Studiennummer: ZA 8049
Studientitel: Bevölkerungsentwicklung in Preußen und in dem Kreis Hagen von 1816 bis 1914.
Erhebungs- bzw. Untersuchungszeitraum: 1748 - 1914
Primärforscher: Hohorst, Gerd
Veröffentlichung (gedruckte Veröffentlichung): Hohorst, G., 1978: Wirtschaftswachstum und Bevölkerungsentwicklung in Preußen 1816 bis 1914. Diss., Westfälische Wilhelms - Universität zu Münster.
Empfohlene Zitation (Datensatz):
Hohorst, Gerd, (1978 [2006]) Bevölkerungsentwicklung in Preußen und in dem Kreis Hagen von 1816 bis 1914.
Daten entnommen aus:
GESIS Datenarchiv, Köln. histat.
Studiennummer 8049
Datenfile Version 1.0.0
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Studienbeschreibung:
Die Bevölkerungsentwicklung Deutschlands und seiner Regionen ist in historischer Sicht kaum unter Anwendung statistischer Methoden und theoretischer Konzepte analysiert worden. Die Hypothese von Mendels sieht Bevölkerungsweise im Zusammenhang mit einer ganz bestimmten ökonomischen Entwicklungsphase. Auf diese Weise können Typen der Bevölkerungsweise als Indikatoren der Industrialisierung verwendet werden. Danach wäre es möglich, die deutsche wirtschaftsgeschichtliche Entwicklung präziser zu untersuchen. Nicht zuletzt betrifft dies auch die Frage nach zeitlichen und regionalen Entwicklungsdifferenzen. Die Analyse demoökonomischer Verhaltensregelmäßigkeiten und Entwicklungsprozesse verlangt demographische und ökonomische Variablen, die zugleich aus den vorhandenen statistischen Quellen dokumentiert werden können. Ziel der Studie ist es, anhand des demoökonomischen Verhaltens der Bevölkerung den Gründen für den regionalen Differenzierungsprozess innerhalb Preußens nachzugehen. Ein Ansatz, der regionale Differenzen erklären möchte, bedarf einer entsprechenden regionalen Untergliederung der Datenbasis. Die analysierten Daten wurden für Gesamtpreußen, preußische Regierungsbezirke, den Kreis Hagen und Amtsbezirke des Kreises Hagen erhoben.
Die Daten des demographischen Systems Preußens enthalten neben der Bevölkerung selbst die Komponenten der natürlichen Bevölkerungsentwicklung: Geburten und Sterbefälle, die Heiraten und als Schlüsselvariable des Verhaltensmodells die Kinder- und Säuglingssterblichkeit.
Wenn man die Frage aufwirft, warum in aller Regel Bevölkerung, Bevölkerungsweise, ökonomische Aktivität und Wirtschaftswachstum nicht gleichmäßig über die Fläche eines Staates verteilt sind bzw. waren, so findet man zunächst die Antwort, dass Wirtschaftswachstum und Bevölkerungsentwicklung an Bedingungen geknüpft sind und es in der Geschichte waren, die räumlich ungleichmäßig verteilt sind bzw. waren (Bedingungen wie Verkehrslage, Bodenschätze, Wasserenergie). Da konkret fassbare Standortbedingungen geschichtlichen Wandel auch in ihrer Bedeutung für die Herausbildung von Regionen als Wachstumszentren (und Wachstumszentren in den Regionen) unterlagen, wird eine Definition der Region verwendet, welche einer historischen Auffüllung zugänglich ist. Der empirische Ansatz von Gerd Hohorst geht davon aus, die nur für Verwaltungsbezirke verfügbaren Daten zugleich nach ihrem regionalspezifischen Gehalt zu ordnen.
„In abstrakter Formulierung behauptet meine Hypothese, dass ein ungleichgewichtigeres Prozessmodell den demoökonomischen Entwicklungsprozeß in Preußen zwischen 1815 und 1914 in seinen dominierenden Elementen zutreffend beschreibt. Motor des genannten Prozesses sind fundamentale Ungleichgewichte – so die Behauptung – in Zustand und Entwicklung zwischen und in den Regionen, auf die sich Verhaltensweisen beziehen, die selber gleichgewichtige Zustände und stetige Entwicklungen ihrer Umwelt anstreben oder wenigstens zur Voraussetzung ihrer Planungen machen. Unter Zustandsgleichgewicht will ich eine Übereinstimmung von verhaltensrelevanten Strukturen und dem darauf bezogenen Verhalten der unmittelbaren Vergangenheit derart verstehen, dass längerfristige Pläne nicht verändert werden müssen.
In der vorliegenden Studie wird versucht, vor dem Hintergrund sich ändernder Bedingungskonstellationen einer kleinen Region eine relative Konstanz des demoökonomischen Verhaltens nachzuweisen. Da Regionen diejenige territoriale Einheit sind, an der Bedingungen festgemacht werden müssen, weil sie nur so als einigermaßen homogen betrachtet werden können, galt es, das Entwicklungsmodell, dessen Basis das Verhaltensmodell darstellt, inhaltlich regionalspezifisch zu formulieren. Dabei sind drei Bedingungskomplexe von gravierender Bedeutung: (1) Standortfaktoren; (2) demoökonomische Ziele – d.h. Subsistenz versus Einkommensmaximierung; (3) Reproduktionsstandards, d.h. in Relation zur ökonomischen Situation angestrebte Familiengröße. Während die genannten Bedingungskomplexe historischen Veränderungen unterliegen, bleibt das demoökonomische Verhalten als planhaft-rationale, zielbezogene Optimierungsfunktion konstant. Regionale Differenzen sind folglich auf Differenzen in den Randbedingungen, jedoch nicht auf Differenzen im demoökonomischen Verhalten zurückzuführen. Und die Entwicklungen im Aggregat müssen aus den Prozessen in den Regionen abgeleitet werden“ (Hohorst, G., 1980: Regionale Entwicklungsunterschiede im Industrialisierungsprozeß Preußens – ein auf Ungleichgewichten basierendes Entwicklungsmodell, in: Pollard, S. (Hrsg.): Region und Industrialisierung. Studien zur Rolle der Region in der Wirtschaftsgeschichte der letzten zwei Jahrhunderte. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht, S. 217, 229f).
„Die Bevölkerungsentwicklung in Preußen verlief zwischen 1816 und 1913 ähnlich der Deutschlands; beide wiesen starke regionale Unterschiede auf. Die aggregierte Zeitreihe verwischt diese Unterschiede und verstellt damit eine wichtige Möglichkeit des analytischen Zugriffs. Für das 18. Jahrhundert kann nur ein Eindruck von der Größenordnung der Bevölkerungsentwicklung vermittelt werden. Preußens Bevölkerung wuchs zwischen 1748 und 1800 um rund 79% in 42 Jahren; das entspricht einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate von 1,9% linear. Ein Blick auf die zeitliche Verteilung dieses Wachstums zeigt jedoch, daß die rascheste Entwicklung mit 4,1 % p. a. (linear) zwischen 1800 und 1816 stattfand; wenn man von dem Jahrzehnt 1765/69-1775/79 absieht (2,5% p. a.), wurden in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts 1 % p. a. nicht überschritten. Dabei muß offen bleiben, wie groß der Anteil des Wachstums in den ersten eineinhalb Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts war, der den vom Reichsdeputationshauptschluß eingeleiteten und vom Wiener Kongreß vollendeten Gebietsumverteilungen zuzurechnen ist.
Aber nicht nur die zeitliche, sondern auch die regionale Verteilung der Bevölkerungsentwicklung war schon in der Zeit vor den Napoleonischen Kriegen ungleichmäßig. So übertrafen in den knapp sechzig Jahren zwischen 1748 bis 1805 die Neumark mit 1,5% p. a. (linear) und Schlesien (1,4%) den Durchschnitt der Gebietsteile (um 1,0%) beträchtlich, während Ostfriesland mit 0,8% und Kleve-Mark-Mörs-Geldern mit 0,4% (1748-1793) doch signifikant darunter blieben. Vermutlich bestanden innerhalb der Regionen ebenfalls Unterschiede. Im Ganzen wuchs die preußische Bevölkerung in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts mit einer Geschwindigkeit, die im 19. Jahrhundert im Durchschnitt aufrechterhalten wird.
Die Kennziffern der natürlichen Bevölkerungsbewegung Gesamtpreußens in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts, die sich nur ungenau berechnen ließen, bestätigen den geschilderten Eindruck zu 1: Die Geburtenziffer variierte zwischen 67,8 (1801/05) und 40,4 (1775), die Sterbeziffer zwischen 47,7 (1801/05) und 29,5 (1789/93) und der Geburtenüberschuß zwischen 20,1 (1801/05) und 5,8 (1800). Und, wichtig für die kausalanalytische Interpretation, Geburten- und Sterbeziffer wiesen einen - negativen - Zusammenhang auf. Trotz dieses für beide Jahrhunderte gültigen Befundes lassen sich jedoch Unterschiede diagnostizieren, die auf einen wichtigen Wandel der Bevölkerungsweise mit Beginn des neuen Jahrhunderts hindeuten. Während Preußen im 18. Jahrhundert noch extrem hohe Geburtenüberschüsse (1701) und -defizite (1710) zu verzeichnen hatte, verlief die Entwicklung des demographischen Systems im 19. Jahrhundert in etwas ruhigeren Bahnen, obwohl jene Wachstumsspitze zu Beginn der 1820er Jahre sowie andererseits mit nur etwas über 100 Geburten auf 100 Sterbefälle 1831 und 1848 die Grenze zur Schrumpfung auch vom Aggregat Preußen noch nahezu erreicht wurde.
Nach der beschreibenden Darstellung der Bevölkerungsentwicklung Preußens, die als Aggregat regionale Besonderheiten nicht spiegelt, folgt eine analoge Darstellung des Kreises Hagen, der dem Aggregat Preußen gegenübergestellt werden kann. Andererseits war aber das demographische System Hagens in stärkerem Maße dem Einfluß von Wanderungen ausgesetzt als Preußen. Die zusammengestellten Langzeitreihen dokumentieren den demographischen Befund des Kreises Hagen zwischen 1814 und 1907.
Die Bevölkerung des Kreises wuchs auf konstanter Fläche zwischen 1818 und 1910 von knapp 37 000 auf etwas über 257 000. Sie verdoppelte sich zum ersten Mal bis 1850 (32 Jahre) und danach bis etwa 1888 (39 Jahre), um bis 1910 das 1,7fache der Zahl von 1888 zu erreichen. 1910 beherbergte der Kreis fast das 7fache der Bevölkerung von 1818. Die Geburtenziffer blieb von 1818/22 bis 1871/76 nahezu konstant, sank aber dann bis 1900/05 auf 81 % des Wertes von 1871/76. Etwas anders verhielt sich die Sterbeziffer im Zeitablauf: 1871/76 94% des Wertes von 1818/22; 1900/05 57% des Wertes von 1871 6. Auch in Hagen sank die Sterbeziffer besonders während des demographischen Übergangs zunächst schneller als die Geburtenziffer. Zwischen 1818/22 und 1871/76 verhielt sich die Heiratsziffer genau wie die Geburtenziffer, erst danach sank sie schon deutlich erkennbar bis 1875/80 und schließlich auf 79% (1900/05) des Wertes von 1871/75.
Während die Gebürtlichkeit Hagens über dem Durchschnitt Preußens lag, konnte die Mortalität im ganzen ihr gegenüber dem Gesamtstaat niedriges Niveau halten; dies und die im Durchschnitt stärkeren Wanderungsgewinne bewirkten ein höheres Niveau von Geburtenüberschuß und jährlicher Wachstumsrate der Bevölkerung im Kreise Hagen gegenüber Preußen, das aber von dem der gesamten Grafschaft Mark insbesondere ab 1871/75 übertroffen wurde. Während Hagen den höchsten Geburtenüberschuß 1895/1900 aufwies (ebenso wie Gesamtpreußen), erlebten die Grafschaft Mark, der Regierungsbezirk Arnsberg und die Provinz Westfalen jenen Höchststand erst 1900/05; man könnte eine leichte Verzögerung der Phase des demographischen Übergangs in den letztgenannten Regionen vermuten.
Besonders deutlich zeigt sich die zeitliche Begrenzung der Periode des demographischen Übergangs. Im Gegensatz zum Aggregat finden sich hier in der Tat die höchsten Geburtenüberschüsse ab Anfang der 1890er Jahre. Anders als für Preußen insgesamt folgen sie allerdings unmittelbar nach ihrem höchsten Wert (1895) einem scharfen Abwärtstrend, der dasselbe Gefälle aufweist wie der der Sterbeziffer. Man findet ebenfalls nicht die verzögerte Abwärtsbewegung der Geburtenziffer, sondern hier einen fast gradlinigen Abwärtstrend. Deutlich treten die starken und kurzfristigen Schwankungen der Geburtenziffer hervor sowie die geringere durchschnittliche Amplitute der Sterbeziffer bei größeren Extremwerten. Säuglings- und Kleinkindersterblichkeit stellen während dieser Periode die extrem instabile Komponente der Gesamtsterblichkeit dar. Und sie üben, wie die Analyse erweisen wird, einen beträchtlichen Einfluß auf die Zeitvariation der Gebürtlichkeit aus: sie sind die Schlüsselvariablen der zentralen Relationen des Zeugungsverhaltens. Sie spiegeln nicht nur mit ihren Extremwerten die exogenen Erschütterungen der herrschenden Soziallage (1830/32 und 1846/47), sondern ebenfalls den durchgängigen Rhythmus der wechselnden Überlebenschancen der Säuglinge und Kleinkinder“ (Hohorst, a.a.O., S. 218-222).
„Schon jetzt lässt sich sagen: Es hat – entgegen der Lehre von Malthus – immer einen Reproduktionsstandard gegeben, an dem sich das Zeugungsverhalten ausrichtete; dieser Standard war umso höher angesetzt, je ‚ertragsgünstiger’ Kinder aufgezogen werden konnten, d.h. je größer die Chancen für Kinder waren, zum Familieneinkommen beizutragen und je weniger ihre Ernährung und Ausbildung kostete. So folgte schon aus einem Anstieg der Aufzuchtkosten (Ausbildung) und einer sinkenden Verdienstmöglichkeit für Kinder, dass die angestrebte Familiengröße im Laufe des Industrialisierungsprozesses sank. Nun war es freilich schwer, wenn nicht unmöglich, eine bestimmte angestrebte Familiengröße dann zu realisieren, wenn eine hohe und stark schwankende Säuglings- und Kindersterblichkeit zu den Parametern gehörten, die die planende Familie nicht beeinflussen konnte … Insgesamt finden wir ein kybernetisches System von Einflüssen, in dem Säuglings- und Kleinstkindersterblichkeit auf hohem, aber wechselnden Niveau die Gebürtlichkeit beeinflussten, der ökonomische Spielraum sich in Überlebenschancen auswirkte und so besonders auf die Sterblichkeit zurückwirkte. Im Zeitablauf muß es dann im preußischen und auch im Hagener Fall doch bedeutende Erhöhungen des ökonomischen Spielraums insgesamt gegeben haben, da Bevölkerungswachstum in nicht unbeträchtlicher Höhe realisiert wurde, d.h. es erhielten immer mehr Menschen eine Überlebenschance, obgleich dies Ex-Ante-Überlebenswahrscheinlichkeiten für Familien prinzipiell unkalkulierbar blieben. Erst während des demographischen Übergangs führten die nachhaltigen Bedingungsveränderungen zusammen mit gesunkenen Reproduktionsstandards auch zur Durchsetzung der Planrationalität, weil sie jetzt auch weitgehend realisiert werden konnten.
Zusammenfassend kann man trotz methodischer Einwände festhalten, dass die Ergebnisse vor allem die Hypothese einer auf ‚Ersatz’ weggestorbener Kinder zielende, kurzfristige, im Lichte der offenbar wirksamen Planrationalität aber auch langfristig vorhandene familienplanerische Verhaltensweise stützen. Man findet im Kern Phasen der zeitlich komprimierten Zeugung, die im Wechsel abgelöst wurden von solchen der auseinander gezogenen Zeugung, je nach der Entwicklung der ökonomischen Rahmenbedingungen. … Überdeckt ist dieses Muster durch krisenartig von außen einwirkende Ereignisse wie Mißernten oder Epidemien“ (Hohorst, a.a.O., S. 227-229).
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Untersuchungsgebiet:
Gesamtpreußen; preußische Provinzen; preußische Regierungsbezirke. Städte und ländliche Gebiete des Kreises Hagen: Amtsbezirke des Kreises Hagen: Breckerfeld, Hagen, Herdecke und Schwelm.
Bei den in dieser Untersuchung relevanten Regionen handelt wes sich um Verwaltungseinheiten, da vorhandene Daten nur diesen zugeordnet werden konnten.
„Wie der Beobachtungszeitraum – grob gesprochen – die Phasen der Vorbereitung und der Durchsetzung des Industrialisierungsprozesses in Deutschland umschleißt, so sollte die Auswahl der betrachteten Regionen ebenfalls an jenem Entwicklungsprozeß orientiert vorgenommen werden, denn als Gegenstand der Analyse wurde Preußens Entwicklung während des 19. Jahrhunderts definiert: Preußen als Aggregat und Preußen als regional heterogenes Gebilde. In der rein sachlichen Behandlung des Problems existierten allerdings Grenzen: die Eigenart der historischen Datenerfassung legt uns auf Verwaltungseinheiten fest, doch gibt es die Chance, in der Entwicklung noch relativ einheitliche Verwaltungseinheiten aufzufinden, wenn man auf der Ebene von Kreisen operiert, weil schon die nächst höhere Ebene, die Regierungsbezirke, hinsichtlich wirtschaftlicher Struktur- und Entwicklungsmerkmale nur sehr gemischte oder Regionen mit einheitlich agrarischer Ausprägung während des Beobachtungszeitraumes umfasst. Um Aggregat und Regionen vergleichen zu können, wurden alle Regierungsbezirke einbezogen, ein Kreis musste dagegen intensiver untersucht werden… Als extrem kleine regionale Einheit verkörpert der Kreis Hagen den Entwicklungstyp, der dem Aggregat Preußen gegenübergestellt werden kann“
(zur Auswahl des neben Gesamtpreußen und den preußischen Regierungsbezirken intensiv untersuchten Kreises Hagen (vgl. Hohorst, G., 1978: Wirtschaftswachstum und Bevölkerungsentwicklung in Preußen 1816 bis 1914. Diss., Westfälische Wilhelms - Universität zu Münster, S. 114-122).
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Quellentypen:
Veröffentlichte Quellen:
Statistik des Deutschen Reichs, versch. Jahrgänge.
Jahrbuch für die Amtliche Statistik des Preußischen Staates, V. Jahrg., Berlin 1883, S. 74-76 (Bevölkerung 1816-1880).
Statistisches Jahrbuch für den Preußischen Staat 1913, Berlin 1914 (Bevölkerung).
Statistisches Jahrbuch für den Preußischen Staat 1915, Berlin 1916, S. 6, S. 23 (Bevölkerung).
Meister, A. (Hrsg.), 1909: Die Grafschaft Mark. Festschrift zum Gedächtnis der 300jährigen Vereinigung mit Brandenburg-Preußen, 2 Bände, Dortmund.
Meitzen, A., 1865-1908: Der Boden und die landwirtschaftlichen Verhältnisse des Preußischen Staates, 8 Bände, Berlin.
Zeitschrift des Königlich Preußischen Büros, 1876, 1878, 1882, 1907.
Reekers, St./Schulz, J., 1952: Die Bevölkerung in den Gemeinden Westfalens 1818-1950. Dormund.
Primärquellen:
Akten der Stadt Hagen:
Staatsarchiv Münster, Kreis Hagen, Landratsamt Nr. 178-180, 182, 296-298, 617-619, 621-625; Oberpräsidium Nr. 350, 672, 1407.
Staatsarchiv Münster, Regierung Arnsberg Nr. B 123.
Westfälisches Wirtschaftsarchiv Dortmund, Bestand Harkort.
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Anmerkungen:
Tabelle 18:
Wachstumsraten der Bevölkerung, Wanderungen und Bevölkerungsdichte im Kreis Hagen
Der Wachstumssaldo wurde berechnet nach der Formel:
WS= Bev. t – Bev. t-1 – (Geburten von t-1 bis t) + Sterbefälle von t-1 bis t.
Dabei wurde, da die Volkszählungen in der Überzahl der Fälle gegen Ende des Jahres stattfanden, davon ausgegangen, dass die Geburten und Sterbefälle im Jahr t-1 den Bevölkerungszuwachs während der Periode t-1 bis t nicht mitbestimmen. Wir summierten also über die jährlichen geburten- und Sterbehäufigkeiten für die Jahre von einem Jahr nach t-1 bis t, da hier der Bevölkerungsstand erst gegen Ende des Jahres gemessen wurde. (Vgl. Hohorst, Gerd: Wirtschaftswachstum und Bevölkerungsentwicklung in Preussen 1816-1914. Zur Frage demo-ökonomischer Entwicklungszusammenhänge, Münster und Bielefeld: 1977, S. 164.)
Tabelle 20:
Das Bevölkerungswachstum in den Städten und ländlichen Gemeinden des Kreises Hagen 1818-1871.
Die Zahlen für 1818, 1858 und 1871, die mir Reekers-Schulz vergleichbar sind, stimmen z.T. nicht überein, so: Breckerfeld 1871: statt 1662: 1661; Hagen Stadt 1818: statt 2514: 2551; 1871 statt 13445: 13446. Herdecke 1818: statt 1813: 1762; 1871 statt 3683: 3639; Schwelm 1871: statt 5996: 5991.
Außerdem weist die Summe für die Kreise Hagen und Schwelm eine Differenz auf: neben den aufgezeigten Unterschieden ist dafür die Tatsache verantwortlich, dass hier nach dem Gebietsstand von 1843, bei Reekers-Schulz nach jeweiligem Gebietsstand gerechnet wurde; Hagen verlor 1826 einen - kleinen - Teil seines Gebietes. Darum stimmen die Zahlen für 1858 und 1871 auch gut überein. (Allerdings: 1871 statt 109205: 109215). (Vgl. Hohorst, Gerd: Wirtschaftswachstum und Bevölkerungsentwicklung in Preussen 1816-1914. Zur Frage demo-ökonomischer Entwicklungszusammenhänge, Münster und Bielefeld: 1977, S. 170.)
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Sachliche Untergliederung der Datentabellen:
A. Die Bevölkerung in Preußen
A.1 Die Bevölkerung Preussens (1748-1816)
A.2 Die natürliche Bevölkerungsbewegung in Preussen (1748-1805)
A.3 Die Bevölkerungsbewegung in Preussen (1816-1914)
A.4 Bevölkerung und Viehhaltung in Preussen (1816-1913)
A.5 Bevölkerung in den Regierungsbezirken Preussens (1816-1883)
B. Die Bevölkerung im Kreis Hagen
B.1 Die Bevölkerungsentwicklung im Kreis Hagen (1817-1910)
B.2 Die Bevölkerungsentwicklung Hagens nach verschiedenen Kennzahlen (1818-1867)
B.3 Wachstumsraten der Bevölkerung, Wanderungen und Bevölkerungsdichte im Kreis Hagen (1818-1905)
B.4 Das Bevölkerungswachstum in den Städten und ländlichen Gemeinden des Kreises Hagen (1818-1871)
C. Die innerregionale Struktur der natürlichen Bevölkerungsbewegung im Kreis Hagen
C.1 Die Geburten im Kreis Hagen (1817-1863)
C.2 Sterbefälle im Kreis Hagen (1817-1863)
C.3 Heiraten im Kreis Hagen (1817-1863)
C.4 Eheliche Fruchtbarkeit im Kreis Hagen (1818-1863)
C.5 Unehelichenquote im Kreis Hagen (1817-1863)
D. Mortalität im Kreis Hagen
D.1 Kindersterblichkeit im Kreis Hagen (1817-1863)
D.2 Säuglingssterblichkeit im Kreis Hagen (1817-1863)
D.3 Altersstruktur der Kindersterblichkeit im Kreis Hagen (1817-1863)
D.4 Altersstruktur der Jugendlichen- und Erwachsenensterblichkeit im Kreis Hagen (1817-1863)
D.5 Kinder- und Säuglingssterblichkeit im Kreis Hagen (1818-1863)
D.6 Kindersterblichkeit bis unter 14 Jahren im Kreis Hagen (1817-1863)
D.7 Säuglingssterblichkeit bis unter einem Jahr im Kreis Hagen (1817-1863)
D.8 Säuglingssterblichkeit bis unter einem Jahr im Kreis Hagen (1817-1863)
D.9 Totgeburten im Kreis Hagen (1817-1863)
Datum der Archivierung: 1984
Jahr der Online-Publikation: 1978
Bearbeiter in GESIS: Rainer Hinterberg/Berenike Oesterle
Version:Version 1.0.0
Zugangsklasse: A