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Studien Zeitreihen |
ZA 8213 | Einkommen | Grumbach, Franz; König, Heinz, Beschäftigung und Löhne der deutschen Industriewirtschaft 1888-1954 |
79 Zeitreihen (1882 - 1954) 6 Tabellen |
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Bibliographische Angaben
Studiennummer: ZA 8213
Studientitel: Beschäftigung und Löhne der deutschen Industriewirtschaft 1888-1954
Erhebungs- bzw. Untersuchungszeitraum: 1882 - 1954
Primärforscher: Grumbach, Franz; König, Heinz
Veröffentlichung (gedruckte Veröffentlichung): Grumbach, Franz/König, Heinz, 1957: Beschäftigung und Löhne der deutschen Industriewirtschaft 1888-1954. In: Weltwirtschaftliches Archiv, Vol. 79, Nr. 1, 1957, S. 125-155.
Empfohlene Zitation (Datensatz):
Grumbach, Franz; König, Heinz, (1957 [2005]) Beschäftigung und Löhne der deutschen Industriewirtschaft 1888-1954
Daten entnommen aus:
GESIS Datenarchiv, Köln. histat.
Studiennummer 8213
Datenfile Version 1.0.0
Studientitel: Beschäftigung und Löhne der deutschen Industriewirtschaft 1888-1954
Erhebungs- bzw. Untersuchungszeitraum: 1882 - 1954
Primärforscher: Grumbach, Franz; König, Heinz
Veröffentlichung (gedruckte Veröffentlichung): Grumbach, Franz/König, Heinz, 1957: Beschäftigung und Löhne der deutschen Industriewirtschaft 1888-1954. In: Weltwirtschaftliches Archiv, Vol. 79, Nr. 1, 1957, S. 125-155.
Empfohlene Zitation (Datensatz):
Grumbach, Franz; König, Heinz, (1957 [2005]) Beschäftigung und Löhne der deutschen Industriewirtschaft 1888-1954
Daten entnommen aus:
GESIS Datenarchiv, Köln. histat.
Studiennummer 8213
Datenfile Version 1.0.0
Inhalt der Studie
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Studienbeschreibung:
„Eine Analyse des Wachstumsprozesses der Industriewirtschaft erfordert eine differenzierte Betrachtung der Beschäftigungs- und Lohnentwicklung in den einzelnen Branchen, um die Bedeutung der Strukturunterschiede für die gesamtwirtschaftliche und die branchenmäßige Entwicklung herausstellen zu können. In Deutschland basieren bisher Untersuchungen über die Beschäftigungsgrößen und –struktur vornehmlich auf den Ergebnissen der einzelnen Gewerbe- und Berufszählungen, für die Lohnsätze in erster Linie auf den von J. Kuczynski durchgeführten Berechnungen. Die Verwendbarkeit der Werte der Gewerbezählungen für Trendanalysen wird dadurch beeinträchtigt, dass die konjunkturelle Lage in den einzelnen Zählungsjahren sowohl in gesamtwirtschaftlicher Sicht als auch im Hinblick auf die Entwicklung in den einzelnen Wirtschaftssektoren unterschiedlich ist. Für Konjunkturstudien sind sie unbrauchbar, da die Zählungen nur in relativ großen Zeitabständen vorgenommen wurden. Gegen die von Kuczynski durchgeführten Berechnungen lassen sich Einwendungen in zweierlei Hinsicht erheben: erstens gegen die Verwendung von Tariflöhnen in der Zwischenkriegszeit, von denen der Effektivlohn beträchtlich abweicht, zweitens hinsichtlich des Repräsentationsgrades, der teilweise zu gering ist, um mit hinreichender Genauigkeit auf das gesamtwirtschaftliche Niveau schließen zu können. Insbesondere gilt dies für die Vorkriegszeit, in der hauptsächlich die Lohnstatistiken einiger größerer Unternehmungen verwendet werden. Es handelt sich dabei in vielen Fällen um „Spitzenbetriebe“, bei denen das Lohnniveaus wahrscheinlich über dem allgemeinen Durchschnitt liegt.
In der vorliegenden Studie wird versucht, Beschäftigungs- und Lohnentwicklung in Deutschland auf Grund der Unterlagen der Unfallversicherungsstatistik zu ermitteln, da die obern erwähnten Bedenken diesem Material gegenüber entfallen. Die Angaben über die Zahl der versicherten Personen erlauben bei einer entsprechenden Berücksichtigung des zunehmenden Anteils der Versicherten an der Gesamtbeschäftigung eine Berechnung der Beschäftigung nach Wirtschaftsgruppen. Für lohnstatistische Zwecke sind die Angaben der Unfallversicherung insofern geeignet, als neben den Werten über die tatsächlich verdienten Lohn- und Gehaltssummen auch die Zahl der in einem Jahr durchschnittlich beschäftigten Arbeitnehmer, korrigiert um die Zahl der geleisteten Arbeitstage (-schichten), ausgewiesen wird.
Untersuchungsperiode ist die Zeit von 1888-1954 mit Ausnahme der Kriegs- und Inflationsjahre. Die drei ersten Jahre nach Einführung der Unfallversicherung werden in der Analyse nicht mit einbezogen, da keine zuverlässigen Unterlagen vorliegen. Zudem erfolgt eine Beschränkung auf die seit Periodenbeginn versicherungspflichtigen Wirtschaftszweige: Industrie, Handwerk und Verkehr. Um eine größere Repräsentation für den letzten zu erhalten, werden speziell für den Eisenbahnverkehr anderweitige Quellen verwendet. Vom Reichsversicherungsamt bzw. Statistischen Reichsamt, sind zwar Bedenken gegen die Auswertung der Angaben der Unfallversicherung für lohnstatistische Untersuchungen erhoben worden, die aber – wie an anderer Stelle ausgeführt wird – vernachlässigt werden können.
Die steigende Bedeutung des industriellen Sektors sowohl im Hinblick auf das gesamtwirtschaftliche Beschäftigungsvolumen als auch der Einkommensbildung geht aus den Beschäftigtenzahlen und der Lohnentwicklung im Verhältnis zum Wachstum des Je-Kopf-Einkommens deutlich hervor. Der Industrialisierungsprozess führt zu Strukturwandlungen der Gesamtwirtschaft, aus denen ein stetiger relativer Rückgang der Landwirtschaft resultiert.
Innerhalb des industriellen Sektors vollziehen sich Umschichtungen zugunsten der vorwiegend Investitionsgüter produzierenden Industrien. Dieser Prozess bewirkt, dass die Wachstumsraten der industriellen Gesamtbeschäftigung, des Durchschnittslohns und das Lohnniveau mit zunehmender Entwicklung in erster Linie von diesen Industriegruppen abhängig sind. Auf Grund dieses unterschiedlichen Wachstumsprozesses innerhalb des industriellen Sektors kann theoretisch eine Differenzierung der Lohnstruktur zwischen beiden Gruppen erwartet werden, da die Investitionsgüterindustrien infolge ihres größeren Expansionsdranges gezwungen sind, relativ hohe Löhne zu zahlen, um die für die Expansion erforderlichen Arbeitskräfte zu erhalten. Bis zu Beginn des Ersten Weltkrieges ist dies auch der Fall, da sich die Lohnspanne zwischen beiden Industriegruppen von 26,5% im Jahre 1888 auf 36,5% im Jahre 1913 vergrößert. In der Folgezeit ist eine derartig ausgeprägte Tendenz nicht mehr festzustellen. Wahrscheinlich führt die steigende Machtposition der Gewerkschaften zu einer Konsolidierung einer „traditionellen“ Lohnstruktur. Dafür spricht auch die Tatsache, dass bei einer Analyse der Lohnunterschiede aller Industrien nur noch eine geringfügige Nivellierung in der Periode nach dem ersten Weltkrieg ersichtlich wird. Die Reallohnsteigerung in der Untersuchungsperiode beträgt weniger als 100%, das bedeutet eine jährliche Zuwachsrate von ungefähr 1%. Damit bleibt die Reallohnentwicklung hinter der anderer Länder, wie Schweden, Frankreich, Großbritannien und den vereinigten Staaten, weit zurück. Ursache dafür ist u. a. die fehlende Reallohnsteigerung während der Kriegs- und ersten Nachkriegsjahre. Erst nach Wiederherstellung „normaler“ Währungsverhältnisse wird das Niveau des letzten Vorkriegsjahres erreicht.“
(Grumbach, Franz/König, Heinz (1957): Beschäftigung und Löhne der deutschen Industriewirtschaft 1888-1954. In: Weltwirtschaftliches Archiv, Vol. 79, Nr. 1, 1957, S. 125ff, S. 153f).
Verzeichnis der Tabellen in HISTAT:
Erwerbspersonen in Tausend mit Hauptberuf in Deutschland (1882-1950)
Beschäftigte Arbeitnehmer in Deutschland (1882-1954)
Indexziffern der Lebenshaltungskosten, der Nominallöhne und Reallöhne in Deutschland (1888-1954)
Entwicklung der Durchschnittslöhne in den Industriegruppen im Deutschen Reich (1888-1912)
Anteile der Industriegruppen an der Gesamtbeschäftigung in Deutschland (1882-1954)
Lohnstruktur der Industrie in Deutschland (1890-1954)
„Eine Analyse des Wachstumsprozesses der Industriewirtschaft erfordert eine differenzierte Betrachtung der Beschäftigungs- und Lohnentwicklung in den einzelnen Branchen, um die Bedeutung der Strukturunterschiede für die gesamtwirtschaftliche und die branchenmäßige Entwicklung herausstellen zu können. In Deutschland basieren bisher Untersuchungen über die Beschäftigungsgrößen und –struktur vornehmlich auf den Ergebnissen der einzelnen Gewerbe- und Berufszählungen, für die Lohnsätze in erster Linie auf den von J. Kuczynski durchgeführten Berechnungen. Die Verwendbarkeit der Werte der Gewerbezählungen für Trendanalysen wird dadurch beeinträchtigt, dass die konjunkturelle Lage in den einzelnen Zählungsjahren sowohl in gesamtwirtschaftlicher Sicht als auch im Hinblick auf die Entwicklung in den einzelnen Wirtschaftssektoren unterschiedlich ist. Für Konjunkturstudien sind sie unbrauchbar, da die Zählungen nur in relativ großen Zeitabständen vorgenommen wurden. Gegen die von Kuczynski durchgeführten Berechnungen lassen sich Einwendungen in zweierlei Hinsicht erheben: erstens gegen die Verwendung von Tariflöhnen in der Zwischenkriegszeit, von denen der Effektivlohn beträchtlich abweicht, zweitens hinsichtlich des Repräsentationsgrades, der teilweise zu gering ist, um mit hinreichender Genauigkeit auf das gesamtwirtschaftliche Niveau schließen zu können. Insbesondere gilt dies für die Vorkriegszeit, in der hauptsächlich die Lohnstatistiken einiger größerer Unternehmungen verwendet werden. Es handelt sich dabei in vielen Fällen um „Spitzenbetriebe“, bei denen das Lohnniveaus wahrscheinlich über dem allgemeinen Durchschnitt liegt.
In der vorliegenden Studie wird versucht, Beschäftigungs- und Lohnentwicklung in Deutschland auf Grund der Unterlagen der Unfallversicherungsstatistik zu ermitteln, da die obern erwähnten Bedenken diesem Material gegenüber entfallen. Die Angaben über die Zahl der versicherten Personen erlauben bei einer entsprechenden Berücksichtigung des zunehmenden Anteils der Versicherten an der Gesamtbeschäftigung eine Berechnung der Beschäftigung nach Wirtschaftsgruppen. Für lohnstatistische Zwecke sind die Angaben der Unfallversicherung insofern geeignet, als neben den Werten über die tatsächlich verdienten Lohn- und Gehaltssummen auch die Zahl der in einem Jahr durchschnittlich beschäftigten Arbeitnehmer, korrigiert um die Zahl der geleisteten Arbeitstage (-schichten), ausgewiesen wird.
Untersuchungsperiode ist die Zeit von 1888-1954 mit Ausnahme der Kriegs- und Inflationsjahre. Die drei ersten Jahre nach Einführung der Unfallversicherung werden in der Analyse nicht mit einbezogen, da keine zuverlässigen Unterlagen vorliegen. Zudem erfolgt eine Beschränkung auf die seit Periodenbeginn versicherungspflichtigen Wirtschaftszweige: Industrie, Handwerk und Verkehr. Um eine größere Repräsentation für den letzten zu erhalten, werden speziell für den Eisenbahnverkehr anderweitige Quellen verwendet. Vom Reichsversicherungsamt bzw. Statistischen Reichsamt, sind zwar Bedenken gegen die Auswertung der Angaben der Unfallversicherung für lohnstatistische Untersuchungen erhoben worden, die aber – wie an anderer Stelle ausgeführt wird – vernachlässigt werden können.
Die steigende Bedeutung des industriellen Sektors sowohl im Hinblick auf das gesamtwirtschaftliche Beschäftigungsvolumen als auch der Einkommensbildung geht aus den Beschäftigtenzahlen und der Lohnentwicklung im Verhältnis zum Wachstum des Je-Kopf-Einkommens deutlich hervor. Der Industrialisierungsprozess führt zu Strukturwandlungen der Gesamtwirtschaft, aus denen ein stetiger relativer Rückgang der Landwirtschaft resultiert.
Innerhalb des industriellen Sektors vollziehen sich Umschichtungen zugunsten der vorwiegend Investitionsgüter produzierenden Industrien. Dieser Prozess bewirkt, dass die Wachstumsraten der industriellen Gesamtbeschäftigung, des Durchschnittslohns und das Lohnniveau mit zunehmender Entwicklung in erster Linie von diesen Industriegruppen abhängig sind. Auf Grund dieses unterschiedlichen Wachstumsprozesses innerhalb des industriellen Sektors kann theoretisch eine Differenzierung der Lohnstruktur zwischen beiden Gruppen erwartet werden, da die Investitionsgüterindustrien infolge ihres größeren Expansionsdranges gezwungen sind, relativ hohe Löhne zu zahlen, um die für die Expansion erforderlichen Arbeitskräfte zu erhalten. Bis zu Beginn des Ersten Weltkrieges ist dies auch der Fall, da sich die Lohnspanne zwischen beiden Industriegruppen von 26,5% im Jahre 1888 auf 36,5% im Jahre 1913 vergrößert. In der Folgezeit ist eine derartig ausgeprägte Tendenz nicht mehr festzustellen. Wahrscheinlich führt die steigende Machtposition der Gewerkschaften zu einer Konsolidierung einer „traditionellen“ Lohnstruktur. Dafür spricht auch die Tatsache, dass bei einer Analyse der Lohnunterschiede aller Industrien nur noch eine geringfügige Nivellierung in der Periode nach dem ersten Weltkrieg ersichtlich wird. Die Reallohnsteigerung in der Untersuchungsperiode beträgt weniger als 100%, das bedeutet eine jährliche Zuwachsrate von ungefähr 1%. Damit bleibt die Reallohnentwicklung hinter der anderer Länder, wie Schweden, Frankreich, Großbritannien und den vereinigten Staaten, weit zurück. Ursache dafür ist u. a. die fehlende Reallohnsteigerung während der Kriegs- und ersten Nachkriegsjahre. Erst nach Wiederherstellung „normaler“ Währungsverhältnisse wird das Niveau des letzten Vorkriegsjahres erreicht.“
(Grumbach, Franz/König, Heinz (1957): Beschäftigung und Löhne der deutschen Industriewirtschaft 1888-1954. In: Weltwirtschaftliches Archiv, Vol. 79, Nr. 1, 1957, S. 125ff, S. 153f).
Verzeichnis der Tabellen in HISTAT:
Erwerbspersonen in Tausend mit Hauptberuf in Deutschland (1882-1950)
Beschäftigte Arbeitnehmer in Deutschland (1882-1954)
Indexziffern der Lebenshaltungskosten, der Nominallöhne und Reallöhne in Deutschland (1888-1954)
Entwicklung der Durchschnittslöhne in den Industriegruppen im Deutschen Reich (1888-1912)
Anteile der Industriegruppen an der Gesamtbeschäftigung in Deutschland (1882-1954)
Lohnstruktur der Industrie in Deutschland (1890-1954)
Methodologie
Untersuchungsgebiet:
Deutsches Reich bzw. Bundesrepublik Deutschland von 1888 bis 1954.
Deutsches Reich bzw. Bundesrepublik Deutschland von 1888 bis 1954.
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Quellentypen:
Einzelpublikationen; 75 Jahre Chemieverband. Ein Beitrag zur Industriegeschichte und wirtschaftspolitischen Meinungsbildung in einer erzählenden Darstellung mit ausgewählten Dokumentenzitaten. Hrsg. Von dem Verband der Chemischen Industrie e.V., Bonn, zur Erinnerung an den 75. Jahrestag der Gründung des Vereins zur Wahrung der Interessen der Chemischen Industrie Deutschlands. Frankfurt am Main 1952; Amtliche Nachrichten des Reichs-Versicherungsamts, Berlin, Jg. 1 (1884) und Jg. 21 (1905); Statistisches Jahrbuch für das Deutsche Reich, Berlin, Jg. 12 (1891); Statistik der im Betriebe befindlichen Eisenbahnen Deutschlands, Berlin; Vierteljahreshefte zur Statistik des Deutschen Reiches, Berlin, Jg. 1 (1892) und Jg.25 (1916).
Kuczynski, J., Die Geschichte der Lage der Arbeiter unter dem Kapitalismus. Bd. 1: Die Geschichte der Lage der Arbeiter in Deutschland von 1789 bis in die Gegenwart. 6., verb. Auflage, S. 173, 324. Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland, Stuttgart und Köln, 1956, S. 469.
Einzelpublikationen; 75 Jahre Chemieverband. Ein Beitrag zur Industriegeschichte und wirtschaftspolitischen Meinungsbildung in einer erzählenden Darstellung mit ausgewählten Dokumentenzitaten. Hrsg. Von dem Verband der Chemischen Industrie e.V., Bonn, zur Erinnerung an den 75. Jahrestag der Gründung des Vereins zur Wahrung der Interessen der Chemischen Industrie Deutschlands. Frankfurt am Main 1952; Amtliche Nachrichten des Reichs-Versicherungsamts, Berlin, Jg. 1 (1884) und Jg. 21 (1905); Statistisches Jahrbuch für das Deutsche Reich, Berlin, Jg. 12 (1891); Statistik der im Betriebe befindlichen Eisenbahnen Deutschlands, Berlin; Vierteljahreshefte zur Statistik des Deutschen Reiches, Berlin, Jg. 1 (1892) und Jg.25 (1916).
Kuczynski, J., Die Geschichte der Lage der Arbeiter unter dem Kapitalismus. Bd. 1: Die Geschichte der Lage der Arbeiter in Deutschland von 1789 bis in die Gegenwart. 6., verb. Auflage, S. 173, 324. Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland, Stuttgart und Köln, 1956, S. 469.
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Anmerkungen:
Zitat aus: Grumbach, Franz/König, Heinz, 1957: Beschäftigung und Löhne der deutschen Industriewirtschaft 1888-1954. In: Weltwirtschaftliches Archiv, Vol. 79, Nr. 1, 1957, S. 153ff.
„Eine vollständige Erfassung der in Industrie und Handwerk Beschäftigten fand nur bei den Gewerbezählungen der Jahre 1882, 1895, 1907, 1925, 1933, 1939 und 1950 statt. Von der Gesamtzahl der Beschäftigten in den einzelnen Gewerbegruppen ist die Zahl der Selbstständigen und leitenden Angestellten (Direktoren) abzusetzen, um die Werte der unselbständig Beschäftigten zu erhalten. Diese werden dann anhand der Angaben der Berufsgenossenschaften mit der Zahl der Versicherten bzw. Vollarbeiter interpoliert.
Die Systematik der Gewerbegruppen wurde bei den einzelnen Zählungen in mehreren Punkten geändert. Um die Vergleichbarkeit herzustellen, werden deshalb die Ergebnisse auf die Gliederung von 1907 umgruppiert. Die Klassifikation der Berufsgenossenschaften der Unfallversicherung entspricht jedoch nicht in allen Einzelheiten den Gewerbegruppen. Insbesondere ist die Differenzierung nach einzelnen Gewerbearten nicht so weitgehend wie die der Gewerbestatistik. Daher müssen Eisenverarbeitung und Maschinenbau, Bekleidung und Reinigung, Chemie und Industrie der forstwirtschaftlichen Nebenprodukte und Leuchtstoffe zu je einer Gruppe zusammengefasst werden. Diese Zusammenfassung ergibt jedoch noch keine vollständige Übereinstimmung, da einige Gewerbeklassen und –arten unterschiedlichen Gruppen zugeordnet sind. In der Berufsgenossenschaftsstatistik gehört die Gummierzeugung und –verarbeitung zur chemischen Industrie, während sie in der Gewerbezählung bei der Lederindustrie erfasst wird. Ebenfalls ist die Gewerbeklasse Gaserzeugung in der Gewerbestatistik in der chemischen Industrie, Wasserversorgung in der Nahrungsmittelindustrie enthalten. In der Unfallversicherungsstatistik bilden sie zusammen eine eigene Berufsgenossenschaft. Die Gewerbegruppe Chemie wird daher erweitert durch die Einbeziehung von Gummierzeugung und -verarbeitung und Wasserversorgung. Unberücksichtigt von der Gewerbeabteilung B (Industrie einschließlich Bergbau und Baugewerbe) ist lediglich die Gruppe künstlerisches Gewerbe, die jedoch wegen der geringen Zahl der in ihr Beschäftigten (1907 = 30000) ohne Bedeutung ist. Außerhalb der Abteilung B werden noch die Arbeitnehmer der Binnen- und Seeschifffahrt und der Eisenbahn erfasst. Die Angaben für die letzte Gruppe sind den „Statistischen Nachrichten von den Eisenbahnen des Vereins Deutscher Eisenbahn-Verwaltungen“, Berlin, entnommen.“
„[…] Bei Berechnung der Beschäftigtenzahlen mit Hilfe der versicherten Personen wird die Veränderung der Erfassungsquote durch eine lineare Interpolation berücksichtigt. Für die Jahre 1950 bis 1954 muss die Erfassungsquote als konstant unterstellt werden, da nur die Ergebnisse der nichtlandwirtschaftlichen Arbeitsstättenzählung von 1950 vorliegen. Für die Perioden 1925 bis 1933 und 1950 bis 1954 werden an Stelle der Zahl der versicherten Personen die Angaben über die Vollarbeiter (Anzahl der Arbeitstage bzw. –schichten, dividiert durch 300) zur Berechnung herangezogen. Für die Vorkriegszeit ist dies nicht möglich, da Unterlagen über die Zahl der Vollarbeiter nur von 1903 bis 1945 zur Verfügung stehen. Soweit die Erfassungsquote bei der Zahl der Versicherten über 100% liegt, ist dies vor allem auf Doppelzählungen zurückzuführen, die durch Saisoneinflüsse und Arbeitsplatzwechsel verursacht werden. Ein Vergleich der Vollarbeiter und Versicherten für das Jahr 1933 verdeutlicht dies. Die für Vollarbeiter über 100% liegende Erfassungsquote in der Metall- und Papierindustrie ist wahrscheinlich durch eine ungenaue Abgrenzung gegenüber den Ergebnissen der Gewerbezählung bedingt.
Für die Periode 1903 bis 1954 werden neben der Zahl der Vollarbeiter die tatsächlich verdienten Lohnsummen ausgewiesen. Die Lohnsummen enthalten alle Bezüge der Versicherten in Geld oder Geldwert. Der Jahreslohn je Beschäftigten ergibt sich durch Division der tatsächlich verdienten Lohnsummen durch die Zahl der Vollarbeiter. Gegenüber den üblichen Definitionen des Lohnsatzes als Einkommen je Arbeitsstunde weicht der hier verwendete Begriff insoweit ab, als Veränderungen der Arbeitszeit nicht eliminiert sind. Es handelt sich also um das Bruttojahreseinkommen eines Arbeiters unter Zugrundelegung einer gleich bleibenden Zahl von Arbeitstagen. Für die Zeit von 1888 bis 1902 beschränken sich die Angaben auf die in Anrechnung gebrachten Löhne und die Zahl der versicherten Personen. Da sich die Relation von in Anrechnung gebrachten Löhnen zu Versicherten einerseits und tatsächlich verdienten Löhnen zu Vollarbeitern andererseits in der Periode 1907 bis 1939 nicht ändert, können die Löhne für die vorhergegangenen Jahre bei Berücksichtigung des Niveauunterschiedes berechnet werden. Bei der Ermittelung des Gesamtlohnindexes wird sowohl die absolute Lohnhöhe als auch die Beschäftigtenzahl in den einzelnen Industriegruppen berücksichtigt. Entsprechendes gilt für die Berechnung der Lohnindizes der Konsumgüter- und Investitionsgüterindustrien und des Verkehrswesens.“
Zitat aus: Grumbach, Franz/König, Heinz, 1957: Beschäftigung und Löhne der deutschen Industriewirtschaft 1888-1954. In: Weltwirtschaftliches Archiv, Vol. 79, Nr. 1, 1957, S. 153ff.
„Eine vollständige Erfassung der in Industrie und Handwerk Beschäftigten fand nur bei den Gewerbezählungen der Jahre 1882, 1895, 1907, 1925, 1933, 1939 und 1950 statt. Von der Gesamtzahl der Beschäftigten in den einzelnen Gewerbegruppen ist die Zahl der Selbstständigen und leitenden Angestellten (Direktoren) abzusetzen, um die Werte der unselbständig Beschäftigten zu erhalten. Diese werden dann anhand der Angaben der Berufsgenossenschaften mit der Zahl der Versicherten bzw. Vollarbeiter interpoliert.
Die Systematik der Gewerbegruppen wurde bei den einzelnen Zählungen in mehreren Punkten geändert. Um die Vergleichbarkeit herzustellen, werden deshalb die Ergebnisse auf die Gliederung von 1907 umgruppiert. Die Klassifikation der Berufsgenossenschaften der Unfallversicherung entspricht jedoch nicht in allen Einzelheiten den Gewerbegruppen. Insbesondere ist die Differenzierung nach einzelnen Gewerbearten nicht so weitgehend wie die der Gewerbestatistik. Daher müssen Eisenverarbeitung und Maschinenbau, Bekleidung und Reinigung, Chemie und Industrie der forstwirtschaftlichen Nebenprodukte und Leuchtstoffe zu je einer Gruppe zusammengefasst werden. Diese Zusammenfassung ergibt jedoch noch keine vollständige Übereinstimmung, da einige Gewerbeklassen und –arten unterschiedlichen Gruppen zugeordnet sind. In der Berufsgenossenschaftsstatistik gehört die Gummierzeugung und –verarbeitung zur chemischen Industrie, während sie in der Gewerbezählung bei der Lederindustrie erfasst wird. Ebenfalls ist die Gewerbeklasse Gaserzeugung in der Gewerbestatistik in der chemischen Industrie, Wasserversorgung in der Nahrungsmittelindustrie enthalten. In der Unfallversicherungsstatistik bilden sie zusammen eine eigene Berufsgenossenschaft. Die Gewerbegruppe Chemie wird daher erweitert durch die Einbeziehung von Gummierzeugung und -verarbeitung und Wasserversorgung. Unberücksichtigt von der Gewerbeabteilung B (Industrie einschließlich Bergbau und Baugewerbe) ist lediglich die Gruppe künstlerisches Gewerbe, die jedoch wegen der geringen Zahl der in ihr Beschäftigten (1907 = 30000) ohne Bedeutung ist. Außerhalb der Abteilung B werden noch die Arbeitnehmer der Binnen- und Seeschifffahrt und der Eisenbahn erfasst. Die Angaben für die letzte Gruppe sind den „Statistischen Nachrichten von den Eisenbahnen des Vereins Deutscher Eisenbahn-Verwaltungen“, Berlin, entnommen.“
„[…] Bei Berechnung der Beschäftigtenzahlen mit Hilfe der versicherten Personen wird die Veränderung der Erfassungsquote durch eine lineare Interpolation berücksichtigt. Für die Jahre 1950 bis 1954 muss die Erfassungsquote als konstant unterstellt werden, da nur die Ergebnisse der nichtlandwirtschaftlichen Arbeitsstättenzählung von 1950 vorliegen. Für die Perioden 1925 bis 1933 und 1950 bis 1954 werden an Stelle der Zahl der versicherten Personen die Angaben über die Vollarbeiter (Anzahl der Arbeitstage bzw. –schichten, dividiert durch 300) zur Berechnung herangezogen. Für die Vorkriegszeit ist dies nicht möglich, da Unterlagen über die Zahl der Vollarbeiter nur von 1903 bis 1945 zur Verfügung stehen. Soweit die Erfassungsquote bei der Zahl der Versicherten über 100% liegt, ist dies vor allem auf Doppelzählungen zurückzuführen, die durch Saisoneinflüsse und Arbeitsplatzwechsel verursacht werden. Ein Vergleich der Vollarbeiter und Versicherten für das Jahr 1933 verdeutlicht dies. Die für Vollarbeiter über 100% liegende Erfassungsquote in der Metall- und Papierindustrie ist wahrscheinlich durch eine ungenaue Abgrenzung gegenüber den Ergebnissen der Gewerbezählung bedingt.
Für die Periode 1903 bis 1954 werden neben der Zahl der Vollarbeiter die tatsächlich verdienten Lohnsummen ausgewiesen. Die Lohnsummen enthalten alle Bezüge der Versicherten in Geld oder Geldwert. Der Jahreslohn je Beschäftigten ergibt sich durch Division der tatsächlich verdienten Lohnsummen durch die Zahl der Vollarbeiter. Gegenüber den üblichen Definitionen des Lohnsatzes als Einkommen je Arbeitsstunde weicht der hier verwendete Begriff insoweit ab, als Veränderungen der Arbeitszeit nicht eliminiert sind. Es handelt sich also um das Bruttojahreseinkommen eines Arbeiters unter Zugrundelegung einer gleich bleibenden Zahl von Arbeitstagen. Für die Zeit von 1888 bis 1902 beschränken sich die Angaben auf die in Anrechnung gebrachten Löhne und die Zahl der versicherten Personen. Da sich die Relation von in Anrechnung gebrachten Löhnen zu Versicherten einerseits und tatsächlich verdienten Löhnen zu Vollarbeitern andererseits in der Periode 1907 bis 1939 nicht ändert, können die Löhne für die vorhergegangenen Jahre bei Berücksichtigung des Niveauunterschiedes berechnet werden. Bei der Ermittelung des Gesamtlohnindexes wird sowohl die absolute Lohnhöhe als auch die Beschäftigtenzahl in den einzelnen Industriegruppen berücksichtigt. Entsprechendes gilt für die Berechnung der Lohnindizes der Konsumgüter- und Investitionsgüterindustrien und des Verkehrswesens.“
Bearbeitungshinweise
Datum der Archivierung: Juni 2005
Jahr der Online-Publikation: 1957
Bearbeiter in GESIS: Berenike Oesterle
Version:Version 1.0.0
Zugangsklasse: A
Jahr der Online-Publikation: 1957
Bearbeiter in GESIS: Berenike Oesterle
Version:Version 1.0.0
Zugangsklasse: A
Materialien zur Studie
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