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- Demonstrationsbeispiele
Studien Zeitreihen |
ZA 8321 | Arbeit | Schildt, Gerhard, Das Sinken des Arbeitsvolumens im Industriezeitalter, Deutschland 1882-2000. |
18 Zeitreihen (1882 - 2002) 5 Tabellen |
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Bibliographische Angaben
Studiennummer: ZA 8321
Studientitel: Das Sinken des Arbeitsvolumens im Industriezeitalter, Deutschland 1882-2000.
Erhebungs- bzw. Untersuchungszeitraum: 1882 - 2002
Primärforscher: Schildt, Gerhard
Veröffentlichung (gedruckte Veröffentlichung): Gerhard Schildt (2996): Das Sinken des Arbeitsvolumens im Industriezeitalter. In: Geschichte und Gesellschaft 32. S. 119-148.
Empfohlene Zitation (Datensatz):
Schildt, Gerhard, (1996 [2008]) Das Sinken des Arbeitsvolumens im Industriezeitalter, Deutschland 1882-2000.
Daten entnommen aus:
GESIS Datenarchiv, Köln. histat.
Studiennummer 8321
Datenfile Version 1.0.0
Studientitel: Das Sinken des Arbeitsvolumens im Industriezeitalter, Deutschland 1882-2000.
Erhebungs- bzw. Untersuchungszeitraum: 1882 - 2002
Primärforscher: Schildt, Gerhard
Veröffentlichung (gedruckte Veröffentlichung): Gerhard Schildt (2996): Das Sinken des Arbeitsvolumens im Industriezeitalter. In: Geschichte und Gesellschaft 32. S. 119-148.
Empfohlene Zitation (Datensatz):
Schildt, Gerhard, (1996 [2008]) Das Sinken des Arbeitsvolumens im Industriezeitalter, Deutschland 1882-2000.
Daten entnommen aus:
GESIS Datenarchiv, Köln. histat.
Studiennummer 8321
Datenfile Version 1.0.0
Inhalt der Studie
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Studienbeschreibung:
In der vorliegenden Studie werden das Arbeitsvolumen, die Exporte (für die Bundesrepublik) und das Bruttoinlandsprodukt (für die Bundesrepublik) erfaßt sowie die Auswirkungen der Wiedervereinigung auf Erwerbstätigkeit und Arbeitsvolumen in Westdeutschland behandelt, um die Folgen der Industrialisierung – hohe Produktion in immer geringerer Arbeitszeit – zu belegen.
Im Rahmen der wirtschaftlichen Entwicklung hat sich die Struktur der Berufe stark verändert. Viele Berufe sind durch die Entwicklung neuer Technologien in ihrer Bedeutung an den Rand gedrängt worden und zum Teil sogar völlig verschwunden. Es kann in der Studie nachgewiesen werden, dass diese Berufe nicht einfach durch neue Berufe ersetzt wurden. Das Pro-Kopf-Arbeitsvolumen in Deutschland ist in der Zeit von 1882 bis 2002 gesunken von 15000 Stunden auf 676 Stunden. Diese Reduktion, die sich in einer sehr kontinuierlichen Entwicklung zeigt, wurde durch den steigenden Gebrauch von Maschinen, größerer Arbeitsintensität (z.B. durch die Fließbandarbeit) und die Produktionsverlagerung in das Ausland möglich. Zur selben Zeit ist die Summe der produzierten Güter angestiegen und die Preise für diese Güter sind gefallen. Durch geringere Löhne oder das Stimulieren der Nachfrage kann dieser Trend der Verringerung des Arbeitsvolumens – und damit die Verringerung der Arbeitslosenzahlen – nicht gestoppt werden.
Damit greifen altbewährte Rezepte zur Steuerung des Arbeitsmarktes nicht mehr.
Datentabellen in HISTAT:
A Arbeitsvolumen im Jahr pro Kopf der Bevölkerung in der Bundesrepublik Deutschland 1950-2002.
B Pro-Kopf-Arbeitsvolumen in Deutschland (1882-2002)
C Export der Bundesrepublik Deutschland (1950-1999)
D Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) in der Bundesrepublik (zu konstanten Preisen) (1950-2000)
E Die Auswirkungen der Wiedervereinigung auf Erwerbstätigkeit und Arbeitsvolumen in Westdeutschland (1987-1996)
In der vorliegenden Studie werden das Arbeitsvolumen, die Exporte (für die Bundesrepublik) und das Bruttoinlandsprodukt (für die Bundesrepublik) erfaßt sowie die Auswirkungen der Wiedervereinigung auf Erwerbstätigkeit und Arbeitsvolumen in Westdeutschland behandelt, um die Folgen der Industrialisierung – hohe Produktion in immer geringerer Arbeitszeit – zu belegen.
Im Rahmen der wirtschaftlichen Entwicklung hat sich die Struktur der Berufe stark verändert. Viele Berufe sind durch die Entwicklung neuer Technologien in ihrer Bedeutung an den Rand gedrängt worden und zum Teil sogar völlig verschwunden. Es kann in der Studie nachgewiesen werden, dass diese Berufe nicht einfach durch neue Berufe ersetzt wurden. Das Pro-Kopf-Arbeitsvolumen in Deutschland ist in der Zeit von 1882 bis 2002 gesunken von 15000 Stunden auf 676 Stunden. Diese Reduktion, die sich in einer sehr kontinuierlichen Entwicklung zeigt, wurde durch den steigenden Gebrauch von Maschinen, größerer Arbeitsintensität (z.B. durch die Fließbandarbeit) und die Produktionsverlagerung in das Ausland möglich. Zur selben Zeit ist die Summe der produzierten Güter angestiegen und die Preise für diese Güter sind gefallen. Durch geringere Löhne oder das Stimulieren der Nachfrage kann dieser Trend der Verringerung des Arbeitsvolumens – und damit die Verringerung der Arbeitslosenzahlen – nicht gestoppt werden.
Damit greifen altbewährte Rezepte zur Steuerung des Arbeitsmarktes nicht mehr.
Datentabellen in HISTAT:
A Arbeitsvolumen im Jahr pro Kopf der Bevölkerung in der Bundesrepublik Deutschland 1950-2002.
B Pro-Kopf-Arbeitsvolumen in Deutschland (1882-2002)
C Export der Bundesrepublik Deutschland (1950-1999)
D Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) in der Bundesrepublik (zu konstanten Preisen) (1950-2000)
E Die Auswirkungen der Wiedervereinigung auf Erwerbstätigkeit und Arbeitsvolumen in Westdeutschland (1987-1996)
Methodologie
Untersuchungsgebiet:
Deutschland in seinen jeweiligen Grenzen
Deutschland in seinen jeweiligen Grenzen
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Quellentypen:
Statistik des Deutschen Reichs, Berufs- und Betriebszählungen;
Reichsarbeitsblätter, hg. V. Kaiserlichen Statistischen Amt, Abteilung Arbeitsstatistik;
Wissenschaftliche Publikationen,
Publikationen des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung
Statistisches Bundesamt:
Statistische Jahrbücher
DESTATIS: www.destatis.de/
Statistik des Deutschen Reichs, Berufs- und Betriebszählungen;
Reichsarbeitsblätter, hg. V. Kaiserlichen Statistischen Amt, Abteilung Arbeitsstatistik;
Wissenschaftliche Publikationen,
Publikationen des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung
Statistisches Bundesamt:
Statistische Jahrbücher
DESTATIS: www.destatis.de/
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Verwendete Quellen (ausführliches Verzeichnis):
Bach, Hans-Uwe u.a., Der Arbeitsmarkt in der Bundesrepublik Deutschland in den Jahren 2003 und 2004, in: Mitteilungen aus der Arbeitsmarkt- und Berufsforschung 36. 2003, S. 7-45.
Beiträge zur Arbeiterstatistik, Nr. 9: Die Regelung des Arbeitsverhältnisses der Gemeindearbeiter in deutschhen Stadten. I. Erhebungenn über Arbeitslohn und Arbeitszeit 1902 und 1907.
Deutsches Reichs-Arbeitsblatt, 12. Sonderheft. Die Tarifverträge im Deutschen Reiche am Ende des Jahres 1914. Berlin 1916.
Ehehalt, Ernst, Die deutsche Arbeitslosigkeit in der Nachkriegszeit und die Ursachen ihrer Entstehung. Diss. Frankfurt 1932.
Hirsch, Max (Hg.): Arbeiter-Statistik der Deutschen Gewerkvereine (Hirsch-Duncker) für das Jahr 1897. Berlin 1898.
Kaiserliches Statistiches Amt (Hg.), Reichsarbeitsblätter: Nr. 3, 1905; Nr 4, 1906; Nr. 5, 1907; Nr. 9, 1911; Nr. 12, 1914; N.F.19, 1939, Reihe 6;
Schildbach, Bernhard: Arbeitstarifverträge in der Holzindustrie. In: Jahrbücher für Nationalökonomie und Statistik, 3. Folge Bd. 40. 1910, S. 807-840.
Soziale Praxis und Archiv für Volkswohlfahrt 21, 1912.
Statistik des Deutschen Reiches, NF bd. 2, S. 9 und S. 6.
Statistik des Deutschen Reichs, Bd. 202, Berufsstatistik. Berufs- und Betriebszählung vom 12. Juni 1907, Berlin 1909.
Statistik des Deutschen Reichs, Bd. 402, Berufszählung. Volks-, Berufs- und Betriebszählung vom 16. Juni 1925. Teil II, Die Reichsbevölkerung nach Haupt- und Nebenberuf. Berlin 1927.
Statistik des Deutschen Reichs, Bd. 556.
Statistik des Deutschen Reichs, NF Bd. 102: Berufs- und Gewerbezählung vom 14. Juni 1895. Berufsstatistik für das Reich im Ganzen, Teil 1, Berlin 1897, S. 2ff. und S. 300f.
Statistik des Deutschen Reichs. Band 453, Berufszählung. Volks-, Berufs- und Betriebszählung vom 16. Juni 1933, Teil II, Die Erwerbstätigkeit der Reichsbevölkerung, Berlin 1936.
Statistik des Deutschen Reichs. Band 556, Berufszählung. Volks-, Berufs- und Betriebszählung vom 17. Mai 1939, Heft 1, Die Reichsbevölkerung nach Haupt- und Nebenberuf, Berlin 1942.
Statistisches Bundesamt (Hg.): Statistische Jahrbücher für die Bundesrepublik Deutschland. Jg. 1955, S. 30; 1966, S. 318; 1959, S. 28; 1980, S. 232; 1988; S.269; 2002, S. 40 und S. 265.
Statistisches Bundesamt: www.destatis.de/basis/d/bevoe/bevoe-tab4.html (27.2.2004).
Statistisches Jahrbuch für das Deutsche Reich 45. 1926, Berlin.
Statistisches Jahrbuch für das Deutsche Reich 46. 1927, Berlin.
Statistisches Jahrbuch für das Deutsche Reich 54. 1935, Berlin.
Statistisches Jahrbuch für das Deutsche Reich 58. 1939/40, Berlin.
Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland 1955, 1959, 2002.
Syrup, Friedrich: Die gesetzliche Begrenzung der Arbeitszeit erwachsener männlicher Arbeiter unter besonderer Berücksichtigung der Großeisenindustrie. In: Archiv für exakte Wirtschaftsforschung (Thünen-Archiv) 4. 1912, S. 483-608.
Wanger, Susanne: Arbeitszeit und Arbeitsvolumen in der Bundesrepublik Deutschland 1970-1990. Beiträge zur Arbeitsmarkt- und Berufsforschung 274, Nürnberg 2003.
Wiskott, Ernst, Die Wirkungen der Bekanntmachung des Reichskanzlers vom 19. Dezember 1908, betr. Den Betrieb der Anlagen der Großeisenindustrie. In: Jahrbücher für Nationalökonomie und Statistik 3. Folge, Bd. 44. 1912, S. 229-257.
Bach, Hans-Uwe u.a., Der Arbeitsmarkt in der Bundesrepublik Deutschland in den Jahren 2003 und 2004, in: Mitteilungen aus der Arbeitsmarkt- und Berufsforschung 36. 2003, S. 7-45.
Beiträge zur Arbeiterstatistik, Nr. 9: Die Regelung des Arbeitsverhältnisses der Gemeindearbeiter in deutschhen Stadten. I. Erhebungenn über Arbeitslohn und Arbeitszeit 1902 und 1907.
Deutsches Reichs-Arbeitsblatt, 12. Sonderheft. Die Tarifverträge im Deutschen Reiche am Ende des Jahres 1914. Berlin 1916.
Ehehalt, Ernst, Die deutsche Arbeitslosigkeit in der Nachkriegszeit und die Ursachen ihrer Entstehung. Diss. Frankfurt 1932.
Hirsch, Max (Hg.): Arbeiter-Statistik der Deutschen Gewerkvereine (Hirsch-Duncker) für das Jahr 1897. Berlin 1898.
Kaiserliches Statistiches Amt (Hg.), Reichsarbeitsblätter: Nr. 3, 1905; Nr 4, 1906; Nr. 5, 1907; Nr. 9, 1911; Nr. 12, 1914; N.F.19, 1939, Reihe 6;
Schildbach, Bernhard: Arbeitstarifverträge in der Holzindustrie. In: Jahrbücher für Nationalökonomie und Statistik, 3. Folge Bd. 40. 1910, S. 807-840.
Soziale Praxis und Archiv für Volkswohlfahrt 21, 1912.
Statistik des Deutschen Reiches, NF bd. 2, S. 9 und S. 6.
Statistik des Deutschen Reichs, Bd. 202, Berufsstatistik. Berufs- und Betriebszählung vom 12. Juni 1907, Berlin 1909.
Statistik des Deutschen Reichs, Bd. 402, Berufszählung. Volks-, Berufs- und Betriebszählung vom 16. Juni 1925. Teil II, Die Reichsbevölkerung nach Haupt- und Nebenberuf. Berlin 1927.
Statistik des Deutschen Reichs, Bd. 556.
Statistik des Deutschen Reichs, NF Bd. 102: Berufs- und Gewerbezählung vom 14. Juni 1895. Berufsstatistik für das Reich im Ganzen, Teil 1, Berlin 1897, S. 2ff. und S. 300f.
Statistik des Deutschen Reichs. Band 453, Berufszählung. Volks-, Berufs- und Betriebszählung vom 16. Juni 1933, Teil II, Die Erwerbstätigkeit der Reichsbevölkerung, Berlin 1936.
Statistik des Deutschen Reichs. Band 556, Berufszählung. Volks-, Berufs- und Betriebszählung vom 17. Mai 1939, Heft 1, Die Reichsbevölkerung nach Haupt- und Nebenberuf, Berlin 1942.
Statistisches Bundesamt (Hg.): Statistische Jahrbücher für die Bundesrepublik Deutschland. Jg. 1955, S. 30; 1966, S. 318; 1959, S. 28; 1980, S. 232; 1988; S.269; 2002, S. 40 und S. 265.
Statistisches Bundesamt: www.destatis.de/basis/d/bevoe/bevoe-tab4.html (27.2.2004).
Statistisches Jahrbuch für das Deutsche Reich 45. 1926, Berlin.
Statistisches Jahrbuch für das Deutsche Reich 46. 1927, Berlin.
Statistisches Jahrbuch für das Deutsche Reich 54. 1935, Berlin.
Statistisches Jahrbuch für das Deutsche Reich 58. 1939/40, Berlin.
Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland 1955, 1959, 2002.
Syrup, Friedrich: Die gesetzliche Begrenzung der Arbeitszeit erwachsener männlicher Arbeiter unter besonderer Berücksichtigung der Großeisenindustrie. In: Archiv für exakte Wirtschaftsforschung (Thünen-Archiv) 4. 1912, S. 483-608.
Wanger, Susanne: Arbeitszeit und Arbeitsvolumen in der Bundesrepublik Deutschland 1970-1990. Beiträge zur Arbeitsmarkt- und Berufsforschung 274, Nürnberg 2003.
Wiskott, Ernst, Die Wirkungen der Bekanntmachung des Reichskanzlers vom 19. Dezember 1908, betr. Den Betrieb der Anlagen der Großeisenindustrie. In: Jahrbücher für Nationalökonomie und Statistik 3. Folge, Bd. 44. 1912, S. 229-257.
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Anmerkungen:
Berechnung des Arbeitsvolumens:
Um das Arbeisvolumen zu berechnen, muss zunächst festgestellt werden, wie lange die tägliche Arbeitszeit in der Vergangenheit dauerte. Es liegen z.B. für 1882 keine Quellen vor, in denen das systematisch erfasst wurde. Eine Erhebung von Max Hirsch über die Hirsch-Dunckerschen Gewerkvereine liefert für diese Zeit eine gute Einsicht in die Arbeitszeiten zu dieser Zeit. Insgesamt wurden in dieser Erhebung 812 Angaben ausgewertet, aus denen sich eine tägliche Arbeitszeit von 10,86 Stunden – ohne Pausenzeiten – ergibt. Dies scheint aber nur die untere Grenze gewesen zu sein, da des nach dieser Erhebung des öfteren auch sogenannte ‚Überarbeit’ an Wochentagen vorkommt. Die Dauer dieser Mehrarbeit wird mit zwei bis drei Stunden angegeben. Die Angaben lassen sich leider nicht quantifizieren, so dass der Autor eine halbe Stunde pro Woche als durchschnittliche Mehrarbeit angenommen hat (S. 124). Somit ergäbe sich eine durchschnittliche Wochenarbeitszeit im gewerblichen Sektor von 65,5 Stunden.
Zu untersuchen ist, ob die Arbeitszeit in der Landwirtschaft von der gewerblichen Arbeitszeit wesentlich abgewichen ist, zumal 1884 immerhin noch 43% der Erwerbstätigen im landwirtschaftlichen Sektor gezählt wurden. Die Quellenlage ist hier relativ günstig. Der Verein für Socialpolitik hat 1890-1892 eine Enquete über die Lage der ländlichen Arbeiter in Deutschland durchgeführt. Dabei wurde auch die Arbeitszeit auf dem Lande erfasst. Das Material bietet eine ausreichende Grundlage für eine zuverlässige Abschätzung der ländlichen Arbeitszeit. Insgesamt ergeben die Untersuchungen, dass die Arbeitszeit auf dem Lande mit 10 bis 11 Stunden täglich der Arbeitszeit im Gewerbe entspricht (S. 126 und 127).
Ein großer Teil der Bevölkerung wurde als ‚mithelfende Familienangehörige’ erfasst. Das waren z.B. Bauersfrauen, Knechte, Mägde, Handwerkersfrauen (Warenverkauf, Buchführung) sowie Kaufmannsfrauen (Ladenverkauf). Hier ist die Arbeitszeit wegen der Vermischung von beruflicher und Hausarbeit sehr schwer einzuschätzen (S. 128).
Die Arbeitszeit des Militärs wurde der Arbeitszeit der gewerblichen Wirtschaft gleichgestellt (S. 128).
Um das Arbeitsvolumen der gesamten Gesellschhaft zu berechnen, müssen schließlich noch Krankenstand und Arbeitslosigkeit berückstichhtig werden. Beides ist für 1882 nicht bekannt, wohl aber für 1895. In diesem Jahr sind die Beschäftigungslosen im Rahmen einer Berufszählung zweimal erfasst worden, nämlich am 14. Juni und am 2. Dezember (in Viertelhhahreshefte zur Statistik des Dt. Reichs, 5. Jg. 1896).
Auf Grundlage der ermittelten Werte wurde das Arbeitsvolumen des Jahres 1882 wie folgt geschätzt:
1. Für hauptberuflich Beschäftigte:
- Angehörige der Berufsgruppen in
der Land- und Forstwirtschaft,
in Industrie und Gewerbe,
in Handel und Verkehr,
in häuslichen Diensten, sowie
im Staats-, Kommunal-, Kirchendienst und Militär;
- abzüglich den Arbeitslosen in Prozent
- multipliziert mit der durchschnittlichen täglichen Arbeitszeit (für 1882 = 10,8 Std.)
- multipliziert mit 300 Arbeitstagen
2. Für mithelfende Familienangehörige:
- Anzahl der mithelfenden Familienangehörigen
- multipliziert mit der durchschnittlichen täglichen Arbeitszeit (geschätzt auf 6 Std.)
- multipliziert mit 300 Arbeitstagen
3. Für Dienende im Haushalt:
- Anzahl der im Haushalt beschäftigten Personen
- multipliziert mit der durchschnittlichen täglichen Arbeitszeit (geschätzt auf 12 Std.)
- multipliziert mit 360 Arbeitstagen (S. 129)
Die Summe der berechneten jährlichen Arbeitsvolumen dieser drei Gruppen ergibt das Arbeitsvolumen der gesamten Gesellschaft für das Jahr 1882 (S. 130).
Auf die gleiche Weise, wie für 1882, lässt sich das Arbeitsvolumen vür 1895, 1907, 1925, 1933 und 1939 berechnen. Die Quellenprobleme variieren mit den Jahren. So sind 1907 die mithelfenden Familienangehörigen nicht erfasst worden. Hierfür wurde zur Schätzung eine nachträgliche Publikation der Zählergebnisse von 1925 herangezogen, die sich aber auf den Gebietsstand nach dem Versailler Vertrag bezieht.
Aus einer Vielzahl von statistischen Einzelerhebungen und Publikationen – z.B. die Reichsarbeitsblätter des Kaiserlichen Statistischen Amtes, Jahrbücher für Nationalökonomie und Statistik – errechnet der Autor eine tägliche Arbeitszeit von 10 Stunden (S. 131).
Weiterhin sind auch hier die Arbeitslosigkeit, der Jahresurlaub und der Krankenstand zu berücksichtigen.
Für die Berechnung des Arbeitsvolumens für 1939 ist der erweiterte Gebietsstand durch die Anschlüsse Österreichs und des Sudetengaus zu berücksichtigen. Gravierend ist auch, dass die Zahl der Eingezogenen und der Arbeitsdienst-Verpflichteten zunächst nicht publiziert worden ist. Weiterhin erschwert der Ausfall gewerkschaftlicher Erhebungen die Arbeit. Die Angabenn für eine verlässliche Berechnung reichen jedoch aus (S. 133).
Seit 1950 wird das Arbeitsvolumen jährlich vom Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung erfasst. Der schwerwiegendste Einwand gegen diese Zahlen kann mit dem Hinweis auf die Schwarzarbeit erhoben werden. Der Autor versucht, diesen Wert zu schätzen (S. 135 f.) und kommt auf 20 bis 30 Stunden jährliche Schwarzarbeit pro Kopf der Bevölkerung.
Berechnung des Arbeitsvolumens:
Um das Arbeisvolumen zu berechnen, muss zunächst festgestellt werden, wie lange die tägliche Arbeitszeit in der Vergangenheit dauerte. Es liegen z.B. für 1882 keine Quellen vor, in denen das systematisch erfasst wurde. Eine Erhebung von Max Hirsch über die Hirsch-Dunckerschen Gewerkvereine liefert für diese Zeit eine gute Einsicht in die Arbeitszeiten zu dieser Zeit. Insgesamt wurden in dieser Erhebung 812 Angaben ausgewertet, aus denen sich eine tägliche Arbeitszeit von 10,86 Stunden – ohne Pausenzeiten – ergibt. Dies scheint aber nur die untere Grenze gewesen zu sein, da des nach dieser Erhebung des öfteren auch sogenannte ‚Überarbeit’ an Wochentagen vorkommt. Die Dauer dieser Mehrarbeit wird mit zwei bis drei Stunden angegeben. Die Angaben lassen sich leider nicht quantifizieren, so dass der Autor eine halbe Stunde pro Woche als durchschnittliche Mehrarbeit angenommen hat (S. 124). Somit ergäbe sich eine durchschnittliche Wochenarbeitszeit im gewerblichen Sektor von 65,5 Stunden.
Zu untersuchen ist, ob die Arbeitszeit in der Landwirtschaft von der gewerblichen Arbeitszeit wesentlich abgewichen ist, zumal 1884 immerhin noch 43% der Erwerbstätigen im landwirtschaftlichen Sektor gezählt wurden. Die Quellenlage ist hier relativ günstig. Der Verein für Socialpolitik hat 1890-1892 eine Enquete über die Lage der ländlichen Arbeiter in Deutschland durchgeführt. Dabei wurde auch die Arbeitszeit auf dem Lande erfasst. Das Material bietet eine ausreichende Grundlage für eine zuverlässige Abschätzung der ländlichen Arbeitszeit. Insgesamt ergeben die Untersuchungen, dass die Arbeitszeit auf dem Lande mit 10 bis 11 Stunden täglich der Arbeitszeit im Gewerbe entspricht (S. 126 und 127).
Ein großer Teil der Bevölkerung wurde als ‚mithelfende Familienangehörige’ erfasst. Das waren z.B. Bauersfrauen, Knechte, Mägde, Handwerkersfrauen (Warenverkauf, Buchführung) sowie Kaufmannsfrauen (Ladenverkauf). Hier ist die Arbeitszeit wegen der Vermischung von beruflicher und Hausarbeit sehr schwer einzuschätzen (S. 128).
Die Arbeitszeit des Militärs wurde der Arbeitszeit der gewerblichen Wirtschaft gleichgestellt (S. 128).
Um das Arbeitsvolumen der gesamten Gesellschhaft zu berechnen, müssen schließlich noch Krankenstand und Arbeitslosigkeit berückstichhtig werden. Beides ist für 1882 nicht bekannt, wohl aber für 1895. In diesem Jahr sind die Beschäftigungslosen im Rahmen einer Berufszählung zweimal erfasst worden, nämlich am 14. Juni und am 2. Dezember (in Viertelhhahreshefte zur Statistik des Dt. Reichs, 5. Jg. 1896).
Auf Grundlage der ermittelten Werte wurde das Arbeitsvolumen des Jahres 1882 wie folgt geschätzt:
1. Für hauptberuflich Beschäftigte:
- Angehörige der Berufsgruppen in
der Land- und Forstwirtschaft,
in Industrie und Gewerbe,
in Handel und Verkehr,
in häuslichen Diensten, sowie
im Staats-, Kommunal-, Kirchendienst und Militär;
- abzüglich den Arbeitslosen in Prozent
- multipliziert mit der durchschnittlichen täglichen Arbeitszeit (für 1882 = 10,8 Std.)
- multipliziert mit 300 Arbeitstagen
2. Für mithelfende Familienangehörige:
- Anzahl der mithelfenden Familienangehörigen
- multipliziert mit der durchschnittlichen täglichen Arbeitszeit (geschätzt auf 6 Std.)
- multipliziert mit 300 Arbeitstagen
3. Für Dienende im Haushalt:
- Anzahl der im Haushalt beschäftigten Personen
- multipliziert mit der durchschnittlichen täglichen Arbeitszeit (geschätzt auf 12 Std.)
- multipliziert mit 360 Arbeitstagen (S. 129)
Die Summe der berechneten jährlichen Arbeitsvolumen dieser drei Gruppen ergibt das Arbeitsvolumen der gesamten Gesellschaft für das Jahr 1882 (S. 130).
Auf die gleiche Weise, wie für 1882, lässt sich das Arbeitsvolumen vür 1895, 1907, 1925, 1933 und 1939 berechnen. Die Quellenprobleme variieren mit den Jahren. So sind 1907 die mithelfenden Familienangehörigen nicht erfasst worden. Hierfür wurde zur Schätzung eine nachträgliche Publikation der Zählergebnisse von 1925 herangezogen, die sich aber auf den Gebietsstand nach dem Versailler Vertrag bezieht.
Aus einer Vielzahl von statistischen Einzelerhebungen und Publikationen – z.B. die Reichsarbeitsblätter des Kaiserlichen Statistischen Amtes, Jahrbücher für Nationalökonomie und Statistik – errechnet der Autor eine tägliche Arbeitszeit von 10 Stunden (S. 131).
Weiterhin sind auch hier die Arbeitslosigkeit, der Jahresurlaub und der Krankenstand zu berücksichtigen.
Für die Berechnung des Arbeitsvolumens für 1939 ist der erweiterte Gebietsstand durch die Anschlüsse Österreichs und des Sudetengaus zu berücksichtigen. Gravierend ist auch, dass die Zahl der Eingezogenen und der Arbeitsdienst-Verpflichteten zunächst nicht publiziert worden ist. Weiterhin erschwert der Ausfall gewerkschaftlicher Erhebungen die Arbeit. Die Angabenn für eine verlässliche Berechnung reichen jedoch aus (S. 133).
Seit 1950 wird das Arbeitsvolumen jährlich vom Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung erfasst. Der schwerwiegendste Einwand gegen diese Zahlen kann mit dem Hinweis auf die Schwarzarbeit erhoben werden. Der Autor versucht, diesen Wert zu schätzen (S. 135 f.) und kommt auf 20 bis 30 Stunden jährliche Schwarzarbeit pro Kopf der Bevölkerung.
Mehr
Sachliche Untergliederung der Datentabellen:
Verzeichnis der Tabellen in HISTAT:
A Arbeitsvolumen im Jahr pro Kopf der Bevölkerung in der Bundesrepublik Deutschland 1950-2002.
B Pro-Kopf-Arbeitsvolumen in Deutschland (1882-2002)
C Export der Bundesrepublik Deutschland (1950-1999)
D Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) in der Bundesrepublik (zu konstanten Preisen) (1950-2000)
E Die Auswirkungen der Wiedervereinigung auf Erwerbstätigkeit und Arbeitsvolumen in Westdeutschland (1987-1996)
Verzeichnis der Tabellen in HISTAT:
A Arbeitsvolumen im Jahr pro Kopf der Bevölkerung in der Bundesrepublik Deutschland 1950-2002.
B Pro-Kopf-Arbeitsvolumen in Deutschland (1882-2002)
C Export der Bundesrepublik Deutschland (1950-1999)
D Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) in der Bundesrepublik (zu konstanten Preisen) (1950-2000)
E Die Auswirkungen der Wiedervereinigung auf Erwerbstätigkeit und Arbeitsvolumen in Westdeutschland (1987-1996)
Bearbeitungshinweise
Datum der Archivierung: Juli 2008
Jahr der Online-Publikation: 1996
Bearbeiter in GESIS: Maren Hegewald / Gabriele Franzmann
Version:Version 1.0.0
Zugangsklasse: 0
Jahr der Online-Publikation: 1996
Bearbeiter in GESIS: Maren Hegewald / Gabriele Franzmann
Version:Version 1.0.0
Zugangsklasse: 0
Materialien zur Studie
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