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Studien Zeitreihen |
ZA 8050 | Städte | Matzerath, Horst, Urbanisierung in Preußen 1815 bis 1939. |
469 Zeitreihen (1816 - 1939) 19 Tabellen |
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Bibliographische Angaben
Studiennummer: ZA 8050
Studientitel: Urbanisierung in Preußen 1815 bis 1939.
Erhebungs- bzw. Untersuchungszeitraum: 1816 - 1939
Primärforscher: Matzerath, Horst
Veröffentlichung (gedruckte Veröffentlichung): Matzerath, H., 1985: Urbanisierung in Preußen 1815 bis 1914. Stuttgart u.a.: Kohlhammer/Deutscher Gemeindeverlag.
Empfohlene Zitation (Datensatz):
Matzerath, Horst, (1985 [2009]) Urbanisierung in Preußen 1815 bis 1939.
Daten entnommen aus:
GESIS Datenarchiv, Köln. histat.
Studiennummer 8050
Datenfile Version 1.0.0
Studientitel: Urbanisierung in Preußen 1815 bis 1939.
Erhebungs- bzw. Untersuchungszeitraum: 1816 - 1939
Primärforscher: Matzerath, Horst
Veröffentlichung (gedruckte Veröffentlichung): Matzerath, H., 1985: Urbanisierung in Preußen 1815 bis 1914. Stuttgart u.a.: Kohlhammer/Deutscher Gemeindeverlag.
Empfohlene Zitation (Datensatz):
Matzerath, Horst, (1985 [2009]) Urbanisierung in Preußen 1815 bis 1939.
Daten entnommen aus:
GESIS Datenarchiv, Köln. histat.
Studiennummer 8050
Datenfile Version 1.0.0
Inhalt der Studie
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Studienbeschreibung:
Wachstum ist seit dem 19. Jahrhundert zu einem Merkmal der städtischen Entwicklung geworden. In der soziologischen Diskussion gilt Verstädterung oder Urbanisierung im Sinne überproportionalen städtischen Bevölkerungswachstums als eine der entscheidenden Variablen für die Entwicklung der modernen Gesellschaft (Flora, P., 1974: Modernisierungsforschung. Opladen, S. 59ff). Die Verstädterung des 19. Jahrhunderts war geprägt durch starkes Wirtschafts- und Bevölkerungswachstum, beträchtliche Geburtenüberschüsse und eine hohe Mobilität der Bevölkerung. Sie wies damit alle Merkmale einer Übergangs- und Durchgangsphase in einem Prozess beschleunigter Veränderung auf. In der vorliegenden Untersuchung wird ‚Urbanisierung’ als Teil eines umfassenden gesellschaftlichen Veränderungsprozesses begriffen, den die Forschungsdiskussion in den 70er Jahren als Modernisierung charakterisiert hat. Die Studie versucht, diesen Prozess für einen begrenzten Ausschnitt und eine bestimmte Phase der Entwicklung in den Grundzügen zu bestimmen. Mit Preußen in seinen jeweiligen Grenzen umfasst der Raum nicht nur den größten Teil Deutschlands, sondern auch Gebiete sehr unterschiedlicher Struktur. Der Untersuchungszeitraum umschließt die Zeitspanne, in der sich der eigentliche Durchbruch im Urbanisierungsprozess vollzog. Dabei lassen sich unterschiedliche Entwicklungsphasen ausmachen: eine Anlauf- oder Übergangsphase 1815 bis etwa 1840, eine Phase des Durchbruchs bis zu Beginn der 70er Jahre und die eigentliche Urbanisierungsphase, die mit dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs ihren Abschluss fand.
Als Ausgangspunkt der Untersuchung stehen zwei Begriffe, die operational definiert werden müssen: Der Begriff der Modernisierung wird verwandt als Kategoriengefüge für den Prozess beschleunigter Veränderungen, die die westeuropäischen Gesellschaften in unterschiedlicher Stärke und verschiedenem Tempo, in den letzten beiden Jahrhunderten im ökonomischen, sozialen und politischen Bereich erfahren haben (formal gekennzeichnet durch Wachstum, Mobilisierung, Innovation, Rationalisierung, Arbeitsteilung, Differenzierung, und Spezialisierung). Urbanisierung wird als Teilprozess und Ausdrucksform von Modernisierung begriffen. Die Arbeit versucht zu klären, inwiefern wesentliche Teilstrukturen sich verändert haben. Stadt wird als sich veränderndes offenes System begriffen, das gleichzeitig in gleichzeitig in unterschiedlicher Weise in andere Systeme integriert ist.
Eine operationale Definition des Begriffs Urbanisierung enthält zunächst die Einschränkung, dass darunter nur die überproportionale Zunahme der Stadtbevölkerung, d.h. ein steigender Anteil der städtischen an der Gesamtbevölkerung, begriffen wird, nicht also bereits allein das Wachstum der Städte oder der Stadtbevölkerung. Erst wenn die städtische Bevölkerung rascher wächst als die Gesamtbevölkerung und sich damit der Anteil der Stadt- an der Gesamtbevölkerung des Landes erhöht, kann man von Verstädterung sprechen.
Statt einer vorgängigen Definition der Begriffe Stadt und Urbanisierung wird die Frage, inwiefern konkrete Unterschiede zwischen Stadt und Land festzustellen sind und wie sie sich im Zeitablauf verändert haben, zum Gegenstand der Untersuchung gemacht. Urbanisierung heißt damit die Ausbreitung vorhandener und die Entstehung neuer stadtspezifischer Erscheinungen im Zeitablauf, ihre räumliche Ausdehnung und möglicherweise ihre gesamtgesellschaftliche Verbreitung.
Für jede Untersuchung von Verstädterungsprozessen stellt sich die Frage, welcher Begriff von Stadt und städtisch zugrunde gelegt wird. Der Verzicht auf eine eigene Stadtdefinition bedingt die Übernahme der Kategorien, nach denen das primäre Quellenmaterial geordnet und überliefert ist. Für nahezu den gesamten Zeitraum, d.h. bis 1910 oder gar bis 1925, differenziert die preußische Statistik nach Stadt und Land im Rechtssinn. Seit 1867 bzw. 1871 wird daneben als weiteres Kriterium besonders im Rahmen der Reichsstatistik die Stadt in statistischem Sinne, die Gemeinde über 2000 Einwohner, zugrunde gelegt. Städtewachstum ist nicht gleichbedeutend mit Verstädterung.
Drei Aspekten gilt im Wesentlichen die Untersuchung: Zum einen dem Erscheinungsbild und dem Verlauf des städtischen Bevölkerungswachstums, zum anderen den Faktoren bzw. den Komponenten des Bevölkerungswachstums und schließlich den Ursachen und Bedingungen dieser Entwicklung. Zusammengefasst lauter das Problem: War die städtische Bevölkerungszunahme des vergangenen Jahrhunderts lediglich oder in erster Linie Ergebnis des Industrialisierungsprozesses, bildete sie eine Ableitung der agrarischen Überschussbevölkerung in die neu entstehenden Städte oder stellte sie einen prinzipiell von Industrialisierung und Bevölkerungswachstum unabhängigen Prozess dar?
Die in dieser Studie untersuchten Entwicklungen werden zunächst phasenspezifisch behandelt. Im letzten Abschnitt wird der Versuch unternommen, zusammenfassend Grundlinien der Gesamtentwicklung herauszuarbeiten. Neben den wichtigsten Strukturveränderungen in den einzelnen Bereichen der Stadtentwicklung zählen dazu vor allem Fragen nach der Bedeutung regionaler Besonderheiten, nach Unterschieden zwischen spezifisch städtischen und industriellen Erscheinungen und schließlich nach dem Stellenwert von Urbanisierung für den Modernisierungsprozess.
Ausgangspunkt für die Analyse struktureller Veränderungen bildet das Phänomen des städtischen Bevölkerungswachstums. Die bis hinab auf Regierungsbezirksebene vorliegenden Daten der Stadtbevölkerung erscheinen für eine Analyse der Struktur, der Bedingungen und Ursachen städtischen Wachstums sowie der Konsequenzen dieses Prozesses nicht ausreichend. Daher wurden die Einwohnerdaten sämtlicher Städte im Rechtssinn bzw. seit 1867 zusätzlich die der Landgemeinden über 2000 Einwohner für die zunächst in dreijährigem Wechsel, 1871 und 1875 vierjährigem, dann fünfjährigem und seit dem ersten Weltkrieg in unregelmäßigem Abstand durchgeführten Zählungen zu einer Datensammlung zusammengeführt. Die Daten beinhalten 3398 Fälle und 152 Variablen. Jeder Fall (Stadt/Gemeinde) enthält 40 Variablen zu den Zensuserhebungen zu 30 Zeitpunkten. Weitere Variable enthalten Informationen zu besonderen Aspekten der Urbanisierung; darüber hinaus enthalten sie auch Informationen zur Aufbereitung der Bevölkerungsdaten für eine Querschnittsanalyse zu unterschiedlichen Zeitpunkten und für eine Längsschnittanalyse. Für einen Überblick über die Datenbasis „Urbanisierung in Preußen 1815 - 1939“ sowie erste Ergebnisse der Auswertung siehe Matzerath, H., 1980: Aggregated Census Data and the Analysis of Urbanization in Prussia (1816-1939), in: Historical Social Research. The Use of Historical and Process - Produced Data, hrsg. von Jerome M. Clubb, Erwin K. Scheuch. Stuttgart: Klett-Cotta, S. 120-131.
Wachstum ist seit dem 19. Jahrhundert zu einem Merkmal der städtischen Entwicklung geworden. In der soziologischen Diskussion gilt Verstädterung oder Urbanisierung im Sinne überproportionalen städtischen Bevölkerungswachstums als eine der entscheidenden Variablen für die Entwicklung der modernen Gesellschaft (Flora, P., 1974: Modernisierungsforschung. Opladen, S. 59ff). Die Verstädterung des 19. Jahrhunderts war geprägt durch starkes Wirtschafts- und Bevölkerungswachstum, beträchtliche Geburtenüberschüsse und eine hohe Mobilität der Bevölkerung. Sie wies damit alle Merkmale einer Übergangs- und Durchgangsphase in einem Prozess beschleunigter Veränderung auf. In der vorliegenden Untersuchung wird ‚Urbanisierung’ als Teil eines umfassenden gesellschaftlichen Veränderungsprozesses begriffen, den die Forschungsdiskussion in den 70er Jahren als Modernisierung charakterisiert hat. Die Studie versucht, diesen Prozess für einen begrenzten Ausschnitt und eine bestimmte Phase der Entwicklung in den Grundzügen zu bestimmen. Mit Preußen in seinen jeweiligen Grenzen umfasst der Raum nicht nur den größten Teil Deutschlands, sondern auch Gebiete sehr unterschiedlicher Struktur. Der Untersuchungszeitraum umschließt die Zeitspanne, in der sich der eigentliche Durchbruch im Urbanisierungsprozess vollzog. Dabei lassen sich unterschiedliche Entwicklungsphasen ausmachen: eine Anlauf- oder Übergangsphase 1815 bis etwa 1840, eine Phase des Durchbruchs bis zu Beginn der 70er Jahre und die eigentliche Urbanisierungsphase, die mit dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs ihren Abschluss fand.
Als Ausgangspunkt der Untersuchung stehen zwei Begriffe, die operational definiert werden müssen: Der Begriff der Modernisierung wird verwandt als Kategoriengefüge für den Prozess beschleunigter Veränderungen, die die westeuropäischen Gesellschaften in unterschiedlicher Stärke und verschiedenem Tempo, in den letzten beiden Jahrhunderten im ökonomischen, sozialen und politischen Bereich erfahren haben (formal gekennzeichnet durch Wachstum, Mobilisierung, Innovation, Rationalisierung, Arbeitsteilung, Differenzierung, und Spezialisierung). Urbanisierung wird als Teilprozess und Ausdrucksform von Modernisierung begriffen. Die Arbeit versucht zu klären, inwiefern wesentliche Teilstrukturen sich verändert haben. Stadt wird als sich veränderndes offenes System begriffen, das gleichzeitig in gleichzeitig in unterschiedlicher Weise in andere Systeme integriert ist.
Eine operationale Definition des Begriffs Urbanisierung enthält zunächst die Einschränkung, dass darunter nur die überproportionale Zunahme der Stadtbevölkerung, d.h. ein steigender Anteil der städtischen an der Gesamtbevölkerung, begriffen wird, nicht also bereits allein das Wachstum der Städte oder der Stadtbevölkerung. Erst wenn die städtische Bevölkerung rascher wächst als die Gesamtbevölkerung und sich damit der Anteil der Stadt- an der Gesamtbevölkerung des Landes erhöht, kann man von Verstädterung sprechen.
Statt einer vorgängigen Definition der Begriffe Stadt und Urbanisierung wird die Frage, inwiefern konkrete Unterschiede zwischen Stadt und Land festzustellen sind und wie sie sich im Zeitablauf verändert haben, zum Gegenstand der Untersuchung gemacht. Urbanisierung heißt damit die Ausbreitung vorhandener und die Entstehung neuer stadtspezifischer Erscheinungen im Zeitablauf, ihre räumliche Ausdehnung und möglicherweise ihre gesamtgesellschaftliche Verbreitung.
Für jede Untersuchung von Verstädterungsprozessen stellt sich die Frage, welcher Begriff von Stadt und städtisch zugrunde gelegt wird. Der Verzicht auf eine eigene Stadtdefinition bedingt die Übernahme der Kategorien, nach denen das primäre Quellenmaterial geordnet und überliefert ist. Für nahezu den gesamten Zeitraum, d.h. bis 1910 oder gar bis 1925, differenziert die preußische Statistik nach Stadt und Land im Rechtssinn. Seit 1867 bzw. 1871 wird daneben als weiteres Kriterium besonders im Rahmen der Reichsstatistik die Stadt in statistischem Sinne, die Gemeinde über 2000 Einwohner, zugrunde gelegt. Städtewachstum ist nicht gleichbedeutend mit Verstädterung.
Drei Aspekten gilt im Wesentlichen die Untersuchung: Zum einen dem Erscheinungsbild und dem Verlauf des städtischen Bevölkerungswachstums, zum anderen den Faktoren bzw. den Komponenten des Bevölkerungswachstums und schließlich den Ursachen und Bedingungen dieser Entwicklung. Zusammengefasst lauter das Problem: War die städtische Bevölkerungszunahme des vergangenen Jahrhunderts lediglich oder in erster Linie Ergebnis des Industrialisierungsprozesses, bildete sie eine Ableitung der agrarischen Überschussbevölkerung in die neu entstehenden Städte oder stellte sie einen prinzipiell von Industrialisierung und Bevölkerungswachstum unabhängigen Prozess dar?
Die in dieser Studie untersuchten Entwicklungen werden zunächst phasenspezifisch behandelt. Im letzten Abschnitt wird der Versuch unternommen, zusammenfassend Grundlinien der Gesamtentwicklung herauszuarbeiten. Neben den wichtigsten Strukturveränderungen in den einzelnen Bereichen der Stadtentwicklung zählen dazu vor allem Fragen nach der Bedeutung regionaler Besonderheiten, nach Unterschieden zwischen spezifisch städtischen und industriellen Erscheinungen und schließlich nach dem Stellenwert von Urbanisierung für den Modernisierungsprozess.
Ausgangspunkt für die Analyse struktureller Veränderungen bildet das Phänomen des städtischen Bevölkerungswachstums. Die bis hinab auf Regierungsbezirksebene vorliegenden Daten der Stadtbevölkerung erscheinen für eine Analyse der Struktur, der Bedingungen und Ursachen städtischen Wachstums sowie der Konsequenzen dieses Prozesses nicht ausreichend. Daher wurden die Einwohnerdaten sämtlicher Städte im Rechtssinn bzw. seit 1867 zusätzlich die der Landgemeinden über 2000 Einwohner für die zunächst in dreijährigem Wechsel, 1871 und 1875 vierjährigem, dann fünfjährigem und seit dem ersten Weltkrieg in unregelmäßigem Abstand durchgeführten Zählungen zu einer Datensammlung zusammengeführt. Die Daten beinhalten 3398 Fälle und 152 Variablen. Jeder Fall (Stadt/Gemeinde) enthält 40 Variablen zu den Zensuserhebungen zu 30 Zeitpunkten. Weitere Variable enthalten Informationen zu besonderen Aspekten der Urbanisierung; darüber hinaus enthalten sie auch Informationen zur Aufbereitung der Bevölkerungsdaten für eine Querschnittsanalyse zu unterschiedlichen Zeitpunkten und für eine Längsschnittanalyse. Für einen Überblick über die Datenbasis „Urbanisierung in Preußen 1815 - 1939“ sowie erste Ergebnisse der Auswertung siehe Matzerath, H., 1980: Aggregated Census Data and the Analysis of Urbanization in Prussia (1816-1939), in: Historical Social Research. The Use of Historical and Process - Produced Data, hrsg. von Jerome M. Clubb, Erwin K. Scheuch. Stuttgart: Klett-Cotta, S. 120-131.
Methodologie
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Untersuchungsgebiet:
Preußen in seinen jeweiligen Grenzen 1815 bis 1939; Provinzen und Regierungsbezirke Preußens. Städte im Rechtssinne im Königreich Preußen seit 1816 (Totalauswahl); Gemeinden über 2000 Einwohner (seit 1867).
Da ‚Regionen’ im Sinne von realen Wirtschafts- und Kulturräumen – und zwar sowohl aus Material- als auch aus methodischen Gründen – sich im Rahmen dieser Untersuchung nicht herausarbeiten lassen, Zuordnungen sich ohnehin im Zeitablauf verändern, musste auf Provinzen und Regierungsbezirke Preußens als relativ stabile Erfassungs- und Untersuchungseinheiten zurückgegriffen werden:
(a) Östliche Provinzen: Ost- und Westpreußen, Posen.
(b) Mittlere Provinzen: Brandenburg, Pommern, Schlesien, Sachsen.
(c) Westliche Provinzen: Westfalen, Rheinprovinz.
(d) Neue Provinzen: Schleswig-Holstein, Hannover, Hessen-Nassau. Hohenzollern wurde weitgehend aus der Betrachtung ausgeklammert oder aber den westlichen Provinzen zugeschlagen.
Soweit durchführbar, wurden die Untersuchungseinheiten stabil gehalten, um eine möglichst weitgehende Vergleichbarkeit zu erreichen. Das bedeutet, dass die Ergebnisse für 1816 auf die Gebietsgliederung unmittelbar nach Abschluss der Reorganisationsphase abgestellt sind (im Rheinland 1822 Bildung der Rheinprovinz aus den beiden Provinzen Kleve und Berg bzw. Jülich-Kleve-Berg sowie Großherzogtum Niederrhein unter Fortfall des Regierungsbezirks Kleve, in Schlesien 1820 Aufhebung des Regierungsbezirks Reichenbach). Berlin wurde unbeschadet seiner Stellung gesondert ausgewertet, gleichzeitig aber auch in die Ergebnisse des Regierungsbezirks Potsdam und der Provinz Brandenburg eingeschlossen. Ost- und Westpreußen wurden auch nach ihrer Zusammenfassung (1829) zur Provinz Preußen getrennt ausgewiesen.
Preußen in seinen jeweiligen Grenzen 1815 bis 1939; Provinzen und Regierungsbezirke Preußens. Städte im Rechtssinne im Königreich Preußen seit 1816 (Totalauswahl); Gemeinden über 2000 Einwohner (seit 1867).
Da ‚Regionen’ im Sinne von realen Wirtschafts- und Kulturräumen – und zwar sowohl aus Material- als auch aus methodischen Gründen – sich im Rahmen dieser Untersuchung nicht herausarbeiten lassen, Zuordnungen sich ohnehin im Zeitablauf verändern, musste auf Provinzen und Regierungsbezirke Preußens als relativ stabile Erfassungs- und Untersuchungseinheiten zurückgegriffen werden:
(a) Östliche Provinzen: Ost- und Westpreußen, Posen.
(b) Mittlere Provinzen: Brandenburg, Pommern, Schlesien, Sachsen.
(c) Westliche Provinzen: Westfalen, Rheinprovinz.
(d) Neue Provinzen: Schleswig-Holstein, Hannover, Hessen-Nassau. Hohenzollern wurde weitgehend aus der Betrachtung ausgeklammert oder aber den westlichen Provinzen zugeschlagen.
Soweit durchführbar, wurden die Untersuchungseinheiten stabil gehalten, um eine möglichst weitgehende Vergleichbarkeit zu erreichen. Das bedeutet, dass die Ergebnisse für 1816 auf die Gebietsgliederung unmittelbar nach Abschluss der Reorganisationsphase abgestellt sind (im Rheinland 1822 Bildung der Rheinprovinz aus den beiden Provinzen Kleve und Berg bzw. Jülich-Kleve-Berg sowie Großherzogtum Niederrhein unter Fortfall des Regierungsbezirks Kleve, in Schlesien 1820 Aufhebung des Regierungsbezirks Reichenbach). Berlin wurde unbeschadet seiner Stellung gesondert ausgewertet, gleichzeitig aber auch in die Ergebnisse des Regierungsbezirks Potsdam und der Provinz Brandenburg eingeschlossen. Ost- und Westpreußen wurden auch nach ihrer Zusammenfassung (1829) zur Provinz Preußen getrennt ausgewiesen.
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Quellentypen:
Publikationen der amtlichen Statistik Preußens. Zahlreiche zeitgenössische Publikationen. Materialien aus Archiven.
Zensusdaten der preußischen Statistik („Preußische Statistik“ und darauf folgende statistische Arbeiten): Bis 1925 wurde die Bevölkerungszahl jeder Stadt im Rahmen der preußischen Zensuserhebungen erhoben, die seit 1816 alle drei Jahre, nach 1867 alle 4 Jahre und nach 1875 alle 5 Jahre durchgeführt wurden. Nach dem Ersten Weltkrieg liegen die Zensusdaten in unregelmäßigen Intervallen vor.
Statistische Serien der Statistik des Deutschen Reichs, Vierteljahreshefte zur Statistik des deutschen Reichs sowie historische Statistiken für einige Regionen Deutschlands. Alle genannten Primärquellen enthalten demografische Daten. Ferner wurden veröffentliche Statistiken einzelner Städte herangezogen (seit 1890: Statistisches Jahrbuch deutscher Städte“; ab 1934 Statistisches Jahrbuch deutscher Gemeinden“; die Publikation von Silbergleit, H., Preußens Städte. Denkschrift zum 100jährigen Jubiläum der Städteordnung vom 19. November 1908, Berlin 1908, enthält ebenfalls historische Daten zur Städtestatistik).
Publikationen der amtlichen Statistik Preußens. Zahlreiche zeitgenössische Publikationen. Materialien aus Archiven.
Zensusdaten der preußischen Statistik („Preußische Statistik“ und darauf folgende statistische Arbeiten): Bis 1925 wurde die Bevölkerungszahl jeder Stadt im Rahmen der preußischen Zensuserhebungen erhoben, die seit 1816 alle drei Jahre, nach 1867 alle 4 Jahre und nach 1875 alle 5 Jahre durchgeführt wurden. Nach dem Ersten Weltkrieg liegen die Zensusdaten in unregelmäßigen Intervallen vor.
Statistische Serien der Statistik des Deutschen Reichs, Vierteljahreshefte zur Statistik des deutschen Reichs sowie historische Statistiken für einige Regionen Deutschlands. Alle genannten Primärquellen enthalten demografische Daten. Ferner wurden veröffentliche Statistiken einzelner Städte herangezogen (seit 1890: Statistisches Jahrbuch deutscher Städte“; ab 1934 Statistisches Jahrbuch deutscher Gemeinden“; die Publikation von Silbergleit, H., Preußens Städte. Denkschrift zum 100jährigen Jubiläum der Städteordnung vom 19. November 1908, Berlin 1908, enthält ebenfalls historische Daten zur Städtestatistik).
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Verwendete Quellen (ausführliches Verzeichnis):
Ausführlich siehe das Literatur- und Quellenverzeichnis in dem beigefügten PDF – Dokument (als Auszug aus Matzerath, H., 1985: Urbanisierung in Preußen 1815 bis 1914. Stuttgart u.a.: Kohlhammer/Deutscher Gemeindeverlag).
I. Quellenangaben für die ausgewählten Datentabellen in HISTAT (mit Verweis auf die entsprechenden Tabellen aus der Publikation):
Tabelle A.01 (entspricht Tabelle A im Anhang der Publikation):
1816: Zeitschrift des Kgl. Preußischen Bureaus, Jg. 1 (1861), S. 10.
1819: Beiträge zur Statistik des Preußischen Staats, Berlin 1821, S. 51ff.
1822, 1858: Das Anwachsen der Bevölkerung im Preußischen Staat seit 1816, in: Zeitschrift des Kgl. Preußischen Bureaus, Jg. 1 (1861), S. 9ff.
1825, 1828, 1834: Preußische Statistik, H. 188, Teil B, S. 2ff.
1831: H.H. Hioffmann, Neueste Übersicht der Bodenfläche, der Bevölkerung und des Viehstandes, Berlin 1833, S. 98f.
1837: J.G. Hoffmann, Die Bevölkerung des preußischen Staats, Berlin 1839, S. 225ff.
1840, 1846, 1852, 1855: Archiv für Landeskunde der preußischen Monarchie, Jg. 3 (1858), S. 212ff.
1843: C.F.W. Dieterici, Die statistischen Tabellen des preußischen Staats nach der Aufnahme des Jahres 1843, Berlin 1845, S. 242.
1849: Tabellen und amtliche Nachrichten über den Preußischen Staat für das Jahr 1849, Bd. I, Berlin 1851, S. 255ff.
1861: Zeitschrift des Kgl. Preußischen Bureaus, Jg. 2 (1862), S. 25ff.
1864, 1867, 1875-1910: Preußische Statistik, H. 10, 16, 39, 66, 96, 121, 148, 177, Teil I, 206, 234.
1871: R. Jannasch; Das Wachstum und die Concentration der Bevölkerung des Preußischen Staates, in: Zeitschrift des Kgl. Preußischen Statistischen Bureaus, Jg. 18 (1878), S. 263f.
1925, 1933, 1939: Ergebnisse des Datensatzes ‚Urbanisierung in Preußen’.
Tabelle A.02 (entspricht Tabelle B im Anhang der Publikation):
1867. 1871: R. Jannasch; Das Wachstum und die Concentration der Bevölkerung des Preußischen Staates, in: Zeitschrift des Kgl. Preußischen Statistischen Bureaus, Jg. 18 (1878), S. 263f.
1875: Statistik des Deutschen Reichs, Bd. 25, H. 7, S. 46ff und 56ff.
1880: Statistik des Deutschen Reichs, Bd. 57, Teil I, S. 18 und S. 36f.
1885: Statistik des Deutschen Reichs, N.F., Bd. 32, S. 18 und S. 25.
1890: Statistik des Deutschen Reichs, N.F, Bd. 68, S. 18 und s. 26.
1895: Vierteljahreshefte zur Statistik des Deutschen ‚Reichs, Jg. 7 (1898), H. 2, S. 169.
1900-1925: Statistisches Jahrbuch für das Deutsche Reich, Jg. 24 (1903), S. 4f; Jg. 29 (1908), S. 6f; Jg. 35 (1914), S. 4f; Jg. 46 (1927), S. 12f.
1933: Statistik des Deutschen Reichs, Bd. 451, Teil I, S. 176f.
1939: Statistik des Deutschen Reichs, Bd. 552, Teil I, S. 1 und S. 144ff.
Gemeindezahl 1875-1895: Preußische Statistik, H. 206, Teil I, S. 1.
Tabelle A.03 (entspricht Tabelle C im Anhang der Publikation):
1817: J.G. Hoffmann, Übersicht der Bodenfläche und Bevölkerung des preußischen Staats, Berlin 1818, S. 47ff.
1837: J.G. Hoffmann, Die Bevölkerung des preußischen Staats nach den Ergebnissen der zu Ende des Jahres 1837 amtlich aufgenommenen Nachrichten, Berlin 1839, S. 107f.
1843: C.F.W. Dieterici, Die statistischen Tabellen des preußischen Staats nach der Aufnahme des Jahres 1843, Berlin 1845, S. 32, S. 242.
1849: Tabellen und amtliche Nachrichten über den Preußischen Staat für das Jahr 1849, Bd. I, Berlin 1851, S. 418f.
1864: Preußische Statistik, H. 10, S. 281ff.
1867-1875: R. Jannasch; Das Wachstum und die Concentration der Bevölkerung des Preußischen Staates, in: Zeitschrift des Kgl. Preußischen Statistischen Bureaus, Jg. 18 (1878), S. 276ff.
1880: Preußische Statistik, H. 66, S. 272.
1885-1895: Datensatz ‚Urbanisierung in Preußen’.
1900-1910: Statistisches Jahrbuch für den Preußischen Staat, Jg. 1 (1903), S. 5; Jg. 4 (1906), S. 5; Jg. 9 (1911), S. 5.
1925: Jahrbuch für den Freistaat Preußen, Jg. 24 (1928), S. 18.
1933, 1939: Datensatz ‚Urbanisierung in Preußen’.
Tabelle A.04 (entspricht Tabelle D im Anhang der Publikation):
1867-1875: R. Jannasch; Das Wachstum und die Concentration der Bevölkerung des Preußischen Staates, in: Zeitschrift des Kgl. Preußischen Statistischen Bureaus, Jg. 18 (1878), S. 273f.
1880: Statistisches Jahrbuch für das Deutsche Reich, Jg. 3 (1882), S. 8ff.
1885-1890: Datensatz ‚Urbanisierung in Preußen’.
1895: Statistik des Deutschen Reichs, H. 150, S. 71*.
1900-1910: Statisches Jahrbuch für das Deutsche Reich, Jg. 24 (1903), S. 4f; Jg. 29 (1908), S. 6f; Jg. 34 (1913), S. 4f.
1925-1939: Statistik des Deutschen Reichs, H. 401, Teil I, S. 492ff; H. 451, Teil I, S. 178f; H. 552, Teil I, S. 146f.
Tabelle A.05 (entspricht Tabelle E bis H im Anhang der Publikation):
1816: Zeitschrift des Kgl. Preußischen Bureaus, Jg. 1 (1861), S. 10ff; Für die Fläche: Beiträge zur Statistik des preußischen Staats, Berlin 1821, S. 22.
1849: Tabellen und amtliche Nachrichten über den preußischen Staat für das Jahr 1949, Bd. 1, Berlin 1851, S. 256ff, 418ff.
1875: Preußische Statistik, H. 39, Teil I, S. 184ff.
1900: Preußische Statistik, H. 177, Teil I, S. 2ff.
Tabelle B.01 (entspricht Tabelle 2, 12 und 52 der Publikation):
Das Anwachsen der Bevölkerung im Preußischen Staat seit 1816, in: Zeitschrift des Kgl. Preußischen Bureaus, Jg. 1 (1861), S. 10ff.
Fläche 1816 nach: J.G. Hoffmann, Beiträge zur Statistik des preußischen Staats, Berlin 1821, S. 22f.
1840: Tabellen und amtliche Nachrichten über den preußischen Staat für das Jahr 1949, Bd. 1.
1816: Zeitschrift des Kgl. Preußischen Bureaus, Jg. 1 (1861), S. 10ff; Für die Fläche: Beiträge zur Statistik des preußischen Staats, Berlin 1821, S. 22.
1871: R. Jannasch; Das Wachstum und die Concentration der Bevölkerung des Preußischen Staates, in: Zeitschrift des Kgl. Preußischen Statistischen Bureaus, Jg. 18 (1878), S. 278.
1849: Tabellen und amtliche Nachrichten über den preußischen Staat für das Jahr 1949, Bd. 1, Berlin 1851, S. 256ff, 418ff.
1875: Preußische Statistik, H. 39, Teil I, S. 2, S. 184ff.
1900: Preußische Statistik, H. 177, Teil I, S. 2ff; Preußische Statistik, H. 234, Teil I, S. 2ff.
II. Quellenangaben für den SPSS – Datensatz „Urbanisierung in Preußen“
(1) Zensusdaten der preußischen Statistik („Preußische Statistik“ und darauf folgende statistische Arbeiten):
Bis 1925 wurde die Bevölkerungszahl jeder Stadt im Rahmen der preußischen Zensuserhebungen erhoben, die seit 1816 alle drei Jahre, nach 1867 alle 4 Jahre und nach 1875 alle 5 Jahre durchgeführt wurden. Nach dem Ersten Weltkrieg liegen die Zensusdaten in unregelmäßigen Intervallen vor.
1816: Jahrbuch für die amtliche Statistik des Preußischen Staates, 1. Jg. (1863), pp. 49 ff.; 1819: Beträge zur Statistik des preußischen Staats, Berlin 1921, pp. 51 ff.; 1931: J.G. Hoffmann, Neueste Übersicht der Bodenfläche, der Bevölkerung und des Viehstandes, Berlin, 1833, pp. 9 ff.; 1837: ders. die Bevölkerung des Preußischen Staats, Berlin, 1939, pp. 225 ff.; 1840-1855: Archiv für Landeskunde der preußischen Monarchie, Vol. 3 (1858), pp. 212; Tabellen und amtliche Nachrichten über den preußischen Staat für das Jahr 1858, Berlin 1860, pp. 25 ff.; 1861: Zeitschrift des Königlich Preußischen Statistischen Bureaus, 2. Jg. (1862), pp.249 ff.; 1864 u. 1867, 1875-1910: Preußische Statistik, H. 10, 16 II, 39, 66, 96, 121, 148, 177 I, 206, 234; 1925: Statistisches Jahrbuch für den Freistaat Preußen, 24. Vol. (1928), pp. 26 ff.
(2) Information über Gemeinden mit mehr als 2.000 Einwohnern:
1867: Preußische Statistik; h. 16 II; 1871: Jahrbuch für die amtliche Statistik des Preußischen Staates, Jg. 4,1 (1876), pp. 61 ff.; 1875: Statistik des Deutschen Reichs, Bd. 25 II, pp. 60 ff.; 1880: Statistik d. Dt. Reichs, Bd. 57 I, pp. 30 ff.; 1885: Stat. d. Dt. Reichs, NF Bd. 32, pp. 42 ff.; 1890: Vierteljahreshefte zur Statistik des Deutschen Reichs, 1, H. 2 (1892), pp. 1 ff.; 1895: Vierteljahreshefte z. Stat. d. Dt. Reichs, 6, H. 3 (1897), pp. 1 ff.; 1900: Stat. d. Dt. Reichs, Vol. 1515, pp. 736 ff.; 1905: Vierteljahreshefte z. Stat. d. Dt. Reichs, 16, H.4 (1907), pp. 142 ff.; 1910: Stat. d. Dt. Reichs, Vol. 240, Anhang, pp. 2 ff.
(3) Daten aus den offiziellen Registern der Gemeinden (1871, 1933, 1939):
1871: Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preußischen Staates und ihre Bevölkerung, 11 Ausgaben, Berlin, 1873/74 („Gemeinde-Lexikon“); 1925: Gemeinde-Lexikon für den Freistaat Preußen. Nach dem endgültigen Ergebnis der Volkszählung im Deutschen Reich vom 16. Juni 1925 (Sonderheft 2 zu Wirtschaft und Statistik); 1933: Amtliches Gemeindeverzeichnis für das Deutsche Reich auf Grund der Volkszählung 1933, Berlin 1933 (Stat. d. Dt. Reichs, Vol. 450); 1939: Amtliches Gemeindeverzeichnis für das Deutsche Reich auf Grund der Volkszählung 1939, Berlin, 1940 (Stat. d. Dt. Reichs, Vol. 550).
(5) Zu den Zensuserhebungen:
Blenck, E. (ed.), Das Königliche Statistische Bureau im ersten Jahrhundert seines Bestehens 1805 bis 1905, Festschrift, Berlin 1905, pp. 21 ff.
(6) Offizielle Liste der Städte (1890 und 1905):
Verzeichnis derjenigen Gemeinden im preußischen Staate, welche nach Lage der Gesetzgebung als Städte zu behandeln sind, in: Zeitschrift des königlich Preußischen Statistischen Bureaus, 33 (1890), pp. 51 ff.; Kühnert, F., Die Städte Preußens, in: Zeitschrift des königlich Preußischen Statistischen Bureaus, 44 (1904), pp. 276 ff.
(7) Zur Gliederung nach Stand und Land in der Statistik:
Horstmann, Kurt, Die Gliederung nach Stadt und Land in der Statistik, in: Allgemeines Statistisches Archiv, 28 (1939), pp. 22 ff.; Löwinger, Daniel, Stadt und Land in der Statistik (unter besonderer Berücksichtigung der städtischen Bevölkerung in der Schweiz), Diss. Zürich 1970, pp. 27 ff.
(8) Deutsches Städtebuch als Quelle für einzelne Variablen der Basisdaten:
Keyser, Erich (ed.), Deutsches Städtebuch, 2 Vols., Stuttgart, Berlin 1939, 1941; sinve 1952 the volumes in the other German regions. Historical statistical surveys: Gemeindestatistik des Landes Nordrhein-Westfalen. Bevölkerungsentwicklung 1871-1961, Düsseldorf 1964 (Beiträge zur Statistik des Landes Nordrhein-Westfalen, Sonderreihe Volkszählung 1961, Heft 3 c); Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen, 2 Vols. Wiesbaden (1968); Beiträge zur historischen Statistik Schleswig-Holsteins, Kiel 1967; Uelschen, Gustav, Die Bevölkerung in Niedersachsen 1821-1961, Hannover 1966. On the date of origin also: Haase, Carl, Die Entstehung der westfälischen Städte, 2nd ed., Münster/Westf. 1965; Weczerka, Hugo, Stadt- und Marktgründungen und Stadtabgänge in Schlesien 1450-1800, in: Zeitschrift für Ostforschung, 23 (1974), pp. 193-261.
Ausführlich siehe das Literatur- und Quellenverzeichnis in dem beigefügten PDF – Dokument (als Auszug aus Matzerath, H., 1985: Urbanisierung in Preußen 1815 bis 1914. Stuttgart u.a.: Kohlhammer/Deutscher Gemeindeverlag).
I. Quellenangaben für die ausgewählten Datentabellen in HISTAT (mit Verweis auf die entsprechenden Tabellen aus der Publikation):
Tabelle A.01 (entspricht Tabelle A im Anhang der Publikation):
1816: Zeitschrift des Kgl. Preußischen Bureaus, Jg. 1 (1861), S. 10.
1819: Beiträge zur Statistik des Preußischen Staats, Berlin 1821, S. 51ff.
1822, 1858: Das Anwachsen der Bevölkerung im Preußischen Staat seit 1816, in: Zeitschrift des Kgl. Preußischen Bureaus, Jg. 1 (1861), S. 9ff.
1825, 1828, 1834: Preußische Statistik, H. 188, Teil B, S. 2ff.
1831: H.H. Hioffmann, Neueste Übersicht der Bodenfläche, der Bevölkerung und des Viehstandes, Berlin 1833, S. 98f.
1837: J.G. Hoffmann, Die Bevölkerung des preußischen Staats, Berlin 1839, S. 225ff.
1840, 1846, 1852, 1855: Archiv für Landeskunde der preußischen Monarchie, Jg. 3 (1858), S. 212ff.
1843: C.F.W. Dieterici, Die statistischen Tabellen des preußischen Staats nach der Aufnahme des Jahres 1843, Berlin 1845, S. 242.
1849: Tabellen und amtliche Nachrichten über den Preußischen Staat für das Jahr 1849, Bd. I, Berlin 1851, S. 255ff.
1861: Zeitschrift des Kgl. Preußischen Bureaus, Jg. 2 (1862), S. 25ff.
1864, 1867, 1875-1910: Preußische Statistik, H. 10, 16, 39, 66, 96, 121, 148, 177, Teil I, 206, 234.
1871: R. Jannasch; Das Wachstum und die Concentration der Bevölkerung des Preußischen Staates, in: Zeitschrift des Kgl. Preußischen Statistischen Bureaus, Jg. 18 (1878), S. 263f.
1925, 1933, 1939: Ergebnisse des Datensatzes ‚Urbanisierung in Preußen’.
Tabelle A.02 (entspricht Tabelle B im Anhang der Publikation):
1867. 1871: R. Jannasch; Das Wachstum und die Concentration der Bevölkerung des Preußischen Staates, in: Zeitschrift des Kgl. Preußischen Statistischen Bureaus, Jg. 18 (1878), S. 263f.
1875: Statistik des Deutschen Reichs, Bd. 25, H. 7, S. 46ff und 56ff.
1880: Statistik des Deutschen Reichs, Bd. 57, Teil I, S. 18 und S. 36f.
1885: Statistik des Deutschen Reichs, N.F., Bd. 32, S. 18 und S. 25.
1890: Statistik des Deutschen Reichs, N.F, Bd. 68, S. 18 und s. 26.
1895: Vierteljahreshefte zur Statistik des Deutschen ‚Reichs, Jg. 7 (1898), H. 2, S. 169.
1900-1925: Statistisches Jahrbuch für das Deutsche Reich, Jg. 24 (1903), S. 4f; Jg. 29 (1908), S. 6f; Jg. 35 (1914), S. 4f; Jg. 46 (1927), S. 12f.
1933: Statistik des Deutschen Reichs, Bd. 451, Teil I, S. 176f.
1939: Statistik des Deutschen Reichs, Bd. 552, Teil I, S. 1 und S. 144ff.
Gemeindezahl 1875-1895: Preußische Statistik, H. 206, Teil I, S. 1.
Tabelle A.03 (entspricht Tabelle C im Anhang der Publikation):
1817: J.G. Hoffmann, Übersicht der Bodenfläche und Bevölkerung des preußischen Staats, Berlin 1818, S. 47ff.
1837: J.G. Hoffmann, Die Bevölkerung des preußischen Staats nach den Ergebnissen der zu Ende des Jahres 1837 amtlich aufgenommenen Nachrichten, Berlin 1839, S. 107f.
1843: C.F.W. Dieterici, Die statistischen Tabellen des preußischen Staats nach der Aufnahme des Jahres 1843, Berlin 1845, S. 32, S. 242.
1849: Tabellen und amtliche Nachrichten über den Preußischen Staat für das Jahr 1849, Bd. I, Berlin 1851, S. 418f.
1864: Preußische Statistik, H. 10, S. 281ff.
1867-1875: R. Jannasch; Das Wachstum und die Concentration der Bevölkerung des Preußischen Staates, in: Zeitschrift des Kgl. Preußischen Statistischen Bureaus, Jg. 18 (1878), S. 276ff.
1880: Preußische Statistik, H. 66, S. 272.
1885-1895: Datensatz ‚Urbanisierung in Preußen’.
1900-1910: Statistisches Jahrbuch für den Preußischen Staat, Jg. 1 (1903), S. 5; Jg. 4 (1906), S. 5; Jg. 9 (1911), S. 5.
1925: Jahrbuch für den Freistaat Preußen, Jg. 24 (1928), S. 18.
1933, 1939: Datensatz ‚Urbanisierung in Preußen’.
Tabelle A.04 (entspricht Tabelle D im Anhang der Publikation):
1867-1875: R. Jannasch; Das Wachstum und die Concentration der Bevölkerung des Preußischen Staates, in: Zeitschrift des Kgl. Preußischen Statistischen Bureaus, Jg. 18 (1878), S. 273f.
1880: Statistisches Jahrbuch für das Deutsche Reich, Jg. 3 (1882), S. 8ff.
1885-1890: Datensatz ‚Urbanisierung in Preußen’.
1895: Statistik des Deutschen Reichs, H. 150, S. 71*.
1900-1910: Statisches Jahrbuch für das Deutsche Reich, Jg. 24 (1903), S. 4f; Jg. 29 (1908), S. 6f; Jg. 34 (1913), S. 4f.
1925-1939: Statistik des Deutschen Reichs, H. 401, Teil I, S. 492ff; H. 451, Teil I, S. 178f; H. 552, Teil I, S. 146f.
Tabelle A.05 (entspricht Tabelle E bis H im Anhang der Publikation):
1816: Zeitschrift des Kgl. Preußischen Bureaus, Jg. 1 (1861), S. 10ff; Für die Fläche: Beiträge zur Statistik des preußischen Staats, Berlin 1821, S. 22.
1849: Tabellen und amtliche Nachrichten über den preußischen Staat für das Jahr 1949, Bd. 1, Berlin 1851, S. 256ff, 418ff.
1875: Preußische Statistik, H. 39, Teil I, S. 184ff.
1900: Preußische Statistik, H. 177, Teil I, S. 2ff.
Tabelle B.01 (entspricht Tabelle 2, 12 und 52 der Publikation):
Das Anwachsen der Bevölkerung im Preußischen Staat seit 1816, in: Zeitschrift des Kgl. Preußischen Bureaus, Jg. 1 (1861), S. 10ff.
Fläche 1816 nach: J.G. Hoffmann, Beiträge zur Statistik des preußischen Staats, Berlin 1821, S. 22f.
1840: Tabellen und amtliche Nachrichten über den preußischen Staat für das Jahr 1949, Bd. 1.
1816: Zeitschrift des Kgl. Preußischen Bureaus, Jg. 1 (1861), S. 10ff; Für die Fläche: Beiträge zur Statistik des preußischen Staats, Berlin 1821, S. 22.
1871: R. Jannasch; Das Wachstum und die Concentration der Bevölkerung des Preußischen Staates, in: Zeitschrift des Kgl. Preußischen Statistischen Bureaus, Jg. 18 (1878), S. 278.
1849: Tabellen und amtliche Nachrichten über den preußischen Staat für das Jahr 1949, Bd. 1, Berlin 1851, S. 256ff, 418ff.
1875: Preußische Statistik, H. 39, Teil I, S. 2, S. 184ff.
1900: Preußische Statistik, H. 177, Teil I, S. 2ff; Preußische Statistik, H. 234, Teil I, S. 2ff.
II. Quellenangaben für den SPSS – Datensatz „Urbanisierung in Preußen“
(1) Zensusdaten der preußischen Statistik („Preußische Statistik“ und darauf folgende statistische Arbeiten):
Bis 1925 wurde die Bevölkerungszahl jeder Stadt im Rahmen der preußischen Zensuserhebungen erhoben, die seit 1816 alle drei Jahre, nach 1867 alle 4 Jahre und nach 1875 alle 5 Jahre durchgeführt wurden. Nach dem Ersten Weltkrieg liegen die Zensusdaten in unregelmäßigen Intervallen vor.
1816: Jahrbuch für die amtliche Statistik des Preußischen Staates, 1. Jg. (1863), pp. 49 ff.; 1819: Beträge zur Statistik des preußischen Staats, Berlin 1921, pp. 51 ff.; 1931: J.G. Hoffmann, Neueste Übersicht der Bodenfläche, der Bevölkerung und des Viehstandes, Berlin, 1833, pp. 9 ff.; 1837: ders. die Bevölkerung des Preußischen Staats, Berlin, 1939, pp. 225 ff.; 1840-1855: Archiv für Landeskunde der preußischen Monarchie, Vol. 3 (1858), pp. 212; Tabellen und amtliche Nachrichten über den preußischen Staat für das Jahr 1858, Berlin 1860, pp. 25 ff.; 1861: Zeitschrift des Königlich Preußischen Statistischen Bureaus, 2. Jg. (1862), pp.249 ff.; 1864 u. 1867, 1875-1910: Preußische Statistik, H. 10, 16 II, 39, 66, 96, 121, 148, 177 I, 206, 234; 1925: Statistisches Jahrbuch für den Freistaat Preußen, 24. Vol. (1928), pp. 26 ff.
(2) Information über Gemeinden mit mehr als 2.000 Einwohnern:
1867: Preußische Statistik; h. 16 II; 1871: Jahrbuch für die amtliche Statistik des Preußischen Staates, Jg. 4,1 (1876), pp. 61 ff.; 1875: Statistik des Deutschen Reichs, Bd. 25 II, pp. 60 ff.; 1880: Statistik d. Dt. Reichs, Bd. 57 I, pp. 30 ff.; 1885: Stat. d. Dt. Reichs, NF Bd. 32, pp. 42 ff.; 1890: Vierteljahreshefte zur Statistik des Deutschen Reichs, 1, H. 2 (1892), pp. 1 ff.; 1895: Vierteljahreshefte z. Stat. d. Dt. Reichs, 6, H. 3 (1897), pp. 1 ff.; 1900: Stat. d. Dt. Reichs, Vol. 1515, pp. 736 ff.; 1905: Vierteljahreshefte z. Stat. d. Dt. Reichs, 16, H.4 (1907), pp. 142 ff.; 1910: Stat. d. Dt. Reichs, Vol. 240, Anhang, pp. 2 ff.
(3) Daten aus den offiziellen Registern der Gemeinden (1871, 1933, 1939):
1871: Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preußischen Staates und ihre Bevölkerung, 11 Ausgaben, Berlin, 1873/74 („Gemeinde-Lexikon“); 1925: Gemeinde-Lexikon für den Freistaat Preußen. Nach dem endgültigen Ergebnis der Volkszählung im Deutschen Reich vom 16. Juni 1925 (Sonderheft 2 zu Wirtschaft und Statistik); 1933: Amtliches Gemeindeverzeichnis für das Deutsche Reich auf Grund der Volkszählung 1933, Berlin 1933 (Stat. d. Dt. Reichs, Vol. 450); 1939: Amtliches Gemeindeverzeichnis für das Deutsche Reich auf Grund der Volkszählung 1939, Berlin, 1940 (Stat. d. Dt. Reichs, Vol. 550).
(5) Zu den Zensuserhebungen:
Blenck, E. (ed.), Das Königliche Statistische Bureau im ersten Jahrhundert seines Bestehens 1805 bis 1905, Festschrift, Berlin 1905, pp. 21 ff.
(6) Offizielle Liste der Städte (1890 und 1905):
Verzeichnis derjenigen Gemeinden im preußischen Staate, welche nach Lage der Gesetzgebung als Städte zu behandeln sind, in: Zeitschrift des königlich Preußischen Statistischen Bureaus, 33 (1890), pp. 51 ff.; Kühnert, F., Die Städte Preußens, in: Zeitschrift des königlich Preußischen Statistischen Bureaus, 44 (1904), pp. 276 ff.
(7) Zur Gliederung nach Stand und Land in der Statistik:
Horstmann, Kurt, Die Gliederung nach Stadt und Land in der Statistik, in: Allgemeines Statistisches Archiv, 28 (1939), pp. 22 ff.; Löwinger, Daniel, Stadt und Land in der Statistik (unter besonderer Berücksichtigung der städtischen Bevölkerung in der Schweiz), Diss. Zürich 1970, pp. 27 ff.
(8) Deutsches Städtebuch als Quelle für einzelne Variablen der Basisdaten:
Keyser, Erich (ed.), Deutsches Städtebuch, 2 Vols., Stuttgart, Berlin 1939, 1941; sinve 1952 the volumes in the other German regions. Historical statistical surveys: Gemeindestatistik des Landes Nordrhein-Westfalen. Bevölkerungsentwicklung 1871-1961, Düsseldorf 1964 (Beiträge zur Statistik des Landes Nordrhein-Westfalen, Sonderreihe Volkszählung 1961, Heft 3 c); Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen, 2 Vols. Wiesbaden (1968); Beiträge zur historischen Statistik Schleswig-Holsteins, Kiel 1967; Uelschen, Gustav, Die Bevölkerung in Niedersachsen 1821-1961, Hannover 1966. On the date of origin also: Haase, Carl, Die Entstehung der westfälischen Städte, 2nd ed., Münster/Westf. 1965; Weczerka, Hugo, Stadt- und Marktgründungen und Stadtabgänge in Schlesien 1450-1800, in: Zeitschrift für Ostforschung, 23 (1974), pp. 193-261.
Mehr
Anmerkungen:
Ausgangspunkt für die Analyse struktureller Veränderungen bildet das Phänomen des städtischen Bevölkerungswachstums. Die bis hinab auf Regierungsbezirksebene vorliegenden Daten der Stadtbevölkerung erscheinen für eine Analyse der Struktur, der Bedingungen und Ursachen städtischen Wachstums sowie der Konsequenzen dieses Prozesses nicht ausreichend. Daher wurden die Einwohnerdaten sämtlicher Städte im Rechtssinn bzw. seit 1867 zusätzlich die der Landgemeinden über 2000 Einwohner für die zunächst in dreijährigem Wechsel, 1871 und 1875 vierjährigem, dann fünfjährigem und seit dem ersten Weltkrieg in unregelmäßigem Abstand durchgeführten Zählungen zu einer Datensammlung zusammengeführt. Für einen Überblick über die Datenbasis „Urbanisierung in Preußen 1815 - 1939“ sowie erste Ergebnisse der Auswertung siehe Matzerath, H., 1980: Aggregated Census Data and the Analysis of Urbanization in Prussia (1816-1939), in: Historical Social Research. The Use of Historical and Process - Produced Data, hrsg. von Jerome M. Clubb, Erwin K. Scheuch. Stuttgart: Klett-Cotta, S. 120-131).
In der Untersuchung wird eine Untergliederung des Gesamtzeitraums in Phasen der Verstädterung vorgenommen, mit der Verstädterungsquote als Kriterium: I. Phase: 1820 – 1840; II. Phase: 1841 – 1870; III. Phase: 1871 – 1910; IV. Phase: ab 1911. Diese Phasenbildung dient nur als heuristisches Instrument. Sie beruht lediglich auf der Bevölkerungsentwicklung, andere Erscheinungen des Urbanisierungsprozesses folgten möglicherweise einem anderen Rhythmus. Die Entwicklung einzelner Städte konnte von diesem Grundmuster erheblich abweichen. Darüber hinaus liegen Daten zur Bevölkerungsentwicklung (differenziert nach Stadt und Land) nur für einzelne Zeitabschnitte, in wechselnden Kategorien oder auf unterschiedlichem Aggregationsniveau vor. Damit spricht auch die Materialsituation für eine Gliederung der Arbeit in einzelne Phasen, da innerhalb dieser Teilzeiträume im Allgemeinen Quellen von einer gewissen Geschlossenheit zur Verfügung stehen.
(1) Zum Stadtbegriff:
Für jede Untersuchung von Verstädterungsprozessen stellt sich die Frage, welcher Begriff von Stadt und städtisch zugrunde gelegt wird. Für einen intertemporalen Vergleich bietet sich als bequemster und praktikabelster Ausweg die Festlegung bestimmter Schwellenwerte an. Aber bereits die Frage, welche Einwohnergröße einen Ort Stadtqualität verleiht, ist umstritten; sie wird für den Beginn des 19. Jahrhunderts anders aussehen müssen als für den Anfang des 20. Jahrhunderts; sie wird sich bei dünn besiedelten Gebieten anders stellen als bei stark verdichteten. Gleichwohl wird man auf diesen Zugang nicht verzichten können, da er am ehesten Vergleichbarkeit ermöglicht. Unabdingbar erscheint gleichzeitig die Betrachtung der Entwicklung unter den jeweils spezifischen Kriterien des Stadtbegriffs. Im Falle Deutschlands gilt im Grunde der historische, rechtlich gefasste Stadtbegriff, an dessen Stelle oder neben den seit spätestens 1871 der statistische Stadtbegriff (Gemeinden über 2000 Einwohner) tritt.
„Der Verzicht auf eine eigene Stadtdefinition bedingt die Übernahme der Kategorien, nach denen das primäre Quellenmaterial geordnet und überliefert ist. Für nahezu den gesamten Zeitraum, d.h. bis 1910 oder gar bis 1925, differenziert die preußische Statistik nach Stadt und Land im Rechtssinn. Seit 1867 bzw. 1871 wird daneben als weiteres Kriterium besonders im Rahmen der Reichsstatistik die Stadt in statistischem Sinne, die Gemeinde über 2000 Einwohner, zugrunde gelegt (zur Einführung des statistischen Stadtbegriffs – Gemeinden über 2000 Einwohner – nach dem Internationalen Statistischen Kongreß von 1860 besonders Kurt Horstmann, Die Gliederung nach Stadt und Land in der Statistik, in: Allgemeines Statistisches Archiv, jg. 28, 1939, S. 23ff). Beide Maßstäbe haben ihre Probleme: Während die rechtliche Stadtdefinition die teilweise sehr großen Vorort- und Industriegemeinden nicht berücksichtigt, andererseits aber sehr kleine Orte mit alten Stadtrechten einschloss, enthielt der statistische Stadtbegriff einen nicht unbeträchtlichen Anteil von Orten, denen städtische Qualität nicht zukam, sei es dass sie noch unverkennbar agrarisch-ländlichen Zuschnitt hatten oder dass sie als reine Industrie- und Arbeitergemeinden nach herkömmlicher Vorstellung keinen städtischen Charakter hatten. In mancher Hinsicht erwies sich der rechtliche Stadtbegriff nicht nur stabiler, sondern auch als anpassungsfähiger als der statistische Stadtbegriff, dessen schematisches Abgrenzungskriterium angesichts durchschnittlicher wachsender Ortsgröße zunehmend problematischer wurde.
Gegenstand der Untersuchung wird damit zugleich die Frage, bei welcher Schwelle sich konkret Unterschiede zwischen Stadt und Land ergeben. Das schließt insbesondere das Problem ein, ob und inwiefern größere Industriegemeinden als ‚städtisch’ gelten können, ob sie Sonderformen bilden oder ob sie lediglich Durchgangserscheinungen auf dem Weg zur Entwicklung städtischer Strukturen darstellen“ (Matzerath, H., 1985: Urbanisierung in Preußen 1815 bis 1914. Stuttgart u.a.: Kohlhammer/Deutscher Gemeindeverlag, S. 23).
„One notion of ’urban’ is ‘town’ as a legal concept as it was used by the Prussian statistics, the other ‘urban’ in the statistical sense used by the statistics of the German Reich since 1871. Neither of these two criteria is wholly satisfying: the former includes a number of very small communities owing their title to their importance in previous centuries; on the other side the latter comprises a constantly growing number of villages, among them many villages, among them many relatively unimportant communities, so that one might doubt whether this criterion still makes sense at the end of the 19th century. The advantage of the legal definition consists in the fact that it comprises a relatively constant number of communities which is altered only by deliberations and decisions of the government or the crown, whereas the statistical definition allows comparisons on the basis of a firm classification” (Matzerath, H., 1980: Aggregated Census Data and the Analysis of Urbanization in Prussia (1816-1939), in: Historical Social Research. The Use of Historical and Process - Produced Data, hrsg. von Jerome M. Clubb, Erwin K. Scheuch. Stuttgart: Klett-Cotta, S. 121).
(2) Probleme bei der Aufbereitung des Quellenmaterials:
Andere Probleme liegen unmittelbar in den Kategorien der Erhebung begründet. Gezählt wurde in sehr verschiedenartiger Weise und mit unterschiedlicher Zuverlässigkeit: durch Listen, Fortschreibungen oder individueller Zählungen. Erfasst wurde die Zivil-, die Militär-, Gesamtbevölkerung, die Ortsanwesenden, die Wohnbevölkerung, die Heimatberechtigten; Erfassungseinheiten waren teils die Ortschaften als Siedlungseinheiten, teils die politischen Gemeinden. Selbst unter Berücksichtigung dieser Faktoren bleiben allerdings die Ergebnisse im Allgemeinen aussagefähig.
Zeitreihen sind die angemessene Form für die Analyse langfristiger Strukturveränderungen. Lange Reihen lassen sich aber, nach Stadt und Land differenziert, nur für die Bevölkerungsentwicklung erarbeiten. Derart aufgegliederte Daten liegen nur für einzelne Zeitabschnitte, in wechselnden Kategorien oder auf unterschiedlichem Aggregationsniveau vor. Methoden und Kriterien unterscheiden sich zwischen den einzelnen Zensuserhebungen, so dass grundlegende Hindernisse bei der Konstruktion von langen Zeitreihen bestehen. Die Kriterien der Erhebung von Bevölkerungsdaten haben sich im Laufe der Zeit verändert. Bis 1864 gab es zwei Kategorien: Zivilbevölkerung und Militärbevölkerung. Die Militärbevölkerung beinhaltete Soldaten und ihre Familien sowie Dienstpersonal der Garnison. Für zwei Zensusjahre (1831 und 1837) wurde nur die Zivilbevölkerung erhoben. Probleme bei der Datenerfassung entstanden auch aus Unklarheiten über die tatsächlichen Grenzen einer Stadt: In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts zählte die preußische Statistik nur städtische Siedlungen innerhalb der alten Stadtmauern; in den Provinzen Rheinland und Westfalen war die Stadt mitunter Teil der Bürgermeisterei (ein Erbe der Französischen Verwaltung), was mitunter zu Ungenauigkeiten in der Statistik führt. Es finden sich auch Orte in der Statistik, die weder die Bedingungen der Städteordnung erfüllten noch dem Parlament der Provinz angehörten. – beides Bedingungen für den Status einer Stadt. Einige Orte in den westlichen Regionen Preußens waren nur in Kombination mit einem anderen Ort Mitglied eines Parlaments und so wurde für beide Orte gemeinsam die Bevölkerungszahl aufgeführt.
Damit spricht auch die Materialsituation für eine Gliederung der Arbeit einzelne Phasen, da innerhalb dieser Teilzeiträume im Allgemeinen die Quellen von einer gewissen Geschlossenheit zur Verfügung stehen.
Lediglich für demografische Daten konnten daher lange Reihen erstellt werden. Da das Bevölkerungswachstum eine bedeutende Rolle im Urbanisierungsprozess spielt, wurde dieser Indikator als Basis für alle Analysen herangezogen.
„The main problem of this material lies in its inconsistency. The level of aggregation is quite different: all towns or all communities of more than 2.000 inhabitants, the big cities, the “Stadtkreise”, the towns of more than 10.000 or 5.000 inhabitants are examples of totally different levels of aggregation. Besides there are data for every town/community, sometimes only down to a certain size category. The most favourable situation exists for the big cities (more than 10.000 inhabitants). The aggregation on the level of the local community is the main basis of the study. Data concerning intra-urban units are not utilized.
Another problem is brought about by the fact that the methods and criteria differ from census to census so that there are serious obstacles to constructing time series for all the factors being considered. For this project it has been possible to construct a complete time series only for the demographic development. Alongside the importance of population have become the basis of all extended analysis.
Wherever data concerning urban population are available for the whole territory of Prussia with differentiations concerning size, classes of regions (Provinzen, Regierungsbezirke), they have been utilized to trace the general structure of the demographic aspect of the urbanization process. But as these aggregations comprise an ever changing number and an average of very different towns and communities, it seemed necessary to make the individual town/community the starting point for further investigation. On the level of the Prussian state aggregated data on the population of towns with differentiation as to size and region are reported only up to 1910 (sometimes 1925), whereas the first information on communities of more than 2000 inhabitants dates from 1867 and continues to 1939.
Up to 1925 the number of the population of every town is listed for every census which was held since 1816 in intervals of three years, after 1867 intervals of four, and after 1875 five years and since the first world war in irregular intervals. There are lacunas for the years 1822, 1825, 1834 for which data may be found only for some kinds of towns or regions, but which seemed dispensible for this study. Also the information on communities of more than 2000 inhabitants is reported listwise up to 1925. For 1871, partly for 1925, for 1933, and for 1939 all data were taken from the official register of communities.
The criteria for recording the population have changed in the course of time. Up to 1864 there were two categories which formed the total population, the civil and the military population; the military population included not only the soldiers but also their families and servants at the garrison. For two census years (1831, 1837) only the civil population is recorded. From 1867 to 1910 the actual or present population (faktische oder ortsanwesende Bevölkerung) is counted, later on the resident population (Wohnbevölkerung). The differences between these categories are regarded as not so important as to prevent comparisons over time.
Since the beginning of the 19th century the techniques of census recording have improved. The first census with recording lists was held in 1840, an in 1864 the recording was effectuated in all parts of Prussia on the basis of household lists. Nevertheless there remained many problems. Some of them result from the definition of town. Sometimes in the lists of towns we find places which neither possessed the constitutional local government law for towns (Städteordnung) nor were members of the provincial diets, two major criteria for the status of town. As the statistical lists were drawn up by the provincial authorities and controlled and published by the Royal Statistical Bureau, they were regarded as the official criterion for this analysis. In addition several places in the western regions of Prussia were members of the provincial diet only in combination with another plave and only one figurre was given for their population. Nevertheless, in the frame of this study, they are regarded as two towns. Sometimes special suburbs (Vor- und Neustädte, especially in the case of Magdeburg) were taken as part of the mother town, sometimes they were recorded as separate towns. Other problems resulted from uncertainties concerning town boundaries: in the first half of the 19th century the Prussian statistics counted only the urban settlement within the former walls as urban; in the provinces of Rhineland and Westphalia the town was sometimes part of a Bürgermeisterei, a heritage of the French administrations. This situation caused some confusion among the local authorities and in the statistics. Others were produced by confusing urban districts (Stadtkreis) or police districts (Polizeibezirk) with town boundaries. Many minor towns (Flecken) are to be found in the official lists of towns, whereas numerous markets (also Flecken) were counted as villages. In 1890 and 1905 official lists of towns were drawn up by the Prussian Statistical Bureau.
The criterion of 2000 inhabitants for urban places in the statistical sense meets with problems, as well. Contrary to the French notion of “agglomeration” (2000 inhabitants at the principal place of the community), in Germany the criterion has been related to the whole community. After the occupation of Schleswig-Holstein and other territories in the war of 1866, plaves are recorded (Kirchspiele) in the list of 1867 which were left aside insofar as they appear only once. The investigation confines itself to Prussia in its respective borders” (” (Matzerath, H., 1980: Aggregated Census Data and the Analysis of Urbanization in Prussia (1816-1939), in: Historical Social Research. The Use of Historical and Process - Produced Data, hrsg. von Jerome M. Clubb, Erwin K. Scheuch. Stuttgart: Klett-Cotta, S. 122 - 124).
(3) Zu den Basisdaten der Studie:
„The data base, collected on code sheets, punched on cards, and stored on tapes, contains 3398 cases and 152 variables. 40 variables relate to the 30 census dates (10 variables relate to military population, 4 are empty). The other variables are intended to give information on special aspects of urbanization and to process the population data for cross sectional analysis at different points of time and for longitudinal sections.
The following variables are designed for this purpose:
- Affiliation to administrative district (Regierungsbezirk) and changes.
- Date of bestowal of municipal statutes or the status of town and loss of municipal laws
- Membership in the provincial diet.
- Tax group in 1837.
- Date of becoming an urban district (Stadtkreis).
- Incorporation into another town (community/name of this community).
- Entry in the official town lists of 1880 and 1905
- Place of residence of public authorities in the years 1819, 1848, 1885, 1910, 1939 (Staat, Provinz, Regierungsbezirk, Kreis).
- Geographical co-ordinates.
- For every census date changes concerning the affiliation to the administrative district, the status and - as far as possible – the community district and, if necessary, the reason for leaving the data out (loss of the status of town, falling under the threshold of 2000 inhabitants, incorporation, territorial changes) are given.
The data for some of these variables had to be obtained by individual investigation of every case by several means (among other sources the Deutsches Städtebuch):
Among others: Keyser, Erich (ed.), Deutsches Städtebuch, 2 Vols., Stuttgart, Berlin 1939, 1941; since 1952 the volumes in the other German regions. Historical statistical surveys: Gemeindestatistik des Landes Nordrhein-Westfalen. Bevölkerungsentwicklung 1871-1961, Düsseldorf 1964 (Beiträge zur Statistik des Landes Nordrhein-Westfalen, Sonderreihe Volkszählung 1961, Heft 3 c); Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen, 2 Vols. Wiesbaden (1968); Beiträge zur historischen Statistik Schleswig-Holsteins, Kiel 1967; Uelschen, Gustav, Die Bevölkerung in Niedersachsen 1821-1961, Hannover 1966. On the date of origin also: Haase, Carl, Die Entstehung der westfälischen Städte, 2nd ed., Münster/Westf. 1965; Weczerka, Hugo, Stadt- und Marktgründungen und Stadtabgänge in Schlesien 1450-1800, in: Zeitschrift für Ostforschung, 23 (1974), pp. 193-261.
As the administrative units often do not coincide with zones of urbanization processes it was planned to demonstrate the distribution and the spatial structure of major results by maps. For this purpose two variables were created recording geographic co-ordinates (system Gauss/Krüger). For the actually existing communities in the territory of the Federal Republic the co-ordinates were taken from the official register of communities (Amtliches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland – Ausgabe 1957 -, Stuttgart 1958, pp. 565 ff.).
For the territories outside the Federal Republic or for those places which have disappeared by incorporation or fusion of communities they were taken from contemporary maps” (Matzerath, H., 1980: Aggregated Census Data and the Analysis of Urbanization in Prussia (1816-1939), in: Historical Social Research. The Use of Historical and Process - Produced Data, hrsg. von Jerome M. Clubb, Erwin K. Scheuch. Stuttgart: Klett-Cotta, S. 124f).
Ausgangspunkt für die Analyse struktureller Veränderungen bildet das Phänomen des städtischen Bevölkerungswachstums. Die bis hinab auf Regierungsbezirksebene vorliegenden Daten der Stadtbevölkerung erscheinen für eine Analyse der Struktur, der Bedingungen und Ursachen städtischen Wachstums sowie der Konsequenzen dieses Prozesses nicht ausreichend. Daher wurden die Einwohnerdaten sämtlicher Städte im Rechtssinn bzw. seit 1867 zusätzlich die der Landgemeinden über 2000 Einwohner für die zunächst in dreijährigem Wechsel, 1871 und 1875 vierjährigem, dann fünfjährigem und seit dem ersten Weltkrieg in unregelmäßigem Abstand durchgeführten Zählungen zu einer Datensammlung zusammengeführt. Für einen Überblick über die Datenbasis „Urbanisierung in Preußen 1815 - 1939“ sowie erste Ergebnisse der Auswertung siehe Matzerath, H., 1980: Aggregated Census Data and the Analysis of Urbanization in Prussia (1816-1939), in: Historical Social Research. The Use of Historical and Process - Produced Data, hrsg. von Jerome M. Clubb, Erwin K. Scheuch. Stuttgart: Klett-Cotta, S. 120-131).
In der Untersuchung wird eine Untergliederung des Gesamtzeitraums in Phasen der Verstädterung vorgenommen, mit der Verstädterungsquote als Kriterium: I. Phase: 1820 – 1840; II. Phase: 1841 – 1870; III. Phase: 1871 – 1910; IV. Phase: ab 1911. Diese Phasenbildung dient nur als heuristisches Instrument. Sie beruht lediglich auf der Bevölkerungsentwicklung, andere Erscheinungen des Urbanisierungsprozesses folgten möglicherweise einem anderen Rhythmus. Die Entwicklung einzelner Städte konnte von diesem Grundmuster erheblich abweichen. Darüber hinaus liegen Daten zur Bevölkerungsentwicklung (differenziert nach Stadt und Land) nur für einzelne Zeitabschnitte, in wechselnden Kategorien oder auf unterschiedlichem Aggregationsniveau vor. Damit spricht auch die Materialsituation für eine Gliederung der Arbeit in einzelne Phasen, da innerhalb dieser Teilzeiträume im Allgemeinen Quellen von einer gewissen Geschlossenheit zur Verfügung stehen.
(1) Zum Stadtbegriff:
Für jede Untersuchung von Verstädterungsprozessen stellt sich die Frage, welcher Begriff von Stadt und städtisch zugrunde gelegt wird. Für einen intertemporalen Vergleich bietet sich als bequemster und praktikabelster Ausweg die Festlegung bestimmter Schwellenwerte an. Aber bereits die Frage, welche Einwohnergröße einen Ort Stadtqualität verleiht, ist umstritten; sie wird für den Beginn des 19. Jahrhunderts anders aussehen müssen als für den Anfang des 20. Jahrhunderts; sie wird sich bei dünn besiedelten Gebieten anders stellen als bei stark verdichteten. Gleichwohl wird man auf diesen Zugang nicht verzichten können, da er am ehesten Vergleichbarkeit ermöglicht. Unabdingbar erscheint gleichzeitig die Betrachtung der Entwicklung unter den jeweils spezifischen Kriterien des Stadtbegriffs. Im Falle Deutschlands gilt im Grunde der historische, rechtlich gefasste Stadtbegriff, an dessen Stelle oder neben den seit spätestens 1871 der statistische Stadtbegriff (Gemeinden über 2000 Einwohner) tritt.
„Der Verzicht auf eine eigene Stadtdefinition bedingt die Übernahme der Kategorien, nach denen das primäre Quellenmaterial geordnet und überliefert ist. Für nahezu den gesamten Zeitraum, d.h. bis 1910 oder gar bis 1925, differenziert die preußische Statistik nach Stadt und Land im Rechtssinn. Seit 1867 bzw. 1871 wird daneben als weiteres Kriterium besonders im Rahmen der Reichsstatistik die Stadt in statistischem Sinne, die Gemeinde über 2000 Einwohner, zugrunde gelegt (zur Einführung des statistischen Stadtbegriffs – Gemeinden über 2000 Einwohner – nach dem Internationalen Statistischen Kongreß von 1860 besonders Kurt Horstmann, Die Gliederung nach Stadt und Land in der Statistik, in: Allgemeines Statistisches Archiv, jg. 28, 1939, S. 23ff). Beide Maßstäbe haben ihre Probleme: Während die rechtliche Stadtdefinition die teilweise sehr großen Vorort- und Industriegemeinden nicht berücksichtigt, andererseits aber sehr kleine Orte mit alten Stadtrechten einschloss, enthielt der statistische Stadtbegriff einen nicht unbeträchtlichen Anteil von Orten, denen städtische Qualität nicht zukam, sei es dass sie noch unverkennbar agrarisch-ländlichen Zuschnitt hatten oder dass sie als reine Industrie- und Arbeitergemeinden nach herkömmlicher Vorstellung keinen städtischen Charakter hatten. In mancher Hinsicht erwies sich der rechtliche Stadtbegriff nicht nur stabiler, sondern auch als anpassungsfähiger als der statistische Stadtbegriff, dessen schematisches Abgrenzungskriterium angesichts durchschnittlicher wachsender Ortsgröße zunehmend problematischer wurde.
Gegenstand der Untersuchung wird damit zugleich die Frage, bei welcher Schwelle sich konkret Unterschiede zwischen Stadt und Land ergeben. Das schließt insbesondere das Problem ein, ob und inwiefern größere Industriegemeinden als ‚städtisch’ gelten können, ob sie Sonderformen bilden oder ob sie lediglich Durchgangserscheinungen auf dem Weg zur Entwicklung städtischer Strukturen darstellen“ (Matzerath, H., 1985: Urbanisierung in Preußen 1815 bis 1914. Stuttgart u.a.: Kohlhammer/Deutscher Gemeindeverlag, S. 23).
„One notion of ’urban’ is ‘town’ as a legal concept as it was used by the Prussian statistics, the other ‘urban’ in the statistical sense used by the statistics of the German Reich since 1871. Neither of these two criteria is wholly satisfying: the former includes a number of very small communities owing their title to their importance in previous centuries; on the other side the latter comprises a constantly growing number of villages, among them many villages, among them many relatively unimportant communities, so that one might doubt whether this criterion still makes sense at the end of the 19th century. The advantage of the legal definition consists in the fact that it comprises a relatively constant number of communities which is altered only by deliberations and decisions of the government or the crown, whereas the statistical definition allows comparisons on the basis of a firm classification” (Matzerath, H., 1980: Aggregated Census Data and the Analysis of Urbanization in Prussia (1816-1939), in: Historical Social Research. The Use of Historical and Process - Produced Data, hrsg. von Jerome M. Clubb, Erwin K. Scheuch. Stuttgart: Klett-Cotta, S. 121).
(2) Probleme bei der Aufbereitung des Quellenmaterials:
Andere Probleme liegen unmittelbar in den Kategorien der Erhebung begründet. Gezählt wurde in sehr verschiedenartiger Weise und mit unterschiedlicher Zuverlässigkeit: durch Listen, Fortschreibungen oder individueller Zählungen. Erfasst wurde die Zivil-, die Militär-, Gesamtbevölkerung, die Ortsanwesenden, die Wohnbevölkerung, die Heimatberechtigten; Erfassungseinheiten waren teils die Ortschaften als Siedlungseinheiten, teils die politischen Gemeinden. Selbst unter Berücksichtigung dieser Faktoren bleiben allerdings die Ergebnisse im Allgemeinen aussagefähig.
Zeitreihen sind die angemessene Form für die Analyse langfristiger Strukturveränderungen. Lange Reihen lassen sich aber, nach Stadt und Land differenziert, nur für die Bevölkerungsentwicklung erarbeiten. Derart aufgegliederte Daten liegen nur für einzelne Zeitabschnitte, in wechselnden Kategorien oder auf unterschiedlichem Aggregationsniveau vor. Methoden und Kriterien unterscheiden sich zwischen den einzelnen Zensuserhebungen, so dass grundlegende Hindernisse bei der Konstruktion von langen Zeitreihen bestehen. Die Kriterien der Erhebung von Bevölkerungsdaten haben sich im Laufe der Zeit verändert. Bis 1864 gab es zwei Kategorien: Zivilbevölkerung und Militärbevölkerung. Die Militärbevölkerung beinhaltete Soldaten und ihre Familien sowie Dienstpersonal der Garnison. Für zwei Zensusjahre (1831 und 1837) wurde nur die Zivilbevölkerung erhoben. Probleme bei der Datenerfassung entstanden auch aus Unklarheiten über die tatsächlichen Grenzen einer Stadt: In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts zählte die preußische Statistik nur städtische Siedlungen innerhalb der alten Stadtmauern; in den Provinzen Rheinland und Westfalen war die Stadt mitunter Teil der Bürgermeisterei (ein Erbe der Französischen Verwaltung), was mitunter zu Ungenauigkeiten in der Statistik führt. Es finden sich auch Orte in der Statistik, die weder die Bedingungen der Städteordnung erfüllten noch dem Parlament der Provinz angehörten. – beides Bedingungen für den Status einer Stadt. Einige Orte in den westlichen Regionen Preußens waren nur in Kombination mit einem anderen Ort Mitglied eines Parlaments und so wurde für beide Orte gemeinsam die Bevölkerungszahl aufgeführt.
Damit spricht auch die Materialsituation für eine Gliederung der Arbeit einzelne Phasen, da innerhalb dieser Teilzeiträume im Allgemeinen die Quellen von einer gewissen Geschlossenheit zur Verfügung stehen.
Lediglich für demografische Daten konnten daher lange Reihen erstellt werden. Da das Bevölkerungswachstum eine bedeutende Rolle im Urbanisierungsprozess spielt, wurde dieser Indikator als Basis für alle Analysen herangezogen.
„The main problem of this material lies in its inconsistency. The level of aggregation is quite different: all towns or all communities of more than 2.000 inhabitants, the big cities, the “Stadtkreise”, the towns of more than 10.000 or 5.000 inhabitants are examples of totally different levels of aggregation. Besides there are data for every town/community, sometimes only down to a certain size category. The most favourable situation exists for the big cities (more than 10.000 inhabitants). The aggregation on the level of the local community is the main basis of the study. Data concerning intra-urban units are not utilized.
Another problem is brought about by the fact that the methods and criteria differ from census to census so that there are serious obstacles to constructing time series for all the factors being considered. For this project it has been possible to construct a complete time series only for the demographic development. Alongside the importance of population have become the basis of all extended analysis.
Wherever data concerning urban population are available for the whole territory of Prussia with differentiations concerning size, classes of regions (Provinzen, Regierungsbezirke), they have been utilized to trace the general structure of the demographic aspect of the urbanization process. But as these aggregations comprise an ever changing number and an average of very different towns and communities, it seemed necessary to make the individual town/community the starting point for further investigation. On the level of the Prussian state aggregated data on the population of towns with differentiation as to size and region are reported only up to 1910 (sometimes 1925), whereas the first information on communities of more than 2000 inhabitants dates from 1867 and continues to 1939.
Up to 1925 the number of the population of every town is listed for every census which was held since 1816 in intervals of three years, after 1867 intervals of four, and after 1875 five years and since the first world war in irregular intervals. There are lacunas for the years 1822, 1825, 1834 for which data may be found only for some kinds of towns or regions, but which seemed dispensible for this study. Also the information on communities of more than 2000 inhabitants is reported listwise up to 1925. For 1871, partly for 1925, for 1933, and for 1939 all data were taken from the official register of communities.
The criteria for recording the population have changed in the course of time. Up to 1864 there were two categories which formed the total population, the civil and the military population; the military population included not only the soldiers but also their families and servants at the garrison. For two census years (1831, 1837) only the civil population is recorded. From 1867 to 1910 the actual or present population (faktische oder ortsanwesende Bevölkerung) is counted, later on the resident population (Wohnbevölkerung). The differences between these categories are regarded as not so important as to prevent comparisons over time.
Since the beginning of the 19th century the techniques of census recording have improved. The first census with recording lists was held in 1840, an in 1864 the recording was effectuated in all parts of Prussia on the basis of household lists. Nevertheless there remained many problems. Some of them result from the definition of town. Sometimes in the lists of towns we find places which neither possessed the constitutional local government law for towns (Städteordnung) nor were members of the provincial diets, two major criteria for the status of town. As the statistical lists were drawn up by the provincial authorities and controlled and published by the Royal Statistical Bureau, they were regarded as the official criterion for this analysis. In addition several places in the western regions of Prussia were members of the provincial diet only in combination with another plave and only one figurre was given for their population. Nevertheless, in the frame of this study, they are regarded as two towns. Sometimes special suburbs (Vor- und Neustädte, especially in the case of Magdeburg) were taken as part of the mother town, sometimes they were recorded as separate towns. Other problems resulted from uncertainties concerning town boundaries: in the first half of the 19th century the Prussian statistics counted only the urban settlement within the former walls as urban; in the provinces of Rhineland and Westphalia the town was sometimes part of a Bürgermeisterei, a heritage of the French administrations. This situation caused some confusion among the local authorities and in the statistics. Others were produced by confusing urban districts (Stadtkreis) or police districts (Polizeibezirk) with town boundaries. Many minor towns (Flecken) are to be found in the official lists of towns, whereas numerous markets (also Flecken) were counted as villages. In 1890 and 1905 official lists of towns were drawn up by the Prussian Statistical Bureau.
The criterion of 2000 inhabitants for urban places in the statistical sense meets with problems, as well. Contrary to the French notion of “agglomeration” (2000 inhabitants at the principal place of the community), in Germany the criterion has been related to the whole community. After the occupation of Schleswig-Holstein and other territories in the war of 1866, plaves are recorded (Kirchspiele) in the list of 1867 which were left aside insofar as they appear only once. The investigation confines itself to Prussia in its respective borders” (” (Matzerath, H., 1980: Aggregated Census Data and the Analysis of Urbanization in Prussia (1816-1939), in: Historical Social Research. The Use of Historical and Process - Produced Data, hrsg. von Jerome M. Clubb, Erwin K. Scheuch. Stuttgart: Klett-Cotta, S. 122 - 124).
(3) Zu den Basisdaten der Studie:
„The data base, collected on code sheets, punched on cards, and stored on tapes, contains 3398 cases and 152 variables. 40 variables relate to the 30 census dates (10 variables relate to military population, 4 are empty). The other variables are intended to give information on special aspects of urbanization and to process the population data for cross sectional analysis at different points of time and for longitudinal sections.
The following variables are designed for this purpose:
- Affiliation to administrative district (Regierungsbezirk) and changes.
- Date of bestowal of municipal statutes or the status of town and loss of municipal laws
- Membership in the provincial diet.
- Tax group in 1837.
- Date of becoming an urban district (Stadtkreis).
- Incorporation into another town (community/name of this community).
- Entry in the official town lists of 1880 and 1905
- Place of residence of public authorities in the years 1819, 1848, 1885, 1910, 1939 (Staat, Provinz, Regierungsbezirk, Kreis).
- Geographical co-ordinates.
- For every census date changes concerning the affiliation to the administrative district, the status and - as far as possible – the community district and, if necessary, the reason for leaving the data out (loss of the status of town, falling under the threshold of 2000 inhabitants, incorporation, territorial changes) are given.
The data for some of these variables had to be obtained by individual investigation of every case by several means (among other sources the Deutsches Städtebuch):
Among others: Keyser, Erich (ed.), Deutsches Städtebuch, 2 Vols., Stuttgart, Berlin 1939, 1941; since 1952 the volumes in the other German regions. Historical statistical surveys: Gemeindestatistik des Landes Nordrhein-Westfalen. Bevölkerungsentwicklung 1871-1961, Düsseldorf 1964 (Beiträge zur Statistik des Landes Nordrhein-Westfalen, Sonderreihe Volkszählung 1961, Heft 3 c); Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen, 2 Vols. Wiesbaden (1968); Beiträge zur historischen Statistik Schleswig-Holsteins, Kiel 1967; Uelschen, Gustav, Die Bevölkerung in Niedersachsen 1821-1961, Hannover 1966. On the date of origin also: Haase, Carl, Die Entstehung der westfälischen Städte, 2nd ed., Münster/Westf. 1965; Weczerka, Hugo, Stadt- und Marktgründungen und Stadtabgänge in Schlesien 1450-1800, in: Zeitschrift für Ostforschung, 23 (1974), pp. 193-261.
As the administrative units often do not coincide with zones of urbanization processes it was planned to demonstrate the distribution and the spatial structure of major results by maps. For this purpose two variables were created recording geographic co-ordinates (system Gauss/Krüger). For the actually existing communities in the territory of the Federal Republic the co-ordinates were taken from the official register of communities (Amtliches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland – Ausgabe 1957 -, Stuttgart 1958, pp. 565 ff.).
For the territories outside the Federal Republic or for those places which have disappeared by incorporation or fusion of communities they were taken from contemporary maps” (Matzerath, H., 1980: Aggregated Census Data and the Analysis of Urbanization in Prussia (1816-1939), in: Historical Social Research. The Use of Historical and Process - Produced Data, hrsg. von Jerome M. Clubb, Erwin K. Scheuch. Stuttgart: Klett-Cotta, S. 124f).
Mehr
Sachliche Untergliederung der Datentabellen:
A. Übersichten aus dem Anhang der Publikation (Tabelle A bis H)
A.01 Städtewachstum in Preußen (1816-1939)
A.02 Städtisches Bevölkerungswachstum in Preußen, statistischer Stadtbegriff (1867-1939)
A.03 Städte in Preußen nach Größenklassen (1817-1939)
A.04 Gemeinden in Preußen nach Größenklassen (1867-1939)
A.05 Preußischer Staat: Dimensionen der Verstädterung (1816-1900)
Einzelne Provinzen:
A.05a Ostpreußen: Dimensionen der Verstädterung (1816-1900)
A.05b Westpreußen: Dimensionen der Verstädterung (1816-1900)
A.05c Posen: Dimensionen der Verstädterung (1816-1900)
A.05d Brandenburg: Dimensionen der Verstädterung (1816-1900)
A.05e Pommern: Dimensionen der Verstädterung (1816-1900)
A.05f Schlesien: Dimensionen der Verstädterung (1816-1900)
A.05g Sachsen: Dimensionen der Verstädterung (1816-1900)
A.05h Westfalen: Dimensionen der Verstädterung (1816-1900)
A.05i Rheinprovinz: Dimensionen der Verstädterung (1816-1900)
A.05j Schleswig-Holstein: Dimensionen der Verstädterung (1875-1900)
A.05k Hannover: Dimensionen der Verstädterung (1875-1900)
A.05l Hessen-Nassau: Dimensionen der Verstädterung (1875-1900)
A.05m Hohenzollern: Dimensionen der Verstädterung (1875-1900)
B. Ausgewählte Tabellen aus dem Textteil
B.01 Dimensionen der Verstädterung nach Regionen (1816-1910)
A. Übersichten aus dem Anhang der Publikation (Tabelle A bis H)
A.01 Städtewachstum in Preußen (1816-1939)
A.02 Städtisches Bevölkerungswachstum in Preußen, statistischer Stadtbegriff (1867-1939)
A.03 Städte in Preußen nach Größenklassen (1817-1939)
A.04 Gemeinden in Preußen nach Größenklassen (1867-1939)
A.05 Preußischer Staat: Dimensionen der Verstädterung (1816-1900)
Einzelne Provinzen:
A.05a Ostpreußen: Dimensionen der Verstädterung (1816-1900)
A.05b Westpreußen: Dimensionen der Verstädterung (1816-1900)
A.05c Posen: Dimensionen der Verstädterung (1816-1900)
A.05d Brandenburg: Dimensionen der Verstädterung (1816-1900)
A.05e Pommern: Dimensionen der Verstädterung (1816-1900)
A.05f Schlesien: Dimensionen der Verstädterung (1816-1900)
A.05g Sachsen: Dimensionen der Verstädterung (1816-1900)
A.05h Westfalen: Dimensionen der Verstädterung (1816-1900)
A.05i Rheinprovinz: Dimensionen der Verstädterung (1816-1900)
A.05j Schleswig-Holstein: Dimensionen der Verstädterung (1875-1900)
A.05k Hannover: Dimensionen der Verstädterung (1875-1900)
A.05l Hessen-Nassau: Dimensionen der Verstädterung (1875-1900)
A.05m Hohenzollern: Dimensionen der Verstädterung (1875-1900)
B. Ausgewählte Tabellen aus dem Textteil
B.01 Dimensionen der Verstädterung nach Regionen (1816-1910)
Bearbeitungshinweise
Datum der Archivierung: 1984
Jahr der Online-Publikation: 1985
Bearbeiter in GESIS: Jürgen Sensch
Version:Version 1.0.0
Zugangsklasse: A
Jahr der Online-Publikation: 1985
Bearbeiter in GESIS: Jürgen Sensch
Version:Version 1.0.0
Zugangsklasse: A
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