundlage für einzelne Datenreihen wurde den in den Periodika und Literatur gefundenen Werten zum Vergleich Datenreihen gegenüber gestellt, die auf eigenen Berechnungen beruhen. Diese erscheinen dem Autor fundierter, da sie zumeist auf den korrigierten Umsatz- und Beschäftigungsdaten beruhen und deshalb deutlich geringe Ausschläge von einem zum anderen Jahr aufweisen.
(2) Die Schwierigkeiten bei der Erstellung der Datenbasis
Aus mehreren Gründen können keine absolut vollständigen Datenreihen über Umsatz, Beschäftigte, Gewinne, Verkaufsfläche oder andere betriebswirtschaftlich relevante Kennziffern präsentiert werden.
Zitat aus Banken, R., 2010: Die quantitative Entwicklung der bundesdeutschen Warenhäuser 1949 – 2000. Daten. In: Cologne Economic History Paper, No. 2 (2010), S. 3 – 6:
„Der wichtigste Grund hierfür ist, dass die Daten aus zahlreichen Quellen stammen, überwiegend aus mehreren jährlichen Branchenreports sowie einzelnen Monographien, da es – bis auf Karstadt – kein Unternehmensarchiv oder Archivbestand für einen der bundesdeutschen Warenhauskonzerne existiert. Darüber hinaus bietet die staatliche Statistik keinerlei brauchbare Daten, da die dort erfaßten Kategorien im Falle der Warenhäuser vollständig an der wirtschaftlichen Realität vorbei konzipiert sind. So erfaßt das statistische Bundesamt beispielsweise in seiner Umsatzsteuerstatistik, in der auch die Umsätze verschiedener Branchen und deren Untergliederung erfaßt sind, die Warenhäuser in der Kategorie „Einzelhandel mit Waren verschiedener Art“, in der aber eben nicht nur die großen Warenhäuser, sondern auch kleinere Betriebe erfaßt sind, die eben auch Waren verschiedener Art anbieten und daher keiner eindeutigen Warengruppe des Einzelhandels wie Textilien, Glaswaren, Spielwaren oder aber dem Lebensmittelsektor eindeutig zuzuordnen sind.
Die verschiedenen Datenreports, die die wichtigste Basis für die unten aufgeführten Datenreihen bilden, bieten zwar einerseits eine gute Datenquelle für zahlreiche Indikatoren, sind jedoch nicht völlig unproblematisch zu benutzen und besitzen zudem zahlreiche Lücken, vor allem bei Gewinndaten. So setzen sie erst ab Mitte, Ende der sechziger Jahre ein und bieten für die Frühzeit der Bundesrepublik keine Daten. So kam der alle zwei Jahre erscheinende LZ-Report der Lebensmittelzeitung erst ab 1966 auf den Markt und der vom Deutschen Institut für Selbstbedienung herausgegebene Warenhaus- und Versandhausreport erschien ab 1972/1973 und nur bis 1994. Die Lücke für die Jahre vor 1965/70 mußte daher aus anderen Quellen, vornehmlich aus einzelnen Monographien und anderen zeitgenössischen Untersuchungen zusammengestellt und ergänzt werden.
Ein weiterer Grund für mehrere Lücken ist, daß für Hertie und Horten zahlreiche Angaben erst ab Anfang, Mitte der siebziger Jahre zur Verfügung stehen. Ursache hierfür ist, dass die beiden Konzerne noch lange noch als GmbHs geführt wurden und daher nicht in größeren Umfang publizitätspflichtig waren. So wurde Horten erst 1968 in eine Aktiengesellschaft umgewandelt, während Hertie bis zum Verkauf an Karstadt weiterhin als GmbH geführt wurde und deshalb nicht publizitätspflichtig war. Auch diese Daten wurden durch Angaben in der Literatur ergänzt, teilweise wurden dabei auch nur zeitgenössische Schätzungen übernommen, die zumeist an den glatten Beträgen zu erkennen sind.
Aufgrund des Fehlens der Geschäftsberichte für Horten und Hertie bis Anfang, Mitte der siebziger Jahre wurde auch auf eine Auswertung dieses Quellentypus verzichtet. Ein weiterer Grund für den Verzicht auf diese Quellen war, dass auch hier immer wieder unterschiedliche Bemessungsgrundlagen selbst für die wichtigsten betriebswirtschaftlichen Kennziffern verwandt wurden. In einem Jahr wurden manchmal Beschäftigungszahlen verwandt, in denen die Beschäftigten der Kleinkaufhausketten beinhalteten, in anderen Jahren wurde wiederum nur den Umsatz der Warenhäuser wiedergegeben. (siehe als Beispiel für Hertie, wo die Beschäftigung der Bilka in einem Jahr in die Gesamtdaten einging, ein Jahr später jedoch nicht: LZ-Report 1980/1981, S. 521 bzw. 1984/1985, S. 591). In anderen Fällen gingen Immobilienumsätze in die Wert ein bzw. wurden Innenumsätze, d.h. Umsätze zwischen verschiedenen Teilen des Unternehmens anders als sonst üblich nicht mit einbezogen (diese unterschiedliche Definition der Umsatzzahlen lässt sich z.B. bei den Umsatzdaten von Karstadt in den Jahren 1990-1995 beobachten. Siehe hierzu: Handel aktuell 1990-1995).
Genau dieses Problem schuf – mehr noch als die Lücken in den Reihen – große Schwierigkeiten für die Datenzusammenstellung. Zum einen fanden sich in den Datenreports, aber auch in der Literatur Tipp- und Druckfehler, die aber meist aufgrund späterer Zahlenangaben korrigiert werden konnten.
Von größerem Gewicht war allerdings, daß die Datenreihen immer wieder voneinander abweichen, Dies ist auf verschiedene Gründe zurückzuführen. Zum einen stellen sowohl die Datenreports als auch die Literatur immer wieder verschiedene Datenreihen, die jeweils auf einer anderen Erhebungsbasis beruhen, in einer einzigen Datenreihe zusammen, ohne daß größere Brüche wahrgenommen, geschweige denn erklärt werden. Häufigster Grund ist dabei, daß die Umsätze der Warenhauskonzerne mit den eigentlichen Umsätzen der Warenhäuser vermischt werden. Zwischen beiden Umsatzgrößen zeigte sich seit den siebziger Jahren aufgrund der Diversifikation in andere Einzelhandelsbereiche (SB-Warenhäuser, Kleinpreisgeschäfte, Fachgeschäftsfilialketten etc.), den Versandhandel oder den Tourismus eine immer größere Differenz. Leider ist zumeist die Herkunft der Daten nur schlecht dokumentiert, so daß es nur durch Vergleiche möglich war, die richtigen Daten für den Konzern bzw. den Warenhausumsatz oder andere Indikatoren herauszufinden (zumeist wird in den Warenhaus-Report des Instituts für Selbstbedienung bzw. ihrer Nachfolgeinstitutionen - Deutsches Handels-Institut, EuroHandelsinstitut e.V. EHI - zumeist nur sehr unbestimmt auf die jährlichen Geschäftsberichte der Warenhauskonzerne verwiesen, ohne dass genau dokumentiert wird, welche betriebswirtschaftlichen Kennzahlen übernommen wurden. Es ist zudem zu vermuten, dass von Jahresbericht zu Jahresbericht auch Kennzahlen unterschiedlicher Definition und Berechnungsbasis zusammen in einer Datenreihe verwandt wurden).
Neben diesen offensichtlich großen Unterschieden wichen viele Datenreihen aber häufig auch nur in geringem Maße voneinander ab, etwa zwei bis vier Prozent. Diese Unterschiede sind zumeist darauf zurückzuführen, daß die einen Umsatzreihen auf Kalenderjahre, die anderen auf Geschäftsjahren beruhten oder aber daß bei den Beschäftigten einmal die durchschnittliche Beschäftigung im Jahr, ein anderes Mal die wegen des Weihnachtsgeschäftes höhere Beschäftigung am Jahresende wiedergegeben wurde (siehe als Beispiel: LZ Report, 1992/1993, S. 627 (Jahresdurchschnitt) und LZ Report, 1980/1981, S. 521).
Weitere Ursachen für die Unterschiede sind, dass manchmal für das vorhergehende Jahr nachträglich andere, leicht abweichende Zahlen wiedergegeben wurden, wahrscheinlich, weil die früheren Angaben von den Unternehmen erst vorläufig erstellt wurden und dann ein Jahr später die endgültig errechneten Umsätze oder Beschäftigungszahlen nachträglich angegeben wurden (dies ist insbesondere auf die unterschiedlichen Angaben der Geschäftsberichte der Warenhauskonzerne zurückzuführen, da dort zumeist Werte nochmals im darauf folgenden Jahr berichtigt wurden, wahrscheinlich weil die zunächst erstgenannten, aktuellen Daten nur vorläufige Werte darstellten).
Auch für zahlreiche andere betriebswirtschaftliche Kennziffern wie Umsatz pro Beschäftigten oder Umsatz pro Quadratmeter-Verkaufsfläche ändert sich in den Quellen immer wieder die Bemessungsgrundlage. Aus diesem Grund wurden nicht die Datenreihen aus den Reports oder der Literatur allein übernommen, sondern diese Kennziffern auf Basis der eigenen Datenreihen über Umsatz, Beschäftigte, Verkaufsfläche etc. zusätzlich selbst errechnet, da diese Datenreihen sich als deutlich solider darstellten.
Von größerer Bedeutung sind jedoch Unterschiede zwischen den Datenreihen, die darauf zurückzuführen sind, dass Gastronomie oder externe betriebene Supermärkte mal in die Umsatzdaten eingehen, ein anderes Mal aber nicht. So gingen z.B. die Umsätze der Supermärkte in den Horten-Warenhäuser mehrere Jahre lang Anfang der 1980er Jahre immer in die Gesamtumsätze des Hortenkonzerns ein, obgleich Horten diese bereits 1979 an die Edeka verpachtet und sich aus diesen Geschäftsbereich selber vollständig zurückzugezogen hatte. In Hortens Gesamtumsatzdaten für 1983 gingen neben den Supermärkten zudem auch die Umsätze der Essanelle Frisiersalons GmbH, der Ypsilon Geschenke Vertrieb GmbH (Geschenkartikelshop), der Webb Service GmbH (Schuhabsätze und Schüsseldienst) und der Wert der durch die Horten Reisebüro vermittelten Reisen ein. Siehe z.B. zu den Daten in: Institut für Selbstbedienung (Hrsg.), Waren- und Versandhäuser Bericht 1979 und 1983. Köln 1979 und 1983, S. 40. In einem anderen Fall wurde für die Beschäftigung nur die Gesamtzahl der Personen wiedergegeben, in anderen Daten wurden aber die Teilzeitbeschäftigten entsprechend ihrer Stundenzahl zu jeweils Vollbeschäftigen zusammenaddiert.
Aufgrund all dieser Probleme können die hier vorgelegten Daten durchaus von Datenreihen anderswo in Teilen abweichen, da kaum eine Reihe nur aus einer einzigen Quelle übernommen wurde, sondern vielmehr aus verschiedenen zusammengestellt wurde. Da diese Zusammenstellungen zudem sehr konservativ erstellt wurde, – so wurden einzelne hohe Werte als Ausreißer in einzelnen Jahren zugunsten anderer niedriger Angaben ausgetauscht –, ist es möglich, dass die Datenreihen eine etwas zu kontinuierliche Entwicklung widerspiegeln. Diese möglichen Fehler wurden vom Verfasser jedoch in Kauf genommen, da es für die Analyse der langjährigen Trends weniger auf die Entwicklung von einem Jahr zum anderen Jahr ankam. Zudem kann auch anhand der konservativ erstellten Datenreihen durchaus die konjunkturelle Wirtschaftsentwicklung der Bundesrepublik wieder erkannt werden. Insgesamt erscheinen die so gewonnenen Datenreihen jedoch verlässlich genug für detaillierte Analysen zur Entwicklung der Warenhausbranche in der Bundesrepublik nach 1950“.
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Objective breakdown of the data tables:
A.01: Der Gesamtumsatz der Warenhäuser (1949-2004)
A. 02: Der Umsatz der Warenhausunternehmen, in Mio. DM (1949-2007)
A. 03: Betriebswirtschaftliche Ergebnisse der Warenhausunternehmen (1949-2005)
A.04: Die Jahresüberschüsse und Umsatzrenditen der Warenhausunternehmen (1969-2002)
A.05: Die Sortimentsstruktur der Warenhäuser (1949-1992)
Archival date: Januar 2012
Year of online publication: 2010
Editor in GESIS: Jürgen Sensch
Version: Version 1.0.0
Access class: A