Studiennummer: ZA 8155
Studientitel: Das westeuropäische Wirtschaftswachstum nach dem Zweiten Weltkrieg. Eine Analyse unter besonderer Berücksichtigung der Planification und der Sozialen Marktwirtschaft.
Erhebungs- bzw. Untersuchungszeitraum: 1960 - 1976
Primärforscher: Bittner, Thomas
Veröffentlichung (gedruckte Veröffentlichung): Bittner, Thomas: Das westeuropäische Wirtschaftswachstum nach dem Zweiten Weltkrieg: Eine Analyse unterbesonderer Berücksichtigung der Planification und der Sozialen Marktwirtschaft, Münster: LIT Verlag, 2001.
Empfohlene Zitation (Datensatz):
Bittner, Thomas, (2001 [2003]) Das westeuropäische Wirtschaftswachstum nach dem Zweiten Weltkrieg. Eine Analyse unter besonderer Berücksichtigung der Planification und der Sozialen Marktwirtschaft.
Daten entnommen aus:
GESIS Datenarchiv, Köln. histat.
Studiennummer 8155
Datenfile Version 1.0.0
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Studienbeschreibung:
Das aktuell wachsende Interesse an dem Wachstum der westeuropäischen Wirtschaften zwischen dem Ende des Zweiten Weltkrieges und der ersten Erdölkrise 1973 hängt in erster Linie mit dem Ende des Kalten Krieges und der darauf folgenden Nachfrage nach Lösungsansätzen für die ökonomischen Probleme der mittel- und osteuropäischen Transformationsländer zusammen. Es wurde und wird diskutiert, inwieweit sich Lehren aus dem erfolgreichen Wiederaufbau der westeuropäischen Wirtschaften ziehen ließen. Ein besonderes Interesse besaß hierbei der Wiederaufbau Westdeutschlands, eng einhergehend mit dem Prinzip der Sozialen Marktwirtschaft. Deshalb wird immer wieder der Transfer der zeitgenössischen Wirtschaftspolitik auf aktuelle Probleme gefordert. Die Rückbesinnung auf die Soziale Marktwirtschaft und der Ruf nach einem neuen Marshall-Plan sind nur zwei Beispiele hierfür. Solche Empfehlungen implizieren die Vorstellung, dass sich der westeuropäische Nachkriegsboom im Wesentlichen auf eine erfolgreiche Wirtschaftspolitik zurückführen lässt. Die Gleichsetzung der Preis- und Währungsreform mit dem Konzept der Sozialen Marktwirtschaft und der als ‚Wirtschaftswunder’ empfundene Wiederaufbau Westdeutschlands legten es nahe, aus der wirtschaftshistorischen Erfahrung Rezepte für zeitgenössische Problemfelder zu entwickeln. Bevor jedoch über Transfermöglichkeiten wirtschaftspolitischer Maßnahmen spekuliert werden kann, gilt es zu prüfen, auf welche Ursachen der Wachstumsboom der fünfziger und sechziger Jahre zurückzuführen ist. Dies wird von dem Autor als vorrangiges Ziel seiner Arbeit angesehen.
Um die theoretische Stringenz bestehender Erklärungen des ‚golden age’ zu überprüfen (Rekonstruktionshypothese, intensive Aufholhypothese; technologische Aufholhypothese; antizyklische Konjunkturpolitik; Zerschlagung nationaler Interessengruppen; internationale währungs- und handelpolitische Institutionen; Soziale Marktwirtschaft in Deutschland, Planification in Frankreich), setzt sich die Arbeit zum Unterziel, die ökonomische Logik der Neuen Wachstumstheorie dazustellen sowie deren Aussagen für die Erklärung des wirtschaftshistorischen Erkenntnisobjekts „Europäisches Nachkriegswachstum“ eingehend zu diskutieren.
Das zweite Unterziel der Arbeit lässt sich aus einer methodischen Neuentwicklung ableiten. In der Ökonometrie hat sich seit dem Beginn der achtziger Jahre entwickelte ‚Unit-Root- und Kointegrationsrevolution’ zu einer grundsätzlichen Neuorientierung der Zeitreihenanalyse geführt. Mit Hilfe der Kointegrationsanalyse wird untersucht, welchen Beitrag die deutsche Geldpolitik (als ein Kernelement der Sozialen Marktwirtschaft) zum deutschen Exportwachstum geleistet hat, und inwieweit die Planification zu einer Dynamik der französischen Wirtschaft beigetragen hat. Es wird die Frage geklärt, welche Rolle institutionelle Rahmenbedingungen bei der Interpretation des Nachkriegsbooms zukommt.
Als Datenbasis für die geschätzte Exportfunktion des empirischen Teils (für Deutschland und Frankreich) werden folgende Variablen verwendet: Exportvolumen, Technologieindikator, Produktionsniveau der Handelspartner und Außenwert der Währungen der Sektoren: Chemische Industrie, Fahrzeugbau, Maschinenbau, Elektroindustrie, Textil- und Bekleidungsindustrie, Ernährungsindustrie.
(zitiert aus: Bittner, Thomas: Das westeuropäische Wirtschaftswachstum nach dem Zweiten Weltkrieg: Eine Analyse unterbesonderer Berücksichtigung der Planification und der Sozialen Marktwirtschaft, Münster: LIT Verlag, 2001. S. 1-6; S. 160ff).
Datenschwerpunkte:
Außenhandelsstruktur, Außenwert (ausländische Großhandelspreise), Exportmenge (Exportvolumen), Industrieproduktion, Kapitalstock, langfristige Entwicklung (Einkommen, Investitionsquoten, Offenheitsgrad, Wechselkurse), Patente (Patentanmeldungen Deutschland, Frankreich).
Untersuchungsgebiet:
Insbesondere Frankreich und Deutschland; OECD-Länder.
Quellentypen:
Verschiedene öffentliche Statistikquellen Frankreichs und Deutschlands sowie den USA; ausgewählte Einzelstudien.
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Verwendete Quellen (ausführliches Verzeichnis):
Statistisches Bundesamt (1990) Fachserie 18, Sonderdruck 16.
Bulletin Mensuel de Statistique, laufende Ausgaben.
OECD-Forgein trade statistics; United Nations; International Trade Yearbook, laufende Ausgaben.
Baumgart, Egon R. und Rudolf Krengel (1970): Die Vermögensrechung des DIW, Ergebnisse einer Neuberechnung; in: Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung, Beiträge zur Strukturforschung Heft 10, S. 76-77 und 94-95.
Seidel, Bernhard (1981): Berechnung des Brutto-Anlagevermögens in den EG-Ländern unter Anwendung einheitlicher Definitionen, Abgrenzungen und Verfahren; in: Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung, Beiträge zur Strukturforschung; Heft 62.
Deutsche Bundesbank (1997): Standardzeitreihen auf Diskette; Frankfurt am Main. DM Reihe WU5870, Franc Reihe WU5872.
Die Weltwirtschaft, laufende Ausgaben.
Mitchell, Brian R. (1992): International Historical Statistics Europe 1750-1988, New York, Stockton Press. Internationaler Währungsfond (1996): International Financial Statistics, Washington, IWF, CD-ROM.
United States Department of Commerce, Patent and Trademark Office (1997): Patenting Trends in the United States, 1963-95; Washington, D. C.; Diskette.
Maddison, Angus (1995): Monitoring the Word Economy 1820-1992; Paris; OECD Development Centre.
Villa, Pierre (1993): Une Analyse Macroéconomique de la France au XXe Siècle; Paris; CNRS Editions, S. 436. Institut National de la Statistique (INSEE), (1961): Annuaire Statistique de la France. Rétrospectif; Paris; Presses Universitaires de France, S. 198;
Somariva, Andrea und Giuseppe Tullio (1987): German Macroeconomic History, 1880-1979; McMillan; London. S. 231ff.
Friedman, Milton und Anna Schwarz (1982): Monetary Trends in die United States and the United Kingdom; University of Chicago Press; Chicago; Tab. 4.9.
Villa, Pierre (1994): Un Siècle de Donnés Macro-Économiques, in: Économie Générale, (86-87), S. 1-266.
Datenquellen für die Variablen der Regressionsfunktion:
Exportvolumen Deutschland:
Statistisches Bundesamt, 1950: Der Außenhandel der Bundesrepublik Deutschland, Fachserie G, Reihe 1, Zusammenfassende Übersichten, Stuttgart: Kohlhammer, laufende Jahrgänge.
Statistisches Bundesamt, 1979: Fachserie 7, Außenhandel, Reihe S. 1, Neuberechnung des Außenhandelsvolumens und der Außenhandelsindizes auf der Basis 1976, Stuttgart: Kohlhammer.
Exportvolumen Frankreich:
Bulletin Mensuel de Statistique (laufende Ausgaben).
Technologieindikator (Zahl der Patentanmeldungen einer Industrie in den USA):
United States Department of Commerce, Patent and Trademark Office 1977: Technology Assessment & Forecast, Seventh Report, March, Washington, D.C.
United States Department of Commerce, Patent and Trademark Office 1997: Patenting Trends in the United States, 1963-95, Washington, D.C., Diskette.
Produktionsniveau der Handelspartner:
‘Die Weltwirtschaft’, verschiedene Jahrgänge.
Realer Außenwert einer Währung:
‘Die Weltwirtschaft’, verschiedene Jahrgänge.
Deutsche Bundesbank (Hrsg.), 1997: Standardzeitreihen auf Diskette, Frankfurt am Main, Diskette.
Kapitalstock:
Baumgart, E.R./Krengel, R., 1970: Die Vermögensrechnung des DIW, Ergebnisse einer Neuberechnung, in: Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung, Beiträge zur Strukturforschung, Heft 10.
Carre, J.-J./Dubois, P./Malinvaud, 1976: French Economic Growth. Stanford: Stanford University Press.
Mairesse, J., 1972: L’Evaluation du capital fixe productif. Methodes et resultats, in: Les collection de l’INSEE, Serie C, 18-19, S. 202-264.
Seidel, B., 1981: Berechnung des Brutto-Anlagevermögens in den EG-Ländern unter Anwendung einheitlicher Definitionen, Abgrenzungen und Verfahren, in: Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung, Beiträge zur Strukturforschung, Heft 62.
Investitionsquoten:
Jones, Mathues T. und Obstfeld, Maurice, 1998: Saving and Investment Data for 13 Countries, http://www.nber.org/databases/jones-obstfeld/index.html.
Institut National de la Statistique (INSEE), 1989: Annuaire Rétrospectif de la France, Séries Longues 1948-1988, Paris: INSEE.
Mitchell, Brain R., 1992: International Historical Statistics Europe 1750-1988, New York: Stockton Press.
Internationaler Währungsfond, 1996: International Financial Statistics. Washington, IWF, CD-ROM.
Wechselkurse:
Deutschland: Somariva, Andrea und Giuseppe Tullio (1987): German Macroeconomic History, 1880-1979; McMillan; London. S. 231ff.
Großbritannien: Friedman, Milton und Anna Schwarz (1982): Monetary Trends in die United States and the United Kingdom; University of Chicago Press; Chicago; Tab. 4.9.
Frankreich, Italien: Villa, Pierre (1994): Un Siècle de Donnés Macro-Économiques, in: Économie Générale, (86-87), S. 1-266.
Regionale Struktur des französischen Exportwertes:
Villa, Pierre (1993): Une Analyse Macroéconomique de la France au XXe Siècle; Paris; CNRS Editions, S. 436. Institut National de la Statistique (INSEE), (1961): Annuaire Statistique de la France. Rétrospectif; Paris; Presses Universitaires de France, S. 198.
Datum der Archivierung: Januar 2003
Jahr der Online-Publikation: 2001
Bearbeiter in GESIS: Hannes Leber/Jürgen Sensch
Version:Version 1.0.0
Zugangsklasse: A