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- SIMon: Social Indicators Monitor 1950-2013
- Demonstrationsbeispiele
Studien Zeitreihen |
ZA 8487 | Arbeit | Boll, Friedhelm, Arbeitskämpfe und Gewerkschaften in Deutschland, England und Frankreich. Streiks und Streikwellen 1870 bis 1913 im Vergleich. |
135 Zeitreihen (1870 - 1949) 11 Tabellen |
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Bibliographische Angaben
Studiennummer: ZA 8487
Studientitel: Arbeitskämpfe und Gewerkschaften in Deutschland, England und Frankreich. Streiks und Streikwellen 1870 bis 1913 im Vergleich.
Erhebungs- bzw. Untersuchungszeitraum: 1870 - 1949
Primärforscher: Boll, Friedhelm
Veröffentlichung (gedruckte Veröffentlichung): Boll, F., 1992: Arbeitskämpfe und Gewerkschaften in Deutschland, England und Frankreich: ihre Entwicklung vom 19. zum 20. Jahrhundert. Bonn: Dietz.
Empfohlene Zitation (Datensatz):
Boll, Friedhelm, (1992 [2011]) Arbeitskämpfe und Gewerkschaften in Deutschland, England und Frankreich. Streiks und Streikwellen 1870 bis 1913 im Vergleich.
Daten entnommen aus:
GESIS Datenarchiv, Köln. histat.
Studiennummer 8487
Datenfile Version 1.0.0
Studientitel: Arbeitskämpfe und Gewerkschaften in Deutschland, England und Frankreich. Streiks und Streikwellen 1870 bis 1913 im Vergleich.
Erhebungs- bzw. Untersuchungszeitraum: 1870 - 1949
Primärforscher: Boll, Friedhelm
Veröffentlichung (gedruckte Veröffentlichung): Boll, F., 1992: Arbeitskämpfe und Gewerkschaften in Deutschland, England und Frankreich: ihre Entwicklung vom 19. zum 20. Jahrhundert. Bonn: Dietz.
Empfohlene Zitation (Datensatz):
Boll, Friedhelm, (1992 [2011]) Arbeitskämpfe und Gewerkschaften in Deutschland, England und Frankreich. Streiks und Streikwellen 1870 bis 1913 im Vergleich.
Daten entnommen aus:
GESIS Datenarchiv, Köln. histat.
Studiennummer 8487
Datenfile Version 1.0.0
Inhalt der Studie
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Studienbeschreibung:
„Streikwellen signalisieren in besonderer Weise die Konflikthaftigkeit des Industrialisierungsprozesses und den Regelungsbedarf nicht nur der industriellen Arbeitsbeziehungen, sondern des gesamten Gesellschaftssystems. Streikwellen treten periodisch auf und sind von organisatorisch innovativen, auch spontanen, vielfach euphorischem Protesthandeln geprägt und haben sich nicht zuletzt durch die Produktion symbolischer Kampf- und Ausdrucksformen besonders tief in das Bewusstsein und die Verkehrsformen der Arbeiterschaft eingegraben … Mit der vorgelegten Studie wird der Versuch unternommen Umfang, Bedeutung und innere Dynamik der europäischen Arbeitskämpfe um 1890 herauszuarbeiten , die ein neues, internationales Zusammengehörigkeitsgefühl breiter Arbeiterkreise und den organisatorischen Durchbruch der Gewerkschaften Deutschlands, Frankreichs und auch das des ‚new unionism‘ in England bewirkt oder zumindest mit bewirkt haben. Angesichts der überraschenden Parallelität dieser Entwicklungen einerseits und der außerordentlichen Divergenz der politischen und gewerkschaftlichen Systeme einerseits drängt sich die Frage auf wie es zu einer derart vergleichbaren, parallel verlaufenden Streik- und Organisationswelle kommen konnte, welche Gemeinsamkeiten aus dem zunächst konstatierten Nebeneinander quasi naturwürdig entstanden oder durch politisches Handeln geschaffen wurden und wie die Bewegungen durch ihre nationalstaatliche Eingrenzung wieder auseinanderfallen“ (Boll, a. a. O., S. 62 f). Leitfrage der Untersuchung ist die sich während dieser Streikwelle vollziehende oder durch sie beschleunigte Syndikalisierung, d.h. die gewerkschaftliche Einbindung des Streiks. Daran sollen die nationalen, regionalen oder branchenspezifischen Streikverläufe gemessen werden. Ausgangspunkt der Überlegungen im ersten Kapitel („I. Nationale Konfliktmuster und internationale Trends. Streiks und Streikwellen im Vergleich“) sind die unterschiedlichen Konzeptualisierungen der nationalen Arbeiterbewegungen, die der Streikwellen für England und Frankreich und die des kontinuierlichen Formwandels des Arbeitskampfes in Deutschland. Das Kapitel stützt sich auf statistisches Material, das in drei Übersichten - Deutschland, England und Frankreich - im Anhang der Untersuchung wiedergegeben ist (Variablen: Anzahl der Streiks, Beteiligte, Gewerkschaftsmitglieder). Zahlreiche Tabellen in dem ersten Kapitel ergänzen diese Länderübersichten. Die vorliegende Datenauswahl in HISTAT beruht ausschließlich auf Tabellen aus dem Anhang und den Tabellen in dem ersten Kapitel, die international vergleichend die Streiks und Streikwellen empirisch belegen.
„Streikwellen signalisieren in besonderer Weise die Konflikthaftigkeit des Industrialisierungsprozesses und den Regelungsbedarf nicht nur der industriellen Arbeitsbeziehungen, sondern des gesamten Gesellschaftssystems. Streikwellen treten periodisch auf und sind von organisatorisch innovativen, auch spontanen, vielfach euphorischem Protesthandeln geprägt und haben sich nicht zuletzt durch die Produktion symbolischer Kampf- und Ausdrucksformen besonders tief in das Bewusstsein und die Verkehrsformen der Arbeiterschaft eingegraben … Mit der vorgelegten Studie wird der Versuch unternommen Umfang, Bedeutung und innere Dynamik der europäischen Arbeitskämpfe um 1890 herauszuarbeiten , die ein neues, internationales Zusammengehörigkeitsgefühl breiter Arbeiterkreise und den organisatorischen Durchbruch der Gewerkschaften Deutschlands, Frankreichs und auch das des ‚new unionism‘ in England bewirkt oder zumindest mit bewirkt haben. Angesichts der überraschenden Parallelität dieser Entwicklungen einerseits und der außerordentlichen Divergenz der politischen und gewerkschaftlichen Systeme einerseits drängt sich die Frage auf wie es zu einer derart vergleichbaren, parallel verlaufenden Streik- und Organisationswelle kommen konnte, welche Gemeinsamkeiten aus dem zunächst konstatierten Nebeneinander quasi naturwürdig entstanden oder durch politisches Handeln geschaffen wurden und wie die Bewegungen durch ihre nationalstaatliche Eingrenzung wieder auseinanderfallen“ (Boll, a. a. O., S. 62 f). Leitfrage der Untersuchung ist die sich während dieser Streikwelle vollziehende oder durch sie beschleunigte Syndikalisierung, d.h. die gewerkschaftliche Einbindung des Streiks. Daran sollen die nationalen, regionalen oder branchenspezifischen Streikverläufe gemessen werden. Ausgangspunkt der Überlegungen im ersten Kapitel („I. Nationale Konfliktmuster und internationale Trends. Streiks und Streikwellen im Vergleich“) sind die unterschiedlichen Konzeptualisierungen der nationalen Arbeiterbewegungen, die der Streikwellen für England und Frankreich und die des kontinuierlichen Formwandels des Arbeitskampfes in Deutschland. Das Kapitel stützt sich auf statistisches Material, das in drei Übersichten - Deutschland, England und Frankreich - im Anhang der Untersuchung wiedergegeben ist (Variablen: Anzahl der Streiks, Beteiligte, Gewerkschaftsmitglieder). Zahlreiche Tabellen in dem ersten Kapitel ergänzen diese Länderübersichten. Die vorliegende Datenauswahl in HISTAT beruht ausschließlich auf Tabellen aus dem Anhang und den Tabellen in dem ersten Kapitel, die international vergleichend die Streiks und Streikwellen empirisch belegen.
Methodologie
Untersuchungsgebiet:
Deutschland, England und Frankreich, 1870 bis 1913.
Deutschland, England und Frankreich, 1870 bis 1913.
Quellentypen:
Ungedruckte Quellen (Archivmaterial). Gedruckte Quellen: Rechenschaftsberichte; amtliche und gewerkschaftliche Statistiken; Streikberichte; Statistische Jahrbücher; Zeitungen und Zeitschriften.
Ungedruckte Quellen (Archivmaterial). Gedruckte Quellen: Rechenschaftsberichte; amtliche und gewerkschaftliche Statistiken; Streikberichte; Statistische Jahrbücher; Zeitungen und Zeitschriften.
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Verwendete Quellen (ausführliches Verzeichnis):
Siehe auch das Quellenverzeichnis in dem beigefügten PDF – Dokument (S. 639 – 645).
Eine Kommentierung der generellen Quellenlage ist in dem beigefügten PDF – Dokument aufgenommen (siehe S. 29 – 41).
Quellenangaben zu den einzelnen Tabellen:
(A) Tabellen aus dem Anhang
Zitat aus Boll, a.a.O., S. 637 – 638.
Tabelle A.01 England:
„Die Daten für Streiks, direkt Beteiligte und Gewerkschaftsmitglieder sind entnommen: Cronin, Industrial Conflict in Modern Britain, Anhang, sowie ders., Streiks und gewerkschaftliche Organisationsschritte, S. 82. Bei den Streiks 1870-1879 handelt es sich um die 1880 angefertigte Sammlung von Bevan. Die Gewerkschaftsmitgliedszahlen für 1871-1886 beruhen auf den Angaben der bei den Kongressen des Trade Union Congress vertretenen Verbänden. Die z. T. extremen Schwankungen erklären sich aus dieser Herkunft. Nicht jeder Verband ließ sich jährlich beim TUC vertreten. Ab 1887 handelt es sich um die Daten der Reports on Trade Unions.
Tabelle A.02 Frankreich:
Die französischen Datenreihen sind entnommen: Perrot, Grève, S. 51, 447. Für die Streiks und die Beteiligten der Jahre 1870-1890 basieren sie auf den Forschungen Perrots, ab 1891 auf SG.
Tabelle A.03 Deutschland:
Die Serien der Streiks und Aussperrungen wurde zusammengestellt nach den bei Tenfelde/Volkmann (Hrsg.), Streik, Anhang, mitgeteilten Datenreihen. Diese basieren für die Jahre 1871-1888 auf den jüngeren Fallsammlungen von Machtan (bis 1875), Milles (bis 1882) und Strenz/Thümmler (bis 1888). Da die letztere Erhebung für 1889/90 eindeutig zu niedrig liegt, wurde für diese beiden Jahre die Umfrageergebnisse des Reichskanzlers (siehe Tab. 102) aufgeteilt auf zwei Jahre eingesetzt. Für 1891 wurde der halbe Wert der Gewerkschaftsstatistik, für 1892-1898 die Statistik der Gewerkschaften verwandt. 1899-1913 gibt die Daten der Reichsstatistik wieder.
Die Serie der Beteiligten umfasst für 1871-1875 die Daten von Machtan, 1889-1898 umfasst die für Preußen, Bayern und Hamburg bekannten Werte (siehe Tab. 51). Ab 1899 wurde die Reichsstatistik verwandt, die sowohl bei Tenfelde/Volkmann (Hrsg.), Streik, Anhang, wie auch in: Statistik des Deutschen Reichs, Bd. 280, wiedergegeben ist.
Für die Serie der Gewerkschaftsmitglieder wurde auf die jüngste Zusammenstellung von Schneider, Kleine Geschichte der Gewerkschaften, S. 493 f., zurückgegriffen, wobei die Daten der Freien, Hirsch-Dunkerschen und der christlichen Gewerkschaften zusammengefasst wurden.
Datenreihen der Arbeitskämpfe, direkt und indirekt Beteiligten, Ausfalltage und der nichtagrarische Lohnabhängigen (pro Jahr) bietet jetzt auch Flora u. a., State, Economy, and Society II“.
(B) Nationale Konfliktmuster und internationale Trends: Streiks und Streikwellen im Vergleich
Zu den Tabellen B.01 und B.02:
Berechnet nach den Tabellen im Anhang (siehe Quellenangaben zu den Tabellen A.01 – A.03) und nach Peter Flora u.a., State, Economy, and Society II. Flora gibt auch eine nach einheitlichen Kriterien interpolierte Datenreihe der Anzahl der Lohnabhängigen (ohne Landwirtschaft) wieder. Zum Zwecke der besseren Vergleichbarkeit wurde auf diese Zeitreihe zurückgegriffen, wobei die Stichjahre 1907, 1924 und 1962 als repräsentativ für die jeweilige Zeitspanne angenommen wurden.
Die Zahlen der Lohnabhängigen betragen danach:
- für England (jeweils in 1000): 13.093 (1907), 14184 (1924) , 21.127 (1962);
- für Frankreich: 7.389 (1907), 9389 (1924), 13.044 (1962);
- für Deutschland: 14.898 (1907), 18.496 (1924), 20.327 (1962).
Die Anzahl der verlorenen Arbeitstage wurde im deutschen Fall nach der genaueren Gewerkschaftsstatistik berechnet, die diesen Wert für 74,6% der direkt Beteiligten auswirft. Die Gesamtsumme der Ausfalltage wurde daher hochgerechnet, indem die Zahl der Gewerkschaftsstatistik um 25,4% auf 100% erhöht wurde. Die Daten der Gewerkschaftsstatistik wie die der Reichsstatistik sind abgedruckt bei Tenfelde/Volkmann (Hrsg.), Streik, Anhang.
Tabelle B.03:
Berechnet nach Cronin, Industrial Conflict, S.206, 209; Perrot, Grève, S.399 ff. und SG 1891 ff; Statistik des Deutschen Reichs, Bd. 282, Berlin 1917, S. 17. Zum Zuschnitt der Branchen siehe Tabelle 9.
Tabelle B.04:
Berechnet nach Angaben von Machtan, Dokumentation, S. 487-493.
Tabelle B.05:
Frankreich: Perrot, Grève, S. 51, 66. Deutsches Reich: für 1872/73 berechnet nach Machtan, Dokumentation, S. 488 f. 1889-1912: Dauer berechnet nach der Gewerkschaftsstatistik Correspondenzblatt 1913,Statistische Beilage Nr. 7, S. 249. Erfolgsrate berechnet nach Umfrage des Reichskanzlers 1889/90 im Anhang sowie Statistik des Deutschen Reichs. Großbritannien: 1889/90 in RSL 1890, S. 17, 1908-13: Cronin, Industrial Conflict, S.220 ff., und für die Dauer British Labour Statistics 1886-1968, S. 396.
Tabelle B.06:
Wie in Tab. B.01. Beschäftigte nach Bairoch, La population active et sa structure (jeweils ohne Landwirtschaft). Es wurde immer die jeweils nächstliegende Berufszählung verwandt.
Siehe auch das Quellenverzeichnis in dem beigefügten PDF – Dokument (S. 639 – 645).
Eine Kommentierung der generellen Quellenlage ist in dem beigefügten PDF – Dokument aufgenommen (siehe S. 29 – 41).
Quellenangaben zu den einzelnen Tabellen:
(A) Tabellen aus dem Anhang
Zitat aus Boll, a.a.O., S. 637 – 638.
Tabelle A.01 England:
„Die Daten für Streiks, direkt Beteiligte und Gewerkschaftsmitglieder sind entnommen: Cronin, Industrial Conflict in Modern Britain, Anhang, sowie ders., Streiks und gewerkschaftliche Organisationsschritte, S. 82. Bei den Streiks 1870-1879 handelt es sich um die 1880 angefertigte Sammlung von Bevan. Die Gewerkschaftsmitgliedszahlen für 1871-1886 beruhen auf den Angaben der bei den Kongressen des Trade Union Congress vertretenen Verbänden. Die z. T. extremen Schwankungen erklären sich aus dieser Herkunft. Nicht jeder Verband ließ sich jährlich beim TUC vertreten. Ab 1887 handelt es sich um die Daten der Reports on Trade Unions.
Tabelle A.02 Frankreich:
Die französischen Datenreihen sind entnommen: Perrot, Grève, S. 51, 447. Für die Streiks und die Beteiligten der Jahre 1870-1890 basieren sie auf den Forschungen Perrots, ab 1891 auf SG.
Tabelle A.03 Deutschland:
Die Serien der Streiks und Aussperrungen wurde zusammengestellt nach den bei Tenfelde/Volkmann (Hrsg.), Streik, Anhang, mitgeteilten Datenreihen. Diese basieren für die Jahre 1871-1888 auf den jüngeren Fallsammlungen von Machtan (bis 1875), Milles (bis 1882) und Strenz/Thümmler (bis 1888). Da die letztere Erhebung für 1889/90 eindeutig zu niedrig liegt, wurde für diese beiden Jahre die Umfrageergebnisse des Reichskanzlers (siehe Tab. 102) aufgeteilt auf zwei Jahre eingesetzt. Für 1891 wurde der halbe Wert der Gewerkschaftsstatistik, für 1892-1898 die Statistik der Gewerkschaften verwandt. 1899-1913 gibt die Daten der Reichsstatistik wieder.
Die Serie der Beteiligten umfasst für 1871-1875 die Daten von Machtan, 1889-1898 umfasst die für Preußen, Bayern und Hamburg bekannten Werte (siehe Tab. 51). Ab 1899 wurde die Reichsstatistik verwandt, die sowohl bei Tenfelde/Volkmann (Hrsg.), Streik, Anhang, wie auch in: Statistik des Deutschen Reichs, Bd. 280, wiedergegeben ist.
Für die Serie der Gewerkschaftsmitglieder wurde auf die jüngste Zusammenstellung von Schneider, Kleine Geschichte der Gewerkschaften, S. 493 f., zurückgegriffen, wobei die Daten der Freien, Hirsch-Dunkerschen und der christlichen Gewerkschaften zusammengefasst wurden.
Datenreihen der Arbeitskämpfe, direkt und indirekt Beteiligten, Ausfalltage und der nichtagrarische Lohnabhängigen (pro Jahr) bietet jetzt auch Flora u. a., State, Economy, and Society II“.
(B) Nationale Konfliktmuster und internationale Trends: Streiks und Streikwellen im Vergleich
Zu den Tabellen B.01 und B.02:
Berechnet nach den Tabellen im Anhang (siehe Quellenangaben zu den Tabellen A.01 – A.03) und nach Peter Flora u.a., State, Economy, and Society II. Flora gibt auch eine nach einheitlichen Kriterien interpolierte Datenreihe der Anzahl der Lohnabhängigen (ohne Landwirtschaft) wieder. Zum Zwecke der besseren Vergleichbarkeit wurde auf diese Zeitreihe zurückgegriffen, wobei die Stichjahre 1907, 1924 und 1962 als repräsentativ für die jeweilige Zeitspanne angenommen wurden.
Die Zahlen der Lohnabhängigen betragen danach:
- für England (jeweils in 1000): 13.093 (1907), 14184 (1924) , 21.127 (1962);
- für Frankreich: 7.389 (1907), 9389 (1924), 13.044 (1962);
- für Deutschland: 14.898 (1907), 18.496 (1924), 20.327 (1962).
Die Anzahl der verlorenen Arbeitstage wurde im deutschen Fall nach der genaueren Gewerkschaftsstatistik berechnet, die diesen Wert für 74,6% der direkt Beteiligten auswirft. Die Gesamtsumme der Ausfalltage wurde daher hochgerechnet, indem die Zahl der Gewerkschaftsstatistik um 25,4% auf 100% erhöht wurde. Die Daten der Gewerkschaftsstatistik wie die der Reichsstatistik sind abgedruckt bei Tenfelde/Volkmann (Hrsg.), Streik, Anhang.
Tabelle B.03:
Berechnet nach Cronin, Industrial Conflict, S.206, 209; Perrot, Grève, S.399 ff. und SG 1891 ff; Statistik des Deutschen Reichs, Bd. 282, Berlin 1917, S. 17. Zum Zuschnitt der Branchen siehe Tabelle 9.
Tabelle B.04:
Berechnet nach Angaben von Machtan, Dokumentation, S. 487-493.
Tabelle B.05:
Frankreich: Perrot, Grève, S. 51, 66. Deutsches Reich: für 1872/73 berechnet nach Machtan, Dokumentation, S. 488 f. 1889-1912: Dauer berechnet nach der Gewerkschaftsstatistik Correspondenzblatt 1913,Statistische Beilage Nr. 7, S. 249. Erfolgsrate berechnet nach Umfrage des Reichskanzlers 1889/90 im Anhang sowie Statistik des Deutschen Reichs. Großbritannien: 1889/90 in RSL 1890, S. 17, 1908-13: Cronin, Industrial Conflict, S.220 ff., und für die Dauer British Labour Statistics 1886-1968, S. 396.
Tabelle B.06:
Wie in Tab. B.01. Beschäftigte nach Bairoch, La population active et sa structure (jeweils ohne Landwirtschaft). Es wurde immer die jeweils nächstliegende Berufszählung verwandt.
Mehr
Anmerkungen:
Zur Quellenlage, zu den Lücken der statistischen Grundlage und zum Forschungsstand siehe auch das beigefügte PDF – Dokument (S. 29 – 74).
Zur Vergleichbarkeit der Streikstatistiken (Tabelle A.01 bis A.03):
Zitat aus Boll, a.a.O., S. 637 f:
„Jede Streikstatistik ist lückenhaft, wobei die Anfangsjahre ohne Zweifel die größten Unsicherheiten enthielten. Darüber hinaus sind die Definitionen von Streik und Aussperrung sowie die Kriterien für die Aufnahme in die staatliche Statistik je nach Land und innerhalb der Länder je nach Zeitepoche verschieden. England und Frankreich haben anfängliche Versuche, eine eigene Statistik für Aussperrungen aufzunehmen, rasch aufgegeben, da die Konfliktparteien sich oft nicht über den Charakter eines Arbeitskampfes einigen konnten. Die deutsche Reichsstatistik zählt nur die Arbeitskämpfe als Aussperrungen, die von Arbeitgeberseite begonnen wurden. Die Gewerkschaftsstatistik folgt der Bewertung durch die Einzelverbände. Auf Grund dieser Unterschiede wird in englischen und französischen Statistiken nur von Streik gesprochen, auch wenn Aussperrungen mit gemeint sind. Die hier wiedergegebenen Tabellen umfassen daher grundsätzlich beides, Streiks wie Aussperrungen.
Die englische Statistik enthält nur Streiks von mindestens 10 Teilnehmern oder 100 verlorenen Arbeits-tagen. Die französische Statistik schloss sich dieser Regelung weitgehend an. In der deutschen Reichsstatistik werden alle Arbeitseinstellungen ab 2 Personen unabhängig von der Dauer des Ausstandes erfasst. Trotz dieser Unterschiede in der Streikdefinition wurde die deutsche Reichsstatistik in vielen Fällen als Vergleichsdatensatz ohne Veränderung benutzt, um eine mögliche Vergleichbarkeit mit anderen deutschen Streikstudien zu gewährleisten.
Der Anteil der pro Jahr beendeten Streiks mit weniger als 11 Beteiligten lag bei ca. 20 %. Die Schwankungsbreite betrug 22,1% (1900), 24,4 % (1904) und 16,5 % (1907). In den Jahren der Streikwelle stieg auch die Zahl der Minimalstreiks (bis 10 Beteiligte) an: 1905 lag ihr Anteil bei 21,9 %, 1910 bei 21,2 %. Der Anteil dieser Kämpfe an der Zahl der Beteiligten war jedoch gering. Im Jahrfünft 1899-1904 lag er bei 2,4 % aller Streikenden, 1905-1909 bei 1,3 %.
Berücksichtigt man diese Unterschiede im Vergleich mit England und Frankreich, so ändert dies an der in Tabelle 3 wiedergegebenen Streiktypologie kaum etwas. Unter Abzug von 20 % der Streiks und 2 % der Streikenden kamen in Deutschland nicht 109 Beteiligte auf einen Arbeitskampf, sondern 119. Dennoch blieb Deutschland das Land mit der bei weitem niedrigsten durchschnittlichen Arbeitskampfbeteiligung vor 1914 (siehe Tab. A.03).
Die Berechnung der Ausfalltage der Arbeitskämpfe unterliegt ähnlich großen Unterschieden. Während die englischen und französischen Erhebungsbehörden bemüht waren, die genaue Dauer und die von Woche zu Woche wechselnde Zahl der direkt Beteiligten differenziert aufzunehmen, verfuhr die Reichsstatistik nach einer Pauschalmethode.
Es wurde nur die sogenannte Höchstzahl der gleichzeitig Ausständigen registriert und mit der Gesamtdauer in Tagen multipliziert. Die dadurch zustande gekommene „Rechnungsziffer" lag naturgemäß über der realen Zahl der Ausfall- oder Streiktage.
Berechnet man nun die Dauer der Arbeitskämpfe nach der Methode Ausfalltage pro direkt Beteiligte, so musste die weit üb erhöhte Rechnungsziffer auch zu einer überlangen Streikdauer führen. Ein differenzierter Vergleich von Reichs- und Gewerkschaftsstatistik mag dies verdeutlichen. Während die Gewerkschaftsstatistik bei den Arbeitskämpfen etwa 98,0 % der Reichsstatistik registrierte, bei den direkt Beteiligten 91,4 %, lag ihr Wert für die Ausfalltage bei Streiks nur bei 47,0 %, für Aussperrungen bei 54,4 % des Wertes der Reichsstatistik (jeweils bezogen auf die Jahre 1900-1914).
Demnach betrug die Dauer der Arbeitskämpfe berechnet nach der Zahl der Ausfalltage pro Beteiligten (an Streik und Aussperrungen) nach der Reichsstatistik 32,8 Tage, nach der Gewerkschaftsstatistik 21,1 Tage. Daher wurde der realistischeren Gewerkschaftsstatistik der Vorzug gegeben für die Berechnung der Dauer der Arbeitskämpfe“.
Zur Quellenlage, zu den Lücken der statistischen Grundlage und zum Forschungsstand siehe auch das beigefügte PDF – Dokument (S. 29 – 74).
Zur Vergleichbarkeit der Streikstatistiken (Tabelle A.01 bis A.03):
Zitat aus Boll, a.a.O., S. 637 f:
„Jede Streikstatistik ist lückenhaft, wobei die Anfangsjahre ohne Zweifel die größten Unsicherheiten enthielten. Darüber hinaus sind die Definitionen von Streik und Aussperrung sowie die Kriterien für die Aufnahme in die staatliche Statistik je nach Land und innerhalb der Länder je nach Zeitepoche verschieden. England und Frankreich haben anfängliche Versuche, eine eigene Statistik für Aussperrungen aufzunehmen, rasch aufgegeben, da die Konfliktparteien sich oft nicht über den Charakter eines Arbeitskampfes einigen konnten. Die deutsche Reichsstatistik zählt nur die Arbeitskämpfe als Aussperrungen, die von Arbeitgeberseite begonnen wurden. Die Gewerkschaftsstatistik folgt der Bewertung durch die Einzelverbände. Auf Grund dieser Unterschiede wird in englischen und französischen Statistiken nur von Streik gesprochen, auch wenn Aussperrungen mit gemeint sind. Die hier wiedergegebenen Tabellen umfassen daher grundsätzlich beides, Streiks wie Aussperrungen.
Die englische Statistik enthält nur Streiks von mindestens 10 Teilnehmern oder 100 verlorenen Arbeits-tagen. Die französische Statistik schloss sich dieser Regelung weitgehend an. In der deutschen Reichsstatistik werden alle Arbeitseinstellungen ab 2 Personen unabhängig von der Dauer des Ausstandes erfasst. Trotz dieser Unterschiede in der Streikdefinition wurde die deutsche Reichsstatistik in vielen Fällen als Vergleichsdatensatz ohne Veränderung benutzt, um eine mögliche Vergleichbarkeit mit anderen deutschen Streikstudien zu gewährleisten.
Der Anteil der pro Jahr beendeten Streiks mit weniger als 11 Beteiligten lag bei ca. 20 %. Die Schwankungsbreite betrug 22,1% (1900), 24,4 % (1904) und 16,5 % (1907). In den Jahren der Streikwelle stieg auch die Zahl der Minimalstreiks (bis 10 Beteiligte) an: 1905 lag ihr Anteil bei 21,9 %, 1910 bei 21,2 %. Der Anteil dieser Kämpfe an der Zahl der Beteiligten war jedoch gering. Im Jahrfünft 1899-1904 lag er bei 2,4 % aller Streikenden, 1905-1909 bei 1,3 %.
Berücksichtigt man diese Unterschiede im Vergleich mit England und Frankreich, so ändert dies an der in Tabelle 3 wiedergegebenen Streiktypologie kaum etwas. Unter Abzug von 20 % der Streiks und 2 % der Streikenden kamen in Deutschland nicht 109 Beteiligte auf einen Arbeitskampf, sondern 119. Dennoch blieb Deutschland das Land mit der bei weitem niedrigsten durchschnittlichen Arbeitskampfbeteiligung vor 1914 (siehe Tab. A.03).
Die Berechnung der Ausfalltage der Arbeitskämpfe unterliegt ähnlich großen Unterschieden. Während die englischen und französischen Erhebungsbehörden bemüht waren, die genaue Dauer und die von Woche zu Woche wechselnde Zahl der direkt Beteiligten differenziert aufzunehmen, verfuhr die Reichsstatistik nach einer Pauschalmethode.
Es wurde nur die sogenannte Höchstzahl der gleichzeitig Ausständigen registriert und mit der Gesamtdauer in Tagen multipliziert. Die dadurch zustande gekommene „Rechnungsziffer" lag naturgemäß über der realen Zahl der Ausfall- oder Streiktage.
Berechnet man nun die Dauer der Arbeitskämpfe nach der Methode Ausfalltage pro direkt Beteiligte, so musste die weit üb erhöhte Rechnungsziffer auch zu einer überlangen Streikdauer führen. Ein differenzierter Vergleich von Reichs- und Gewerkschaftsstatistik mag dies verdeutlichen. Während die Gewerkschaftsstatistik bei den Arbeitskämpfen etwa 98,0 % der Reichsstatistik registrierte, bei den direkt Beteiligten 91,4 %, lag ihr Wert für die Ausfalltage bei Streiks nur bei 47,0 %, für Aussperrungen bei 54,4 % des Wertes der Reichsstatistik (jeweils bezogen auf die Jahre 1900-1914).
Demnach betrug die Dauer der Arbeitskämpfe berechnet nach der Zahl der Ausfalltage pro Beteiligten (an Streik und Aussperrungen) nach der Reichsstatistik 32,8 Tage, nach der Gewerkschaftsstatistik 21,1 Tage. Daher wurde der realistischeren Gewerkschaftsstatistik der Vorzug gegeben für die Berechnung der Dauer der Arbeitskämpfe“.
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Sachliche Untergliederung der Datentabellen:
A. Tabellen aus dem Anhang
A.01 Streiks, direkt Beteiligte und Gewerkschaftsmitglieder in England (1870-1913)
A.02 Streiks, direkt Beteiligte und Gewerkschaftsmitglieder in Frankreich (1870-1913)
A.03 Streiks, direkt Beteiligte und Gewerkschaftsmitglieder in Deutschland (1870-1913)
B. Nationale Konfliktmuster und internationale Trends: Streiks und Streikwellen im Vergleich
B.01 Arbeitskampftypologie, Angaben jeweils pro Jahr (1899-1975)
B.02 Anzahl der Arbeitskämpfe, der direkt Beteiligten und der Ausfalltage pro Jahr in England, Frankreich und Deutschland (1888-1914)
B.03a Branchengliederung der Streikenden I: England, Frankreich und Deutschland (1888-1914)
B.03b Branchengliederung der Streikenden II: England, Frankreich und Deutschland (1888-1914)
B.04 Beteiligung, Dauer und Erfolgsraten in Deutschland (1871-1875)
B.05 Dauer und Erfolgsraten in Streikwellen in England, Frankreich und Deutschland, Minima und Maxima (1870-1913)
B.06 Häufigkeit und Beteiligung in Streikwellen in England, Frankreich und Deutschland (1870-1919)
B.07 Anteil der Wirtschaftszweige an den Streikwellen in England, Frankreich und Deutschland (1899-1914)
A. Tabellen aus dem Anhang
A.01 Streiks, direkt Beteiligte und Gewerkschaftsmitglieder in England (1870-1913)
A.02 Streiks, direkt Beteiligte und Gewerkschaftsmitglieder in Frankreich (1870-1913)
A.03 Streiks, direkt Beteiligte und Gewerkschaftsmitglieder in Deutschland (1870-1913)
B. Nationale Konfliktmuster und internationale Trends: Streiks und Streikwellen im Vergleich
B.01 Arbeitskampftypologie, Angaben jeweils pro Jahr (1899-1975)
B.02 Anzahl der Arbeitskämpfe, der direkt Beteiligten und der Ausfalltage pro Jahr in England, Frankreich und Deutschland (1888-1914)
B.03a Branchengliederung der Streikenden I: England, Frankreich und Deutschland (1888-1914)
B.03b Branchengliederung der Streikenden II: England, Frankreich und Deutschland (1888-1914)
B.04 Beteiligung, Dauer und Erfolgsraten in Deutschland (1871-1875)
B.05 Dauer und Erfolgsraten in Streikwellen in England, Frankreich und Deutschland, Minima und Maxima (1870-1913)
B.06 Häufigkeit und Beteiligung in Streikwellen in England, Frankreich und Deutschland (1870-1919)
B.07 Anteil der Wirtschaftszweige an den Streikwellen in England, Frankreich und Deutschland (1899-1914)
Bearbeitungshinweise
Datum der Archivierung: März 2011
Jahr der Online-Publikation: 1992
Bearbeiter in GESIS: Maren Hegewald/Jürgen Sensch
Version:Version 1.0.0
Zugangsklasse: A
Jahr der Online-Publikation: 1992
Bearbeiter in GESIS: Maren Hegewald/Jürgen Sensch
Version:Version 1.0.0
Zugangsklasse: A
Materialien zur Studie
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