Hier können Sie Studien über eine thematische Zuordnung auswählen. Alle Studien wurden (genau) einem Thema zugeordnet.
- Arbeit
- Bauen
- Bevölkerung
- Bildung
- Einkommen
- Energie
- Geld
- Gesundheit
- Handel
- Hanse
- Industrie
- Innovation
- Konjunktur
- Kriminalität
- Kultur
- Landwirtschaft
- Migration
- Preise
- Sozialstaat
- Staatsfinanzen
- Städte
- Umwelt
- Unternehmen
- Verbrauch
- Verkehr
- Versicherungen
- VGR
- Wahlen
- Übergreifend
- SIMon: Social Indicators Monitor 1950-2013
- Demonstrationsbeispiele
Studien Zeitreihen |
ZA 8152 | Konjunktur | Ritschl, Albrecht, Deutschlands Krise und Konjunktur 1924-1934. Binnenkonjunktur, Auslandsverschuldung und Reparationsproblem zwischen Dawes - Plan und Transfersperre. |
318 Zeitreihen (1913 - 1939) 23 Tabellen |
Beschreibungsansicht schließen |
Bibliographische Angaben
Studiennummer: ZA 8152
Studientitel: Deutschlands Krise und Konjunktur 1924-1934. Binnenkonjunktur, Auslandsverschuldung und Reparationsproblem zwischen Dawes - Plan und Transfersperre.
Erhebungs- bzw. Untersuchungszeitraum: 1913 - 1939
Primärforscher: Ritschl, Albrecht
Veröffentlichung (gedruckte Veröffentlichung): Ritschl, A., 2002: Deutschlands Krise und Konjunktur 1924-1934. Berlin: Akademie Verlag.
Empfohlene Zitation (Datensatz):
Ritschl, Albrecht, (2002 [2004]) Deutschlands Krise und Konjunktur 1924-1934. Binnenkonjunktur, Auslandsverschuldung und Reparationsproblem zwischen Dawes - Plan und Transfersperre.
Daten entnommen aus:
GESIS Datenarchiv, Köln. histat.
Studiennummer 8152
Datenfile Version 1.0.0
Studientitel: Deutschlands Krise und Konjunktur 1924-1934. Binnenkonjunktur, Auslandsverschuldung und Reparationsproblem zwischen Dawes - Plan und Transfersperre.
Erhebungs- bzw. Untersuchungszeitraum: 1913 - 1939
Primärforscher: Ritschl, Albrecht
Veröffentlichung (gedruckte Veröffentlichung): Ritschl, A., 2002: Deutschlands Krise und Konjunktur 1924-1934. Berlin: Akademie Verlag.
Empfohlene Zitation (Datensatz):
Ritschl, Albrecht, (2002 [2004]) Deutschlands Krise und Konjunktur 1924-1934. Binnenkonjunktur, Auslandsverschuldung und Reparationsproblem zwischen Dawes - Plan und Transfersperre.
Daten entnommen aus:
GESIS Datenarchiv, Köln. histat.
Studiennummer 8152
Datenfile Version 1.0.0
Inhalt der Studie
Mehr
Studienbeschreibung:
Warum brach über Deutschland nach der viel versprechenden Stabilisierung der Mark 1923/24 und dem anschließenden Aufschwung eine Krise von ungekanntem Ausmaß herein, und welche Faktoren verbanden sich zu der Katastrophe? Diese und andere Fragen sollen erörtert werden in der Untersuchung der inneren und äußeren Sonderfaktoren der deutschen Konjunkturentwicklung seit 1924.
Die Studie knüpft an eine der bekanntesten Kontroversen in der deutschen Wirtschaftsgeschichte der letzten Jahrzehnte an. In der sogenannten Borchardt-Kontroverse stellte Knut Borchardt die traditionelle Interpretation für die Schwere der Weltwirtschaftskrise nach 1929 in Frage. Diese lautete, dass die Depression und zuletzt darauf folgend die Etablierung des NS – Regimes auf vermeidbare Fehler in der Wirtschaftspolitik der letzten Weimarer Regierungen, insbesondere die Deflationspolitik Brünings zurückzuführen sei. Dieser keynesianisch beeinflussten Deutung stellte Borchardt die angebotstheoretisch inspirierte Sichtweise entgegen, dass bereits vor der Weltwirtschaftskrise die deutsche Wirtschaft krank gewesen sei und dass die Deflations- und Budgetausgleichspolitik Brünings aus einer Zwangslage resultierte. Wenn dem aber so wäre, so ein zentraler Einwand gegen die Borchardtsche Interpretation, warum konnte nur ein Jahr nach Brünings Rücktritt eine dramatische Wende hin zu einer expansiven Geld- und Fiskalpolitik eingeleitet werden.
Es wird eine neue Deutung der Brüningschen Deflationspolitik vorgelegt, in der sich der Schwerpunkt der Kritik an der deutschen Konjunkturpolitik in die Phase des Dawes - Planes verlagert. Zugleich ergibt sich damit eine neue Interpretation der Borchardt-Thesen zur deutschen Konjunkturpolitik der letzten Jahre Weimars. Die ungebremste Auslandsverschuldung Deutschlands ab 1924 spielt hierbei eine Schlüsselrolle bei der Erklärung von Deutschlands Krise und Konjunktur zwischen dem Dawes - Plan und der Transfersperre.
Die Kernthese der Untersuchung lautet: „Die Verbindung zwischen den Reparationen und dem deutschen Konjunkturverlauf liegt in der fehlenden Anreizkompatibilität der verschiedenen Reparationsregimes. Kein Reparationsarrangement vor dem Young-Plan von 1929/30 gab der deutschen Seite einen Anreiz zu einem Nettotransfer von Ressourcen, Deutschland unterlief den Reparationstransfer im Dawes - Plan planmäßig durch massive Auslandsverschuldung. Die Vorbelastung der deutschen Zahlungsbilanz durch diese Auslandsverschuldung hat ursächlich zur Schwere der Krise Deutschlands beigetragen“ (Ritschl, A., 2002: Deutschlands Krise und Konjunktur 1924-1934. Berlin: Akademie Verlag, S. 17).
Ritschl sieht nicht die Reparationslast als solche für verhängnisvoll für die deutsche Entwicklung an. Er kommt zu dem Schluss, dass nicht die Reparationen selbst zu Deutschlands Krise und Konjunktur in der Zwischenkriegszeit beitrugen, „sondern der verhängnisvolle deutsche Versuch, die Reparationen mit immer neuen Manövern zu verweigern, zu unterlaufen und abzuschütteln, anstatt die gegebene Reparationslast möglichst gleichmäßig und langfristig abzutragen. Als diese Versuche ein Ende hatten und der Zahltag gekommen war, fiel Deutschland in die Grube, die es anderen gegraben hatte, selbst hinein“ (Ritschl, A., a.a.O., S. 240).
Die Datengrundlage ist in drei thematische Tabellengruppen eingeteilt:
A-Tabellen: Gewinnung von Ziffern zum Reichshaushalt und zum öffentlichen Sektor in seiner Gesamtheit.
B-Tabellen: Skizze einer volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung für 1925 – 1938 (das Sozialprodukt und seine Komponenten).
C-Tabellen: Vierteljährliche Interpolation anderer Zeitreihen, die in der Untersuchung Verwendung fanden (abhängige Beschäftigung, sonstige Zeitreihen).
Warum brach über Deutschland nach der viel versprechenden Stabilisierung der Mark 1923/24 und dem anschließenden Aufschwung eine Krise von ungekanntem Ausmaß herein, und welche Faktoren verbanden sich zu der Katastrophe? Diese und andere Fragen sollen erörtert werden in der Untersuchung der inneren und äußeren Sonderfaktoren der deutschen Konjunkturentwicklung seit 1924.
Die Studie knüpft an eine der bekanntesten Kontroversen in der deutschen Wirtschaftsgeschichte der letzten Jahrzehnte an. In der sogenannten Borchardt-Kontroverse stellte Knut Borchardt die traditionelle Interpretation für die Schwere der Weltwirtschaftskrise nach 1929 in Frage. Diese lautete, dass die Depression und zuletzt darauf folgend die Etablierung des NS – Regimes auf vermeidbare Fehler in der Wirtschaftspolitik der letzten Weimarer Regierungen, insbesondere die Deflationspolitik Brünings zurückzuführen sei. Dieser keynesianisch beeinflussten Deutung stellte Borchardt die angebotstheoretisch inspirierte Sichtweise entgegen, dass bereits vor der Weltwirtschaftskrise die deutsche Wirtschaft krank gewesen sei und dass die Deflations- und Budgetausgleichspolitik Brünings aus einer Zwangslage resultierte. Wenn dem aber so wäre, so ein zentraler Einwand gegen die Borchardtsche Interpretation, warum konnte nur ein Jahr nach Brünings Rücktritt eine dramatische Wende hin zu einer expansiven Geld- und Fiskalpolitik eingeleitet werden.
Es wird eine neue Deutung der Brüningschen Deflationspolitik vorgelegt, in der sich der Schwerpunkt der Kritik an der deutschen Konjunkturpolitik in die Phase des Dawes - Planes verlagert. Zugleich ergibt sich damit eine neue Interpretation der Borchardt-Thesen zur deutschen Konjunkturpolitik der letzten Jahre Weimars. Die ungebremste Auslandsverschuldung Deutschlands ab 1924 spielt hierbei eine Schlüsselrolle bei der Erklärung von Deutschlands Krise und Konjunktur zwischen dem Dawes - Plan und der Transfersperre.
Die Kernthese der Untersuchung lautet: „Die Verbindung zwischen den Reparationen und dem deutschen Konjunkturverlauf liegt in der fehlenden Anreizkompatibilität der verschiedenen Reparationsregimes. Kein Reparationsarrangement vor dem Young-Plan von 1929/30 gab der deutschen Seite einen Anreiz zu einem Nettotransfer von Ressourcen, Deutschland unterlief den Reparationstransfer im Dawes - Plan planmäßig durch massive Auslandsverschuldung. Die Vorbelastung der deutschen Zahlungsbilanz durch diese Auslandsverschuldung hat ursächlich zur Schwere der Krise Deutschlands beigetragen“ (Ritschl, A., 2002: Deutschlands Krise und Konjunktur 1924-1934. Berlin: Akademie Verlag, S. 17).
Ritschl sieht nicht die Reparationslast als solche für verhängnisvoll für die deutsche Entwicklung an. Er kommt zu dem Schluss, dass nicht die Reparationen selbst zu Deutschlands Krise und Konjunktur in der Zwischenkriegszeit beitrugen, „sondern der verhängnisvolle deutsche Versuch, die Reparationen mit immer neuen Manövern zu verweigern, zu unterlaufen und abzuschütteln, anstatt die gegebene Reparationslast möglichst gleichmäßig und langfristig abzutragen. Als diese Versuche ein Ende hatten und der Zahltag gekommen war, fiel Deutschland in die Grube, die es anderen gegraben hatte, selbst hinein“ (Ritschl, A., a.a.O., S. 240).
Die Datengrundlage ist in drei thematische Tabellengruppen eingeteilt:
A-Tabellen: Gewinnung von Ziffern zum Reichshaushalt und zum öffentlichen Sektor in seiner Gesamtheit.
B-Tabellen: Skizze einer volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung für 1925 – 1938 (das Sozialprodukt und seine Komponenten).
C-Tabellen: Vierteljährliche Interpolation anderer Zeitreihen, die in der Untersuchung Verwendung fanden (abhängige Beschäftigung, sonstige Zeitreihen).
Methodologie
Untersuchungsgebiet:
Deutschland in den Grenzen der Weimarer Republik; 1924 bis 1934.
Deutschland in den Grenzen der Weimarer Republik; 1924 bis 1934.
Mehr
Quellentypen:
Unveröffentlichte Archivbestände (Bundesarchiv Koblenz; Bundesarchiv Potsdam; Hauptarchiv der Deutschen Bundesbank, Frankfurt/M.; Archiv des Instituts für Zeitgeschichte IfZ, München).
Veröffentlichte Quellen (Akten der Reichskanzlei, AdR; Verhandlungen des Reichstages, 5. Wahlperiode, Bd. 448, 456; Foreign Relations of the United States, FRUS, Jg. 1931).
Amtliche und halbamtliche statistische Quellenwerke (Laufende statistische Berichterstattung, Einzelveröffentlichungen).
Sonstiges Schrifttum (ausgewählte wiss. Publikationen).
Unveröffentlichte Archivbestände (Bundesarchiv Koblenz; Bundesarchiv Potsdam; Hauptarchiv der Deutschen Bundesbank, Frankfurt/M.; Archiv des Instituts für Zeitgeschichte IfZ, München).
Veröffentlichte Quellen (Akten der Reichskanzlei, AdR; Verhandlungen des Reichstages, 5. Wahlperiode, Bd. 448, 456; Foreign Relations of the United States, FRUS, Jg. 1931).
Amtliche und halbamtliche statistische Quellenwerke (Laufende statistische Berichterstattung, Einzelveröffentlichungen).
Sonstiges Schrifttum (ausgewählte wiss. Publikationen).
Mehr
Verwendete Quellen (ausführliches Verzeichnis):
Amtliche und halbamtliche statistische Quellenwerke
(a) Laufende statistische Berichterstattung
(aa) Statistisches Reichsamt
Statistisches Jahrbuch für das deutsche Reich
43. Jg. 1924 – 59. Jg. 1941/42
Statistik des Deutschen Reiches
Bd. 475 (Finanzstatistik 1925-1932)
(ab) Institut für Konjunkturforschung/
Deutsches Institut für Wirtschaftforschung, Berlin
Vierteljahreshefte zur Konjunkturforschung Teil B, N.F.,/
Statistik des In- und Auslands, 10. Jg. 1935 - 14. Jg. 1939/40
Halbjahresberichte zur Wirtschaftslage 13. Jg. 1937/38; 14. Jg., 1939/40
(b) Einzelveröffentlichungen
(ba) Statistisches Reichsamt
"Das deutsche Volkseinkommen vor und nach dem Kriege", Einzelschriften zur Statistik des Deutschen Reichs 24 (1932)
(bb) Institut für Konjunkturforschung
Decken, H. vd. /R. Wagenführ (1935), "Entwicklung und Wandlung der Sachgüterproduktion", in: Vierteljahreshefte zur Konjunkturforschung, NF 11, 1936, Teil A, S. 145-163.
Keiser, G./B. Benning (1931): "Kapitalbildung und Investitionen in der deutschen Volkswirtschaft 1924 bis 1928", = Vierteljahreshefte zur Konjunkturforschung, Sonderheft 22.
Wagemann, E. (1935) (Hrsg.), Konjunkturstatistisches Handbuch 1936, bearbeitet im Institut für Konjunkturforschung, Hamburg:
Wagenführ, R. (1933) "Die Industriewirtschaft. Entwicklungstendenzen der deutschen und internationalen Industrieproduktion 1860 bis 1932", Vierteljahreshefte zur Konjunkturforschung, Sonderheft 31 (1933), 3-70.
(bc) Sonstige vor 1950
Benning, B. (1940), "Statistik der Sachkapitalbildung", in: F. Burgdörfer (Hrsg.): Die Statistik in Deutschland nach ihrem heutigen Stand, Ehrengabe für Friedrich Zahn, Bd. II, Berlin: Reimar & Hobbing, S. 753-760.
Länderrat des amerikanischen Besatzungsgebiets (1949), Statistisches Handbuch von Deutschland 1928-1944, München: Ehrenwirth.
Reichskreditgesellschaft (Hrsg.); Deutschlands wirtschaftliche Lage, 1935-1939
(bd) Statistisches Bundesamt
Raabe, K.H. (1954), "Die langfristige Entwicklung des Sozialprodukts im Bundesgebiet", in: Wirtschaft und Statistik, S. 63-66.
Publikationen
Erbe, R. (1958): Die nationalsozialistische Wirtschaftspolitik 1933-1939 im Lichte der modernen Theorie, Zürich: Polygraphischer Verlag.
Hoffmann, W.G. (1965): Das Wachstum der deutschen Wirtschaft seit der Mitte des 19. Jahrhunderts, Berlin: Springer
Hoffmann, W.G. und J.-H. Müller (1959): Das deutsche Volkseinkommen 1851-1957, Tübingen: Mohr.
Amtliche und halbamtliche statistische Quellenwerke
(a) Laufende statistische Berichterstattung
(aa) Statistisches Reichsamt
Statistisches Jahrbuch für das deutsche Reich
43. Jg. 1924 – 59. Jg. 1941/42
Statistik des Deutschen Reiches
Bd. 475 (Finanzstatistik 1925-1932)
(ab) Institut für Konjunkturforschung/
Deutsches Institut für Wirtschaftforschung, Berlin
Vierteljahreshefte zur Konjunkturforschung Teil B, N.F.,/
Statistik des In- und Auslands, 10. Jg. 1935 - 14. Jg. 1939/40
Halbjahresberichte zur Wirtschaftslage 13. Jg. 1937/38; 14. Jg., 1939/40
(b) Einzelveröffentlichungen
(ba) Statistisches Reichsamt
"Das deutsche Volkseinkommen vor und nach dem Kriege", Einzelschriften zur Statistik des Deutschen Reichs 24 (1932)
(bb) Institut für Konjunkturforschung
Decken, H. vd. /R. Wagenführ (1935), "Entwicklung und Wandlung der Sachgüterproduktion", in: Vierteljahreshefte zur Konjunkturforschung, NF 11, 1936, Teil A, S. 145-163.
Keiser, G./B. Benning (1931): "Kapitalbildung und Investitionen in der deutschen Volkswirtschaft 1924 bis 1928", = Vierteljahreshefte zur Konjunkturforschung, Sonderheft 22.
Wagemann, E. (1935) (Hrsg.), Konjunkturstatistisches Handbuch 1936, bearbeitet im Institut für Konjunkturforschung, Hamburg:
Wagenführ, R. (1933) "Die Industriewirtschaft. Entwicklungstendenzen der deutschen und internationalen Industrieproduktion 1860 bis 1932", Vierteljahreshefte zur Konjunkturforschung, Sonderheft 31 (1933), 3-70.
(bc) Sonstige vor 1950
Benning, B. (1940), "Statistik der Sachkapitalbildung", in: F. Burgdörfer (Hrsg.): Die Statistik in Deutschland nach ihrem heutigen Stand, Ehrengabe für Friedrich Zahn, Bd. II, Berlin: Reimar & Hobbing, S. 753-760.
Länderrat des amerikanischen Besatzungsgebiets (1949), Statistisches Handbuch von Deutschland 1928-1944, München: Ehrenwirth.
Reichskreditgesellschaft (Hrsg.); Deutschlands wirtschaftliche Lage, 1935-1939
(bd) Statistisches Bundesamt
Raabe, K.H. (1954), "Die langfristige Entwicklung des Sozialprodukts im Bundesgebiet", in: Wirtschaft und Statistik, S. 63-66.
Publikationen
Erbe, R. (1958): Die nationalsozialistische Wirtschaftspolitik 1933-1939 im Lichte der modernen Theorie, Zürich: Polygraphischer Verlag.
Hoffmann, W.G. (1965): Das Wachstum der deutschen Wirtschaft seit der Mitte des 19. Jahrhunderts, Berlin: Springer
Hoffmann, W.G. und J.-H. Müller (1959): Das deutsche Volkseinkommen 1851-1957, Tübingen: Mohr.
Mehr
Anmerkungen:
Anmerkungen zu den einzelnen Tabellen:
Tabelle A.1 stellt den Reichshaushalt auf kameralistischer Grundlage dar. Dabei wird von kameralistischen Ausgabenkonzept des Reinen Finanzbedarfs ausgegangen, der um Transaktionen mit anderen Gebietskörperschaften bereinigt ist. In der Buchungspraxis der Zwischenkriegszeit ist dieses Prinzip allerdings immer wieder durchbrochen worden, so dass gegenüber den Originalziffern zahlreiche Korrekturen notwendig wurden. Eine Besonderheit stellen in der Berichtsperiode zudem die Transaktionen zwischen ordentlichem und außerordentlichem Haushalt sowie eine ganze Reihe von Neben- und Schattenhaushalten, Sondervermögen, Tilgungsfonds usw. dar. In den hier konsultierten Quellenwerken werden diese Transaktionen bereits zum Teil korrigiert ausgewiesen, d.h. in die offiziellen Haushaltszahlen übernommen. Das gilt allerdings nicht allgemein, im besonderen nicht für die Schattenhaushalte der Arbeitsbeschaffung und Aufrüstung im Dritten Reich, die in Tabelle A.1 außer Ansatz bleiben und erst in Tabelle A.2 und nachfolgend einbezogen werden. Nach den Besonderheiten der Weimarer Finanzverfassung wurde ein Großteil der Steuereinnahmen vom Reich verwaltet und z.T. an die Länder überwiesen; diese Steuerüberweisungen sind von den Steuereingängen abzuziehen, um zu den Steuereinnahmen des Reichs zu gelangen. Wiederum wurde, insbesondere während des Dritten Reichs, dieses Prinzip an zahlreichen Stellen durchbrochen. Tabelle A.1 rechnet die Sonderüberweisungen und Kürzungen der Länderanteile aus den Originalziffern heraus, um zu einem zutreffenden Bild des tatsächlichen Finanzausgleichs zwischen Reich und Ländern zu gelangen. Verschleiernde Transaktionen vielfältiger Natur sind auf dem Vermögens- und Erwerbskonto anzutreffen, insbesondere Buchungen vom und zum sogenannten Betriebsmittelfonds, einer schwarzen Kasse aus den Einnahmen der Reichsmark-Münzprägung von 1924. Diese Transaktionen wurden vollständig herausgerechnet, soweit sie nicht echte Einnahmen oder Ausgaben während der Berichtsperiode darstellten. Nicht bereinigt wurden die Angaben dagegen um die Auflösungen von Sondervermögen während der NS-Zeit, bei denen es sich um echten Vermögensabbau gehandelt haben mag. Unproblematisch sind die Anleiheeinnahmen, wobei hier auf die kameralistische Unterscheidung zwischen budgetierten oder fundierten Anleihen „über dem Strich” und Kassenüberschüssen oder schwebenden Schulden „unter dem Strich” zu achten ist. Die Arbeitsbeschaffungs- und Rüstungswechsel der NS-Zeit stellen in diesem Sinne schwebende Schuld dar, erscheinen allerdings nicht im Budget, weil die zugehörigen Ausgaben dort nicht verbucht sind. Für die zwanziger Jahre führt das hier angewendete Verfahren zu denselben Ergebnissen wie die Berechnungen in den Jahresberichten des Reparationsagenten, die in Tabelle A.1. zu Vergleichszwecken angegeben sind. Ebenfalls wiedergegeben sind die Ergebnisse des offiziellen Rechnungsabschlusses, der in zwei Varianten den amtlichen Ziffern beigegeben wurde. Wie sich zeigt, sind die Unterschiede gegenüber dem tatsächlichen Kassendefizit oder -überschuß in einzelnen Jahren beträchtlich.
Tabelle A.2 unterrichtet über die fiskaljährliche Begebung von Arbeitsbeschaffungs- und Mefo-Wechseln. Gleichsam neben dem Haushalt her wurden seit dem Ende des Fiskaljahres 1932/33 Sonderwechsel ausgegeben, die zum Teil der Arbeitsbeschaffung, zum größeren Teil aber der Aufrüstung dienten. Die in Tabelle A.2 wiedergegebenen Daten (A.2.1-5,7) entstammen internen Aufstellungen über Ausgabe und Einlösung von Arbeitsbeschaffungs- und Rüstungswechseln. Wie sich im Vergleich mit Erbes (1958, S. 48) Schätzungen (A.2.6) zeigt, liegt die Nettoausgabe solcher Wechsel im besonderen 1934 ungleich höher als bislang vermutet. Das gilt auch dann, wenn man den zeitweiligen Rückkauf noch laufender Wechsel durch die Reichsbank auf Rechnung des Reichs (A.2.4) in die Rechnung mit einbezieht.. In (A.2.7) ist die Zunahme des Umlaufs an Mefo-Wechseln wiedergegeben. Diese Ziffern, gewonnen aus internen Unterlagen der Reichsbank, weichen z.T. von den aus den Akten des Reichsfinanzministeriums bekannten Ziffern ab. Da die Reichsbank über die von ihr verwaltete Mefo Herrin des Ausgabeverfahrens war, ist hier ihren Ziffern der Vorzug gegeben worden. Zuletzt errechnet sich in (A.2.8) die Nettozunahme des Umlaufs an Sonderwechseln zwischen 1932/33 und 1938/39.
Tabelle A.3 berechnet aus den Ziffern zur Bruttoneuverschuldung in Tabelle A.1 unter Absetzung der Tilgung die Nettoneuverschuldung des Reichs. Unter die Tilgung fallen die im Haushalt der Reichsschuldenverwaltung ausgewiesene Tilgung von Anleihen sowie die im Kriegslastenhaushalt verborgene, zum Teil von uns nach geschätzte Tilgung der Dawes- und Young-Anleihen. Innerhalb der ausgewiesenen Tilgung bilden bis weit in die dreißiger Jahre hinein die Markanleihen den weitaus größten Posten. Hierunter fällt im besonderen die Anleiheablösung, ein Losverfahren zur Bedienung und Tilgung eines Teils der 1925 wieder aufgewerteten Vorkriegsanleihen. Für die Jahre ab 1933 sind bei der Anleiheablösung Zins- und Tilgungsanteile nicht mehr getrennt ausgewiesen, so dass hier der Zinsanteil nach den Verhältnissen der Vorjahre geschätzt werden musste. Kumuliert stimmen unsere Ergebnisse zum Tilgungsanteil mit der Abnahme der Anleiheablösungsschuld im Reichsschuldenausweis weitgehend überein. Die so errechnete haushaltsmäßige Nettokreditaufnahme (A.3.5) weicht deutlich von der Veränderung der ausgewiesenen Reichsschuld (A.3.6) ab. Während der zwanziger Jahre ist dies hauptsächlich durch die Aufwertung von Altschulden bedingt, wodurch sich die Reichsschuld erhöhte, ohne dass dem eine Kreditaufnahme gegenüberstand. Dieser Effekt ist in den Ziffern des Reichsschuldenausweises nur zum Teil ausgeschaltet. In den dreißiger Jahren ergeben sich Unterschiede durch die Währungsabwertungen des Auslandes und damit den RM-Wertverfall der auf ausländische Währung lautenden Schulden. Zudem ist im Schuldenausweis die sogenannte Arbeitsschatzanweisung von 1933 enthalten, ein Deckungspapier für die außerhalb des Etats laufenden Arbeitsbeschaffungswechsel, dessen Begebung und Tilgung im Reichsschuldenausweis, jedoch nicht im Haushalt der Reichsschuldenverwaltung aufscheint. Diese Merkwürdigkeit liegt darin begründet, dass haushaltsmäßig die Ausgaben für Arbeitsbeschaffungswechsel erst bei deren Tilgung gebucht wurden, dann allerdings im Sachhaushalt (besonders des Reichsarbeitsministeriums), nicht aber im Schuldendienst. Zur haushaltsmäßig erfaßten Nettoneuverschuldung kann demnach die Nettobegebung von Sonderwechseln direkt addiert werden, um die tatsächliche Nettoneuverschuldung (A.3.7) zu erfassen. Kumuliert liegt die haushaltsmäßige Nettoneuverschuldung ab 1933 um 780 Mio. RM unter dem von der Reichsstatistik ausgewiesenen Anstieg des Schuldenstandes im selben Zeitraum; rechnet man die kumulierte Begebung von Sonderwechseln ohne Mefo-Wechsel (d.h. 12680 Mio. ./. 11933 Mio. RM) hinzu, so gleicht sich diese Differenz bis auf 33 Mio. RM aus, die als Ungenauigkeit unserer ergänzenden Schätzungen stehenbleiben. Gegenüber den Schätzungen Erbes in (A.3.8) ergibt sich eine kumulierte Abweichung von gut +1,5 Mrd. RM. Diese Abweichung ist jedoch nicht durch unser Verfahren bedingt, ebensowenig etwa durch Fehler im Verfahren Erbes, sondern allein durch Diskrepanzen zwischen dem Reichsschuldenausweis für 1938/39 in der von Erbe verwendeten, veröffentlichten Quelle (Wirtschaft und Statistik, 1939) und dem (A.3.6) zugrundeliegenden Ausweis des Statistischen Jahrbuchs für das Deutsche Reich 1941/42. Erbes Konzept, die Begebung von Arbeitsbeschaffungswechseln indirekt durch die Umlaufsstatistik der zu ihrer Deckung verwendeten Papiere zu beschreiben, erweist sich somit im Grundsatz als richtig, leidet allerdings in der praktischen Anwendung unter der Unzuverlässigkeit des Reichsschuldenausweises – wie auch unter dem Umstand, daß im Zeitprofil die Bereitstellung und Tilgung der im Reichsschuldenausweis erscheinenden Deckungspapiere und der zugrundeliegende Umlauf an Arbeitsbeschaffungswechseln nicht voll übereinstimmen.
Tabelle A.4 berechnet die Zinsen auf die Reichsverschuldung. Zwar weisen die veröffentlichten Haushaltsrechnungen des Reiches den Zinsanteil im Schuldendienst im allgemeinen nicht aus, wohl aber die während der Weltwirtschaftskrise entstandenen Vergleichsübersichten sowie nach 1933 - allerdings nicht für die Anleiheablösung - die unveröffentlichten Haushaltsrechnungen. Zu ergänzen sind diese Angaben um die Verzinsung der Dawes- und Young-Anleihen, die z.T. anhand der Abweichungen zwischen im Kriegslastenhaushalt ausgewiesenem Schuldendienst und der Bestandsstatistik im Reichsschuldenausweis geschätzt werden mußten. Ab 1936 wird mit der Auflösung des Kriegslastenhaushalts der Schuldendienst für beide Anleihen im Haushalt der Reichsschuldenverwaltung geführt. Ab 1937 gilt dies auch für die Verzinsung der Mefo-Wechsel, die zuvor durch Ausgabe weiterer Papiere gedeckt worden war. Die Verzinsung der Arbeitsbeschaffungsschuld ist nicht im Haushalt der Reichsschuldenverwaltung enthalten, sondern als Sachausgabe im Haushalt des Reichsarbeitsministeriums verbucht und dort nicht getrennt ausgewiesen. Zur Erfassung der Größenordnungen wurde sie mit Hilfe des vierteljährlichen Umlaufs an Sonderwechseln (nach Abzug der Mefo-Wechsel) interpoliert und in Tabelle A.4 eingesetzt.
Tabelle A.5 bezieht sich auf die Angaben von Tabellen 2-.4 und rechnet mit ihrer Hilfe den kameralistischen Finanzbedarf und seine Deckung zum modernen Konzept der Sachausgaben und Transfers um. Dazu müssen einerseits die Ausgaben der Schattenhaushalte im Dritten Reich zu den Haushaltsangaben hinzuaddiert werden. Andererseits enthält das Konzept des Finanzbedarfs die Tilgungen auf die Reichsschuld. Bereinigung auch um diesen Posten ergibt die Sachausgaben und Transfers des Reichshaushalts im Sinn der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung. Nach Saldierung mit den Steuer- und sonstigen Einnahmen des Reichs verbleibt als Saldo die Nettoneuverschuldung (sie würde sich analytisch auch aus der Summe aus Anleiheaufnahme und Kassendefizit in Tabelle A.1, dem Zuwachs der Sonderwechsel in Tabelle A. 2 und nach Abzug der Tilgung in Tabelle A.3 ergeben).
Tabelle A.6 berechnet und schätzt die vierteljährlichen Einnahmen und Ausgaben des Reichs zunächst nach kameralistischer Rechnungsweise. Diese vierteljährliche Interpolation ist erforderlich, um vom Fiskaljahr (April-März) zu Kalenderjahren überzugehen. Zur Interpolation kann für die Weimarer Zeit der vierteljährliche Kassenausweis verwendet werden. Allerdings stimmen Kassenausweis, Rechnungsabschluß und die später veröffentlichten Vergleichsübersichten nur unvollständig miteinander überein. Insbesondere entstehen Differenzen bei der Ansetzung der Steuerüberweisungen an die Länder sowie bei Überschüssen der Erwerbs- und Vermögenseinnahmen, die im Kassenausweis brutto gebucht, im Jahresausweis dagegen mit Zuschüssen verrechnet sind. Mangels besserer Informationen werden die Differenzen gleichmäßig auf die Vierteljahre verteilt. Weitgehende Übereinstimmung zwischen Kassenausweis und den fiskaljährlichen Vergleichsnachweisungen herrscht dagegen für Anleiheeinnahmen und Kassendefizite; hier treten allenfalls Rundungsungenauigkeiten sowie kleinere Abgrenzungsposten als Differenzen auf. Insgesamt ergeben sich Zeitreihen für Einnahmen und ihre Komponenten sowie für den Reinen Finanzbedarf als kameralistisches Ausgabenkonzept, die kumuliert mit den Fiskaljahresziffern übereinstimmen und eine brauchbare Grundlage zur Umrechnung des Haushalts auf Kalenderjahre darstellen. Nicht enthalten in Tabelle A.6 ist die Begebung von Sonderwechseln, vgl. dazu Tabelle A.7. Für die zweite Hälfte der dreißiger Jahre ist die Schätzgrundlage weniger befriedigend. Bis 1934/35 können aus den Vierteljahresausweisungen die Zeitreihen auf methodisch einheitlicher Grundlage fortgeführt werden. Für die Jahre danach liegen Vierteljahresdaten allein zu Steuereingängen und -überweisungen sowie zur Einlösung von Steuergutscheinen vor. Von den Jahressummen weichen sie durch Änderungen im Finanzausgleich und Zuweisungen zu einem Sonderfonds für Ehestandsdarlehen ab, die wir von den vierteljährlichen effektiven Steuereinnahmen absetzen. Die ausgewiesenen Vierteljahresdaten für Anleiheeinnahmen und Kasse sind behelfsweise anhand des Reichsschuldenausweises fortgeschrieben, ein Verfahren, das insbesondere bei den Kassendefiziten zu einer unplausibel hohen Volatilität führt und deshalb dort für das Fiskaljahr 1938/39 ganz aufgegeben wird. Die kalenderjährlich aufsummierten Ergebnisse von Tabelle A.6 stellen das Gegenstück zu Tabelle A. 1 dar. Zusätzlich ist hier das Jahr 1924 mit dargestellt. Ausgewiesen ist das kameralistische Haushaltsergebnis nach Kalenderjahren, aufgeschlüsselt von der Einnahmeseite her. Wie bereits bemerkt, sind die Ergebnisse dieser Aufsummierung nicht ganz frei von Interpolationen, da die Quartalsstatistik des Kassenausweises und die Ergebnisse der fiskaljährlichen Haushaltsrechnung methodisch voneinander abweichen. Allerdings sind in den meisten Jahren die Schätzunsicherheiten im Vergleich zu den Größenordnungen insgesamt recht gering. Wegen des Fehlens detaillierter vierteljährlicher Haushaltszahlen sind allerdings die kalenderjährlichen Ergebnisse ab 1935/36 von geringerer Qualität als zuvor.
Tabelle A.7 beschreibt die vierteljährliche Begebung von Sonderwechseln zwischen 1932 und 1938/39. Die hier vorgenommenen Berechnungen sind zugleich Grundlage von Tabelle A.2. Berichtsgrundlage sind neben den Einzelreihen zu Begebung und Umlauf von Mefo- und Arbeitsbeschaffungswechseln die Gesamtausweisungen zu den Verbindlichkeiten des Reichs außerhalb des Reichsschuldenausweises (A.7.7-8). Diese Angaben werden von uns kombiniert zu (A.7.9). Diese so berechnete Umlaufsstatistik ist nicht frei von Schätzelementen; im besonderen mußten in (A.7.9) die Angaben für 1937 anhand der Daten zu den wichtigsten Einzelkomponenten geschätzt werden. Von den hieraus entstehenden Schätzunsicherheiten ist allerdings weder die Gesamtsumme noch die kalenderjährliche Zunahme in den anderen Jahren betroffen, so daß die Hauptaussagen zur kalenderjährlichen Zunahme des Wechselumlaufs in (A.7.10) von Schätzelementen frei bleiben. Hiervon abzusetzen ist der Bestand vorzeitig zurückgekaufter Wechsel auf Rechnung und in Händen des Reichs (A.7.11). Es ergibt sich der Nettoumlauf an Sonderwechseln in (A.7.12) und daraus die kalender- und fiskaljährliche Zunahme des Umlaufs in (A.7.13).
Tabelle A. 8 ergänzt die vierteljährliche Haushaltsstatistik durch Schätzungen der vierteljährlichen Zins- und Tilgungsraten auf die Reichsschuld. Die vierteljährlichen Kassenausweise zum Reichshaushalt geben lediglich den Schuldendienst als Summe von Tilgung und Verzin sung an, allerdings ohne die Zinsen auf die schwebende Schuld und auf die Reparationsanleihen. Anders als in den vorigen Tabellen handelt es sich daher bei den Reihen in Tabelle A.8 durchwegs um eigene Schätzungen, die einen plausiblen Verlauf markieren können, mehr aber nicht. In der fiskaljährlichen Summe stimmen diese Schätzungen mit den Angaben der voranstehenden Tabellen überein.
Tabelle A.9 stellt auf Grundlage der voranstehenden Tabellen die kalenderjährliche Entwicklung des Reichshaushaltes dar und rechnet die Reichsausgaben mit Hilfe der Daten zur Tilgung der Reichsschuld vom kameralistischen Konzept des Reinen Finanzbedarfs auf das heutige Konzept der Sachausgaben und Transfers um. Saldierung mit der Einnahmeseite ergibt den Finanzierungssaldo des Reichs, die Nettoneuverschuldung nach Kalenderjahren. Tabelle A.9 stellt insofern das kalenderjährliche Gegenstück zu Tabelle A.5 dar, wobei allerdings in die Umrechnung von Fiskal- auf Kalenderjahr die oben beschriebenen Schätzelemente eingehen.
Tabelle A.10 stellt die Länder- und Gemeindefinanzen in rechnungsjährlicher Abgrenzung dar und rechnet die kameralistische Darstellungsweise in Angaben zur Nettoneuverschuldung sowie Sachausgaben und Transfers um. Die hierfür erforderlichen Daten lassen sich aus verstreuten, allerdings miteinander übereinstimmenden Angaben der Reichsstatistik entnehmen; für die NS-Zeit entstammen die Daten dem nach Kriegsende herausgebrachten Statistischen Handbuch von Deutschland (1949).
Tabelle A.11 aggregiert die fiskaljährlichen Ziffern der voranstehenden Tabellen zu Reichs-, Länder- und Gemeindefinanzen und berechnet die Gesamtausgaben der Gebietskörperschaften im Deutschen Reich. Diese Aggregation kann problemlos durchgeführt werden, da das kameralistische Ausgabenkonzept des reinen Finanzbedarfs bereits um Transaktionen mit anderen Gebietskörperschaften bereinigt ist. Die in Tabelle A.12 enthaltenen Daten kommen bis auf geringfügige Ausnahmen im Bereich der Schuldentilgung des Reichs sowie bis auf die in Tabelle A.7 beschriebenen Ungenauigkeiten in der Erfassung der Schattenhaushalte des Dritten Reichs ohne Schätzelemente aus und können sämtlich der allerdings verstreuten Reichsstatistik und ihrer Fortsetzung im Statistischen Handbuch von Deutschland (1949) entnommen werden.
Tabelle A.12 rechnet diese Daten kalenderjährlich um und addiert hierzu die kalenderjährlichen Angaben der Reichsstatistik für die Arbeitslosen- und Sozialversicherung. Die vielfältigen Transaktionen insbesondere zwischen der Reichsanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung und dem Reichshaushalt sowie den Nebenhaushalten, insbesondere der Arbeitsbeschaffung im Dritten Reich, lassen sich nur mühsam entwirren. Ab 1933 wurde die Arbeitslosenversicherung in dem Maß, wie die Arbeitslosigkeit abnahm und Überschüsse anwuchsen, zur Finanzierung von vielfältigen Wohlfahrtsmaßnahmen und Arbeitsbeschaffungsvorhaben, etwa dem Autobahnbau, eingesetzt, aber auch zur Finanzierung von NS-Formationen, etwa über SA-Freizeitlager. Zahlreiche dieser Zahlungen und Ablieferungen sind in der Statistik der Arbeitslosenversicherung im einzelnen dokumentiert. Inwieweit die Ablieferungen an das Reich im Reichshaushalt als Einnahmen verbucht wurden, ließ sich nicht feststellen. Tabelle A.12 geht von der Annahme aus, daß alle Entnahmen aus der Arbeitslosenversicherung zu Zahlungen am Reichshaushalt vorbei verwendet wurden und insofern keine Doppelbuchungen darstellen. Soweit dies unzutreffend ist, werden in demselben Maß die Ausgaben des öffentlichen Sektors insgesamt sowie das Defizit überschätzt. Zu den Länder- und Gemeindehaushalten fehlen vierteljährliche Angaben weitgehend. Daher müssen die entsprechenden Ziffern interpoliert und zu den geschätzten kalenderjährlichen Ziffern von Tabelle A.7 hinzuaddiert werden. Die aggregierten Angaben in Tabelle A.13 bilden die Grundlage für die Einbeziehung des öffentlichen Sektors in die Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung des nachfolgenden Anhangs B
Tabelle B.1 gilt einer Korrektur der amtlichen Volkseinkommensstatistik, die von einem heute nicht mehr gebräuchlichen Konzept ausgeht. Bereits Hoffmann und Müller (1959) haben eine ähnliche, nach der Abgrenzungssystematik modernisierte Volkseinkommensrechnung auf Grundlage der Volkseinkommensstatistik des Reichsamts erstellt. Hierbei wird der heutige, gegenüber dem zeitgenössisch verwendeten Konzept engere Volkseinkommensbegriff des Standardsystems SNA angewendet, demzufolge laufende staatliche Sachausgaben im Prinzip der Konsumsphäre zuzuschlagen sind; daher ist von den amtlichen Ziffern ein Korrekturposten “produktiv” verwendeter Steuern sowie die Zinsenlast auf die öffentliche Schuld abzuziehen (zu den Definitionen und Abgrenzungen der amtlichen Statistik vgl. Statistisches Reichsamt, 1932). Dieser Korrektur durch Hoffmann und Müller wird auch in Tabelle B.1 gefolgt. Allerdings haben Hoffmann und Müller, denen die Reichsfinanzstatistik nicht vollständig zugänglich war, die Zinsenlast auf die Staatsverschuldung erheblich überschätzt. Diese Überschätzung wird hier bereinigt, so daß sich etwas höhere Ziffern für das Volkseinkommen ergeben. Eine zweite Abweichung zu Hoffmann und Müller ergibt sich aus den Arbeitgeberbeiträgen zur Sozialversicherung, die zu den steuerlich maßgebenden Bruttoeinkommen der Arbeitnehmer hinzugerechnet werden müssen, um zum gesamtwirtschaftlich relevanten Arbeitseinkommensbegriff zu gelangen. Hoffmann und Müller entnehmen ihre Schätzungen der Arbeitgeberbeiträge der Beitragsstatistik zur Sozialversicherung; hierin sind allerdings die Beiträge zur Arbeitslosenversicherung nicht enthalten. Deren anteilige Einbeziehung führt zurück zu den Angaben der amtlichen Volkseinkommensrechnung über die Arbeitgeberbeiträge zur Sozialversicherung, so daß sich erneut eine leichte Korrektur der Hoffmann/Müllerschen Volkseinkommensschätzung nach oben ergibt.
Tabelle B.2 rechnet diese korrigierten Ziffern in das keynesianische Konzept des verfügbaren Einkommens um. Die hierzu erforderlichen Ziffern zu den öffentlichen Übertragungen können direkt der amtlichen Volkseinkommensrechnung entnommen werden; die Ziffern zu den direkten Steuern stammen aus den kalenderjährlichen Schätzungen des Steueraufkommens in Anhang A.
Tabelle B.3 berechnet die gesamtwirtschaftlichen Investitionen. Bis 1934 beruhen diese Angaben auf den amtlichen Ziffern. Ab 1935 enthält die amtliche Investitionsstatistik nurmehr Teilergebnisse, so für die Industrie und das Verkehrswesen. Allerdings wird die Investitionsstatistik in den Veröffentlichungen der halbamtlichen Reichskreditgesellschaft fortgesetzt. Es ist in der Literatur verschiedentlich argumentiert worden, daß diese Daten sich zu einer vollständigen Investitionsstatistik zusammenfügen lassen, so bei Ehrlicher (1956) sowie besonders Gehrig (1961). Ohne Bezug auf diese Arbeiten folgt auch Hoffmann (1965) jenen Ziffern, allerdings nicht durchgängig für den öffentlichen Sektor. In Tabelle B.3 wird für die NS-Zeit wie bei Gehrig (1961) die Statistik der Reichskreditgesellschaft zugrundegelegt, die eine in der Tat zuverlässige Zeitreihe darzustellen scheint (Ritschl, 1992a).
Tabelle B.4 gibt die Zahlungsbilanzstatistik wieder. Bis 1935 lassen sich die Angaben direkt der amtlichen Statistik entnehmen, für die späteren Jahre ist sie aus der archivalisch erhalten gebliebenen, ab 1936 geheimgehaltenen Zahlungsbilanzstatistik des Statistischen Reichsamts ergänzt (Ritschl, 1991). Für 1936 und 1937 liegen aus diesem internen Material lediglich die Salden vor. Hieraus läßt sich der Außenbeitrag direkt errechnen. Die Höhe von Export und Import nach dem Konzept der Zahlungsbilanz wurden von uns für diese Jahre nach der Außenhandelsstatistik und Schätzungen in internen Arbeitsunterlagen der Reichsbank geschätzt.
Tabelle B.5 fügt die Ergebnisse zu einem Gesamtbild zusammen. Aus Tabelle B.1 wird die korrigierte Schätzung des Volkseinkommens übernommen und mit Hilfe von Schätzungen der Ersatzinvestitionen, des Aufkommens indirekter Steuern sowie von Hoffmanns Schätzung der Subventionen zum Bruttosozialprodukt umgerechnet. Davon abzusetzen sind die Ausgaben des Staates einschließlich der staatlichen Bauinvestitionen, die Unternehmensinvestitionen, die Lagerbewegung sowie der Außenbeitrag. Als Residuum ergibt sich eine Zeitreihe des privaten Konsums. Diese Ziffern liegen für die Weimarer Republik fast durchgängig leicht über denjenigen Hoffmanns, für die NS-Zeit ebenso konsistent darunter (dazu im einzelnen Ritschl, 1998a).
Tabelle B.6 gilt einer Preisbereinigung für die Investitionen. Für die Ausrüstungsinvestitionen wird der Preisindex für gewerbliche Betriebseinrichtungen des Instituts für Konjunkturforschung verwendet. Zur Gewinnung eines Deflators für die Bauinvestitionen bilden wir das arithmetische Mittel aus dem amtlichen Baukostenindex sowie Hoffmanns (1965) Index der Preise für den Tiefbau.
Tabelle B.7 berechnet einen Außenbeitrag in konstanten Preisen nach den impliziten Deflatoren, wie sie sich aus den Angaben über Einheitswerte in konstanten Preisen in der Außenhandelsstatistik ergeben. Es sei darauf verwiesen, dass diese Deflatoren teilweise deutlich von den Preisindizes für die Zahlungsbilanz bei Hoffmann (1965) abweichen, die im Unterschied zu den hier verwendeten Deflatoren Laspeyres-Indizes darstellen und somit die Änderungen der Außenhandelsstrukturen nicht berücksichtigen.
Tabelle B.8 enthält deflationierte Zeitreihen zum öffentlichen und privaten Konsum. Der Deflator für den öffentlichen Konsum ist bei Hoffmann (1965) entnommen, er besteht aus anteiligen Löhnen sowie den für laufende öffentliche Sachausgaben relevanten Preisindizes. Der private Konsum wird mit dem amtlichen Preisindex der Lebenshaltung deflationiert. Die hier errechnete Zeitreihe stimmt gut mit den Angaben der amtlichen Produktionsstatistik von Konsumgütern überein.
Tabelle B.9 setzt die Ergebnisse zusammen und berechnet das Bruttosozialprodukt in Preisen von 1913. Absetzung einer Schätzung des Ersatzinvestitionsbedarfs in konstanten Preisen führt zum Nettosozialprodukt zu Marktpreisen, das sich direkt mit den Ergebnissen Hoffmanns vergleichen läßt. Die so erhaltenen Ziffern liegen bis 1930 nur unwesentlich von den Ergebnissen Hoffmanns entfernt, sind danach jedoch ganz erheblich niedriger, bedingt hauptsächlich durch Abweichungen in der Schätzung des privaten Konsums, durch die unterschiedliche Deflationierung der Zahlungsbilanz sowie durch die augenscheinlichen Überschätzung des öffentlichen Konsums durch Hoffmann (1965). Wie schon in den Daten in laufenden Preisen in Tabelle B.5 erreicht die Zeitreihe des privaten Konsums ihr Minimum erst 1933. Nachdem diese Zeitreihe dort als Residuum geschätzt worden war, nimmt sie die Schätzfehler auch der anderen Zeitreihen auf. Ob sich dieses Ergebnis dennoch als robust erweist, muss späterer Forschung überlassen bleiben.
Anmerkungen zu den einzelnen Zeitreihen:
Tabellen A: Ziffern zum Reichshaushalt und zum öffentlichen Sektor in seiner Gesamtheit
(A.1.1) Reiner Finanzbedarf: Ausgaben aller Art ohne Steuerüberweisungen usw. an Länder und Gemeinden. Ab 1932: Ohne Arbeitsbeschaffungs- und Rüstungswechsel. Bis 1931/32: Statist. Jahrbuch für das Deutsche Reich 1934, S. 434, Sp. 3. 1930/31, 1931/32, 1932/33, 1933/34: einschl. 465, 420, 420, 100 Mio. RM zur außerordentlichen Tilgung der schwebenden Schuld. 1932/33: Statist. Jahrbuch für das Deutsche Reich 1934, S. 417. 1933/34: ebda. S. 426, Ausgaben abzüglich 186,4 Mio. RM als Ausgaben nachgewiesener Finanzzuweisung an die Länder sowie von 3,4 Mio. RM Überschuss des außerordentlichen Haushalts, der im ordentlichen Haushalt als Einnahme gebucht ist. Ab 1934/35: IfZ (Institut für Zeitgeschichte, München) Da 03.03 (Haushaltsrechnungen des Deutschen Reichs 1934-1938), nach Abzug des Postens „weitere Steuerüberweisungen an die Länder” von den Ausgaben.
(A.1.2) Nach Steuerüberweisungen verbleibende Nettoeinnahmen aus Reichssteuern, Zöllen sowie Sondersteuern auf die Reichsbahn zur Reparationsaufbringung. Bis 1928/29: Statist. Jahrbuch für das Deutsche Reich 1931, S. 446. Bis 1932/33: Statist. Jahrbuch für das Deutsche Reich 1934, S. 424. 1932/33: ebda. 1933/34: Nach dem Rechnungsergebnis, Statist. Jahrbuch für das Deutsche Reich 1934, S. 426, korrigiert um 186,4 Mio. RM Steuerüberweisungen, die bei den Ausgaben ausgewiesen sind, sowie von 3,7 Mio. RM Überschuss des außerordentlichen Haushalts, der in den Steuereinnahmen enthalten ist. Übereinstimmend: BA R 2 (Reichsfinanzministerium) Anhang/51. Ab 1934/35: Haushaltsrechnungen des Deutschen Reichs, IfZ Da. 03.03. Steuereinnahmen jeweils nach Abzug der Posten „Zuführung zum Sondervermögen Ehestandsdarlehen”, „Eingelöste Steuergutscheine”, „Weitere Steuerüberweisungen an die Länder”, sowie nach Addition der Reparationsbeiträge der Reichsbahn. 1938 inkl. „Judenvermögensabgabe” (498,5 Mio. RM).
(A.1.3) Bis 1928/29: Statist. Jahrbuch für das Deutsche Reich 1931, S. 447. Ohne Erträge aus dem Betriebsmittelfonds. Bis 1932/33: Statist. Jahrbuch für das Deutsche Reich 1934, S. 425. 1933/34: Statist. Jahrbuch für das Deutsche Reich 1934, S. 426. Alle Ziffern einschließlich Anteil am Reichsbankgewinn (ca. 5,5 Mio. RM jährlich). 1933/34: Statist. Jahrbuch für das Deutsche Reich 1934. Ab 1935: IfZ DA. 03.03 (Auflösung von Sondervermögen sowie Erträge von Reichspost und Reichsdruckerei, Reichsbankgewinn).
(A.1.4) Vgl. (A.1.1). 1930/31 einschl. 21,2 Mio. RM aus Auflösung des Reservefonds beim Kommissar für die verpfändeten Einnahmen, ausgewiesen unter den Sondereinnahmen des außerordentlichen Haushalts zur Deckung der schwebenden Schuld, vgl. Statist. Jahrbuch für das Deutsche Reich 1934, S. 422, Fn. 5, S. 417, Fn. 3. Vgl. auch Statist. Jahrbuch für das Deutsche Reich 1932, S. 448, Fn. 7.
(A.1.5) Vgl. (A.1.1). Nettoeinnahmen nach Abzug der Kosten für die Münzprägung. Für 1927/28 und 1928/29 ohne Entnahmen aus dem Betriebsmittelfonds.
(A.1.6) = (A.1.1) + (A.1.2) + (A.1.3) + (A.1.4) + (A.1.5).
(A.1.7) Quelle: vgl. (A.1.1). 1925/26: 2. Tranche Dawes-Anleihe. 1926/27: 1. Tranche Anleihe von 1927 („Reinhard-Anleihe”). 1927/28: 2. Tranche Anleihe von 1927. 1928/29: 7%-Schatzanweisungen und Schuldscheindarlehen von 1928. 1929/30: Hilferding-Anleihe und 7%-Schatzanweisung von 1929. 1930/31: Beim Reich verbleibender Anteil der Young-Anleihe. Ab 1932: Ohne Arbeitsbeschaffungs- und Rüstungswechsel. 1935 und 1936: Einschl. Einnahmen aus Schatzanweisungen.
(A.1.8) Veränderung der kurzfristigen Forderungen, Überschuß (+), Defizit (-). (A.1.8) = (A.1.1) -(A.1.2-6). Vgl. weitgehend übereinstimmend Wirtschaft und Statistik (1930, S. 632 f.). Ab 1934/35 (mit veröffentlichten Angaben ab 1932/33 übereinstimmend) BA R2 Anhang/51, R2/21781. Ohne Arbeitsbeschaffungs- und Rüstungswechsel.
(A.1.9) Eigene Berechnung nach dem Abschlußbericht des Reparationsagenten (Gilbert, 1930, S. 286). Gilbert selbst berechnet als Grundbilanz das Defizit zwischen laufenden Ausgaben und Einnahmen aus Steuern usw. Addition der Anleiheerlöse (A.1.7) zu Gilberts Ziffern ergibt (A.1.9), übereinstimmend mit unseren eigenen Berechnungen in (A.1.8).
(A.1.10) Ausweis der “Mehrausgaben (+) / Mehreinnahmen (-)”, berichtigt nach Statist. Jahrbuch für das Deutsche Reich 1931, S. 439; 1934, S. 417. Ab 1934/35: BA R2 Anhang/51. Abweichungen gegenüber (A.1.8) sind durch Elimination von Einnahmen aus bzw. Zuführungen zu Schattenhaushalten (Betriebsmittelfonds, Tilgungsfonds, etc.) in (A.1.7) bedingt.
(A.1.11) Ausgewiesener Überschuss (+) / Fehlbetrag (-) der Haushaltsrechnung nach: Statist. Jahrbuch für das Deutsche Reich 1931, S. 439.
(A.1.12) Ausgewiesener Überschuss (+) / Fehlbetrag (-) der Haushaltsrechnung. Bis 1932/33 nach: Statist. Jahrbuch für das Deutsche Reich 1934, S. 417. 1933/34: nach dem Kassenausweis, ebda. S. 426. Ab 1934/35: BA R 2 Anhang/51.
(A.2.3) Vgl. Tabelle A.7 unten. Errechnet aus dem geschätzten Gesamtumlauf von Wechseln (A.7.9) abzüglich Mefowechseln (A.7.1).
(A.2.2) BA R2/18660, R2/18701. Vgl. Tabelle A.7 unten, Reihe (A.2.2).
(A.2.3) 1934: Schätzung nach BA R2/23770 sowie BA 25.01(Reichsbank)/3368, Bl. 370. Ab 1935: BA R2/3846.
(A.2.4) BA 25.01/6641, Bl. 22; BA R2/3846, Bl. 26. Ab 1935/36: BA R 2/3846, Bl. 22.
(A.2.5) = (A.2.1) + (A.2.4).
(A.2.6) Erbe (1958, S. 48).
(A.2.7) Eigene Berechnungen nach BA 25.01/6516, Bl. 132; 6638, Bl.181; 6641, Bl. 15, Bl. 20, Bl. 22. Vgl. auch unten, Tabelle A.7, Reihe (A.7.1).
(A.2.8) = (A.2.5) + (A.2.7).
(A.3.1) = (A.1.7) + (A.1.8).
(A.3.2) Statist. Jahrbuch für das Deutsche Reich 1930, S. 466; Statist. Jahrbuch für das Deutsche Reich 1931, S. 442; 1934, S. 420. Ab 1934: IfZ Da 03.03, (Haushaltsrechnungen des Deutschen Reichs), div. Jge. Schuldbuchforderungen 1931: Haushaltsrechnung 1931, Reichstagsdrucksache 456/270, S. 539. (a): Tilgung von Markanleihen 1934: Ablösungsbetrag abzüglich 60 Mio. RM geschätzter Zinsanteil. Diskrepanz zwischen dem Ablösungsbetrag für April-Juni 1934 lt. Wirtschaft und Statistik (1934, S.547), (33,6 Mio. RM) und Reichsschuldenausweis, Statist. Jahrbuch für das Deutsche Reich 1935, (233,6 Mio. RM) beträgt 200 Mio. RM. Tilgung von Markanleihen ab 1935: IfZ Da 03.03 (Haushaltsrechnungen des Deutschen Reichs), div. Jge., Ablösungsbetrag abzüglich 60 Mio. geschätzter Zinsanteil, vgl. auch Tab. A.1.5. Ebenfalls 1934: Ohne 200 Mio. RM buchmäßiger Verringerung der Anleiheablösungsschuld, denen keine Ausgaben im Reichshaushalt gegenüberstehen. (b)-(f): Angaben für 1934 nach dem Kassenausweis, Statist. Jahrbuch für das Deutsche Reich 1935. Bei (b),(c) 1934-1938: In der Gesamtsumme enthalten.
(A.3.3) Bis 1932: Berechnet aus den Änderungen des Schuldenstandes, bewertet zur Goldparität, nach dem Ausweis der Reichsschuld, Statist. Jahrbuch für das Deutsche Reich, div. Jge. Tilgungsleistungen für diese Schulden werden im Reichshaushalt nicht getrennt ausgewiesen. Schuldendienst inkl. Verzinsung bei dem Ausweis der äußeren Kriegslasten, Statist. Jahrbuch für das Deutsche Reich 1932, S. 443, 1934, S. 421. 1933: Eigene Schätzung anhand der Angaben in Goldwert, Statist. Jahrbuch für das Deutsche Reich 1934, verringert um die durchschnittliche Valutenentwertung. Ab 1934: IfZ Da 03.03 (Haushaltsrechnungen des Deutschen Reichs), div. Jge. (e)-(f) 1936-1938: In der Gesamtsumme enthalten.
(A.3.4) = (A.3.2) + (A.3.3). 1934: Ohne 200 Mio. RM buchmäßiger Verringerung der Anleiheablösungsschuld, denen keine Ausgaben im Reichshaushalt gegenüberstehen. 1935-38: IfZ Da 03.03, Aufteilung in Inlands- und Auslandsschulden nicht verfügbar.
(A.3.5) = (A.3.1) - (A.3.4).1934: Ohne 200 Mio. RM buchmäßiger Verringerung der Anleiheablösungsschuld, denen keine Ausgaben im Reichshaushalt gegenüberstehen.
(A.3.6) Nettozuwachs der Reichsverschuldung, Statist. Jahrbuch für das Deutsche Reich, div. Jge. 1925/26: Ohne Aufwertungsschuld (später aber mit ihrer Tilgung). 1928/29: Ohne Kriegsschädenschuldbuchforderungen (später aber mit ihrer Tilgung). 1930/31: Ohne Polenschuldbuchforderungen (später aber mit ihrer Tilgung). Ab 1932/33: Ohne Steuergutscheine und deren Tilgung.
(A.3.7) = (A.3.5) + (A.2.8). Für 1932 ohne durchlaufende Posten der Young-Anleihe (Wert 1932 inkl. dieser Posten: 1886.4 Mio. RM).
(A.3.8) Erhöhung der gesamten Reichsschuld einschließlich schwebender Schulden, nach Erbe (1958, S. 54).
(A.4.1) (a)-(d): Bis 1933: Nach den Ausweisungen in Statist. Jahrbuch für das Deutsche Reich 1931, S. 442; 1934, S. 420. Ab 1934: IfZ Da 03.03 (Haushaltsrechnungen des Deutschen Reichs). Ab 1937 einschließlich Verzinsung der Mefo-Wechsel, vgl. dazu IfZ Da 03.03, Haushaltsrechnung 1937, S. 526 f. sowie BA R2 / 3219 (Akten der Reichsschuldenverwaltung), Bl. 30, Bl. 189, Bl. 236.
(A.4.2) (a), (b): Bis 1932: Schuldendienst (bei Young-Anleihe: Reichsanteil) (Statist. Jahrbuch für das Deutsche Reich 1928, S. 529; 1934, S. 421) abzüglich Veränderung des Schuldenstandes nach der Reichsschuldenstatistik, (Statist. Jahrbuch für das Deutsche Reich, div. Jge.). 1933-35: Kalkulatorischer Zinsfuß auf interpolierten Schuldenstand. 1936-38: Angaben nach Auflösung des Kriegslastenhaushaltes in den Ausweis des Schuldendienstes übernommen und in der Summe (A.4.1) enthalten: IfZ Da 03.03 (Haushaltsrechnungen des Deutschen Reichs). (c): Deutsch-amerikanisches Schuldenabkommen von 1931: Verzugszinsen für aufgeschobene Zahlung. Haushaltsrechnung 1931, Reichstagsdrucksache 456/270, S. 540.
(A.4.3) = (A.4.1) + (A.4.2).
(A.4.4) 1932 und 1933: BA, R 2/18701 (Denkschrift des Reichsfinanzministeriums zur Arbeitsbeschaffung in Deutschland von 1937). Ab 1934: Nach dem vierteljährlichen Schuldenstand, bewertet mit Durchschnittsverzinsung von 4,75%. Ab 1937 ohne Verzinsung für Mefo-Wechsel, die ab diesem Jahr auf den Reichshaushalt übernommen wurde. Vgl. Erläuterungen zu (A.4.1).
(A.4.5) = (A.4.3) + (A.4.4).
(A.5.1) = (A.1.1) + (A.2.8) - (A.3.4).
(A.5.2) = (A.3.7) + (A.4.5).
(A.6.1) Vierteljährliche, beim Reich verbleibende Steuereinnahmen, Statist. Jahrbuch für das Deutsche Reich, div. Jge.
(A.6.2) = (A.6.1), kalenderjährlich und fiskaljährlich aufsummiert.
(A.6.3) Fiskaljährliche, beim Reich verbleibende Einnahmen aus Steuern, nach den Haushaltsrechnungen des Reichs. Bis 1933/34: Statist. Jahrbuch für das Deutsche Reich, div. Jge. Ab 1934/35: IfZ Da 03.03 (ohne Zuführungen zum Sondervermögen Ehestandsdarlehen, ohne weitere Überweisungen an die Länder, 1938/39: Einschließlich „Judenvermögensabgabe”).
(A.6.4) Vierteljährlich aufgeteilte Differenz zwischen (A.6.3) und (A.6.2).
(A.6.5) = (A.6.1) + (A.6.4).
(A.6.6) Kalender- bzw. fiskaljährliche Aufsummierung der korrigierten vierteljährlichen Steuereinnahmen in (A.6.5). Die zur Kontrolle angegebenen fiskaljährlichen Summen stimmen mit (A.6.3) überein.
(A.6.7) Vierteljährliche Steuerüberweisungen an die Länder.
(A.6.8) Kalender- bzw. fiskaljährliche Aufsummierung von (A.6.7).
(A.6.9) Fiskaljährliche Steuerüberweisungen nach den Ergebnissen der Haushaltsrechnungen. Quelle: vgl. (A.1.2). Ab 1934/35: Nach Abzug der Kürzungen des Länderanteils sowie der Kürzungen aus Anlaß des Übergangs der Länderpolizei. Zuzüglich der zweckgebundenen zusätzlichen Steuerüberweisungen an die Länder.
(A.6.10) Vierteljährlich aufgeteilte Differenz zwischen (A.6.9) und (A.6.8).
(A.6.11) = (A.6.7) + (A.6.10).
(A.6.12) Kalender- bzw. fiskaljährliche Aufsummierung von (A.6.11).
(A.6.13) Steuermindereinnahmen aus der Anrechnung von Steuergutscheinen des Jahres 1932. Quelle: vgl. (A.1.2).
(A.6.14) Kalender- bzw. fiskaljährliche Aufsummierung von (A.6.13).
(A.6.15) = (A.6.5) – (A.6.11) – (A.6.13).
(A.6.16) Kalender- bzw. fiskaljährliche Aufsummierung von (A.6.15).
(A.6.17) Vierteljährlich interpolierter Reparationsbeitrag der Reichsbahn nach (A.1.18).
(A.6.18) Fiskaljährlicher sowie interpolierter kalenderjährlicher Reparationsbeitrag der Reichsbahn. Quelle: vgl. (A.1.2).
(A.6.19) = (A.6.16) + (A.6.17).
(A.6.20) Kalender- bzw. fiskaljährliche Aufsummierung von (A.6.19).
(A.6.21) Bis 1934/35: Nach den vierteljährlichen Kassenausweisen des Reichshaushalts, Statist. Jahrbuch für das Deutsche Reich, div. Jge., sowie Wirtschaft und Statistik (1935). Ab 1935/36: vierteljährliche Interpolation der fiskaljährlichen Angaben in (A.1.23).
(A.6.22) Kalender- bzw. fiskaljährliche Aufsummierung von (A.6.21).
(A.6.23) Sonstige Einnahmen nach den Haushaltsrechnungen, (A.6.23) = (A.1.3) + (A.1.4) + (A.1.5).
(A.6.24) Im Kassenausweis netto verbuchte Einnahmen aus Vermögensauflösungen etc., 1930/31: Anteilige Einnahmen aus der Auflösung des Reservefonds der Reparationskommission, 1932/33: Erlöse aus dem Wiederverkauf von Aktien der Dresdner Bank, der Landesbank der Rheinprovinz sowie von Gelsenkirchen-Akien, 1933/34: Einnahmen aus Münzprägung.
(A.6.25) Vierteljährlich aufgeteilte Differenz zwischen (A.6.23) und (A.6.22).
(A.6.26) = (A.6.22) + (A.6.24) + (A.6.25).
(A.6.27) Kalender- bzw. fiskaljährliche Aufsummierung von (A.6.26). Fiskaljährliche Summen identisch mit (A.6.23).
(A.6.28) Bis 1934/35: nach dem Kassenausweis, ab 1935/36: Nach der Bewegung der ausgewiesenen Reichsschuld, Quelle: Statist. Jahrbuch für das Deutsche Reich 1941/42, abgeglichen mit den Ergebnissen der Haushaltsrechnungen, Quelle vgl. (A.1.21).
(A.6.29) Kalender- bzw. fiskaljährliche Aufsummierung von (A.6.28). Fiskaljährliche Summen identisch mit (A.1.7).
(A.6.30) Vierteljährliche Einnahmen (+) aus Kassendefiziten. Bis 1934/35 nach dem Kassenausweis, 1935/36 und 1938/39 interpoliert nach den Ergebnissen der Haushaltsrechnungen, 1936/37 und 1937/38 nach der Bewegung der ausgewiesenen kurzfristigen Reichsschuld. Quelle vgl. (A.1.21).
(A.6.31) Kalender- bzw. fiskaljährliche Aufsummierung von (A.6.30).
(A.6.32) Vierteljährlich aufgeteilte Differenz zwischen (A.1.8) und (A.6.31).
(A.6.33) = (A.6.30) + (A.6.32).
(A.6.34) Kalender- bzw. fiskaljährliche Aufsummierung von (A.6.33). Fiskaljährliche Angaben identisch mit (A.1.8).
(A.6.35) Abschlußbuchung: Berechnung der vierteljährlichen kameralistischen Ausgaben von der Einnahmeseite her, (A.6.35) = (A.6.19) + (A.6.26) + (A.6.28) + (A.6.33).
(A.6.36) Kalender- bzw. fiskaljährliche Aufsummierung von (A.6.35). Fiskaljährliche Angaben identisch mit (A.1.1).
(A.7.1) Nettoumlauf Mefo-Wechsel, BA 25.01/6514, Bl. 473; BA 25.01/6641, Bl. 22; BA R2/3846, Bl. 26.
(A.7.2) Nettoumlauf Arbeitsbeschaffungswechsel Papen-/Sofort-/Reinhardtprogramm, BA R2/18656, Bl. 40; R2/18701 (unpag.); R2/3846, Bl. 26. Übereinstimmend: BA 25.01/6518, Bl. 223-226.
(A.7.3-4) Arbeitsbeschaffungswechsel von Reichsbahn (3.) und Reichsautobahnen (4.) im Portefeuille der Reichsbank, BA 25.01/6514, Bl. 473; HADBB, Rbk 1/7. Autobahnwechsel 1939 I/1939 lt. Ausweis für 7.5.1939, ebda.
(A.7.5) Umlauf an Zinsvergütungsscheinen, BA 25.01/6516, Bl. 132; 25.01/6638, Bl. 181.
(A.7.6) Umlauf an Solawechseln der Deutschen Golddiskontbank (Dego), wie (A.7.5). Ab 1938: HADBB, Rbk 1/7.
(A.7.7) Ausweis der Verbindlichkeiten des Reichs außerhalb des Etats, ohne Steuergutscheine und Anleihestock-Steuergutscheine. BA 25.01/6638, Bl. 181; 25.01/6641, Bl. 15, Bl. 20. Übereinstimmend mit Summe aus Umlauf an Sonder- und Degowechseln nach Ausweis der Reichsbank ab 1938 in HDBB, Rbk 1/7.
(A.7.8) Nettoumlauf von Arbeitsbeschaffungs- und Mefo-Wechseln des Reichs, (A.7.8) = (A.7.1.) + (A.7.2). Übereinstimmend mit (A.7.7) nach Absetzung des Umlaufs von Zinsvergütungsscheinen (A.7.5) und Solawechseln der Deutschen Golddiskontbank (A.7.6.).
(A.7.9) Nettoumlauf an Arbeitsbeschaffungs- und Sonderwechseln, BA 25.01/6580, Bl. 20f. Unterstrichene Ziffern: Bruttoumlauf an Sonderwechseln minus Abschöpfung, BA 25.01/6516, Bl. 132. IV/1936: Eigene Schätzung durch Interpolation des Umlaufs an Mefo-Wechseln und Addition des Umlaufs anderer Wechsel. 1937: Eigene Schätzung anhand des Umlaufs von Mefo-, ABM- und Autobahnwechseln zuzüglich Zinsvergütungsscheinen. Geschätzter Jahresdurchschnitt: 11,834 Mrd. RM gegenüber 11,87 Mrd. RM lt. HDBB Rbk 1/7. 1938: HDBB Rbk 1/7.
(A.7.10) Kalenderjährliche Zunahme des Umlaufs an Sonderwechseln.
(A.7.11) Vorzeitig zurückgekaufte Wechsel in Händen des Reichs, BA 25.01/6580, Bl. 21; BA R2/3846, Bl. 26.
(A.7.12) Umlauf an Sonderwechseln außerhalb des Reichsetats. (A.7.12) = (A.7.9) - (A.7.11).
(A.7.13) Kalenderjährliche Zunahme des Umlaufs an Sonderwechseln außerhalb des Reichsetats. (A.7.13) t = (A.7.12) t - (A.7.12) t-4.
(A.8.1) Interpolation von (A.4.5) anhand der Veränderung der ausgewiesenen Reichsschuld, Statist. Jahrbuch für das Deutsche Reich, div. Jge. 1934 bis 1936 einschließlich Verzinsung der Mefo-Wechsel.
(A.8.2) Vgl. Tabelle A.6. Umlauf an Sonderwechseln, bewertet mit einer jahresdurchschnittlichen Verzinsung von 4,75%. Ab 1937 ohne Verzinsung der Mefo-Wechsel. Negative Beträge sind durch den zeitweiligen Rückkauf von Wechseln auf Rechnung des Reiches bedingt.
(A.8.3) = (A.8.1) + (A.8.2).
(A.8.4) = (A.8.3), kalenderjährlich aufsummiert.
(A.8.5) = ((A.4.1) + (A.4.4))/4, interpolierte vierteljährliche Zinsen ohne Zinsen auf Auslandsschulden. Ab 1936: Zinsen auf Auslandsschulden fortgeschrieben mit dem Stand von 1935.
(A.8.6) = (A.8.5), kalenderjährlich aufsummiert.
(A.8.7) Tilgungen bis 1934/35 nach den vierteljährlichen Kassenausweisen, vgl. Tabelle A.6. Ab 1935/36 interpoliert nach den Ergebnissen der Haushaltsrechnungen.
(A.8.8) = (A.8.7), kalender- und fiskaljährlich aufsummiert.
(A.9.1) = (A.6.20) + (A.6.27).
(A.9.2) = (A.6.36) + (A.7.13)
(A.9.3) = (A.9.2) - (A.8.8).
(A.9.4) = (A.9.1) - (A.9.3).
(A.10.1-3) 1925-1929: Statistische Übersicht zur Finanzwirtschaft der öffentlichen Verwaltung im Deutschen Reich für die Rechnungsjahre 1925/26-1932/33, Abs. C: Die Deckung des Finanzbedarfs, S.40/41.1929-1939: Statistisches Handbuch von Deutschland (1949), Kap. XV: Öffentliche Finanzwirtschaft, Abs. A. Einnahmen und Ausgaben, S. 541. Teilergebnisse übereinstimmend in: Statistische Praxis Jg. 1947, Karteiblatt 6/F7120, 7/F7120, 10/F7120, 11/F7120, Jg. 1948, Karteiblatt 2/F7120, F7111.
(A.10.4) Bis 1932: Zinsen von Reich, Ländern, Gemeinden, Statistik des Deutschen Reichs, Nr. 437, S. 19, abzüglich den Zinszahlungen des Reichs in (A.4.5). 1933-1935: Nr. 493, S. 44. Ab 1936: Statistik des Deutschen Reichs Nr. 529, S. 20/24/29.
(A.10.5-7): Quellen wie (A.10.3).
(A.10.8) = (A.10.9)-(A.10.7).
(A.10.9) = (A.10.3) - (A.10.10).
(A.10.10) = (A.10.5) - (A.10.2) - (A.10.6).
(A.11.1) = (A.1.1) + (A.10.1).
(A.11.2) = (A.11.1) + (A.2.8).
(A.11.3) = (A.3.4) + (A.10.2).
(A.11.4) = (A.11.2) - (A.11.3).
(A.11.5) = (A.1.2) + (A.10.9).
(A.11.6) = (A.1.3) + (A.1.4) + (A.1.5).
(A.12.1) (A.10.1), logarithmisch-linear interpoliert.
(A.12.2) = (A.9.2) + (A.12.1).
(A.12.3a) Einschließlich Beiträge an das Reich, Zuschüsse an Reichsautobahn/Arbeitsbeschaffung etc. Quelle: Statist. Jahrbuch für das Deutsche Reich 1934, S. 404f.; 1935, S. 412f.; 1935, S. 434f.; 1937, S. 452f.; 1938, S. 474f.; 1939/40, S. 492f. Identisch: Reichsarbeitsblatt, div. Jge. Abzüglich Tilgungsleistungen für die Arbeitsbeschaffungsprogramme von 1932 und 1933, und zwar 1937: 396,4 Mio. RM, 1938: 307,9 Mio. RM.
(A.12.3b) Ebda., Gesamtausgaben.
(A.12.4a) = (A.10.2), logarithmisch-linear interpoliert.
(A.12.4) = (A.8.8) + (A.12.3a). Schuldentilgungen der Sozialversicherung sind vernachlässigbar.
(A.12.5a) = (A.9.2) - (A.8.8).
(A.12.5b) = (A.12.1) - (A.12.4a).
(A.12.5) = (A.12.3) + (A.12.5).
(A.12.6) Hoffmann (1965), Tab. 231.
(A.12.7) Zahlungsbilanzstatistik im Statist. Jahrbuch für das Deutsche Reich 1936; identisch: BA R7 (Reichswirtschaftsministerium) / 3068.
(A.12.8a) = (A.10.4), logarithmisch-linear interpoliert.
(A.12.8) = (A.8.4) + (A.12.8a). Zinsendienst der Sozialversicherung ist vernachlässigbar.
(A.12.9) Statist. Jahrbuch für das Deutsche Reich., „Volkswirtschaftliche Bilanzen”, div. Jge.
(A.12.10) ebda.
(A.12.11) = (A.12.6) + (A.12.7) + (A.12.8) + (A.12.9) + (A.12.10).
(A.12.12) = (A.12.5) - (A.12.11).
(A.12.13) 1925-34: Investitionen der öffentlichen Verwaltung, Statist. Jahrbuch für das Deutsche Reich, „Volkswirtschaftliche Bilanzen”, div Jge., ebenso Wagemann (1935, S. 61). 1935-38: Gehrig (1961), Ritschl (1992).
(A.12.14) = (A.12.12) - (A.12.13).
(A.12.15-16) Statist. Jb., div. Jge.
(A.12.17) Summe aus den Beitragseinnahmen der Reichsanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung sowie der Sozialversicherung, Quellen siehe (A.12.3). Übereinstimmend in den „Volkswirtschaftlichen Bilanzen”, Statist. Jahrbuch für das Deutsche Reich, div. Jge., sowie Statistisches Handbuch von Deutschland (1949).
(A.12.18) ebda.
(A.12.19) = (A.11.7), logarithmisch-linear interpoliert.
(A.12.20a) Quelle vgl. (A.12.17), Einnahmen ohne Beiträge und Reichszuschüsse. Von 1933 bis 1935 einschließlich der (seit 1933 in den Haushalt der Reichsanstalt eingestellten) Einnahmen aus der Abgabe zur Arbeitslosenhilfe.
(A.12.20b) Quelle: ebda. Einnahmen ohne Beiträge und Reichszuschüsse. 1934-37: abzüglich der Einnahmen aus Beiträgen der Reichsanstalt für Arbeitsvermittlung an die Knappschafts- und Invalidenversicherung zur Aufrechterhaltung von Anwartschaften.
(A.12.21) = (A.12.15) + (A.12.16) + (A.12.17) + (A.6.27) + (A.12.19) + (A.12.20a) + (A.12.20b).
(A.12.22) = (A.12.21)-(A.12.5).
Tabellen B: Das Sozialprodukt und seine Komponenten
(B.1.1) Statist. Jahrbuch für das Deutsche Reich, div. Jge., zuletzt 1941/42. Angaben für 1913: neues Reichsgebiet nach Gebietsabtretungen und ohne Saarland. Wert des Volkseinkommens 1913 auf dem alten Reichsgebiet: 50 313 Mio. M.
(B.1.2) Wie (B.1.1). Zum Basisjahr 1913 vgl. Statistisches Reichsamt (1932, S.59).
(B.1.3) Raabe (1954) (=Wirtschaft und Statistik (Textteil) N.F. 6), S. 63-66.
(B.1.4) Hoffmann und Müller (1959, S. 55).
(B.1.5) Hoffmann und Müller (1959, S. 43).
(B.1.6) = (B.1.3) - (B.1.4) - (A.12.18) + (B.1.5).
(B.1.7) Hoffmann und Müller (1959, S. 56). Startwert für 1913 (alter Gebietsstand): 49 501 Mio. RM. Auf den neuen Gebietsstand umgerechnet im Verhältnis der entsprechenden Ziffern in (B.1.1) bzw. Legende dazu.
(B.1.8) = (B.1.1) - (B.1.2) - (A.12.8).
(B.2.1) = (B.1.8) - (A.12.15) - (A.12.17) + (A.12.8) + (A.12.9).
(B.3.1-4) 1925-1934: Statist. Jahrbuch für das Deutsche Reich, div. Jge., Wagemann (1935, S.61) 1935-1938: Ritschl (1992).
(B.3.5) = (B.3.1) - (B.3.4).
(B.3.6) 1925-1934: Statist. Jahrbuch für das Deutsche Reich, div. Jge., 1935-1938: Ritschl (1992).
(B.3.7) = (B.3.1) - (B.3.6).
(B.3.8) 1925-1934: Statist. Jahrbuch für das Deutsche Reich, div. Jge., deflationiert über den Index der Preise für Produktionsmittel des Instituts für Konjunkturforschung, Wagemann (1935, S. 104/Reihe 24), fortgesetzt in der Konjunkturberichterstattung der Vierteljahreshefte der Konjunkturforschung, div, Jge. 1935-1938: Eigene Schätzungen anhand der Statistik der Lagerbewegung in der Industrie, vgl. Statist. Jahrbuch für das Deutsche Reich, 1941/42.
(B.3.9) = (B.3.7) + (B.3.8).
(B.3.10) Hoffmann (1965, S. 828).
(B.4.1-2) 1925-1935: Statistisches Handbuch von Deutschland (1949). 1938: Ritschl (1991a), dort nach Bundesarchiv, R7/3068, R7/3629. Für 1936 enthalten die Quellen nur den Saldo. Bruttowerte geschätzt nach der Außenhandelsstatistik in Verbindung mit den Angaben der “vorläufigen Devisenbilanz”, BA 25.01/6446, 25.01/6447.
(B.4.3) = (B.4.2) - (B.4.1).
(B.4.3a) = (B.4.2) - (B.4.1a).
(B.4.6) = (B.4.4) - (B.4.5).
(B.4.6a) = (B.4.4a) - (B.4.5).
(B.4.9) = (B.4.7) - (B.4.8).
(B.4.10a) = (B.4.1) + (B.4.4) + (B.4.7).
(B.4.10b) = (B.4.2) + (B.4.5) + (B.4.8).
(B.4.11) Restbeträge ab 1934 in der Zinsenbilanz enthalten
(B.4.17) = (B.4.14) - (B.4.16).
(B.4.17-18) Aufteilung 1936 geschätzt nach der Devisenbilanz, BA R7/3068.
(B.5.1) = (B.1.7) + (B.3.6) + (A.13.16) - (A.13.6).
(B.5.2) = (B.3.6), deflationiert mit dem Index der Produktionsgüterpreise, Statist. Jahrbuch für das Deutsche Reich, div. Jge.
(B.5.3) = (B.5.1) - (A.12.12) - (B.3.5) - (B.5.2) - (B.4.10)
(B.5.4) Hoffmann (1965, S. 828)
(B.6.1) Wagemann (1935), Vierteljahreshefte zur Konjunkturforschung, div. Jge.
(B.6.2) Hoffmann (1965, S. 570).
(B.6.3) = ((B.6.1)+(B.6.2))/2.
(B.6.4) Wagemann (1935), Vierteljahreshefte zur Konjunkturforschung, div. Jge.
(B.6.5) = (B.3.2), deflationiert mit (B.6.4), (B.3.2)*100/(B.6.4).
(B.6.6) = (B.3.3), deflationiert mit (B.6.3), (B.3.3)*100/(B.6.3).
(B.6.7) = (B.6.5) + (B.6.6).
(B.6.8) = (B.6.7) - 100*(B.3.4)/(B.6.3).
(B.6.9) = (B.6.7) - (B.6.8).
(B.6.10) = (B.3.6), deflationiert mit Mittelwert aus (B.6.3) und (B.6.4)
(B.7.1-2) Nach den Wert- und Mengenangaben der Außenhandelsstatistik, Statist. Jahrbuch für das Deutsche Reich, div. Jge.
(B.7.3) = 100* (B.4.10a) / (B.7.1).
(B.7.4) = 100*(B.4.10b) / (B.7.2).
(B.7.5) = (B.7.3) - (B.7.4).
(B.8.1) Hoffmann (1965, S. 601).
(B.8.2) = (B.8.1) * 100 / (B.8.1).
(B.8.3) Amtlicher Lebenshaltungskostenindex, Statist. Jahrbuch für das Deutsche Reich, div.Jge.
(B.8.4) = (B.5.3) * 100 / (B.8.3).
(B.9.1) = (B.8.3) +(B.8.5) + (B.6.7) + (B.3.8) + (B.7.6).
(B.9.2) = (B.9.1) - (B.6.9).
(B.9.3) Hoffmann (1965, S. 828). Hoffmanns Berechnung mit Außenbeitrag aus seiner Schätzung der Leistungsbilanz.
(B.9.4) Hoffmann (1965, S. 828). Hoffmanns Berechnung mit Außenbeitrag aus seiner Schätzung der Kapitalbilanz.
Tabellen C
(C.1.1) Statistisches Jahrbuch für das Deutsche Reich, div. Jge.
(C.1.2) ebda.; eigene Berechnungen nach der dort angegebenen prozentualen Veränderung der Beschäftigung auf Grundlage des Berichtskreises am Ende des jeweiligen Vorjahres
(C.1.3) = Beschäftigung 1924:4, fortgeschrieben mit (C.1.2)
(C.1.4) Wagemann (1935), fortgesetzt in Vierteljahreshefte zur Konjunkturforschung, div. Jge.
(C.1.5) =(C.1.4), verkettet mit (C.1.3) auf Grundlage des Jahresdurchschnitts 1928
(C.1.6) (Hoffmann, 1965, S. 214)
(C.1.7) = (C.1.5)*(C.1.6)/100
(C.2.1) KONSUM: Konsum der privaten Haushalte in Preisen von 1913, Reihe (B.5.2), interpoliert nach der Chow-Lin-Methode mit Hilfe des IfK-Index der Produktion von Konsumgütern in Wagemann (1935, S. 53, Reihe 15), fortgesetzt in Vierteljahreshefte zur Konjunkturforschung, div. Jge.
(C.2.2) Y_VERF: Vierteljährliches verfügbares Einkommen der privaten Haushalte, Reihe (B.2.4), deflationiert mit Hilfe des amtlichen Preisindex der Lebenshaltung (B.8.3) und interpoliert nach der Chow-Lin-Methode mit dem IfK-Index des Bruttoproduktionswerts aus Wagemann (1935, S. 54, Reihe 21), fortgesetzt in Vierteljahreshefte zur Konjunkturforschung, div. Jge.
(C.2.3) Y: Vierteljährliches Bruttosozialprodukt zu Marktpreisen von 1913, Reihe (B.9.1), interpoliert nach der Chow-Lin-Methode mit dem IfK-Index des Bruttoproduktionswerts aus Wagemann (1935, S. 54, Reihe 21), fortgesetzt in Vierteljahreshefte zur Konjunkturforschung, div. Jge.
(C.2.4) DEFIZIT: Vierteljährliches Defizit im Reichshaushalt einschließlich Arbeitsbeschaffungs- und Mefowechsel, gewonnen durch Aufsummierung der Anleiheeinnahmen (A.6.28), des Kassendefizits (A.6.33) sowie der Nettozunahme des Umlaufs von Schattenwechseln, berechnet aus (A.7.12), abzüglich der vierteljährlichen Tilgungen (A.8.7).
(C.2.5) CPI: Index der Lebenshaltungskosten, Reihe (B.8.3), Vierteljahreswerte, Quelle s. dort.
(C.2.6) INV_PRIV: Investitionen des Unternehmenssektors, Reihe (B.6.8), interpoliert nach der Chow-Lin-Methode mit dem IfK-Index der Produktion von Investitionsgütern in Wagemann (1935, S. 62, Reihe 3), fortgesetzt in Vierteljahreshefte zur Konjunkturforschung, div. Jge.
(C.2.7) ZINS: Privatdiskont in Berlin, deflationiert mit Hilfe des IfK-Preisindex für industrielle Fertigwaren. Angaben aus Wagemann (1935, S. 112, Reihe 16; S. 104, Reihe 23), fortgesetzt in Vierteljahreshefte zur Konjunkturforschung, div. Jge.
(C.2.8) LOHN: Jährliche Lohnsummen zuzüglich Arbeitgeberbeiträge aus der Volkseinkommensrechnung im Statistischen Jahrbuch für das deutsche Reich, div. Jge., interpoliert nach der Chow-Lin-Methode mit den vierteljährlichen Lohnsummen in Wagemann (1935, S. 95, Tab. B.2), fortgesetzt bis III/1938 in Vierteljahreshefte zur Konjunkturforschung, div. Jge. Deflationiert mit Hilfe IfK-Preisindex für industrielle Fertigwaren in Wagemann (1935, S. 104, Reihe 23), fortgesetzt in Vierteljahreshefte zur Konjunkturforschung, div. Jge., und dividiert durch ARBEIT (s. voranstehender Abschnitt).
(C.2.9) M_AUFTR: Auftragseingang Inland im deutschen Maschinenbau, Wagemann (1935, S. 228, Reihe 66).
(C.2.10) TOBINS_Q: Aktienindex des IfK aus Wagemann (1935, S. 115, Reihe 2), deflationiert mit Hilfe des IfK-Preisindex für gewerbliche Betriebseinrichtungen (ebd., S. 105, Reihe 27). Beide Reihen fortgesetzt in Vierteljahreshefte zur Konjunkturforschung, div. Jge.
(C.2.11) GELD Umlauf von Banknoten und Münzen, Statist. Jahrbuch für das Deutsche Reich, div. Jge.
(C.2.12) US_ZINS Commercial Paper Rate, New York, NBER Macrohistory Database, Reihe 13003.
(C.2.13) P_FERTIG Preisindex für industrielle Fertigwaren, Wagemann (1935, S. 104, Reihe 23), fortgesetzt in Vierteljahreshefte zur Konjunkturforschung, div. Jge.
(C.2.14) KAPITAL Reihe (B.6.7), interpoliert nach der Chow-Lin-Methode, kumuliert und mit Hilfe der Angaben von Gehrig (1961) zum Kapitalstock von 1924 als Anfangswert verknüpft. Angenommen wird eine degressive Abschreibungsrate von 3% p.a.
(C.2.15) P_ROHSTOFF: Relativer Preis von Rohstoffen. Index der Preise für industrielle Rohstoffe und Halbwaren aus Wagemann (1935, S. 101, Reihe 9), deflationiert mit Hilfe des Preisindex für industrielle Fertigwaren in Wagemann (1935, S. 104, Reihe 23). Beide Reihen fortgesetzt in Vierteljahreshefte zur Konjunkturforschung, div. Jge.
Anmerkungen zu den einzelnen Tabellen:
Tabelle A.1 stellt den Reichshaushalt auf kameralistischer Grundlage dar. Dabei wird von kameralistischen Ausgabenkonzept des Reinen Finanzbedarfs ausgegangen, der um Transaktionen mit anderen Gebietskörperschaften bereinigt ist. In der Buchungspraxis der Zwischenkriegszeit ist dieses Prinzip allerdings immer wieder durchbrochen worden, so dass gegenüber den Originalziffern zahlreiche Korrekturen notwendig wurden. Eine Besonderheit stellen in der Berichtsperiode zudem die Transaktionen zwischen ordentlichem und außerordentlichem Haushalt sowie eine ganze Reihe von Neben- und Schattenhaushalten, Sondervermögen, Tilgungsfonds usw. dar. In den hier konsultierten Quellenwerken werden diese Transaktionen bereits zum Teil korrigiert ausgewiesen, d.h. in die offiziellen Haushaltszahlen übernommen. Das gilt allerdings nicht allgemein, im besonderen nicht für die Schattenhaushalte der Arbeitsbeschaffung und Aufrüstung im Dritten Reich, die in Tabelle A.1 außer Ansatz bleiben und erst in Tabelle A.2 und nachfolgend einbezogen werden. Nach den Besonderheiten der Weimarer Finanzverfassung wurde ein Großteil der Steuereinnahmen vom Reich verwaltet und z.T. an die Länder überwiesen; diese Steuerüberweisungen sind von den Steuereingängen abzuziehen, um zu den Steuereinnahmen des Reichs zu gelangen. Wiederum wurde, insbesondere während des Dritten Reichs, dieses Prinzip an zahlreichen Stellen durchbrochen. Tabelle A.1 rechnet die Sonderüberweisungen und Kürzungen der Länderanteile aus den Originalziffern heraus, um zu einem zutreffenden Bild des tatsächlichen Finanzausgleichs zwischen Reich und Ländern zu gelangen. Verschleiernde Transaktionen vielfältiger Natur sind auf dem Vermögens- und Erwerbskonto anzutreffen, insbesondere Buchungen vom und zum sogenannten Betriebsmittelfonds, einer schwarzen Kasse aus den Einnahmen der Reichsmark-Münzprägung von 1924. Diese Transaktionen wurden vollständig herausgerechnet, soweit sie nicht echte Einnahmen oder Ausgaben während der Berichtsperiode darstellten. Nicht bereinigt wurden die Angaben dagegen um die Auflösungen von Sondervermögen während der NS-Zeit, bei denen es sich um echten Vermögensabbau gehandelt haben mag. Unproblematisch sind die Anleiheeinnahmen, wobei hier auf die kameralistische Unterscheidung zwischen budgetierten oder fundierten Anleihen „über dem Strich” und Kassenüberschüssen oder schwebenden Schulden „unter dem Strich” zu achten ist. Die Arbeitsbeschaffungs- und Rüstungswechsel der NS-Zeit stellen in diesem Sinne schwebende Schuld dar, erscheinen allerdings nicht im Budget, weil die zugehörigen Ausgaben dort nicht verbucht sind. Für die zwanziger Jahre führt das hier angewendete Verfahren zu denselben Ergebnissen wie die Berechnungen in den Jahresberichten des Reparationsagenten, die in Tabelle A.1. zu Vergleichszwecken angegeben sind. Ebenfalls wiedergegeben sind die Ergebnisse des offiziellen Rechnungsabschlusses, der in zwei Varianten den amtlichen Ziffern beigegeben wurde. Wie sich zeigt, sind die Unterschiede gegenüber dem tatsächlichen Kassendefizit oder -überschuß in einzelnen Jahren beträchtlich.
Tabelle A.2 unterrichtet über die fiskaljährliche Begebung von Arbeitsbeschaffungs- und Mefo-Wechseln. Gleichsam neben dem Haushalt her wurden seit dem Ende des Fiskaljahres 1932/33 Sonderwechsel ausgegeben, die zum Teil der Arbeitsbeschaffung, zum größeren Teil aber der Aufrüstung dienten. Die in Tabelle A.2 wiedergegebenen Daten (A.2.1-5,7) entstammen internen Aufstellungen über Ausgabe und Einlösung von Arbeitsbeschaffungs- und Rüstungswechseln. Wie sich im Vergleich mit Erbes (1958, S. 48) Schätzungen (A.2.6) zeigt, liegt die Nettoausgabe solcher Wechsel im besonderen 1934 ungleich höher als bislang vermutet. Das gilt auch dann, wenn man den zeitweiligen Rückkauf noch laufender Wechsel durch die Reichsbank auf Rechnung des Reichs (A.2.4) in die Rechnung mit einbezieht.. In (A.2.7) ist die Zunahme des Umlaufs an Mefo-Wechseln wiedergegeben. Diese Ziffern, gewonnen aus internen Unterlagen der Reichsbank, weichen z.T. von den aus den Akten des Reichsfinanzministeriums bekannten Ziffern ab. Da die Reichsbank über die von ihr verwaltete Mefo Herrin des Ausgabeverfahrens war, ist hier ihren Ziffern der Vorzug gegeben worden. Zuletzt errechnet sich in (A.2.8) die Nettozunahme des Umlaufs an Sonderwechseln zwischen 1932/33 und 1938/39.
Tabelle A.3 berechnet aus den Ziffern zur Bruttoneuverschuldung in Tabelle A.1 unter Absetzung der Tilgung die Nettoneuverschuldung des Reichs. Unter die Tilgung fallen die im Haushalt der Reichsschuldenverwaltung ausgewiesene Tilgung von Anleihen sowie die im Kriegslastenhaushalt verborgene, zum Teil von uns nach geschätzte Tilgung der Dawes- und Young-Anleihen. Innerhalb der ausgewiesenen Tilgung bilden bis weit in die dreißiger Jahre hinein die Markanleihen den weitaus größten Posten. Hierunter fällt im besonderen die Anleiheablösung, ein Losverfahren zur Bedienung und Tilgung eines Teils der 1925 wieder aufgewerteten Vorkriegsanleihen. Für die Jahre ab 1933 sind bei der Anleiheablösung Zins- und Tilgungsanteile nicht mehr getrennt ausgewiesen, so dass hier der Zinsanteil nach den Verhältnissen der Vorjahre geschätzt werden musste. Kumuliert stimmen unsere Ergebnisse zum Tilgungsanteil mit der Abnahme der Anleiheablösungsschuld im Reichsschuldenausweis weitgehend überein. Die so errechnete haushaltsmäßige Nettokreditaufnahme (A.3.5) weicht deutlich von der Veränderung der ausgewiesenen Reichsschuld (A.3.6) ab. Während der zwanziger Jahre ist dies hauptsächlich durch die Aufwertung von Altschulden bedingt, wodurch sich die Reichsschuld erhöhte, ohne dass dem eine Kreditaufnahme gegenüberstand. Dieser Effekt ist in den Ziffern des Reichsschuldenausweises nur zum Teil ausgeschaltet. In den dreißiger Jahren ergeben sich Unterschiede durch die Währungsabwertungen des Auslandes und damit den RM-Wertverfall der auf ausländische Währung lautenden Schulden. Zudem ist im Schuldenausweis die sogenannte Arbeitsschatzanweisung von 1933 enthalten, ein Deckungspapier für die außerhalb des Etats laufenden Arbeitsbeschaffungswechsel, dessen Begebung und Tilgung im Reichsschuldenausweis, jedoch nicht im Haushalt der Reichsschuldenverwaltung aufscheint. Diese Merkwürdigkeit liegt darin begründet, dass haushaltsmäßig die Ausgaben für Arbeitsbeschaffungswechsel erst bei deren Tilgung gebucht wurden, dann allerdings im Sachhaushalt (besonders des Reichsarbeitsministeriums), nicht aber im Schuldendienst. Zur haushaltsmäßig erfaßten Nettoneuverschuldung kann demnach die Nettobegebung von Sonderwechseln direkt addiert werden, um die tatsächliche Nettoneuverschuldung (A.3.7) zu erfassen. Kumuliert liegt die haushaltsmäßige Nettoneuverschuldung ab 1933 um 780 Mio. RM unter dem von der Reichsstatistik ausgewiesenen Anstieg des Schuldenstandes im selben Zeitraum; rechnet man die kumulierte Begebung von Sonderwechseln ohne Mefo-Wechsel (d.h. 12680 Mio. ./. 11933 Mio. RM) hinzu, so gleicht sich diese Differenz bis auf 33 Mio. RM aus, die als Ungenauigkeit unserer ergänzenden Schätzungen stehenbleiben. Gegenüber den Schätzungen Erbes in (A.3.8) ergibt sich eine kumulierte Abweichung von gut +1,5 Mrd. RM. Diese Abweichung ist jedoch nicht durch unser Verfahren bedingt, ebensowenig etwa durch Fehler im Verfahren Erbes, sondern allein durch Diskrepanzen zwischen dem Reichsschuldenausweis für 1938/39 in der von Erbe verwendeten, veröffentlichten Quelle (Wirtschaft und Statistik, 1939) und dem (A.3.6) zugrundeliegenden Ausweis des Statistischen Jahrbuchs für das Deutsche Reich 1941/42. Erbes Konzept, die Begebung von Arbeitsbeschaffungswechseln indirekt durch die Umlaufsstatistik der zu ihrer Deckung verwendeten Papiere zu beschreiben, erweist sich somit im Grundsatz als richtig, leidet allerdings in der praktischen Anwendung unter der Unzuverlässigkeit des Reichsschuldenausweises – wie auch unter dem Umstand, daß im Zeitprofil die Bereitstellung und Tilgung der im Reichsschuldenausweis erscheinenden Deckungspapiere und der zugrundeliegende Umlauf an Arbeitsbeschaffungswechseln nicht voll übereinstimmen.
Tabelle A.4 berechnet die Zinsen auf die Reichsverschuldung. Zwar weisen die veröffentlichten Haushaltsrechnungen des Reiches den Zinsanteil im Schuldendienst im allgemeinen nicht aus, wohl aber die während der Weltwirtschaftskrise entstandenen Vergleichsübersichten sowie nach 1933 - allerdings nicht für die Anleiheablösung - die unveröffentlichten Haushaltsrechnungen. Zu ergänzen sind diese Angaben um die Verzinsung der Dawes- und Young-Anleihen, die z.T. anhand der Abweichungen zwischen im Kriegslastenhaushalt ausgewiesenem Schuldendienst und der Bestandsstatistik im Reichsschuldenausweis geschätzt werden mußten. Ab 1936 wird mit der Auflösung des Kriegslastenhaushalts der Schuldendienst für beide Anleihen im Haushalt der Reichsschuldenverwaltung geführt. Ab 1937 gilt dies auch für die Verzinsung der Mefo-Wechsel, die zuvor durch Ausgabe weiterer Papiere gedeckt worden war. Die Verzinsung der Arbeitsbeschaffungsschuld ist nicht im Haushalt der Reichsschuldenverwaltung enthalten, sondern als Sachausgabe im Haushalt des Reichsarbeitsministeriums verbucht und dort nicht getrennt ausgewiesen. Zur Erfassung der Größenordnungen wurde sie mit Hilfe des vierteljährlichen Umlaufs an Sonderwechseln (nach Abzug der Mefo-Wechsel) interpoliert und in Tabelle A.4 eingesetzt.
Tabelle A.5 bezieht sich auf die Angaben von Tabellen 2-.4 und rechnet mit ihrer Hilfe den kameralistischen Finanzbedarf und seine Deckung zum modernen Konzept der Sachausgaben und Transfers um. Dazu müssen einerseits die Ausgaben der Schattenhaushalte im Dritten Reich zu den Haushaltsangaben hinzuaddiert werden. Andererseits enthält das Konzept des Finanzbedarfs die Tilgungen auf die Reichsschuld. Bereinigung auch um diesen Posten ergibt die Sachausgaben und Transfers des Reichshaushalts im Sinn der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung. Nach Saldierung mit den Steuer- und sonstigen Einnahmen des Reichs verbleibt als Saldo die Nettoneuverschuldung (sie würde sich analytisch auch aus der Summe aus Anleiheaufnahme und Kassendefizit in Tabelle A.1, dem Zuwachs der Sonderwechsel in Tabelle A. 2 und nach Abzug der Tilgung in Tabelle A.3 ergeben).
Tabelle A.6 berechnet und schätzt die vierteljährlichen Einnahmen und Ausgaben des Reichs zunächst nach kameralistischer Rechnungsweise. Diese vierteljährliche Interpolation ist erforderlich, um vom Fiskaljahr (April-März) zu Kalenderjahren überzugehen. Zur Interpolation kann für die Weimarer Zeit der vierteljährliche Kassenausweis verwendet werden. Allerdings stimmen Kassenausweis, Rechnungsabschluß und die später veröffentlichten Vergleichsübersichten nur unvollständig miteinander überein. Insbesondere entstehen Differenzen bei der Ansetzung der Steuerüberweisungen an die Länder sowie bei Überschüssen der Erwerbs- und Vermögenseinnahmen, die im Kassenausweis brutto gebucht, im Jahresausweis dagegen mit Zuschüssen verrechnet sind. Mangels besserer Informationen werden die Differenzen gleichmäßig auf die Vierteljahre verteilt. Weitgehende Übereinstimmung zwischen Kassenausweis und den fiskaljährlichen Vergleichsnachweisungen herrscht dagegen für Anleiheeinnahmen und Kassendefizite; hier treten allenfalls Rundungsungenauigkeiten sowie kleinere Abgrenzungsposten als Differenzen auf. Insgesamt ergeben sich Zeitreihen für Einnahmen und ihre Komponenten sowie für den Reinen Finanzbedarf als kameralistisches Ausgabenkonzept, die kumuliert mit den Fiskaljahresziffern übereinstimmen und eine brauchbare Grundlage zur Umrechnung des Haushalts auf Kalenderjahre darstellen. Nicht enthalten in Tabelle A.6 ist die Begebung von Sonderwechseln, vgl. dazu Tabelle A.7. Für die zweite Hälfte der dreißiger Jahre ist die Schätzgrundlage weniger befriedigend. Bis 1934/35 können aus den Vierteljahresausweisungen die Zeitreihen auf methodisch einheitlicher Grundlage fortgeführt werden. Für die Jahre danach liegen Vierteljahresdaten allein zu Steuereingängen und -überweisungen sowie zur Einlösung von Steuergutscheinen vor. Von den Jahressummen weichen sie durch Änderungen im Finanzausgleich und Zuweisungen zu einem Sonderfonds für Ehestandsdarlehen ab, die wir von den vierteljährlichen effektiven Steuereinnahmen absetzen. Die ausgewiesenen Vierteljahresdaten für Anleiheeinnahmen und Kasse sind behelfsweise anhand des Reichsschuldenausweises fortgeschrieben, ein Verfahren, das insbesondere bei den Kassendefiziten zu einer unplausibel hohen Volatilität führt und deshalb dort für das Fiskaljahr 1938/39 ganz aufgegeben wird. Die kalenderjährlich aufsummierten Ergebnisse von Tabelle A.6 stellen das Gegenstück zu Tabelle A. 1 dar. Zusätzlich ist hier das Jahr 1924 mit dargestellt. Ausgewiesen ist das kameralistische Haushaltsergebnis nach Kalenderjahren, aufgeschlüsselt von der Einnahmeseite her. Wie bereits bemerkt, sind die Ergebnisse dieser Aufsummierung nicht ganz frei von Interpolationen, da die Quartalsstatistik des Kassenausweises und die Ergebnisse der fiskaljährlichen Haushaltsrechnung methodisch voneinander abweichen. Allerdings sind in den meisten Jahren die Schätzunsicherheiten im Vergleich zu den Größenordnungen insgesamt recht gering. Wegen des Fehlens detaillierter vierteljährlicher Haushaltszahlen sind allerdings die kalenderjährlichen Ergebnisse ab 1935/36 von geringerer Qualität als zuvor.
Tabelle A.7 beschreibt die vierteljährliche Begebung von Sonderwechseln zwischen 1932 und 1938/39. Die hier vorgenommenen Berechnungen sind zugleich Grundlage von Tabelle A.2. Berichtsgrundlage sind neben den Einzelreihen zu Begebung und Umlauf von Mefo- und Arbeitsbeschaffungswechseln die Gesamtausweisungen zu den Verbindlichkeiten des Reichs außerhalb des Reichsschuldenausweises (A.7.7-8). Diese Angaben werden von uns kombiniert zu (A.7.9). Diese so berechnete Umlaufsstatistik ist nicht frei von Schätzelementen; im besonderen mußten in (A.7.9) die Angaben für 1937 anhand der Daten zu den wichtigsten Einzelkomponenten geschätzt werden. Von den hieraus entstehenden Schätzunsicherheiten ist allerdings weder die Gesamtsumme noch die kalenderjährliche Zunahme in den anderen Jahren betroffen, so daß die Hauptaussagen zur kalenderjährlichen Zunahme des Wechselumlaufs in (A.7.10) von Schätzelementen frei bleiben. Hiervon abzusetzen ist der Bestand vorzeitig zurückgekaufter Wechsel auf Rechnung und in Händen des Reichs (A.7.11). Es ergibt sich der Nettoumlauf an Sonderwechseln in (A.7.12) und daraus die kalender- und fiskaljährliche Zunahme des Umlaufs in (A.7.13).
Tabelle A. 8 ergänzt die vierteljährliche Haushaltsstatistik durch Schätzungen der vierteljährlichen Zins- und Tilgungsraten auf die Reichsschuld. Die vierteljährlichen Kassenausweise zum Reichshaushalt geben lediglich den Schuldendienst als Summe von Tilgung und Verzin sung an, allerdings ohne die Zinsen auf die schwebende Schuld und auf die Reparationsanleihen. Anders als in den vorigen Tabellen handelt es sich daher bei den Reihen in Tabelle A.8 durchwegs um eigene Schätzungen, die einen plausiblen Verlauf markieren können, mehr aber nicht. In der fiskaljährlichen Summe stimmen diese Schätzungen mit den Angaben der voranstehenden Tabellen überein.
Tabelle A.9 stellt auf Grundlage der voranstehenden Tabellen die kalenderjährliche Entwicklung des Reichshaushaltes dar und rechnet die Reichsausgaben mit Hilfe der Daten zur Tilgung der Reichsschuld vom kameralistischen Konzept des Reinen Finanzbedarfs auf das heutige Konzept der Sachausgaben und Transfers um. Saldierung mit der Einnahmeseite ergibt den Finanzierungssaldo des Reichs, die Nettoneuverschuldung nach Kalenderjahren. Tabelle A.9 stellt insofern das kalenderjährliche Gegenstück zu Tabelle A.5 dar, wobei allerdings in die Umrechnung von Fiskal- auf Kalenderjahr die oben beschriebenen Schätzelemente eingehen.
Tabelle A.10 stellt die Länder- und Gemeindefinanzen in rechnungsjährlicher Abgrenzung dar und rechnet die kameralistische Darstellungsweise in Angaben zur Nettoneuverschuldung sowie Sachausgaben und Transfers um. Die hierfür erforderlichen Daten lassen sich aus verstreuten, allerdings miteinander übereinstimmenden Angaben der Reichsstatistik entnehmen; für die NS-Zeit entstammen die Daten dem nach Kriegsende herausgebrachten Statistischen Handbuch von Deutschland (1949).
Tabelle A.11 aggregiert die fiskaljährlichen Ziffern der voranstehenden Tabellen zu Reichs-, Länder- und Gemeindefinanzen und berechnet die Gesamtausgaben der Gebietskörperschaften im Deutschen Reich. Diese Aggregation kann problemlos durchgeführt werden, da das kameralistische Ausgabenkonzept des reinen Finanzbedarfs bereits um Transaktionen mit anderen Gebietskörperschaften bereinigt ist. Die in Tabelle A.12 enthaltenen Daten kommen bis auf geringfügige Ausnahmen im Bereich der Schuldentilgung des Reichs sowie bis auf die in Tabelle A.7 beschriebenen Ungenauigkeiten in der Erfassung der Schattenhaushalte des Dritten Reichs ohne Schätzelemente aus und können sämtlich der allerdings verstreuten Reichsstatistik und ihrer Fortsetzung im Statistischen Handbuch von Deutschland (1949) entnommen werden.
Tabelle A.12 rechnet diese Daten kalenderjährlich um und addiert hierzu die kalenderjährlichen Angaben der Reichsstatistik für die Arbeitslosen- und Sozialversicherung. Die vielfältigen Transaktionen insbesondere zwischen der Reichsanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung und dem Reichshaushalt sowie den Nebenhaushalten, insbesondere der Arbeitsbeschaffung im Dritten Reich, lassen sich nur mühsam entwirren. Ab 1933 wurde die Arbeitslosenversicherung in dem Maß, wie die Arbeitslosigkeit abnahm und Überschüsse anwuchsen, zur Finanzierung von vielfältigen Wohlfahrtsmaßnahmen und Arbeitsbeschaffungsvorhaben, etwa dem Autobahnbau, eingesetzt, aber auch zur Finanzierung von NS-Formationen, etwa über SA-Freizeitlager. Zahlreiche dieser Zahlungen und Ablieferungen sind in der Statistik der Arbeitslosenversicherung im einzelnen dokumentiert. Inwieweit die Ablieferungen an das Reich im Reichshaushalt als Einnahmen verbucht wurden, ließ sich nicht feststellen. Tabelle A.12 geht von der Annahme aus, daß alle Entnahmen aus der Arbeitslosenversicherung zu Zahlungen am Reichshaushalt vorbei verwendet wurden und insofern keine Doppelbuchungen darstellen. Soweit dies unzutreffend ist, werden in demselben Maß die Ausgaben des öffentlichen Sektors insgesamt sowie das Defizit überschätzt. Zu den Länder- und Gemeindehaushalten fehlen vierteljährliche Angaben weitgehend. Daher müssen die entsprechenden Ziffern interpoliert und zu den geschätzten kalenderjährlichen Ziffern von Tabelle A.7 hinzuaddiert werden. Die aggregierten Angaben in Tabelle A.13 bilden die Grundlage für die Einbeziehung des öffentlichen Sektors in die Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung des nachfolgenden Anhangs B
Tabelle B.1 gilt einer Korrektur der amtlichen Volkseinkommensstatistik, die von einem heute nicht mehr gebräuchlichen Konzept ausgeht. Bereits Hoffmann und Müller (1959) haben eine ähnliche, nach der Abgrenzungssystematik modernisierte Volkseinkommensrechnung auf Grundlage der Volkseinkommensstatistik des Reichsamts erstellt. Hierbei wird der heutige, gegenüber dem zeitgenössisch verwendeten Konzept engere Volkseinkommensbegriff des Standardsystems SNA angewendet, demzufolge laufende staatliche Sachausgaben im Prinzip der Konsumsphäre zuzuschlagen sind; daher ist von den amtlichen Ziffern ein Korrekturposten “produktiv” verwendeter Steuern sowie die Zinsenlast auf die öffentliche Schuld abzuziehen (zu den Definitionen und Abgrenzungen der amtlichen Statistik vgl. Statistisches Reichsamt, 1932). Dieser Korrektur durch Hoffmann und Müller wird auch in Tabelle B.1 gefolgt. Allerdings haben Hoffmann und Müller, denen die Reichsfinanzstatistik nicht vollständig zugänglich war, die Zinsenlast auf die Staatsverschuldung erheblich überschätzt. Diese Überschätzung wird hier bereinigt, so daß sich etwas höhere Ziffern für das Volkseinkommen ergeben. Eine zweite Abweichung zu Hoffmann und Müller ergibt sich aus den Arbeitgeberbeiträgen zur Sozialversicherung, die zu den steuerlich maßgebenden Bruttoeinkommen der Arbeitnehmer hinzugerechnet werden müssen, um zum gesamtwirtschaftlich relevanten Arbeitseinkommensbegriff zu gelangen. Hoffmann und Müller entnehmen ihre Schätzungen der Arbeitgeberbeiträge der Beitragsstatistik zur Sozialversicherung; hierin sind allerdings die Beiträge zur Arbeitslosenversicherung nicht enthalten. Deren anteilige Einbeziehung führt zurück zu den Angaben der amtlichen Volkseinkommensrechnung über die Arbeitgeberbeiträge zur Sozialversicherung, so daß sich erneut eine leichte Korrektur der Hoffmann/Müllerschen Volkseinkommensschätzung nach oben ergibt.
Tabelle B.2 rechnet diese korrigierten Ziffern in das keynesianische Konzept des verfügbaren Einkommens um. Die hierzu erforderlichen Ziffern zu den öffentlichen Übertragungen können direkt der amtlichen Volkseinkommensrechnung entnommen werden; die Ziffern zu den direkten Steuern stammen aus den kalenderjährlichen Schätzungen des Steueraufkommens in Anhang A.
Tabelle B.3 berechnet die gesamtwirtschaftlichen Investitionen. Bis 1934 beruhen diese Angaben auf den amtlichen Ziffern. Ab 1935 enthält die amtliche Investitionsstatistik nurmehr Teilergebnisse, so für die Industrie und das Verkehrswesen. Allerdings wird die Investitionsstatistik in den Veröffentlichungen der halbamtlichen Reichskreditgesellschaft fortgesetzt. Es ist in der Literatur verschiedentlich argumentiert worden, daß diese Daten sich zu einer vollständigen Investitionsstatistik zusammenfügen lassen, so bei Ehrlicher (1956) sowie besonders Gehrig (1961). Ohne Bezug auf diese Arbeiten folgt auch Hoffmann (1965) jenen Ziffern, allerdings nicht durchgängig für den öffentlichen Sektor. In Tabelle B.3 wird für die NS-Zeit wie bei Gehrig (1961) die Statistik der Reichskreditgesellschaft zugrundegelegt, die eine in der Tat zuverlässige Zeitreihe darzustellen scheint (Ritschl, 1992a).
Tabelle B.4 gibt die Zahlungsbilanzstatistik wieder. Bis 1935 lassen sich die Angaben direkt der amtlichen Statistik entnehmen, für die späteren Jahre ist sie aus der archivalisch erhalten gebliebenen, ab 1936 geheimgehaltenen Zahlungsbilanzstatistik des Statistischen Reichsamts ergänzt (Ritschl, 1991). Für 1936 und 1937 liegen aus diesem internen Material lediglich die Salden vor. Hieraus läßt sich der Außenbeitrag direkt errechnen. Die Höhe von Export und Import nach dem Konzept der Zahlungsbilanz wurden von uns für diese Jahre nach der Außenhandelsstatistik und Schätzungen in internen Arbeitsunterlagen der Reichsbank geschätzt.
Tabelle B.5 fügt die Ergebnisse zu einem Gesamtbild zusammen. Aus Tabelle B.1 wird die korrigierte Schätzung des Volkseinkommens übernommen und mit Hilfe von Schätzungen der Ersatzinvestitionen, des Aufkommens indirekter Steuern sowie von Hoffmanns Schätzung der Subventionen zum Bruttosozialprodukt umgerechnet. Davon abzusetzen sind die Ausgaben des Staates einschließlich der staatlichen Bauinvestitionen, die Unternehmensinvestitionen, die Lagerbewegung sowie der Außenbeitrag. Als Residuum ergibt sich eine Zeitreihe des privaten Konsums. Diese Ziffern liegen für die Weimarer Republik fast durchgängig leicht über denjenigen Hoffmanns, für die NS-Zeit ebenso konsistent darunter (dazu im einzelnen Ritschl, 1998a).
Tabelle B.6 gilt einer Preisbereinigung für die Investitionen. Für die Ausrüstungsinvestitionen wird der Preisindex für gewerbliche Betriebseinrichtungen des Instituts für Konjunkturforschung verwendet. Zur Gewinnung eines Deflators für die Bauinvestitionen bilden wir das arithmetische Mittel aus dem amtlichen Baukostenindex sowie Hoffmanns (1965) Index der Preise für den Tiefbau.
Tabelle B.7 berechnet einen Außenbeitrag in konstanten Preisen nach den impliziten Deflatoren, wie sie sich aus den Angaben über Einheitswerte in konstanten Preisen in der Außenhandelsstatistik ergeben. Es sei darauf verwiesen, dass diese Deflatoren teilweise deutlich von den Preisindizes für die Zahlungsbilanz bei Hoffmann (1965) abweichen, die im Unterschied zu den hier verwendeten Deflatoren Laspeyres-Indizes darstellen und somit die Änderungen der Außenhandelsstrukturen nicht berücksichtigen.
Tabelle B.8 enthält deflationierte Zeitreihen zum öffentlichen und privaten Konsum. Der Deflator für den öffentlichen Konsum ist bei Hoffmann (1965) entnommen, er besteht aus anteiligen Löhnen sowie den für laufende öffentliche Sachausgaben relevanten Preisindizes. Der private Konsum wird mit dem amtlichen Preisindex der Lebenshaltung deflationiert. Die hier errechnete Zeitreihe stimmt gut mit den Angaben der amtlichen Produktionsstatistik von Konsumgütern überein.
Tabelle B.9 setzt die Ergebnisse zusammen und berechnet das Bruttosozialprodukt in Preisen von 1913. Absetzung einer Schätzung des Ersatzinvestitionsbedarfs in konstanten Preisen führt zum Nettosozialprodukt zu Marktpreisen, das sich direkt mit den Ergebnissen Hoffmanns vergleichen läßt. Die so erhaltenen Ziffern liegen bis 1930 nur unwesentlich von den Ergebnissen Hoffmanns entfernt, sind danach jedoch ganz erheblich niedriger, bedingt hauptsächlich durch Abweichungen in der Schätzung des privaten Konsums, durch die unterschiedliche Deflationierung der Zahlungsbilanz sowie durch die augenscheinlichen Überschätzung des öffentlichen Konsums durch Hoffmann (1965). Wie schon in den Daten in laufenden Preisen in Tabelle B.5 erreicht die Zeitreihe des privaten Konsums ihr Minimum erst 1933. Nachdem diese Zeitreihe dort als Residuum geschätzt worden war, nimmt sie die Schätzfehler auch der anderen Zeitreihen auf. Ob sich dieses Ergebnis dennoch als robust erweist, muss späterer Forschung überlassen bleiben.
Anmerkungen zu den einzelnen Zeitreihen:
Tabellen A: Ziffern zum Reichshaushalt und zum öffentlichen Sektor in seiner Gesamtheit
(A.1.1) Reiner Finanzbedarf: Ausgaben aller Art ohne Steuerüberweisungen usw. an Länder und Gemeinden. Ab 1932: Ohne Arbeitsbeschaffungs- und Rüstungswechsel. Bis 1931/32: Statist. Jahrbuch für das Deutsche Reich 1934, S. 434, Sp. 3. 1930/31, 1931/32, 1932/33, 1933/34: einschl. 465, 420, 420, 100 Mio. RM zur außerordentlichen Tilgung der schwebenden Schuld. 1932/33: Statist. Jahrbuch für das Deutsche Reich 1934, S. 417. 1933/34: ebda. S. 426, Ausgaben abzüglich 186,4 Mio. RM als Ausgaben nachgewiesener Finanzzuweisung an die Länder sowie von 3,4 Mio. RM Überschuss des außerordentlichen Haushalts, der im ordentlichen Haushalt als Einnahme gebucht ist. Ab 1934/35: IfZ (Institut für Zeitgeschichte, München) Da 03.03 (Haushaltsrechnungen des Deutschen Reichs 1934-1938), nach Abzug des Postens „weitere Steuerüberweisungen an die Länder” von den Ausgaben.
(A.1.2) Nach Steuerüberweisungen verbleibende Nettoeinnahmen aus Reichssteuern, Zöllen sowie Sondersteuern auf die Reichsbahn zur Reparationsaufbringung. Bis 1928/29: Statist. Jahrbuch für das Deutsche Reich 1931, S. 446. Bis 1932/33: Statist. Jahrbuch für das Deutsche Reich 1934, S. 424. 1932/33: ebda. 1933/34: Nach dem Rechnungsergebnis, Statist. Jahrbuch für das Deutsche Reich 1934, S. 426, korrigiert um 186,4 Mio. RM Steuerüberweisungen, die bei den Ausgaben ausgewiesen sind, sowie von 3,7 Mio. RM Überschuss des außerordentlichen Haushalts, der in den Steuereinnahmen enthalten ist. Übereinstimmend: BA R 2 (Reichsfinanzministerium) Anhang/51. Ab 1934/35: Haushaltsrechnungen des Deutschen Reichs, IfZ Da. 03.03. Steuereinnahmen jeweils nach Abzug der Posten „Zuführung zum Sondervermögen Ehestandsdarlehen”, „Eingelöste Steuergutscheine”, „Weitere Steuerüberweisungen an die Länder”, sowie nach Addition der Reparationsbeiträge der Reichsbahn. 1938 inkl. „Judenvermögensabgabe” (498,5 Mio. RM).
(A.1.3) Bis 1928/29: Statist. Jahrbuch für das Deutsche Reich 1931, S. 447. Ohne Erträge aus dem Betriebsmittelfonds. Bis 1932/33: Statist. Jahrbuch für das Deutsche Reich 1934, S. 425. 1933/34: Statist. Jahrbuch für das Deutsche Reich 1934, S. 426. Alle Ziffern einschließlich Anteil am Reichsbankgewinn (ca. 5,5 Mio. RM jährlich). 1933/34: Statist. Jahrbuch für das Deutsche Reich 1934. Ab 1935: IfZ DA. 03.03 (Auflösung von Sondervermögen sowie Erträge von Reichspost und Reichsdruckerei, Reichsbankgewinn).
(A.1.4) Vgl. (A.1.1). 1930/31 einschl. 21,2 Mio. RM aus Auflösung des Reservefonds beim Kommissar für die verpfändeten Einnahmen, ausgewiesen unter den Sondereinnahmen des außerordentlichen Haushalts zur Deckung der schwebenden Schuld, vgl. Statist. Jahrbuch für das Deutsche Reich 1934, S. 422, Fn. 5, S. 417, Fn. 3. Vgl. auch Statist. Jahrbuch für das Deutsche Reich 1932, S. 448, Fn. 7.
(A.1.5) Vgl. (A.1.1). Nettoeinnahmen nach Abzug der Kosten für die Münzprägung. Für 1927/28 und 1928/29 ohne Entnahmen aus dem Betriebsmittelfonds.
(A.1.6) = (A.1.1) + (A.1.2) + (A.1.3) + (A.1.4) + (A.1.5).
(A.1.7) Quelle: vgl. (A.1.1). 1925/26: 2. Tranche Dawes-Anleihe. 1926/27: 1. Tranche Anleihe von 1927 („Reinhard-Anleihe”). 1927/28: 2. Tranche Anleihe von 1927. 1928/29: 7%-Schatzanweisungen und Schuldscheindarlehen von 1928. 1929/30: Hilferding-Anleihe und 7%-Schatzanweisung von 1929. 1930/31: Beim Reich verbleibender Anteil der Young-Anleihe. Ab 1932: Ohne Arbeitsbeschaffungs- und Rüstungswechsel. 1935 und 1936: Einschl. Einnahmen aus Schatzanweisungen.
(A.1.8) Veränderung der kurzfristigen Forderungen, Überschuß (+), Defizit (-). (A.1.8) = (A.1.1) -(A.1.2-6). Vgl. weitgehend übereinstimmend Wirtschaft und Statistik (1930, S. 632 f.). Ab 1934/35 (mit veröffentlichten Angaben ab 1932/33 übereinstimmend) BA R2 Anhang/51, R2/21781. Ohne Arbeitsbeschaffungs- und Rüstungswechsel.
(A.1.9) Eigene Berechnung nach dem Abschlußbericht des Reparationsagenten (Gilbert, 1930, S. 286). Gilbert selbst berechnet als Grundbilanz das Defizit zwischen laufenden Ausgaben und Einnahmen aus Steuern usw. Addition der Anleiheerlöse (A.1.7) zu Gilberts Ziffern ergibt (A.1.9), übereinstimmend mit unseren eigenen Berechnungen in (A.1.8).
(A.1.10) Ausweis der “Mehrausgaben (+) / Mehreinnahmen (-)”, berichtigt nach Statist. Jahrbuch für das Deutsche Reich 1931, S. 439; 1934, S. 417. Ab 1934/35: BA R2 Anhang/51. Abweichungen gegenüber (A.1.8) sind durch Elimination von Einnahmen aus bzw. Zuführungen zu Schattenhaushalten (Betriebsmittelfonds, Tilgungsfonds, etc.) in (A.1.7) bedingt.
(A.1.11) Ausgewiesener Überschuss (+) / Fehlbetrag (-) der Haushaltsrechnung nach: Statist. Jahrbuch für das Deutsche Reich 1931, S. 439.
(A.1.12) Ausgewiesener Überschuss (+) / Fehlbetrag (-) der Haushaltsrechnung. Bis 1932/33 nach: Statist. Jahrbuch für das Deutsche Reich 1934, S. 417. 1933/34: nach dem Kassenausweis, ebda. S. 426. Ab 1934/35: BA R 2 Anhang/51.
(A.2.3) Vgl. Tabelle A.7 unten. Errechnet aus dem geschätzten Gesamtumlauf von Wechseln (A.7.9) abzüglich Mefowechseln (A.7.1).
(A.2.2) BA R2/18660, R2/18701. Vgl. Tabelle A.7 unten, Reihe (A.2.2).
(A.2.3) 1934: Schätzung nach BA R2/23770 sowie BA 25.01(Reichsbank)/3368, Bl. 370. Ab 1935: BA R2/3846.
(A.2.4) BA 25.01/6641, Bl. 22; BA R2/3846, Bl. 26. Ab 1935/36: BA R 2/3846, Bl. 22.
(A.2.5) = (A.2.1) + (A.2.4).
(A.2.6) Erbe (1958, S. 48).
(A.2.7) Eigene Berechnungen nach BA 25.01/6516, Bl. 132; 6638, Bl.181; 6641, Bl. 15, Bl. 20, Bl. 22. Vgl. auch unten, Tabelle A.7, Reihe (A.7.1).
(A.2.8) = (A.2.5) + (A.2.7).
(A.3.1) = (A.1.7) + (A.1.8).
(A.3.2) Statist. Jahrbuch für das Deutsche Reich 1930, S. 466; Statist. Jahrbuch für das Deutsche Reich 1931, S. 442; 1934, S. 420. Ab 1934: IfZ Da 03.03, (Haushaltsrechnungen des Deutschen Reichs), div. Jge. Schuldbuchforderungen 1931: Haushaltsrechnung 1931, Reichstagsdrucksache 456/270, S. 539. (a): Tilgung von Markanleihen 1934: Ablösungsbetrag abzüglich 60 Mio. RM geschätzter Zinsanteil. Diskrepanz zwischen dem Ablösungsbetrag für April-Juni 1934 lt. Wirtschaft und Statistik (1934, S.547), (33,6 Mio. RM) und Reichsschuldenausweis, Statist. Jahrbuch für das Deutsche Reich 1935, (233,6 Mio. RM) beträgt 200 Mio. RM. Tilgung von Markanleihen ab 1935: IfZ Da 03.03 (Haushaltsrechnungen des Deutschen Reichs), div. Jge., Ablösungsbetrag abzüglich 60 Mio. geschätzter Zinsanteil, vgl. auch Tab. A.1.5. Ebenfalls 1934: Ohne 200 Mio. RM buchmäßiger Verringerung der Anleiheablösungsschuld, denen keine Ausgaben im Reichshaushalt gegenüberstehen. (b)-(f): Angaben für 1934 nach dem Kassenausweis, Statist. Jahrbuch für das Deutsche Reich 1935. Bei (b),(c) 1934-1938: In der Gesamtsumme enthalten.
(A.3.3) Bis 1932: Berechnet aus den Änderungen des Schuldenstandes, bewertet zur Goldparität, nach dem Ausweis der Reichsschuld, Statist. Jahrbuch für das Deutsche Reich, div. Jge. Tilgungsleistungen für diese Schulden werden im Reichshaushalt nicht getrennt ausgewiesen. Schuldendienst inkl. Verzinsung bei dem Ausweis der äußeren Kriegslasten, Statist. Jahrbuch für das Deutsche Reich 1932, S. 443, 1934, S. 421. 1933: Eigene Schätzung anhand der Angaben in Goldwert, Statist. Jahrbuch für das Deutsche Reich 1934, verringert um die durchschnittliche Valutenentwertung. Ab 1934: IfZ Da 03.03 (Haushaltsrechnungen des Deutschen Reichs), div. Jge. (e)-(f) 1936-1938: In der Gesamtsumme enthalten.
(A.3.4) = (A.3.2) + (A.3.3). 1934: Ohne 200 Mio. RM buchmäßiger Verringerung der Anleiheablösungsschuld, denen keine Ausgaben im Reichshaushalt gegenüberstehen. 1935-38: IfZ Da 03.03, Aufteilung in Inlands- und Auslandsschulden nicht verfügbar.
(A.3.5) = (A.3.1) - (A.3.4).1934: Ohne 200 Mio. RM buchmäßiger Verringerung der Anleiheablösungsschuld, denen keine Ausgaben im Reichshaushalt gegenüberstehen.
(A.3.6) Nettozuwachs der Reichsverschuldung, Statist. Jahrbuch für das Deutsche Reich, div. Jge. 1925/26: Ohne Aufwertungsschuld (später aber mit ihrer Tilgung). 1928/29: Ohne Kriegsschädenschuldbuchforderungen (später aber mit ihrer Tilgung). 1930/31: Ohne Polenschuldbuchforderungen (später aber mit ihrer Tilgung). Ab 1932/33: Ohne Steuergutscheine und deren Tilgung.
(A.3.7) = (A.3.5) + (A.2.8). Für 1932 ohne durchlaufende Posten der Young-Anleihe (Wert 1932 inkl. dieser Posten: 1886.4 Mio. RM).
(A.3.8) Erhöhung der gesamten Reichsschuld einschließlich schwebender Schulden, nach Erbe (1958, S. 54).
(A.4.1) (a)-(d): Bis 1933: Nach den Ausweisungen in Statist. Jahrbuch für das Deutsche Reich 1931, S. 442; 1934, S. 420. Ab 1934: IfZ Da 03.03 (Haushaltsrechnungen des Deutschen Reichs). Ab 1937 einschließlich Verzinsung der Mefo-Wechsel, vgl. dazu IfZ Da 03.03, Haushaltsrechnung 1937, S. 526 f. sowie BA R2 / 3219 (Akten der Reichsschuldenverwaltung), Bl. 30, Bl. 189, Bl. 236.
(A.4.2) (a), (b): Bis 1932: Schuldendienst (bei Young-Anleihe: Reichsanteil) (Statist. Jahrbuch für das Deutsche Reich 1928, S. 529; 1934, S. 421) abzüglich Veränderung des Schuldenstandes nach der Reichsschuldenstatistik, (Statist. Jahrbuch für das Deutsche Reich, div. Jge.). 1933-35: Kalkulatorischer Zinsfuß auf interpolierten Schuldenstand. 1936-38: Angaben nach Auflösung des Kriegslastenhaushaltes in den Ausweis des Schuldendienstes übernommen und in der Summe (A.4.1) enthalten: IfZ Da 03.03 (Haushaltsrechnungen des Deutschen Reichs). (c): Deutsch-amerikanisches Schuldenabkommen von 1931: Verzugszinsen für aufgeschobene Zahlung. Haushaltsrechnung 1931, Reichstagsdrucksache 456/270, S. 540.
(A.4.3) = (A.4.1) + (A.4.2).
(A.4.4) 1932 und 1933: BA, R 2/18701 (Denkschrift des Reichsfinanzministeriums zur Arbeitsbeschaffung in Deutschland von 1937). Ab 1934: Nach dem vierteljährlichen Schuldenstand, bewertet mit Durchschnittsverzinsung von 4,75%. Ab 1937 ohne Verzinsung für Mefo-Wechsel, die ab diesem Jahr auf den Reichshaushalt übernommen wurde. Vgl. Erläuterungen zu (A.4.1).
(A.4.5) = (A.4.3) + (A.4.4).
(A.5.1) = (A.1.1) + (A.2.8) - (A.3.4).
(A.5.2) = (A.3.7) + (A.4.5).
(A.6.1) Vierteljährliche, beim Reich verbleibende Steuereinnahmen, Statist. Jahrbuch für das Deutsche Reich, div. Jge.
(A.6.2) = (A.6.1), kalenderjährlich und fiskaljährlich aufsummiert.
(A.6.3) Fiskaljährliche, beim Reich verbleibende Einnahmen aus Steuern, nach den Haushaltsrechnungen des Reichs. Bis 1933/34: Statist. Jahrbuch für das Deutsche Reich, div. Jge. Ab 1934/35: IfZ Da 03.03 (ohne Zuführungen zum Sondervermögen Ehestandsdarlehen, ohne weitere Überweisungen an die Länder, 1938/39: Einschließlich „Judenvermögensabgabe”).
(A.6.4) Vierteljährlich aufgeteilte Differenz zwischen (A.6.3) und (A.6.2).
(A.6.5) = (A.6.1) + (A.6.4).
(A.6.6) Kalender- bzw. fiskaljährliche Aufsummierung der korrigierten vierteljährlichen Steuereinnahmen in (A.6.5). Die zur Kontrolle angegebenen fiskaljährlichen Summen stimmen mit (A.6.3) überein.
(A.6.7) Vierteljährliche Steuerüberweisungen an die Länder.
(A.6.8) Kalender- bzw. fiskaljährliche Aufsummierung von (A.6.7).
(A.6.9) Fiskaljährliche Steuerüberweisungen nach den Ergebnissen der Haushaltsrechnungen. Quelle: vgl. (A.1.2). Ab 1934/35: Nach Abzug der Kürzungen des Länderanteils sowie der Kürzungen aus Anlaß des Übergangs der Länderpolizei. Zuzüglich der zweckgebundenen zusätzlichen Steuerüberweisungen an die Länder.
(A.6.10) Vierteljährlich aufgeteilte Differenz zwischen (A.6.9) und (A.6.8).
(A.6.11) = (A.6.7) + (A.6.10).
(A.6.12) Kalender- bzw. fiskaljährliche Aufsummierung von (A.6.11).
(A.6.13) Steuermindereinnahmen aus der Anrechnung von Steuergutscheinen des Jahres 1932. Quelle: vgl. (A.1.2).
(A.6.14) Kalender- bzw. fiskaljährliche Aufsummierung von (A.6.13).
(A.6.15) = (A.6.5) – (A.6.11) – (A.6.13).
(A.6.16) Kalender- bzw. fiskaljährliche Aufsummierung von (A.6.15).
(A.6.17) Vierteljährlich interpolierter Reparationsbeitrag der Reichsbahn nach (A.1.18).
(A.6.18) Fiskaljährlicher sowie interpolierter kalenderjährlicher Reparationsbeitrag der Reichsbahn. Quelle: vgl. (A.1.2).
(A.6.19) = (A.6.16) + (A.6.17).
(A.6.20) Kalender- bzw. fiskaljährliche Aufsummierung von (A.6.19).
(A.6.21) Bis 1934/35: Nach den vierteljährlichen Kassenausweisen des Reichshaushalts, Statist. Jahrbuch für das Deutsche Reich, div. Jge., sowie Wirtschaft und Statistik (1935). Ab 1935/36: vierteljährliche Interpolation der fiskaljährlichen Angaben in (A.1.23).
(A.6.22) Kalender- bzw. fiskaljährliche Aufsummierung von (A.6.21).
(A.6.23) Sonstige Einnahmen nach den Haushaltsrechnungen, (A.6.23) = (A.1.3) + (A.1.4) + (A.1.5).
(A.6.24) Im Kassenausweis netto verbuchte Einnahmen aus Vermögensauflösungen etc., 1930/31: Anteilige Einnahmen aus der Auflösung des Reservefonds der Reparationskommission, 1932/33: Erlöse aus dem Wiederverkauf von Aktien der Dresdner Bank, der Landesbank der Rheinprovinz sowie von Gelsenkirchen-Akien, 1933/34: Einnahmen aus Münzprägung.
(A.6.25) Vierteljährlich aufgeteilte Differenz zwischen (A.6.23) und (A.6.22).
(A.6.26) = (A.6.22) + (A.6.24) + (A.6.25).
(A.6.27) Kalender- bzw. fiskaljährliche Aufsummierung von (A.6.26). Fiskaljährliche Summen identisch mit (A.6.23).
(A.6.28) Bis 1934/35: nach dem Kassenausweis, ab 1935/36: Nach der Bewegung der ausgewiesenen Reichsschuld, Quelle: Statist. Jahrbuch für das Deutsche Reich 1941/42, abgeglichen mit den Ergebnissen der Haushaltsrechnungen, Quelle vgl. (A.1.21).
(A.6.29) Kalender- bzw. fiskaljährliche Aufsummierung von (A.6.28). Fiskaljährliche Summen identisch mit (A.1.7).
(A.6.30) Vierteljährliche Einnahmen (+) aus Kassendefiziten. Bis 1934/35 nach dem Kassenausweis, 1935/36 und 1938/39 interpoliert nach den Ergebnissen der Haushaltsrechnungen, 1936/37 und 1937/38 nach der Bewegung der ausgewiesenen kurzfristigen Reichsschuld. Quelle vgl. (A.1.21).
(A.6.31) Kalender- bzw. fiskaljährliche Aufsummierung von (A.6.30).
(A.6.32) Vierteljährlich aufgeteilte Differenz zwischen (A.1.8) und (A.6.31).
(A.6.33) = (A.6.30) + (A.6.32).
(A.6.34) Kalender- bzw. fiskaljährliche Aufsummierung von (A.6.33). Fiskaljährliche Angaben identisch mit (A.1.8).
(A.6.35) Abschlußbuchung: Berechnung der vierteljährlichen kameralistischen Ausgaben von der Einnahmeseite her, (A.6.35) = (A.6.19) + (A.6.26) + (A.6.28) + (A.6.33).
(A.6.36) Kalender- bzw. fiskaljährliche Aufsummierung von (A.6.35). Fiskaljährliche Angaben identisch mit (A.1.1).
(A.7.1) Nettoumlauf Mefo-Wechsel, BA 25.01/6514, Bl. 473; BA 25.01/6641, Bl. 22; BA R2/3846, Bl. 26.
(A.7.2) Nettoumlauf Arbeitsbeschaffungswechsel Papen-/Sofort-/Reinhardtprogramm, BA R2/18656, Bl. 40; R2/18701 (unpag.); R2/3846, Bl. 26. Übereinstimmend: BA 25.01/6518, Bl. 223-226.
(A.7.3-4) Arbeitsbeschaffungswechsel von Reichsbahn (3.) und Reichsautobahnen (4.) im Portefeuille der Reichsbank, BA 25.01/6514, Bl. 473; HADBB, Rbk 1/7. Autobahnwechsel 1939 I/1939 lt. Ausweis für 7.5.1939, ebda.
(A.7.5) Umlauf an Zinsvergütungsscheinen, BA 25.01/6516, Bl. 132; 25.01/6638, Bl. 181.
(A.7.6) Umlauf an Solawechseln der Deutschen Golddiskontbank (Dego), wie (A.7.5). Ab 1938: HADBB, Rbk 1/7.
(A.7.7) Ausweis der Verbindlichkeiten des Reichs außerhalb des Etats, ohne Steuergutscheine und Anleihestock-Steuergutscheine. BA 25.01/6638, Bl. 181; 25.01/6641, Bl. 15, Bl. 20. Übereinstimmend mit Summe aus Umlauf an Sonder- und Degowechseln nach Ausweis der Reichsbank ab 1938 in HDBB, Rbk 1/7.
(A.7.8) Nettoumlauf von Arbeitsbeschaffungs- und Mefo-Wechseln des Reichs, (A.7.8) = (A.7.1.) + (A.7.2). Übereinstimmend mit (A.7.7) nach Absetzung des Umlaufs von Zinsvergütungsscheinen (A.7.5) und Solawechseln der Deutschen Golddiskontbank (A.7.6.).
(A.7.9) Nettoumlauf an Arbeitsbeschaffungs- und Sonderwechseln, BA 25.01/6580, Bl. 20f. Unterstrichene Ziffern: Bruttoumlauf an Sonderwechseln minus Abschöpfung, BA 25.01/6516, Bl. 132. IV/1936: Eigene Schätzung durch Interpolation des Umlaufs an Mefo-Wechseln und Addition des Umlaufs anderer Wechsel. 1937: Eigene Schätzung anhand des Umlaufs von Mefo-, ABM- und Autobahnwechseln zuzüglich Zinsvergütungsscheinen. Geschätzter Jahresdurchschnitt: 11,834 Mrd. RM gegenüber 11,87 Mrd. RM lt. HDBB Rbk 1/7. 1938: HDBB Rbk 1/7.
(A.7.10) Kalenderjährliche Zunahme des Umlaufs an Sonderwechseln.
(A.7.11) Vorzeitig zurückgekaufte Wechsel in Händen des Reichs, BA 25.01/6580, Bl. 21; BA R2/3846, Bl. 26.
(A.7.12) Umlauf an Sonderwechseln außerhalb des Reichsetats. (A.7.12) = (A.7.9) - (A.7.11).
(A.7.13) Kalenderjährliche Zunahme des Umlaufs an Sonderwechseln außerhalb des Reichsetats. (A.7.13) t = (A.7.12) t - (A.7.12) t-4.
(A.8.1) Interpolation von (A.4.5) anhand der Veränderung der ausgewiesenen Reichsschuld, Statist. Jahrbuch für das Deutsche Reich, div. Jge. 1934 bis 1936 einschließlich Verzinsung der Mefo-Wechsel.
(A.8.2) Vgl. Tabelle A.6. Umlauf an Sonderwechseln, bewertet mit einer jahresdurchschnittlichen Verzinsung von 4,75%. Ab 1937 ohne Verzinsung der Mefo-Wechsel. Negative Beträge sind durch den zeitweiligen Rückkauf von Wechseln auf Rechnung des Reiches bedingt.
(A.8.3) = (A.8.1) + (A.8.2).
(A.8.4) = (A.8.3), kalenderjährlich aufsummiert.
(A.8.5) = ((A.4.1) + (A.4.4))/4, interpolierte vierteljährliche Zinsen ohne Zinsen auf Auslandsschulden. Ab 1936: Zinsen auf Auslandsschulden fortgeschrieben mit dem Stand von 1935.
(A.8.6) = (A.8.5), kalenderjährlich aufsummiert.
(A.8.7) Tilgungen bis 1934/35 nach den vierteljährlichen Kassenausweisen, vgl. Tabelle A.6. Ab 1935/36 interpoliert nach den Ergebnissen der Haushaltsrechnungen.
(A.8.8) = (A.8.7), kalender- und fiskaljährlich aufsummiert.
(A.9.1) = (A.6.20) + (A.6.27).
(A.9.2) = (A.6.36) + (A.7.13)
(A.9.3) = (A.9.2) - (A.8.8).
(A.9.4) = (A.9.1) - (A.9.3).
(A.10.1-3) 1925-1929: Statistische Übersicht zur Finanzwirtschaft der öffentlichen Verwaltung im Deutschen Reich für die Rechnungsjahre 1925/26-1932/33, Abs. C: Die Deckung des Finanzbedarfs, S.40/41.1929-1939: Statistisches Handbuch von Deutschland (1949), Kap. XV: Öffentliche Finanzwirtschaft, Abs. A. Einnahmen und Ausgaben, S. 541. Teilergebnisse übereinstimmend in: Statistische Praxis Jg. 1947, Karteiblatt 6/F7120, 7/F7120, 10/F7120, 11/F7120, Jg. 1948, Karteiblatt 2/F7120, F7111.
(A.10.4) Bis 1932: Zinsen von Reich, Ländern, Gemeinden, Statistik des Deutschen Reichs, Nr. 437, S. 19, abzüglich den Zinszahlungen des Reichs in (A.4.5). 1933-1935: Nr. 493, S. 44. Ab 1936: Statistik des Deutschen Reichs Nr. 529, S. 20/24/29.
(A.10.5-7): Quellen wie (A.10.3).
(A.10.8) = (A.10.9)-(A.10.7).
(A.10.9) = (A.10.3) - (A.10.10).
(A.10.10) = (A.10.5) - (A.10.2) - (A.10.6).
(A.11.1) = (A.1.1) + (A.10.1).
(A.11.2) = (A.11.1) + (A.2.8).
(A.11.3) = (A.3.4) + (A.10.2).
(A.11.4) = (A.11.2) - (A.11.3).
(A.11.5) = (A.1.2) + (A.10.9).
(A.11.6) = (A.1.3) + (A.1.4) + (A.1.5).
(A.12.1) (A.10.1), logarithmisch-linear interpoliert.
(A.12.2) = (A.9.2) + (A.12.1).
(A.12.3a) Einschließlich Beiträge an das Reich, Zuschüsse an Reichsautobahn/Arbeitsbeschaffung etc. Quelle: Statist. Jahrbuch für das Deutsche Reich 1934, S. 404f.; 1935, S. 412f.; 1935, S. 434f.; 1937, S. 452f.; 1938, S. 474f.; 1939/40, S. 492f. Identisch: Reichsarbeitsblatt, div. Jge. Abzüglich Tilgungsleistungen für die Arbeitsbeschaffungsprogramme von 1932 und 1933, und zwar 1937: 396,4 Mio. RM, 1938: 307,9 Mio. RM.
(A.12.3b) Ebda., Gesamtausgaben.
(A.12.4a) = (A.10.2), logarithmisch-linear interpoliert.
(A.12.4) = (A.8.8) + (A.12.3a). Schuldentilgungen der Sozialversicherung sind vernachlässigbar.
(A.12.5a) = (A.9.2) - (A.8.8).
(A.12.5b) = (A.12.1) - (A.12.4a).
(A.12.5) = (A.12.3) + (A.12.5).
(A.12.6) Hoffmann (1965), Tab. 231.
(A.12.7) Zahlungsbilanzstatistik im Statist. Jahrbuch für das Deutsche Reich 1936; identisch: BA R7 (Reichswirtschaftsministerium) / 3068.
(A.12.8a) = (A.10.4), logarithmisch-linear interpoliert.
(A.12.8) = (A.8.4) + (A.12.8a). Zinsendienst der Sozialversicherung ist vernachlässigbar.
(A.12.9) Statist. Jahrbuch für das Deutsche Reich., „Volkswirtschaftliche Bilanzen”, div. Jge.
(A.12.10) ebda.
(A.12.11) = (A.12.6) + (A.12.7) + (A.12.8) + (A.12.9) + (A.12.10).
(A.12.12) = (A.12.5) - (A.12.11).
(A.12.13) 1925-34: Investitionen der öffentlichen Verwaltung, Statist. Jahrbuch für das Deutsche Reich, „Volkswirtschaftliche Bilanzen”, div Jge., ebenso Wagemann (1935, S. 61). 1935-38: Gehrig (1961), Ritschl (1992).
(A.12.14) = (A.12.12) - (A.12.13).
(A.12.15-16) Statist. Jb., div. Jge.
(A.12.17) Summe aus den Beitragseinnahmen der Reichsanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung sowie der Sozialversicherung, Quellen siehe (A.12.3). Übereinstimmend in den „Volkswirtschaftlichen Bilanzen”, Statist. Jahrbuch für das Deutsche Reich, div. Jge., sowie Statistisches Handbuch von Deutschland (1949).
(A.12.18) ebda.
(A.12.19) = (A.11.7), logarithmisch-linear interpoliert.
(A.12.20a) Quelle vgl. (A.12.17), Einnahmen ohne Beiträge und Reichszuschüsse. Von 1933 bis 1935 einschließlich der (seit 1933 in den Haushalt der Reichsanstalt eingestellten) Einnahmen aus der Abgabe zur Arbeitslosenhilfe.
(A.12.20b) Quelle: ebda. Einnahmen ohne Beiträge und Reichszuschüsse. 1934-37: abzüglich der Einnahmen aus Beiträgen der Reichsanstalt für Arbeitsvermittlung an die Knappschafts- und Invalidenversicherung zur Aufrechterhaltung von Anwartschaften.
(A.12.21) = (A.12.15) + (A.12.16) + (A.12.17) + (A.6.27) + (A.12.19) + (A.12.20a) + (A.12.20b).
(A.12.22) = (A.12.21)-(A.12.5).
Tabellen B: Das Sozialprodukt und seine Komponenten
(B.1.1) Statist. Jahrbuch für das Deutsche Reich, div. Jge., zuletzt 1941/42. Angaben für 1913: neues Reichsgebiet nach Gebietsabtretungen und ohne Saarland. Wert des Volkseinkommens 1913 auf dem alten Reichsgebiet: 50 313 Mio. M.
(B.1.2) Wie (B.1.1). Zum Basisjahr 1913 vgl. Statistisches Reichsamt (1932, S.59).
(B.1.3) Raabe (1954) (=Wirtschaft und Statistik (Textteil) N.F. 6), S. 63-66.
(B.1.4) Hoffmann und Müller (1959, S. 55).
(B.1.5) Hoffmann und Müller (1959, S. 43).
(B.1.6) = (B.1.3) - (B.1.4) - (A.12.18) + (B.1.5).
(B.1.7) Hoffmann und Müller (1959, S. 56). Startwert für 1913 (alter Gebietsstand): 49 501 Mio. RM. Auf den neuen Gebietsstand umgerechnet im Verhältnis der entsprechenden Ziffern in (B.1.1) bzw. Legende dazu.
(B.1.8) = (B.1.1) - (B.1.2) - (A.12.8).
(B.2.1) = (B.1.8) - (A.12.15) - (A.12.17) + (A.12.8) + (A.12.9).
(B.3.1-4) 1925-1934: Statist. Jahrbuch für das Deutsche Reich, div. Jge., Wagemann (1935, S.61) 1935-1938: Ritschl (1992).
(B.3.5) = (B.3.1) - (B.3.4).
(B.3.6) 1925-1934: Statist. Jahrbuch für das Deutsche Reich, div. Jge., 1935-1938: Ritschl (1992).
(B.3.7) = (B.3.1) - (B.3.6).
(B.3.8) 1925-1934: Statist. Jahrbuch für das Deutsche Reich, div. Jge., deflationiert über den Index der Preise für Produktionsmittel des Instituts für Konjunkturforschung, Wagemann (1935, S. 104/Reihe 24), fortgesetzt in der Konjunkturberichterstattung der Vierteljahreshefte der Konjunkturforschung, div, Jge. 1935-1938: Eigene Schätzungen anhand der Statistik der Lagerbewegung in der Industrie, vgl. Statist. Jahrbuch für das Deutsche Reich, 1941/42.
(B.3.9) = (B.3.7) + (B.3.8).
(B.3.10) Hoffmann (1965, S. 828).
(B.4.1-2) 1925-1935: Statistisches Handbuch von Deutschland (1949). 1938: Ritschl (1991a), dort nach Bundesarchiv, R7/3068, R7/3629. Für 1936 enthalten die Quellen nur den Saldo. Bruttowerte geschätzt nach der Außenhandelsstatistik in Verbindung mit den Angaben der “vorläufigen Devisenbilanz”, BA 25.01/6446, 25.01/6447.
(B.4.3) = (B.4.2) - (B.4.1).
(B.4.3a) = (B.4.2) - (B.4.1a).
(B.4.6) = (B.4.4) - (B.4.5).
(B.4.6a) = (B.4.4a) - (B.4.5).
(B.4.9) = (B.4.7) - (B.4.8).
(B.4.10a) = (B.4.1) + (B.4.4) + (B.4.7).
(B.4.10b) = (B.4.2) + (B.4.5) + (B.4.8).
(B.4.11) Restbeträge ab 1934 in der Zinsenbilanz enthalten
(B.4.17) = (B.4.14) - (B.4.16).
(B.4.17-18) Aufteilung 1936 geschätzt nach der Devisenbilanz, BA R7/3068.
(B.5.1) = (B.1.7) + (B.3.6) + (A.13.16) - (A.13.6).
(B.5.2) = (B.3.6), deflationiert mit dem Index der Produktionsgüterpreise, Statist. Jahrbuch für das Deutsche Reich, div. Jge.
(B.5.3) = (B.5.1) - (A.12.12) - (B.3.5) - (B.5.2) - (B.4.10)
(B.5.4) Hoffmann (1965, S. 828)
(B.6.1) Wagemann (1935), Vierteljahreshefte zur Konjunkturforschung, div. Jge.
(B.6.2) Hoffmann (1965, S. 570).
(B.6.3) = ((B.6.1)+(B.6.2))/2.
(B.6.4) Wagemann (1935), Vierteljahreshefte zur Konjunkturforschung, div. Jge.
(B.6.5) = (B.3.2), deflationiert mit (B.6.4), (B.3.2)*100/(B.6.4).
(B.6.6) = (B.3.3), deflationiert mit (B.6.3), (B.3.3)*100/(B.6.3).
(B.6.7) = (B.6.5) + (B.6.6).
(B.6.8) = (B.6.7) - 100*(B.3.4)/(B.6.3).
(B.6.9) = (B.6.7) - (B.6.8).
(B.6.10) = (B.3.6), deflationiert mit Mittelwert aus (B.6.3) und (B.6.4)
(B.7.1-2) Nach den Wert- und Mengenangaben der Außenhandelsstatistik, Statist. Jahrbuch für das Deutsche Reich, div. Jge.
(B.7.3) = 100* (B.4.10a) / (B.7.1).
(B.7.4) = 100*(B.4.10b) / (B.7.2).
(B.7.5) = (B.7.3) - (B.7.4).
(B.8.1) Hoffmann (1965, S. 601).
(B.8.2) = (B.8.1) * 100 / (B.8.1).
(B.8.3) Amtlicher Lebenshaltungskostenindex, Statist. Jahrbuch für das Deutsche Reich, div.Jge.
(B.8.4) = (B.5.3) * 100 / (B.8.3).
(B.9.1) = (B.8.3) +(B.8.5) + (B.6.7) + (B.3.8) + (B.7.6).
(B.9.2) = (B.9.1) - (B.6.9).
(B.9.3) Hoffmann (1965, S. 828). Hoffmanns Berechnung mit Außenbeitrag aus seiner Schätzung der Leistungsbilanz.
(B.9.4) Hoffmann (1965, S. 828). Hoffmanns Berechnung mit Außenbeitrag aus seiner Schätzung der Kapitalbilanz.
Tabellen C
(C.1.1) Statistisches Jahrbuch für das Deutsche Reich, div. Jge.
(C.1.2) ebda.; eigene Berechnungen nach der dort angegebenen prozentualen Veränderung der Beschäftigung auf Grundlage des Berichtskreises am Ende des jeweiligen Vorjahres
(C.1.3) = Beschäftigung 1924:4, fortgeschrieben mit (C.1.2)
(C.1.4) Wagemann (1935), fortgesetzt in Vierteljahreshefte zur Konjunkturforschung, div. Jge.
(C.1.5) =(C.1.4), verkettet mit (C.1.3) auf Grundlage des Jahresdurchschnitts 1928
(C.1.6) (Hoffmann, 1965, S. 214)
(C.1.7) = (C.1.5)*(C.1.6)/100
(C.2.1) KONSUM: Konsum der privaten Haushalte in Preisen von 1913, Reihe (B.5.2), interpoliert nach der Chow-Lin-Methode mit Hilfe des IfK-Index der Produktion von Konsumgütern in Wagemann (1935, S. 53, Reihe 15), fortgesetzt in Vierteljahreshefte zur Konjunkturforschung, div. Jge.
(C.2.2) Y_VERF: Vierteljährliches verfügbares Einkommen der privaten Haushalte, Reihe (B.2.4), deflationiert mit Hilfe des amtlichen Preisindex der Lebenshaltung (B.8.3) und interpoliert nach der Chow-Lin-Methode mit dem IfK-Index des Bruttoproduktionswerts aus Wagemann (1935, S. 54, Reihe 21), fortgesetzt in Vierteljahreshefte zur Konjunkturforschung, div. Jge.
(C.2.3) Y: Vierteljährliches Bruttosozialprodukt zu Marktpreisen von 1913, Reihe (B.9.1), interpoliert nach der Chow-Lin-Methode mit dem IfK-Index des Bruttoproduktionswerts aus Wagemann (1935, S. 54, Reihe 21), fortgesetzt in Vierteljahreshefte zur Konjunkturforschung, div. Jge.
(C.2.4) DEFIZIT: Vierteljährliches Defizit im Reichshaushalt einschließlich Arbeitsbeschaffungs- und Mefowechsel, gewonnen durch Aufsummierung der Anleiheeinnahmen (A.6.28), des Kassendefizits (A.6.33) sowie der Nettozunahme des Umlaufs von Schattenwechseln, berechnet aus (A.7.12), abzüglich der vierteljährlichen Tilgungen (A.8.7).
(C.2.5) CPI: Index der Lebenshaltungskosten, Reihe (B.8.3), Vierteljahreswerte, Quelle s. dort.
(C.2.6) INV_PRIV: Investitionen des Unternehmenssektors, Reihe (B.6.8), interpoliert nach der Chow-Lin-Methode mit dem IfK-Index der Produktion von Investitionsgütern in Wagemann (1935, S. 62, Reihe 3), fortgesetzt in Vierteljahreshefte zur Konjunkturforschung, div. Jge.
(C.2.7) ZINS: Privatdiskont in Berlin, deflationiert mit Hilfe des IfK-Preisindex für industrielle Fertigwaren. Angaben aus Wagemann (1935, S. 112, Reihe 16; S. 104, Reihe 23), fortgesetzt in Vierteljahreshefte zur Konjunkturforschung, div. Jge.
(C.2.8) LOHN: Jährliche Lohnsummen zuzüglich Arbeitgeberbeiträge aus der Volkseinkommensrechnung im Statistischen Jahrbuch für das deutsche Reich, div. Jge., interpoliert nach der Chow-Lin-Methode mit den vierteljährlichen Lohnsummen in Wagemann (1935, S. 95, Tab. B.2), fortgesetzt bis III/1938 in Vierteljahreshefte zur Konjunkturforschung, div. Jge. Deflationiert mit Hilfe IfK-Preisindex für industrielle Fertigwaren in Wagemann (1935, S. 104, Reihe 23), fortgesetzt in Vierteljahreshefte zur Konjunkturforschung, div. Jge., und dividiert durch ARBEIT (s. voranstehender Abschnitt).
(C.2.9) M_AUFTR: Auftragseingang Inland im deutschen Maschinenbau, Wagemann (1935, S. 228, Reihe 66).
(C.2.10) TOBINS_Q: Aktienindex des IfK aus Wagemann (1935, S. 115, Reihe 2), deflationiert mit Hilfe des IfK-Preisindex für gewerbliche Betriebseinrichtungen (ebd., S. 105, Reihe 27). Beide Reihen fortgesetzt in Vierteljahreshefte zur Konjunkturforschung, div. Jge.
(C.2.11) GELD Umlauf von Banknoten und Münzen, Statist. Jahrbuch für das Deutsche Reich, div. Jge.
(C.2.12) US_ZINS Commercial Paper Rate, New York, NBER Macrohistory Database, Reihe 13003.
(C.2.13) P_FERTIG Preisindex für industrielle Fertigwaren, Wagemann (1935, S. 104, Reihe 23), fortgesetzt in Vierteljahreshefte zur Konjunkturforschung, div. Jge.
(C.2.14) KAPITAL Reihe (B.6.7), interpoliert nach der Chow-Lin-Methode, kumuliert und mit Hilfe der Angaben von Gehrig (1961) zum Kapitalstock von 1924 als Anfangswert verknüpft. Angenommen wird eine degressive Abschreibungsrate von 3% p.a.
(C.2.15) P_ROHSTOFF: Relativer Preis von Rohstoffen. Index der Preise für industrielle Rohstoffe und Halbwaren aus Wagemann (1935, S. 101, Reihe 9), deflationiert mit Hilfe des Preisindex für industrielle Fertigwaren in Wagemann (1935, S. 104, Reihe 23). Beide Reihen fortgesetzt in Vierteljahreshefte zur Konjunkturforschung, div. Jge.
Bearbeitungshinweise
Datum der Archivierung: Dezember 2002
Jahr der Online-Publikation: 2002
Bearbeiter in GESIS: Birgit Exner/Jürgen Sensch
Version:Version 1.0.0
Zugangsklasse: A
Jahr der Online-Publikation: 2002
Bearbeiter in GESIS: Birgit Exner/Jürgen Sensch
Version:Version 1.0.0
Zugangsklasse: A
Materialien zur Studie
Diese Studienbeschreibung als DDI-XML.