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Studien Zeitreihen |
ZA 8218 | Arbeit | Sensch, Jürgen, histat - Datenkompilation online: Entwicklung der Arbeitslosigkeit in Deutschland 1887 – 2000. |
2513 Zeitreihen (1855 - 2001) 91 Tabellen |
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Bibliographische Angaben
Studiennummer: ZA 8218
Studientitel: histat - Datenkompilation online: Entwicklung der Arbeitslosigkeit in Deutschland 1887 – 2000.
Erhebungs- bzw. Untersuchungszeitraum: 1855 - 2001
Primärforscher: Sensch, Jürgen
Veröffentlichung (gedruckte Veröffentlichung): Keine (online - Publikation)
Empfohlene Zitation (Datensatz):
Sensch, Jürgen, (1903, 2002 [2016]) histat - Datenkompilation online: Entwicklung der Arbeitslosigkeit in Deutschland 1887 – 2000.
Daten entnommen aus:
GESIS Datenarchiv, Köln. histat.
Studiennummer 8218
Datenfile Version 1.0.0
Studientitel: histat - Datenkompilation online: Entwicklung der Arbeitslosigkeit in Deutschland 1887 – 2000.
Erhebungs- bzw. Untersuchungszeitraum: 1855 - 2001
Primärforscher: Sensch, Jürgen
Veröffentlichung (gedruckte Veröffentlichung): Keine (online - Publikation)
Empfohlene Zitation (Datensatz):
Sensch, Jürgen, (1903, 2002 [2016]) histat - Datenkompilation online: Entwicklung der Arbeitslosigkeit in Deutschland 1887 – 2000.
Daten entnommen aus:
GESIS Datenarchiv, Köln. histat.
Studiennummer 8218
Datenfile Version 1.0.0
Inhalt der Studie
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Studienbeschreibung:
Die vorliegende Studie umfasst die wichtigsten Daten zur Beschäftigungslage in Deutschland im 20. Jahrhundert. Der Umfang der Arbeitslosigkeit im Deutschland des 19. Jahrhunderts liegt weitgehend im Dunkeln. Erst nach der Jahrhundertwende vermehren sich die statistischen Quellen und deren Qualität, es bestand jedoch noch immer keine reichsweite – alle Arbeitnehmer erfassende - Statistik. Die einzige umfassende und einigermaßen genaue Erfassung erfolgte im Jahr 1895 im Rahmen der Berufszählung im Juni und der Volkszählung im Dezember. Bei beiden Zählungen wurden die Arbeitnehmer befragt, ob sie gegenwärtig in Stellung waren, wenn nicht, wie lange sie schon ohne Arbeit waren und ob ihre Arbeitslosigkeit auf Krankheit oder andere Ursachen zurückzuführen war. Die beiden Reichsstatistiken blieben ohne Nachfolger. Sowohl bei der Berufszählung von 1907 als auch bei den Volkszählungen von 1900 und 1910 unterließ man es ganz bewusst, Fragen zur Arbeitslosigkeit zu stellen, um nicht den Forderungen nach einer Arbeitslosenversicherung neuen Auftrieb zu geben. Da sich das Reich seit 1895 nicht mehr um die Arbeitslosenstatistik kümmerte, ist man auf Schätzungen angewiesen, die sich auf andere, nur begrenzt aussagekräftige Quellen stützen. So liegen seit 1903 im Reichsarbeitsblatt Angaben zur Arbeitslosigkeit unter den gewerkschaftlich organisierten Arbeitern, seit 1907 auch zur Arbeitslosigkeit unter in Verbänden erfassten Angestellten vor. Diese Zahlen sind jedoch mit Vorsicht zu verwenden. Die Meldungen der Berufsverbände über Zahl der Empfänger von Arbeitslosenunterstützung waren niemals vollständig, so dass gar nicht alle gewerkschaftlich organisierten Arbeitslosen erfasst wurden. Ferner umfassten die Gewerkschaften trotz aller Organisationserfolge nur einen Bruchteil der Arbeiterschaft. Gerade ungelernte und schlechter bezahlte Arbeiter, die massiv von Arbeitslosigkeit bedroht waren, waren in den Gewerkschaften viel weniger organisiert, als gut ausgebildete und besser bezahlte Arbeiter. Trotzdem kann man erkennen, dass sich die die Arbeitslosenquote bis 1913 auf geringem Niveau (zwischen 2,2 und 7,3%) bewegt.
Auch in den frühen Jahren der Weimarer Republik liegen noch keine verlässlichen Zahlen zum Arbeitsmarkt vor. Zwar war die Reichsregierung in dieser Zeit bemüht eine Arbeitsmarktstatistik zu begründen, auch wurden die Voraussetzungen für eine genaue Ermittlung der Arbeitsmarktzahlen geschaffen, der Durchbruch zu einer exakten Arbeitsmarktstatistik gelang jedoch vor 1927 nicht. Die wichtigste Grundlage der Arbeitsmarktstatistik in den Jahren nach 1918 bilden die Meldungen über die Zahl der durch die Erwerbslosenfürsorge unterstützten Arbeitslosen, deren Aussagekraft jedoch begrenzt ist, weil längst nicht alle Arbeitslosen Mittel aus der Erwerbslosenfürsorge in Anspruch nehmen konnten. Eine weitere wichtige Quelle stellen die 1922/23 erstatteten Meldungen einer Reihe öffentlicher Arbeitsämter zur Zahl der unbeschäftigten Arbeitsuchenden dar. Diese Zahl lag durchweg höher als die Zahl der unterstützten Arbeitslosen. Aber auch sie gibt nur einen Ausschnitt aus dem Kreis aller Arbeitslosen wieder, da sich viele, die auf der Suche nach Arbeit waren, gar nicht an Arbeitsvermittlungsbüros wandten und längst nicht alle öffentlichen Arbeitsämter bei der Erhebung berücksichtigt wurden. Die von der Arbeitsverwaltung erhobenen Daten können nach wie vor durch die gewerkschaftliche Arbeitslosenstatistik ergänzt werden, deren Daten aufgrund der konstanten Erhebungsmethoden recht verlässlich sind, an der sich in dem Zeitraum der Weimarer Republik fast alle Gewerkschaften beteiligten und die infolge des deutlich gestiegenen Organisationsgrades nun einen größeren Anteil der Arbeiterschaft erfasste als vor 1918. Gleichwohl liefert aber auch die gewerkschaftliche Statistik nach wie vor nur einen Ausschnitt aus dem Gesamtbild.
Erst ab 1928 existiert eine verlässliche Arbeitslosenstatistik, seitdem die neugegründete Reichsanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung nach vergleichbaren Kriterien regelmäßige Erhebungen durchführt (Gesetz über Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung – AVAVG - vom 7. Juli 1927).
Die Entwicklung der Arbeitslosenquote in der Weimarer Republik lässt sich in drei Phasen unterteilen: I. 1919-23: Nachkriegsrekonstruktion und Inflation; II. 1924-28: Stabilisierung der Währung; III. seit 1929: große Krise. Zwischen 1919 bis 1922 kam es zu einer deutschen Sonderkonjunktur mit jährlichen Wachstumsraten des realen Nettosozialprodukts von 7%. Enorme Kapitalimporte (vor allem aus den USA) führte zu billigen Krediten, inflationsbedingte niedrige Lohnkosten und expansive öffentliche Ausgaben führten zu annäherde Vollbeschäftigung (ALQ im Jahr 1922: 1,5 %). Im Sommer 1923 erreichte man den Höhepunkt der Hyperinflation, einhergehend mit der Ruhrgebietsbesetzung der Alliierten (ALQ 1923: 10,2 %). Nach der Stabilisierung der deutschen Währung kam es ab 19124 immer wieder zu einem sprunghaftem Anstieg der Arbeitslosigkeit (ALQ 1924: 13,1%; ALQ 1926: 18,0%). Das Jahr 1929 ist als deutscher Auftakt zur Weltwirtschaftskrise zu interpretieren, in deren Verlauf es zu einem katastrophalen Zusammenbruch des deutschen Beschäftigungssystems kam. Gemessen an den Daten der Arbeitslosigkeit war Deutschland neben den USA am härtesten von der Weltwirtschaftskrise betroffen. Auf dem Höhepunkt der Krise war jeder zweite in der Industrie Beschäftigte arbeitslos. Die höchsten Quoten wiesen die Industriereviere am Rhein, an der Ruhr und in Sachsen, sowie im Berliner Raum und in den Schlesischen Textilgebieten auf. In agrarisch geprägten Regionen (wie Ostpreußen) waren die Quoten vergleichsweise niedriger. Die Machtübernahme der Nationalsozialisten 1933 führte ab 1934 zu einer enormen Steigerung der öffentlichen Staatsausgaben für Wohnungsbau, Reichsbahn, Autobahnen, aber vor allem für die Rüstung. Bis zum Jahr 1937 ist die extreme Arbeitslosigkeit beseitigt, seit 1938 schlägt die Arbeitsmarktlage sogar in eine Überbeschäftigung.
In dem ersten Tabellenteil der vorliegenden Datenkompilation (Gliederungspunkte A – D) sind Daten zum Arbeitsmarkt und zur Arbeitslosigkeit vor dem zweiten Weltkrieg aus unterschiedlichen historischen Quellen zusammengestellt.
In dem zweiten Tabellenteil (Gliederungspunkt E) wird die Entwicklung des Arbeitsmarktes für die Bundesrepublik Deutschland bis zum Jahr 2000 in zahlreichen Tabellen nachgezeichnet. Von der Vollbeschäftigung zur Massenarbeitslosigkeit – so lässt sich der betrachtete Zeitraum 1960 bis 2000 zusammenfassend beschreiben. Die Arbeitslosigkeit ist seit 1962 von knapp 155.0000 Personen auf das 25fache, auf über 4 Mio. Personen im Jahr 2000 gestiegen. Dabei hat sich die Arbeitslosigkeit über alle Konjunkturzyklen hinweg unaufhaltsam in die Höhe geschraubt. Die Sockelarbeitslosigkeit ist immer mehr gestiegen, d.h. die Arbeitslosenquote erreichte nach einem Abschwung nie wieder das Vor-Rezessionsniveau. Wachstum und Abbau der Arbeitslosigkeit gehen nicht mehr Hand in Hand: Insbesondere in den 80er Jahren zeigte sich diese „Scherenentwicklung“ zwischen mehr Beschäftigung einerseits sowie einem höheren Niveau und einer größer werdenden Versteifung der Arbeitslosigkeit einerseits.
Bei dem Vergleich von Zahlenreihen in der Statistik zur Entwicklung der Arbeitslosigkeit in der Bundesrepublik Deutschland ist der Unterschied zwischen „Arbeitslosen“ und „Erwerbslosen“ zu berücksichtigen. Die amtliche Statistik unterscheidet zwischen den registrierten Arbeitslosen der Bundesagentur für Arbeit und den Erwerbslosen entsprechend der International Labour Organization (ILO), die monatlich durch die ILO-Arbeitsmarkt des Statistischen Bundesamtes erhoben werden. Beiden Konzepten ist gemeinsam, dass als arbeitslos bzw. erwerbslos gilt, wer während einer bestimmten Periode ohne Arbeitsplatz ist, dem Arbeitsmarkt zur Verfügung steht und Arbeit sucht. Unterschiede zwischen den beiden
Konzepten bestehen in der Konkretisierung der Merkmale, die für die Einstufung als Erwerbs- bzw. Arbeitsloser ausschlaggebend sind. So zählt z.B. nach dem ILO-Konzept jede Person, die einen Beitrag zur volkswirtschaftlichen Gesamtleistung leistet, als erwerbstätig, auch wenn dieser Beitrag in nur einer Stunde Arbeit pro Woche besteht.
Der Erwerbstätigenbegriff der EU orientiert sich an der Definition der Internationalen Arbeitsorganisation (International Labour Organization, ILO). Er ist mit dem in der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung verwendeten Begriff (s. o.) weitestgehend deckungsgleich. Nach dieser Definition gilt als erwerbstätig, wer mindestens eine Stunde pro Woche gegen Bezahlung gearbeitet hat und mindestens 15 Jahre alt ist.
Die hier dargestellten Angaben des Statistischen Bundesamtes für die Bundesrepublik Deutschland beruhen auf dem international vergleichbaren Konzept der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) und werden aus den Daten der Arbeitskräfteerhebung, die in allen Staaten der Europäischen Union sowie in der Schweiz, Norwegen und Island durchgeführt wird, ermittelt. In Deutschland ist die Arbeitskräfteerhebung in den Mikrozensus integriert, wodurch weitergehende Auswertungen möglich sind. Die Abgrenzung der Personengruppen bezieht sich auf Personen im Alter von 15-64 Jahren in Privathaushalten, die am Befragungsort mit Hauptwohnsitz gemeldet sind.
Erwerbstätige Personen sind alle Personen, die in der Berichtswoche mindestens eine Stunde gegen Entgelt gearbeitet haben. Dazu zählen außerdem Personen, die z. B. aufgrund von Krankheit, Mutterschutz oder Elternzeit vorübergehend nicht gearbeitet haben.
Erwerbslose Personen sind all diejenigen, die in der Berichtswoche nicht gearbeitet, aber in den letzten vier Wochen aktiv nach Arbeit gesucht haben. Um als erwerbslose Personen zu gelten, müssen die Arbeitssuchenden innerhalb von zwei Wochen eine Tätigkeit aufnehmen können. Auf den zeitlichen Umfang der gesuchten Tätigkeit, sowie der Meldung bei einer Agentur für Arbeit oder einem kommunalen Trägers kommt es nicht an. Die Erwerbslosenquote ist der Anteil der Erwerbslosen an den Erwerbspersonen (Erwerbstätige plus Erwerbslose).
Nichterwerbstätige Personen sind Personen, die in der Berichtswoche nicht erwerbstätig oder erwerbslos sind.
Die vorliegende Studie umfasst die wichtigsten Daten zur Beschäftigungslage in Deutschland im 20. Jahrhundert. Der Umfang der Arbeitslosigkeit im Deutschland des 19. Jahrhunderts liegt weitgehend im Dunkeln. Erst nach der Jahrhundertwende vermehren sich die statistischen Quellen und deren Qualität, es bestand jedoch noch immer keine reichsweite – alle Arbeitnehmer erfassende - Statistik. Die einzige umfassende und einigermaßen genaue Erfassung erfolgte im Jahr 1895 im Rahmen der Berufszählung im Juni und der Volkszählung im Dezember. Bei beiden Zählungen wurden die Arbeitnehmer befragt, ob sie gegenwärtig in Stellung waren, wenn nicht, wie lange sie schon ohne Arbeit waren und ob ihre Arbeitslosigkeit auf Krankheit oder andere Ursachen zurückzuführen war. Die beiden Reichsstatistiken blieben ohne Nachfolger. Sowohl bei der Berufszählung von 1907 als auch bei den Volkszählungen von 1900 und 1910 unterließ man es ganz bewusst, Fragen zur Arbeitslosigkeit zu stellen, um nicht den Forderungen nach einer Arbeitslosenversicherung neuen Auftrieb zu geben. Da sich das Reich seit 1895 nicht mehr um die Arbeitslosenstatistik kümmerte, ist man auf Schätzungen angewiesen, die sich auf andere, nur begrenzt aussagekräftige Quellen stützen. So liegen seit 1903 im Reichsarbeitsblatt Angaben zur Arbeitslosigkeit unter den gewerkschaftlich organisierten Arbeitern, seit 1907 auch zur Arbeitslosigkeit unter in Verbänden erfassten Angestellten vor. Diese Zahlen sind jedoch mit Vorsicht zu verwenden. Die Meldungen der Berufsverbände über Zahl der Empfänger von Arbeitslosenunterstützung waren niemals vollständig, so dass gar nicht alle gewerkschaftlich organisierten Arbeitslosen erfasst wurden. Ferner umfassten die Gewerkschaften trotz aller Organisationserfolge nur einen Bruchteil der Arbeiterschaft. Gerade ungelernte und schlechter bezahlte Arbeiter, die massiv von Arbeitslosigkeit bedroht waren, waren in den Gewerkschaften viel weniger organisiert, als gut ausgebildete und besser bezahlte Arbeiter. Trotzdem kann man erkennen, dass sich die die Arbeitslosenquote bis 1913 auf geringem Niveau (zwischen 2,2 und 7,3%) bewegt.
Auch in den frühen Jahren der Weimarer Republik liegen noch keine verlässlichen Zahlen zum Arbeitsmarkt vor. Zwar war die Reichsregierung in dieser Zeit bemüht eine Arbeitsmarktstatistik zu begründen, auch wurden die Voraussetzungen für eine genaue Ermittlung der Arbeitsmarktzahlen geschaffen, der Durchbruch zu einer exakten Arbeitsmarktstatistik gelang jedoch vor 1927 nicht. Die wichtigste Grundlage der Arbeitsmarktstatistik in den Jahren nach 1918 bilden die Meldungen über die Zahl der durch die Erwerbslosenfürsorge unterstützten Arbeitslosen, deren Aussagekraft jedoch begrenzt ist, weil längst nicht alle Arbeitslosen Mittel aus der Erwerbslosenfürsorge in Anspruch nehmen konnten. Eine weitere wichtige Quelle stellen die 1922/23 erstatteten Meldungen einer Reihe öffentlicher Arbeitsämter zur Zahl der unbeschäftigten Arbeitsuchenden dar. Diese Zahl lag durchweg höher als die Zahl der unterstützten Arbeitslosen. Aber auch sie gibt nur einen Ausschnitt aus dem Kreis aller Arbeitslosen wieder, da sich viele, die auf der Suche nach Arbeit waren, gar nicht an Arbeitsvermittlungsbüros wandten und längst nicht alle öffentlichen Arbeitsämter bei der Erhebung berücksichtigt wurden. Die von der Arbeitsverwaltung erhobenen Daten können nach wie vor durch die gewerkschaftliche Arbeitslosenstatistik ergänzt werden, deren Daten aufgrund der konstanten Erhebungsmethoden recht verlässlich sind, an der sich in dem Zeitraum der Weimarer Republik fast alle Gewerkschaften beteiligten und die infolge des deutlich gestiegenen Organisationsgrades nun einen größeren Anteil der Arbeiterschaft erfasste als vor 1918. Gleichwohl liefert aber auch die gewerkschaftliche Statistik nach wie vor nur einen Ausschnitt aus dem Gesamtbild.
Erst ab 1928 existiert eine verlässliche Arbeitslosenstatistik, seitdem die neugegründete Reichsanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung nach vergleichbaren Kriterien regelmäßige Erhebungen durchführt (Gesetz über Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung – AVAVG - vom 7. Juli 1927).
Die Entwicklung der Arbeitslosenquote in der Weimarer Republik lässt sich in drei Phasen unterteilen: I. 1919-23: Nachkriegsrekonstruktion und Inflation; II. 1924-28: Stabilisierung der Währung; III. seit 1929: große Krise. Zwischen 1919 bis 1922 kam es zu einer deutschen Sonderkonjunktur mit jährlichen Wachstumsraten des realen Nettosozialprodukts von 7%. Enorme Kapitalimporte (vor allem aus den USA) führte zu billigen Krediten, inflationsbedingte niedrige Lohnkosten und expansive öffentliche Ausgaben führten zu annäherde Vollbeschäftigung (ALQ im Jahr 1922: 1,5 %). Im Sommer 1923 erreichte man den Höhepunkt der Hyperinflation, einhergehend mit der Ruhrgebietsbesetzung der Alliierten (ALQ 1923: 10,2 %). Nach der Stabilisierung der deutschen Währung kam es ab 19124 immer wieder zu einem sprunghaftem Anstieg der Arbeitslosigkeit (ALQ 1924: 13,1%; ALQ 1926: 18,0%). Das Jahr 1929 ist als deutscher Auftakt zur Weltwirtschaftskrise zu interpretieren, in deren Verlauf es zu einem katastrophalen Zusammenbruch des deutschen Beschäftigungssystems kam. Gemessen an den Daten der Arbeitslosigkeit war Deutschland neben den USA am härtesten von der Weltwirtschaftskrise betroffen. Auf dem Höhepunkt der Krise war jeder zweite in der Industrie Beschäftigte arbeitslos. Die höchsten Quoten wiesen die Industriereviere am Rhein, an der Ruhr und in Sachsen, sowie im Berliner Raum und in den Schlesischen Textilgebieten auf. In agrarisch geprägten Regionen (wie Ostpreußen) waren die Quoten vergleichsweise niedriger. Die Machtübernahme der Nationalsozialisten 1933 führte ab 1934 zu einer enormen Steigerung der öffentlichen Staatsausgaben für Wohnungsbau, Reichsbahn, Autobahnen, aber vor allem für die Rüstung. Bis zum Jahr 1937 ist die extreme Arbeitslosigkeit beseitigt, seit 1938 schlägt die Arbeitsmarktlage sogar in eine Überbeschäftigung.
In dem ersten Tabellenteil der vorliegenden Datenkompilation (Gliederungspunkte A – D) sind Daten zum Arbeitsmarkt und zur Arbeitslosigkeit vor dem zweiten Weltkrieg aus unterschiedlichen historischen Quellen zusammengestellt.
In dem zweiten Tabellenteil (Gliederungspunkt E) wird die Entwicklung des Arbeitsmarktes für die Bundesrepublik Deutschland bis zum Jahr 2000 in zahlreichen Tabellen nachgezeichnet. Von der Vollbeschäftigung zur Massenarbeitslosigkeit – so lässt sich der betrachtete Zeitraum 1960 bis 2000 zusammenfassend beschreiben. Die Arbeitslosigkeit ist seit 1962 von knapp 155.0000 Personen auf das 25fache, auf über 4 Mio. Personen im Jahr 2000 gestiegen. Dabei hat sich die Arbeitslosigkeit über alle Konjunkturzyklen hinweg unaufhaltsam in die Höhe geschraubt. Die Sockelarbeitslosigkeit ist immer mehr gestiegen, d.h. die Arbeitslosenquote erreichte nach einem Abschwung nie wieder das Vor-Rezessionsniveau. Wachstum und Abbau der Arbeitslosigkeit gehen nicht mehr Hand in Hand: Insbesondere in den 80er Jahren zeigte sich diese „Scherenentwicklung“ zwischen mehr Beschäftigung einerseits sowie einem höheren Niveau und einer größer werdenden Versteifung der Arbeitslosigkeit einerseits.
Bei dem Vergleich von Zahlenreihen in der Statistik zur Entwicklung der Arbeitslosigkeit in der Bundesrepublik Deutschland ist der Unterschied zwischen „Arbeitslosen“ und „Erwerbslosen“ zu berücksichtigen. Die amtliche Statistik unterscheidet zwischen den registrierten Arbeitslosen der Bundesagentur für Arbeit und den Erwerbslosen entsprechend der International Labour Organization (ILO), die monatlich durch die ILO-Arbeitsmarkt des Statistischen Bundesamtes erhoben werden. Beiden Konzepten ist gemeinsam, dass als arbeitslos bzw. erwerbslos gilt, wer während einer bestimmten Periode ohne Arbeitsplatz ist, dem Arbeitsmarkt zur Verfügung steht und Arbeit sucht. Unterschiede zwischen den beiden
Konzepten bestehen in der Konkretisierung der Merkmale, die für die Einstufung als Erwerbs- bzw. Arbeitsloser ausschlaggebend sind. So zählt z.B. nach dem ILO-Konzept jede Person, die einen Beitrag zur volkswirtschaftlichen Gesamtleistung leistet, als erwerbstätig, auch wenn dieser Beitrag in nur einer Stunde Arbeit pro Woche besteht.
Der Erwerbstätigenbegriff der EU orientiert sich an der Definition der Internationalen Arbeitsorganisation (International Labour Organization, ILO). Er ist mit dem in der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung verwendeten Begriff (s. o.) weitestgehend deckungsgleich. Nach dieser Definition gilt als erwerbstätig, wer mindestens eine Stunde pro Woche gegen Bezahlung gearbeitet hat und mindestens 15 Jahre alt ist.
Die hier dargestellten Angaben des Statistischen Bundesamtes für die Bundesrepublik Deutschland beruhen auf dem international vergleichbaren Konzept der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) und werden aus den Daten der Arbeitskräfteerhebung, die in allen Staaten der Europäischen Union sowie in der Schweiz, Norwegen und Island durchgeführt wird, ermittelt. In Deutschland ist die Arbeitskräfteerhebung in den Mikrozensus integriert, wodurch weitergehende Auswertungen möglich sind. Die Abgrenzung der Personengruppen bezieht sich auf Personen im Alter von 15-64 Jahren in Privathaushalten, die am Befragungsort mit Hauptwohnsitz gemeldet sind.
Erwerbstätige Personen sind alle Personen, die in der Berichtswoche mindestens eine Stunde gegen Entgelt gearbeitet haben. Dazu zählen außerdem Personen, die z. B. aufgrund von Krankheit, Mutterschutz oder Elternzeit vorübergehend nicht gearbeitet haben.
Erwerbslose Personen sind all diejenigen, die in der Berichtswoche nicht gearbeitet, aber in den letzten vier Wochen aktiv nach Arbeit gesucht haben. Um als erwerbslose Personen zu gelten, müssen die Arbeitssuchenden innerhalb von zwei Wochen eine Tätigkeit aufnehmen können. Auf den zeitlichen Umfang der gesuchten Tätigkeit, sowie der Meldung bei einer Agentur für Arbeit oder einem kommunalen Trägers kommt es nicht an. Die Erwerbslosenquote ist der Anteil der Erwerbslosen an den Erwerbspersonen (Erwerbstätige plus Erwerbslose).
Nichterwerbstätige Personen sind Personen, die in der Berichtswoche nicht erwerbstätig oder erwerbslos sind.
Methodologie
Untersuchungsgebiet:
Deutschland. Deutsches Reich bis 1939; 1950 bis 2000: Bundesrepublik Deutschland, insgesamt und nach Bundesländern; 1990 bis 2000: Gesamtdeutschland. Ausgewählte, international vergleichende Angaben zur Arbeitslosigkeit, zu Arbeitslosenquoten.
Deutschland. Deutsches Reich bis 1939; 1950 bis 2000: Bundesrepublik Deutschland, insgesamt und nach Bundesländern; 1990 bis 2000: Gesamtdeutschland. Ausgewählte, international vergleichende Angaben zur Arbeitslosigkeit, zu Arbeitslosenquoten.
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Quellentypen:
Wissenschaftliche Einzelpublikationen; Statistische Jahrbücher des Deutsches Reichs; Statistische Jahrbücher der Bundesrepublik Deutschland; Reichsarbeitsblatt; Mitgliederstatistiken der Gewerkschaften und Krankenkassen, Zeitschriften.
Ausgewählte Veröffentlichungen des Statistischen Bundesamtes mit Daten zu Erwerbs- und Beschäftigtenstatistik: Fachserie 1 (Bevölkerung und Erwerbstätigkeit), speziell die Reihe 4.1.1 (Stand und Entwicklung der Erwerbstätigkeit mit den Ergebnissen des jährlichen Mikrozensus); Lange Reihen zur Wirtschaftsentwicklung (jährlich).
Publikationen der Bundesanstalt für Arbeit, insbesondere: Amtliche Nachrichten der Bundes-anstalt für Arbeit; Mitteilungen aus der Arbeitsmarkt- und Berufsforschung.
Wissenschaftliche Einzelpublikationen; Statistische Jahrbücher des Deutsches Reichs; Statistische Jahrbücher der Bundesrepublik Deutschland; Reichsarbeitsblatt; Mitgliederstatistiken der Gewerkschaften und Krankenkassen, Zeitschriften.
Ausgewählte Veröffentlichungen des Statistischen Bundesamtes mit Daten zu Erwerbs- und Beschäftigtenstatistik: Fachserie 1 (Bevölkerung und Erwerbstätigkeit), speziell die Reihe 4.1.1 (Stand und Entwicklung der Erwerbstätigkeit mit den Ergebnissen des jährlichen Mikrozensus); Lange Reihen zur Wirtschaftsentwicklung (jährlich).
Publikationen der Bundesanstalt für Arbeit, insbesondere: Amtliche Nachrichten der Bundes-anstalt für Arbeit; Mitteilungen aus der Arbeitsmarkt- und Berufsforschung.
Mehr
Verwendete Quellen (ausführliches Verzeichnis):
I. Verwendete Literatur:
(1.1) Für die Zeit vor 1945 (Tabellengruppen A – D):
Abelshauser, W. (Hrsg.), 1987: Die Weimarer Republik als Wohlfahrtsstaat. Zum Verhältnis von Wirtschafts- und Sozialpolitik in der Industriegesellschaft. Stuttgart: Franz Steiner.
Faust, A., 1986: Arbeitsmarktpolitik im Deutschen Kaiserreich. Arbeitsvermittlung, Arbeitsbeschaffung und Arbeitslosenunterstützung 1890 – 1918. Stuttgart: Franz Steiner Verlag.
Berringer, C., 1999: Sozialpolitik in der Weltwirtschaftskrise. Die Arbeitslosenversicherungs-politik in Deutschland und Großbritannien im Vergleich 1928 – 1934. Berlin: Duncker & Humblot.
Führer, K. C., 1990: Arbeitslosigkeit und die Entstehung der Arbeitslosenversicherung in Deutschland 1902-1927. Berlin: Colloquium Verlag.
Fukuzawa, N., 1996: Staatliche Arbeitslosenunterstützung in der Weimarer Republik und die Entstehung der Arbeitslosenversicherung. Frankfurt a.M. u.a.: Peter Lang.
Hentschel, V., 1983: Geschichte der deutschen Sozialpolitik 1880-1980. Frankfurt/M.: Suhrkamp.
Lewek, P., 1992: Arbeitslosigkeit und Arbeitslosenversicherung in der Weimarer Republik 1918-1927. Stuttgart: Franz Steiner.
Lohr, M., 1982: Langfristige Entwicklungstendenzen der Arbeitslosigkeit in Deutschland. In: Wiegand, E./Zapf, W. (Hrsg.), 1982: Wandel der Lebensbedingungen in Deutschland. Wohlfahrtsentwicklung seit der Industrialisierung. Frankfurt/New York: Campus, S. 240-333.
Niess, F., 182: Geschichte der Arbeitslosigkeit. Ökonomische Ursachen und politische Kämpfe: ein Kapitel deutscher Sozialgeschichte. 2. ergänzte A. Köln: Pahl-Rugenstein.
Saitzew, M. (Hrsg.): Die Arbeitslosigkeit der Gegenwart: Teil 1. Sachverhalt und Problemstellung. 1932. München: Duncker & Humblot.
Saitzew, M. (Hrsg.): Die Arbeitslosigkeit der Gegenwart: Teil 2. Deutsches Reich I. 1932. München: Duncker & Humblot.
Saitzew, M. (Hrsg.): Die Arbeitslosigkeit der Gegenwart: Teil 3.Deutsches Reich II. 1933. München: Duncker & Humblot.
Schmuhl, H.-W., 2003: Arbeitsmarktpolitik und Arbeitsverwaltung in Deutschland 1871 – 2002. Zwischen Fürsorgem, Hoheit und Markt. Beiträge zur Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, BeitrAB 270. Nürnberg: Bundesanstalt für Arbeit.
Stachura, P.D./Hist, F.R. (Hrsg.), 1986: Unemployment and the Great Depression in Weimar Germany. New York: St. Martin’s Press.
Zimmermann, B., 2006: Arbeitslosigkeit in Deutschland. Zur Entstehung einer sozialen Kategorie. Frankfurt/New York: Campus.
(1.2) Für die Zeit nach 1945 (Tabellengruppen E – F):
Filc, W./Köhler, C. (Hrsg.), 1999: Makroökonomische Ursachen der Arbeitslosigkeit: Diagnose und Therapievorschläge. Berlin: Duncker & Humblot.
Friedrich, H./Wiedemeyer, M., 1994: Arbeitslosigkeit – ein Dauerproblem im vereinten Deutschland? Dimensionen, Ursachen, Strategien. 1. A. Opladen: Leske + Budrich.
Hinrichs, J./Giebel-Felten, E., 2002: Die Entwicklung des Arbeitsmarktes 1962-2001. Arbeitspapier Nr. 82. Konrad-Adenauer-Stiftung e.V. (Hrsg.). Sankt Augustin.
Leben, B. (Hrsg.), 1988: Arbeitslosigkeit und Arbeitsmarktstatistik – sind unsere Arbeitslosenzahlen falsch? Berichte und Studien der Hanns – Seidel – Stiftung, Band 40. München.
Schmid, H., 2000: Ökonomik des Arbeitsmarktes. Bern u.a.: Paul Haupt.
Schupp, J./Büchel, F./Diewald, M./Habich, R. (Hrsg.), 1998: Arbeitsmarktstatistik zwischen Realität und Fiktion. Hrsg. vom Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung, Abteilung: Sozialstruktur und Sozialberichterstattung. Berlin: Edition sigma.
II. Verwendete Literatur zur Zusammenstellung der Daten
(2.1) Für die Zeit vor 1945 (Tabellengruppen A – D):
A. Übersichten: Lange Reihen zur Arbeitslosigkeit in Deutschland
A.01: Arbeitslosigkeit im Jahresdurchschnitt (1913-2001)
Petzina, Dietmar/Abelshauser, Werner und Faust, Anselm, Sozialgeschichtliches Arbeitsbuch. Bd. III: Materialien zur Statistik des Deutschen Reichs 1914-1945. München: C.H. Beck. Mitchell, B. R., International Historical Statistics Europe 1750-1988. New York: Stockton Press, 1992. Rytlewski, Ralf/Opp de Hipt, Manfred, Die Bundesrepublik Deutschland in Zahlen 1945/49-1980: Ein Sozialgeschichtliches Arbeitsbuch. München: C. H. Beck, 1987. Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland, verschiedene Jahrgänge.
A.02: Arbeitslosenquoten und Beschäftigtenquoten in der Literatur (1887-1939)
Kuczynski (1954); Galenson/Zellner (1957); Gleitze (1960); Bry (1960); Jahrbuch 1931 des ADGB (1932).
A.03: Bevölkerung, Erwerbsbeteiligung und Arbeitslosigkeit im Deutschen Reich (1882-1944)
Hohls, Rüdiger, 1995: The sectoral structure of earnings in Germany, 1885-1985. In: Scholliers, Peter/Zamagni, Vera, 1995: Labour’s Reward: Real Wages and Economic Change in 19th and 20th Century Europe. Hants/UK: Edward Elgar Publishing Limited.
A.04: Arbeitslosigkeit in Deutschland (1887-1939)
Kuczynski, Jürgen, Geschichte der Lage der Arbeiter unter dem Kapitalismus, Bd. 3: 1871-1900, Berlin 1962, S. 266; Bd. 4: 1900-1917/18, Berlin 1967, S. 315; Bd. 5: 1917/18-1932/33, Berlin 1966, S. 197.
B. Arbeitslosigkeit im internationalen Vergleich
B.01: Arbeitslosenquoten im internationalen Vergleich in Prozent (1900-1950)
Galenson, Walter/ Zellner, Arnold: International Comparison of Unemployment Rates, in: National Bureau of Economic Research (Hrsg.) (1957): The Measurement and Behavior of Unemployment. A Conference of the Universities - National Bureau Committee for Economic Research. Princeton (Princeton University Press), S. 455f.
B.02: Arbeitslosenzahlen im internationalen Vergleich in Prozent (1855-1988)
Mitchell, B. R. (1992): International Historical Statistics. Europe 1750-1988. New York (Stockton Press), S. 159ff.
B.03: Arbeitslosigkeit in ausgewählten Ländern in Prozent (1919-1938)
Stanley Lebergott, Annual Estimates of Employment in the United States 1900-1930; Walter Galenson/Arnols Zellner, International Comparison of Unemployment Rates, in: NBER (Hg.), The Measurement and Behaviour of Unemployment, Princeton 1957, zitiert nach: Abelshauser, Werner (Hrsg.): Die Weimarer Republik als Wohlfahrtsstaat. Zum Verhältnis von Wirtschafts- und Sozialpolitik in der Industriepolitik, Stuttgart 1987 (Franz Steiner Verlag Wiesbaden GmbH), S. 242. Eichengreen, Barry; Hatton, T.J. (Hrsg.): Interwar Unemployment in International Perspective, Dordrecht Boston London 1988.
Lebergott, Stanley: Manpower in Economic Growth. The American Record since 1800, New York 1964.
Galeson, W.; Zellner, A.: International Comparison of Unemployment Rates, in: National Bureau for Economic Research (Hrsg.): The Measurement and Behavior of Unemployment, Princeton 1957, S. 455.
B.04: Internationale Vergleichszahlen: Entwicklung der Beschäftigten in der Industrie (1929-1944)
Länderrat des Amerikanischen Besatzungsgebiets (Hrsg.), 1949, Statistisches Handbuch von Deutschland 1928-1944. München: Franz Ehrenwirth-Verlag, S. 487. Statistisches Jahrbuch des Völkerbundes 1942/44.
B.05: Geschätzte durchschnittliche Arbeitslosenrate unter der gewerblichen Arbeitnehmerschaft in der Industrie in Belgien in Prozent (1929-1939)
Goossens, M.: Reconstructie van Werkgelegenheidscijfers voor het Interbellum. Methodologie en Resultaten, Katholikie Universiteit Leuven, Workshop on Quantitive Economic History, Discussion Paper 87.01., o.A.d.O. 1987.
C. Arbeitslosigkeit in Deutschland von 1900 bis 1940
C1.01: Arbeitslose Gewerkschaftsmitglieder (1903-1927)
Reichsarbeitsblatt 1 (1903/04; 18 (1920); N. F. 1 (1921); 8 (1928); Ab Januar 1928: Adolf Agthe, Statistische Übersicht der Arbeitslosigkeit in der Welt, in: Schriften des Vereins für Socialpolitik 185/1 (1932); Wladimir Woytinsky, Der deutsche Arbeitsmarkt. Ergebnisse der gewerkschaftlichen Arbeitslosenstatistik 1919-1929 (1930), S. 9.
C1.02: Arbeitslosigkeit unter den Gewerkschaftsmitgliedern (1904-1932)
Statistisches Jahrbuch für das Deutsche Reich, laufende Jahrgänge.
C1.03: Arbeitslose Arbeitssuchende bei den Arbeitsämtern jeweils am Monatsende (1921-1931)
Adolf Agthe, Statistische Übersicht der Arbeitslosigkeit in der Welt, in: Die Arbeitslosigkeit der Gegenwart, hrsg. v. Manuel Saitzew, Schriften d. V. für Socialpolitik, Bd. 185/I, München/Leipzig 1932, S. 151.
C1.04: Monatliche Arbeitslosenzahlen nach den Berichten der Arbeitsämter (1925-1941)
1925-1934: Woytinsky (1935), S. 833. 1935-1941: Statistisches Handbuch von Deutschland (1949), S. 484, jeweils nach der Statistik der Arbeitsämter.
C2.01: Monatliche Entwicklung saisonaler und konjunktureller Arbeitslosigkeit (1903-1932)
Statistisches Jahrbuch für das Deutsche Reich, laufende Jahrgänge; Jahrbuch des ADGB (1931), Anhang S. 2, zitiert bei Woytinsky (1935), S. 86.
C2.02: Entwicklung der Arbeitslosigkeit in Deutschland (1928-1939)
Wirtschafts- und sozialstatistisches Handbuch, hrsg. von B. Gleitze, Köln, 1960, S. 45, zitiert nach: Skiba, Rainer (1974): Das westdeutsche Lohnniveau zwischen den beiden Weltkriegen und nach der Währungsreform. Köln (Bund-Verlag), S. 62.
C2.03: Beschäftigung und Arbeitslosigkeit in Deutschland (1913-1940)
Statistisches Reichsamt (Hg.), Statistische Jahrbücher für das Deutsche Reich 1902-1941/42.
C3.01: Arbeitslosigkeit in Städten und Regionen (1928-1936)
Statistisches Reichsamt (Hrsg.), Statistisches Handbuch von Deutschland, S. 485f.
C3.02: Die Arbeitslosen in den Städten mit mehr als 100.000 Einwohnern (1928-1940)
Länderrat des Amerikanischen Besatzungsgebiets (Hrsg.), 1949, Statistisches Handbuch von Deutschland 1928-1944. München: Franz Ehrenwirth-Verlag, S. 485.
C3.03: Arbeitslose nach Bezirken in Prozent der Erwerbspersonen (1931-1936)
Abelshauser, Werner (Hrsg.): Die Weimarer Republik als Wohlfahrtsstaat. Zum Verhältnis von Wirtschafts- und Sozialpolitik in der Industriepolitik, Stuttgart 1987 (Franz Steiner Verlag Wiesbaden GmbH), S. 245; errechnet nach: Statistische Beilagen zum Reichsarbeitsblatt, hrsg. vom Reichsarbeitsministerium Jg. 1932-1937.
C3.04: Arbeitslosigkeit und Kurzarbeit nach Geschlecht (1921-1932)
Statistisches Jahrbuch für das Deutsche Reich, laufende Jahrgänge.
C3.05: Arbeitslosigkeit unter Arbeitern und Angestellten (Privatangestellten) nach der Gewerkschaftsstatistik (1908-1924)
Statistisches Jahrbuch für das Deutsche Reich, laufende Jahrgänge.
C3.06: Die Hauptunterstützungsempfänger in der unterstützenden Arbeitslosenhilfe und die unterstützten Kurzarbeiter (1928-1939)
Reichsarbeitsblatt 1939, Teil I, Nr. 8. Gekürzt zitiert nach: Statistisches Handbuch von Deutschland (1949), S. 486.
D. Bevölkerung, Erwerbstätigkeit, Beschäftigung und Beschäftigungsverhältnisse in Deutschland von 1882 bis 1940
D.01: Die deutsche Wirtschaft (1925-1938)
Hoffmann, Walther G. (1965), Das Wachstum der Deutschen Wirtschaft seit der Mitte des 19. Jahrhunderts. Berlin. Overy, R. J. (1982), The Nazi Economic Recovery, 1932-1938. London: Macmillan. Konjunktur-Statistisches Handbuch 1933, S. 15.
D.02: Beschäftigung und Arbeitsmarkt auf Monatsbasis (1924-1935)
Statistisches Jahrbuch für das Deutsche Reich, zitiert nach: Konjunkturstatistisches Handbuch 1933. Herausgegeben vom Institut für Konjunkturforschung. Berlin 1933 (Verlag Reimar Hobbing), S. 11.
D.03: Erwerbspersonen und Bevölkerung nach dem Geschlecht (1882-1939)
Statistik für die Bundesrepublik Deutschland Bd. 199, Stuttgart 1958, S. 29.
D.04: Die Erwerbstätigen nach dem sozioökonomischen Status (1882-1939)
1882-1933: Statistisches Jahrbuch für das Deutsche Reich 1939/40, S. 29; 1939: Wirtschaft und Statistik 1941, Sonderbeilage zu Heft 19, zitiert nach Bry (1960), S. 28.
D.05: Die Entwicklung der Beschäftigung nach Geschlecht auf Monatsbasis (1928-1942)
Länderrat des Amerikanischen Besatzungsgebiets (Hrsg.), 1949, Statistisches Handbuch von Deutschland 1928-1944. München: Franz Ehrenwirth-Verlag, S. 474.
D.06: Die Entwicklung der Vollbeschäftigten einschließlich der auf Vollarbeiter umgerechneten Kurzarbeiter (1926-1932)
Statistisches Jahrbuch für das Deutsche Reich, laufende Jahrgänge; basierend auf den Angaben der Gewerkschaftsstatistik.
D.07: Die Entwicklung der Kurzarbeiter nach Monaten (1921-1932)
Statistisches Jahrbuch für das Deutsche Reich, laufende Jahrgänge; basierend auf den Angaben der Gewerkschaftsstatistik.
D.08: Die vorhandenen Arbeiter und Angestellten nach der Mitgliederstatistik der Krankenkassen (1933-1940)
Länderrat des Amerikanischen Besatzungsgebiets (Hrsg.), 1949, Statistisches Handbuch von Deutschland 1928-1944. München: Franz Ehrenwirth-Verlag, S. 475.
D.09: Anzahl der Betriebe und Beschäftigten nach den Berichten der Gewerbeinspektion (1902-1938)
Statistisches Jahrbuch für das Deutsche Reich, laufende Jahrgänge.
(2.2) Für die Zeit nach 1945 (Tabellengruppe E):
SACHVERSTÄNDIGENRAT:
- Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung (Hrsg.), 1995: Im Standortwettbewerb. Jahresgutachten 1995/96. Stuttgart: Metzler-Poeschel.
- Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung (Hrsg.), 1996: Reformen voranbringen. Jahresgutachten 1996/97. Stuttgart: Metzler-Poeschel.
- Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung (Hrsg.), 1997: Wachstum, Beschäftigung, Währungsunion - Orientierungen für die Zukunft. Jahresgutachten 1997/98. Stuttgart: Metzler-Poeschel.
- Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung (Hrsg.), 1998: Jahresgutachten 1998/99. Vor Weitreichenden Entscheidungen. Stuttgart: Metzler-Poeschel.
- Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung (Hrsg.), 2003: Jahresgutachten 2003/04. Staatsfinanzen Konsolidieren - Steuersystem Reformieren. Stuttgart: Metzler-Poeschel.
IAB (Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung:
Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (Hrsg.): Zahlen-Fibel. Nürnberg: IAB online (www.iab.de/asp/fibel/Stand: 13.12.2006).
Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (Hrsg.), 1989, 1993, 1998: Zahlen-Fibel. Ergebnisse der Arbeitsmarkt- und Berufsforschung in Tabellen. Ausgabe 1988, 1992, 1997. Nürnberg.
BUNDESANSTALT FÜR ARBEIT:
Bundesanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung (Hrsg.), 1956, 1962, 1967: Jahreszahlen zur Arbeitsstatistik. 1955, 1961, 1966. Nürnberg.
Bundesanstalt für Arbeit (Hrsg.), versch. Jahrgänge ab 1969: Amtliche Nachrichten der Bundesanstalt für Arbeit (ANBA). Sondernummer. Arbeitsstatistik 1969-2002 - Jahreszahlen. Nürnberg.
Bundesanstalt für Arbeit (Hrsg.), 1991 bis 2002: Amtliche Nachrichten der Bundesanstalt für Arbeit (ANBA) Jg. 1991-2001, jeweils Nummer 1 (Januar) und Nummer 2 (Februar). Nürnberg.
Bundesanstalt für Arbeit (Hrsg.), versch. Jahrgänge ab 1976: Amtliche Nachrichten der Bundesanstalt für Arbeit (ANBA). Strukturanalyse. Bestände sowie Zu- und Abgänge an Arbeitslosen und offenen Stellen. Nürnberg.
STATISTISCHES BUNDESAMT WIESBADEN:
Statistisches Bundesamt Deutschland (www.destatis.de/indicators/d/Irarb01ad.htm). (Primärquelle: Bundesagentur für Arbeit, Nürnberg).
Statistisches Bundesamt Wiesbaden (Hrsg.), versch. Jahrgänge ab 1950: Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland, 1950-2004. Stuttgart/Mainz: Kohlhammer bzw. Stuttgart: Metzler-Poeschel.
Statistisches Bundesamt Wiesbaden (Hrsg.), 1962 bis 2000: Bevölkerungsstruktur und Wirtschaftskraft der Bundesländer. Ausgabe 1962 – 2000. Stuttgart/Mainz: Kohlhammer bzw. Stuttgart: Metzler-Poeschel.
BUNDESMINISTERIEN:
Bundesministerium für Bildung und Forschung (Hrsg.): Grund- und Strukturdaten 2001/2002, Bonn 2002.
Bundesminister für Arbeit und Sozialordnung (Hrsg.), 1977, 1982, 1990, 2002: Statistisches Taschenbuch. 1977, 1982, 1990, 2002. Arbeits- und Sozialstatistik. Bonn: Selbstverlag.
SONSTIGE VERÖFFENTLICHUNGEN:
Allmendinger, J./ Eichhorst, W./Walwei, U. (Hrsg.), 2005: IAB Handbuch Arbeitsmarkt. Analysen, Daten, Fakten. Frankfurt/New York: Campus.
Gleitze, B. (Hrsg.): Wirtschafts- und Sozialstatistisches Handbuch, Köln 1960.
Kridde, H./Bach, U., 1974: Arbeitsmarktstatistische Zahlen in Zeitreihenform - Jahreszahlen für Bundesländer und Landesarbeitsamtsbezirke. Beiträge zur Arbeitsmarkt- und Berufsforschung. Nürnberg: Institut für Arbeitsmarkt und Berufsforschung der Bundesanstalt für Arbeit.
Leupoldt, R./Ermann, K., 1975, 1978, 1981: Arbeitsmarktstatistische Zahlen in Zeitreihenform. Jahreszahlen für die Bundesrepublik Deutschland. Ausgabe 1975, 1978, 1981. Beiträge zur Arbeitsmarkt- und Berufsforschung. Nürnberg: Institut für Arbeitsmarkt und Berufsforschung der Bundesanstalt für Arbeit.
Ermann, K., 1984, 1988: Arbeitsmarktstatistische Zahlen in Zeitreihenform. Jahreszahlen für die Bundesrepublik Deutschland. Ausgabe 1984, 1988. Beiträge zur Arbeitsmarkt- und Berufsforschung. Nürnberg: Institut für Arbeitsmarkt und Berufsforschung der Bundesanstalt für Arbeit.
I. Verwendete Literatur:
(1.1) Für die Zeit vor 1945 (Tabellengruppen A – D):
Abelshauser, W. (Hrsg.), 1987: Die Weimarer Republik als Wohlfahrtsstaat. Zum Verhältnis von Wirtschafts- und Sozialpolitik in der Industriegesellschaft. Stuttgart: Franz Steiner.
Faust, A., 1986: Arbeitsmarktpolitik im Deutschen Kaiserreich. Arbeitsvermittlung, Arbeitsbeschaffung und Arbeitslosenunterstützung 1890 – 1918. Stuttgart: Franz Steiner Verlag.
Berringer, C., 1999: Sozialpolitik in der Weltwirtschaftskrise. Die Arbeitslosenversicherungs-politik in Deutschland und Großbritannien im Vergleich 1928 – 1934. Berlin: Duncker & Humblot.
Führer, K. C., 1990: Arbeitslosigkeit und die Entstehung der Arbeitslosenversicherung in Deutschland 1902-1927. Berlin: Colloquium Verlag.
Fukuzawa, N., 1996: Staatliche Arbeitslosenunterstützung in der Weimarer Republik und die Entstehung der Arbeitslosenversicherung. Frankfurt a.M. u.a.: Peter Lang.
Hentschel, V., 1983: Geschichte der deutschen Sozialpolitik 1880-1980. Frankfurt/M.: Suhrkamp.
Lewek, P., 1992: Arbeitslosigkeit und Arbeitslosenversicherung in der Weimarer Republik 1918-1927. Stuttgart: Franz Steiner.
Lohr, M., 1982: Langfristige Entwicklungstendenzen der Arbeitslosigkeit in Deutschland. In: Wiegand, E./Zapf, W. (Hrsg.), 1982: Wandel der Lebensbedingungen in Deutschland. Wohlfahrtsentwicklung seit der Industrialisierung. Frankfurt/New York: Campus, S. 240-333.
Niess, F., 182: Geschichte der Arbeitslosigkeit. Ökonomische Ursachen und politische Kämpfe: ein Kapitel deutscher Sozialgeschichte. 2. ergänzte A. Köln: Pahl-Rugenstein.
Saitzew, M. (Hrsg.): Die Arbeitslosigkeit der Gegenwart: Teil 1. Sachverhalt und Problemstellung. 1932. München: Duncker & Humblot.
Saitzew, M. (Hrsg.): Die Arbeitslosigkeit der Gegenwart: Teil 2. Deutsches Reich I. 1932. München: Duncker & Humblot.
Saitzew, M. (Hrsg.): Die Arbeitslosigkeit der Gegenwart: Teil 3.Deutsches Reich II. 1933. München: Duncker & Humblot.
Schmuhl, H.-W., 2003: Arbeitsmarktpolitik und Arbeitsverwaltung in Deutschland 1871 – 2002. Zwischen Fürsorgem, Hoheit und Markt. Beiträge zur Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, BeitrAB 270. Nürnberg: Bundesanstalt für Arbeit.
Stachura, P.D./Hist, F.R. (Hrsg.), 1986: Unemployment and the Great Depression in Weimar Germany. New York: St. Martin’s Press.
Zimmermann, B., 2006: Arbeitslosigkeit in Deutschland. Zur Entstehung einer sozialen Kategorie. Frankfurt/New York: Campus.
(1.2) Für die Zeit nach 1945 (Tabellengruppen E – F):
Filc, W./Köhler, C. (Hrsg.), 1999: Makroökonomische Ursachen der Arbeitslosigkeit: Diagnose und Therapievorschläge. Berlin: Duncker & Humblot.
Friedrich, H./Wiedemeyer, M., 1994: Arbeitslosigkeit – ein Dauerproblem im vereinten Deutschland? Dimensionen, Ursachen, Strategien. 1. A. Opladen: Leske + Budrich.
Hinrichs, J./Giebel-Felten, E., 2002: Die Entwicklung des Arbeitsmarktes 1962-2001. Arbeitspapier Nr. 82. Konrad-Adenauer-Stiftung e.V. (Hrsg.). Sankt Augustin.
Leben, B. (Hrsg.), 1988: Arbeitslosigkeit und Arbeitsmarktstatistik – sind unsere Arbeitslosenzahlen falsch? Berichte und Studien der Hanns – Seidel – Stiftung, Band 40. München.
Schmid, H., 2000: Ökonomik des Arbeitsmarktes. Bern u.a.: Paul Haupt.
Schupp, J./Büchel, F./Diewald, M./Habich, R. (Hrsg.), 1998: Arbeitsmarktstatistik zwischen Realität und Fiktion. Hrsg. vom Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung, Abteilung: Sozialstruktur und Sozialberichterstattung. Berlin: Edition sigma.
II. Verwendete Literatur zur Zusammenstellung der Daten
(2.1) Für die Zeit vor 1945 (Tabellengruppen A – D):
A. Übersichten: Lange Reihen zur Arbeitslosigkeit in Deutschland
A.01: Arbeitslosigkeit im Jahresdurchschnitt (1913-2001)
Petzina, Dietmar/Abelshauser, Werner und Faust, Anselm, Sozialgeschichtliches Arbeitsbuch. Bd. III: Materialien zur Statistik des Deutschen Reichs 1914-1945. München: C.H. Beck. Mitchell, B. R., International Historical Statistics Europe 1750-1988. New York: Stockton Press, 1992. Rytlewski, Ralf/Opp de Hipt, Manfred, Die Bundesrepublik Deutschland in Zahlen 1945/49-1980: Ein Sozialgeschichtliches Arbeitsbuch. München: C. H. Beck, 1987. Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland, verschiedene Jahrgänge.
A.02: Arbeitslosenquoten und Beschäftigtenquoten in der Literatur (1887-1939)
Kuczynski (1954); Galenson/Zellner (1957); Gleitze (1960); Bry (1960); Jahrbuch 1931 des ADGB (1932).
A.03: Bevölkerung, Erwerbsbeteiligung und Arbeitslosigkeit im Deutschen Reich (1882-1944)
Hohls, Rüdiger, 1995: The sectoral structure of earnings in Germany, 1885-1985. In: Scholliers, Peter/Zamagni, Vera, 1995: Labour’s Reward: Real Wages and Economic Change in 19th and 20th Century Europe. Hants/UK: Edward Elgar Publishing Limited.
A.04: Arbeitslosigkeit in Deutschland (1887-1939)
Kuczynski, Jürgen, Geschichte der Lage der Arbeiter unter dem Kapitalismus, Bd. 3: 1871-1900, Berlin 1962, S. 266; Bd. 4: 1900-1917/18, Berlin 1967, S. 315; Bd. 5: 1917/18-1932/33, Berlin 1966, S. 197.
B. Arbeitslosigkeit im internationalen Vergleich
B.01: Arbeitslosenquoten im internationalen Vergleich in Prozent (1900-1950)
Galenson, Walter/ Zellner, Arnold: International Comparison of Unemployment Rates, in: National Bureau of Economic Research (Hrsg.) (1957): The Measurement and Behavior of Unemployment. A Conference of the Universities - National Bureau Committee for Economic Research. Princeton (Princeton University Press), S. 455f.
B.02: Arbeitslosenzahlen im internationalen Vergleich in Prozent (1855-1988)
Mitchell, B. R. (1992): International Historical Statistics. Europe 1750-1988. New York (Stockton Press), S. 159ff.
B.03: Arbeitslosigkeit in ausgewählten Ländern in Prozent (1919-1938)
Stanley Lebergott, Annual Estimates of Employment in the United States 1900-1930; Walter Galenson/Arnols Zellner, International Comparison of Unemployment Rates, in: NBER (Hg.), The Measurement and Behaviour of Unemployment, Princeton 1957, zitiert nach: Abelshauser, Werner (Hrsg.): Die Weimarer Republik als Wohlfahrtsstaat. Zum Verhältnis von Wirtschafts- und Sozialpolitik in der Industriepolitik, Stuttgart 1987 (Franz Steiner Verlag Wiesbaden GmbH), S. 242. Eichengreen, Barry; Hatton, T.J. (Hrsg.): Interwar Unemployment in International Perspective, Dordrecht Boston London 1988.
Lebergott, Stanley: Manpower in Economic Growth. The American Record since 1800, New York 1964.
Galeson, W.; Zellner, A.: International Comparison of Unemployment Rates, in: National Bureau for Economic Research (Hrsg.): The Measurement and Behavior of Unemployment, Princeton 1957, S. 455.
B.04: Internationale Vergleichszahlen: Entwicklung der Beschäftigten in der Industrie (1929-1944)
Länderrat des Amerikanischen Besatzungsgebiets (Hrsg.), 1949, Statistisches Handbuch von Deutschland 1928-1944. München: Franz Ehrenwirth-Verlag, S. 487. Statistisches Jahrbuch des Völkerbundes 1942/44.
B.05: Geschätzte durchschnittliche Arbeitslosenrate unter der gewerblichen Arbeitnehmerschaft in der Industrie in Belgien in Prozent (1929-1939)
Goossens, M.: Reconstructie van Werkgelegenheidscijfers voor het Interbellum. Methodologie en Resultaten, Katholikie Universiteit Leuven, Workshop on Quantitive Economic History, Discussion Paper 87.01., o.A.d.O. 1987.
C. Arbeitslosigkeit in Deutschland von 1900 bis 1940
C1.01: Arbeitslose Gewerkschaftsmitglieder (1903-1927)
Reichsarbeitsblatt 1 (1903/04; 18 (1920); N. F. 1 (1921); 8 (1928); Ab Januar 1928: Adolf Agthe, Statistische Übersicht der Arbeitslosigkeit in der Welt, in: Schriften des Vereins für Socialpolitik 185/1 (1932); Wladimir Woytinsky, Der deutsche Arbeitsmarkt. Ergebnisse der gewerkschaftlichen Arbeitslosenstatistik 1919-1929 (1930), S. 9.
C1.02: Arbeitslosigkeit unter den Gewerkschaftsmitgliedern (1904-1932)
Statistisches Jahrbuch für das Deutsche Reich, laufende Jahrgänge.
C1.03: Arbeitslose Arbeitssuchende bei den Arbeitsämtern jeweils am Monatsende (1921-1931)
Adolf Agthe, Statistische Übersicht der Arbeitslosigkeit in der Welt, in: Die Arbeitslosigkeit der Gegenwart, hrsg. v. Manuel Saitzew, Schriften d. V. für Socialpolitik, Bd. 185/I, München/Leipzig 1932, S. 151.
C1.04: Monatliche Arbeitslosenzahlen nach den Berichten der Arbeitsämter (1925-1941)
1925-1934: Woytinsky (1935), S. 833. 1935-1941: Statistisches Handbuch von Deutschland (1949), S. 484, jeweils nach der Statistik der Arbeitsämter.
C2.01: Monatliche Entwicklung saisonaler und konjunktureller Arbeitslosigkeit (1903-1932)
Statistisches Jahrbuch für das Deutsche Reich, laufende Jahrgänge; Jahrbuch des ADGB (1931), Anhang S. 2, zitiert bei Woytinsky (1935), S. 86.
C2.02: Entwicklung der Arbeitslosigkeit in Deutschland (1928-1939)
Wirtschafts- und sozialstatistisches Handbuch, hrsg. von B. Gleitze, Köln, 1960, S. 45, zitiert nach: Skiba, Rainer (1974): Das westdeutsche Lohnniveau zwischen den beiden Weltkriegen und nach der Währungsreform. Köln (Bund-Verlag), S. 62.
C2.03: Beschäftigung und Arbeitslosigkeit in Deutschland (1913-1940)
Statistisches Reichsamt (Hg.), Statistische Jahrbücher für das Deutsche Reich 1902-1941/42.
C3.01: Arbeitslosigkeit in Städten und Regionen (1928-1936)
Statistisches Reichsamt (Hrsg.), Statistisches Handbuch von Deutschland, S. 485f.
C3.02: Die Arbeitslosen in den Städten mit mehr als 100.000 Einwohnern (1928-1940)
Länderrat des Amerikanischen Besatzungsgebiets (Hrsg.), 1949, Statistisches Handbuch von Deutschland 1928-1944. München: Franz Ehrenwirth-Verlag, S. 485.
C3.03: Arbeitslose nach Bezirken in Prozent der Erwerbspersonen (1931-1936)
Abelshauser, Werner (Hrsg.): Die Weimarer Republik als Wohlfahrtsstaat. Zum Verhältnis von Wirtschafts- und Sozialpolitik in der Industriepolitik, Stuttgart 1987 (Franz Steiner Verlag Wiesbaden GmbH), S. 245; errechnet nach: Statistische Beilagen zum Reichsarbeitsblatt, hrsg. vom Reichsarbeitsministerium Jg. 1932-1937.
C3.04: Arbeitslosigkeit und Kurzarbeit nach Geschlecht (1921-1932)
Statistisches Jahrbuch für das Deutsche Reich, laufende Jahrgänge.
C3.05: Arbeitslosigkeit unter Arbeitern und Angestellten (Privatangestellten) nach der Gewerkschaftsstatistik (1908-1924)
Statistisches Jahrbuch für das Deutsche Reich, laufende Jahrgänge.
C3.06: Die Hauptunterstützungsempfänger in der unterstützenden Arbeitslosenhilfe und die unterstützten Kurzarbeiter (1928-1939)
Reichsarbeitsblatt 1939, Teil I, Nr. 8. Gekürzt zitiert nach: Statistisches Handbuch von Deutschland (1949), S. 486.
D. Bevölkerung, Erwerbstätigkeit, Beschäftigung und Beschäftigungsverhältnisse in Deutschland von 1882 bis 1940
D.01: Die deutsche Wirtschaft (1925-1938)
Hoffmann, Walther G. (1965), Das Wachstum der Deutschen Wirtschaft seit der Mitte des 19. Jahrhunderts. Berlin. Overy, R. J. (1982), The Nazi Economic Recovery, 1932-1938. London: Macmillan. Konjunktur-Statistisches Handbuch 1933, S. 15.
D.02: Beschäftigung und Arbeitsmarkt auf Monatsbasis (1924-1935)
Statistisches Jahrbuch für das Deutsche Reich, zitiert nach: Konjunkturstatistisches Handbuch 1933. Herausgegeben vom Institut für Konjunkturforschung. Berlin 1933 (Verlag Reimar Hobbing), S. 11.
D.03: Erwerbspersonen und Bevölkerung nach dem Geschlecht (1882-1939)
Statistik für die Bundesrepublik Deutschland Bd. 199, Stuttgart 1958, S. 29.
D.04: Die Erwerbstätigen nach dem sozioökonomischen Status (1882-1939)
1882-1933: Statistisches Jahrbuch für das Deutsche Reich 1939/40, S. 29; 1939: Wirtschaft und Statistik 1941, Sonderbeilage zu Heft 19, zitiert nach Bry (1960), S. 28.
D.05: Die Entwicklung der Beschäftigung nach Geschlecht auf Monatsbasis (1928-1942)
Länderrat des Amerikanischen Besatzungsgebiets (Hrsg.), 1949, Statistisches Handbuch von Deutschland 1928-1944. München: Franz Ehrenwirth-Verlag, S. 474.
D.06: Die Entwicklung der Vollbeschäftigten einschließlich der auf Vollarbeiter umgerechneten Kurzarbeiter (1926-1932)
Statistisches Jahrbuch für das Deutsche Reich, laufende Jahrgänge; basierend auf den Angaben der Gewerkschaftsstatistik.
D.07: Die Entwicklung der Kurzarbeiter nach Monaten (1921-1932)
Statistisches Jahrbuch für das Deutsche Reich, laufende Jahrgänge; basierend auf den Angaben der Gewerkschaftsstatistik.
D.08: Die vorhandenen Arbeiter und Angestellten nach der Mitgliederstatistik der Krankenkassen (1933-1940)
Länderrat des Amerikanischen Besatzungsgebiets (Hrsg.), 1949, Statistisches Handbuch von Deutschland 1928-1944. München: Franz Ehrenwirth-Verlag, S. 475.
D.09: Anzahl der Betriebe und Beschäftigten nach den Berichten der Gewerbeinspektion (1902-1938)
Statistisches Jahrbuch für das Deutsche Reich, laufende Jahrgänge.
(2.2) Für die Zeit nach 1945 (Tabellengruppe E):
SACHVERSTÄNDIGENRAT:
- Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung (Hrsg.), 1995: Im Standortwettbewerb. Jahresgutachten 1995/96. Stuttgart: Metzler-Poeschel.
- Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung (Hrsg.), 1996: Reformen voranbringen. Jahresgutachten 1996/97. Stuttgart: Metzler-Poeschel.
- Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung (Hrsg.), 1997: Wachstum, Beschäftigung, Währungsunion - Orientierungen für die Zukunft. Jahresgutachten 1997/98. Stuttgart: Metzler-Poeschel.
- Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung (Hrsg.), 1998: Jahresgutachten 1998/99. Vor Weitreichenden Entscheidungen. Stuttgart: Metzler-Poeschel.
- Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung (Hrsg.), 2003: Jahresgutachten 2003/04. Staatsfinanzen Konsolidieren - Steuersystem Reformieren. Stuttgart: Metzler-Poeschel.
IAB (Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung:
Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (Hrsg.): Zahlen-Fibel. Nürnberg: IAB online (www.iab.de/asp/fibel/Stand: 13.12.2006).
Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (Hrsg.), 1989, 1993, 1998: Zahlen-Fibel. Ergebnisse der Arbeitsmarkt- und Berufsforschung in Tabellen. Ausgabe 1988, 1992, 1997. Nürnberg.
BUNDESANSTALT FÜR ARBEIT:
Bundesanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung (Hrsg.), 1956, 1962, 1967: Jahreszahlen zur Arbeitsstatistik. 1955, 1961, 1966. Nürnberg.
Bundesanstalt für Arbeit (Hrsg.), versch. Jahrgänge ab 1969: Amtliche Nachrichten der Bundesanstalt für Arbeit (ANBA). Sondernummer. Arbeitsstatistik 1969-2002 - Jahreszahlen. Nürnberg.
Bundesanstalt für Arbeit (Hrsg.), 1991 bis 2002: Amtliche Nachrichten der Bundesanstalt für Arbeit (ANBA) Jg. 1991-2001, jeweils Nummer 1 (Januar) und Nummer 2 (Februar). Nürnberg.
Bundesanstalt für Arbeit (Hrsg.), versch. Jahrgänge ab 1976: Amtliche Nachrichten der Bundesanstalt für Arbeit (ANBA). Strukturanalyse. Bestände sowie Zu- und Abgänge an Arbeitslosen und offenen Stellen. Nürnberg.
STATISTISCHES BUNDESAMT WIESBADEN:
Statistisches Bundesamt Deutschland (www.destatis.de/indicators/d/Irarb01ad.htm). (Primärquelle: Bundesagentur für Arbeit, Nürnberg).
Statistisches Bundesamt Wiesbaden (Hrsg.), versch. Jahrgänge ab 1950: Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland, 1950-2004. Stuttgart/Mainz: Kohlhammer bzw. Stuttgart: Metzler-Poeschel.
Statistisches Bundesamt Wiesbaden (Hrsg.), 1962 bis 2000: Bevölkerungsstruktur und Wirtschaftskraft der Bundesländer. Ausgabe 1962 – 2000. Stuttgart/Mainz: Kohlhammer bzw. Stuttgart: Metzler-Poeschel.
BUNDESMINISTERIEN:
Bundesministerium für Bildung und Forschung (Hrsg.): Grund- und Strukturdaten 2001/2002, Bonn 2002.
Bundesminister für Arbeit und Sozialordnung (Hrsg.), 1977, 1982, 1990, 2002: Statistisches Taschenbuch. 1977, 1982, 1990, 2002. Arbeits- und Sozialstatistik. Bonn: Selbstverlag.
SONSTIGE VERÖFFENTLICHUNGEN:
Allmendinger, J./ Eichhorst, W./Walwei, U. (Hrsg.), 2005: IAB Handbuch Arbeitsmarkt. Analysen, Daten, Fakten. Frankfurt/New York: Campus.
Gleitze, B. (Hrsg.): Wirtschafts- und Sozialstatistisches Handbuch, Köln 1960.
Kridde, H./Bach, U., 1974: Arbeitsmarktstatistische Zahlen in Zeitreihenform - Jahreszahlen für Bundesländer und Landesarbeitsamtsbezirke. Beiträge zur Arbeitsmarkt- und Berufsforschung. Nürnberg: Institut für Arbeitsmarkt und Berufsforschung der Bundesanstalt für Arbeit.
Leupoldt, R./Ermann, K., 1975, 1978, 1981: Arbeitsmarktstatistische Zahlen in Zeitreihenform. Jahreszahlen für die Bundesrepublik Deutschland. Ausgabe 1975, 1978, 1981. Beiträge zur Arbeitsmarkt- und Berufsforschung. Nürnberg: Institut für Arbeitsmarkt und Berufsforschung der Bundesanstalt für Arbeit.
Ermann, K., 1984, 1988: Arbeitsmarktstatistische Zahlen in Zeitreihenform. Jahreszahlen für die Bundesrepublik Deutschland. Ausgabe 1984, 1988. Beiträge zur Arbeitsmarkt- und Berufsforschung. Nürnberg: Institut für Arbeitsmarkt und Berufsforschung der Bundesanstalt für Arbeit.
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Anmerkungen:
„Nach gravierenden negativen Erfahrungen in der Geschichte hat im modernen Sozialstaat die Sensibilität gegenüber der Massenarbeitslosigkeit zugenommen. Das Schwergewicht der Beschäftigung mit der Arbeitslosigkeit ist heute Problemgruppen gewidmet, die mit spezifischen Maßnahmen wieder oder neu in den Arbeitsprozess eingegliedert werden sollen. Das Problem der Massenarbeitslosigkeit dagegen wird im Rahmen von konjunktur- und strukturpolitischen Maßnahmen bekämpft, die jedoch vorwiegend zur Steuerung komplexer Zielfunktionen eingesetzt werden. […] Die, im Vergleich zu den heute üblicherweise gehandhabten fiskal- und geldpolitischen Steuerungsinstrumenten, um die Jahrhundertwende unternommenen Versuche zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit, stellen eher sporadische Hilfsmaßnahmen zur Linderung der ärgsten Missstände dar, als mit wirtschaftspolitischem Weitblick unternommene Versuche zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit.
Arbeitslosigkeit bedeutete während der Industrialisierung eine unmittelbare Existenzgefährdung für weite bereiche der Arbeitnehmerschaft. Sie erfasste mehr Berufszweige, als sich dies, ausgehend von dem Ausmaß heutiger Betroffenheit, in unserer Vorstellung festgesetzt hat. Arbeitslosigkeit erstreckte sich auch auf die Beschäftigten des öffentlichen und halbstaatlichen Bereichs, die heute einem geringen Arbeitsplatzrisiko ausgesetzt sind. Aus der, im Vergleich zur heutigen Gliederung der Volkswirtschaft, geringeren Vielfalt der Berufsstruktur – insbesondere bedingt durch das früher geringere Gewicht des Dienstleistungssektors – kann die These abgeleitet werden, dass das Phänomen Arbeitslosigkeit früher stärker als heute die Erwerbsbevölkerung in sozial Gesicherte und sozial Ungesicherte polarisierte. […]
Als die ‚Kommission für Arbeiterstatistik’ am 23. Juni 1892 ihre Tätigkeit begann, vollzog der Gesetzgeber, was vorher von sozialpolitische engagierten Wissenschaftlern und besonders von den Gewerkschaften immer wieder gefordert worden war: Er schuf die Voraussetzung, um die amtliche Erfassung der Arbeitslosigkeit in den Publikationen des ‚Kaiserlichen Statistischen Amts’ festzuschreiben. „ Bis dato war es „den Gewerkschaften, der sozialdemokratischen Partei und vereinzelt den Kommunen vorbehalten, die ‚Arbeiterfrage’ statistisch zu untersuchen. […] Die Art und Weise und die Intensität, mit welcher sich die amtlichen Stellen der ‚Arbeiterfrage’ widmeten, lässt darauf schließen, dass sie das Problem entweder verdrängten oder den Selbstheilungskräften des Marktes überlassen wollten. So blieben die Reichszählungen des Jahres 1895 bis zum Jahr 1903 die einzigen Erhebungen, die Daten über die Arbeitslosigkeit für das gesamte Deutsche Reich lieferten. Die organisatorischen Voraussetzungen zur Bearbeitung der eingehenden Daten wurden erst 1902 mit der Errichtung eines ‚Arbeitsstatistischen Amts’ geschaffen, das dem ‚Kaiserlichen Statistischen Amt’ angegliedert wurde. Bezeichnenderweise beruhten die veröffentlichten Angaben über Arbeitslosigkeit nicht auf eigenen Erhebungen des ‚Kaiserlichen Statistischen Amts’, sondern auf der Berichterstattung der Gewerkschaften über arbeitslose Gewerkschaftsmitglieder. Die erste diesbezügliche Publikation erschien im zweiten Quartal des Jahres 1903 […] und übernahm die Methoden der statistischen Arbeitsmarktberichterstattung, wie sie in der seit 1897 von Jastrow herausgegebenen Zeitschrift ‚Der Arbeitsmarkt’ praktiziert wurden. 1907 wurden die vierteljährlichen Berichte durch die Einfügung dreier Stichtage (und zwar der drei letzten Arbeitstage der drei Monate des Berichtsvierteljahrs) ergänzt; ab April 1911 gingen die Verbände zur monatlichen Berichtserstattung über. 1921 wurde die gewerkschaftliche Arbeitslosenstatistik durch die Aufnahmen der Kurzarbeiterstatistik ergänzt; sie stellte eine wichtige Bereicherung zur statistischen Erfassung des Konjunkturverlaufs dar. Bis 1932 bildete die Gewerkschaftsstatistik die Grundlage der deutschen Arbeitslosenstatistik. Mit der Aufnahme des ‚Arbeitsnachweisgesetzes’ am 13. Juli 1922 durch den Reichstag wurde in der ‚Reichsanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung’ eine öffentliche Institution geschaffen, zu einer deren Pflichten die Erstellung der Arbeitslosenstatistik gemacht wurde. Jedoch erst mit dem 7. Juli 1927 beschlossenen und am 16. Juli 1927 verkündeten ‚Gesetz über Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung’ und der Errichtung der ‚Reichsanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung’ fanden die Bemühungen um eine einheitliche Arbeitslosenstatistik ihren vorläufigen Abschluss. Die im „Reichsarbeitsblatt“ publizierte Statistik informierte über die unterstützten Arbeitslosen in der Arbeitslosenversicherung und Krisenunterstützung und kann daher als Ergänzung oder Überprüfung der Gewerkschaftsstatistik angesehen werden. Seit 1933 wurde die amtliche Arbeitslosenstatistik umgestellt. Von diesem Zeitpunkt an wurden die bei den Arbeitsämtern gemeldeten Arbeitslosen erfasst. Infolge der „Gleichschaltung“ der Gewerkschaften, des damit verbundenen Ausfalls der Gewerkschaftsstatistik und vor allem vor dem Hintergrund des Ausbaus der Arbeitsvermittlungsbehörden sind die daraus resultierenden Angaben als umfassendste Arbeitslosenstatistik in Bezug auf die bestehenden Möglichkeiten anzusehen. Ruft man sich den Werdegang der amtlichen Arbeitslosenstatistik in Erinnerung, so wird ihre schwierige Vergleichbarkeit im Längsschnitt augenscheinlich: So kann zumindest gegen die Gewerkschaftsstatistik bis zum ersten Weltkrieg das Problem der geringen Repräsentativität, gegen die Statistik der in der Arbeitslosenversicherung und Krisenunterstützung Unterstützten die Veränderung der gesetzlichen Bestimmungen und gegen die Meldungen der Arbeitsämter nach 1933 die Veränderung der Gesamtpopulation gegenüber der vorherigen Praxis eingewendet werden. Für das Deutsche Reich kann damit festgestellt werden, dass nicht nur eine repräsentative Arbeitslosenstatistik fehlt, sondern dass auch die zur Verfügung stehenden Reihen im Längsschnitt nicht vergleichbar sind.“
[Zitiert aus: Erich Wiegand/Wolfgang Zapf (Hg.): Wandel der Lebensbedingungen in Deutschland. Wohlfahrtsentwicklung seit der Industrialisierung. Frankfurt/New York (Campus Verlag), 1982, S. 240ff.]
„Arbeitslosigkeit war vor 1914, zumindest im Aufschwung der zweiten Industrialisierungswelle seit den 1890er Jahren, auch in der Sicht der Gewerkschaften kein entscheidendes wirtschafts- und sozialpolitisches Problem. Die Geschichte der Weimarer Republik hingegen war nicht zuletzt geprägt von den sozialen Folgen steigender Arbeitslosigkeit, die sich freilich im zeitlichen verlauf wie auch in ihren regionalen Auswirkungen sehr unterschiedlich darstellt. Sie steht in unauflöslichem Zusammenhang mit der Gesamtentwicklung der deutschen Wirtschaft nach dem ersten Weltkrieg, die im folgenden zum Verständnis zyklischer Schwankungen der Arbeitslosigkeit kurz zu charakterisieren ist. Alles in allem bietet die Wirtschaft der Weimarer Republik ein Bild irritierender Schwankungen und krisenhafter Ausschläge. Industrieproduktion und Sozialprodukt je Einwohner überschritten in den zwanziger Jahren nicht den Stand vor 1914, lagen sogar in der Mehrzahl der Jahre darunter. Diese Erfahrung ‚relativer Stagnation’ teilte Deutschland mit der Mehrzahl der europäischen Länder, waren sie doch gemeinsam durch den Weltkrieg und die davon ausgelösten binnenwirtschaftlichen und internationalen Verwerfungen in ihren Entwicklungschancen nachhaltig beeinträchtigt. Gleichwohl wäre es irreführend, aufgrund statistischer Durchschnittswerte, denen sehr unterschiedliche Sachverhalte in den einzelnen Ländern entsprachen, pauschal den Stagnationscharakter der Zwischenkriegszeit hervorzuheben. Außereuropäische Länder, allen voran die USA, erfreuten sich nach dem Ersten Weltkrieg eines prosperierenden Jahrzehnts. Deutschlands Wirtschaftsentwicklung lief nicht nur zeitlich gegenläufig zu anderen Industrieländern. Sie weist auch Abschnitte besonders intensiven Wachstums und stärkerer Krisen als die meisten anderen Länder auf, die mit ‚Stagnation’ allein nicht sinnvoll zu charakterisieren sind. Ein Vergleich der Arbeitslosigkeit verdeutlicht Parallelen und Unterschiede: Die Ge der wirtschaftlichen Entwicklung der Weimarer Republik zerfällt, ähnlich wie ihre politische Geschichte, in drei große Abschnitte, die auch wichtige Unterschiede am Arbeitsmarkt markieren: In die Periode der Nachkriegsrekonstruktion und Inflation 1919-1923, in einen der Stabilisierung der Währung folgenden Abschnitt von 1924 bis 1928/29 und schließlich in die Periode der großen Krise. Bei einer derartigen Unterteilung schrumpfen die Jahre wirtschaftlichen Aufschwungs zur abweichenden Episode einer 1914 begonnenen, aus der Sicht der Zeitgenossen zwanzigjährigen Dauerkrise zusammen. Allerdings wird bei einer derartigen Periodisierung der Krisencharakter der Weimarer Republik zumindest im wirtschaftlichen bereich überbetont, vor allem für die ‚anormalen’ Jahre bis 1924. Zwar lässt sich die gängige Krisenthese durchaus bestätigen, wenn man allein die Inflation und deren Folgen betrachtet: Vernichtung von Sparguthaben, soziale Instabilität, Verschärfung von Verteilungskonflikten. Rückt man hingegen die Kriterien Beschäftigung und Arbeitslosigkeit, industrielle Produktion und Sozialprodukt in den Vordergrund, so kommt es zu einer deutlichen Differenzierung der traditionellen Einschätzung. Die Arbeitslosenquote lag zumindest im industriell-gewerblichen Bereich annähernd beim Vollbeschäftigungsniveau der Vorkriegszeit und erst im Sommer 1923, am Höhepunkt von Ruhrbesetzung und Inflation, stieg sie krisenhaft an. Mit anderen Worten: Die deutsche Wirtschaft durchlief zwischen 1919/20 und 1922/23 eine Phase boomartigen Wachstums, das reale Sozialprodukt dürfte zwischen 1919 und 1922 jährlich um real 7% angestiegen, 1923 dann freilich um 10% abgesunken sein. Die ungewöhnliche Expansion in diesen ersten vier Nachkriegsjahren lässt sich als deutsche Sonderentwicklung im Sinne einer ungebrochenen wirtschaftlichen Rekonstruktion deuten.
Demgegenüber ist 1924 eine deutliche Verringerung des wirtschaftlichen Wachstums erkennbar. Die durchschnittliche Arbeitslosigkeit lag zwischen 1924 und 1929 zwischen 8 und 10% - mit ansteigender Tendenz in den späten zwanziger Jahren. Aussagefähiger als dieser Trend waren in diesen Jahren jedoch die extremen Schwankungen im Arbeitsmarkt, die in den Daten der gewerkschaftlich organisierten Arbeitslosen sichtbar werden. Immerhin gab es nach der Stabilisierungskrise 1923/24 seit Herbst 1924 eine überraschende Besserung, die im Sommer 1925 annährend wieder Vollbeschäftigung brachte. Freilich dauerte diese Aufwärtsentwicklung nur ein Jahr, um dann in eine deutsche Sonderkrise 1926 einzumünden. Die Jahre 1927 und 1928 brachten – begleitet und ausgelöst von einem hektischen industriellen Wachstum – eine erneute kurzfristige Besserung, wenngleich auf einem höheren Arbeitslosensockel. Und 1929 ist schließlich, gemessen an den Indikatoren Arbeitslosigkeit, industrielle Investitionen und Produktion, bereits als deutscher Auftakt zur Weltwirtschaftskrise zu interpretieren, in deren Verlauf es zu einem katastrophalen Zusammenbruch des deutschen Beschäftigungssystems, vor allem seit 1931, kam.
Die Daten zur Arbeitslosigkeit deuten darauf hin, dass Deutschland neben den Vereinigten Staaten unter den großen Industrieländern am härtesten von der Weltwirtschaftskrise getroffen wurde. Der Durchschnittswert der Arbeitslosigkeit zwischen 1930 und 1933 lag bei über 30%, auf dem Höhepunkt der Krise war annähernd jeder zweite in der Industrie Beschäftigte arbeitslos. Das Grundmuster des Krisenverlaufs galt auch für andere Industrieländer, wenngleich in geringerer Intensität oder mit gewisser Verschiebung. In Deutschland erreichte die Weltwirtschaftskrise jedoch eine besondere Stärke durch das Zusammentreffen sich gegenseitig verstärkender Ursachen, die sowohl konjunktureller als auch struktureller Natur waren. […]
Die deutsche Gesellschaft war von dem Problem der Arbeitslosigkeit sowohl in der Periode relativer Stabilität in der zweiten Hälfte der zwanziger Jahre als auch während der eigentlichen Krise sehr unterschiedlich betroffen. Offene, statistisch erfasste Arbeitslosigkeit konzentrierte sich vor allem in der Industrie und hier vorrangig in den älteren, ‚traditionellen’ Industrierevieren. Auf dem Höhepunkt der Weltwirtschaftskrise, 1932, wiesen die höchsten Arbeitslosenraten der Industriereviere an Rhein und Ruhr, in Sachsen, im Berliner Raum sowie die schlesischen Teilgebiete auf. Industriegebiete mit einem hohen Anteil an Produktionsgüter-Industrien erlebten einen besonders schweren Einbruch, nach 1933 dann aber auch einen schnelleren Wiederaufstieg als Regionen mit einem hohen Anteil an Konsumgüter-Industrien. Alte Konsumgüter-Regionen waren Sachsen, Schlesien und Teile des Rheinlandes, während vor allem Süddeutschland, aber auch die stark agrarisch geprägten Gebiete wie Ostpreußen oder Niedersachsen sich gegenüber offener Arbeitslosigkeit widerstandsfähiger erwiesen. Freilich spielte in den Agrargebieten versteckte Arbeitslosigkeit, die in den Bereichen der Arbeitsverwaltung nicht erfasst war, eine gewichtige Rolle. Nach zeitgenössischen Schätzungen betrug ihre Zahl 1929 etwa 400000 Personen, 1932 1,6 Millionen, ohne dass hierin die großen ländlichen Arbeitsmarktreserven voll berücksichtigt gewesen wären.“
Zusammenfassend lässt sich konstatieren, dass sich Deutschland, wie alle anderen Industrieländer Europas, in der ersten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts mit dem Problem lang anhaltender und hoher Arbeitslosigkeit konfrontiert sah. „Nur im Rahme dieser grundsätzlichen Gemeinsamkeiten aller Industrieländer ist es sinnvoll, Besonderheiten der deutschen Entwicklung zu benennen. Sie waren, wie die Ausführungen gezeigt haben, sowohl in den besonderen Rekonstruktionsbedingungen der Nachkriegszeit angelegt, als auch in den spezifischen Abhängigkeiten, denen Deutschland als größtes Schuldnerland dieser Zeit ausgeliefert war. Die deutsche Wirtschafts- und Arbeitsmarktpolitik konnte hieran, wie auch an den strukturell bedingten Komponenten der Arbeitslosigkeit, kurzfristig wenig verändern, selbst wenn sie die Ursachen wahrgenommen hätte. Diese Feststellung zu treffen heißt nicht, in den nachträglichen Fatalismus eines Historikers zu verfallen, der das Ende der Geschichte kennt. Wohl bedeutet sie jedoch, die besondere politische Zwangslage ernst zu nehmen, die sich aus der Verknüpfung einer Vielzahl von Faktoren ergab. In einem weiteren Sinn markieren die 1920er Jahre international eine tief greifende Veränderung des ökonomischen Lenkungssystems – den Übergang von liberalen zu hoch organisierten Systemen. Jede Wirtschafts- und Arbeitsmarktpolitik, die sich an den wirtschaftlichen Zielen und Erfahrungen der Vorkriegszeit orientiert, wurde selbst zu einem potentiellen Krisenfaktor. Es wäre nicht nur historische Spekulation wert, ob die Krise der zwanziger und dreißiger Jahre aus der Überlagerung unterschiedlicher politisch-institutioneller Regulierungsprinzipien national und weltwirtschaftlich besser erklärt werden könne, als durch traditionelle Konjunkturtheorien. Für die Arbeitsmarktkrise der 1980er Jahre wäre daraus viel zu lernen.“
[zitiert aus: Petzina, Dietmar (1987): Arbeitslosigkeit in der Weimer Republik, in: Abelshauser, Werner (Hrsg.): Die Weimarer Republik als Wohlfahrtsstaat. Zum Verhältnis von Wirtschafts- und Sozialpolitik in der Industriegesellschaft. Stuttgart (Franz Steiner Verlag Wiesbaden GmbH), S.239ff.]
(1) Die Zeit vor 1939 (Tabellen A.01 bis D.13)
A. Übersichten: Lange Reihen zur Arbeitslosigkeit in Deutschland
B. Arbeitslosigkeit im internationalen Vergleich
B.02: Arbeitslosenzahlen im internationalen Vergleich, absolut und in Prozent (1855-1988)
Belgien:
1939: Wert für den Zeitraum Januar-April, bevor das Arbeitslosenversicherungsmodell in Kraft trat. Keine Angaben für Mai-Dezember.
1911-1939: durchschnittliche Anzahl der Tagesarbeitslosigkeit unter Versicherten; Prozentsatz der möglichen Tagesarbeit. Ab 1945: durchschnittliche Monatszahlen registrierter Arbeitsloser. Wandel in der Datenreichweite 1973.
Dänemark:
1941: Einführung eines neuen Systems am 1. Juni. Januar – Mai: 130 000; bzw. 25,1 %. Juni-Dezember: 40 000, bzw. 7,5%.
1943: Zeitweise arbeitslose Arbeiter nachfolgend in die Zählung eingeschlossen.
Durchschnitte der monatlichen Zahlen versicherter arbeitsloser Arbeiter. Wandel in der Datenreichweite 1973 im Fall von Dänemark, 1970 und 1983 im Fall von Griechenland, 1932 und 1953 im Fall von Irland.
Deutschland:
1887-1929: Bei den Gewerkschaften gemeldete Arbeitslose. Ab 1929 (Prozentzahlen): Registrierte Arbeitslose, Monatsdurchschnitte (außer 1948-59: Hier Werte vom 30. Juni oder 30. September). Werte ab 1949 beziehen sich auf die Bundesrepublik (exklusive West-Berlin und Saarland bis 1958. 1921-1934: Ohne Saarland). Die Werte von 1948 beziehen sich auf das britische und US-amerikanische Besatzungsgebiet. Eine Reihe „korrigierter“ Gewerkschaftsprozentsätze von Galenson und Zellner findet sich bei Toni Pierenkemper, The Standard of Living and Employment in Germany, 1850-1980: An Overview, Journal of European Economic History, 16, 1 (1987).
Finnland:
1925-1944: Arbeitsbewerber bei den Arbeitsämtern; ab 1945: Zahlen derer, die Unterstützung beantragt haben. Veränderung in der Datenreichweite 1981.
Frankreich:
Bis 1976 Arbeitsbewerber, ab 1972 ohne Bewerber über 60 Jahren. Ab 1976 offizielle Schätzungen der Gesamtarbeitslosigkeit.
Griechenland:
Durchschnitte der monatlichen Zahlen versicherter arbeitsloser Arbeiter. Wandel in der Datenreichweite 1973 im Fall von Dänemark, 1970 und 1983 im Fall von Griechenland, 1932 und 1953 im Fall von Irland.
Großbritannien:
Werte sind Durchschnitte monatlicher Zahlen registrierter Arbeitsloser. Es sollte angemerkt werden, dass es viele Veränderungen der Datenreichweite gegeben hat; die Kontinuität wurde aber durch Revisionen gewährleistet, außer in den Jahren 1949, 1967 und 1973. Bis 1922 basieren die Prozentzahlen auf Daten der Gewerkschaftsverbände. Bis 1949 liegen ihnen die Zahlen der staatlichen Versicherungen unter Berücksichtung der Feinsteinschen Anpassungen zugrunde.
Durchschnitte monatlicher Zahlen von Arbeitsbewerbern.
Irland:
Durchschnitte der monatlichen Zahlen versicherter arbeitsloser Arbeiter. Wandel in der Datenreichweite 1973 im Fall von Dänemark, 1970 und 1983 im Fall von Griechenland, 1932 und 1953 im Fall von Irland.
Italien:
1925-1932 versicherte arbeitslose Arbeiter; 1933-1945 Zahlen der registrierten Arbeitslosen; ab 1954 (für die Prozentangaben) Stichprobendaten. Alle werte sind Durchschnitte monatlicher Erhebungen. Für die Prozentangaben nach 1970 gilt ein revidierter Arbeitslosigkeitsbegriff.
1939: Nur Dezember.
1948: Exklusive des dritten Quartals.
Jugoslawien:
1) Ab 1976: Durchschnittliche monatliche Zahlen registrierter Arbeitsloser.
Niederlande:
Die Zahlen bis 1983 und die Prozentzahlen von 1948 bis 1983 beziehen sich auf registrierte Arbeitslose, exklusive verheirateter Frauen, die vor 1968 keine „Brotverdiener“ waren. Ab 1983 (Prozentzahlen) beziehen sich die Werte auf Personen, die Arbeit suchen, deren Umfang über 20 Stunden pro Woche liegt. Bis 1921 handelt es sich um wöchentliche Durchschnitte und in der Folge um monatliche Durchschnitte. Die Prozentzahlen bis 1939 beziehen sich auf das Ausmaß der durch Arbeitslosigkeit verlorenen möglichen Tagesarbeit. Notstandsarbeiter wurden generell nicht berücksichtigt. Veränderung der Datenreichweite 1930.
1945: Registrierte Arbeitslose, im Dezember für 1937-1945; im Übrigen Durchschnitt aller Monatswerte.
Norwegen:
Bis 1972 Zahlen registrierter Arbeitsloser; Prozentzahlen: arbeitslose Gewerkschaftsmitglieder. Ab 1972 (Prozentzahlen) Stichprobendaten. Alle Werte sind Durchschnitte monatlicher Erhebungen. Veränderung der Datenreichweite 1954.
Österreich:
1919-1923: Zahlen der Staatsfürsorgeunterstützung. 1924-1946: Arbeitssuchende bei den Arbeitsämtern. Ab 1947: Registrierte Arbeitslose. Alle Zahlen sind Monatsdurchschnitte. Veränderung der Datenerfassungsreichweite 1957.
1920: Januar-April 58000; Wert vor Inkrafttreten der Arbeitslosenversicherung. Mai-Dezember: 19000.
Portugal:
Registrierte Arbeitslose, bezogen auf Dezember für die Jahre 1937-1945. Im Übrigen Durchschnitte von Monatswerten.
Schweden:
1925-55: Empfänger des Gewerkschaftsunterstützungsfonds; Ab 1956: Daten der Stichprobenerhebung. Veränderungen in der Datenreichweite 1929, 1939 und 1987. Die Werte für diese Jahre entsprechen den Durchschnitten monatlicher Beobachtungen.
Tschechoslowakei:
Durchschnittliche monatliche Zahlen der Arbeitsbewerber beim Arbeitsamt und privaten Arbeitsvermittlungen; ab 1936 ohne private Arbeitsvermittlungen.
Schweiz:
Ab 1976: Zahlen beziehen sich auf registrierte Arbeitslose und die Prozentsätze versicherter Arbeiter. Es handelt sich um Durchschnitte monatlicher Erhebungen. Ab 1984 inklusive teilweise Arbeitsloser.
Spanien:
1933/34: Nur Dezember.
Ab 1976: Durchschnittliche monatliche Zahlen registrierter Arbeitsloser.
Polen:
Durchschnitte monatlicher Zahlen von Arbeitsbewerbern.
C. Arbeitslosigkeit in Deutschland von 1900 bis 1940
D. Bevölkerung, Erwerbstätigkeit, Beschäftigung und Beschäftigungs-verhältnisse in Deutschland von 1882 bis 1940
(2) Die Zeit nach 1945 (Tabellen E1.01 bis E6.04)
2.1. Begriffdefinition der vorhandenen Daten
2.1.1 Erwerbslose nach dem Mikrozensus des Statistischen Bundesamtes
In einer repräsentativen Stichprobe (1%) wird die Wohnbevölkerung der Bundesrepublik jeweils im April oder Mai statistisch erfasst und nach der Beteiligung am Erwerbsleben gegliedert. Für den Mirkozensus werden in der Auswertung zwei Grundmerkmale unterschieden: die überwiegende Unterhaltsquelle (überwiegender Lebensunterhalt durch Erwerbstätigkeit, Arbeitslosengeld/-hilfe, Rente u. dgl. und Angehörige) und die aktive Beteiligung am Erwerbsleben (Erwerbskonzept). Nach dem Erwerbskonzept werden unterschieden: Nichterwerbspersonen (z.B. Kleinkinder, Schüler, Studenten; Hausfrauen; Pensionäre und Rentner; Berufs- und Erwerbsunfähige; Wehrpflichtige) und Erwerbspersonen (Inländerkonzept, mit Wohnort in Deutschland, d.h. ohne Pendlersaldo), die wiederum in Erwerbstätige und Erwerbslose untergliedert sind. Die Erwerbstätigen gliedern sich in Arbeitnehmer (Inländerkonzept, mit Wohnort in Deutschland) und Selbständige. Dagegen beziehen sich die Angaben über Erwerbstätige und beschäftigte Arbeitnehmer in der Gliederung nach Wirtschaftsbereichen stets auf das Inlandskonzept (mit Arbeitsort in Deutschland, d.h. einschl. Pendlersaldo).
Zusammenhang zwischen Bevölkerung und Erwerbstätige (nach dem Mikrozensus):
Wohnbevölkerung = Erwerbspersonen + Nichterwerbspersonen;
Erwerbspersonen (Erwerbskonzept) = Erwerbstätige (Inländerkonzept) + Erwerbslose;
Erwerbstätige (Inländer) = Arbeitnehmer (Inländerkonzept) + Selbständige (einschl. mithelfende Familienangehörige;
Erwerbstätige (Inland) = Pendlersaldo + Arbeitnehmer + Selbständige (einschl. mithelfende Familienangehörige.
Eine weitere Abgrenzungsmöglichkeit für eine Erwerbsbevölkerung stellt das im internationalen Vergleich herangezogene „Labour – Force“ – Konzept dar. Dieser Ansatz ist primär an der Dauer der Arbeitszeit ausgerichtet. Das Erwerbskonzept reduziert sich hier auf solche Personen, die in der Berichtswoche (in der BRD: eine feiertagsfreie Woche im April) mindestens 15 Stunden erwerbstätig war.
„Die internationalen Vereinbarungen über Erwerbsstatistiken gehen von einem Nachweis der Erwerbsbevölkerung nach dem „Labour-Force“-Konzept aus. Seit dessen letzten Änderungen von 1982 stimmt der Mikrozensus hinsichtlich der Erwerbstätigen mit diesem Konzept überein.
Nichterwerbspersonen sind Personen, die keinerlei auf Erwerb gerichtete Tätigkeit ausüben oder suchen.
Erwerbspersonen sind Personen mit Wohnsitz im Bundesgebiet (Inländerkonzept), die eine unmittelbar oder mittelbar auf Erwerb gerichtete Tätigkeit ausüben oder suchen (Selbständige, Mithelfende Familienangehörige, Abhängige), unabhängig von der Bedeutung des Ertrages dieser Tätigkeit für ihren Lebensunterhalt und ohne Rücksicht auf die von ihnen tatsächlich geleistete oder vertragsmäßig zu leistende Arbeitszeit.
Die Erwerbspersonen setzen sich zusammen aus den Erwerbstätigen (Inländer) und den Erwerbslosen.
Erwerbstätige sind Personen, die in einem Arbeitsverhältnis stehen (einschl. Soldaten und Mithelfende Familienangehörige), selbständig ein Gewerbe oder einen Landwirtschaft betreiben oder einen Freien Beruf ausüben.
Erwerbslose sind Personen ohne Arbeitsverhältnis, die sich um eine Arbeitsstelle bemühen, unabhängig davon, ob sie beim Arbeitsamt als Arbeitslose gemeldet sind. Insofern ist der Begriff der Erwerbslosen umfassender als der Begriff Arbeitslosen. Andererseits zählen Arbeitslose, die vorübergehend geringfügige Tätigkeiten ausüben, nach dem Erwerbskonzept nicht zu den Erwerbslosen, sondern zu den Erwerbstätigen.
In Anlehnung an das bereits erwähnte „Labour-Force“-Konzept werden in den Tabellen neben den Erwerbslosen gemäß Mikrozensus-Definition auch die sofort verfügbaren Erwerbslosen dargestellt, d.h. die Erwerbslosen, die eine neue Tätigkeit innerhalb von zwei Wochen aufnehmen können“ (Statistisches Bundesamt Wiesbaden (Hrsg.), 1999: Fachserie 1: Bevölkerung und Erwerbstätigkeit. Reihe 4.1.1: Stand und Entwicklung der Erwerbstätigkeit. Stuttgart: Metzler-Poeschel, S. 16).
Das Statistische Bundesamt definiert Erwerbslose als Personen ohne Arbeitsverhältnis, die sich jedoch um eine Arbeitsstelle bemühen unabhängig davon, ob sie beim Arbeitsamt als Arbeitslose gemeldet sind.
Weitere Merkmale für Erwerbslose nach dem Mikrozensus:
- Alter: ab 15 Jahre, ohne Altersobergrenze;
- Arbeitssuche: ohne Tätigkeit (in der Berichtswoche nicht eine einzige Stunde beschäftigt), bisheriger Arbeitsvertrag unterbrochen oder beendet;
- Verfügbarkeit: nicht vorübergehend krank; bereit, eine entlohnte Tätigkeit anzunehmen; auch Personen, die noch in schulischer Ausbildung stehen und nicht verfügbar sind.
- nicht einbezogener Personenkreis: Kurzarbeiter, Schlechtwettergeldempfänger, Personen, die in der Erhebungswoche mindestens eine Stunde erwerbstätig waren.
(Lippe, P. von der, 1996: Wirtschaftsstatistik. Amtliche Statistik und Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen. 5.A. Stuttgart: Lucius & Lucius).
2.1.2 Arbeitslose nach der Statistik der Bundesanstalt für Arbeit (Arbeitsmarktstatistik)
Nach dem Beschäftigtenkonzept und der Geschäftsstatistik der Bundesanstalt für Arbeit wird die Wohnbevölkerung im Gegensatz zum Mikrozensus unterschiedlich aufgeteilt:
- Erwerbspersonen sind hier Erwerbstätige und Arbeitslose, wobei weder die Erwerbstätigenzahlen in den beiden Konzepten übereinstimmen müssen (die Bundesanstalt für Arbeit entnimmt die Daten aus der Beschäftigtenstatistik), noch Erwerbslose und Arbeitslose übereinstimmen. Die offiziellen Zahlen über Arbeitslose werden als monatliche Bestandszahlen aus den Karteien der Arbeitsämter festgestellt. Die Bundesanstalt für Arbeit registriert als arbeitslos, wer als Arbeitnehmer nicht in einem Beschäftigungsverhältnis steht oder nur eine kurzzeitige Beschäftigung (weniger als 18 Wochenstunden und kürzer als drei Monate) ausübt, in der Bundesrepublik wohnt, und sich persönlich beim zuständigen Arbeitsamt gemeldet hat, der Arbeitsvermittlung zur Verfügung steht und das 65. Lebensjahr nicht vollendet hat (auch arbeitslose Schulabgänger, Selbständige, mithelfende Familienangehörige, die ihre Tätigkeit aufgegeben haben oder Hausfrauen, die ‚nur’ eine Teilzeitbeschäftigung suchen). Entscheidend ist die Registrierung als arbeitslose Arbeitssuchende, nicht notwendig als Unterstützungsempfänger. Arbeitssuche liegt bereits vor, wenn ein Arbeitsloser in den letzten 4 Wochen Schritte unternahm, um Arbeit zu finden und sich z.B. registrieren lässt und wenn Art und Dauer der gesuchten Tätigkeit bestimmte Kriterien erfüllt (nicht nur kurzfristig und geringfügig, nicht nur in einem bestimmten Betrieb oder als Heimarbeiter; Tätigkeit als Arbeitnehmer). Nicht einbezogenen Personen sind: Personen unter 15 Jahre; Personen in schulischer Ausbildung, die nur eine Ausbildungsstelle, nicht eine Arbeitsstelle suchen; Kurzarbeiter; Teilnehmer von Maßnahmen wie z.B. Umschulung, Maßnahmen zur beruflichen Förderung bzw. Fortbildung, ABM-Maßnahmen usw.; Bezieher bestimmter Renten (Altersruhegeld, Erwerbsunfähigkeitsrente). In beiden Konzepten (Erwerbsstatistik des Statistischen Bundesamtes und der Geschäftsstatistik der Bundesanstalt für Arbeit) findet häufig noch eine Hervorhebung und damit einen gesonderten Ausweis der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter (15 – 65 Jahre), die dann als Bezugsgröße für die Berechnung weiterführender Kennziffern dient.
- Nicht erfasst in den Zahlen der Bundesanstalt für Arbeit sind Arbeitssuchende ohne Arbeit, die sich nicht registrieren lassen, weil sie eine Vermittlung durch das Arbeitsamt für aussichtslos halten und wie sie keine Ansprüche auf soziale Leistungen haben. Die Bundesanstalt schätzt neben den registrierten Arbeitslosen auch die Zahl der ‚stillen Reserve’ (unechte und verdeckte Arbeitslosigkeit). Offiziell wird unter ‚stiller Reserve’ jener Teil des Erwerbspersonenpotentials verstanden, der weder erwerbstätig noch als arbeitslos gemeldet ist.
Erwerbstätige, bei den Arbeitsämtern registrierte Arbeitslose, Stille Reserve und Sonstige (z.B. Personen im Vorruhestand, von den Arbeitsämtern finanzierte Teilnehmer an Fortbildung und Umschulung) bilden hier als Menge die Größe, die als das ‚Erwerbspersonenpotential’ bezeichnet wird:
Mikrozensusgliederung:
Wohnbevölkerung = Erwerbspersonen + Nichterwerbsbevölkerung
Gliederung der Bundesanstalt für Arbeit:
Wohnbevölkerung = Erwerbspersonenpotential + Nichterwerbsfähige oder –willige;
Erwerbspersonenpotential = Erwerbstätige + registrierte Arbeitslose + Stille Reserve + Sonstige.
Da die Mengen der „Erwerbslosen“ und der „registrierten Arbeitslosen“ nicht deckungsgleich sind, braucht die Stille Reserve nicht nur aus Nichterwerbspersonen zu bestehen. Erwerbspersonenpotential und Stille Reserve können nicht direkt erfasst werden. Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) der Bundesanstalt für Arbeit schätzt das Erwerbspersonenpotential. Die Stille Reserve ergibt sich dann als Differenz zwischen dem geschätzten Erwerbspersonenpotential und der Zahl der registrierten Arbeitslosen, der Zahl der Erwerbstätigen sowie einiger anderer Personengruppen (Sonstige).
Die Heranziehung der bei den Arbeitsämtern registrierten Arbeitslosen als einziges Beurteilungskriterium des Beschäftigungsgrades ist insofern kritikwürdig, als die absolute Zahl bzw. der Prozentsatz der registrierten Arbeitslosen (echte und offene Arbeitslosigkeit) die Auslastung des verfügbaren Arbeitskräftepotentials nur unzureichend zum Ausdruck bringt. Tendenziell besteht eine Unterfassung der Arbeitslosigkeit durch die Melderegister der Arbeitsverwaltung.
Die Stille Reserve besteht aus arbeitsmarktpolitisch sehr unterschiedlichen Gruppen, da die verschiedensten Übergangsstadien zwischen Erwerbs- und Nichterwerbspersonen gibt, wie z.B. Berufsanfänger, die ihre Ausbildung verlängern, verheiratete Frauen als unfreiwillige „Nur-Hausfrauen“, Frührentner, eventuell aber auch Soldaten, Zivildienstleistende, Teilnehmer an berufsfördernden Maßnahmen (Fortbildung, Umschulung) usw. Einige Formen stellen gezielte Maßnahmen zur Entlastung des Arbeitsmarktes dar. Die verdeckte (oder: ‚versteckte’) Arbeitslosigkeit gehört zur Stillen Reserve und müsste dem Bestand an Arbeitslosen hinzugerechnet werden. Versteckte Arbeitslosigkeit liegt z.B. auch dann vor, wenn ein Teil des Arbeitskräftepotentials durch Herabsetzung des Rentenalters, Verlängerung der Ausbildungszeiten, berufliche Fortbildung, und Umschulung, Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen etc. dem Arbeitsmarkt entzogen werden. Die vorzeitig aus dem Arbeitsleben Ausgeschiedenen, die auf einen Wiedereintritt ins Berufsleben verzichten, ebenso wie die längere Ausbildungszeiten Präferierenden, die den Eintritt in das Berufsleben hinauszögern, sind zur Stillen Reserve zu zählen, um die sich die Zahl registrierter Arbeitsloser erhöhen würde. Zur Stillen Reserve im engeren Sinn gehören ein aktiver Teil (diejenigen, die sich aktiv um Arbeit bemühen) und ein passiver Teil (diejenigen, die zur Zeit nicht aktiv Arbeit suchen, die aber bereit wären, einen Arbeitsplatz zu übernehmen; dazu zählen auch die sog. „discouraged workers“ – Personen die zwar arbeiten wollen, sich aber nicht als arbeitslos bzw. Arbeit suchend registrieren lassen, da sie keine Chance sehen, einen Arbeitsplatz zu finden); zur stillen Reserve im weiterten Sinne gehören auch Personen, die durch Maßnahmen der aktiven Arbeitsförderung vom Arbeitsmarkt „ferngehalten“ werden, z.B. indem sie als Teilnehmer einer Vollzeitbildungsmaßnahme dem Arbeitsmarkt nicht zur Verfügung stehen (Fortbildungs- und Umschulungsmaßnahmen) oder als Kurzarbeiter deswegen nicht arbeitslos gemeldet sind, weil das Kurzarbeitergeld ihnen und den Betrieben hilft, die offene Arbeitslosigkeit zu vermeiden (Arbeitslosenäquivalent der Kurzarbeit). Darüber hinaus zählen zu den verdeckten Arbeitslosen noch folgende Gruppen: Beschäftigte in Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen, Leistungsempfänger nach § 125, 126, 428 Sozialgesetzbuch III (Personen, die Nahtlosigkeitsleistungen oder Leistungsfortzahlung im Krankheitsfall) erhalten, oder 58jährige und ältere Personen, die der Arbeitsvermittlung nicht mehr zur Verfügung stehen müssen und deshalb nicht als registrierte Arbeitslose gezählt werden, sowie Empfänger von Altersübergangsgeld und Vorruhestandsgeld.
Der Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung berechnet daher in seinen Jahresgutachten die Summe aus offener und verdeckter Arbeitslosigkeit. Neben den registrierten Arbeitslosen werden dabei – unabhängig von ihren Arbeitsmarktchancen und Arbeitswünschen – weitere Leistungsempfänger der Bundesanstalt für Arbeit einbezogen, insbesondere Teilnehmer an arbeitsmarktpolitischen Sonderprogrammen, die bei Nichtvorhandensein des entsprechenden Programms oder der entsprechenden Leistung mit größter Wahrscheinlichkeit registriert arbeitslos wären. Allerdings dürften auch andere soziale Sicherungssysteme verdeckte Arbeitslosigkeit finanzieren. Ausgehend von einer solchen weiter gefassten Definition der verdeckten Arbeitslosigkeit bezieht der Sachverständigenrat im Jahresgutachten (1997) neben den bisher betrachteten Personengruppen erstmals auch bestimmte Leistungsempfänger der Gesetzlichen Rentenversicherung in den Kreis der verdeckten Arbeitslosigkeit ein, nämlich die unter 65jährigen Bezieher von Altersrente wegen Arbeitslosigkeit.
Das Erwerbspersonenpotential ergibt sich nach dem Inländerkonzept (Wohnortkonzept, ohne Pendlersaldo) unter Berücksichtigung der verdeckten Arbeitslosigkeit als Summe folgender Teilmengen:
Erwerbspersonenpotential (Inländerkonzept) = Arbeitnehmer (Inländer) + Selbständige (einschl. mithelfende Familienangehörige) + registrierte Arbeitslose + verdeckte Arbeitslosigkeit.
Schätzungen des Erwerbspersonenpotentials führt regelmäßig die Bundesanstalt für Arbeit durch; hierbei ist naturgemäß die verdeckte Arbeitslosigkeit die problematische Größe.
- Echte und offene Arbeitslosigkeit ist hingegen weder freiwillig noch manipuliert. In der einschlägigen Literatur werden hauptsächlich folgende Arten „echter“ bzw. „unfreiwilliger“ Arbeitslosigkeit unterschieden: temporäre und Dauerarbeitslosigkeit. Zur Temporären Arbeitslosigkeit zählen
+ die saisonale Arbeitslosigkeit: die Ursache liegt in jahreszeitlichen Witterungseinflüssen (z.B. Baugewerbe, Landwirtschaft) oder saisonbedingten Nachfrageschwankungen bei fehlender Lagerfähigkeit der angebotenen Produkte;
+ die friktionelle Arbeitslosigkeit: Als friktionelle Arbeitslosigkeit gilt jede kurzfristig verursachte und sich von selbst wieder ausgleichenden Arbeitslosigkeit. Sie entsteht durch unvollkommene Mobilität und Information über den Markt beim Wechsel von einem Arbeitsplatz zum anderen sowie durch kurzfristige Strukturveränderungen der Nachfrage. Ihre Ursache sind Nachfrageverschiebungen zwischen einzelnen Gütergruppen bzw. Branchen. Was die einen an Beschäftigung verlieren, gewinnen die anderen, ohne dass das gesamtwirtschaftliche Gleichgewicht beeinträchtigt wird. Sofern die expandierenden Zweige andere Qualifikationen erfordern oder an anderen Standorten produzieren, vollzieht sich ein Ausgleich in Etappen über mehrere Teilarbeitsmärkte;
+ die technologische Arbeitslosigkeit: sie entsteht als Folge arbeitssparender Innovationen; teure Arbeit wird durch Kapital ersetzt (Rationalisierung).
Das zentrale Problem der Wirtschaftpolitik ist die dauerhafte Arbeitslosigkeit. Sie umfasst:
+ die konjunkturelle (depressive) Arbeitslosigkeit: Verantwortlich für das Nachlassen der Arbeitkräftenachfrage sind die zyklischen Schwankungen der Wirtschaftsentwicklung. Statt auf einer Nachfrageverschiebung beruht sie auf einer Nachfragelücke (Absatzrückgang mit Freisetzung von Arbeitskräften);
+ wachstumsdefizitäre Arbeitslosigkeit: Ist die mangelnde Nachfrage Arbeitskräften langfristig angelegt und Folge technologischer Veränderungen, dann spricht man von wachstumsdefizitärer Arbeitslosigkeit. Das Wirtschaftswachstum kann mit dem Arbeitskräftewachstum nicht Schritt halten, wobei saisonale und konjunkturelle Einbrüche keine Rolle spielen.
+ strukturelle Arbeitslosigkeit: Der Strukturbegriff ist vieldeutig. Man spricht z.B. von sektoraler und regionaler Wirtschaftsstruktur. Häufig wird die ‚strukturelle AL’ mit Beschäftigungseinbrüchen in Krisenbranchen (wie z.B. der Stahlindustrie, im) oder in bestimmten Regionen (wie z.B. das Ruhrgebiet) identifiziert, weil dort Arbeitsplätze verloren gehen. Als Wesensmerkmale struktureller Arbeitslosigkeit werden im Einzelnen angesehen: die Existenz bestimmter „Problemgruppen“ (z.B. jene sozio - demographische Gruppen, die überdurchschnittlich häufig und überdurchschnittlich lange von Arbeitslosigkeit betroffen sind), Teilarbeitsmärkte bzw. spezifische Teilmarktbedingungen, Vorhandensein nicht besetzter/besetzbarer Arbeitsplätze (partielle Ungleichgewichte in der Struktur der angebotenen und nachgefragten Qualifikationen, verursacht durch steigende Anforderungen an die berufliche Qualifikation der Arbeitskräfte).
2.1.3 Kennzahlen zur Beschreibung des Arbeitsmarktes
Um die Erwerbsbeteiligung der Bevölkerung zu kennzeichnen, werden in der Erwerbs- und Arbeitsmarktstatistik Verhältniszahlen gebildet. Je nachdem welche Größe in den Zähler und welche in den Nenner gesetzt wird, ergeben sich verschieden zu interpretierende Kennziffern.
(a) Die Erwerbstätigenquote ist der Teil der Bevölkerung, der erwerbstätig ist, gemessen als Relation zwischen der Zahl der Erwerbstätigen und der Zahl der Bevölkerung. Gelegentlich werden auch altersspezifische Erwerbstätigenquoten berechnet, wobei die Erwerbstätigen in Relation zur Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter (15-65 Jahre) gesetzt werden (auch: Beschäftigungsquote). Die allgemeine, tatsächliche, effektive Erwerbsquote setzt die Zahl der Erwerbspersonen ins Verhältnis zur arbeitfähigen Bevölkerung (Bevölkerung zwischen 15 und 65 Jahren).
Diese Quoten können auch für spezielle Gruppen ausgewiesen und/oder nach bestimmten Merkmalen differenziert werden. So erhält man z.B. die Erwerbstätigenquoten für Männer und Frauen, für die alten und neuen Bundesländer usw.
(b) Die Arbeitslosenquote gibt Auskunft über das Ausmaß der Arbeitslosigkeit in einer Volkswirtschaft. Zu ihrer Berechnung in nationaler Abgrenzung wird die Zahl der registrierten Arbeitslosen in Relation zu den Erwerbspersonen (in unterschiedlicher Abgrenzung) gesetzt. Die Definition eines Arbeitslosen erfolgt nicht nach der ILO-Empfehlung. Offizielles Maß ist hier die ‚registrierte Arbeitslosenquote’, der laut den Amtlichen Nachrichten der Bundesanstalt für Arbeit, (ANBA; dort monatliche Berechnung) folgende zwei Definitionen zugrunde liegen:
Definition 1: Gemeldete (registrierte) Arbeitslose/alle zivilen Erwerbspersonen;
Definition 2: Gemeldete (registrierte) Arbeitslose/zivile abhängige Erwerbspersonen.
(Erwerbspersonen = Erwerbstätige + Arbeitslose).
In Definition 1 werden alle zivile Erwerbspersonen (für die Arbeitsmarktbeobachtung als Inländer, d.h. im Inland wohnende Personen, ohne Einpendler aus dem Ausland, aber einschließlich Auspendler in das Ausland) erfasst: Arbeiter und Angestellte, die sozialversicherungspflichtig beschäftigt sind, Beamte, zuzüglich der geringfügig Beschäftigten, Selbständigen und mithelfenden Familienangehörige sowie der registrierten Arbeitslosen. Diese Definition korrigiert die Arbeitslosenquote in Richtung auf die niedrigere EU - Erwerbslosenquote.
Die Definition 2 stellt nur auf die zivilen abhängigen Erwerbspersonen (Arbeiter und Angestellte, die sozialversicherungspflichtig beschäftigt sind, Beamte, zuzüglich der geringfügig Beschäftigten) ab.
Bei der Angabe von Monatsquoten bezieht die Bundesanstalt für Arbeit die Arbeitslosen-Endbestandszahl eines Monats des laufenden Jahres auf die Zahl der zivilen Erwerbspersonen im Juni des Vorjahres.
Bei der Interpretation der Arbeitslosenquoten sind eine Reihe von Besonderheiten zu beachten:
+ Die Quote der Bundesanstalt für Arbeit ist immer kleiner als die EU – Quote (siehe unten). + Beide „offiziellen“ Quoten werden in ANBA nach folgenden Kategorien veröffentlicht: Registrierte Arbeitslose am Monatsende, Erwerbstätige im Monatsdurchschnitt bezogen auf Westdeutschland/Ostdeutschland, Bundesländer, Landesarbeitsamtsbezirke und Arbeitsamtsbezirke.
+ Es handelt sich insofern um synthetische Größen, da im Nenner der Quoten Daten von verschiedenen Quellen zusammengetragen werden.
+ die Nennergröße ist gegenüber der Zählergröße um wenigstens eine Periode verzögert (Zähler = t; Nenner = t-1); Veränderungen (Zu- oder Abnahmen) z.B. der Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten wirken sich also entsprechend verzögert aus. Es kommt daher zu nachträglichen Anpassungen der Quoten.
+ Im Zähler wie im Nenner sind geringfügig Beschäftigte zu finden. Das erscheint methodisch zumindest unsauber. Gerade bei der Zahl der geringfügig Beschäftigten ist die Größenordnung unsicher.
+ die Disaggregierung der Arbeitslosenquoten von der Bundesebene bis auf die Arbeitsamts- und Dienstellenbezirke sowie auf Kreise bereitet nun Schwierigkeiten. In dieser regionalen Feingliederung gibt es keine aktuellen Zahlen für Selbständige und mithelfende Familienangehörige, so dass sie für diese Regionen geschätzt werden müssen. Grundlage für Schätzungen sind die in den jährlichen Mikrozensen erhobenen Daten für diese Gruppe auf Länderebene. Auf der Basis dieser Eckzahlen werden die Daten für die Regionaleinheiten nach einem zweistufigen Verteilerschlüssel geschätzt.
Die Aussagefähigkeit der beiden Definitionen der Arbeitslosenquote ist aus einer Reihe von Gründen eingeschränkt. Ein Validitätsproblem ergibt sich aufgrund der registrierten Arbeitslosen im Zähler. Damit ist das gesamt Ausmaß der Arbeitslosigkeit nur unvollkommen erfasst. Daneben gibt es auf der anderen Seite aber die ‚Stille Reserve’ (verdeckte bzw. nicht registrierte Arbeitslosigkeit), deren Ermittlung jedoch schwierig ist.
2.1.4 Standardisierte Erwerbslosenquote der EU
Die internationale Vergleichbarkeit der Arbeitslosenquote ist eingeschränkt, wenn sie nicht einheitlich definiert ist und die Daten unterschiedlich erhoben werden. Vom International Labour Office (ILO) der Vereinten Nationen wird empfohlen, die Erwerbslosen im Zähler und die Gesamtzahl der Erwerbspersonen als Bezugszahl im Nenner zu verwenden. Erwerbslose und Arbeitslose im Sinne der ILO sind identisch, während die Definition der Arbeitlosen der Bundesanstalt für Arbeit nicht der ILO-Empfehlung folgt. Immer mehr europäische Staaten installieren daher sog. „Labour – Force – Surveys“ (Arbeitskräfteerhebung). Der LFS stellt meist eine 1% -Stichprobe der Bevölkerung dar und erlaubt eine exakte Umsetzung der ILO-Empfehlung (jährlich mit dem Mikrozensus zeitgleich durchgeführt). Im LFS werden Personen befragt, ob sie erwerbslos sind, aktiv einen Arbeitplatz suchen und sofort vermittelbar wären. Die Erwerbspersonen umfassen die Erwerbslosen und die Erwerbstätigen nach dem Inländerkonzept. Erwerbstätige sind nach der ILO-Definition alle Personen (zwischen 15 und 74 Jahren), die eine mittelbar oder unmittelbar auf Erwerb (Entgelt oder Sachleistung) gerichtete Tätigkeit mindestens eine Stunde in der Woche ausüben. Die Höhe der Bezahlung spielt dabei keine Rolle. Die Definition von Erwerbspersonen unabhängig von der Arbeitszeit und dem erzielbaren Einkommen folgt dem „Labour - Force“ - Konzept (Erwerbskonzept). Da auch ehemalige Selbständige oder Soldaten sich als arbeitslos melden können, wird vom ILO empfohlen, die Gesamtzahl der Erwerbspersonen als Bezugszahl im Nenner für die Berechnung der Arbeitslosenquote zu verwenden. Das Labour – Force – Konzept führt zu einer sehr großen Zahl von Erwerbspersonen und damit zu einer tendenziell niedrigeren Arbeitslosenquote. Es unterscheidet sich vom früher üblichen Lebensunterhaltskonzept, das sich am Arbeitsertrag orientierte. Zu den Erwerbslosen zählen nach den Definitionen der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) alle Personen ab einem bestimmten Alter, die während des Beobachtungszeitraums nicht erwerbstätig sind, für die Aufnahme einer Erwerbstätigkeit zur Verfügung stehen, innerhalb der letzten vier Wochen aktiv einen Arbeitsplatz suchen, innerhalb der der nächsten zwei Wochen vermittelbar sind oder in den nächsten 30 Tagen einen Arbeitsplatz einnehmen werden. Dies gilt unabhängig davon, ob sie beim Arbeitsamt als Arbeitslos gemeldet sind. Diese Definition schränkt den Kreis der Personen, die tatsächlich keiner Erwerbsarbeit nachgehen und im umgangssprachlichen Sinn als arbeits-los gelten mögen, erheblich ein. Die Einschränkungen ergeben sich aus der aktiven Arbeitsplatzsuche und in der sofortigen Vermittelbarkeit. Das Lieferprogramm der EU schreibt statt der Arbeitslosenquote die Berechnung der Erwerbslosenquote verbindlich vor. Um dieser Forderung der EU-Vergleichbarkeit Rechnung zu tragen, veröffentlicht die Bundesanstalt für Arbeit eine sog. EU - standardisierte Erwerbslosenquote (Erwerbslose in % der Erwerbspersonen in Privathaushalten, ohne Wehr- und Zivildienstleistende). Ebenso wie bei der Erwerbstätigenstatistik des Statistischen Bundesamts wird der Begriff „Erwerbslose“ bewusst verwendet, um die definitorischen Unterschiede zu den „registrierten Arbeitslosen“ auch sprachlich hervorzuheben. Auf internationaler Ebene ist diese Unterscheidung hingegen unüblich. Die Abgrenzung der Erwerbslosen erfolgt nach der Definition der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) und stimmt mit der Abgrenzung des Statistischen Bundesamtes überein. Die Erhebung erfolgt als Unterstichprobe des Mikrozensus (0,45 % der Bevölkerung) jeweils im Frühjahr. Die erhobenen Daten werden mit Hilfe der Statistik über die registrierten Arbeitslosen fortgeschrieben. Diese Art der Fortschreibung unterscheidet sich von der Methode, die das Statistische Bundesamt für seine Erwerbslosenstatistik verwendet; daher weichen auch die Erwerbslosenquote des Bundesamts und die EU - standardisierte Erwerbslosenquote der BA geringfügig voneinander ab. Die BA-Quote ist immer kleiner als die EU-Quote.
EU-Quote = (EU-Erwerbslose/zivile Erwerbspersonen)*100;
Mikrozensus-Erwerbslosenquote = (Erwerbslose/(zivile abhängige Erwerbstätige + Erwerbslose) ) *100.
Für die Erfassung der EU-Erwerbslosen in der Arbeitskräftestichprobe gelten - im Gegensatz zum Mikrozensus - die strengen Maßstäbe der Verfügbarkeit der ILO – Richtlinien (innerhalb von zwei Wochen), so dass die Zahl der EU-Erwerbslosen niedriger ausfällt.
Die standardisierte Arbeitslosenquote der OECD, die internationalen Vergleichen zugrunde liegt, verwendet die Empfehlungen der ILO für die einheitliche Erfassung der Arbeitslosen und der Erwerbspersonen. Die Zahl der OECD – Erwerbslosen liegt noch etwas niedriger, da in dieser Zahl die Nichterwerbstätigen, die bereits einen neuen Arbeitsvertrag haben, unabhängig von ihrer Verfügbarkeit nicht mehr zu den Arbeitslosen zählen.
Die definitorischen Vereinheitlichungen der letzten Jahre innerhalb der EU (Fokussierung der Arbeitslosendefinition und Erweiterung der Erwerbstätigendefinition) sind zwar sachlich zu begründen und dienen der besseren internationalen Vergleichbarkeit, führen aber auch zu einer Herabsetzung der Arbeitslosenquote.
Die standardisierte Arbeitslosenquote der OECD, die internationalen Vergleichen zugrunde liegt, verwendet die Empfehlungen der ILO für die einheitliche Erfassung der Arbeitslosen und der Erwerbspersonen.
2.1.5 Offene Stellen
Die Nachfrageseite des Arbeitsmarktes setzt sich zusammen aus den Erwerbstätigenzahlen, den bei den Arbeitsämtern gemeldeten offenen Stellen und der Stillen Reserve der offenen Stellen. Die Stille Reserve der offenen Stellen besteht aus den nicht gemeldeten offenen Stellen und den offenen Stellen Reservoir. In der Statistik der offenen Stellen der Bundesanstalt für Arbeit werden Arbeitsplätze ausgewiesen, die den Arbeitsämtern von Arbeitgebern zur Be3setzung gemeldet werden, die in der Bundesrepublik besetzt werden sollen, die für Arbeitsplätze von mehr als 7 Kalendertagen bestimmt sind. Neben den gemeldeten offenen Stellen suchen Unternehmen auch auf anderen Wegen nach Arbeitskräften. Dabei können diese Wege parallel zur Einschaltung der Arbeitsämter oder ohne einen solchen Schritt erfolgen. Gemeldete offene Stellen sind Arbeitsplätze, die die Unternehmen den Arbeitsämtern melden, damit ihnen bei der Besetzung der Stelle Vermittlungsvorschläge gemacht werden können. Ein Teil des gesamtwirtschaftlichen Stellenangebots (freie Stellen überhaupt, d.h. Vakanzen insgesamt) wird nicht registriert. Mit der durchschnittlichen Zahl der gemeldeten Stellen wird die gesamte Arbeitsnachfrage daher nur ungenau beschrieben. Wie bei der Arbeitslosenstatistik kommt es zu Über- und Unterschätzungen. Insgesamt kann man davon ausgehen, dass der Bestand gemeldeter offener Stellen die Nachfrage nach Arbeitskräften nur unzureichend widerspiegelt. Man geht davon aus, dass nur ein Drittel der neu zu besetzenden gemeldet werden. Auch wenn die Zahl der gemeldeten nur einen Teil der Vakanzen insgesamt widerspiegelt, so signalisiert eine hohe Zahl an offenen Stellen eine starke Nachfrage und umgekehrt eine niedrige Zahl an offenen gemeldeten Stellen eine geringe Nachfrage. Aus dem Verhältnis von gemeldeten offenen Stellen zu Arbeitslosen lassen sich zwei Indikatoren berechnen: die Stellenandrangziffer (= Anzahl der vorgemerkten Arbeitslosen/Zahl der gemeldeten offenen Stellen) und die Vakanzquote (= Zahl der offenen Stellen/(Summe der unselbständig Beschäftigten + gemeldeter Bestand offener Stellen)*100). Die Vakanzquote ist in Zeiten eines Überangebots an Arbeitskräften sehr klein.
2.1.6 Weitere Indikatoren der Arbeitsmarktstatistik
Zur Messung des Ungleichgewichts auf dem Arbeitsmarkt werden neben den Erwerbslosen, den arbeitslosen und den offenen Stellen insbesondere noch die
- Anzahl der Kurzarbeiter und die
- Anzahl der Voll- und Teilzeitbeschäftigten
herangezogen.
2.2 Dynamik und Struktur der Arbeitslosigkeit, Dauer der Arbeitslosigkeit
Die Arbeitslosenzahl und die Arbeitslosenquote sind wesentliche Indikatoren des Ungleichgewichts auf dem Arbeitsmarkt. Sie bilden Bestandsgrößen. Die Netto - Veränderungen von Bestandsgrößen werden ersichtlich, wenn man zugleich die dahinter stehenden Bewegungen berücksichtigt. Zu unterscheiden sind zwei Bewegungsgrößen (Zugänge in und Abgänge aus Arbeitslosigkeit) und eine Zeitgröße (Dauer der Arbeitslosigkeit). Alle Einheiten der Bestandsmasse (Arbeitslose) besitzen eine bestimmte Verweildauer, wo sie sich in dieser Statuspassage aufhalten. Eine Bewegungsmasse besteht aus Ereignissen wie Zugang oder Abgang aus einem Bestand. Jeder Bestandsmasse sind zwei Bewegungsmassen zugeordnet, die Zugangsmasse und die Abgangsmasse. Umfang und Struktur einer Bestandsmasse werden zu einem Stichtag (bei Arbeitslosen: am Monatsende) erfasst, wohingegen eine Bewegungsmasse für ein Zeitintervall definiert ist und i.d.R. durch fortlaufende Registrierung (z.B. Arbeitslosenmeldungen im Laufe eines Monats) festgestellt wird. Eine vollständige Bestandsanalyse bedeutet eine differenzierte Beschreibung der Dynamik des Bestandes; statistische Kennzahlen sind z.B. der Durchschnittsbestand (einer Periode, z.B. eines Jahres) und die durchschnittliche Verweildauer.
Der Zugang an Arbeitslosen innerhalb einer Berichtsperiode (als Summe) wird differenziert nach dem Erwerbsstatus vor Beginn der Arbeitslosigkeit (erwerbstätig, in betrieblicher/außerbetrieblicher Ausbildung, in schulischer Ausbildung). Daneben wird der Abgang an Arbeitslosen innerhalb einer Berichtsperiode berücksichtigt (als Summe).
Die Zahl der registrierten Arbeitslosen wird nach einer Auswahl sozio - demographischer Merkmale („Strukturanalyse“) ausgewiesen. Dazu gehören z.B. das Geschlecht, Staatsangehörigkeit (Deutsche sowie Ausländer und Ausländerinnen), Altersgruppen (Jugendliche unter 20 Jahre, 20-25, 25-30, 30-35, 35-40, 40-45, 45-50, 50-55, 55-60, 60-65 Jahre), die Berufsausbildung (mit bzw. ohne abgeschlossene Berufsausbildung, Berufsfachschule, Fachschule, Fachhochschule, Universität), Berufsbereiche (Land-, Forstwirtschaft und Fischerei, Bergleute und Mineralgewinner, Fertigungsberufe, technische Berufe, Dienstleistungsberufe, Sonstige Arbeitskräfte) und Berufsabschnitte. Weitere Struktur bestimmende Merkmale sind Branchen und Regionen.
Die Dauer der Arbeitslosigkeit wird häufig als Indikator für die Härte und persönliche Betroffenheit angesehen. Unter den Arbeitslosen stellt die Gruppe der Langzeitarbeitslosen grundsätzlich ein besonderes Problem dar. Langzeitarbeitslosigkeit bedeutet in der Terminologie der Bundesanstalt für Arbeit eine über ein Jahr oder länger andauernde Arbeitslosigkeit. Die Dauer der Arbeitslosigkeit wird in klassifizierter Form ermittelt (unter 1 Monat; 1-3 Monate, 3-6 Monate, 6-12 Monate, 12-24 Monate, 24 Monate und länger).
Die Zerlegung der Arbeitslosenquote in ihre Komponenten Dauer und Betroffenheit:
(a) Dauer: Ist die Arbeitslosigkeit beendet, und will man wissen, wie lange die Arbeitslosigkeitsepisode insgesamt gedauert hat, dann berechnet man eine Verweildauer. Aus der Abgangsmenge an vorgemerkten Arbeitslosen innerhalb eines Zeitraums wird für jeden Arbeitslosen die Zeitspanne zwischen Beginn und ende ermittelt. Kurzfristige Unterbrechungen bleiben unberücksichtigt.
Dauer = Durchschnitt in Wochen, korrigierte Dauer der vom 1.10. des Vorjahres bis zum 30.09. des Berichtsjahres aus Arbeitslosigkeit abgegangen Personen (vgl. Mitteilungen aus der Arbeitsmarkt- und Berufsforschung 4/1976, S. 486, Formel 6).
Damit nicht vergleichbar ist der Jahresdurchschnitt von Arbeitslosigkeit (durchschnittliche Dauer innerhalb des Kalenderjahres von Jahresanfangsbestand und Jahreszugang).
(b) Die Betroffenheit wird als Anzahl der Personen definiert, die innerhalb eines Beobachtungszeitraums (z.B. ein Kalenderjahr) mindestens einen Tag arbeitslos waren. Aus dem Anteil der betroffenen Personen lässt sich eine Betroffenheitsquote berechnen. Die Quote drückt aus, wie groß der Anteil der von Arbeitslosigkeit betroffenen Personen an allen unselbständig Beschäftigten (inklusive der Arbeitslosen) ist. Sie ist eine wichtige Kenngröße, um die gesellschaftliche Durchdringung von Arbeitslosigkeit abschätzen zu können (vgl. zur Methode: Egle, F.: Zusammenhang zwischen Arbeitslosenquote, Dauer der Arbeitslosigkeit und Betroffenheit von Arbeitslosigkeit, in: Mitteilungen aus der Arbeitsmarkt- und Berufsforschung 2/1977).
Betroffenheitsquote = Zugänge in Arbeitslosigkeit (Fälle)/abhängige Erwerbspersonen.
2.3 Erwerbstätigkeit als Bezugsgröße: Erhebung von Daten
Bei näherer Betrachtung der Bezugsgrößen (im Nenner) der beiden offiziellen Arbeitslosenquoten „zivilen Erwerbspersonen“ bzw. „zivilen abhängigen Erwerbspersonen“ stellt sich die Frage, wie die Zahl der Erwerbstätigen ermittelt wird. Diese Zahlen werden monatlich und jahrsdurchschnittlich vorgelegt sowie differenziert nach den Merkmalen Geschlecht, Bundesländer, Arbeitsamtsbezirke, Altersgruppen) gegliedert, stammen aus Schätzungen des Statistischen Bundesamtes. Dies bedeutet, dass es sich hierbei nicht um originäre Erwerbstätigenzahlen handelt, sondern um eine sekundäre Statistik.
Ausgangspunkt für Erhebungen und Untersuchungen mit der Zielrichtung „Erwerbstätigkeit“ bildet die Wohnbevölkerung, die sich nach dem Erwerbskonzept (Beteiligung am Erwerbsleben) in Erwerbspersonen und Nichterwerbspersonen gliedert. Zu den Nichterwerbspersonen zählen Kleinkinder, Schüler, Studenten, Hausfrauen, Pensionäre, Rentner, Berufs- oder Erwerbsunfähige o.ä. Gliedert man aus der Wohnbevölkerung alle Personen aus, die tatsächlich eine Erwerbstätigkeit ausüben (unabhängig von deren wöchentlicher Arbeitzeit und unabhängig von der Rolle des Entgelts für die Bestreitung des Lebensunterhalts), so gelangt man zu den Erwerbstätigen. Jene Personen, die zu einer Erwerbstätigkeit bereit und in der Lage sind, jedoch keine Gelegenheit dazu finden, heißen Erwerbslose. „Erwerbslose sind Personen ohne Arbeitsverhältnis, die sich jedoch um eine Arbeitsstelle bemühen, unabhängig davon, ob sie beim Arbeitsamt als Arbeitslose gemeldet sind“ (Definition des Statistischen Bundesamtes).
Erwerbspersonen umfassen die Erwerbstätigen und die Erwerbslosen nach dem Inländerkonzept. In den Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen werden die im Durchschnitt einer Periode (ein Jahr) vorhandenen Personen ausgewiesen. Zur Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter werden alle Personen im Alter zwischen 15 und 65 Jahren gerechnet. Die allgemeine Erwerbsquote ist der Anteil der Erwerbspersonen (Erwerbstätige + Erwerbslose) an der Bevölkerung. Aus den Ergebnissen des Mikrozensus lassen sich auch alters- und geschlechtsspezifische Erwerbsquoten berechnen.
Erwerbstätige (im Inland/Inländer) umfassen die Arbeitnehmer (Abhängige: Beamte, Angestellte, Arbeiter) und die Selbständigen und mithelfenden Familienangehörigen (Nichtabhängige). Erwerbstätige sind alle Personen, die im Berichtszeitraum innerhalb der Produktionsgrenzen der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen eine entlohnte oder selbständige Tätigkeit von mindestens einer Stunde ausüben bzw. in einem Arbeitsverhältnis stehen. Nicht von Bedeutung ist, ob aus der Erwerbstätigkeit der überwiegende Lebensunterhalt bestritten wird. In den Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen werden nicht Stichtagszahlen, sondern Durchschnitte je Berichtsperiode (z.B. ein Jahr) nachgewiesen. Wer während der ganzen Periode in einem Arbeitsverhältnis steht oder selbständig ist, wird während des gesamten Beobachtungszeitraums als eine Person gezählt, auch wenn nur gelegentlich oder in Teilzeit gearbeitet worden ist. Personen mit mehreren gleichzeitigen Tätigkeiten werden nur einmal gezählt. Für die Zwecke der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen und bei der Aufstellung von Arbeitsmarktbilanzen wird bei den Erwerbstätigen nach dem Wohnsitz unterschieden:
- Inländerkonzept: Erwerbstätige mit Wohnort in Deutschland;
- Inlandkonzept: Erwerbstätige mit Arbeitsort in Deutschland.
Beide Größen unterscheiden sich durch den Pendlersaldo; bei dem Arbeitsortkonzept sind Einpendler berücksichtigt, Auspendler dagegen ausgeschlossen:
Erwerbstätige Inländer + Pendlersaldo = Erwerbstätig im Inland;
Pendlersaldo = + im Inland erwerbstätige Einpendler – in der übrigen Welt erwerbstätige Auspendler.
Erwerbstätige (Inlandskonzept) = Arbeitnehmer (Inländerkonzept) + Selbständige (einschl. mith. Familienangehörige) + Pendlersaldo
Erwerbstätige (Inländerkonzept) = Arbeitnehmer (Inländerkonzept) + Selbständige (einschl. mith. Familienangehörige)
Die Erhebung von Daten über Erwerbstätigkeit, Beschäftigung und Arbeitsmarkt knüpft an die oben genannten Grundkonzepte und Zielsetzungen an. Es gibt eine Vielzahl von Erhebungen auf diesem Sektor. Zur Erfassung der Erwerbstätigkeit werden verschiedene statistische Quellen zusammengeführt. Im Einzelnen stehen als Grundlagen für die Feststellung der Erwerbstätigenzahlen folgende Erhebungen zur Verfügung:
- Volkszählungen (VZ);
- Mikrozensen (MZ);
- EU – Arbeitskräftestichprobe;
- Arbeitsstättenzählungen;
- Arbeitsmarkt- und Beschäftigtenstatistik.
Hinzu kommt eine Reihe von Sondererhebungen (sog. Bereichsstatistiken, teilweise in monatlicher Periodizität, sonst jährlich). Diese Erhebungen erfassen in der Regel die abhängig Beschäftigten im privatwirtschaftlichen Bereich. Die Beamten werden über die jährliche Personalstandsstatistik und den MZ erfasst. Für die Ermittlung der Selbständigen und mithelfenden Familienangehörigen stellt der nach Wirtschaftszweigen gegliederte MZ die wichtigste Grundlage dar. Herangezogen wird ferner die Betriebsdatei der Beschäftigtenstatistik, um tätige Betriebinhaber zu quantifizieren (es werden nur solche Betriebe erfasst, die mindestens einen sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten aufweisen).
Ein besonderes Problem bei der Schätzung der Erwerbstätigenzahlen bildet die Quantifizierung der sog. „geringfügig Beschäftigten“. Als eines nicht unerheblichen Teils der gesamten Erwerbstätigen. Für die Erfassung der gesamten Anzahl erwerbstätiger Personen ist in diesem Zusammenhang die Schätzung der Personen mit geringfügiger Beschäftigung als Haupterwerbstätigkeit relevant, nicht jedoch die Schätzung der Fälle von Mehrfachbeschäftigung (Doppelzählungsfehler). Allerdings existieren bis 1988 keinerlei gesicherte Zahlen. Erst im MZ 1989 wurde versucht, geringfügige Beschäftigungen zu erfassen, jedoch erwiesen sich diese Ergebnisse als inkompatibel mit dem Erwerbstätigenkonzept. Im MZ 1990 wurde dann eine Leitfrage zur Erwerbstätigkeit eingefügt – mit dem Effekt, dass die Zahl der Erwerbstätigen schlagartig anstieg (Westdeutschland), und damit die Arbeitslosenquote deutlich abnahm. Als Folge ergab sich aber auch, dass die Erwerbstätigenzahlen nach 1990 nicht mehr mit den Zahlen davor verglichen werden können (Konzeptbruch).
Die EU-Arbeitskräftestichprobe wird gemeinsam mit dem Mikrozensus von der EU (angeordnet durch EU-Verordnung) seit 1984 jährlich (davor ab 1975 alle zwei Jahre) bei ca. 40% der MZ-Befragten durchgeführt. In den Jahren 1983 und 1984, als der Mikrozensus entfiel, war sie eine eigenständige Erhebung. Seit 1985 ist die Arbeitskräftestichprobe wieder in den Mikrozensus integriert. Das Erhebungsprogramm wurde 1992 ausgeweitet. Neben dem erwerbsstatistischen Grundprogramm sind Sondererhebungen mit wechselnden Fragenprogrammen vorgesehen (z.B. zur aus und Fortbildung in den letzten vier Wochen, zur Erwerbsbeteiligung ein Jahr vor der Erhebung). Bei der Arbeitskräftestichprobe kommt ein spezieller Arbeitslosenbegriff zur Anwendung: Das Kriterium der Verfügbarkeit bei der Suche einer Tätigkeit als Arbeitnehmer wird bei der Arbeitskräftestichprobe streng ausgelegt. Nur sie liefert danach international vergleichbare Zahlen über die Arbeitslosigkeit, nicht so sehr dagegen der MZ, dessen Zahlen stets höher sind.
Die Beschäftigtenstatistik basiert auf dem mit Wirkung vom 01.01.1973 eingeführten integrierten Meldeverfahren zur Kranken-, Renten- und Arbeitslosenversicherung. Dieses Meldeverfahren verlangt von den Arbeitgebern für alle sozialversicherungspflichtig beschäftigten Arbeitnehmer innerhalb bestimmter Fristen die Abgabe von Meldungen in einheitlicher Form an die Sozialversicherungsträger (nach der Aufnahme, Unterbrechung oder dem Ende eines Beschäftigungsverhältnisses, Jahresmeldung für alle Beschäftigten, die am Jahresende in einem sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnis standen, Änderungen sozialversicherungsrelevanter Merkmale eines Arbeitnehmers). Die Meldungen enthalten u.a. Angaben über Beruf und Ausbildung, Beschäftigungsdauer sowie das sozialversicherungspflichtige Einkommen des Arbeitnehmers. Weitere Merkmale sind: Geschlecht: Alter, Beschäftigungsdauer, Staatsangehörigkeit, Wirtschaftszweig des Betriebes, Beruf, Stellung im Beruf, Vollzeit- und Teilzeitbeschäftigung, Ausbildung. Die Ergebnisse der Beschäftigtenstatistik sind regional tief gegliedert. Diese Strukturdaten dienen der mittel- und längerfristigen Beobachtung des Arbeitsmarktes und der Strukturveränderungen im Zeitablauf. Erwerbtätigkeits- und Beschäftigtenstatistik unterscheiden sich u.a. dadurch, dass die Beschäftigtenstatistik Fälle zählt, die Erwerbstatistik hingegen Personen. Der Kreis der erfassten Personen ist darüber hinaus sehr verschieden: Sozialversicherungspflichtige Arbeitnehmer in der Beschäftigtenstatistik, Erwerbstätige ohne Einschränkungen in der Erwerbsstatistik. So ist die Menge der Beschäftigten um die Beamten, Selbständigen, zum Teil die leitenden Angestellten und zum Teil die mithelfenden Familienangehörigen kleiner als die der Erwerbstätigen.
Die Arbeitsmarktstatistik ist eine auf spezielle Verwaltungserfordernisse der Arbeitsförderung (Arbeitsvermittlung, Arbeitslosenversicherung, Umschulung, berufliche Fortbildung usw.) ausgerichtete Geschäftsstatistik der Bundesanstalt für Arbeit und der ihr untersehenden Arbeitsämter. Rechtsgrundlage dieser Statistik ist $ 6 Arbeitsförderungsgesetz. Dabei sind allerdings die Möglichkeiten, eigenständig Merkmale zu definieren, eingeschränkt. Von den Erhebungsgegenständen der Arbeitsmarktstatistik sind vor allem die Statistik der Arbeitslosen und der offenen Stellen relevant. Beide Statistiken fallen im Zuge der Arbeitsvermittlertätigkeit der Arbeitsämter an. Dazu zählen die Bestandszählungen:
- monatliche Registerzählung (Bestand global nach wenigen dichotomen Merkmalen wie Jugendliche/Nichtjugendliche, Geschlecht, Staatsangehörigkeit, Teilzeitarbeit, Leistungsempfänger) und
- die halb- bzw. vierteljährliche Strukturerhebung (seit 1966 im September u. seit 1974 auch im Mai) mit einer detaillierten Gliederung nach persönlichen Merkmalen: Alter, Beruf, Qualifikation, bisherige Dauer (nur einmal jährlich im September), und Häufigkeit der Arbeitslosigkeit, der offenen Stellen nach beruf- und brachenbezogenen Merkmalen.
Die Statistik der Bewegungen (Zu- und Abgänge: monatlich, jährlich) liefert - neben globalen Zahlen - die Struktur der Zu- und Abgänge, Einschaltung der Arbeitsämter bei der Stellenbesetzung, Einsatz arbeitsmarktpolitischer Instrumente, abgeschlossene Dauer beim Abgang aus der Arbeitslosigkeit. Weitere laufende Statistiken der Bundesanstalt für Arbeit sind: Statistiken der Beschäftigten (mit besonderem Nachweis der Ausländer, der Teilzeitbeschäftigten und der Leiharbeitnehmer) Statistiken der Berufsberatung, der beruflichen Förderung, Statistiken der Leistungen zur Erhaltung und Schaffung von Arbeitsplätzen sowie bei Arbeitslosigkeit, Sonstige Statistiken (beitragspflichtige Arbeitnehmer nach dem Arbeitsförderungsgesetz, Streiks und Aussperrungen).
Nach der Arbeitsmarktstatistik der Bundesanstalt für Arbeit gelten bei der Arbeitsverwaltung registrierten nicht erwerbstätigen Personen als arbeitslos, wenn sie folgende Merkmale aufweisen, die zum Teil von den ILO-Empfehlungen abweichen:
- Nicht arbeitsunfähig und erkrankt sowie im Alter von 15 bis unter 65 Jahren;
- nicht in Ausbildung stehend;
- Suche einer Erwerbstätigkeit auf Dauer, d.h. für einen Zeitraum von länger als drei Monaten und für mehr als 18 Stunden pro Woche;
Gesuchte Beschäftigung darf sich nicht auf einen bestimmten Betrieb oder auf Heimarbeit beschränken;
- jederzeitige Erreichbarkeit des Arbeitssuchenden für das Arbeitsamt.
Im Gegensatz zu den ILO – Richtlinien darf ein Arbeitsloser auch eine kurzzeitige bzw. geringfügige Erwerbstätigkeit ausüben (weniger als 18 Stunden pro Woche und mit zeitlich beschränktem Arbeitsvertrag).
„Nach gravierenden negativen Erfahrungen in der Geschichte hat im modernen Sozialstaat die Sensibilität gegenüber der Massenarbeitslosigkeit zugenommen. Das Schwergewicht der Beschäftigung mit der Arbeitslosigkeit ist heute Problemgruppen gewidmet, die mit spezifischen Maßnahmen wieder oder neu in den Arbeitsprozess eingegliedert werden sollen. Das Problem der Massenarbeitslosigkeit dagegen wird im Rahmen von konjunktur- und strukturpolitischen Maßnahmen bekämpft, die jedoch vorwiegend zur Steuerung komplexer Zielfunktionen eingesetzt werden. […] Die, im Vergleich zu den heute üblicherweise gehandhabten fiskal- und geldpolitischen Steuerungsinstrumenten, um die Jahrhundertwende unternommenen Versuche zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit, stellen eher sporadische Hilfsmaßnahmen zur Linderung der ärgsten Missstände dar, als mit wirtschaftspolitischem Weitblick unternommene Versuche zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit.
Arbeitslosigkeit bedeutete während der Industrialisierung eine unmittelbare Existenzgefährdung für weite bereiche der Arbeitnehmerschaft. Sie erfasste mehr Berufszweige, als sich dies, ausgehend von dem Ausmaß heutiger Betroffenheit, in unserer Vorstellung festgesetzt hat. Arbeitslosigkeit erstreckte sich auch auf die Beschäftigten des öffentlichen und halbstaatlichen Bereichs, die heute einem geringen Arbeitsplatzrisiko ausgesetzt sind. Aus der, im Vergleich zur heutigen Gliederung der Volkswirtschaft, geringeren Vielfalt der Berufsstruktur – insbesondere bedingt durch das früher geringere Gewicht des Dienstleistungssektors – kann die These abgeleitet werden, dass das Phänomen Arbeitslosigkeit früher stärker als heute die Erwerbsbevölkerung in sozial Gesicherte und sozial Ungesicherte polarisierte. […]
Als die ‚Kommission für Arbeiterstatistik’ am 23. Juni 1892 ihre Tätigkeit begann, vollzog der Gesetzgeber, was vorher von sozialpolitische engagierten Wissenschaftlern und besonders von den Gewerkschaften immer wieder gefordert worden war: Er schuf die Voraussetzung, um die amtliche Erfassung der Arbeitslosigkeit in den Publikationen des ‚Kaiserlichen Statistischen Amts’ festzuschreiben. „ Bis dato war es „den Gewerkschaften, der sozialdemokratischen Partei und vereinzelt den Kommunen vorbehalten, die ‚Arbeiterfrage’ statistisch zu untersuchen. […] Die Art und Weise und die Intensität, mit welcher sich die amtlichen Stellen der ‚Arbeiterfrage’ widmeten, lässt darauf schließen, dass sie das Problem entweder verdrängten oder den Selbstheilungskräften des Marktes überlassen wollten. So blieben die Reichszählungen des Jahres 1895 bis zum Jahr 1903 die einzigen Erhebungen, die Daten über die Arbeitslosigkeit für das gesamte Deutsche Reich lieferten. Die organisatorischen Voraussetzungen zur Bearbeitung der eingehenden Daten wurden erst 1902 mit der Errichtung eines ‚Arbeitsstatistischen Amts’ geschaffen, das dem ‚Kaiserlichen Statistischen Amt’ angegliedert wurde. Bezeichnenderweise beruhten die veröffentlichten Angaben über Arbeitslosigkeit nicht auf eigenen Erhebungen des ‚Kaiserlichen Statistischen Amts’, sondern auf der Berichterstattung der Gewerkschaften über arbeitslose Gewerkschaftsmitglieder. Die erste diesbezügliche Publikation erschien im zweiten Quartal des Jahres 1903 […] und übernahm die Methoden der statistischen Arbeitsmarktberichterstattung, wie sie in der seit 1897 von Jastrow herausgegebenen Zeitschrift ‚Der Arbeitsmarkt’ praktiziert wurden. 1907 wurden die vierteljährlichen Berichte durch die Einfügung dreier Stichtage (und zwar der drei letzten Arbeitstage der drei Monate des Berichtsvierteljahrs) ergänzt; ab April 1911 gingen die Verbände zur monatlichen Berichtserstattung über. 1921 wurde die gewerkschaftliche Arbeitslosenstatistik durch die Aufnahmen der Kurzarbeiterstatistik ergänzt; sie stellte eine wichtige Bereicherung zur statistischen Erfassung des Konjunkturverlaufs dar. Bis 1932 bildete die Gewerkschaftsstatistik die Grundlage der deutschen Arbeitslosenstatistik. Mit der Aufnahme des ‚Arbeitsnachweisgesetzes’ am 13. Juli 1922 durch den Reichstag wurde in der ‚Reichsanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung’ eine öffentliche Institution geschaffen, zu einer deren Pflichten die Erstellung der Arbeitslosenstatistik gemacht wurde. Jedoch erst mit dem 7. Juli 1927 beschlossenen und am 16. Juli 1927 verkündeten ‚Gesetz über Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung’ und der Errichtung der ‚Reichsanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung’ fanden die Bemühungen um eine einheitliche Arbeitslosenstatistik ihren vorläufigen Abschluss. Die im „Reichsarbeitsblatt“ publizierte Statistik informierte über die unterstützten Arbeitslosen in der Arbeitslosenversicherung und Krisenunterstützung und kann daher als Ergänzung oder Überprüfung der Gewerkschaftsstatistik angesehen werden. Seit 1933 wurde die amtliche Arbeitslosenstatistik umgestellt. Von diesem Zeitpunkt an wurden die bei den Arbeitsämtern gemeldeten Arbeitslosen erfasst. Infolge der „Gleichschaltung“ der Gewerkschaften, des damit verbundenen Ausfalls der Gewerkschaftsstatistik und vor allem vor dem Hintergrund des Ausbaus der Arbeitsvermittlungsbehörden sind die daraus resultierenden Angaben als umfassendste Arbeitslosenstatistik in Bezug auf die bestehenden Möglichkeiten anzusehen. Ruft man sich den Werdegang der amtlichen Arbeitslosenstatistik in Erinnerung, so wird ihre schwierige Vergleichbarkeit im Längsschnitt augenscheinlich: So kann zumindest gegen die Gewerkschaftsstatistik bis zum ersten Weltkrieg das Problem der geringen Repräsentativität, gegen die Statistik der in der Arbeitslosenversicherung und Krisenunterstützung Unterstützten die Veränderung der gesetzlichen Bestimmungen und gegen die Meldungen der Arbeitsämter nach 1933 die Veränderung der Gesamtpopulation gegenüber der vorherigen Praxis eingewendet werden. Für das Deutsche Reich kann damit festgestellt werden, dass nicht nur eine repräsentative Arbeitslosenstatistik fehlt, sondern dass auch die zur Verfügung stehenden Reihen im Längsschnitt nicht vergleichbar sind.“
[Zitiert aus: Erich Wiegand/Wolfgang Zapf (Hg.): Wandel der Lebensbedingungen in Deutschland. Wohlfahrtsentwicklung seit der Industrialisierung. Frankfurt/New York (Campus Verlag), 1982, S. 240ff.]
„Arbeitslosigkeit war vor 1914, zumindest im Aufschwung der zweiten Industrialisierungswelle seit den 1890er Jahren, auch in der Sicht der Gewerkschaften kein entscheidendes wirtschafts- und sozialpolitisches Problem. Die Geschichte der Weimarer Republik hingegen war nicht zuletzt geprägt von den sozialen Folgen steigender Arbeitslosigkeit, die sich freilich im zeitlichen verlauf wie auch in ihren regionalen Auswirkungen sehr unterschiedlich darstellt. Sie steht in unauflöslichem Zusammenhang mit der Gesamtentwicklung der deutschen Wirtschaft nach dem ersten Weltkrieg, die im folgenden zum Verständnis zyklischer Schwankungen der Arbeitslosigkeit kurz zu charakterisieren ist. Alles in allem bietet die Wirtschaft der Weimarer Republik ein Bild irritierender Schwankungen und krisenhafter Ausschläge. Industrieproduktion und Sozialprodukt je Einwohner überschritten in den zwanziger Jahren nicht den Stand vor 1914, lagen sogar in der Mehrzahl der Jahre darunter. Diese Erfahrung ‚relativer Stagnation’ teilte Deutschland mit der Mehrzahl der europäischen Länder, waren sie doch gemeinsam durch den Weltkrieg und die davon ausgelösten binnenwirtschaftlichen und internationalen Verwerfungen in ihren Entwicklungschancen nachhaltig beeinträchtigt. Gleichwohl wäre es irreführend, aufgrund statistischer Durchschnittswerte, denen sehr unterschiedliche Sachverhalte in den einzelnen Ländern entsprachen, pauschal den Stagnationscharakter der Zwischenkriegszeit hervorzuheben. Außereuropäische Länder, allen voran die USA, erfreuten sich nach dem Ersten Weltkrieg eines prosperierenden Jahrzehnts. Deutschlands Wirtschaftsentwicklung lief nicht nur zeitlich gegenläufig zu anderen Industrieländern. Sie weist auch Abschnitte besonders intensiven Wachstums und stärkerer Krisen als die meisten anderen Länder auf, die mit ‚Stagnation’ allein nicht sinnvoll zu charakterisieren sind. Ein Vergleich der Arbeitslosigkeit verdeutlicht Parallelen und Unterschiede: Die Ge der wirtschaftlichen Entwicklung der Weimarer Republik zerfällt, ähnlich wie ihre politische Geschichte, in drei große Abschnitte, die auch wichtige Unterschiede am Arbeitsmarkt markieren: In die Periode der Nachkriegsrekonstruktion und Inflation 1919-1923, in einen der Stabilisierung der Währung folgenden Abschnitt von 1924 bis 1928/29 und schließlich in die Periode der großen Krise. Bei einer derartigen Unterteilung schrumpfen die Jahre wirtschaftlichen Aufschwungs zur abweichenden Episode einer 1914 begonnenen, aus der Sicht der Zeitgenossen zwanzigjährigen Dauerkrise zusammen. Allerdings wird bei einer derartigen Periodisierung der Krisencharakter der Weimarer Republik zumindest im wirtschaftlichen bereich überbetont, vor allem für die ‚anormalen’ Jahre bis 1924. Zwar lässt sich die gängige Krisenthese durchaus bestätigen, wenn man allein die Inflation und deren Folgen betrachtet: Vernichtung von Sparguthaben, soziale Instabilität, Verschärfung von Verteilungskonflikten. Rückt man hingegen die Kriterien Beschäftigung und Arbeitslosigkeit, industrielle Produktion und Sozialprodukt in den Vordergrund, so kommt es zu einer deutlichen Differenzierung der traditionellen Einschätzung. Die Arbeitslosenquote lag zumindest im industriell-gewerblichen Bereich annähernd beim Vollbeschäftigungsniveau der Vorkriegszeit und erst im Sommer 1923, am Höhepunkt von Ruhrbesetzung und Inflation, stieg sie krisenhaft an. Mit anderen Worten: Die deutsche Wirtschaft durchlief zwischen 1919/20 und 1922/23 eine Phase boomartigen Wachstums, das reale Sozialprodukt dürfte zwischen 1919 und 1922 jährlich um real 7% angestiegen, 1923 dann freilich um 10% abgesunken sein. Die ungewöhnliche Expansion in diesen ersten vier Nachkriegsjahren lässt sich als deutsche Sonderentwicklung im Sinne einer ungebrochenen wirtschaftlichen Rekonstruktion deuten.
Demgegenüber ist 1924 eine deutliche Verringerung des wirtschaftlichen Wachstums erkennbar. Die durchschnittliche Arbeitslosigkeit lag zwischen 1924 und 1929 zwischen 8 und 10% - mit ansteigender Tendenz in den späten zwanziger Jahren. Aussagefähiger als dieser Trend waren in diesen Jahren jedoch die extremen Schwankungen im Arbeitsmarkt, die in den Daten der gewerkschaftlich organisierten Arbeitslosen sichtbar werden. Immerhin gab es nach der Stabilisierungskrise 1923/24 seit Herbst 1924 eine überraschende Besserung, die im Sommer 1925 annährend wieder Vollbeschäftigung brachte. Freilich dauerte diese Aufwärtsentwicklung nur ein Jahr, um dann in eine deutsche Sonderkrise 1926 einzumünden. Die Jahre 1927 und 1928 brachten – begleitet und ausgelöst von einem hektischen industriellen Wachstum – eine erneute kurzfristige Besserung, wenngleich auf einem höheren Arbeitslosensockel. Und 1929 ist schließlich, gemessen an den Indikatoren Arbeitslosigkeit, industrielle Investitionen und Produktion, bereits als deutscher Auftakt zur Weltwirtschaftskrise zu interpretieren, in deren Verlauf es zu einem katastrophalen Zusammenbruch des deutschen Beschäftigungssystems, vor allem seit 1931, kam.
Die Daten zur Arbeitslosigkeit deuten darauf hin, dass Deutschland neben den Vereinigten Staaten unter den großen Industrieländern am härtesten von der Weltwirtschaftskrise getroffen wurde. Der Durchschnittswert der Arbeitslosigkeit zwischen 1930 und 1933 lag bei über 30%, auf dem Höhepunkt der Krise war annähernd jeder zweite in der Industrie Beschäftigte arbeitslos. Das Grundmuster des Krisenverlaufs galt auch für andere Industrieländer, wenngleich in geringerer Intensität oder mit gewisser Verschiebung. In Deutschland erreichte die Weltwirtschaftskrise jedoch eine besondere Stärke durch das Zusammentreffen sich gegenseitig verstärkender Ursachen, die sowohl konjunktureller als auch struktureller Natur waren. […]
Die deutsche Gesellschaft war von dem Problem der Arbeitslosigkeit sowohl in der Periode relativer Stabilität in der zweiten Hälfte der zwanziger Jahre als auch während der eigentlichen Krise sehr unterschiedlich betroffen. Offene, statistisch erfasste Arbeitslosigkeit konzentrierte sich vor allem in der Industrie und hier vorrangig in den älteren, ‚traditionellen’ Industrierevieren. Auf dem Höhepunkt der Weltwirtschaftskrise, 1932, wiesen die höchsten Arbeitslosenraten der Industriereviere an Rhein und Ruhr, in Sachsen, im Berliner Raum sowie die schlesischen Teilgebiete auf. Industriegebiete mit einem hohen Anteil an Produktionsgüter-Industrien erlebten einen besonders schweren Einbruch, nach 1933 dann aber auch einen schnelleren Wiederaufstieg als Regionen mit einem hohen Anteil an Konsumgüter-Industrien. Alte Konsumgüter-Regionen waren Sachsen, Schlesien und Teile des Rheinlandes, während vor allem Süddeutschland, aber auch die stark agrarisch geprägten Gebiete wie Ostpreußen oder Niedersachsen sich gegenüber offener Arbeitslosigkeit widerstandsfähiger erwiesen. Freilich spielte in den Agrargebieten versteckte Arbeitslosigkeit, die in den Bereichen der Arbeitsverwaltung nicht erfasst war, eine gewichtige Rolle. Nach zeitgenössischen Schätzungen betrug ihre Zahl 1929 etwa 400000 Personen, 1932 1,6 Millionen, ohne dass hierin die großen ländlichen Arbeitsmarktreserven voll berücksichtigt gewesen wären.“
Zusammenfassend lässt sich konstatieren, dass sich Deutschland, wie alle anderen Industrieländer Europas, in der ersten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts mit dem Problem lang anhaltender und hoher Arbeitslosigkeit konfrontiert sah. „Nur im Rahme dieser grundsätzlichen Gemeinsamkeiten aller Industrieländer ist es sinnvoll, Besonderheiten der deutschen Entwicklung zu benennen. Sie waren, wie die Ausführungen gezeigt haben, sowohl in den besonderen Rekonstruktionsbedingungen der Nachkriegszeit angelegt, als auch in den spezifischen Abhängigkeiten, denen Deutschland als größtes Schuldnerland dieser Zeit ausgeliefert war. Die deutsche Wirtschafts- und Arbeitsmarktpolitik konnte hieran, wie auch an den strukturell bedingten Komponenten der Arbeitslosigkeit, kurzfristig wenig verändern, selbst wenn sie die Ursachen wahrgenommen hätte. Diese Feststellung zu treffen heißt nicht, in den nachträglichen Fatalismus eines Historikers zu verfallen, der das Ende der Geschichte kennt. Wohl bedeutet sie jedoch, die besondere politische Zwangslage ernst zu nehmen, die sich aus der Verknüpfung einer Vielzahl von Faktoren ergab. In einem weiteren Sinn markieren die 1920er Jahre international eine tief greifende Veränderung des ökonomischen Lenkungssystems – den Übergang von liberalen zu hoch organisierten Systemen. Jede Wirtschafts- und Arbeitsmarktpolitik, die sich an den wirtschaftlichen Zielen und Erfahrungen der Vorkriegszeit orientiert, wurde selbst zu einem potentiellen Krisenfaktor. Es wäre nicht nur historische Spekulation wert, ob die Krise der zwanziger und dreißiger Jahre aus der Überlagerung unterschiedlicher politisch-institutioneller Regulierungsprinzipien national und weltwirtschaftlich besser erklärt werden könne, als durch traditionelle Konjunkturtheorien. Für die Arbeitsmarktkrise der 1980er Jahre wäre daraus viel zu lernen.“
[zitiert aus: Petzina, Dietmar (1987): Arbeitslosigkeit in der Weimer Republik, in: Abelshauser, Werner (Hrsg.): Die Weimarer Republik als Wohlfahrtsstaat. Zum Verhältnis von Wirtschafts- und Sozialpolitik in der Industriegesellschaft. Stuttgart (Franz Steiner Verlag Wiesbaden GmbH), S.239ff.]
(1) Die Zeit vor 1939 (Tabellen A.01 bis D.13)
A. Übersichten: Lange Reihen zur Arbeitslosigkeit in Deutschland
B. Arbeitslosigkeit im internationalen Vergleich
B.02: Arbeitslosenzahlen im internationalen Vergleich, absolut und in Prozent (1855-1988)
Belgien:
1939: Wert für den Zeitraum Januar-April, bevor das Arbeitslosenversicherungsmodell in Kraft trat. Keine Angaben für Mai-Dezember.
1911-1939: durchschnittliche Anzahl der Tagesarbeitslosigkeit unter Versicherten; Prozentsatz der möglichen Tagesarbeit. Ab 1945: durchschnittliche Monatszahlen registrierter Arbeitsloser. Wandel in der Datenreichweite 1973.
Dänemark:
1941: Einführung eines neuen Systems am 1. Juni. Januar – Mai: 130 000; bzw. 25,1 %. Juni-Dezember: 40 000, bzw. 7,5%.
1943: Zeitweise arbeitslose Arbeiter nachfolgend in die Zählung eingeschlossen.
Durchschnitte der monatlichen Zahlen versicherter arbeitsloser Arbeiter. Wandel in der Datenreichweite 1973 im Fall von Dänemark, 1970 und 1983 im Fall von Griechenland, 1932 und 1953 im Fall von Irland.
Deutschland:
1887-1929: Bei den Gewerkschaften gemeldete Arbeitslose. Ab 1929 (Prozentzahlen): Registrierte Arbeitslose, Monatsdurchschnitte (außer 1948-59: Hier Werte vom 30. Juni oder 30. September). Werte ab 1949 beziehen sich auf die Bundesrepublik (exklusive West-Berlin und Saarland bis 1958. 1921-1934: Ohne Saarland). Die Werte von 1948 beziehen sich auf das britische und US-amerikanische Besatzungsgebiet. Eine Reihe „korrigierter“ Gewerkschaftsprozentsätze von Galenson und Zellner findet sich bei Toni Pierenkemper, The Standard of Living and Employment in Germany, 1850-1980: An Overview, Journal of European Economic History, 16, 1 (1987).
Finnland:
1925-1944: Arbeitsbewerber bei den Arbeitsämtern; ab 1945: Zahlen derer, die Unterstützung beantragt haben. Veränderung in der Datenreichweite 1981.
Frankreich:
Bis 1976 Arbeitsbewerber, ab 1972 ohne Bewerber über 60 Jahren. Ab 1976 offizielle Schätzungen der Gesamtarbeitslosigkeit.
Griechenland:
Durchschnitte der monatlichen Zahlen versicherter arbeitsloser Arbeiter. Wandel in der Datenreichweite 1973 im Fall von Dänemark, 1970 und 1983 im Fall von Griechenland, 1932 und 1953 im Fall von Irland.
Großbritannien:
Werte sind Durchschnitte monatlicher Zahlen registrierter Arbeitsloser. Es sollte angemerkt werden, dass es viele Veränderungen der Datenreichweite gegeben hat; die Kontinuität wurde aber durch Revisionen gewährleistet, außer in den Jahren 1949, 1967 und 1973. Bis 1922 basieren die Prozentzahlen auf Daten der Gewerkschaftsverbände. Bis 1949 liegen ihnen die Zahlen der staatlichen Versicherungen unter Berücksichtung der Feinsteinschen Anpassungen zugrunde.
Durchschnitte monatlicher Zahlen von Arbeitsbewerbern.
Irland:
Durchschnitte der monatlichen Zahlen versicherter arbeitsloser Arbeiter. Wandel in der Datenreichweite 1973 im Fall von Dänemark, 1970 und 1983 im Fall von Griechenland, 1932 und 1953 im Fall von Irland.
Italien:
1925-1932 versicherte arbeitslose Arbeiter; 1933-1945 Zahlen der registrierten Arbeitslosen; ab 1954 (für die Prozentangaben) Stichprobendaten. Alle werte sind Durchschnitte monatlicher Erhebungen. Für die Prozentangaben nach 1970 gilt ein revidierter Arbeitslosigkeitsbegriff.
1939: Nur Dezember.
1948: Exklusive des dritten Quartals.
Jugoslawien:
1) Ab 1976: Durchschnittliche monatliche Zahlen registrierter Arbeitsloser.
Niederlande:
Die Zahlen bis 1983 und die Prozentzahlen von 1948 bis 1983 beziehen sich auf registrierte Arbeitslose, exklusive verheirateter Frauen, die vor 1968 keine „Brotverdiener“ waren. Ab 1983 (Prozentzahlen) beziehen sich die Werte auf Personen, die Arbeit suchen, deren Umfang über 20 Stunden pro Woche liegt. Bis 1921 handelt es sich um wöchentliche Durchschnitte und in der Folge um monatliche Durchschnitte. Die Prozentzahlen bis 1939 beziehen sich auf das Ausmaß der durch Arbeitslosigkeit verlorenen möglichen Tagesarbeit. Notstandsarbeiter wurden generell nicht berücksichtigt. Veränderung der Datenreichweite 1930.
1945: Registrierte Arbeitslose, im Dezember für 1937-1945; im Übrigen Durchschnitt aller Monatswerte.
Norwegen:
Bis 1972 Zahlen registrierter Arbeitsloser; Prozentzahlen: arbeitslose Gewerkschaftsmitglieder. Ab 1972 (Prozentzahlen) Stichprobendaten. Alle Werte sind Durchschnitte monatlicher Erhebungen. Veränderung der Datenreichweite 1954.
Österreich:
1919-1923: Zahlen der Staatsfürsorgeunterstützung. 1924-1946: Arbeitssuchende bei den Arbeitsämtern. Ab 1947: Registrierte Arbeitslose. Alle Zahlen sind Monatsdurchschnitte. Veränderung der Datenerfassungsreichweite 1957.
1920: Januar-April 58000; Wert vor Inkrafttreten der Arbeitslosenversicherung. Mai-Dezember: 19000.
Portugal:
Registrierte Arbeitslose, bezogen auf Dezember für die Jahre 1937-1945. Im Übrigen Durchschnitte von Monatswerten.
Schweden:
1925-55: Empfänger des Gewerkschaftsunterstützungsfonds; Ab 1956: Daten der Stichprobenerhebung. Veränderungen in der Datenreichweite 1929, 1939 und 1987. Die Werte für diese Jahre entsprechen den Durchschnitten monatlicher Beobachtungen.
Tschechoslowakei:
Durchschnittliche monatliche Zahlen der Arbeitsbewerber beim Arbeitsamt und privaten Arbeitsvermittlungen; ab 1936 ohne private Arbeitsvermittlungen.
Schweiz:
Ab 1976: Zahlen beziehen sich auf registrierte Arbeitslose und die Prozentsätze versicherter Arbeiter. Es handelt sich um Durchschnitte monatlicher Erhebungen. Ab 1984 inklusive teilweise Arbeitsloser.
Spanien:
1933/34: Nur Dezember.
Ab 1976: Durchschnittliche monatliche Zahlen registrierter Arbeitsloser.
Polen:
Durchschnitte monatlicher Zahlen von Arbeitsbewerbern.
C. Arbeitslosigkeit in Deutschland von 1900 bis 1940
D. Bevölkerung, Erwerbstätigkeit, Beschäftigung und Beschäftigungs-verhältnisse in Deutschland von 1882 bis 1940
(2) Die Zeit nach 1945 (Tabellen E1.01 bis E6.04)
2.1. Begriffdefinition der vorhandenen Daten
2.1.1 Erwerbslose nach dem Mikrozensus des Statistischen Bundesamtes
In einer repräsentativen Stichprobe (1%) wird die Wohnbevölkerung der Bundesrepublik jeweils im April oder Mai statistisch erfasst und nach der Beteiligung am Erwerbsleben gegliedert. Für den Mirkozensus werden in der Auswertung zwei Grundmerkmale unterschieden: die überwiegende Unterhaltsquelle (überwiegender Lebensunterhalt durch Erwerbstätigkeit, Arbeitslosengeld/-hilfe, Rente u. dgl. und Angehörige) und die aktive Beteiligung am Erwerbsleben (Erwerbskonzept). Nach dem Erwerbskonzept werden unterschieden: Nichterwerbspersonen (z.B. Kleinkinder, Schüler, Studenten; Hausfrauen; Pensionäre und Rentner; Berufs- und Erwerbsunfähige; Wehrpflichtige) und Erwerbspersonen (Inländerkonzept, mit Wohnort in Deutschland, d.h. ohne Pendlersaldo), die wiederum in Erwerbstätige und Erwerbslose untergliedert sind. Die Erwerbstätigen gliedern sich in Arbeitnehmer (Inländerkonzept, mit Wohnort in Deutschland) und Selbständige. Dagegen beziehen sich die Angaben über Erwerbstätige und beschäftigte Arbeitnehmer in der Gliederung nach Wirtschaftsbereichen stets auf das Inlandskonzept (mit Arbeitsort in Deutschland, d.h. einschl. Pendlersaldo).
Zusammenhang zwischen Bevölkerung und Erwerbstätige (nach dem Mikrozensus):
Wohnbevölkerung = Erwerbspersonen + Nichterwerbspersonen;
Erwerbspersonen (Erwerbskonzept) = Erwerbstätige (Inländerkonzept) + Erwerbslose;
Erwerbstätige (Inländer) = Arbeitnehmer (Inländerkonzept) + Selbständige (einschl. mithelfende Familienangehörige;
Erwerbstätige (Inland) = Pendlersaldo + Arbeitnehmer + Selbständige (einschl. mithelfende Familienangehörige.
Eine weitere Abgrenzungsmöglichkeit für eine Erwerbsbevölkerung stellt das im internationalen Vergleich herangezogene „Labour – Force“ – Konzept dar. Dieser Ansatz ist primär an der Dauer der Arbeitszeit ausgerichtet. Das Erwerbskonzept reduziert sich hier auf solche Personen, die in der Berichtswoche (in der BRD: eine feiertagsfreie Woche im April) mindestens 15 Stunden erwerbstätig war.
„Die internationalen Vereinbarungen über Erwerbsstatistiken gehen von einem Nachweis der Erwerbsbevölkerung nach dem „Labour-Force“-Konzept aus. Seit dessen letzten Änderungen von 1982 stimmt der Mikrozensus hinsichtlich der Erwerbstätigen mit diesem Konzept überein.
Nichterwerbspersonen sind Personen, die keinerlei auf Erwerb gerichtete Tätigkeit ausüben oder suchen.
Erwerbspersonen sind Personen mit Wohnsitz im Bundesgebiet (Inländerkonzept), die eine unmittelbar oder mittelbar auf Erwerb gerichtete Tätigkeit ausüben oder suchen (Selbständige, Mithelfende Familienangehörige, Abhängige), unabhängig von der Bedeutung des Ertrages dieser Tätigkeit für ihren Lebensunterhalt und ohne Rücksicht auf die von ihnen tatsächlich geleistete oder vertragsmäßig zu leistende Arbeitszeit.
Die Erwerbspersonen setzen sich zusammen aus den Erwerbstätigen (Inländer) und den Erwerbslosen.
Erwerbstätige sind Personen, die in einem Arbeitsverhältnis stehen (einschl. Soldaten und Mithelfende Familienangehörige), selbständig ein Gewerbe oder einen Landwirtschaft betreiben oder einen Freien Beruf ausüben.
Erwerbslose sind Personen ohne Arbeitsverhältnis, die sich um eine Arbeitsstelle bemühen, unabhängig davon, ob sie beim Arbeitsamt als Arbeitslose gemeldet sind. Insofern ist der Begriff der Erwerbslosen umfassender als der Begriff Arbeitslosen. Andererseits zählen Arbeitslose, die vorübergehend geringfügige Tätigkeiten ausüben, nach dem Erwerbskonzept nicht zu den Erwerbslosen, sondern zu den Erwerbstätigen.
In Anlehnung an das bereits erwähnte „Labour-Force“-Konzept werden in den Tabellen neben den Erwerbslosen gemäß Mikrozensus-Definition auch die sofort verfügbaren Erwerbslosen dargestellt, d.h. die Erwerbslosen, die eine neue Tätigkeit innerhalb von zwei Wochen aufnehmen können“ (Statistisches Bundesamt Wiesbaden (Hrsg.), 1999: Fachserie 1: Bevölkerung und Erwerbstätigkeit. Reihe 4.1.1: Stand und Entwicklung der Erwerbstätigkeit. Stuttgart: Metzler-Poeschel, S. 16).
Das Statistische Bundesamt definiert Erwerbslose als Personen ohne Arbeitsverhältnis, die sich jedoch um eine Arbeitsstelle bemühen unabhängig davon, ob sie beim Arbeitsamt als Arbeitslose gemeldet sind.
Weitere Merkmale für Erwerbslose nach dem Mikrozensus:
- Alter: ab 15 Jahre, ohne Altersobergrenze;
- Arbeitssuche: ohne Tätigkeit (in der Berichtswoche nicht eine einzige Stunde beschäftigt), bisheriger Arbeitsvertrag unterbrochen oder beendet;
- Verfügbarkeit: nicht vorübergehend krank; bereit, eine entlohnte Tätigkeit anzunehmen; auch Personen, die noch in schulischer Ausbildung stehen und nicht verfügbar sind.
- nicht einbezogener Personenkreis: Kurzarbeiter, Schlechtwettergeldempfänger, Personen, die in der Erhebungswoche mindestens eine Stunde erwerbstätig waren.
(Lippe, P. von der, 1996: Wirtschaftsstatistik. Amtliche Statistik und Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen. 5.A. Stuttgart: Lucius & Lucius).
2.1.2 Arbeitslose nach der Statistik der Bundesanstalt für Arbeit (Arbeitsmarktstatistik)
Nach dem Beschäftigtenkonzept und der Geschäftsstatistik der Bundesanstalt für Arbeit wird die Wohnbevölkerung im Gegensatz zum Mikrozensus unterschiedlich aufgeteilt:
- Erwerbspersonen sind hier Erwerbstätige und Arbeitslose, wobei weder die Erwerbstätigenzahlen in den beiden Konzepten übereinstimmen müssen (die Bundesanstalt für Arbeit entnimmt die Daten aus der Beschäftigtenstatistik), noch Erwerbslose und Arbeitslose übereinstimmen. Die offiziellen Zahlen über Arbeitslose werden als monatliche Bestandszahlen aus den Karteien der Arbeitsämter festgestellt. Die Bundesanstalt für Arbeit registriert als arbeitslos, wer als Arbeitnehmer nicht in einem Beschäftigungsverhältnis steht oder nur eine kurzzeitige Beschäftigung (weniger als 18 Wochenstunden und kürzer als drei Monate) ausübt, in der Bundesrepublik wohnt, und sich persönlich beim zuständigen Arbeitsamt gemeldet hat, der Arbeitsvermittlung zur Verfügung steht und das 65. Lebensjahr nicht vollendet hat (auch arbeitslose Schulabgänger, Selbständige, mithelfende Familienangehörige, die ihre Tätigkeit aufgegeben haben oder Hausfrauen, die ‚nur’ eine Teilzeitbeschäftigung suchen). Entscheidend ist die Registrierung als arbeitslose Arbeitssuchende, nicht notwendig als Unterstützungsempfänger. Arbeitssuche liegt bereits vor, wenn ein Arbeitsloser in den letzten 4 Wochen Schritte unternahm, um Arbeit zu finden und sich z.B. registrieren lässt und wenn Art und Dauer der gesuchten Tätigkeit bestimmte Kriterien erfüllt (nicht nur kurzfristig und geringfügig, nicht nur in einem bestimmten Betrieb oder als Heimarbeiter; Tätigkeit als Arbeitnehmer). Nicht einbezogenen Personen sind: Personen unter 15 Jahre; Personen in schulischer Ausbildung, die nur eine Ausbildungsstelle, nicht eine Arbeitsstelle suchen; Kurzarbeiter; Teilnehmer von Maßnahmen wie z.B. Umschulung, Maßnahmen zur beruflichen Förderung bzw. Fortbildung, ABM-Maßnahmen usw.; Bezieher bestimmter Renten (Altersruhegeld, Erwerbsunfähigkeitsrente). In beiden Konzepten (Erwerbsstatistik des Statistischen Bundesamtes und der Geschäftsstatistik der Bundesanstalt für Arbeit) findet häufig noch eine Hervorhebung und damit einen gesonderten Ausweis der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter (15 – 65 Jahre), die dann als Bezugsgröße für die Berechnung weiterführender Kennziffern dient.
- Nicht erfasst in den Zahlen der Bundesanstalt für Arbeit sind Arbeitssuchende ohne Arbeit, die sich nicht registrieren lassen, weil sie eine Vermittlung durch das Arbeitsamt für aussichtslos halten und wie sie keine Ansprüche auf soziale Leistungen haben. Die Bundesanstalt schätzt neben den registrierten Arbeitslosen auch die Zahl der ‚stillen Reserve’ (unechte und verdeckte Arbeitslosigkeit). Offiziell wird unter ‚stiller Reserve’ jener Teil des Erwerbspersonenpotentials verstanden, der weder erwerbstätig noch als arbeitslos gemeldet ist.
Erwerbstätige, bei den Arbeitsämtern registrierte Arbeitslose, Stille Reserve und Sonstige (z.B. Personen im Vorruhestand, von den Arbeitsämtern finanzierte Teilnehmer an Fortbildung und Umschulung) bilden hier als Menge die Größe, die als das ‚Erwerbspersonenpotential’ bezeichnet wird:
Mikrozensusgliederung:
Wohnbevölkerung = Erwerbspersonen + Nichterwerbsbevölkerung
Gliederung der Bundesanstalt für Arbeit:
Wohnbevölkerung = Erwerbspersonenpotential + Nichterwerbsfähige oder –willige;
Erwerbspersonenpotential = Erwerbstätige + registrierte Arbeitslose + Stille Reserve + Sonstige.
Da die Mengen der „Erwerbslosen“ und der „registrierten Arbeitslosen“ nicht deckungsgleich sind, braucht die Stille Reserve nicht nur aus Nichterwerbspersonen zu bestehen. Erwerbspersonenpotential und Stille Reserve können nicht direkt erfasst werden. Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) der Bundesanstalt für Arbeit schätzt das Erwerbspersonenpotential. Die Stille Reserve ergibt sich dann als Differenz zwischen dem geschätzten Erwerbspersonenpotential und der Zahl der registrierten Arbeitslosen, der Zahl der Erwerbstätigen sowie einiger anderer Personengruppen (Sonstige).
Die Heranziehung der bei den Arbeitsämtern registrierten Arbeitslosen als einziges Beurteilungskriterium des Beschäftigungsgrades ist insofern kritikwürdig, als die absolute Zahl bzw. der Prozentsatz der registrierten Arbeitslosen (echte und offene Arbeitslosigkeit) die Auslastung des verfügbaren Arbeitskräftepotentials nur unzureichend zum Ausdruck bringt. Tendenziell besteht eine Unterfassung der Arbeitslosigkeit durch die Melderegister der Arbeitsverwaltung.
Die Stille Reserve besteht aus arbeitsmarktpolitisch sehr unterschiedlichen Gruppen, da die verschiedensten Übergangsstadien zwischen Erwerbs- und Nichterwerbspersonen gibt, wie z.B. Berufsanfänger, die ihre Ausbildung verlängern, verheiratete Frauen als unfreiwillige „Nur-Hausfrauen“, Frührentner, eventuell aber auch Soldaten, Zivildienstleistende, Teilnehmer an berufsfördernden Maßnahmen (Fortbildung, Umschulung) usw. Einige Formen stellen gezielte Maßnahmen zur Entlastung des Arbeitsmarktes dar. Die verdeckte (oder: ‚versteckte’) Arbeitslosigkeit gehört zur Stillen Reserve und müsste dem Bestand an Arbeitslosen hinzugerechnet werden. Versteckte Arbeitslosigkeit liegt z.B. auch dann vor, wenn ein Teil des Arbeitskräftepotentials durch Herabsetzung des Rentenalters, Verlängerung der Ausbildungszeiten, berufliche Fortbildung, und Umschulung, Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen etc. dem Arbeitsmarkt entzogen werden. Die vorzeitig aus dem Arbeitsleben Ausgeschiedenen, die auf einen Wiedereintritt ins Berufsleben verzichten, ebenso wie die längere Ausbildungszeiten Präferierenden, die den Eintritt in das Berufsleben hinauszögern, sind zur Stillen Reserve zu zählen, um die sich die Zahl registrierter Arbeitsloser erhöhen würde. Zur Stillen Reserve im engeren Sinn gehören ein aktiver Teil (diejenigen, die sich aktiv um Arbeit bemühen) und ein passiver Teil (diejenigen, die zur Zeit nicht aktiv Arbeit suchen, die aber bereit wären, einen Arbeitsplatz zu übernehmen; dazu zählen auch die sog. „discouraged workers“ – Personen die zwar arbeiten wollen, sich aber nicht als arbeitslos bzw. Arbeit suchend registrieren lassen, da sie keine Chance sehen, einen Arbeitsplatz zu finden); zur stillen Reserve im weiterten Sinne gehören auch Personen, die durch Maßnahmen der aktiven Arbeitsförderung vom Arbeitsmarkt „ferngehalten“ werden, z.B. indem sie als Teilnehmer einer Vollzeitbildungsmaßnahme dem Arbeitsmarkt nicht zur Verfügung stehen (Fortbildungs- und Umschulungsmaßnahmen) oder als Kurzarbeiter deswegen nicht arbeitslos gemeldet sind, weil das Kurzarbeitergeld ihnen und den Betrieben hilft, die offene Arbeitslosigkeit zu vermeiden (Arbeitslosenäquivalent der Kurzarbeit). Darüber hinaus zählen zu den verdeckten Arbeitslosen noch folgende Gruppen: Beschäftigte in Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen, Leistungsempfänger nach § 125, 126, 428 Sozialgesetzbuch III (Personen, die Nahtlosigkeitsleistungen oder Leistungsfortzahlung im Krankheitsfall) erhalten, oder 58jährige und ältere Personen, die der Arbeitsvermittlung nicht mehr zur Verfügung stehen müssen und deshalb nicht als registrierte Arbeitslose gezählt werden, sowie Empfänger von Altersübergangsgeld und Vorruhestandsgeld.
Der Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung berechnet daher in seinen Jahresgutachten die Summe aus offener und verdeckter Arbeitslosigkeit. Neben den registrierten Arbeitslosen werden dabei – unabhängig von ihren Arbeitsmarktchancen und Arbeitswünschen – weitere Leistungsempfänger der Bundesanstalt für Arbeit einbezogen, insbesondere Teilnehmer an arbeitsmarktpolitischen Sonderprogrammen, die bei Nichtvorhandensein des entsprechenden Programms oder der entsprechenden Leistung mit größter Wahrscheinlichkeit registriert arbeitslos wären. Allerdings dürften auch andere soziale Sicherungssysteme verdeckte Arbeitslosigkeit finanzieren. Ausgehend von einer solchen weiter gefassten Definition der verdeckten Arbeitslosigkeit bezieht der Sachverständigenrat im Jahresgutachten (1997) neben den bisher betrachteten Personengruppen erstmals auch bestimmte Leistungsempfänger der Gesetzlichen Rentenversicherung in den Kreis der verdeckten Arbeitslosigkeit ein, nämlich die unter 65jährigen Bezieher von Altersrente wegen Arbeitslosigkeit.
Das Erwerbspersonenpotential ergibt sich nach dem Inländerkonzept (Wohnortkonzept, ohne Pendlersaldo) unter Berücksichtigung der verdeckten Arbeitslosigkeit als Summe folgender Teilmengen:
Erwerbspersonenpotential (Inländerkonzept) = Arbeitnehmer (Inländer) + Selbständige (einschl. mithelfende Familienangehörige) + registrierte Arbeitslose + verdeckte Arbeitslosigkeit.
Schätzungen des Erwerbspersonenpotentials führt regelmäßig die Bundesanstalt für Arbeit durch; hierbei ist naturgemäß die verdeckte Arbeitslosigkeit die problematische Größe.
- Echte und offene Arbeitslosigkeit ist hingegen weder freiwillig noch manipuliert. In der einschlägigen Literatur werden hauptsächlich folgende Arten „echter“ bzw. „unfreiwilliger“ Arbeitslosigkeit unterschieden: temporäre und Dauerarbeitslosigkeit. Zur Temporären Arbeitslosigkeit zählen
+ die saisonale Arbeitslosigkeit: die Ursache liegt in jahreszeitlichen Witterungseinflüssen (z.B. Baugewerbe, Landwirtschaft) oder saisonbedingten Nachfrageschwankungen bei fehlender Lagerfähigkeit der angebotenen Produkte;
+ die friktionelle Arbeitslosigkeit: Als friktionelle Arbeitslosigkeit gilt jede kurzfristig verursachte und sich von selbst wieder ausgleichenden Arbeitslosigkeit. Sie entsteht durch unvollkommene Mobilität und Information über den Markt beim Wechsel von einem Arbeitsplatz zum anderen sowie durch kurzfristige Strukturveränderungen der Nachfrage. Ihre Ursache sind Nachfrageverschiebungen zwischen einzelnen Gütergruppen bzw. Branchen. Was die einen an Beschäftigung verlieren, gewinnen die anderen, ohne dass das gesamtwirtschaftliche Gleichgewicht beeinträchtigt wird. Sofern die expandierenden Zweige andere Qualifikationen erfordern oder an anderen Standorten produzieren, vollzieht sich ein Ausgleich in Etappen über mehrere Teilarbeitsmärkte;
+ die technologische Arbeitslosigkeit: sie entsteht als Folge arbeitssparender Innovationen; teure Arbeit wird durch Kapital ersetzt (Rationalisierung).
Das zentrale Problem der Wirtschaftpolitik ist die dauerhafte Arbeitslosigkeit. Sie umfasst:
+ die konjunkturelle (depressive) Arbeitslosigkeit: Verantwortlich für das Nachlassen der Arbeitkräftenachfrage sind die zyklischen Schwankungen der Wirtschaftsentwicklung. Statt auf einer Nachfrageverschiebung beruht sie auf einer Nachfragelücke (Absatzrückgang mit Freisetzung von Arbeitskräften);
+ wachstumsdefizitäre Arbeitslosigkeit: Ist die mangelnde Nachfrage Arbeitskräften langfristig angelegt und Folge technologischer Veränderungen, dann spricht man von wachstumsdefizitärer Arbeitslosigkeit. Das Wirtschaftswachstum kann mit dem Arbeitskräftewachstum nicht Schritt halten, wobei saisonale und konjunkturelle Einbrüche keine Rolle spielen.
+ strukturelle Arbeitslosigkeit: Der Strukturbegriff ist vieldeutig. Man spricht z.B. von sektoraler und regionaler Wirtschaftsstruktur. Häufig wird die ‚strukturelle AL’ mit Beschäftigungseinbrüchen in Krisenbranchen (wie z.B. der Stahlindustrie, im) oder in bestimmten Regionen (wie z.B. das Ruhrgebiet) identifiziert, weil dort Arbeitsplätze verloren gehen. Als Wesensmerkmale struktureller Arbeitslosigkeit werden im Einzelnen angesehen: die Existenz bestimmter „Problemgruppen“ (z.B. jene sozio - demographische Gruppen, die überdurchschnittlich häufig und überdurchschnittlich lange von Arbeitslosigkeit betroffen sind), Teilarbeitsmärkte bzw. spezifische Teilmarktbedingungen, Vorhandensein nicht besetzter/besetzbarer Arbeitsplätze (partielle Ungleichgewichte in der Struktur der angebotenen und nachgefragten Qualifikationen, verursacht durch steigende Anforderungen an die berufliche Qualifikation der Arbeitskräfte).
2.1.3 Kennzahlen zur Beschreibung des Arbeitsmarktes
Um die Erwerbsbeteiligung der Bevölkerung zu kennzeichnen, werden in der Erwerbs- und Arbeitsmarktstatistik Verhältniszahlen gebildet. Je nachdem welche Größe in den Zähler und welche in den Nenner gesetzt wird, ergeben sich verschieden zu interpretierende Kennziffern.
(a) Die Erwerbstätigenquote ist der Teil der Bevölkerung, der erwerbstätig ist, gemessen als Relation zwischen der Zahl der Erwerbstätigen und der Zahl der Bevölkerung. Gelegentlich werden auch altersspezifische Erwerbstätigenquoten berechnet, wobei die Erwerbstätigen in Relation zur Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter (15-65 Jahre) gesetzt werden (auch: Beschäftigungsquote). Die allgemeine, tatsächliche, effektive Erwerbsquote setzt die Zahl der Erwerbspersonen ins Verhältnis zur arbeitfähigen Bevölkerung (Bevölkerung zwischen 15 und 65 Jahren).
Diese Quoten können auch für spezielle Gruppen ausgewiesen und/oder nach bestimmten Merkmalen differenziert werden. So erhält man z.B. die Erwerbstätigenquoten für Männer und Frauen, für die alten und neuen Bundesländer usw.
(b) Die Arbeitslosenquote gibt Auskunft über das Ausmaß der Arbeitslosigkeit in einer Volkswirtschaft. Zu ihrer Berechnung in nationaler Abgrenzung wird die Zahl der registrierten Arbeitslosen in Relation zu den Erwerbspersonen (in unterschiedlicher Abgrenzung) gesetzt. Die Definition eines Arbeitslosen erfolgt nicht nach der ILO-Empfehlung. Offizielles Maß ist hier die ‚registrierte Arbeitslosenquote’, der laut den Amtlichen Nachrichten der Bundesanstalt für Arbeit, (ANBA; dort monatliche Berechnung) folgende zwei Definitionen zugrunde liegen:
Definition 1: Gemeldete (registrierte) Arbeitslose/alle zivilen Erwerbspersonen;
Definition 2: Gemeldete (registrierte) Arbeitslose/zivile abhängige Erwerbspersonen.
(Erwerbspersonen = Erwerbstätige + Arbeitslose).
In Definition 1 werden alle zivile Erwerbspersonen (für die Arbeitsmarktbeobachtung als Inländer, d.h. im Inland wohnende Personen, ohne Einpendler aus dem Ausland, aber einschließlich Auspendler in das Ausland) erfasst: Arbeiter und Angestellte, die sozialversicherungspflichtig beschäftigt sind, Beamte, zuzüglich der geringfügig Beschäftigten, Selbständigen und mithelfenden Familienangehörige sowie der registrierten Arbeitslosen. Diese Definition korrigiert die Arbeitslosenquote in Richtung auf die niedrigere EU - Erwerbslosenquote.
Die Definition 2 stellt nur auf die zivilen abhängigen Erwerbspersonen (Arbeiter und Angestellte, die sozialversicherungspflichtig beschäftigt sind, Beamte, zuzüglich der geringfügig Beschäftigten) ab.
Bei der Angabe von Monatsquoten bezieht die Bundesanstalt für Arbeit die Arbeitslosen-Endbestandszahl eines Monats des laufenden Jahres auf die Zahl der zivilen Erwerbspersonen im Juni des Vorjahres.
Bei der Interpretation der Arbeitslosenquoten sind eine Reihe von Besonderheiten zu beachten:
+ Die Quote der Bundesanstalt für Arbeit ist immer kleiner als die EU – Quote (siehe unten). + Beide „offiziellen“ Quoten werden in ANBA nach folgenden Kategorien veröffentlicht: Registrierte Arbeitslose am Monatsende, Erwerbstätige im Monatsdurchschnitt bezogen auf Westdeutschland/Ostdeutschland, Bundesländer, Landesarbeitsamtsbezirke und Arbeitsamtsbezirke.
+ Es handelt sich insofern um synthetische Größen, da im Nenner der Quoten Daten von verschiedenen Quellen zusammengetragen werden.
+ die Nennergröße ist gegenüber der Zählergröße um wenigstens eine Periode verzögert (Zähler = t; Nenner = t-1); Veränderungen (Zu- oder Abnahmen) z.B. der Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten wirken sich also entsprechend verzögert aus. Es kommt daher zu nachträglichen Anpassungen der Quoten.
+ Im Zähler wie im Nenner sind geringfügig Beschäftigte zu finden. Das erscheint methodisch zumindest unsauber. Gerade bei der Zahl der geringfügig Beschäftigten ist die Größenordnung unsicher.
+ die Disaggregierung der Arbeitslosenquoten von der Bundesebene bis auf die Arbeitsamts- und Dienstellenbezirke sowie auf Kreise bereitet nun Schwierigkeiten. In dieser regionalen Feingliederung gibt es keine aktuellen Zahlen für Selbständige und mithelfende Familienangehörige, so dass sie für diese Regionen geschätzt werden müssen. Grundlage für Schätzungen sind die in den jährlichen Mikrozensen erhobenen Daten für diese Gruppe auf Länderebene. Auf der Basis dieser Eckzahlen werden die Daten für die Regionaleinheiten nach einem zweistufigen Verteilerschlüssel geschätzt.
Die Aussagefähigkeit der beiden Definitionen der Arbeitslosenquote ist aus einer Reihe von Gründen eingeschränkt. Ein Validitätsproblem ergibt sich aufgrund der registrierten Arbeitslosen im Zähler. Damit ist das gesamt Ausmaß der Arbeitslosigkeit nur unvollkommen erfasst. Daneben gibt es auf der anderen Seite aber die ‚Stille Reserve’ (verdeckte bzw. nicht registrierte Arbeitslosigkeit), deren Ermittlung jedoch schwierig ist.
2.1.4 Standardisierte Erwerbslosenquote der EU
Die internationale Vergleichbarkeit der Arbeitslosenquote ist eingeschränkt, wenn sie nicht einheitlich definiert ist und die Daten unterschiedlich erhoben werden. Vom International Labour Office (ILO) der Vereinten Nationen wird empfohlen, die Erwerbslosen im Zähler und die Gesamtzahl der Erwerbspersonen als Bezugszahl im Nenner zu verwenden. Erwerbslose und Arbeitslose im Sinne der ILO sind identisch, während die Definition der Arbeitlosen der Bundesanstalt für Arbeit nicht der ILO-Empfehlung folgt. Immer mehr europäische Staaten installieren daher sog. „Labour – Force – Surveys“ (Arbeitskräfteerhebung). Der LFS stellt meist eine 1% -Stichprobe der Bevölkerung dar und erlaubt eine exakte Umsetzung der ILO-Empfehlung (jährlich mit dem Mikrozensus zeitgleich durchgeführt). Im LFS werden Personen befragt, ob sie erwerbslos sind, aktiv einen Arbeitplatz suchen und sofort vermittelbar wären. Die Erwerbspersonen umfassen die Erwerbslosen und die Erwerbstätigen nach dem Inländerkonzept. Erwerbstätige sind nach der ILO-Definition alle Personen (zwischen 15 und 74 Jahren), die eine mittelbar oder unmittelbar auf Erwerb (Entgelt oder Sachleistung) gerichtete Tätigkeit mindestens eine Stunde in der Woche ausüben. Die Höhe der Bezahlung spielt dabei keine Rolle. Die Definition von Erwerbspersonen unabhängig von der Arbeitszeit und dem erzielbaren Einkommen folgt dem „Labour - Force“ - Konzept (Erwerbskonzept). Da auch ehemalige Selbständige oder Soldaten sich als arbeitslos melden können, wird vom ILO empfohlen, die Gesamtzahl der Erwerbspersonen als Bezugszahl im Nenner für die Berechnung der Arbeitslosenquote zu verwenden. Das Labour – Force – Konzept führt zu einer sehr großen Zahl von Erwerbspersonen und damit zu einer tendenziell niedrigeren Arbeitslosenquote. Es unterscheidet sich vom früher üblichen Lebensunterhaltskonzept, das sich am Arbeitsertrag orientierte. Zu den Erwerbslosen zählen nach den Definitionen der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) alle Personen ab einem bestimmten Alter, die während des Beobachtungszeitraums nicht erwerbstätig sind, für die Aufnahme einer Erwerbstätigkeit zur Verfügung stehen, innerhalb der letzten vier Wochen aktiv einen Arbeitsplatz suchen, innerhalb der der nächsten zwei Wochen vermittelbar sind oder in den nächsten 30 Tagen einen Arbeitsplatz einnehmen werden. Dies gilt unabhängig davon, ob sie beim Arbeitsamt als Arbeitslos gemeldet sind. Diese Definition schränkt den Kreis der Personen, die tatsächlich keiner Erwerbsarbeit nachgehen und im umgangssprachlichen Sinn als arbeits-los gelten mögen, erheblich ein. Die Einschränkungen ergeben sich aus der aktiven Arbeitsplatzsuche und in der sofortigen Vermittelbarkeit. Das Lieferprogramm der EU schreibt statt der Arbeitslosenquote die Berechnung der Erwerbslosenquote verbindlich vor. Um dieser Forderung der EU-Vergleichbarkeit Rechnung zu tragen, veröffentlicht die Bundesanstalt für Arbeit eine sog. EU - standardisierte Erwerbslosenquote (Erwerbslose in % der Erwerbspersonen in Privathaushalten, ohne Wehr- und Zivildienstleistende). Ebenso wie bei der Erwerbstätigenstatistik des Statistischen Bundesamts wird der Begriff „Erwerbslose“ bewusst verwendet, um die definitorischen Unterschiede zu den „registrierten Arbeitslosen“ auch sprachlich hervorzuheben. Auf internationaler Ebene ist diese Unterscheidung hingegen unüblich. Die Abgrenzung der Erwerbslosen erfolgt nach der Definition der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) und stimmt mit der Abgrenzung des Statistischen Bundesamtes überein. Die Erhebung erfolgt als Unterstichprobe des Mikrozensus (0,45 % der Bevölkerung) jeweils im Frühjahr. Die erhobenen Daten werden mit Hilfe der Statistik über die registrierten Arbeitslosen fortgeschrieben. Diese Art der Fortschreibung unterscheidet sich von der Methode, die das Statistische Bundesamt für seine Erwerbslosenstatistik verwendet; daher weichen auch die Erwerbslosenquote des Bundesamts und die EU - standardisierte Erwerbslosenquote der BA geringfügig voneinander ab. Die BA-Quote ist immer kleiner als die EU-Quote.
EU-Quote = (EU-Erwerbslose/zivile Erwerbspersonen)*100;
Mikrozensus-Erwerbslosenquote = (Erwerbslose/(zivile abhängige Erwerbstätige + Erwerbslose) ) *100.
Für die Erfassung der EU-Erwerbslosen in der Arbeitskräftestichprobe gelten - im Gegensatz zum Mikrozensus - die strengen Maßstäbe der Verfügbarkeit der ILO – Richtlinien (innerhalb von zwei Wochen), so dass die Zahl der EU-Erwerbslosen niedriger ausfällt.
Die standardisierte Arbeitslosenquote der OECD, die internationalen Vergleichen zugrunde liegt, verwendet die Empfehlungen der ILO für die einheitliche Erfassung der Arbeitslosen und der Erwerbspersonen. Die Zahl der OECD – Erwerbslosen liegt noch etwas niedriger, da in dieser Zahl die Nichterwerbstätigen, die bereits einen neuen Arbeitsvertrag haben, unabhängig von ihrer Verfügbarkeit nicht mehr zu den Arbeitslosen zählen.
Die definitorischen Vereinheitlichungen der letzten Jahre innerhalb der EU (Fokussierung der Arbeitslosendefinition und Erweiterung der Erwerbstätigendefinition) sind zwar sachlich zu begründen und dienen der besseren internationalen Vergleichbarkeit, führen aber auch zu einer Herabsetzung der Arbeitslosenquote.
Die standardisierte Arbeitslosenquote der OECD, die internationalen Vergleichen zugrunde liegt, verwendet die Empfehlungen der ILO für die einheitliche Erfassung der Arbeitslosen und der Erwerbspersonen.
2.1.5 Offene Stellen
Die Nachfrageseite des Arbeitsmarktes setzt sich zusammen aus den Erwerbstätigenzahlen, den bei den Arbeitsämtern gemeldeten offenen Stellen und der Stillen Reserve der offenen Stellen. Die Stille Reserve der offenen Stellen besteht aus den nicht gemeldeten offenen Stellen und den offenen Stellen Reservoir. In der Statistik der offenen Stellen der Bundesanstalt für Arbeit werden Arbeitsplätze ausgewiesen, die den Arbeitsämtern von Arbeitgebern zur Be3setzung gemeldet werden, die in der Bundesrepublik besetzt werden sollen, die für Arbeitsplätze von mehr als 7 Kalendertagen bestimmt sind. Neben den gemeldeten offenen Stellen suchen Unternehmen auch auf anderen Wegen nach Arbeitskräften. Dabei können diese Wege parallel zur Einschaltung der Arbeitsämter oder ohne einen solchen Schritt erfolgen. Gemeldete offene Stellen sind Arbeitsplätze, die die Unternehmen den Arbeitsämtern melden, damit ihnen bei der Besetzung der Stelle Vermittlungsvorschläge gemacht werden können. Ein Teil des gesamtwirtschaftlichen Stellenangebots (freie Stellen überhaupt, d.h. Vakanzen insgesamt) wird nicht registriert. Mit der durchschnittlichen Zahl der gemeldeten Stellen wird die gesamte Arbeitsnachfrage daher nur ungenau beschrieben. Wie bei der Arbeitslosenstatistik kommt es zu Über- und Unterschätzungen. Insgesamt kann man davon ausgehen, dass der Bestand gemeldeter offener Stellen die Nachfrage nach Arbeitskräften nur unzureichend widerspiegelt. Man geht davon aus, dass nur ein Drittel der neu zu besetzenden gemeldet werden. Auch wenn die Zahl der gemeldeten nur einen Teil der Vakanzen insgesamt widerspiegelt, so signalisiert eine hohe Zahl an offenen Stellen eine starke Nachfrage und umgekehrt eine niedrige Zahl an offenen gemeldeten Stellen eine geringe Nachfrage. Aus dem Verhältnis von gemeldeten offenen Stellen zu Arbeitslosen lassen sich zwei Indikatoren berechnen: die Stellenandrangziffer (= Anzahl der vorgemerkten Arbeitslosen/Zahl der gemeldeten offenen Stellen) und die Vakanzquote (= Zahl der offenen Stellen/(Summe der unselbständig Beschäftigten + gemeldeter Bestand offener Stellen)*100). Die Vakanzquote ist in Zeiten eines Überangebots an Arbeitskräften sehr klein.
2.1.6 Weitere Indikatoren der Arbeitsmarktstatistik
Zur Messung des Ungleichgewichts auf dem Arbeitsmarkt werden neben den Erwerbslosen, den arbeitslosen und den offenen Stellen insbesondere noch die
- Anzahl der Kurzarbeiter und die
- Anzahl der Voll- und Teilzeitbeschäftigten
herangezogen.
2.2 Dynamik und Struktur der Arbeitslosigkeit, Dauer der Arbeitslosigkeit
Die Arbeitslosenzahl und die Arbeitslosenquote sind wesentliche Indikatoren des Ungleichgewichts auf dem Arbeitsmarkt. Sie bilden Bestandsgrößen. Die Netto - Veränderungen von Bestandsgrößen werden ersichtlich, wenn man zugleich die dahinter stehenden Bewegungen berücksichtigt. Zu unterscheiden sind zwei Bewegungsgrößen (Zugänge in und Abgänge aus Arbeitslosigkeit) und eine Zeitgröße (Dauer der Arbeitslosigkeit). Alle Einheiten der Bestandsmasse (Arbeitslose) besitzen eine bestimmte Verweildauer, wo sie sich in dieser Statuspassage aufhalten. Eine Bewegungsmasse besteht aus Ereignissen wie Zugang oder Abgang aus einem Bestand. Jeder Bestandsmasse sind zwei Bewegungsmassen zugeordnet, die Zugangsmasse und die Abgangsmasse. Umfang und Struktur einer Bestandsmasse werden zu einem Stichtag (bei Arbeitslosen: am Monatsende) erfasst, wohingegen eine Bewegungsmasse für ein Zeitintervall definiert ist und i.d.R. durch fortlaufende Registrierung (z.B. Arbeitslosenmeldungen im Laufe eines Monats) festgestellt wird. Eine vollständige Bestandsanalyse bedeutet eine differenzierte Beschreibung der Dynamik des Bestandes; statistische Kennzahlen sind z.B. der Durchschnittsbestand (einer Periode, z.B. eines Jahres) und die durchschnittliche Verweildauer.
Der Zugang an Arbeitslosen innerhalb einer Berichtsperiode (als Summe) wird differenziert nach dem Erwerbsstatus vor Beginn der Arbeitslosigkeit (erwerbstätig, in betrieblicher/außerbetrieblicher Ausbildung, in schulischer Ausbildung). Daneben wird der Abgang an Arbeitslosen innerhalb einer Berichtsperiode berücksichtigt (als Summe).
Die Zahl der registrierten Arbeitslosen wird nach einer Auswahl sozio - demographischer Merkmale („Strukturanalyse“) ausgewiesen. Dazu gehören z.B. das Geschlecht, Staatsangehörigkeit (Deutsche sowie Ausländer und Ausländerinnen), Altersgruppen (Jugendliche unter 20 Jahre, 20-25, 25-30, 30-35, 35-40, 40-45, 45-50, 50-55, 55-60, 60-65 Jahre), die Berufsausbildung (mit bzw. ohne abgeschlossene Berufsausbildung, Berufsfachschule, Fachschule, Fachhochschule, Universität), Berufsbereiche (Land-, Forstwirtschaft und Fischerei, Bergleute und Mineralgewinner, Fertigungsberufe, technische Berufe, Dienstleistungsberufe, Sonstige Arbeitskräfte) und Berufsabschnitte. Weitere Struktur bestimmende Merkmale sind Branchen und Regionen.
Die Dauer der Arbeitslosigkeit wird häufig als Indikator für die Härte und persönliche Betroffenheit angesehen. Unter den Arbeitslosen stellt die Gruppe der Langzeitarbeitslosen grundsätzlich ein besonderes Problem dar. Langzeitarbeitslosigkeit bedeutet in der Terminologie der Bundesanstalt für Arbeit eine über ein Jahr oder länger andauernde Arbeitslosigkeit. Die Dauer der Arbeitslosigkeit wird in klassifizierter Form ermittelt (unter 1 Monat; 1-3 Monate, 3-6 Monate, 6-12 Monate, 12-24 Monate, 24 Monate und länger).
Die Zerlegung der Arbeitslosenquote in ihre Komponenten Dauer und Betroffenheit:
(a) Dauer: Ist die Arbeitslosigkeit beendet, und will man wissen, wie lange die Arbeitslosigkeitsepisode insgesamt gedauert hat, dann berechnet man eine Verweildauer. Aus der Abgangsmenge an vorgemerkten Arbeitslosen innerhalb eines Zeitraums wird für jeden Arbeitslosen die Zeitspanne zwischen Beginn und ende ermittelt. Kurzfristige Unterbrechungen bleiben unberücksichtigt.
Dauer = Durchschnitt in Wochen, korrigierte Dauer der vom 1.10. des Vorjahres bis zum 30.09. des Berichtsjahres aus Arbeitslosigkeit abgegangen Personen (vgl. Mitteilungen aus der Arbeitsmarkt- und Berufsforschung 4/1976, S. 486, Formel 6).
Damit nicht vergleichbar ist der Jahresdurchschnitt von Arbeitslosigkeit (durchschnittliche Dauer innerhalb des Kalenderjahres von Jahresanfangsbestand und Jahreszugang).
(b) Die Betroffenheit wird als Anzahl der Personen definiert, die innerhalb eines Beobachtungszeitraums (z.B. ein Kalenderjahr) mindestens einen Tag arbeitslos waren. Aus dem Anteil der betroffenen Personen lässt sich eine Betroffenheitsquote berechnen. Die Quote drückt aus, wie groß der Anteil der von Arbeitslosigkeit betroffenen Personen an allen unselbständig Beschäftigten (inklusive der Arbeitslosen) ist. Sie ist eine wichtige Kenngröße, um die gesellschaftliche Durchdringung von Arbeitslosigkeit abschätzen zu können (vgl. zur Methode: Egle, F.: Zusammenhang zwischen Arbeitslosenquote, Dauer der Arbeitslosigkeit und Betroffenheit von Arbeitslosigkeit, in: Mitteilungen aus der Arbeitsmarkt- und Berufsforschung 2/1977).
Betroffenheitsquote = Zugänge in Arbeitslosigkeit (Fälle)/abhängige Erwerbspersonen.
2.3 Erwerbstätigkeit als Bezugsgröße: Erhebung von Daten
Bei näherer Betrachtung der Bezugsgrößen (im Nenner) der beiden offiziellen Arbeitslosenquoten „zivilen Erwerbspersonen“ bzw. „zivilen abhängigen Erwerbspersonen“ stellt sich die Frage, wie die Zahl der Erwerbstätigen ermittelt wird. Diese Zahlen werden monatlich und jahrsdurchschnittlich vorgelegt sowie differenziert nach den Merkmalen Geschlecht, Bundesländer, Arbeitsamtsbezirke, Altersgruppen) gegliedert, stammen aus Schätzungen des Statistischen Bundesamtes. Dies bedeutet, dass es sich hierbei nicht um originäre Erwerbstätigenzahlen handelt, sondern um eine sekundäre Statistik.
Ausgangspunkt für Erhebungen und Untersuchungen mit der Zielrichtung „Erwerbstätigkeit“ bildet die Wohnbevölkerung, die sich nach dem Erwerbskonzept (Beteiligung am Erwerbsleben) in Erwerbspersonen und Nichterwerbspersonen gliedert. Zu den Nichterwerbspersonen zählen Kleinkinder, Schüler, Studenten, Hausfrauen, Pensionäre, Rentner, Berufs- oder Erwerbsunfähige o.ä. Gliedert man aus der Wohnbevölkerung alle Personen aus, die tatsächlich eine Erwerbstätigkeit ausüben (unabhängig von deren wöchentlicher Arbeitzeit und unabhängig von der Rolle des Entgelts für die Bestreitung des Lebensunterhalts), so gelangt man zu den Erwerbstätigen. Jene Personen, die zu einer Erwerbstätigkeit bereit und in der Lage sind, jedoch keine Gelegenheit dazu finden, heißen Erwerbslose. „Erwerbslose sind Personen ohne Arbeitsverhältnis, die sich jedoch um eine Arbeitsstelle bemühen, unabhängig davon, ob sie beim Arbeitsamt als Arbeitslose gemeldet sind“ (Definition des Statistischen Bundesamtes).
Erwerbspersonen umfassen die Erwerbstätigen und die Erwerbslosen nach dem Inländerkonzept. In den Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen werden die im Durchschnitt einer Periode (ein Jahr) vorhandenen Personen ausgewiesen. Zur Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter werden alle Personen im Alter zwischen 15 und 65 Jahren gerechnet. Die allgemeine Erwerbsquote ist der Anteil der Erwerbspersonen (Erwerbstätige + Erwerbslose) an der Bevölkerung. Aus den Ergebnissen des Mikrozensus lassen sich auch alters- und geschlechtsspezifische Erwerbsquoten berechnen.
Erwerbstätige (im Inland/Inländer) umfassen die Arbeitnehmer (Abhängige: Beamte, Angestellte, Arbeiter) und die Selbständigen und mithelfenden Familienangehörigen (Nichtabhängige). Erwerbstätige sind alle Personen, die im Berichtszeitraum innerhalb der Produktionsgrenzen der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen eine entlohnte oder selbständige Tätigkeit von mindestens einer Stunde ausüben bzw. in einem Arbeitsverhältnis stehen. Nicht von Bedeutung ist, ob aus der Erwerbstätigkeit der überwiegende Lebensunterhalt bestritten wird. In den Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen werden nicht Stichtagszahlen, sondern Durchschnitte je Berichtsperiode (z.B. ein Jahr) nachgewiesen. Wer während der ganzen Periode in einem Arbeitsverhältnis steht oder selbständig ist, wird während des gesamten Beobachtungszeitraums als eine Person gezählt, auch wenn nur gelegentlich oder in Teilzeit gearbeitet worden ist. Personen mit mehreren gleichzeitigen Tätigkeiten werden nur einmal gezählt. Für die Zwecke der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen und bei der Aufstellung von Arbeitsmarktbilanzen wird bei den Erwerbstätigen nach dem Wohnsitz unterschieden:
- Inländerkonzept: Erwerbstätige mit Wohnort in Deutschland;
- Inlandkonzept: Erwerbstätige mit Arbeitsort in Deutschland.
Beide Größen unterscheiden sich durch den Pendlersaldo; bei dem Arbeitsortkonzept sind Einpendler berücksichtigt, Auspendler dagegen ausgeschlossen:
Erwerbstätige Inländer + Pendlersaldo = Erwerbstätig im Inland;
Pendlersaldo = + im Inland erwerbstätige Einpendler – in der übrigen Welt erwerbstätige Auspendler.
Erwerbstätige (Inlandskonzept) = Arbeitnehmer (Inländerkonzept) + Selbständige (einschl. mith. Familienangehörige) + Pendlersaldo
Erwerbstätige (Inländerkonzept) = Arbeitnehmer (Inländerkonzept) + Selbständige (einschl. mith. Familienangehörige)
Die Erhebung von Daten über Erwerbstätigkeit, Beschäftigung und Arbeitsmarkt knüpft an die oben genannten Grundkonzepte und Zielsetzungen an. Es gibt eine Vielzahl von Erhebungen auf diesem Sektor. Zur Erfassung der Erwerbstätigkeit werden verschiedene statistische Quellen zusammengeführt. Im Einzelnen stehen als Grundlagen für die Feststellung der Erwerbstätigenzahlen folgende Erhebungen zur Verfügung:
- Volkszählungen (VZ);
- Mikrozensen (MZ);
- EU – Arbeitskräftestichprobe;
- Arbeitsstättenzählungen;
- Arbeitsmarkt- und Beschäftigtenstatistik.
Hinzu kommt eine Reihe von Sondererhebungen (sog. Bereichsstatistiken, teilweise in monatlicher Periodizität, sonst jährlich). Diese Erhebungen erfassen in der Regel die abhängig Beschäftigten im privatwirtschaftlichen Bereich. Die Beamten werden über die jährliche Personalstandsstatistik und den MZ erfasst. Für die Ermittlung der Selbständigen und mithelfenden Familienangehörigen stellt der nach Wirtschaftszweigen gegliederte MZ die wichtigste Grundlage dar. Herangezogen wird ferner die Betriebsdatei der Beschäftigtenstatistik, um tätige Betriebinhaber zu quantifizieren (es werden nur solche Betriebe erfasst, die mindestens einen sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten aufweisen).
Ein besonderes Problem bei der Schätzung der Erwerbstätigenzahlen bildet die Quantifizierung der sog. „geringfügig Beschäftigten“. Als eines nicht unerheblichen Teils der gesamten Erwerbstätigen. Für die Erfassung der gesamten Anzahl erwerbstätiger Personen ist in diesem Zusammenhang die Schätzung der Personen mit geringfügiger Beschäftigung als Haupterwerbstätigkeit relevant, nicht jedoch die Schätzung der Fälle von Mehrfachbeschäftigung (Doppelzählungsfehler). Allerdings existieren bis 1988 keinerlei gesicherte Zahlen. Erst im MZ 1989 wurde versucht, geringfügige Beschäftigungen zu erfassen, jedoch erwiesen sich diese Ergebnisse als inkompatibel mit dem Erwerbstätigenkonzept. Im MZ 1990 wurde dann eine Leitfrage zur Erwerbstätigkeit eingefügt – mit dem Effekt, dass die Zahl der Erwerbstätigen schlagartig anstieg (Westdeutschland), und damit die Arbeitslosenquote deutlich abnahm. Als Folge ergab sich aber auch, dass die Erwerbstätigenzahlen nach 1990 nicht mehr mit den Zahlen davor verglichen werden können (Konzeptbruch).
Die EU-Arbeitskräftestichprobe wird gemeinsam mit dem Mikrozensus von der EU (angeordnet durch EU-Verordnung) seit 1984 jährlich (davor ab 1975 alle zwei Jahre) bei ca. 40% der MZ-Befragten durchgeführt. In den Jahren 1983 und 1984, als der Mikrozensus entfiel, war sie eine eigenständige Erhebung. Seit 1985 ist die Arbeitskräftestichprobe wieder in den Mikrozensus integriert. Das Erhebungsprogramm wurde 1992 ausgeweitet. Neben dem erwerbsstatistischen Grundprogramm sind Sondererhebungen mit wechselnden Fragenprogrammen vorgesehen (z.B. zur aus und Fortbildung in den letzten vier Wochen, zur Erwerbsbeteiligung ein Jahr vor der Erhebung). Bei der Arbeitskräftestichprobe kommt ein spezieller Arbeitslosenbegriff zur Anwendung: Das Kriterium der Verfügbarkeit bei der Suche einer Tätigkeit als Arbeitnehmer wird bei der Arbeitskräftestichprobe streng ausgelegt. Nur sie liefert danach international vergleichbare Zahlen über die Arbeitslosigkeit, nicht so sehr dagegen der MZ, dessen Zahlen stets höher sind.
Die Beschäftigtenstatistik basiert auf dem mit Wirkung vom 01.01.1973 eingeführten integrierten Meldeverfahren zur Kranken-, Renten- und Arbeitslosenversicherung. Dieses Meldeverfahren verlangt von den Arbeitgebern für alle sozialversicherungspflichtig beschäftigten Arbeitnehmer innerhalb bestimmter Fristen die Abgabe von Meldungen in einheitlicher Form an die Sozialversicherungsträger (nach der Aufnahme, Unterbrechung oder dem Ende eines Beschäftigungsverhältnisses, Jahresmeldung für alle Beschäftigten, die am Jahresende in einem sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnis standen, Änderungen sozialversicherungsrelevanter Merkmale eines Arbeitnehmers). Die Meldungen enthalten u.a. Angaben über Beruf und Ausbildung, Beschäftigungsdauer sowie das sozialversicherungspflichtige Einkommen des Arbeitnehmers. Weitere Merkmale sind: Geschlecht: Alter, Beschäftigungsdauer, Staatsangehörigkeit, Wirtschaftszweig des Betriebes, Beruf, Stellung im Beruf, Vollzeit- und Teilzeitbeschäftigung, Ausbildung. Die Ergebnisse der Beschäftigtenstatistik sind regional tief gegliedert. Diese Strukturdaten dienen der mittel- und längerfristigen Beobachtung des Arbeitsmarktes und der Strukturveränderungen im Zeitablauf. Erwerbtätigkeits- und Beschäftigtenstatistik unterscheiden sich u.a. dadurch, dass die Beschäftigtenstatistik Fälle zählt, die Erwerbstatistik hingegen Personen. Der Kreis der erfassten Personen ist darüber hinaus sehr verschieden: Sozialversicherungspflichtige Arbeitnehmer in der Beschäftigtenstatistik, Erwerbstätige ohne Einschränkungen in der Erwerbsstatistik. So ist die Menge der Beschäftigten um die Beamten, Selbständigen, zum Teil die leitenden Angestellten und zum Teil die mithelfenden Familienangehörigen kleiner als die der Erwerbstätigen.
Die Arbeitsmarktstatistik ist eine auf spezielle Verwaltungserfordernisse der Arbeitsförderung (Arbeitsvermittlung, Arbeitslosenversicherung, Umschulung, berufliche Fortbildung usw.) ausgerichtete Geschäftsstatistik der Bundesanstalt für Arbeit und der ihr untersehenden Arbeitsämter. Rechtsgrundlage dieser Statistik ist $ 6 Arbeitsförderungsgesetz. Dabei sind allerdings die Möglichkeiten, eigenständig Merkmale zu definieren, eingeschränkt. Von den Erhebungsgegenständen der Arbeitsmarktstatistik sind vor allem die Statistik der Arbeitslosen und der offenen Stellen relevant. Beide Statistiken fallen im Zuge der Arbeitsvermittlertätigkeit der Arbeitsämter an. Dazu zählen die Bestandszählungen:
- monatliche Registerzählung (Bestand global nach wenigen dichotomen Merkmalen wie Jugendliche/Nichtjugendliche, Geschlecht, Staatsangehörigkeit, Teilzeitarbeit, Leistungsempfänger) und
- die halb- bzw. vierteljährliche Strukturerhebung (seit 1966 im September u. seit 1974 auch im Mai) mit einer detaillierten Gliederung nach persönlichen Merkmalen: Alter, Beruf, Qualifikation, bisherige Dauer (nur einmal jährlich im September), und Häufigkeit der Arbeitslosigkeit, der offenen Stellen nach beruf- und brachenbezogenen Merkmalen.
Die Statistik der Bewegungen (Zu- und Abgänge: monatlich, jährlich) liefert - neben globalen Zahlen - die Struktur der Zu- und Abgänge, Einschaltung der Arbeitsämter bei der Stellenbesetzung, Einsatz arbeitsmarktpolitischer Instrumente, abgeschlossene Dauer beim Abgang aus der Arbeitslosigkeit. Weitere laufende Statistiken der Bundesanstalt für Arbeit sind: Statistiken der Beschäftigten (mit besonderem Nachweis der Ausländer, der Teilzeitbeschäftigten und der Leiharbeitnehmer) Statistiken der Berufsberatung, der beruflichen Förderung, Statistiken der Leistungen zur Erhaltung und Schaffung von Arbeitsplätzen sowie bei Arbeitslosigkeit, Sonstige Statistiken (beitragspflichtige Arbeitnehmer nach dem Arbeitsförderungsgesetz, Streiks und Aussperrungen).
Nach der Arbeitsmarktstatistik der Bundesanstalt für Arbeit gelten bei der Arbeitsverwaltung registrierten nicht erwerbstätigen Personen als arbeitslos, wenn sie folgende Merkmale aufweisen, die zum Teil von den ILO-Empfehlungen abweichen:
- Nicht arbeitsunfähig und erkrankt sowie im Alter von 15 bis unter 65 Jahren;
- nicht in Ausbildung stehend;
- Suche einer Erwerbstätigkeit auf Dauer, d.h. für einen Zeitraum von länger als drei Monaten und für mehr als 18 Stunden pro Woche;
Gesuchte Beschäftigung darf sich nicht auf einen bestimmten Betrieb oder auf Heimarbeit beschränken;
- jederzeitige Erreichbarkeit des Arbeitssuchenden für das Arbeitsamt.
Im Gegensatz zu den ILO – Richtlinien darf ein Arbeitsloser auch eine kurzzeitige bzw. geringfügige Erwerbstätigkeit ausüben (weniger als 18 Stunden pro Woche und mit zeitlich beschränktem Arbeitsvertrag).
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Sachliche Untergliederung der Datentabellen:
A. Übersichten: Lange Reihen zur Arbeitslosigkeit in Deutschland
A.01. Arbeitslosigkeit im Jahresdurchschnitt (1913-2001)
A.02. Arbeitslosenquoten und Beschäftigtenquoten in der Literatur (1887-1939)
A.03. Bevölkerung, Erwerbsbeteiligung und Arbeitslosigkeit im Deutschen Reich (1882-1944)
A.04. Arbeitslosigkeit in Deutschland (1887-1939)
B. Arbeitslosigkeit im internationalen Vergleich
B.01 Arbeitslosenquoten im internationalen Vergleich in Prozent (1900-1950
B.02 Arbeitslosenzahlen im internationalen Vergleich in Prozent (1855-1988)
B.03 Arbeitslosigkeit in ausgewählten Ländern in Prozent (1919-1939)
B.04 Internationale Vergleichszahlen: Entwicklung der Beschäftigten in der Industrie (1929-1944)
B.05 Geschätzte durchschnittliche Arbeitslosenrate unter der gewerblichen Arbeitnehmerschaft in der Industrie in Belgien in Prozent (1929-1939)
B.06 Arbeitslose auf je 100 Gewerkschaftsmitglieder in verschiedenen Ländern (1913-1933)
B.07. Jahresdurchschnittszahl der Vollarbeitslosen in verschiedenen Ländern in Tausend (1921-1931)
B.08 Arbeitslosenquote in der Europäischen Union und in ausgewählten Ländern in Prozent der Erwerbspersonen (ILO-Konzept) (1980-2000)
B.09 Arbeitslosenquoten in verschiedenen Ländern als Jahresdurchschnitte in Prozent nach der internationalen Schätzmethode (1960-2000)
C. Arbeitslosigkeit in Deutschland von 1900 bis 1940
C1 Arbeitslosigkeit in Deutschland nach verschiedenen Quellen
C1.01 Arbeitslose Gewerkschaftsmitglieder (1903-1927)
C1.02. Arbeitslosigkeit unter den Gewerkschaftsmitgliedern (1904-1932)
C1.03. Arbeitslose und Arbeitssuchende bei den Arbeitsämtern jeweils am Monatsende (1921-1933)
C1.04. Monatliche Arbeitslosenzahlen nach den Berichten der Arbeitsämter (1925-1941)
C1.05. Hauptunterstützungsempfänger, Zuschlagsempfänger, Pflicht- und Notstandsarbeiter in der Erwerbslosenfürsorge bzw. Arbeitslosenversicherung (Monatsbasis) (1918-1928)
C2 Arbeitslosigkeit in den verschiedenen Entwicklungsphasen und Krisenzeiten der deutschen Wirtschaft
C2.01. Monatliche Entwicklung saisonaler und konjunktureller Arbeitslosigkeit (1903-1932)
C2.02. Entwicklung der Arbeitslosigkeit in Deutschland (1928-1939)
C2.03. Beschäftigung und Arbeitslosigkeit in Deutschland (1913-1940)
C3 Regionale und Strukturelle Gesichtspunkte der Arbeitslosigkeit
C3.01. Arbeitslosigkeit in Städten und Regionen (1928-1936)
C3.02. Die Arbeitslosen in den Städten mit mehr als 100 000 Einwohnern (1928-1940)
C3.03. Arbeitslose nach Bezirken in Prozent der Erwerbspersonen (1931-1936)
C3.04. Arbeitslosigkeit und Kurzarbeit nach Geschlecht (1921-1932)
C3.05. Arbeitslosigkeit unter Arbeitern und Angestellten (Privatangestellten) nach der Gewerkschaftsstatistik (1908-1924)
C3.06. Die Hauptunterstützungsempfänger in der unterstützenden Arbeitslosenhilfe und die unterstützten Kurzarbeiter (1928-1939)
C3.07. Arbeitsuchende im Bergbau und in anderen Berufszweigen Deutschlands (1925-1933)
D. Bevölkerung, Erwerbstätigkeit, Beschäftigung und Beschäftigungsverhältnisse in Deutschland von 1882 bis 1940
D.01.Die deutsche Wirtschaft (1925-1938)
D.02. Beschäftigung und Arbeitsmarkt auf Monatsbasis (1924-1935)
D.03. Erwerbspersonen und Bevölkerung nach dem Geschlecht (1882-1939)
D.04. Die Erwerbstätigen nach dem sozioökonomischen Status (1882-1939)
D.05. Die Entwicklung der Beschäftigung nach Geschlecht auf Monatsbasis (1928-1942)
D.06. Die Entwicklung der Vollbeschäftigten einschließlich der auf Vollarbeiter umgerechneten Kurzarbeiter auf Monatsbasis (1926-1932)
D.07a. Die Entwicklung der Kurzarbeiter nach Monaten (1921-1932)
D.07b. Kurzarbeit unter den Gewerkschaftsmitgliedern (Monatsbasis) (1923-1927)
D.08. Die vorhandenen Arbeiter und Angestellten nach der Mitgliederstatistik der Krankenkassen auf Monatsbasis (1933-1940)
D.09. Anzahl der Betriebe und Beschäftigten nach den Berichten der Gewerbeinspektion (1902-1938)
D.10. Bevölkerungsentwicklung im Reichsgebiet und im Deutschen Zollgebiet (1886-1943)
D.11. Beschäftigte Arbeiter und Angestellte nach Landesarbeitsamtsbezirken (1932-1944)
D.12. Beschäftigte Arbeiter in der Industrie (Monatsbasis) (1929-1938)
D.13. Mitgliederzahlen und Ausgaben für die Arbeitslosen- und Reiseunterstützung bei den Freien Gewerkschaften (1891-1914)
E. Arbeitslosigkeit in der Bundesrepublik von 1950 bis 2000
E1 Übersichtstabellen zur Arbeitslosigkeit
E1.01. Struktur der Arbeitslosigkeit, Gesamtdeutschland Früheres Bundesgebiet, Neue Bundesländer (1960-2000)
E1.02. Eckwerte der Arbeitsmarktstatistik, Gesamtdeutschland, Früheres Bundesgebiet, Neue Bundesländer (1950-2000) E1.03. Übersicht zur Struktur der Arbeitslosigkeit, Gesamtdeutschland, Früheres Bundesgebiet, Neue Bundesländer (1950-2000)
E1.04. Arbeitsmarktzahlen auf Monatsbasis, Gesamtdeutschland, Früheres Bundesgebiet, Neue Bundesländer (1950-2000)
E1.05. Arbeitslosenzahlen, Arbeitslosenquoten, Jahresdurchschnitte, Männer, Frauen, Gesamt, Ausländer, Jugendliche, Gesamtdeutschland, Früheres Bundesgebiet, Neue Bundesländer (1950-2000)
E1.06. Arbeitslosenzahlen, Arbeitslosenquoten (Monatsbasis), Männer, Frauen, Gesamt, Ausländer, Jugendliche, Gesamtdeutschland, Früheres Bundesgebiet, Neue Bundesländer (1950-2000)
E1.07. Arbeitslosenzahl, Arbeitslosenquote nach Geschlecht (Jahresdurchschnitt), Früheres Bundesgebiet, Deutschland, Neue Bundesländer (1950-2000)
E1.08. Arbeitslosenquoten, Gegenüberstellung verschiedener Konzepte, Früheres Bundesgebiet, Neue Bundesländer, Deutschland (1950-2000)
E1.09. Arbeitslosenzahlen, Anteil, Männer, Frauen, insgesamt, Gesamtdeutschland, Früheres Bundesgebiet, Neue Bundesländer (1950-2000)
E2 Arbeitslose nach Altersgruppen und Geschlecht
E2.01a. Arbeitslosigkeit nach Altersgruppen Ende September, Insgesamt, Gesamtdeutschland (1992-2000)
E2.01b. Arbeitslosigkeit nach Altersgruppen Ende September, Männer, Gesamtdeutschland (1992-2000)
E2.01c. Arbeitslosigkeit nach Altersgruppen Ende September, Frauen, Gesamtdeutschland (1992-2000)
E2.02a. Arbeitslosigkeit nach Altersgruppen und Geschlecht Ende September, Früheres Bundesgebiet (1955-2000)
E2.02b. Arbeitslosigkeit nach Altersgruppen Ende September, Männer (1955-2000)
E2.02c. Arbeitslosigkeit nach Altersgruppen Ende September, Frauen (1955-2000)
E2.03a. Arbeitslosigkeit nach Altersgruppen Ende September, Insgesamt, Neue Bundesländer (1992-2000)
E2.03b. Arbeitslosigkeit nach Altersgruppen Ende September, Männer, Neue Bundesländer (1992-2000)
E2.03c. Arbeitslosigkeit nach Altersgruppen Ende September, Frauen, Neue Bundesländer (1992-2000)
E2.04a. Arbeitslosenquoten in Prozent nach Altersgruppen, insgesamt, Gesamtdeutschland, Früheres Bundesgebiet, Neue Bundesländer (1984-2000)
E2.04b. Arbeitslosenquoten in Prozent nach Altersgruppen, Männer, Gesamtdeutschland, Früheres Bundesgebiet, Neue Bundesländer (1984-2000)
E2.04c. Arbeitslosenquoten in Prozent nach Altersgruppen, Frauen, Gesamtdeutschland, Früheres Bundesgebiet, Neue Bundesländer (1984-2000)
E3 Arbeitslose und Offene Stellen nach Berufsabschnitten und Berufsgruppen
E3.01a. Arbeitslosenzahlen nach Berufsabschnitt und Berufsgruppe, Gesamtdeutschland (1991-2000)
E3.01b. Offene Stellen nach Berufsabschnitt und Berufsgruppe, Gesamtdeutschland (1991-2000)
E3.02a. Arbeitslosenzahlen nach Berufsabschnitt und Berufsgruppe, Früheres Bundesgebiet (1951-2000)
E3.02b. Offene Stellen nach Berufsabschnitt und Berufsgruppe, Früheres Bundesgebiet (1964-2000)
E3.03a. Arbeitslosenzahlen nach Berufsabschnitt und Berufsgruppe, Neue Bundesländer (1991-2000)
E3.03b. Offene Stellen nach Berufsabschnitt und Berufsgruppe, Neue Bundesländer (1991-2000)
E4 Arbeitslose und Arbeitslosenquoten nach Qualifikation
E4.01a. Arbeitslose in Tausend, nach Qualifikationsstufen und Geschlecht, Gesamtdeutschland (1991-2000)
E4.01b. Arbeitslosenquote in Prozent, nach Qualifikationsstufen und Geschlecht, Gesamtdeutschland (1991-2000)
E4.02a. Arbeitslose, nach Qualifikationsstufen und Geschlecht, Früheres Bundesgebiet (1975-2000)
E4.02b. Arbeitslosenquote in Prozent, nach Qualifikationsstufen und Geschlecht, Früheres Bundesgebiet (1975-2000)
E4.03a. Arbeitslose in Tausend, nach Qualifikationsstufen und Geschlecht, Neue Bundesländer (1991-2000)
E4.03b. Arbeitslosenquote in Prozent, nach Qualifikationsstufen und Geschlecht, Neue Bundesländer (1991-2000)
E4.04. Arbeitslose Hochschulabsolventen insgesamt, Gesamtdeutschland, Früheres Bundesgebiet, Neue Bundesländer (1975-2000)
E4.05. Arbeitslose Hochschulabsolventen mit Universitätsabschluss, Gesamtdeutschland, Früheres Bundesgebiet, Neue Bundesländer (1975-2000)
E4.06. Arbeitslose Hochschulabsolventen mit Fachhochschulabschluss, Gesamtdeutschland, Früheres Bundesgebiet, Neue Bundesländer (1975-2000)
E5 Tabellen zur Arbeitslosigkeit nach Bundesländern
E5.01. Arbeitslose in der Bundesrepublik Deutschland nach Ländern und Landesarbeitsamtsbezirken (1950-2000)
E5.02. Arbeitslosenquote in der Bundesrepublik Deutschland nach Ländern und Landesarbeitsamtsbezirken in Prozent (1950-2000)
E5.03. Weibliche Arbeitslose in der Bundesrepublik Deutschland nach Ländern und Landesarbeitsamtsbezirken (1950-2000)
E5.04. Ausländische Arbeitslose in der Bundesrepublik Deutschland nach Ländern und Landesarbeitsamtsbezirken (1963-2000)
E5.05. Offene Stellen in der Bundesrepublik Deutschland nach Ländern und Landesarbeitsamtsbezirken (1950-2000)
E5.06. Arbeitslosigkeit nach der durchschnittlichen Dauer (in Wochen) nach Ländern und Landesarbeitsamtsbezirken (1961-2000)
E6 Ergänzende Tabellen zu Dauer der Arbeitslosigkeit, Teilzeitbeschäftigung, Kurzarbeit
E6.01. Arbeitslose nach der bisherigen Dauer der Arbeitslosigkeit Ende September, Langzeitarbeitslosenquote, Gesamtdeutschland, Früheres Bundesgebiet, Neue Bundesländer (1966-2000)
E6.02. Durchschnittliche Dauer der Arbeitslosigkeit in Wochen, Gesamtdeutschland, Früheres Bundesgebiet, Neue Bundesländer (1950-2000)
E6.03. Vollzeit- und Teilzeitbeschäftigte, Teilzeitquoten nach Geschlecht, Gesamtdeutschland, Früheres Bundesgebiet, Neue Bundesländer (1960-1996)
E6.04. Arbeitslose und Kurzarbeiter, Gesamtdeutschland, Früheres Bundesgebiet (1946-2000)
A. Übersichten: Lange Reihen zur Arbeitslosigkeit in Deutschland
A.01. Arbeitslosigkeit im Jahresdurchschnitt (1913-2001)
A.02. Arbeitslosenquoten und Beschäftigtenquoten in der Literatur (1887-1939)
A.03. Bevölkerung, Erwerbsbeteiligung und Arbeitslosigkeit im Deutschen Reich (1882-1944)
A.04. Arbeitslosigkeit in Deutschland (1887-1939)
B. Arbeitslosigkeit im internationalen Vergleich
B.01 Arbeitslosenquoten im internationalen Vergleich in Prozent (1900-1950
B.02 Arbeitslosenzahlen im internationalen Vergleich in Prozent (1855-1988)
B.03 Arbeitslosigkeit in ausgewählten Ländern in Prozent (1919-1939)
B.04 Internationale Vergleichszahlen: Entwicklung der Beschäftigten in der Industrie (1929-1944)
B.05 Geschätzte durchschnittliche Arbeitslosenrate unter der gewerblichen Arbeitnehmerschaft in der Industrie in Belgien in Prozent (1929-1939)
B.06 Arbeitslose auf je 100 Gewerkschaftsmitglieder in verschiedenen Ländern (1913-1933)
B.07. Jahresdurchschnittszahl der Vollarbeitslosen in verschiedenen Ländern in Tausend (1921-1931)
B.08 Arbeitslosenquote in der Europäischen Union und in ausgewählten Ländern in Prozent der Erwerbspersonen (ILO-Konzept) (1980-2000)
B.09 Arbeitslosenquoten in verschiedenen Ländern als Jahresdurchschnitte in Prozent nach der internationalen Schätzmethode (1960-2000)
C. Arbeitslosigkeit in Deutschland von 1900 bis 1940
C1 Arbeitslosigkeit in Deutschland nach verschiedenen Quellen
C1.01 Arbeitslose Gewerkschaftsmitglieder (1903-1927)
C1.02. Arbeitslosigkeit unter den Gewerkschaftsmitgliedern (1904-1932)
C1.03. Arbeitslose und Arbeitssuchende bei den Arbeitsämtern jeweils am Monatsende (1921-1933)
C1.04. Monatliche Arbeitslosenzahlen nach den Berichten der Arbeitsämter (1925-1941)
C1.05. Hauptunterstützungsempfänger, Zuschlagsempfänger, Pflicht- und Notstandsarbeiter in der Erwerbslosenfürsorge bzw. Arbeitslosenversicherung (Monatsbasis) (1918-1928)
C2 Arbeitslosigkeit in den verschiedenen Entwicklungsphasen und Krisenzeiten der deutschen Wirtschaft
C2.01. Monatliche Entwicklung saisonaler und konjunktureller Arbeitslosigkeit (1903-1932)
C2.02. Entwicklung der Arbeitslosigkeit in Deutschland (1928-1939)
C2.03. Beschäftigung und Arbeitslosigkeit in Deutschland (1913-1940)
C3 Regionale und Strukturelle Gesichtspunkte der Arbeitslosigkeit
C3.01. Arbeitslosigkeit in Städten und Regionen (1928-1936)
C3.02. Die Arbeitslosen in den Städten mit mehr als 100 000 Einwohnern (1928-1940)
C3.03. Arbeitslose nach Bezirken in Prozent der Erwerbspersonen (1931-1936)
C3.04. Arbeitslosigkeit und Kurzarbeit nach Geschlecht (1921-1932)
C3.05. Arbeitslosigkeit unter Arbeitern und Angestellten (Privatangestellten) nach der Gewerkschaftsstatistik (1908-1924)
C3.06. Die Hauptunterstützungsempfänger in der unterstützenden Arbeitslosenhilfe und die unterstützten Kurzarbeiter (1928-1939)
C3.07. Arbeitsuchende im Bergbau und in anderen Berufszweigen Deutschlands (1925-1933)
D. Bevölkerung, Erwerbstätigkeit, Beschäftigung und Beschäftigungsverhältnisse in Deutschland von 1882 bis 1940
D.01.Die deutsche Wirtschaft (1925-1938)
D.02. Beschäftigung und Arbeitsmarkt auf Monatsbasis (1924-1935)
D.03. Erwerbspersonen und Bevölkerung nach dem Geschlecht (1882-1939)
D.04. Die Erwerbstätigen nach dem sozioökonomischen Status (1882-1939)
D.05. Die Entwicklung der Beschäftigung nach Geschlecht auf Monatsbasis (1928-1942)
D.06. Die Entwicklung der Vollbeschäftigten einschließlich der auf Vollarbeiter umgerechneten Kurzarbeiter auf Monatsbasis (1926-1932)
D.07a. Die Entwicklung der Kurzarbeiter nach Monaten (1921-1932)
D.07b. Kurzarbeit unter den Gewerkschaftsmitgliedern (Monatsbasis) (1923-1927)
D.08. Die vorhandenen Arbeiter und Angestellten nach der Mitgliederstatistik der Krankenkassen auf Monatsbasis (1933-1940)
D.09. Anzahl der Betriebe und Beschäftigten nach den Berichten der Gewerbeinspektion (1902-1938)
D.10. Bevölkerungsentwicklung im Reichsgebiet und im Deutschen Zollgebiet (1886-1943)
D.11. Beschäftigte Arbeiter und Angestellte nach Landesarbeitsamtsbezirken (1932-1944)
D.12. Beschäftigte Arbeiter in der Industrie (Monatsbasis) (1929-1938)
D.13. Mitgliederzahlen und Ausgaben für die Arbeitslosen- und Reiseunterstützung bei den Freien Gewerkschaften (1891-1914)
E. Arbeitslosigkeit in der Bundesrepublik von 1950 bis 2000
E1 Übersichtstabellen zur Arbeitslosigkeit
E1.01. Struktur der Arbeitslosigkeit, Gesamtdeutschland Früheres Bundesgebiet, Neue Bundesländer (1960-2000)
E1.02. Eckwerte der Arbeitsmarktstatistik, Gesamtdeutschland, Früheres Bundesgebiet, Neue Bundesländer (1950-2000) E1.03. Übersicht zur Struktur der Arbeitslosigkeit, Gesamtdeutschland, Früheres Bundesgebiet, Neue Bundesländer (1950-2000)
E1.04. Arbeitsmarktzahlen auf Monatsbasis, Gesamtdeutschland, Früheres Bundesgebiet, Neue Bundesländer (1950-2000)
E1.05. Arbeitslosenzahlen, Arbeitslosenquoten, Jahresdurchschnitte, Männer, Frauen, Gesamt, Ausländer, Jugendliche, Gesamtdeutschland, Früheres Bundesgebiet, Neue Bundesländer (1950-2000)
E1.06. Arbeitslosenzahlen, Arbeitslosenquoten (Monatsbasis), Männer, Frauen, Gesamt, Ausländer, Jugendliche, Gesamtdeutschland, Früheres Bundesgebiet, Neue Bundesländer (1950-2000)
E1.07. Arbeitslosenzahl, Arbeitslosenquote nach Geschlecht (Jahresdurchschnitt), Früheres Bundesgebiet, Deutschland, Neue Bundesländer (1950-2000)
E1.08. Arbeitslosenquoten, Gegenüberstellung verschiedener Konzepte, Früheres Bundesgebiet, Neue Bundesländer, Deutschland (1950-2000)
E1.09. Arbeitslosenzahlen, Anteil, Männer, Frauen, insgesamt, Gesamtdeutschland, Früheres Bundesgebiet, Neue Bundesländer (1950-2000)
E2 Arbeitslose nach Altersgruppen und Geschlecht
E2.01a. Arbeitslosigkeit nach Altersgruppen Ende September, Insgesamt, Gesamtdeutschland (1992-2000)
E2.01b. Arbeitslosigkeit nach Altersgruppen Ende September, Männer, Gesamtdeutschland (1992-2000)
E2.01c. Arbeitslosigkeit nach Altersgruppen Ende September, Frauen, Gesamtdeutschland (1992-2000)
E2.02a. Arbeitslosigkeit nach Altersgruppen und Geschlecht Ende September, Früheres Bundesgebiet (1955-2000)
E2.02b. Arbeitslosigkeit nach Altersgruppen Ende September, Männer (1955-2000)
E2.02c. Arbeitslosigkeit nach Altersgruppen Ende September, Frauen (1955-2000)
E2.03a. Arbeitslosigkeit nach Altersgruppen Ende September, Insgesamt, Neue Bundesländer (1992-2000)
E2.03b. Arbeitslosigkeit nach Altersgruppen Ende September, Männer, Neue Bundesländer (1992-2000)
E2.03c. Arbeitslosigkeit nach Altersgruppen Ende September, Frauen, Neue Bundesländer (1992-2000)
E2.04a. Arbeitslosenquoten in Prozent nach Altersgruppen, insgesamt, Gesamtdeutschland, Früheres Bundesgebiet, Neue Bundesländer (1984-2000)
E2.04b. Arbeitslosenquoten in Prozent nach Altersgruppen, Männer, Gesamtdeutschland, Früheres Bundesgebiet, Neue Bundesländer (1984-2000)
E2.04c. Arbeitslosenquoten in Prozent nach Altersgruppen, Frauen, Gesamtdeutschland, Früheres Bundesgebiet, Neue Bundesländer (1984-2000)
E3 Arbeitslose und Offene Stellen nach Berufsabschnitten und Berufsgruppen
E3.01a. Arbeitslosenzahlen nach Berufsabschnitt und Berufsgruppe, Gesamtdeutschland (1991-2000)
E3.01b. Offene Stellen nach Berufsabschnitt und Berufsgruppe, Gesamtdeutschland (1991-2000)
E3.02a. Arbeitslosenzahlen nach Berufsabschnitt und Berufsgruppe, Früheres Bundesgebiet (1951-2000)
E3.02b. Offene Stellen nach Berufsabschnitt und Berufsgruppe, Früheres Bundesgebiet (1964-2000)
E3.03a. Arbeitslosenzahlen nach Berufsabschnitt und Berufsgruppe, Neue Bundesländer (1991-2000)
E3.03b. Offene Stellen nach Berufsabschnitt und Berufsgruppe, Neue Bundesländer (1991-2000)
E4 Arbeitslose und Arbeitslosenquoten nach Qualifikation
E4.01a. Arbeitslose in Tausend, nach Qualifikationsstufen und Geschlecht, Gesamtdeutschland (1991-2000)
E4.01b. Arbeitslosenquote in Prozent, nach Qualifikationsstufen und Geschlecht, Gesamtdeutschland (1991-2000)
E4.02a. Arbeitslose, nach Qualifikationsstufen und Geschlecht, Früheres Bundesgebiet (1975-2000)
E4.02b. Arbeitslosenquote in Prozent, nach Qualifikationsstufen und Geschlecht, Früheres Bundesgebiet (1975-2000)
E4.03a. Arbeitslose in Tausend, nach Qualifikationsstufen und Geschlecht, Neue Bundesländer (1991-2000)
E4.03b. Arbeitslosenquote in Prozent, nach Qualifikationsstufen und Geschlecht, Neue Bundesländer (1991-2000)
E4.04. Arbeitslose Hochschulabsolventen insgesamt, Gesamtdeutschland, Früheres Bundesgebiet, Neue Bundesländer (1975-2000)
E4.05. Arbeitslose Hochschulabsolventen mit Universitätsabschluss, Gesamtdeutschland, Früheres Bundesgebiet, Neue Bundesländer (1975-2000)
E4.06. Arbeitslose Hochschulabsolventen mit Fachhochschulabschluss, Gesamtdeutschland, Früheres Bundesgebiet, Neue Bundesländer (1975-2000)
E5 Tabellen zur Arbeitslosigkeit nach Bundesländern
E5.01. Arbeitslose in der Bundesrepublik Deutschland nach Ländern und Landesarbeitsamtsbezirken (1950-2000)
E5.02. Arbeitslosenquote in der Bundesrepublik Deutschland nach Ländern und Landesarbeitsamtsbezirken in Prozent (1950-2000)
E5.03. Weibliche Arbeitslose in der Bundesrepublik Deutschland nach Ländern und Landesarbeitsamtsbezirken (1950-2000)
E5.04. Ausländische Arbeitslose in der Bundesrepublik Deutschland nach Ländern und Landesarbeitsamtsbezirken (1963-2000)
E5.05. Offene Stellen in der Bundesrepublik Deutschland nach Ländern und Landesarbeitsamtsbezirken (1950-2000)
E5.06. Arbeitslosigkeit nach der durchschnittlichen Dauer (in Wochen) nach Ländern und Landesarbeitsamtsbezirken (1961-2000)
E6 Ergänzende Tabellen zu Dauer der Arbeitslosigkeit, Teilzeitbeschäftigung, Kurzarbeit
E6.01. Arbeitslose nach der bisherigen Dauer der Arbeitslosigkeit Ende September, Langzeitarbeitslosenquote, Gesamtdeutschland, Früheres Bundesgebiet, Neue Bundesländer (1966-2000)
E6.02. Durchschnittliche Dauer der Arbeitslosigkeit in Wochen, Gesamtdeutschland, Früheres Bundesgebiet, Neue Bundesländer (1950-2000)
E6.03. Vollzeit- und Teilzeitbeschäftigte, Teilzeitquoten nach Geschlecht, Gesamtdeutschland, Früheres Bundesgebiet, Neue Bundesländer (1960-1996)
E6.04. Arbeitslose und Kurzarbeiter, Gesamtdeutschland, Früheres Bundesgebiet (1946-2000)
Bearbeitungshinweise
Datum der Archivierung: August 2007
Jahr der Online-Publikation: 1903, 2002
Bearbeiter in GESIS: Jürgen Sensch / Berenike Oesterle / Christoph Besser
Version:Version 1.0.0
Zugangsklasse: A
Jahr der Online-Publikation: 1903, 2002
Bearbeiter in GESIS: Jürgen Sensch / Berenike Oesterle / Christoph Besser
Version:Version 1.0.0
Zugangsklasse: A
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