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Studien Zeitreihen |
ZA 8316 | Staatsfinanzen | Recktenwald, Horst Claus, Umfang und Struktur der öffentlichen Ausgaben in säkularer Sicht, Deutschland 1872 – 1972. |
83 Zeitreihen (1872 - 1972) 8 Tabellen |
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Bibliographische Angaben
Studiennummer: ZA 8316
Studientitel: Umfang und Struktur der öffentlichen Ausgaben in säkularer Sicht, Deutschland 1872 – 1972.
Erhebungs- bzw. Untersuchungszeitraum: 1872 - 1972
Primärforscher: Recktenwald, Horst Claus
Veröffentlichung (gedruckte Veröffentlichung): Recktenwald, H. C., 1962, 1977; ausführliche Angaben zu den Publikationen siehe die Anmerkungen unter Studienbeschreibung sowie die Quellenangaben in den einzelnen Datentabellen.
Empfohlene Zitation (Datensatz):
Recktenwald, Horst Claus, ( [2008]) Umfang und Struktur der öffentlichen Ausgaben in säkularer Sicht, Deutschland 1872 – 1972.
Daten entnommen aus:
GESIS Datenarchiv, Köln. histat.
Studiennummer 8316
Datenfile Version 1.0.0
Studientitel: Umfang und Struktur der öffentlichen Ausgaben in säkularer Sicht, Deutschland 1872 – 1972.
Erhebungs- bzw. Untersuchungszeitraum: 1872 - 1972
Primärforscher: Recktenwald, Horst Claus
Veröffentlichung (gedruckte Veröffentlichung): Recktenwald, H. C., 1962, 1977; ausführliche Angaben zu den Publikationen siehe die Anmerkungen unter Studienbeschreibung sowie die Quellenangaben in den einzelnen Datentabellen.
Empfohlene Zitation (Datensatz):
Recktenwald, Horst Claus, ( [2008]) Umfang und Struktur der öffentlichen Ausgaben in säkularer Sicht, Deutschland 1872 – 1972.
Daten entnommen aus:
GESIS Datenarchiv, Köln. histat.
Studiennummer 8316
Datenfile Version 1.0.0
Inhalt der Studie
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Studienbeschreibung:
Besonders Horst Claus Recktenwald und Otto Weitzel haben in den 60er Jahren am Institut für Wirtschafts- und Finanzpolitik (unter der Leitung von Prof. Dr. Horst Claus Recktenwald, Universität Erlangen - Nürnberg) auf der Grundlage finanzstatistischer Unterlagen eine statistische Verifizierung des Wagner’schen Gesetzes („Gesetz der wachsenden Staatstätigkeit“, erstmals 1863 von Adolph Wagner aufgestellt) gegeben. Das „Wagner’sche Gesetz steigender Staatsquoten postuliert eine ökonomische „Gesetzmäßigkeit“, wonach das Wachstum der Staatsausgaben nicht proportional, sondern überproportional zum Wachstum des (nominellen) Sozialprodukts erfolge. Ausnahmslos interpretiert man das Gesetz (grob) als Wagners Behauptung, bei wachsendem Volkseinkommen nehme die Staatstätigkeit säkular zu und sie schlage sich im ständig steigenden Haushalt nieder. Recktenwald hat die von Wagner erwähnten Faktoren für eine wachsende Staatstätigkeit herauskristallisiert und sinnvoll geordnet. Schließlich geht auch die Gliederung in ökonomisch-technische, demographische, politisch institutionelle (Rechtsschutz, Innere Ordnung) und akzidentelle Faktoren (z.B. Wirtschaftskrisen, Kriege, Kriegsfolgeaufgaben) auf ihn zurück. Zudem hat er sich kritisch mit den Aussagen auseinandergesetzt und das „Gesetz“ analytisch wie empirisch überprüft und widerlegt.
Große Verbreitung fanden die – mehrfach in ähnlicher Form publizierten – Darstellungen von Recktenwald, die weitgehend auf Weitzels Analysen zurückgreifen (Weitzel, O., 1967: Die Entwicklung der Staatsausgaben in Deutschland 1883 bis 1965. Diss. Univ. Erlangen-Nürnberg; HISTAT, ZA-Nr. ZA8312). Die Analysen Weitzels wurden schließlich von Recktenwald mit neueren Zahlen ergänzt und bis in die 70er Jahre fortgeführt. Im Rahmen einer Dissertation wurden diese Analysen schließlich von Norbert Leineweber systematisch aufgegriffen, zusammengeführt und bis zum Jahr 1983 ausgedehnt (Norbert Leineweber: Das säkulare Wachstum der Staatsausgaben. Deutschland 1872 bis 1983. Göttingen 1988; HISTAT, ZA-Nr.: ZA8318).
Die folgende Datenauswahl stützt sich zum einen auf eine frühe Untersuchung von H. C. Recktenwald (Recktenwald, H. C., 1962: Die Entwicklung der öffentlichen Ausgaben in der Bundesrepublik, in: König, H. (Hrsg.) 1962: Wandlungen der Wirtschaftsstruktur in der Bundesrepublik Deutschland. Berlin: Duncker & Humblot, S. 199 – 248) und zum anderen auf eine Publikation aus dem Jahr 1977 (Recktenwald, H. C., 1977: Umfang und Struktur der öffentlichen Ausgaben in säkularer Entwicklung, in: Neumark, F. (Hrsg.), 1977: Handbuch der Finanzwissenschaft, Lieferung 1. Dritte, gänzlich neu bearbeitete A. Tübingen: J.C.B. Mohr, S. 713 – 752), in denen die Entwicklungstendenzen von Niveau und Struktur des öffentlichen Sektors untersucht werden. Die empirische, statistische Beschreibung konzentriert sich auf die Entwicklung der Staatstätigkeit in Deutschland im Rahmen der Volkswirtschaft. Um die gesamte Staatstätigkeit befriedigend auszudrücken, wählt Recktenwald die unmittelbaren und die Nettoausgaben der drei Gebietskörperschaften, von Doppelzählungen bereinigt, wobei die öffentlichen Unternehmen und Parafisci ausgeklammert werden. Dabei beschränkt sich Recktenwald nicht nur auf globale Größen, sondern bezieht auch die einzelnen staatlichen Aktivitäten ein. Dazu zählt auch die Verteidigung.
Um die relative Staatstätigkeit im Rahmen der gesamten Volkswirtschaft und um damit die Wirksamkeit der meisten Einflussfaktoren auf einen kurzen Nenner zu bringen, wählt Recktenwald das Sozialprodukt als Bezugsgröße. Aus Gründen der Vergleichbarkeit mit anderen Studien werden dabei vier Varianten des Sozialprodukts (einschließlich NATO-Konzept) als Indikatoren verwendet. Ferner werden Sozialprodukt und Staatsausgaben nicht real sondern nominal erfasst, wodurch in inflationären Phasen (wie z.B. von 1970 bis 1973) das empirische Bild verändert werden kann, doch wird der säkulare Trend nicht entscheidend betroffen, soweit es sich um die alternativen Ansätze handelt. Die Entwicklung der Staatstätigkeit nicht in einer einzigen globalen Steigerungsrate gesehen, sondern der säkulare Trend wird stattdessen in historisch sinnvolle und somit aussagefähige Perioden aufgebrochen. Damit werden, so Recktenwald, die wichtigsten Ursachen besser erkennbar und der wechselnde Verlauf der Entwicklung verfolgbar. Damit werden auch stadien- bzw. stufentheoretische Entwicklungshypothesen (z.B. Hoselitz 1960; Rostow 1960) überprüft. Tiefere Einsichten in den historischen Wandlungsprozess werden schließlich durch die Aufspaltung der Staatstätigkeit in einzelne Funktionen gewonnen. Zunächst wird die Entwicklung der öffentlichen Ausgaben zu Investitions-, Konsum- und Transferzwecken im Verhältnis zum Volkseinkommen beschrieben. Da das säkulare Strukturbild der Staatsausgaben in dieser Unterteilung nicht ausreicht, um einzelne stadientheoretische Thesen zu überprüfen, werden eine funktionale Aufgliederung des Staatsaufwandes und eine Gruppierung nach sechs Gruppen vorgenommen.
Aus den Ergebnissen lassen sich einige durchgehende Entwicklungstendenzen deutlich erkennen. Über den Gesamtzeitraum betrachtet, ergibt sich eine deutliche Ausweitung der Staatsausgabenquote, die zunächst als Bestätigung des „Wagner’schen Gesetzes steigender Staatsquoten“ gesehen werden kann. Bei näherer Betrachtung lassen sich allerdings bereit aus der groben Darstellung deutliche Unterschiede in der Dynamik der Staatsquoten erkennen: Im 19. Jahrhundert bis hin zum Ausbruch des 1. Weltkrieges zeigt sich eine annähernde Konstanz der Staatsquote. Der 1. Weltkrieg bringt einen massiven „Niveauverschiebungseffekt“ um fast 10 Prozentpunkte. In der Zwischenkriegszeit erfolgt eine weitere Ausweitung der Staatsquote. Besonders „expansive“ Einflüsse gehen dabei von der 1929 einbrechenden Weltwirtschaftskrise aus, wo wachsenden staatlichen Interventionserfordernissen ein stagnierendes bzw. schrumpfendes Sozialprodukt gegenübersteht, und von der mit dem Hitler-Regime einsetzenden Aufrüstung. Die Kriegsjahre (in der Tabelle nicht wiedergegeben) führten schließlich zu extrem hohen Staatsquoten. Nach dem 2. Weltkrieg und Währungsreform zeigt sich wieder eine deutliche Verschiebung der Staatsquote (diesmal nach unten). Die weitere Entwicklung ist dann durch eine im Vergleich zur Zwischenkriegszeit schwächere aber stetige Dynamik gekennzeichnet. Hinter der Entwicklung der gesamtwirtschaftlichen Staatsquote stehen jedoch tief greifende Wandlungen in der Struktur der Staatsausgaben, die von besonderem Interesse sind: So entfielen 1872 63% der gesamten Staatsausgaben auf direkte und indirekte Militärlasten, da ja auch der Schuldendienst im wesentlichen auf die Kosten früherer Kriege zurückzuführen war. Das Ende des 1. Weltkrieges brachte dann einen deutlichen Wandel vom „Militär- und Verwaltungsstaat“ zum beginnenden Sozialstaat, eine Entwicklung, die sich – nach der neuerlichen Militarisierung des Staates in der Zeit des Nationalsozialismus – nach Ende des 2. Weltkrieges verstärkt fortsetzte. Die Zentralbereiche staatlicher Ausgaben liegen nun im Sozial-, Gesundheits- und Bildungswesen, sowie in Infrastrukturaufwendungen im Zusammenhang mit der wirtschaftlichen Entwicklung.
Berücksichtigte Publikationen:
Recktenwald, H. C., 1962: Die Entwicklung der öffentlichen Ausgaben in der Bundesrepublik, in: König, H. (Hrsg.) 1962: Wandlungen der Wirtschaftsstruktur in der Bundesrepublik Deutschland. Berlin: Duncker & Humblot, S. 199 – 248.
Recktenwald, H. C., 1977: Umfang und Struktur der öffentlichen Ausgaben in säkularer Entwicklung, in: Neumark, F. (Hrsg.), 1977: Handbuch der Finanzwissenschaft, Lieferung 1. 3., gänzlich neu bearbeitete A. Tübingen: J.C.B. Mohr, S. 713 - 752.
Recktenwald, H. C., 1985: Adolph Wagner anno 1985 – Eine Widerlegung seines Gesetzes, in: Gebauer, (Hrsg.), 1985: Öffentliche Finanzen und monetäre Ökonomie. Festschrift für K. Häuser. Frankfurt a.M., S. 71-91.
Besonders Horst Claus Recktenwald und Otto Weitzel haben in den 60er Jahren am Institut für Wirtschafts- und Finanzpolitik (unter der Leitung von Prof. Dr. Horst Claus Recktenwald, Universität Erlangen - Nürnberg) auf der Grundlage finanzstatistischer Unterlagen eine statistische Verifizierung des Wagner’schen Gesetzes („Gesetz der wachsenden Staatstätigkeit“, erstmals 1863 von Adolph Wagner aufgestellt) gegeben. Das „Wagner’sche Gesetz steigender Staatsquoten postuliert eine ökonomische „Gesetzmäßigkeit“, wonach das Wachstum der Staatsausgaben nicht proportional, sondern überproportional zum Wachstum des (nominellen) Sozialprodukts erfolge. Ausnahmslos interpretiert man das Gesetz (grob) als Wagners Behauptung, bei wachsendem Volkseinkommen nehme die Staatstätigkeit säkular zu und sie schlage sich im ständig steigenden Haushalt nieder. Recktenwald hat die von Wagner erwähnten Faktoren für eine wachsende Staatstätigkeit herauskristallisiert und sinnvoll geordnet. Schließlich geht auch die Gliederung in ökonomisch-technische, demographische, politisch institutionelle (Rechtsschutz, Innere Ordnung) und akzidentelle Faktoren (z.B. Wirtschaftskrisen, Kriege, Kriegsfolgeaufgaben) auf ihn zurück. Zudem hat er sich kritisch mit den Aussagen auseinandergesetzt und das „Gesetz“ analytisch wie empirisch überprüft und widerlegt.
Große Verbreitung fanden die – mehrfach in ähnlicher Form publizierten – Darstellungen von Recktenwald, die weitgehend auf Weitzels Analysen zurückgreifen (Weitzel, O., 1967: Die Entwicklung der Staatsausgaben in Deutschland 1883 bis 1965. Diss. Univ. Erlangen-Nürnberg; HISTAT, ZA-Nr. ZA8312). Die Analysen Weitzels wurden schließlich von Recktenwald mit neueren Zahlen ergänzt und bis in die 70er Jahre fortgeführt. Im Rahmen einer Dissertation wurden diese Analysen schließlich von Norbert Leineweber systematisch aufgegriffen, zusammengeführt und bis zum Jahr 1983 ausgedehnt (Norbert Leineweber: Das säkulare Wachstum der Staatsausgaben. Deutschland 1872 bis 1983. Göttingen 1988; HISTAT, ZA-Nr.: ZA8318).
Die folgende Datenauswahl stützt sich zum einen auf eine frühe Untersuchung von H. C. Recktenwald (Recktenwald, H. C., 1962: Die Entwicklung der öffentlichen Ausgaben in der Bundesrepublik, in: König, H. (Hrsg.) 1962: Wandlungen der Wirtschaftsstruktur in der Bundesrepublik Deutschland. Berlin: Duncker & Humblot, S. 199 – 248) und zum anderen auf eine Publikation aus dem Jahr 1977 (Recktenwald, H. C., 1977: Umfang und Struktur der öffentlichen Ausgaben in säkularer Entwicklung, in: Neumark, F. (Hrsg.), 1977: Handbuch der Finanzwissenschaft, Lieferung 1. Dritte, gänzlich neu bearbeitete A. Tübingen: J.C.B. Mohr, S. 713 – 752), in denen die Entwicklungstendenzen von Niveau und Struktur des öffentlichen Sektors untersucht werden. Die empirische, statistische Beschreibung konzentriert sich auf die Entwicklung der Staatstätigkeit in Deutschland im Rahmen der Volkswirtschaft. Um die gesamte Staatstätigkeit befriedigend auszudrücken, wählt Recktenwald die unmittelbaren und die Nettoausgaben der drei Gebietskörperschaften, von Doppelzählungen bereinigt, wobei die öffentlichen Unternehmen und Parafisci ausgeklammert werden. Dabei beschränkt sich Recktenwald nicht nur auf globale Größen, sondern bezieht auch die einzelnen staatlichen Aktivitäten ein. Dazu zählt auch die Verteidigung.
Um die relative Staatstätigkeit im Rahmen der gesamten Volkswirtschaft und um damit die Wirksamkeit der meisten Einflussfaktoren auf einen kurzen Nenner zu bringen, wählt Recktenwald das Sozialprodukt als Bezugsgröße. Aus Gründen der Vergleichbarkeit mit anderen Studien werden dabei vier Varianten des Sozialprodukts (einschließlich NATO-Konzept) als Indikatoren verwendet. Ferner werden Sozialprodukt und Staatsausgaben nicht real sondern nominal erfasst, wodurch in inflationären Phasen (wie z.B. von 1970 bis 1973) das empirische Bild verändert werden kann, doch wird der säkulare Trend nicht entscheidend betroffen, soweit es sich um die alternativen Ansätze handelt. Die Entwicklung der Staatstätigkeit nicht in einer einzigen globalen Steigerungsrate gesehen, sondern der säkulare Trend wird stattdessen in historisch sinnvolle und somit aussagefähige Perioden aufgebrochen. Damit werden, so Recktenwald, die wichtigsten Ursachen besser erkennbar und der wechselnde Verlauf der Entwicklung verfolgbar. Damit werden auch stadien- bzw. stufentheoretische Entwicklungshypothesen (z.B. Hoselitz 1960; Rostow 1960) überprüft. Tiefere Einsichten in den historischen Wandlungsprozess werden schließlich durch die Aufspaltung der Staatstätigkeit in einzelne Funktionen gewonnen. Zunächst wird die Entwicklung der öffentlichen Ausgaben zu Investitions-, Konsum- und Transferzwecken im Verhältnis zum Volkseinkommen beschrieben. Da das säkulare Strukturbild der Staatsausgaben in dieser Unterteilung nicht ausreicht, um einzelne stadientheoretische Thesen zu überprüfen, werden eine funktionale Aufgliederung des Staatsaufwandes und eine Gruppierung nach sechs Gruppen vorgenommen.
Aus den Ergebnissen lassen sich einige durchgehende Entwicklungstendenzen deutlich erkennen. Über den Gesamtzeitraum betrachtet, ergibt sich eine deutliche Ausweitung der Staatsausgabenquote, die zunächst als Bestätigung des „Wagner’schen Gesetzes steigender Staatsquoten“ gesehen werden kann. Bei näherer Betrachtung lassen sich allerdings bereit aus der groben Darstellung deutliche Unterschiede in der Dynamik der Staatsquoten erkennen: Im 19. Jahrhundert bis hin zum Ausbruch des 1. Weltkrieges zeigt sich eine annähernde Konstanz der Staatsquote. Der 1. Weltkrieg bringt einen massiven „Niveauverschiebungseffekt“ um fast 10 Prozentpunkte. In der Zwischenkriegszeit erfolgt eine weitere Ausweitung der Staatsquote. Besonders „expansive“ Einflüsse gehen dabei von der 1929 einbrechenden Weltwirtschaftskrise aus, wo wachsenden staatlichen Interventionserfordernissen ein stagnierendes bzw. schrumpfendes Sozialprodukt gegenübersteht, und von der mit dem Hitler-Regime einsetzenden Aufrüstung. Die Kriegsjahre (in der Tabelle nicht wiedergegeben) führten schließlich zu extrem hohen Staatsquoten. Nach dem 2. Weltkrieg und Währungsreform zeigt sich wieder eine deutliche Verschiebung der Staatsquote (diesmal nach unten). Die weitere Entwicklung ist dann durch eine im Vergleich zur Zwischenkriegszeit schwächere aber stetige Dynamik gekennzeichnet. Hinter der Entwicklung der gesamtwirtschaftlichen Staatsquote stehen jedoch tief greifende Wandlungen in der Struktur der Staatsausgaben, die von besonderem Interesse sind: So entfielen 1872 63% der gesamten Staatsausgaben auf direkte und indirekte Militärlasten, da ja auch der Schuldendienst im wesentlichen auf die Kosten früherer Kriege zurückzuführen war. Das Ende des 1. Weltkrieges brachte dann einen deutlichen Wandel vom „Militär- und Verwaltungsstaat“ zum beginnenden Sozialstaat, eine Entwicklung, die sich – nach der neuerlichen Militarisierung des Staates in der Zeit des Nationalsozialismus – nach Ende des 2. Weltkrieges verstärkt fortsetzte. Die Zentralbereiche staatlicher Ausgaben liegen nun im Sozial-, Gesundheits- und Bildungswesen, sowie in Infrastrukturaufwendungen im Zusammenhang mit der wirtschaftlichen Entwicklung.
Berücksichtigte Publikationen:
Recktenwald, H. C., 1962: Die Entwicklung der öffentlichen Ausgaben in der Bundesrepublik, in: König, H. (Hrsg.) 1962: Wandlungen der Wirtschaftsstruktur in der Bundesrepublik Deutschland. Berlin: Duncker & Humblot, S. 199 – 248.
Recktenwald, H. C., 1977: Umfang und Struktur der öffentlichen Ausgaben in säkularer Entwicklung, in: Neumark, F. (Hrsg.), 1977: Handbuch der Finanzwissenschaft, Lieferung 1. 3., gänzlich neu bearbeitete A. Tübingen: J.C.B. Mohr, S. 713 - 752.
Recktenwald, H. C., 1985: Adolph Wagner anno 1985 – Eine Widerlegung seines Gesetzes, in: Gebauer, (Hrsg.), 1985: Öffentliche Finanzen und monetäre Ökonomie. Festschrift für K. Häuser. Frankfurt a.M., S. 71-91.
Methodologie
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Untersuchungsgebiet:
Deutsches Reich, 1872 – 1938, Bundesrepublik Deutschland, 1949 – 1959 (bzw. 1972).
Für die Größen: Ausgaben, Sozialprodukt und Bevölkerung wurde für die einzelnen Zeiträume jeweils synchron der gleiche Gebietsstand zugrunde gelegt.
Gebietsstand: für alle angegebenen Zahlengrößen einheitlich das jeweils unter deutscher Finanzhoheit stehende Reichsgebiet. Von 1872 – 1918 ist demgemäß im Reichsgebiet auch Elsaß – Lothringen enthalten. Alle Größen des Jahres 1913 wurden auf den Gebietsstand des Jahres 1925 umgerechnet, welcher bis einschließlich 1934 Gültigkeit hat. Er umfasst das damalige Reichsgebiet ohne das Saarland. Nach 1918 fehlen diejenigen Gebiete, die im Versailler Vertrag verloren gingen (Elsaß – Lothringen sowie die an Polen, die Tschechoslowakei, Belgien und Dänemark gefallenen Gebiete) und bis 1935 auch das Saarland. Ab 1935: Reichsgebiet einschließlich des Saarlandes. Für das Jahr 1938 gelten die Grenzen vom 31.12.1937.
Bundesgebiet: Nach 1945 ist zunächst bis einschl. 1950 Berlin (West) und bis einschl. 1959 das Saarland ausgeklammert. Ab 1951 wurde Berlin (West) in die Statistik einbezogen, ab 1960 auch das Saarland.
Deutsches Reich, 1872 – 1938, Bundesrepublik Deutschland, 1949 – 1959 (bzw. 1972).
Für die Größen: Ausgaben, Sozialprodukt und Bevölkerung wurde für die einzelnen Zeiträume jeweils synchron der gleiche Gebietsstand zugrunde gelegt.
Gebietsstand: für alle angegebenen Zahlengrößen einheitlich das jeweils unter deutscher Finanzhoheit stehende Reichsgebiet. Von 1872 – 1918 ist demgemäß im Reichsgebiet auch Elsaß – Lothringen enthalten. Alle Größen des Jahres 1913 wurden auf den Gebietsstand des Jahres 1925 umgerechnet, welcher bis einschließlich 1934 Gültigkeit hat. Er umfasst das damalige Reichsgebiet ohne das Saarland. Nach 1918 fehlen diejenigen Gebiete, die im Versailler Vertrag verloren gingen (Elsaß – Lothringen sowie die an Polen, die Tschechoslowakei, Belgien und Dänemark gefallenen Gebiete) und bis 1935 auch das Saarland. Ab 1935: Reichsgebiet einschließlich des Saarlandes. Für das Jahr 1938 gelten die Grenzen vom 31.12.1937.
Bundesgebiet: Nach 1945 ist zunächst bis einschl. 1950 Berlin (West) und bis einschl. 1959 das Saarland ausgeklammert. Ab 1951 wurde Berlin (West) in die Statistik einbezogen, ab 1960 auch das Saarland.
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Quellentypen:
Für den empirischen Befund wurden finanzstatistische Unterlagen verwendet, die in mehreren Jahren in dem von H.C. Recktenwald geleiteten Institut für Wirtschafts- und Finanzpolitik gesammelt, gesichtet und aufbereitet worden sind.
Ausgewählte statistische Daten: Amtlichen Statistik des Deutsches Reichs; Amtliche Statistik der Bundesrepublik Deutschland. Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland. Finanzberichte 1972 und 1973. Statistik der BRD, Bd. 227.
Statistisches Bundesamt Wiesbaden (Hrsg.), 1972: Bevölkerung und Wirtschaft 1872 – 1972. Stuttgart/Mainz: Kohlhammer.
Weitzel, O., 1967: Die Entwicklung der Staatsausgaben in Deutschland. Die Analyse der öffentlichen Aktivität in ihrer Abhängigkeit vom wirtschaftlichen Wachstum. Diss., Friedrich-Alexander-Universität Erlangen – Nürnberg. Siehe dort auch die angegebenen Primär- und Sekundärquellen für den Zeitraum 1872 bis 1944.
Für den empirischen Befund wurden finanzstatistische Unterlagen verwendet, die in mehreren Jahren in dem von H.C. Recktenwald geleiteten Institut für Wirtschafts- und Finanzpolitik gesammelt, gesichtet und aufbereitet worden sind.
Ausgewählte statistische Daten: Amtlichen Statistik des Deutsches Reichs; Amtliche Statistik der Bundesrepublik Deutschland. Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland. Finanzberichte 1972 und 1973. Statistik der BRD, Bd. 227.
Statistisches Bundesamt Wiesbaden (Hrsg.), 1972: Bevölkerung und Wirtschaft 1872 – 1972. Stuttgart/Mainz: Kohlhammer.
Weitzel, O., 1967: Die Entwicklung der Staatsausgaben in Deutschland. Die Analyse der öffentlichen Aktivität in ihrer Abhängigkeit vom wirtschaftlichen Wachstum. Diss., Friedrich-Alexander-Universität Erlangen – Nürnberg. Siehe dort auch die angegebenen Primär- und Sekundärquellen für den Zeitraum 1872 bis 1944.
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Verwendete Quellen (ausführliches Verzeichnis):
(A) Primär - Quellenangaben zu den A – Tabellen:
StBRD = Statistik der Bundesrepublik Deutschland; Stat. JB. f.d. BRD = Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland; WiSta = Wirtschaft und Statistik; Stat. Jb. f.d. Deutsche Reich = Statistisches Jahrbuch für das Deutsche Reich.
Angaben zu ausgewählten Tabellen aus der Publikation:
Tab 2 und 3 (A.1 und A.2):
1913-1932: StBRD, Bd. 59, S. 31
1949-1954: StBRD, Bd. 59, S. 38
1955-1959: StBRD, Bd. 259, S. 23
Tab. 4 (A.3)
1913-1932: StBRD, Bd. 59, S. 31
Tab. 4/5 (A.3 und A.4):
1949-1951: StBRD, Bd. 59, S. 31, mit zusätzlichen Angaben aus dem Stat. Bundesamt über den LAG-Fonds
1954: StBRD, Bd. 59, S. 48-51, S. 52-67
1955-1956: StBRD, Bd. 227, S. 45-57
1959: Stat. JB. f.d. BRD 1961, S. 369, StBRD, Bd. 259, S. 33
Tab. 6: Geleistete Übertragungen
1950-1956: WiSta 1961, H. 3, S. 148
1956-1960: WiSta 1961, H. 10, S. 560
Tab. 7, Erwerbsbevölkerung (A.4):
1925, 1933: Stat. Jb. f.d. Deutsche Reich 1939/40, S. 29
1950-1960: WiSta 1961, H. 2, S. 74
Tab. 7, Verwaltungspersonal (A.4):
1925-1955: StBRD 1958, Bd. 199, S. 79
1960: WiSta 1961, H. 5, S. 298.
Tab. 8 (A.5)
1913-1942: Angaben des Statistischen Bundesamtes Wiesbaden
1949-1954: StBRD, Bd. 59, S. 40-43
1955-1959: StBRD, Bd. 259, S. 36-37
(B) Quellenangaben zu den B – Tabellen:
(1) Datenbasis für den Zeitraum 1872 bis 1944:
Weitzel, O., 1967: Die Entwicklung der Staatsausgaben in Deutschland. Die Analyse der öffentlichen Aktivität in ihrer Abhängigkeit vom wirtschaftlichen Wachstum. Diss., Friedrich-Alexander-Universität Erlangen – Nürnberg. Siehe hier auch die hier angegebenen Primär- und Sekundärquellen für den Zeitraum 1872 bis 1944.
(siehe auch die Studie „Weitzel, O., 1967: Die Entwicklung der Staatsausgaben in Deutschland“. Diss. Univ. Nürnberg-Erlangen; in HISTAT: ZA – Studiennummer: ZA8312).
Recktenwald, H. C., 1962: Die Entwicklung der öffentlichen Ausgaben in der Bundesrepublik, in: König, H. (Hrsg.) 1962: Wandlungen der Wirtschaftsstruktur in der Bundesrepublik Deutschland. Berlin: Duncker & Humblot, S. 199 – 248.
Datenmaterial aus anderen wissenschaftlichen Veröffentlichungen:
Hoffmann, W.G., 1965: Das Wachstum der deutschen Wirtschaft seit der Mitte des 19. Jahrhunderts. Berlin/Heidelberg/New York: Springer.
(2) Primärquellen für den Zeitraum 1948 - 1972:
Neuberechnung nach:
Statistisches Bundesamt Wiesbaden (Hrsg.), versch. Jg. 1952 - 1973: Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland 1952 – 1972. Stuttgart/Mainz: Kohlhammer.
Statistisches Bundesamt Wiesbaden (Hrsg.): Statistik der Bundesrepublik Deutschland: Öffentliche Finanzwirtschaft, Bände 59, 227 und 259.
Statistisches Bundesamt Wiesbaden (Hrsg.), 1972, 1973: Fachserie L, Finanzen und Steuern, Reihe 1, Öffentliche Finanzwirtschaft. Stuttgart/Mainz: Kohlhammer.
Statistisches Bundesamt Wiesbaden (Hrsg.), 1972: Bevölkerung und Wirtschaft 1872 – 1972. Stuttgart/Mainz: Kohlhammer.
Statistisches Bundesamt Wiesbaden (Hrsg.), 1972: Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen, Reihe 3, Revidierte Reihen ab 1950. Stuttgart/Mainz: Kohlhammer.
BMWI, Bundesministerium für Wirtschaft (Hrsg.), 1970 und 1972: Leistung in Zahlen 1970, 1972. Bonn: Eigenverlag.
(A) Primär - Quellenangaben zu den A – Tabellen:
StBRD = Statistik der Bundesrepublik Deutschland; Stat. JB. f.d. BRD = Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland; WiSta = Wirtschaft und Statistik; Stat. Jb. f.d. Deutsche Reich = Statistisches Jahrbuch für das Deutsche Reich.
Angaben zu ausgewählten Tabellen aus der Publikation:
Tab 2 und 3 (A.1 und A.2):
1913-1932: StBRD, Bd. 59, S. 31
1949-1954: StBRD, Bd. 59, S. 38
1955-1959: StBRD, Bd. 259, S. 23
Tab. 4 (A.3)
1913-1932: StBRD, Bd. 59, S. 31
Tab. 4/5 (A.3 und A.4):
1949-1951: StBRD, Bd. 59, S. 31, mit zusätzlichen Angaben aus dem Stat. Bundesamt über den LAG-Fonds
1954: StBRD, Bd. 59, S. 48-51, S. 52-67
1955-1956: StBRD, Bd. 227, S. 45-57
1959: Stat. JB. f.d. BRD 1961, S. 369, StBRD, Bd. 259, S. 33
Tab. 6: Geleistete Übertragungen
1950-1956: WiSta 1961, H. 3, S. 148
1956-1960: WiSta 1961, H. 10, S. 560
Tab. 7, Erwerbsbevölkerung (A.4):
1925, 1933: Stat. Jb. f.d. Deutsche Reich 1939/40, S. 29
1950-1960: WiSta 1961, H. 2, S. 74
Tab. 7, Verwaltungspersonal (A.4):
1925-1955: StBRD 1958, Bd. 199, S. 79
1960: WiSta 1961, H. 5, S. 298.
Tab. 8 (A.5)
1913-1942: Angaben des Statistischen Bundesamtes Wiesbaden
1949-1954: StBRD, Bd. 59, S. 40-43
1955-1959: StBRD, Bd. 259, S. 36-37
(B) Quellenangaben zu den B – Tabellen:
(1) Datenbasis für den Zeitraum 1872 bis 1944:
Weitzel, O., 1967: Die Entwicklung der Staatsausgaben in Deutschland. Die Analyse der öffentlichen Aktivität in ihrer Abhängigkeit vom wirtschaftlichen Wachstum. Diss., Friedrich-Alexander-Universität Erlangen – Nürnberg. Siehe hier auch die hier angegebenen Primär- und Sekundärquellen für den Zeitraum 1872 bis 1944.
(siehe auch die Studie „Weitzel, O., 1967: Die Entwicklung der Staatsausgaben in Deutschland“. Diss. Univ. Nürnberg-Erlangen; in HISTAT: ZA – Studiennummer: ZA8312).
Recktenwald, H. C., 1962: Die Entwicklung der öffentlichen Ausgaben in der Bundesrepublik, in: König, H. (Hrsg.) 1962: Wandlungen der Wirtschaftsstruktur in der Bundesrepublik Deutschland. Berlin: Duncker & Humblot, S. 199 – 248.
Datenmaterial aus anderen wissenschaftlichen Veröffentlichungen:
Hoffmann, W.G., 1965: Das Wachstum der deutschen Wirtschaft seit der Mitte des 19. Jahrhunderts. Berlin/Heidelberg/New York: Springer.
(2) Primärquellen für den Zeitraum 1948 - 1972:
Neuberechnung nach:
Statistisches Bundesamt Wiesbaden (Hrsg.), versch. Jg. 1952 - 1973: Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland 1952 – 1972. Stuttgart/Mainz: Kohlhammer.
Statistisches Bundesamt Wiesbaden (Hrsg.): Statistik der Bundesrepublik Deutschland: Öffentliche Finanzwirtschaft, Bände 59, 227 und 259.
Statistisches Bundesamt Wiesbaden (Hrsg.), 1972, 1973: Fachserie L, Finanzen und Steuern, Reihe 1, Öffentliche Finanzwirtschaft. Stuttgart/Mainz: Kohlhammer.
Statistisches Bundesamt Wiesbaden (Hrsg.), 1972: Bevölkerung und Wirtschaft 1872 – 1972. Stuttgart/Mainz: Kohlhammer.
Statistisches Bundesamt Wiesbaden (Hrsg.), 1972: Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen, Reihe 3, Revidierte Reihen ab 1950. Stuttgart/Mainz: Kohlhammer.
BMWI, Bundesministerium für Wirtschaft (Hrsg.), 1970 und 1972: Leistung in Zahlen 1970, 1972. Bonn: Eigenverlag.
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Anmerkungen:
Für den empirischen Befund wurden finanzstatistische Unterlagen verwendet, die in mehreren Jahren in dem von H.C. Recktenwald geleiteten Institut für Wirtschafts- und Finanzpolitik gesammelt, gesichtet und aufbereitet worden sind. Ergebnisse aus der Verwertung dieser Unterlagen enthalten die folgenden Publikationen:
Recktenwald, H. C., 1962: Die Entwicklung der öffentlichen Ausgaben in der Bundesrepublik, in: König, H. (Hrsg.) 1962: Wandlungen der Wirtschaftsstruktur in der Bundesrepublik Deutschland. Berlin: Duncker & Humblot, S. 199 – 248.
Recktenwald, H. C., 1965: Die Finanzwirtschaft der Bundesrepublik in der Mitte unseres Jahrhunderts,. Wachstum und Strukturwandlungen, in: Jahrbücher für Nationalökonomie und Statistik, Vol. 177, S. 159 – 191 u. S. 240 – 255.
Recktenwald, H. C., 1970a: Staatswirtschaft in säkularer Entwicklung, in: Hamburger Jahrbuch für Wirtschafts- und Gesellschaftspolitik, 15. Jg., S. 119 – 138.
Recktenwald, H. C., 1970b: Staatsausgaben in säkularer Sicht. Versuch einer Beschreibung, in: Haller, H./Kullmer, L./Shoup, C.S./Timm, H. (Hrsg.), 1970: Theorie und Praxis des finanzpolitischen Interventionismus. Fritz Neumark zum 70. Geburtstag. Tübingen: J.C.B. Mohr.
Recktenwald, H. C., 1977: Umfang und Struktur der öffentlichen Ausgaben in säkularer Entwicklung, in: Neumark, F. (Hrsg.), 1977: Handbuch der Finanzwissenschaft, Lieferung 1. 3., gänzlich neu bearbeitete A. Tübingen: J.C.B. Mohr, S. 713 - 752.
Recktenwald, H. C., 1985: Adolph Wagner anno 1985 – Eine Widerlegung seines Gesetzes, in: Gebauer, (Hrsg.), 1985: Öffentliche Finanzen und monetäre Ökonomie, Festschrift für K. Häuser, Frankfurt a.M., S. 71-91.
Weitzel, O., 1967: Die Entwicklung der Staatsausgaben in Deutschland. Die Analyse der öffentlichen Aktivität in ihrer Abhängigkeit vom wirtschaftlichen Wachstum. Diss., Friedrich-Alexander-Universität Erlangen – Nürnberg.
Bäurle, B., 1969: Wachstum und Grenzen der Staatstätigkeit. Adolph Wagners Gesetz im Lichte neuerer Erkenntnis. Diss., Friedrich-Alexander-Universität Erlangen – Nürnberg.
Allgemeine ANMERKUNGEN, die für die A - Tabellen gemeinsam gelten
1. Abgrenzung der Öffentlichen Ausgaben
Die Gesamtausgaben (Unmittelbare oder Eigenausgaben) umfassen für den Zeitraum von 1913 bis 1937 Reich, Länder (mit Stadtstaaten) sowie Gemeinden und Gemeindeverbände - für die Jahre 1949 bis 1959 Bund (mit Lastenausgleichsfonds), Länder (einschließlich Stadt¬staaten), Gemeinden und Gemeindeverbände (Tab. 1, 2, 3, 4, 5, 8). Weitere Einzelheiten der Abgrenzung vgl. Statistik der Bundesrepublik Deutschland, Bd. 59, „Die öffentliche Finanzwirtschaft in den Rech¬nungsjahren 1948 bis 1954", Wiesbaden 1957, 5.9. Für die einkommenstheoretische Gliederung (Tab. 6) wurden auch die Ausgaben der Sozialversicherungsanstalt mit in die Statistik einbezogen.
2. Definition der Öffentlichen Ausgaben
Fast alle Angaben über öffentliche Ausgaben (Tab. 1, 2, 3, 4 u. 5) sind als Unmittelbare Ausgaben zu verstehen. Lediglich für das Jahr 1929 weist die amtliche Statistik nur Eigenausgaben aus, so dass in Abweichung von der Regel in den oben genannten Tabellen auf diese Zahlen zurückgegriffen werden musste. Außerdem wurde die Lastenverteilung zwischen den Gebietskörperschaften oder „Ebenen" (Reich/ Bund, LAG, Länder und Stadtstaaten, Gemeinden und Gemeindeverbände) mit Hilfe der Eigenausgaben errechnet (Tab. 8). Die nach der einkommenstheoretischen Gliederung aufgeschlüsselten Staatsausgaben (Tabelle 6) entsprechen der in der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung gebräuchlichen Definition (vgl. Statistisches Jahrbuch der Bundesrepublik Deutschland, 1961, S. 534/35).
Die Unmittelbaren Ausgaben enthalten die Summe der Bruttoausgaben aller Gebietskörperschaften abzüglich verwaltungszweiggebundener Zuweisungen, Darlehen, Deckungen und Tilgungen an Gebietskörperschaften (vgl. auch Definition des Statistischen Jahrbuchs der Bundesrepublik Deutschland, 1961, S. 421, sowie Statistik der Bundesrepublik Deutschland, Bd. 59, S. 8).
Die Eigenausgaben (in der Finanzstatistik vor dem Kriege „Reiner Finanzbedarf") stellen alle. Bruttoausgaben abzüglich verwaltungszweiggebundener Zuweisungen, Schuldenaufnahmen und Darlehens¬rückflüsse von Gebietskörperschaften dar (vgl. Definitionen des Statistischen Jahrbuchs der Bundesrepublik Deutschland, 1961, S. 421, sowie Statistik der Bundesrepublik Deutschland, Bd. 59, S.8).
Alle Ausgabengrößen der Tab. 1, 2, 3, 4, 5 und 8 beruhen auf Ist - Ziffern der öffentlichen Haushaltsrechnungen, die Zahlen für das Jahr 1959 ergeben sich dabei jeweils aus offiziellen amtlichen Vorausschätzungen dieser Ist-Ziffern.
3. Gliederung der Ausgaben
Die funktionale Gliederung der Ausgaben entspricht in etwa der im Statistischen Jahrbuch der Bundesrepublik Deutschland angeführten Gliederung nach Hauptverwaltungszweigen (Tab. 2 - z. T. Tab. 5). Die verkürzte funktionale Gliederung der Tab. 3 und 4 ist aus einer Zusammenfassung der eben erwähnten Hauptgliederung hervorgegangen. Dabei sind unter den nachstehenden Rubriken folgende Posten zusammengefasst:
Allgemeine Verwaltung: Allgemeine Verwaltung, Finanzverwaltung, Politische Führung, Öffentliche Sicherheit und Ordnung, Rechtspflege.
Wirtschaftliche Entwicklung: Landwirtschaft und Forsten, Industriegewerbe-Handel, Verkehr, Ausgaben für das Erwerbsvermögen, Ausgaben für kommunale Anstalten und Einrichtungen.
Verteidigung und Kriegsfolgelasten: Unter Kriegsfolgelasten sind hier nur besondere Lasten (Wiederaufbau) ohne soziale zu verstehen.
4. Zeitliche Datierung der Ausgaben
Alle Ausgabengrößen beziehen sich bis auf 1960 auf das Haushaltsjahr, nur die amtlichen Planziffern der Tab. 11 und die Zahlen der einkommenstheoretischen Gliederung der Ausgaben (Tab. 6) haben das Kalenderjahr zur Grundlage.
Allgemeine ANMERKUNGEN, die für die B - Tabellen gemeinsam gelten
Die Zahlen ab 1950 sind neu berechnet worden nach dem Statistischen Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland (Hrsg.: Statistisches Bundesamt Wiesbaden) und den Ergebnissen der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen (Hrsg.: Statistisches Bundesamt Wiesbaden, 1972: Reihe 3, Revidierte Reihen ab 1950, Stuttgart/Mainz.
Besonderes schwierig war die Integration der jüngsten Zeit, da die amtliche Statistik ab dem Haushaltsjahr 1969 umgestellt worden ist, was dazu führte, dass das Niveau für die Nachkriegszeit gegenüber früheren Jahren tiefer liegt, die Richtung aber nicht wesentlich betroffen wird.
Für den empirischen Befund wurden finanzstatistische Unterlagen verwendet, die in mehreren Jahren in dem von H.C. Recktenwald geleiteten Institut für Wirtschafts- und Finanzpolitik gesammelt, gesichtet und aufbereitet worden sind. Ergebnisse aus der Verwertung dieser Unterlagen enthalten die folgenden Publikationen:
Recktenwald, H. C., 1962: Die Entwicklung der öffentlichen Ausgaben in der Bundesrepublik, in: König, H. (Hrsg.) 1962: Wandlungen der Wirtschaftsstruktur in der Bundesrepublik Deutschland. Berlin: Duncker & Humblot, S. 199 – 248.
Recktenwald, H. C., 1965: Die Finanzwirtschaft der Bundesrepublik in der Mitte unseres Jahrhunderts,. Wachstum und Strukturwandlungen, in: Jahrbücher für Nationalökonomie und Statistik, Vol. 177, S. 159 – 191 u. S. 240 – 255.
Recktenwald, H. C., 1970a: Staatswirtschaft in säkularer Entwicklung, in: Hamburger Jahrbuch für Wirtschafts- und Gesellschaftspolitik, 15. Jg., S. 119 – 138.
Recktenwald, H. C., 1970b: Staatsausgaben in säkularer Sicht. Versuch einer Beschreibung, in: Haller, H./Kullmer, L./Shoup, C.S./Timm, H. (Hrsg.), 1970: Theorie und Praxis des finanzpolitischen Interventionismus. Fritz Neumark zum 70. Geburtstag. Tübingen: J.C.B. Mohr.
Recktenwald, H. C., 1977: Umfang und Struktur der öffentlichen Ausgaben in säkularer Entwicklung, in: Neumark, F. (Hrsg.), 1977: Handbuch der Finanzwissenschaft, Lieferung 1. 3., gänzlich neu bearbeitete A. Tübingen: J.C.B. Mohr, S. 713 - 752.
Recktenwald, H. C., 1985: Adolph Wagner anno 1985 – Eine Widerlegung seines Gesetzes, in: Gebauer, (Hrsg.), 1985: Öffentliche Finanzen und monetäre Ökonomie, Festschrift für K. Häuser, Frankfurt a.M., S. 71-91.
Weitzel, O., 1967: Die Entwicklung der Staatsausgaben in Deutschland. Die Analyse der öffentlichen Aktivität in ihrer Abhängigkeit vom wirtschaftlichen Wachstum. Diss., Friedrich-Alexander-Universität Erlangen – Nürnberg.
Bäurle, B., 1969: Wachstum und Grenzen der Staatstätigkeit. Adolph Wagners Gesetz im Lichte neuerer Erkenntnis. Diss., Friedrich-Alexander-Universität Erlangen – Nürnberg.
Allgemeine ANMERKUNGEN, die für die A - Tabellen gemeinsam gelten
1. Abgrenzung der Öffentlichen Ausgaben
Die Gesamtausgaben (Unmittelbare oder Eigenausgaben) umfassen für den Zeitraum von 1913 bis 1937 Reich, Länder (mit Stadtstaaten) sowie Gemeinden und Gemeindeverbände - für die Jahre 1949 bis 1959 Bund (mit Lastenausgleichsfonds), Länder (einschließlich Stadt¬staaten), Gemeinden und Gemeindeverbände (Tab. 1, 2, 3, 4, 5, 8). Weitere Einzelheiten der Abgrenzung vgl. Statistik der Bundesrepublik Deutschland, Bd. 59, „Die öffentliche Finanzwirtschaft in den Rech¬nungsjahren 1948 bis 1954", Wiesbaden 1957, 5.9. Für die einkommenstheoretische Gliederung (Tab. 6) wurden auch die Ausgaben der Sozialversicherungsanstalt mit in die Statistik einbezogen.
2. Definition der Öffentlichen Ausgaben
Fast alle Angaben über öffentliche Ausgaben (Tab. 1, 2, 3, 4 u. 5) sind als Unmittelbare Ausgaben zu verstehen. Lediglich für das Jahr 1929 weist die amtliche Statistik nur Eigenausgaben aus, so dass in Abweichung von der Regel in den oben genannten Tabellen auf diese Zahlen zurückgegriffen werden musste. Außerdem wurde die Lastenverteilung zwischen den Gebietskörperschaften oder „Ebenen" (Reich/ Bund, LAG, Länder und Stadtstaaten, Gemeinden und Gemeindeverbände) mit Hilfe der Eigenausgaben errechnet (Tab. 8). Die nach der einkommenstheoretischen Gliederung aufgeschlüsselten Staatsausgaben (Tabelle 6) entsprechen der in der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung gebräuchlichen Definition (vgl. Statistisches Jahrbuch der Bundesrepublik Deutschland, 1961, S. 534/35).
Die Unmittelbaren Ausgaben enthalten die Summe der Bruttoausgaben aller Gebietskörperschaften abzüglich verwaltungszweiggebundener Zuweisungen, Darlehen, Deckungen und Tilgungen an Gebietskörperschaften (vgl. auch Definition des Statistischen Jahrbuchs der Bundesrepublik Deutschland, 1961, S. 421, sowie Statistik der Bundesrepublik Deutschland, Bd. 59, S. 8).
Die Eigenausgaben (in der Finanzstatistik vor dem Kriege „Reiner Finanzbedarf") stellen alle. Bruttoausgaben abzüglich verwaltungszweiggebundener Zuweisungen, Schuldenaufnahmen und Darlehens¬rückflüsse von Gebietskörperschaften dar (vgl. Definitionen des Statistischen Jahrbuchs der Bundesrepublik Deutschland, 1961, S. 421, sowie Statistik der Bundesrepublik Deutschland, Bd. 59, S.8).
Alle Ausgabengrößen der Tab. 1, 2, 3, 4, 5 und 8 beruhen auf Ist - Ziffern der öffentlichen Haushaltsrechnungen, die Zahlen für das Jahr 1959 ergeben sich dabei jeweils aus offiziellen amtlichen Vorausschätzungen dieser Ist-Ziffern.
3. Gliederung der Ausgaben
Die funktionale Gliederung der Ausgaben entspricht in etwa der im Statistischen Jahrbuch der Bundesrepublik Deutschland angeführten Gliederung nach Hauptverwaltungszweigen (Tab. 2 - z. T. Tab. 5). Die verkürzte funktionale Gliederung der Tab. 3 und 4 ist aus einer Zusammenfassung der eben erwähnten Hauptgliederung hervorgegangen. Dabei sind unter den nachstehenden Rubriken folgende Posten zusammengefasst:
Allgemeine Verwaltung: Allgemeine Verwaltung, Finanzverwaltung, Politische Führung, Öffentliche Sicherheit und Ordnung, Rechtspflege.
Wirtschaftliche Entwicklung: Landwirtschaft und Forsten, Industriegewerbe-Handel, Verkehr, Ausgaben für das Erwerbsvermögen, Ausgaben für kommunale Anstalten und Einrichtungen.
Verteidigung und Kriegsfolgelasten: Unter Kriegsfolgelasten sind hier nur besondere Lasten (Wiederaufbau) ohne soziale zu verstehen.
4. Zeitliche Datierung der Ausgaben
Alle Ausgabengrößen beziehen sich bis auf 1960 auf das Haushaltsjahr, nur die amtlichen Planziffern der Tab. 11 und die Zahlen der einkommenstheoretischen Gliederung der Ausgaben (Tab. 6) haben das Kalenderjahr zur Grundlage.
Allgemeine ANMERKUNGEN, die für die B - Tabellen gemeinsam gelten
Die Zahlen ab 1950 sind neu berechnet worden nach dem Statistischen Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland (Hrsg.: Statistisches Bundesamt Wiesbaden) und den Ergebnissen der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen (Hrsg.: Statistisches Bundesamt Wiesbaden, 1972: Reihe 3, Revidierte Reihen ab 1950, Stuttgart/Mainz.
Besonderes schwierig war die Integration der jüngsten Zeit, da die amtliche Statistik ab dem Haushaltsjahr 1969 umgestellt worden ist, was dazu führte, dass das Niveau für die Nachkriegszeit gegenüber früheren Jahren tiefer liegt, die Richtung aber nicht wesentlich betroffen wird.
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Sachliche Untergliederung der Datentabellen:
A. Staatsausgaben (1913 - 1959)
A.1 Staatsausgaben nach Funktionen (1913–1959)
A.2 Anteil der funktional gegliederten Ausgaben an den Gesamtausgaben (1913–1959)
A.3 Zivile Ausgaben nach Funktionen, absolut und relativ (1913–1959)
A.4 Erwerbsbevölkerung, Verwaltungspersonal, Bevölkerung (1925-1960)
A.5 Eigenausgaben von Reich/Bund, Ländern und Gemeinden (1913–1959)
B. Anteil der Staatsausgaben am Sozialprodukt und relative säkulare Struktur (1872 bis 1972)
B.1 Anteil der Staatsausgaben am Sozialprodukt, vier Varianten (1872-1972)
B.2a Säkulare Struktur der Staatsausgaben, in von Hundert der gesamten Staatsausgaben (1872-1971)
B.2b Säkulare Struktur der Staatsausgaben, in von Tausend des Volkseinkommens (1872-1971)
A. Staatsausgaben (1913 - 1959)
A.1 Staatsausgaben nach Funktionen (1913–1959)
A.2 Anteil der funktional gegliederten Ausgaben an den Gesamtausgaben (1913–1959)
A.3 Zivile Ausgaben nach Funktionen, absolut und relativ (1913–1959)
A.4 Erwerbsbevölkerung, Verwaltungspersonal, Bevölkerung (1925-1960)
A.5 Eigenausgaben von Reich/Bund, Ländern und Gemeinden (1913–1959)
B. Anteil der Staatsausgaben am Sozialprodukt und relative säkulare Struktur (1872 bis 1972)
B.1 Anteil der Staatsausgaben am Sozialprodukt, vier Varianten (1872-1972)
B.2a Säkulare Struktur der Staatsausgaben, in von Hundert der gesamten Staatsausgaben (1872-1971)
B.2b Säkulare Struktur der Staatsausgaben, in von Tausend des Volkseinkommens (1872-1971)
Bearbeitungshinweise
Datum der Archivierung: September 2008
Jahr der Online-Publikation:
Bearbeiter in GESIS: Jürgen Sensch/Alexander Todorov
Version:Version 1.0.0
Zugangsklasse: A
Jahr der Online-Publikation:
Bearbeiter in GESIS: Jürgen Sensch/Alexander Todorov
Version:Version 1.0.0
Zugangsklasse: A
Materialien zur Studie
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