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Studien Zeitreihen |
ZA 8469 | Handel | Höpfner, Bernd, Der deutsche Außenhandel 1900 – 1945. |
273 Zeitreihen (1912 - 1945) 30 Tabellen |
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Bibliographische Angaben
Studiennummer: ZA 8469
Studientitel: Der deutsche Außenhandel 1900 – 1945.
Erhebungs- bzw. Untersuchungszeitraum: 1912 - 1945
Primärforscher: Höpfner, Bernd
Veröffentlichung (gedruckte Veröffentlichung): Höpfner, B., 1993: Der deutsche Außenhandel 1900 – 1945. Änderungen in der Waren- und Regionalstruktur. Frankfurt/Main u.a.: Peter Lang. Zugl. Erlangen, Nürnberg, Univ. Diss., 1992.
Empfohlene Zitation (Datensatz):
Höpfner, Bernd, (1993 [2011]) Der deutsche Außenhandel 1900 – 1945.
Daten entnommen aus:
GESIS Datenarchiv, Köln. histat.
Studiennummer 8469
Datenfile Version 1.0.0
Studientitel: Der deutsche Außenhandel 1900 – 1945.
Erhebungs- bzw. Untersuchungszeitraum: 1912 - 1945
Primärforscher: Höpfner, Bernd
Veröffentlichung (gedruckte Veröffentlichung): Höpfner, B., 1993: Der deutsche Außenhandel 1900 – 1945. Änderungen in der Waren- und Regionalstruktur. Frankfurt/Main u.a.: Peter Lang. Zugl. Erlangen, Nürnberg, Univ. Diss., 1992.
Empfohlene Zitation (Datensatz):
Höpfner, Bernd, (1993 [2011]) Der deutsche Außenhandel 1900 – 1945.
Daten entnommen aus:
GESIS Datenarchiv, Köln. histat.
Studiennummer 8469
Datenfile Version 1.0.0
Inhalt der Studie
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Studienbeschreibung:
Gegenstand der vorliegenden Untersuchung ist die Analyse der Änderungen der Waren- und Regionalstruktur des deutschen Außenhandels in der Zeit von 1912 bis 1942. Dabei wird versucht, anhand der Analyse einzelner Stich¬jahre (1912, 1929, 1934, 1937, 1942) die wirtschaftlichen und politischen Ursachen für Änderungen beim Import und Export der ausgewählten wichtigsten Waren / Staaten zu eruieren. Mittelpunkt der Analyse sind die vier Hauptgruppen NAHRUNGS- und GENUSSMITTEL, ROHSTOFFE, HALB- und FERTIGWAREN (1. Ebene). „In der Literatur finden sich tiefgreifende Analysen dieser ersten Ebene, respektive die Veränderung des Anteils der vier Hauptgruppen am deutschen Export. Dabei fehlen oft eine weiterführende Aufschlüsselung der einzelnen Hauptgruppen und deren Wandlungen auf Produktebene. Ziel der vorliegenden Untersuchung ist eine Synthese der auswertbaren Literatur und Außenhandelsstatistik in Form von Einzeldarstellungen auf der 2. Ebene zu bilden. Dabei soll der Anteil der Waren und dessen Veränderung innerhalb der Hauptgruppen im Vordergrund der Betrachtung stehen. Welche Bedeutung erlangte der Zuckerexport innerhalb des Nachkriegsexports, und worauf ist dessen Rückgang zurückzuführen, wird z.B. als eine in diesem Zusammenhang zu klärende Frage beantwortet werde. Mit der Aufschlüsselung der einzelnen Hauptgruppen anhand der Jahre 1912, 1929, 1934 und 1937 soll versucht werden, eine Analysebasis für Strukturänderungen des gesamten Zeitraumes zu erhalten. Weiterhin soll eine Anbindung an den deutschen Außenhandel während des Zweiten Weltkrieges erreicht werden. Zu diesem Zweck wird die Untersuchung der Warenstruktur auf das Kriegsjahr 1942 ausgedehnt.
Der erste Teil der folgenden Untersuchung beschäftigt sich mit den statistischen Grundlagen der Untersuchung. Hier steht die Datenbasis, deren historische Entwicklung und die für den Vergleich notwendigen Umgruppierungen im Vordergrund. Daran schließt sich die eingehende Darstellung der Methodik der Analyse an. Die Selektion der zu untersuchenden Waren / Staaten und die Auswahl der einzelnen Analysejahre können hier als die wichtigsten Schwerpunkte genannt werden. Da die einleitenden Abschnitte zugunsten der Hauptanalysen so knapp wie möglich gehalten sind, beschränkt sich die nachfolgende Darstellung der allgemeinen Rahmenbedingungen hier auf die konjunkturelle, handels- und zollpolitische Lage in den jeweiligen Analysejahren. So beschäftigt sich dann der erste Teil der Hauptuntersuchung mit der Import- und Exportstruktur der vier Hauptgruppen. Aus welchen Waren setzen sich diese hauptsächlich zusammen, welche Veränderungen erfolgten dabei und wie gestaltete sich der jeweilige Handel mit den betreffenden Gütern im Laufe des Untersuchungszeitraumes sind hierbei die wesentlichsten Fragestellungen.
Im zweiten Hauptteil, der Regionalstruktur, folgen nach einem kurzen Überblick über den Anteil der jeweiligen Kontinente am deutschen Außenhandel die Einzelanalysen der untersuchten Staaten. Statistische Grundlagen in Form der Außenhandelsstatistik bilden den Anfang der Darstellung. Die wichtigsten Aspekte der Handelspolitik und Handelsbilanz schließen sich daran an, gefolgt von der Analyse der produktspezifischen Zusammensetzung der Ein- und Ausfuhr des jeweiligen Landes im Handel mit Deutschland“ (Höpfner, B., a. a. O., S. 1ff).
Gegenstand der vorliegenden Untersuchung ist die Analyse der Änderungen der Waren- und Regionalstruktur des deutschen Außenhandels in der Zeit von 1912 bis 1942. Dabei wird versucht, anhand der Analyse einzelner Stich¬jahre (1912, 1929, 1934, 1937, 1942) die wirtschaftlichen und politischen Ursachen für Änderungen beim Import und Export der ausgewählten wichtigsten Waren / Staaten zu eruieren. Mittelpunkt der Analyse sind die vier Hauptgruppen NAHRUNGS- und GENUSSMITTEL, ROHSTOFFE, HALB- und FERTIGWAREN (1. Ebene). „In der Literatur finden sich tiefgreifende Analysen dieser ersten Ebene, respektive die Veränderung des Anteils der vier Hauptgruppen am deutschen Export. Dabei fehlen oft eine weiterführende Aufschlüsselung der einzelnen Hauptgruppen und deren Wandlungen auf Produktebene. Ziel der vorliegenden Untersuchung ist eine Synthese der auswertbaren Literatur und Außenhandelsstatistik in Form von Einzeldarstellungen auf der 2. Ebene zu bilden. Dabei soll der Anteil der Waren und dessen Veränderung innerhalb der Hauptgruppen im Vordergrund der Betrachtung stehen. Welche Bedeutung erlangte der Zuckerexport innerhalb des Nachkriegsexports, und worauf ist dessen Rückgang zurückzuführen, wird z.B. als eine in diesem Zusammenhang zu klärende Frage beantwortet werde. Mit der Aufschlüsselung der einzelnen Hauptgruppen anhand der Jahre 1912, 1929, 1934 und 1937 soll versucht werden, eine Analysebasis für Strukturänderungen des gesamten Zeitraumes zu erhalten. Weiterhin soll eine Anbindung an den deutschen Außenhandel während des Zweiten Weltkrieges erreicht werden. Zu diesem Zweck wird die Untersuchung der Warenstruktur auf das Kriegsjahr 1942 ausgedehnt.
Der erste Teil der folgenden Untersuchung beschäftigt sich mit den statistischen Grundlagen der Untersuchung. Hier steht die Datenbasis, deren historische Entwicklung und die für den Vergleich notwendigen Umgruppierungen im Vordergrund. Daran schließt sich die eingehende Darstellung der Methodik der Analyse an. Die Selektion der zu untersuchenden Waren / Staaten und die Auswahl der einzelnen Analysejahre können hier als die wichtigsten Schwerpunkte genannt werden. Da die einleitenden Abschnitte zugunsten der Hauptanalysen so knapp wie möglich gehalten sind, beschränkt sich die nachfolgende Darstellung der allgemeinen Rahmenbedingungen hier auf die konjunkturelle, handels- und zollpolitische Lage in den jeweiligen Analysejahren. So beschäftigt sich dann der erste Teil der Hauptuntersuchung mit der Import- und Exportstruktur der vier Hauptgruppen. Aus welchen Waren setzen sich diese hauptsächlich zusammen, welche Veränderungen erfolgten dabei und wie gestaltete sich der jeweilige Handel mit den betreffenden Gütern im Laufe des Untersuchungszeitraumes sind hierbei die wesentlichsten Fragestellungen.
Im zweiten Hauptteil, der Regionalstruktur, folgen nach einem kurzen Überblick über den Anteil der jeweiligen Kontinente am deutschen Außenhandel die Einzelanalysen der untersuchten Staaten. Statistische Grundlagen in Form der Außenhandelsstatistik bilden den Anfang der Darstellung. Die wichtigsten Aspekte der Handelspolitik und Handelsbilanz schließen sich daran an, gefolgt von der Analyse der produktspezifischen Zusammensetzung der Ein- und Ausfuhr des jeweiligen Landes im Handel mit Deutschland“ (Höpfner, B., a. a. O., S. 1ff).
Methodologie
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Untersuchungsgebiet:
Deutschland, 1900 – 1942; Stich- (Analyse-) Jahre 1912, 1929, 1934, 1937 und 1942.
Regionalstruktur des deutschen Außenhandels: Afrika (Südafrika, Ägypten); Amerika (Agentinien, Brasilien, Chile, Kanada, USA); Europa (Belgien, Bulgarien, Dänemark, Frankreich, Großbritannien, Italien, Niederlande, Schweden, Schweiz, Sowjetunion); Asien (Britisch-Indien, Niederl.-Indien, Japan, China); Australien).
Deutschland, 1900 – 1942; Stich- (Analyse-) Jahre 1912, 1929, 1934, 1937 und 1942.
Regionalstruktur des deutschen Außenhandels: Afrika (Südafrika, Ägypten); Amerika (Agentinien, Brasilien, Chile, Kanada, USA); Europa (Belgien, Bulgarien, Dänemark, Frankreich, Großbritannien, Italien, Niederlande, Schweden, Schweiz, Sowjetunion); Asien (Britisch-Indien, Niederl.-Indien, Japan, China); Australien).
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Quellentypen:
Statistisches Reichsamt (Hrsg.), lfd. Jg. 1912 - 1942: Statistisches Jahrbuch für das Deutsche Reich. Berlin. [Teilbereich „Auswärtiger Handel“; Darstellung des Spezialhandels].
Zimmermann, W. (Hrsg.), 1941: Die Nahrungsquellen der Welt. Berlin: Verlag für Sozialpolitik, Wirtschaft und Statistik.
Statistisches Handbuch der Weltwirtschaft, 1936. Bearbeitet im Statistischen Reichsamt. Berlin: Verlag für Sozialpolitik, Wirtschaft und Statistik.
Kaiserlich-Statistisches Amt (Hrsg.), 1914: Statistik des Deutschen Reiches. Berlin.
Hoffmann, W. G., 1965: Das Wachstum der deutschen Wirtschaft seit der Mitte des 19. Jahrhunderts. Berlin u.a. Wulf, J., Der deutsche Außenhandel seit 1850. Strukturwandlungen und Beziehungen zum Wirtschaftswachstum. Stuttgart.
Statistisches Reichsamt (Hrsg.), lfd. Jg. 1912 - 1942: Statistisches Jahrbuch für das Deutsche Reich. Berlin. [Teilbereich „Auswärtiger Handel“; Darstellung des Spezialhandels].
Zimmermann, W. (Hrsg.), 1941: Die Nahrungsquellen der Welt. Berlin: Verlag für Sozialpolitik, Wirtschaft und Statistik.
Statistisches Handbuch der Weltwirtschaft, 1936. Bearbeitet im Statistischen Reichsamt. Berlin: Verlag für Sozialpolitik, Wirtschaft und Statistik.
Kaiserlich-Statistisches Amt (Hrsg.), 1914: Statistik des Deutschen Reiches. Berlin.
Hoffmann, W. G., 1965: Das Wachstum der deutschen Wirtschaft seit der Mitte des 19. Jahrhunderts. Berlin u.a. Wulf, J., Der deutsche Außenhandel seit 1850. Strukturwandlungen und Beziehungen zum Wirtschaftswachstum. Stuttgart.
Verwendete Quellen (ausführliches Verzeichnis):
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Anmerkungen:
(Zitate aus: Höpfner, B., 1993: Der deutsche Außenhandel 1900 – 1945. Änderungen in der Waren- und Regionalstruktur. Frankfurt/Main u.a.: Peter Lang. Zugl. Erlangen, Nürnberg, Univ. Diss., 1992, S. 5 – 35).
(I) Datenbasis (S. 5 – 6)
„Datenbasis für die vorliegende Untersuchung bildet das vom Statistischen Reichsamt (Berlin) publizierte STATISTISCHE JAHRBUCH, Teilbereich "Auswärtiger Handel". Im Allgemeinen handelt es sich bei den dort veröffentlichten Zahlen um die Darstellung des Spezialhandels. Dieser schließt den unmittelbaren Import / Export in den binnenländischen Wirtschaftsraum ebenso ein wie den Veredelungsverkehr und die Einfuhr / Ausfuhr aus Zollausschlüs¬sen. Im Gegensatz dazu umfasst der Generalhandel die gesamte Ein- und Ausfuhr ohne Durchfuhr (Transit).
Sämtliche Werte der Analyse sind - wenn nicht anderweitig angegeben - in laufenden Preisen und Reichsmark zu verstehen. Dies bezieht sich nicht nur auf die tatsächlich erfolgten Wertangaben, sondern schließt auch die Errechnung der jeweiligen Gruppenanteile und die meisten graphischen Darstellungen ein.
Die in der Statistik ausgewiesenen Import- und Exportwerte haben erst im Laufe des Untersuchungszeitraumes eine immer größere Genauigkeit erfahren. So führte die Reform der Handelsstatistik im Jahre 1906 dazu, dass die von da an erhobenen Werte nicht mehr wie bisher auf Schätzungen basierten, sondern vermehrt auf Händlerangaben. Nach den Recherchen von W. G. HOFFMANN (Das Wachstum der deutschen Wirtschaft seit der Mitte des 19. Jahrhunderts. Berlin u. a. 1965) sind dabei die Exportziffern um 4% zu hoch und die Importwerte um 3% zu niedrig ausgewiesen. Erst die Angaben ab 1906 sind somit einigermaßen verwendbar. Deshalb wurden in der Analyse die Außenhandelswerte bis 1905 nach den HOFFMANN' schen Vorgaben korrigiert. Da jedoch die Analyse der Hauptgruppen erst mit dem Jahr 1912 beginnt, ist von diesen Neuberechnungen nur die deutsche Handelsbilanz mit den untersuchten Staaten betroffen.
Bei der Analyse des Jahres 1929 sind die Werte von den in der Statistik eingeschlossenen Reparationsleistungen bereinigt worden.
Bei den im Statistischen Jahrbuch ausgewiesenen Import- und Exportstaaten handelt es sich um die Herstellungs- und Bestimmungsländer, respektive den Produktions- und Verbrauchsort“.
(II) Methodik der Analyse (S. 22 – 35)
1.a Untergliederungen: Warengruppen als Einteilungskriterium
„Untersuchungen, welche ihren Erfassungszeitraum über die Zeitgrenze von 1945 ausgedehnt haben, stehen grundsätzlich vor dem Problem, in der Warengliederung eine einheitliche Basis festzulegen. Die Schwierigkeit besteht in diesem Fall darin, die noch einigermaßen homogene Struktur der deutschen Außenhandelsstatistik von 1871-1937 (1939) mit den völlig neuen Klassifizierungskriterien der Bundesrepublik Deutschland vergleichbar zu machen.
Meist wird dabei die in diesem Untersuchungszeitraum jüngste Berechnungsgrundlage gewählt. Als Beispiel hierfür steht WULF, der bei seiner Analyse die "Systematik ... der amtlichen Statistik ... des Jahres 1962" verwendete, nach der er dann auch die älteren Werte von 1850 an "so weit wie möglich dieser Gliederung entsprechend umgruppiert(e)".
Bindung an aktuelle internationale Klassifikationsgrundlagen suchte OHLSEN, der den deutsch-britischen Außenhandel nach der international gültigen SITC II von 1976 - der Standard International Trade Classification - umrechnete, "um ... einen Vergleich der Zwischenkriegszeit mit der Periode nach dem Zweiten Weltkrieg ... zu erleichtern". Die geographische und zeitliche Begrenzung auf den deutschen Austausch mit Großbritannien und eine Periode von 10 Jahren lässt diesen Aufwand noch möglich erscheinen - eine komplette Um¬strukturierung nach der SITC auf alle Staaten und den umfassenderen Zeitraum 1900 - 1945 wäre im Rahmen dieser vorliegenden Untersuchung jedoch nicht möglich gewesen.
Während des Untersuchungszeitraumes wurden zwar die vier Hauptgruppen NAHRUNGS- und Genussmittel, ROHSTOFFE, HALBWAREN und FERTIGWAREN vom Statistischen Reichsamt im STATISTISCHEN JAHRBUCH weiter differenziert (Bsp. Untergliederung der Fertigwaren in Vor- und Enderzeugnisse) und teilweise unterschiedlich benannt, dennoch blieb die Grobgliederung der Waren innerhalb des gesamten Zeitraumes unverändert. Diese Gruppeneinteilung ist identisch mit derjenigen des Brüsseler Internationalen Warenverzeichnisses.
Zur Analyse der Import- und Exportstruktur des deutschen Außenhandels wurde deshalb diese Gliederung in vier Hauptgruppen im Wesentlichen über¬nommen. Geringfügige Neuberechnungen wurden nötig, da einige Güter während des Untersuchungszeitraumes in unterschiedliche Hauptgruppen eingeord¬net waren. Fortschritte im Produktionsprozess und wechselnde Betrachtungs¬weisen konnten so auf diese Weise erfasst werden.
Eine nur unwesentliche ergänzte Strukturierung ist bei HOFFMANN zu finden. Dort wird der Außenhandel "in die fünf Warengruppen Nahrungsmittel, Genussmittel, Rohstoffe, Halbwaren und Fertigwaren unterteilt".
Allgemein zeigt sich in der benützten Literatur, dass in der Regel die "klassische" Einteilung in vier Hauptgruppen verwendet wurde, zumal die Quellenbasis in Form der Statistischen Jahrbücher auch auf dieser Klassifikation fußte. Umgliederungen und Neuberechnungen waren eher die Ausnahme.
Importanalyse des deutschen Außenhandels:
- Nahrungs- und Genussmittel: Weizen, Gerste, Mais, Südfrüchte, Kaffee.
- Rohstoffe: Wolle, Baumwolle, Ölfrüchte, Erze.
- Halbwaren: Metalle, Mineralöle.
- Fertigwaren: Eisenwaren, Chemikalien, Textilien, Maschinen.
Exportanalyse des deutschen Außenhandels:
- Nahrungs- und Genussmittel: zucker, Roggen, Bier, Mehl.
- Rohstoffe: Steinkohlen.
- Halbwaren: Metalle, Koks.
- Fertigwaren: Eisenwaren, Chemikalien, Textilien, Maschinen, Elektrogüter, Kraftfahrzeuge, Papier“.
1.b Untergliederungen: Die Einteilung in Kontinente
„Zur Disposition stand vor allem die Frage, inwieweit hier die klassische Einteilung der am deutschen Außenhandel beteiligten Staaten in Kontinente oder gänzlich andere Konzepte, wie z.B. die Zugrundelegung von Wirtschaftsräumen, Verwendung finden sollte.
Im Zuge der Voruntersuchungen stellte sich heraus, dass eine neutrale Klassifizierung der Länder nach Kontinenten dem Zweck der Analyse am besten gerecht werden würde. So könnte ein Rückschluss auf die Zuordnung eines Staates zu einem Wirtschaftsraum aufgrund einer hohen Handelsintensität mit Deutschland dann nicht der Realität entsprechen, wenn sich der Handel wie im Falle Britisch-Indiens nur auf den Export von Rohstoffen stützt und die landes¬eigene Industrie nur ein geringes Bruttosozialprodukt erwirtschaftet. Die Han¬delsumsätze mit Deutschland können also nicht als Indiz für die Wirtschaftskraft einer Volkswirtschaft und damit die Zugehörigkeit zu einem Wirtschaftraum gewertet. werden.
Eine andere Möglichkeit der Analyse bestand darin, den deutschen Außenhandel mit den 10 oder 20 wichtigsten Staaten ohne Rücksicht auf geographische Bindungen zu untersuchen. Aber hier ergäben sich zwei Probleme: Zum einen müsste jeglicher Cut-off (warum 10 und nicht 11 Staaten?) dazu führen, dass sich die Darstellung mehr auf den Austausch mit den Industriestaaten kon¬zentriert, da deren Umsätze mit Deutschland aufgrund des höheren Wertes von Fertigprodukten naturgemäß höher sind. Zum anderen würden bei dieser Untersuchung die Staaten unbeachtet bleiben, deren absolute Handelsintensität mit Deutschland gering ist, welche aber innerhalb ihres Kontinentes eine herausragende Stellung aufweisen. So rangierte beispielsweise Südafrika nach den absoluten Handelsumsätzen mehr im unteren Mittelfeld, währenddessen es innerhalb von Afrika meist 30% des deutschen Handels mit diesem Kontinent stellte.
Nach diesen Überlegungen wurde der deutsche Außenhandel mit den fünf Kontinenten unverändert übernommen und mit jeweils 100 Prozent gleichgesetzt. Innerhalb der Erdteile wurde im nächsten Schritt der Anteil der einzelnen Staaten eben an diesen 100 Prozent ermittelt und als Grundlage für die Auswahl der Untersuchung verwendet. Aufgrund unterschiedlicher Anteile der Länder konnte ein einheitlicher Cut-off für alle Kontinente nicht erreicht werden, so dass dieser variabel gehandhabt werden musste. Deshalb mussten auch die Quellenlage und die Aussichten der statistischen Bearbeitungsmöglichkeiten über die Auswahl der zu untersuchenden Länder mit entscheiden“.
2. Die Frage des Cut-off
„Der nächste Schritt setzte die Hauptgruppen mit jeweils 100 Prozent gleich und untersuchte nun die Struktur innerhalb dieser Hauptgruppe, indem der pro¬zentuale Anteil der einzelnen Güter an dieser Gruppe errechnet wurde. Nun musste die Frage des Cut-off geklärt werden, d.h. welche der jeweiligen Güter werden in der Darstellung Hauptgruppen näher analysiert. Leider ließ die vollständige Aufführung der Produkte im Statistischen Jahrbuch vielfach zu wünschen übrig, denn deren Statistik legte den eigenen Cut-off unterschiedlich fest. War die Darstellung des "Anteils der wichtigsten Waren am Außenhandel" am umfangreichsten, so beschränkte sich die Aufschlüsselung des "Auswärtigen Handels nach Waren und Ländern" oft auf die wichtigsten Länder/Produkte. Gleiche Ergebnisse waren auch in der Analyse der Regionalstruktur bei der Aufteilung des "Auswärtigen Handels nach Erdteilen und Ländern" zu konstatieren.
Weitere Schwierigkeiten ergaben sich aus der qualitativen Struktur der einzelnen Warengruppen und Kontinente. Stellte beispielsweise Steinkohle durchschnittlich mehr als 50% der gesamten Rohstoffexporte, so verteilte sich der Nahrungsmittelexport auf extrem viele (1934: mehr als 34 Produkte mit einem Anteil von 77% am Gesamtnahrungsmittelexport) Güter. Ähnliche Divergenzen konnten auch in der Regionalstruktur beobachtet werden. Die drei wichtigsten Staaten Britisch-Indien, Niederländisch-Indien und China stellten während des Untersuchungszeitraumes durchschnittlich 73% des deutschen Imports aus Asien, während in der Einfuhr aus Europa beispielsweise zehn Staaten nur einen durchschnittlichen Anteil von insgesamt 66% auf sich vereinigen konnten.
Aufgrund dieser Vorgaben - im Untersuchungszeitraum wechselnder Cut-off des Statistischen Reichsamtes und unterschiedliche Hauptgruppen- und Regionalstruktur - musste bei der Auswahl der zu untersuchenden Güter der Cut-off ebenfalls variabel gestaltet sein. Ein einheitlicher Cut-off von mindestens X Prozent der Hauptgruppen oder Kontinente war deshalb nicht möglich“.
3. Die Gruppenanteile
„Die wesentliche Basis der vorliegenden Untersuchung bilden die Gruppenanteile innerhalb der vier Hauptgruppen NAHRUNGS- und Genussmittel, ROHSTOFFE, HALBWAREN und FERTIGWAREN. Dabei werden die Hauptgruppen weiter in die einzelnen Waren aufgeschlüsselt und deren prozentualer Anteil an der Hauptgruppe als Gruppenanteil benannt. In der graphischen Darstellung dieser Gruppenanteile wurde sich dafür entschieden, als Sortierkriterium die Waren anstelle der Analysejahre einzusetzen. Dies ermöglicht, Verän-derungen der Warenanteile in den jeweiligen Analysejahren rasch zu erkennen“.
4. Die Analysejahre 1912, 1929, 1934, 1937 und 1942
„Um Strukturwandlungen innerhalb eines wirtschaftlich und politisch so wechselhaften Zeitraumes zu eruieren, standen mehrere Analysemöglichkeiten zur Verfügung:
(a) Die Periodisierung des Untersuchungszeitraumes anhand von konjunkturellen Zyklen trägt zwar dem Problem Rechnung, sich durch Ermittlung von Durchschnittswerten nicht auf ein Basisjahr (und damit vielleicht den Zufall?) stützen zu müssen. Damit wird unzweifelhaft eine größere Repräsentativität erreicht. Mit dieser Methode werden aber historisch bedingte statistische Ungenauigkeiten der Datenmenge, Umstellungen im Warenverzeichnis, Zäsuren in der Handels-, Zoll- und Wirtschaftspolitik etc. nivelliert.
(b) Dagegen impliziert die Analyse einzelner Stichjahre die Gefahr des historischen Zufalls, dass im betreffenden Analysejahr Sondereinflüsse für die Warenstruktur ausschlaggebend waren. Sofern man aber diese beachtet und deren Entwicklung über den gesamten Zeitraum in die Analyse mit einfließen lässt, dürfte jenes Problem nur noch marginale Bedeutung haben.
Das hier verwendete Konzept, anhand einzelner Stichjahre Änderungen in der Waren- und Regionalstruktur zu eruieren, wird bei W. G. HOFFMANN positiv eingeschätzt, da er die Ansicht teilt, 'für viele Zwecke würden ... einige Stich¬jahre völlig ausreichen". In der Sekundärliteratur findet diese Analysemethode breite Anwendung, vor allem in den Fällen, in denen es sich um einen umfassenderen Analysezeitraum handelt.
1912:
Um die Endphase der deutschen Monarchie am Vorabend des Ersten Welt¬krieges zu analysieren, erfolgte ein Rückgriff auf das Jahr 1912. Vielfach wird sich zwar in der deutschen Forschung für 1913 als Basisjahr entschieden, dennoch darf aber nicht vergessen werden, "dass 1913 keinesfalls ein typisches Jahr der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg darstelle. 1913 trägt die überhitzte Konjunktur in sich und die politische Lage war von großer Labilität geprägt. 1912 zeichnete dagegen als Endpunkt des seit 1908/09 andauernden konjunkturellen Aufschwungs. Im Vergleich zu 1913 war der deutsche Außenhandel noch relativ frei von politischen und ökonomischen Sondereinflüssen, denn der im Oktober ausbrechende 1. Balkankrieg schlug sich erst mit Verzögerung auf den Außenhandel durch. Internationale politische Krisen (2. Balkankrieg im Juni 1913) und die daraus resultierende allgemeine Kriegsfurcht prägten das Jahr 1913 doch sehr, so dass unter diesen Umständen für die Untersuchung 1912 als aussagefähigeres Analysejahr zugrunde gelegt wurde. Zum anderen ermöglicht dies einen direkten Vergleich mit den in der Forschung verwendeten Analysejahren 1913.
1929:
Ähnlich wie im Falle des Analysejahres 1912 war auch 1929 teilweise von extremen Sondereinflüssen geprägt. Mit diesem Jahr wird immer die Weltwirt¬schaftskrise in Verbindung gebracht, die hier begann. Dennoch kann dieses Stichjahr zur Analyse der Außenhandelsstruktur der späten zwanziger Jahre verwendet werden, da sich die Krise mit einem Time-lag auf den Außenhandel auswirkte. Zudem sollte nicht vergessen werden, dass erst ab Sommer 1928 die Importeure zur genauen Wertangabe bei der Deklaration verpflichtet waren und damit 1929 als die erste nicht mehr auf Schätzungen basierende Statistik galt.
1934:
1934 kann als das erste, schon vom Nationalsozialismus mehr oder weniger geprägte, Wirtschaftsjahr betrachtet werden. Die Auswirkungen der Weltwirtschaftskrise ragten noch in das Jahr hinein - 1934 ist das Jahr des wirtschaftspolitischen Umbruchs und binnenorientierten Aufschwungs. Im Außenhandel brachte das Jahr große Spannungen, als mehrmals Zwangsclearing drohte und aus Devisengründen der Güteraustausch nun mit Hilfe des NEUEN PLANES gänzlich der totalen staatlichen Kontrolle unterworfen wurde.
1937:
Der zweite Vierjahresplan war seit einem Jahr angelaufen, so dass durch die Aufrüstung bedingte Strukturänderungen des deutschen Außenhandels schon er¬kennbar waren. Daneben waren auch statistische Gründe für das Jahr 1937 mi¬tentscheidend, denn dieses war noch das letzte Stichjahr des alten Reichsgebie¬tes. 1938 hätte das durch die Annektion Österreichs erweiterte Reichsgebiet den Vergleich mit den vorhergehenden Analysejahren verfälscht.
1942:
Völlig im Bewusstsein der Problematik bei der Analyse eines Kriegsjahres wird hier doch der Versuch unternommen, die Struktur des Kriegshandels näher zu beleuchten. In diesem Fall war die vielfältige Quellenlage ausschlaggebend für den Versuch, die Struktur des Außenhandels so ausführlich wie möglich zu analysieren. Bis Juli 1943 war nämlich der Außenhandel mit den besetzten Ostgebieten noch eingeschlossen, danach werden die Güterströme undurchsichtiger“.
5. Die einheitliche Warenstruktur
„Um einen einheitlichen komparatistischen Zugriff auf die Außenhandelsstatistik zu ermöglichen, ist es nötig, die im Analysezeitraum unterschiedliche Zuordnung einzelner Waren in die jeweiligen Hauptgruppen möglichst auf einen Nenner zu bringen. Dies hat die Einordnung von Gütern in eine Kategorie wäh¬rend des Gesamtzeitraums nach dem Kriterium der Kontinuität zur Folge.
Da sich die Unterschiede im wesentlichen auf die Hauptgruppen NAHRUNGS- und GENUSSMITTEL sowie ROHSTOFFE beschränken, sind nur hier umfangreichere Neuberechnungen erforderlich gewesen. Jedoch erfolgten auch Aufgliederungen im Bereich FERTIGWAREN und HALBWAREN - doch fallen jene wertmäßig nur 1912 so ins Gewicht, dass sich dadurch der Anteil dieser beiden Hauptgruppen erhebliche [bis zu 13,1 %] ändern würde. In diesem Jahr erhöhte sich durch Neuberechnungen der Importanteil der ROHSTOFFE um +1,7% (Export: +3,4%), derjenige der NAHRUNGSMITTEL um +8,3%, derjenige der HALBWAREN um +5,9% (Export: +7,7%) und derjenige der FERTIGWAREN um -13,1% (Export: -2,3%).
Bei den Hauptgruppen ROHSTOFFE und NAHRUNGSMITTEL ist insbesondere die verschiedene Zuordnung von Rohtabak und Ölfrüchten wertmäßig so gravierend, dass Neuberechnungen unumgänglich waren. Diese erstrecken sich im Wesentlichen auf die Jahre 1937 und 1942, als hier einige ROHSTOFFE nun zu den NAHRUNGS- und Genussmitteln gerechnet wurden. Beispielsweise reduzierte sich der Gesamtwert der NAHRUNGS- und Genussmittelimporte T937 dadurch um mehr als 411 Mio. RM, als die Güter Grün- und Rauhfutter, Ölkuchen, Kleie, Tabak, Därme, Ölfrüchte weiterhin der Kategorie Rohstoffe zugeordnet wurden.
Währenddessen sich Import und Export bei den geänderten HALB- und FERTIGWAREN in etwa die Waage hielten, die Bilanz also fast ausgeglichen war, so ergab sich durch die Neuberechnung bei den NAHRUNGSMITTELN und ROHSTOFFEN ein großer Nettoimport. Dieser beruhte auf der Tatsache, dass der Export von diesen Gütern häufig nicht viel größer als 0 war.
6. Geographische Abgrenzung einiger untersuchter Länder
(Statistisches Jahrbuch für das Deutsche Reich, 1934, S. 234ff).
Britisch – Südafrika:
umschließt die Südafrikanische Union {Provinzen Kap der Guten Hoffnung ohne Gebiet der Walfischbucht, Natal, Oranje-Freistaat, Transvaal}; Basuto-, Swasi- und Betschuanaland; Njassaland; Süd- und Nordrhodesien (ab 1935 politisch nicht mehr dazugehörig, in der Untersuchung wurde aber die Kontinuität des Wirtschaftsgebietes ohne Rücksicht auf diesen Sachverhalt beibehalten).
Britisch – Westafrika:
umschließt Sambia; Goldküste mit Aschanti und Nordgebieten (heutiges Ghana); Nigeria einschließlich Lagos, Sierra Leone; Inseln Ascension, St.Helena, Tristan d'Acunha.
Britisch - Indien
Belutschistan; Inseln Andamanen und Nikobaren; Lakediven; Burma.
Niederländisch – Indien:
Borneo-Inseln ohne Britisch Borneo; Celebes Inseln; Sumatra {mit Banka, Billiton, Riouw}, Java und Madura; Sunda Inseln von Bali bis zum niederländischen Teil von Timor; Molukken mit Ambionen; nordwestlicher Teil von Neu-Guinea; Südwest Inseln.
Britisch Malaya
Singapur; Nordborneo; Hongkong; Halbinsel Malakka.
Australien
Bis 1904 wurde der Handel mit Australien unter der Rubrik BRITISCH-AUSTRALIEN eingeordnet, ab 1904 unter der Bezeichnung AUSTRALI¬SCHER BUND. Letzterer weist höhere Werte auf, was mit dem größeren geo¬graphischen Umfang in Verbindung steht. So umschließt der Bund nach der Aussage der Reichsstatistik Neu-Südwales, Viktoria, Queensland, Süd-, Westaustralien, Tasmanien, Papua (Britisch-Neuguinea), Inseln d'Entrecasteaux, Louissadegruppe, Lord Howe Insel.
(Zitate aus: Höpfner, B., 1993: Der deutsche Außenhandel 1900 – 1945. Änderungen in der Waren- und Regionalstruktur. Frankfurt/Main u.a.: Peter Lang. Zugl. Erlangen, Nürnberg, Univ. Diss., 1992, S. 5 – 35).
(I) Datenbasis (S. 5 – 6)
„Datenbasis für die vorliegende Untersuchung bildet das vom Statistischen Reichsamt (Berlin) publizierte STATISTISCHE JAHRBUCH, Teilbereich "Auswärtiger Handel". Im Allgemeinen handelt es sich bei den dort veröffentlichten Zahlen um die Darstellung des Spezialhandels. Dieser schließt den unmittelbaren Import / Export in den binnenländischen Wirtschaftsraum ebenso ein wie den Veredelungsverkehr und die Einfuhr / Ausfuhr aus Zollausschlüs¬sen. Im Gegensatz dazu umfasst der Generalhandel die gesamte Ein- und Ausfuhr ohne Durchfuhr (Transit).
Sämtliche Werte der Analyse sind - wenn nicht anderweitig angegeben - in laufenden Preisen und Reichsmark zu verstehen. Dies bezieht sich nicht nur auf die tatsächlich erfolgten Wertangaben, sondern schließt auch die Errechnung der jeweiligen Gruppenanteile und die meisten graphischen Darstellungen ein.
Die in der Statistik ausgewiesenen Import- und Exportwerte haben erst im Laufe des Untersuchungszeitraumes eine immer größere Genauigkeit erfahren. So führte die Reform der Handelsstatistik im Jahre 1906 dazu, dass die von da an erhobenen Werte nicht mehr wie bisher auf Schätzungen basierten, sondern vermehrt auf Händlerangaben. Nach den Recherchen von W. G. HOFFMANN (Das Wachstum der deutschen Wirtschaft seit der Mitte des 19. Jahrhunderts. Berlin u. a. 1965) sind dabei die Exportziffern um 4% zu hoch und die Importwerte um 3% zu niedrig ausgewiesen. Erst die Angaben ab 1906 sind somit einigermaßen verwendbar. Deshalb wurden in der Analyse die Außenhandelswerte bis 1905 nach den HOFFMANN' schen Vorgaben korrigiert. Da jedoch die Analyse der Hauptgruppen erst mit dem Jahr 1912 beginnt, ist von diesen Neuberechnungen nur die deutsche Handelsbilanz mit den untersuchten Staaten betroffen.
Bei der Analyse des Jahres 1929 sind die Werte von den in der Statistik eingeschlossenen Reparationsleistungen bereinigt worden.
Bei den im Statistischen Jahrbuch ausgewiesenen Import- und Exportstaaten handelt es sich um die Herstellungs- und Bestimmungsländer, respektive den Produktions- und Verbrauchsort“.
(II) Methodik der Analyse (S. 22 – 35)
1.a Untergliederungen: Warengruppen als Einteilungskriterium
„Untersuchungen, welche ihren Erfassungszeitraum über die Zeitgrenze von 1945 ausgedehnt haben, stehen grundsätzlich vor dem Problem, in der Warengliederung eine einheitliche Basis festzulegen. Die Schwierigkeit besteht in diesem Fall darin, die noch einigermaßen homogene Struktur der deutschen Außenhandelsstatistik von 1871-1937 (1939) mit den völlig neuen Klassifizierungskriterien der Bundesrepublik Deutschland vergleichbar zu machen.
Meist wird dabei die in diesem Untersuchungszeitraum jüngste Berechnungsgrundlage gewählt. Als Beispiel hierfür steht WULF, der bei seiner Analyse die "Systematik ... der amtlichen Statistik ... des Jahres 1962" verwendete, nach der er dann auch die älteren Werte von 1850 an "so weit wie möglich dieser Gliederung entsprechend umgruppiert(e)".
Bindung an aktuelle internationale Klassifikationsgrundlagen suchte OHLSEN, der den deutsch-britischen Außenhandel nach der international gültigen SITC II von 1976 - der Standard International Trade Classification - umrechnete, "um ... einen Vergleich der Zwischenkriegszeit mit der Periode nach dem Zweiten Weltkrieg ... zu erleichtern". Die geographische und zeitliche Begrenzung auf den deutschen Austausch mit Großbritannien und eine Periode von 10 Jahren lässt diesen Aufwand noch möglich erscheinen - eine komplette Um¬strukturierung nach der SITC auf alle Staaten und den umfassenderen Zeitraum 1900 - 1945 wäre im Rahmen dieser vorliegenden Untersuchung jedoch nicht möglich gewesen.
Während des Untersuchungszeitraumes wurden zwar die vier Hauptgruppen NAHRUNGS- und Genussmittel, ROHSTOFFE, HALBWAREN und FERTIGWAREN vom Statistischen Reichsamt im STATISTISCHEN JAHRBUCH weiter differenziert (Bsp. Untergliederung der Fertigwaren in Vor- und Enderzeugnisse) und teilweise unterschiedlich benannt, dennoch blieb die Grobgliederung der Waren innerhalb des gesamten Zeitraumes unverändert. Diese Gruppeneinteilung ist identisch mit derjenigen des Brüsseler Internationalen Warenverzeichnisses.
Zur Analyse der Import- und Exportstruktur des deutschen Außenhandels wurde deshalb diese Gliederung in vier Hauptgruppen im Wesentlichen über¬nommen. Geringfügige Neuberechnungen wurden nötig, da einige Güter während des Untersuchungszeitraumes in unterschiedliche Hauptgruppen eingeord¬net waren. Fortschritte im Produktionsprozess und wechselnde Betrachtungs¬weisen konnten so auf diese Weise erfasst werden.
Eine nur unwesentliche ergänzte Strukturierung ist bei HOFFMANN zu finden. Dort wird der Außenhandel "in die fünf Warengruppen Nahrungsmittel, Genussmittel, Rohstoffe, Halbwaren und Fertigwaren unterteilt".
Allgemein zeigt sich in der benützten Literatur, dass in der Regel die "klassische" Einteilung in vier Hauptgruppen verwendet wurde, zumal die Quellenbasis in Form der Statistischen Jahrbücher auch auf dieser Klassifikation fußte. Umgliederungen und Neuberechnungen waren eher die Ausnahme.
Importanalyse des deutschen Außenhandels:
- Nahrungs- und Genussmittel: Weizen, Gerste, Mais, Südfrüchte, Kaffee.
- Rohstoffe: Wolle, Baumwolle, Ölfrüchte, Erze.
- Halbwaren: Metalle, Mineralöle.
- Fertigwaren: Eisenwaren, Chemikalien, Textilien, Maschinen.
Exportanalyse des deutschen Außenhandels:
- Nahrungs- und Genussmittel: zucker, Roggen, Bier, Mehl.
- Rohstoffe: Steinkohlen.
- Halbwaren: Metalle, Koks.
- Fertigwaren: Eisenwaren, Chemikalien, Textilien, Maschinen, Elektrogüter, Kraftfahrzeuge, Papier“.
1.b Untergliederungen: Die Einteilung in Kontinente
„Zur Disposition stand vor allem die Frage, inwieweit hier die klassische Einteilung der am deutschen Außenhandel beteiligten Staaten in Kontinente oder gänzlich andere Konzepte, wie z.B. die Zugrundelegung von Wirtschaftsräumen, Verwendung finden sollte.
Im Zuge der Voruntersuchungen stellte sich heraus, dass eine neutrale Klassifizierung der Länder nach Kontinenten dem Zweck der Analyse am besten gerecht werden würde. So könnte ein Rückschluss auf die Zuordnung eines Staates zu einem Wirtschaftsraum aufgrund einer hohen Handelsintensität mit Deutschland dann nicht der Realität entsprechen, wenn sich der Handel wie im Falle Britisch-Indiens nur auf den Export von Rohstoffen stützt und die landes¬eigene Industrie nur ein geringes Bruttosozialprodukt erwirtschaftet. Die Han¬delsumsätze mit Deutschland können also nicht als Indiz für die Wirtschaftskraft einer Volkswirtschaft und damit die Zugehörigkeit zu einem Wirtschaftraum gewertet. werden.
Eine andere Möglichkeit der Analyse bestand darin, den deutschen Außenhandel mit den 10 oder 20 wichtigsten Staaten ohne Rücksicht auf geographische Bindungen zu untersuchen. Aber hier ergäben sich zwei Probleme: Zum einen müsste jeglicher Cut-off (warum 10 und nicht 11 Staaten?) dazu führen, dass sich die Darstellung mehr auf den Austausch mit den Industriestaaten kon¬zentriert, da deren Umsätze mit Deutschland aufgrund des höheren Wertes von Fertigprodukten naturgemäß höher sind. Zum anderen würden bei dieser Untersuchung die Staaten unbeachtet bleiben, deren absolute Handelsintensität mit Deutschland gering ist, welche aber innerhalb ihres Kontinentes eine herausragende Stellung aufweisen. So rangierte beispielsweise Südafrika nach den absoluten Handelsumsätzen mehr im unteren Mittelfeld, währenddessen es innerhalb von Afrika meist 30% des deutschen Handels mit diesem Kontinent stellte.
Nach diesen Überlegungen wurde der deutsche Außenhandel mit den fünf Kontinenten unverändert übernommen und mit jeweils 100 Prozent gleichgesetzt. Innerhalb der Erdteile wurde im nächsten Schritt der Anteil der einzelnen Staaten eben an diesen 100 Prozent ermittelt und als Grundlage für die Auswahl der Untersuchung verwendet. Aufgrund unterschiedlicher Anteile der Länder konnte ein einheitlicher Cut-off für alle Kontinente nicht erreicht werden, so dass dieser variabel gehandhabt werden musste. Deshalb mussten auch die Quellenlage und die Aussichten der statistischen Bearbeitungsmöglichkeiten über die Auswahl der zu untersuchenden Länder mit entscheiden“.
2. Die Frage des Cut-off
„Der nächste Schritt setzte die Hauptgruppen mit jeweils 100 Prozent gleich und untersuchte nun die Struktur innerhalb dieser Hauptgruppe, indem der pro¬zentuale Anteil der einzelnen Güter an dieser Gruppe errechnet wurde. Nun musste die Frage des Cut-off geklärt werden, d.h. welche der jeweiligen Güter werden in der Darstellung Hauptgruppen näher analysiert. Leider ließ die vollständige Aufführung der Produkte im Statistischen Jahrbuch vielfach zu wünschen übrig, denn deren Statistik legte den eigenen Cut-off unterschiedlich fest. War die Darstellung des "Anteils der wichtigsten Waren am Außenhandel" am umfangreichsten, so beschränkte sich die Aufschlüsselung des "Auswärtigen Handels nach Waren und Ländern" oft auf die wichtigsten Länder/Produkte. Gleiche Ergebnisse waren auch in der Analyse der Regionalstruktur bei der Aufteilung des "Auswärtigen Handels nach Erdteilen und Ländern" zu konstatieren.
Weitere Schwierigkeiten ergaben sich aus der qualitativen Struktur der einzelnen Warengruppen und Kontinente. Stellte beispielsweise Steinkohle durchschnittlich mehr als 50% der gesamten Rohstoffexporte, so verteilte sich der Nahrungsmittelexport auf extrem viele (1934: mehr als 34 Produkte mit einem Anteil von 77% am Gesamtnahrungsmittelexport) Güter. Ähnliche Divergenzen konnten auch in der Regionalstruktur beobachtet werden. Die drei wichtigsten Staaten Britisch-Indien, Niederländisch-Indien und China stellten während des Untersuchungszeitraumes durchschnittlich 73% des deutschen Imports aus Asien, während in der Einfuhr aus Europa beispielsweise zehn Staaten nur einen durchschnittlichen Anteil von insgesamt 66% auf sich vereinigen konnten.
Aufgrund dieser Vorgaben - im Untersuchungszeitraum wechselnder Cut-off des Statistischen Reichsamtes und unterschiedliche Hauptgruppen- und Regionalstruktur - musste bei der Auswahl der zu untersuchenden Güter der Cut-off ebenfalls variabel gestaltet sein. Ein einheitlicher Cut-off von mindestens X Prozent der Hauptgruppen oder Kontinente war deshalb nicht möglich“.
3. Die Gruppenanteile
„Die wesentliche Basis der vorliegenden Untersuchung bilden die Gruppenanteile innerhalb der vier Hauptgruppen NAHRUNGS- und Genussmittel, ROHSTOFFE, HALBWAREN und FERTIGWAREN. Dabei werden die Hauptgruppen weiter in die einzelnen Waren aufgeschlüsselt und deren prozentualer Anteil an der Hauptgruppe als Gruppenanteil benannt. In der graphischen Darstellung dieser Gruppenanteile wurde sich dafür entschieden, als Sortierkriterium die Waren anstelle der Analysejahre einzusetzen. Dies ermöglicht, Verän-derungen der Warenanteile in den jeweiligen Analysejahren rasch zu erkennen“.
4. Die Analysejahre 1912, 1929, 1934, 1937 und 1942
„Um Strukturwandlungen innerhalb eines wirtschaftlich und politisch so wechselhaften Zeitraumes zu eruieren, standen mehrere Analysemöglichkeiten zur Verfügung:
(a) Die Periodisierung des Untersuchungszeitraumes anhand von konjunkturellen Zyklen trägt zwar dem Problem Rechnung, sich durch Ermittlung von Durchschnittswerten nicht auf ein Basisjahr (und damit vielleicht den Zufall?) stützen zu müssen. Damit wird unzweifelhaft eine größere Repräsentativität erreicht. Mit dieser Methode werden aber historisch bedingte statistische Ungenauigkeiten der Datenmenge, Umstellungen im Warenverzeichnis, Zäsuren in der Handels-, Zoll- und Wirtschaftspolitik etc. nivelliert.
(b) Dagegen impliziert die Analyse einzelner Stichjahre die Gefahr des historischen Zufalls, dass im betreffenden Analysejahr Sondereinflüsse für die Warenstruktur ausschlaggebend waren. Sofern man aber diese beachtet und deren Entwicklung über den gesamten Zeitraum in die Analyse mit einfließen lässt, dürfte jenes Problem nur noch marginale Bedeutung haben.
Das hier verwendete Konzept, anhand einzelner Stichjahre Änderungen in der Waren- und Regionalstruktur zu eruieren, wird bei W. G. HOFFMANN positiv eingeschätzt, da er die Ansicht teilt, 'für viele Zwecke würden ... einige Stich¬jahre völlig ausreichen". In der Sekundärliteratur findet diese Analysemethode breite Anwendung, vor allem in den Fällen, in denen es sich um einen umfassenderen Analysezeitraum handelt.
1912:
Um die Endphase der deutschen Monarchie am Vorabend des Ersten Welt¬krieges zu analysieren, erfolgte ein Rückgriff auf das Jahr 1912. Vielfach wird sich zwar in der deutschen Forschung für 1913 als Basisjahr entschieden, dennoch darf aber nicht vergessen werden, "dass 1913 keinesfalls ein typisches Jahr der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg darstelle. 1913 trägt die überhitzte Konjunktur in sich und die politische Lage war von großer Labilität geprägt. 1912 zeichnete dagegen als Endpunkt des seit 1908/09 andauernden konjunkturellen Aufschwungs. Im Vergleich zu 1913 war der deutsche Außenhandel noch relativ frei von politischen und ökonomischen Sondereinflüssen, denn der im Oktober ausbrechende 1. Balkankrieg schlug sich erst mit Verzögerung auf den Außenhandel durch. Internationale politische Krisen (2. Balkankrieg im Juni 1913) und die daraus resultierende allgemeine Kriegsfurcht prägten das Jahr 1913 doch sehr, so dass unter diesen Umständen für die Untersuchung 1912 als aussagefähigeres Analysejahr zugrunde gelegt wurde. Zum anderen ermöglicht dies einen direkten Vergleich mit den in der Forschung verwendeten Analysejahren 1913.
1929:
Ähnlich wie im Falle des Analysejahres 1912 war auch 1929 teilweise von extremen Sondereinflüssen geprägt. Mit diesem Jahr wird immer die Weltwirt¬schaftskrise in Verbindung gebracht, die hier begann. Dennoch kann dieses Stichjahr zur Analyse der Außenhandelsstruktur der späten zwanziger Jahre verwendet werden, da sich die Krise mit einem Time-lag auf den Außenhandel auswirkte. Zudem sollte nicht vergessen werden, dass erst ab Sommer 1928 die Importeure zur genauen Wertangabe bei der Deklaration verpflichtet waren und damit 1929 als die erste nicht mehr auf Schätzungen basierende Statistik galt.
1934:
1934 kann als das erste, schon vom Nationalsozialismus mehr oder weniger geprägte, Wirtschaftsjahr betrachtet werden. Die Auswirkungen der Weltwirtschaftskrise ragten noch in das Jahr hinein - 1934 ist das Jahr des wirtschaftspolitischen Umbruchs und binnenorientierten Aufschwungs. Im Außenhandel brachte das Jahr große Spannungen, als mehrmals Zwangsclearing drohte und aus Devisengründen der Güteraustausch nun mit Hilfe des NEUEN PLANES gänzlich der totalen staatlichen Kontrolle unterworfen wurde.
1937:
Der zweite Vierjahresplan war seit einem Jahr angelaufen, so dass durch die Aufrüstung bedingte Strukturänderungen des deutschen Außenhandels schon er¬kennbar waren. Daneben waren auch statistische Gründe für das Jahr 1937 mi¬tentscheidend, denn dieses war noch das letzte Stichjahr des alten Reichsgebie¬tes. 1938 hätte das durch die Annektion Österreichs erweiterte Reichsgebiet den Vergleich mit den vorhergehenden Analysejahren verfälscht.
1942:
Völlig im Bewusstsein der Problematik bei der Analyse eines Kriegsjahres wird hier doch der Versuch unternommen, die Struktur des Kriegshandels näher zu beleuchten. In diesem Fall war die vielfältige Quellenlage ausschlaggebend für den Versuch, die Struktur des Außenhandels so ausführlich wie möglich zu analysieren. Bis Juli 1943 war nämlich der Außenhandel mit den besetzten Ostgebieten noch eingeschlossen, danach werden die Güterströme undurchsichtiger“.
5. Die einheitliche Warenstruktur
„Um einen einheitlichen komparatistischen Zugriff auf die Außenhandelsstatistik zu ermöglichen, ist es nötig, die im Analysezeitraum unterschiedliche Zuordnung einzelner Waren in die jeweiligen Hauptgruppen möglichst auf einen Nenner zu bringen. Dies hat die Einordnung von Gütern in eine Kategorie wäh¬rend des Gesamtzeitraums nach dem Kriterium der Kontinuität zur Folge.
Da sich die Unterschiede im wesentlichen auf die Hauptgruppen NAHRUNGS- und GENUSSMITTEL sowie ROHSTOFFE beschränken, sind nur hier umfangreichere Neuberechnungen erforderlich gewesen. Jedoch erfolgten auch Aufgliederungen im Bereich FERTIGWAREN und HALBWAREN - doch fallen jene wertmäßig nur 1912 so ins Gewicht, dass sich dadurch der Anteil dieser beiden Hauptgruppen erhebliche [bis zu 13,1 %] ändern würde. In diesem Jahr erhöhte sich durch Neuberechnungen der Importanteil der ROHSTOFFE um +1,7% (Export: +3,4%), derjenige der NAHRUNGSMITTEL um +8,3%, derjenige der HALBWAREN um +5,9% (Export: +7,7%) und derjenige der FERTIGWAREN um -13,1% (Export: -2,3%).
Bei den Hauptgruppen ROHSTOFFE und NAHRUNGSMITTEL ist insbesondere die verschiedene Zuordnung von Rohtabak und Ölfrüchten wertmäßig so gravierend, dass Neuberechnungen unumgänglich waren. Diese erstrecken sich im Wesentlichen auf die Jahre 1937 und 1942, als hier einige ROHSTOFFE nun zu den NAHRUNGS- und Genussmitteln gerechnet wurden. Beispielsweise reduzierte sich der Gesamtwert der NAHRUNGS- und Genussmittelimporte T937 dadurch um mehr als 411 Mio. RM, als die Güter Grün- und Rauhfutter, Ölkuchen, Kleie, Tabak, Därme, Ölfrüchte weiterhin der Kategorie Rohstoffe zugeordnet wurden.
Währenddessen sich Import und Export bei den geänderten HALB- und FERTIGWAREN in etwa die Waage hielten, die Bilanz also fast ausgeglichen war, so ergab sich durch die Neuberechnung bei den NAHRUNGSMITTELN und ROHSTOFFEN ein großer Nettoimport. Dieser beruhte auf der Tatsache, dass der Export von diesen Gütern häufig nicht viel größer als 0 war.
6. Geographische Abgrenzung einiger untersuchter Länder
(Statistisches Jahrbuch für das Deutsche Reich, 1934, S. 234ff).
Britisch – Südafrika:
umschließt die Südafrikanische Union {Provinzen Kap der Guten Hoffnung ohne Gebiet der Walfischbucht, Natal, Oranje-Freistaat, Transvaal}; Basuto-, Swasi- und Betschuanaland; Njassaland; Süd- und Nordrhodesien (ab 1935 politisch nicht mehr dazugehörig, in der Untersuchung wurde aber die Kontinuität des Wirtschaftsgebietes ohne Rücksicht auf diesen Sachverhalt beibehalten).
Britisch – Westafrika:
umschließt Sambia; Goldküste mit Aschanti und Nordgebieten (heutiges Ghana); Nigeria einschließlich Lagos, Sierra Leone; Inseln Ascension, St.Helena, Tristan d'Acunha.
Britisch - Indien
Belutschistan; Inseln Andamanen und Nikobaren; Lakediven; Burma.
Niederländisch – Indien:
Borneo-Inseln ohne Britisch Borneo; Celebes Inseln; Sumatra {mit Banka, Billiton, Riouw}, Java und Madura; Sunda Inseln von Bali bis zum niederländischen Teil von Timor; Molukken mit Ambionen; nordwestlicher Teil von Neu-Guinea; Südwest Inseln.
Britisch Malaya
Singapur; Nordborneo; Hongkong; Halbinsel Malakka.
Australien
Bis 1904 wurde der Handel mit Australien unter der Rubrik BRITISCH-AUSTRALIEN eingeordnet, ab 1904 unter der Bezeichnung AUSTRALI¬SCHER BUND. Letzterer weist höhere Werte auf, was mit dem größeren geo¬graphischen Umfang in Verbindung steht. So umschließt der Bund nach der Aussage der Reichsstatistik Neu-Südwales, Viktoria, Queensland, Süd-, Westaustralien, Tasmanien, Papua (Britisch-Neuguinea), Inseln d'Entrecasteaux, Louissadegruppe, Lord Howe Insel.
Mehr
Sachliche Untergliederung der Datentabellen:
A. Änderungen in der Warenstruktur
A.1.a Die Struktur der Nahrungsmittelimporte
A.1.b Die Struktur der Nahrungsmittelexporte
A.2.a Die Struktur der Rohstoffimporte
A.2.b Die Struktur der Rohstoffexporte
A.3.a Die Struktur der Halbwarenimporte
A.3.b Die Struktur der Halbwarenexporte
A.4.a Die Struktur der Fertigwarenimporte
A.4.b Die Struktur der Fertigwarenexporte
B. Änderungen in der Regionalstruktur: Handelsbilanz/Handelspolitik
B.1 Afrika
B.1.01 Südafrika: Handelsbilanz/Handelspolitik
B.1.02Ägypten: Handelsbilanz/Handelspolitik
B.2 Amerika
B.2.01 Argentinien: Handelsbilanz/Handelspolitik
B.2.02 Brasilien: Handelsbilanz/Handelspolitik
B.2.03 Chile: Handelsbilanz/Handelspolitik
B.2.04 Kanada: Handelsbilanz/Handelspolitik
B.2.05 USA: Handelsbilanz/Handelspolitik
B.3 Europa
B.3.01 Belgien: Handelsbilanz/Handelspolitik
B.3.02 Bulgarien: Handelsbilanz/Handelspolitik
B.3.03 Dänemark: Handelsbilanz/Handelspolitik
B.3.04 Frankreich: Handelsbilanz/Handelspolitik
B.3.05 England: Handelsbilanz/Handelspolitik
B.3.06 Italien: Handelsbilanz/Handelspolitik
B.3.07 Niederlande: Handelsbilanz/Handelspolitik
B.3.08 Schweden: Handelsbilanz/Handelspolitik
B.3.09 Schweiz: Handelsbilanz/Handelspolitik
B.3.10 Sowjetunion: Handelsbilanz/Handelspolitik
B.4 Asien
B.4.01 Britisch - Indien: Handelsbilanz/Handelspolitik
B.4.02 Japan: Handelsbilanz/Handelspolitik
B.4.03 China: Handelsbilanz/Handelspolitik
B.4.04 Niederländisch – Indien: Handelsbilanz/Handelspolitik
B.5 Australien
B.5.01 Australien: Handelsbilanz/Handelspolitik
A. Änderungen in der Warenstruktur
A.1.a Die Struktur der Nahrungsmittelimporte
A.1.b Die Struktur der Nahrungsmittelexporte
A.2.a Die Struktur der Rohstoffimporte
A.2.b Die Struktur der Rohstoffexporte
A.3.a Die Struktur der Halbwarenimporte
A.3.b Die Struktur der Halbwarenexporte
A.4.a Die Struktur der Fertigwarenimporte
A.4.b Die Struktur der Fertigwarenexporte
B. Änderungen in der Regionalstruktur: Handelsbilanz/Handelspolitik
B.1 Afrika
B.1.01 Südafrika: Handelsbilanz/Handelspolitik
B.1.02Ägypten: Handelsbilanz/Handelspolitik
B.2 Amerika
B.2.01 Argentinien: Handelsbilanz/Handelspolitik
B.2.02 Brasilien: Handelsbilanz/Handelspolitik
B.2.03 Chile: Handelsbilanz/Handelspolitik
B.2.04 Kanada: Handelsbilanz/Handelspolitik
B.2.05 USA: Handelsbilanz/Handelspolitik
B.3 Europa
B.3.01 Belgien: Handelsbilanz/Handelspolitik
B.3.02 Bulgarien: Handelsbilanz/Handelspolitik
B.3.03 Dänemark: Handelsbilanz/Handelspolitik
B.3.04 Frankreich: Handelsbilanz/Handelspolitik
B.3.05 England: Handelsbilanz/Handelspolitik
B.3.06 Italien: Handelsbilanz/Handelspolitik
B.3.07 Niederlande: Handelsbilanz/Handelspolitik
B.3.08 Schweden: Handelsbilanz/Handelspolitik
B.3.09 Schweiz: Handelsbilanz/Handelspolitik
B.3.10 Sowjetunion: Handelsbilanz/Handelspolitik
B.4 Asien
B.4.01 Britisch - Indien: Handelsbilanz/Handelspolitik
B.4.02 Japan: Handelsbilanz/Handelspolitik
B.4.03 China: Handelsbilanz/Handelspolitik
B.4.04 Niederländisch – Indien: Handelsbilanz/Handelspolitik
B.5 Australien
B.5.01 Australien: Handelsbilanz/Handelspolitik
Bearbeitungshinweise
Datum der Archivierung: Dezember 2010
Jahr der Online-Publikation: 1993
Bearbeiter in GESIS: Simone Bubel/Jürgen Sensch
Version:Version 1.0.0
Zugangsklasse: A
Jahr der Online-Publikation: 1993
Bearbeiter in GESIS: Simone Bubel/Jürgen Sensch
Version:Version 1.0.0
Zugangsklasse: A
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