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Studien Zeitreihen |
ZA 8279 | Konjunktur | Blum, Reinhard, Der Kapitalkoeffizient als Instrument der empirischen Wirtschaftsforschung, 1851 bis 1965 (1999). |
20 Zeitreihen (1850 - 1999) 6 Tabellen |
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Bibliographische Angaben
Studiennummer: ZA 8279
Studientitel: Der Kapitalkoeffizient als Instrument der empirischen Wirtschaftsforschung, 1851 bis 1965 (1999).
Erhebungs- bzw. Untersuchungszeitraum: 1850 - 1999
Primärforscher: Blum, Reinhard
Veröffentlichung (gedruckte Veröffentlichung): Blum, R., 1971: Der Kapitalkoeffizient als Instrument der empirischen Wirtschaftsforschung. In: Hoffmann, W.G., 1971: Untersuchungen zum Wachstum der deutschen Wirtschaft. Tübingen: Mohr.
Empfohlene Zitation (Datensatz):
Blum, Reinhard, (1971 [2007]) Der Kapitalkoeffizient als Instrument der empirischen Wirtschaftsforschung, 1851 bis 1965 (1999).
Daten entnommen aus:
GESIS Datenarchiv, Köln. histat.
Studiennummer 8279
Datenfile Version 1.0.0
Studientitel: Der Kapitalkoeffizient als Instrument der empirischen Wirtschaftsforschung, 1851 bis 1965 (1999).
Erhebungs- bzw. Untersuchungszeitraum: 1850 - 1999
Primärforscher: Blum, Reinhard
Veröffentlichung (gedruckte Veröffentlichung): Blum, R., 1971: Der Kapitalkoeffizient als Instrument der empirischen Wirtschaftsforschung. In: Hoffmann, W.G., 1971: Untersuchungen zum Wachstum der deutschen Wirtschaft. Tübingen: Mohr.
Empfohlene Zitation (Datensatz):
Blum, Reinhard, (1971 [2007]) Der Kapitalkoeffizient als Instrument der empirischen Wirtschaftsforschung, 1851 bis 1965 (1999).
Daten entnommen aus:
GESIS Datenarchiv, Köln. histat.
Studiennummer 8279
Datenfile Version 1.0.0
Inhalt der Studie
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Studienbeschreibung:
Die Studie untersucht die Brauchbarkeit des Kapitalkoeffizienten als Instrument der empirischen Wirtschaftsforschung am Beispiel Deutschlands (1850 bis 1965) und den Vereinigten Staaten (1890-1960). Für die Bundesrepublik Deutschland wird der Untersuchungszeitraum bis 1999 ergänzt.
„Eine der bekanntesten Konstanten der Volkswirtschaft ist die „Lohnquote", die bis in die jüngste Zeit als langfristig unveränderlich betrachtet wird. Die moderne makroökonomische Produktionstheorie arbeitet bevor¬zugt mit einer konstanten Verteilung des Sozialprodukts auf die Produktionsfaktoren Arbeit und Kapital. Mit der modernen Wachstumstheorie ist die empirische Wachstumsforschung von einer anderen „magischen" Kon¬stanten fasziniert worden: dem Kapitalkoeffizienten. Sein langfristiges Verhalten gilt jedoch in der Literatur als ‚ungelöstes Rätsel’ …
Unter theoretischem Aspekt erhält der durchschnittliche Kapitalkoeffizient (K) besondere Bedeutung, unter wirtschaftspolitischem Aspekt der marginale Kapitalkoeffizient (Delta K), der in angelsächsischer Literatur als ICOR (Incremental Capital-Output-Ratio) diskutiert wird, und insbesondere bei der Entwicklungsplanung eine Rolle spielt. In der modernen Wachstumstheorie, die sich nur für langfristige Gleichgewichtspfade interessiert, auf denen Volks¬einkommen und Produktionsfaktoren mit derselben Rate zunehmen, sind durchschnittlicher und marginaler Kapitalkoeffizient identisch …
Der Kapitalkoeffizient ist das Verhältnis des Kapitalstocks (K), einer Bestandsgröße, im Durchschnitt einer Periode zu der in dieser Periode erstellten Produktion (Y) - alles gemessen in realen Größen. Entsprechend ist das Verhältnis der Veränderungen von einer Periode zur anderen der marginale Kapitalkoeffizient (Delta K) oder ICOR. Beide lassen sich als technische Produktionskoeffizienten interpretieren, als Maß für das mengenmäßige Gewicht des Faktors Kapital im Produktionsprozess.
Die empirischen Berechnungen für die langfristige Entwicklung von K bis 1965 liefern wenig Anhaltpunkte für bestimmte durchgehende Trends, die typisch zumindest für alle Industrieländer sind. Z.B. scheint K für Deutschland seit Mitte des 19. Jahrhunderts zunächst zu sinken bis in die 70er Jahre und dann bis zum ersten Weltkrieg zu steigen. In der Nachkriegszeit sinkt K weiter. Im langfristigen Trend lässt sich eine ähnliche Entwicklung auch in Großbritannien beobachten. Sehr ausgeprägt auch in Japan. In den USA dagegen hat der Kapitalkoeffizient bis in die Nachkriegszeit hinein einen fast durchgehenden fallenden Trend …
Für entwicklungspolitische Entscheidungen ist jedoch Delta K von größerer Be¬deutung, insbesondere für die Entwicklungsplanung. Die Planer müssen sich eine Vorstellung darüber verschaffen, wie hoch die Investitionen, die Zu¬nahme des Kapitalstocks, in einem Lande sein müssen, um eine als Ziel ge¬setzte Wachstumsrate des Sozialprodukts (z. B. 5°/o, ein von der UNO emp¬fohlenes Ziel für die langfristige wirtschaftliche Entwicklung in den Entwick¬lungsländern für die verflossene Dekade) zu erreichen.
…
Gelingt es der empirischen Wachstumsforschung, über Größenordnung und
Entwicklung von Delta K verlässliche Aussagen zu machen, so könnte das eine große
Hilfe für die Entwicklungsplanung sein. Denn auf Grund einer vorgegebenen
Wachstumsrate W(y) für das Sozialprodukt und dem empirisch ermittelten Wert für Delta K ließe sich die Höhe der notwendigen Investitionen ermitteln. Im Idealfall eines konstanten Delta K wäre die Wachstumsrate des Sozialprodukts allein von der Investitionsquote abhängig. Kennt man darüber hinaus die Sparquote S(q) des Landes, so kann man sich aus der Differenz zwischen I(q) und S(q) eine Vorstellung darüber verschaffen, wie viel von den notwendigen Investitionen das Entwicklungsland aus eigener Kraft finanzieren könnte und welcher Betrag durch „Entwicklungshilfe" zur Verfügung gestellt werden müsste.
Die empirischen Berechnungen von Delta K lassen jedoch zunächst wenig Hoffnung aufkommen auf einen für die wirtschaftliche Entwicklung eines Landes typischen Trend von Delta K (siehe Tabelle 3 u. 4). Es ergeben sich hektische Aus¬schläge. Sie sind insbesondere darauf zurückzuführen, dass die Investitionen einer Periode erst im Laufe späterer Perioden voll im Produktionsprozess wirksam werden. Beispiele dafür wären wieder die mit Überschußkapazität zu planenden Infrastrukturinvestitionen oder allgemein die „economies of scale", Vorteile, die sich in einem modernen Produktionsapparat erst jenseits einer optimalen Größe ergeben, in die aber die Märkte - insbesondere in den Ent¬wicklungsländern - erst allmählich hineinwachsen müßten. Ganz abgesehen davon; daß die konjunkturelle Entwicklung sich besonders stark in Delta K nieder¬schlägt“
(Blum, R., 1971: Der Kapitalkoeffizient als Instrument der empirischen Wirtschaftsforschung. In: Hoffmann, W.G., 1971: Untersuchungen zum Wachstum der deutschen Wirtschaft. Tübingen: Mohr, S. 52-53, 56).
Über den Kapitalkoeffizient als Instrument der empirischen Wachstumsforschung ist zusammenfassend festzustellen:
1. Seine eigentliche Bedeutung erhält er aus der modernen Wachstumstheorie. In dem Maße, wie ihr die empirische Relevanz abgesprochen wird, verliert der Kapitalkoeffizient für die empirische Forschung an Bedeutung.
2. Mit der Entdeckung des technischen Fortschritts durch die neoklassische Wachstumstheorie ist der technische Fortschritt selbst für die empirische Forschung interessanter als der Kapitalkoeffizient. Seine Bedeutung für den Nachweis der „Neutralität" des Fortschritts hat nur rein „theoretisches" Gewicht (als implizite Definition im Rahmen des Modells), solange die Wachstumstheorie ohne empirische Relevanz ist.
3. Für die wirtschaftspolitische Planung ist dem marginalen Kapitalkoeffizienten eine begrenzte Bedeutung nicht abzusprechen - jedoch nicht als Be¬standteil eines theoretischen Gedankengebäudes, sondern mehr im Sinne einer aus der Erfahrung abgeleiteten Daumenregel, ohne die Ursachen der Entwicklung im einzelnen zu kennen“ (Blum, a.a.O., S. 73).
Datentabellen in HISTAT:
- Die Entwicklung des Kapitalkoeffizienten in Deutschland und USA (1850-1965)
- Der marginale Kapitalkoeffizient in Deutschland und USA (1851-1965)
- Marginaler Kapitalkoeffizient und Wachstumsrate des Bruttosozialproduktes (1951-1968)
- Bruttoinlandsprodukt, Kapitalstock und Kapitalkoeffizient in Preisen von 1985 (1950-1990)
- Bruttoinlandsprodukt, Kapitalstock und Kapitalkoeffizient in Preisen von 1995 (1991-1999)
- Wertschöpfung und Kapitalstock nach Walther G. Hoffmann in Preisen von 1913 (1850-1959)
Die Studie untersucht die Brauchbarkeit des Kapitalkoeffizienten als Instrument der empirischen Wirtschaftsforschung am Beispiel Deutschlands (1850 bis 1965) und den Vereinigten Staaten (1890-1960). Für die Bundesrepublik Deutschland wird der Untersuchungszeitraum bis 1999 ergänzt.
„Eine der bekanntesten Konstanten der Volkswirtschaft ist die „Lohnquote", die bis in die jüngste Zeit als langfristig unveränderlich betrachtet wird. Die moderne makroökonomische Produktionstheorie arbeitet bevor¬zugt mit einer konstanten Verteilung des Sozialprodukts auf die Produktionsfaktoren Arbeit und Kapital. Mit der modernen Wachstumstheorie ist die empirische Wachstumsforschung von einer anderen „magischen" Kon¬stanten fasziniert worden: dem Kapitalkoeffizienten. Sein langfristiges Verhalten gilt jedoch in der Literatur als ‚ungelöstes Rätsel’ …
Unter theoretischem Aspekt erhält der durchschnittliche Kapitalkoeffizient (K) besondere Bedeutung, unter wirtschaftspolitischem Aspekt der marginale Kapitalkoeffizient (Delta K), der in angelsächsischer Literatur als ICOR (Incremental Capital-Output-Ratio) diskutiert wird, und insbesondere bei der Entwicklungsplanung eine Rolle spielt. In der modernen Wachstumstheorie, die sich nur für langfristige Gleichgewichtspfade interessiert, auf denen Volks¬einkommen und Produktionsfaktoren mit derselben Rate zunehmen, sind durchschnittlicher und marginaler Kapitalkoeffizient identisch …
Der Kapitalkoeffizient ist das Verhältnis des Kapitalstocks (K), einer Bestandsgröße, im Durchschnitt einer Periode zu der in dieser Periode erstellten Produktion (Y) - alles gemessen in realen Größen. Entsprechend ist das Verhältnis der Veränderungen von einer Periode zur anderen der marginale Kapitalkoeffizient (Delta K) oder ICOR. Beide lassen sich als technische Produktionskoeffizienten interpretieren, als Maß für das mengenmäßige Gewicht des Faktors Kapital im Produktionsprozess.
Die empirischen Berechnungen für die langfristige Entwicklung von K bis 1965 liefern wenig Anhaltpunkte für bestimmte durchgehende Trends, die typisch zumindest für alle Industrieländer sind. Z.B. scheint K für Deutschland seit Mitte des 19. Jahrhunderts zunächst zu sinken bis in die 70er Jahre und dann bis zum ersten Weltkrieg zu steigen. In der Nachkriegszeit sinkt K weiter. Im langfristigen Trend lässt sich eine ähnliche Entwicklung auch in Großbritannien beobachten. Sehr ausgeprägt auch in Japan. In den USA dagegen hat der Kapitalkoeffizient bis in die Nachkriegszeit hinein einen fast durchgehenden fallenden Trend …
Für entwicklungspolitische Entscheidungen ist jedoch Delta K von größerer Be¬deutung, insbesondere für die Entwicklungsplanung. Die Planer müssen sich eine Vorstellung darüber verschaffen, wie hoch die Investitionen, die Zu¬nahme des Kapitalstocks, in einem Lande sein müssen, um eine als Ziel ge¬setzte Wachstumsrate des Sozialprodukts (z. B. 5°/o, ein von der UNO emp¬fohlenes Ziel für die langfristige wirtschaftliche Entwicklung in den Entwick¬lungsländern für die verflossene Dekade) zu erreichen.
…
Gelingt es der empirischen Wachstumsforschung, über Größenordnung und
Entwicklung von Delta K verlässliche Aussagen zu machen, so könnte das eine große
Hilfe für die Entwicklungsplanung sein. Denn auf Grund einer vorgegebenen
Wachstumsrate W(y) für das Sozialprodukt und dem empirisch ermittelten Wert für Delta K ließe sich die Höhe der notwendigen Investitionen ermitteln. Im Idealfall eines konstanten Delta K wäre die Wachstumsrate des Sozialprodukts allein von der Investitionsquote abhängig. Kennt man darüber hinaus die Sparquote S(q) des Landes, so kann man sich aus der Differenz zwischen I(q) und S(q) eine Vorstellung darüber verschaffen, wie viel von den notwendigen Investitionen das Entwicklungsland aus eigener Kraft finanzieren könnte und welcher Betrag durch „Entwicklungshilfe" zur Verfügung gestellt werden müsste.
Die empirischen Berechnungen von Delta K lassen jedoch zunächst wenig Hoffnung aufkommen auf einen für die wirtschaftliche Entwicklung eines Landes typischen Trend von Delta K (siehe Tabelle 3 u. 4). Es ergeben sich hektische Aus¬schläge. Sie sind insbesondere darauf zurückzuführen, dass die Investitionen einer Periode erst im Laufe späterer Perioden voll im Produktionsprozess wirksam werden. Beispiele dafür wären wieder die mit Überschußkapazität zu planenden Infrastrukturinvestitionen oder allgemein die „economies of scale", Vorteile, die sich in einem modernen Produktionsapparat erst jenseits einer optimalen Größe ergeben, in die aber die Märkte - insbesondere in den Ent¬wicklungsländern - erst allmählich hineinwachsen müßten. Ganz abgesehen davon; daß die konjunkturelle Entwicklung sich besonders stark in Delta K nieder¬schlägt“
(Blum, R., 1971: Der Kapitalkoeffizient als Instrument der empirischen Wirtschaftsforschung. In: Hoffmann, W.G., 1971: Untersuchungen zum Wachstum der deutschen Wirtschaft. Tübingen: Mohr, S. 52-53, 56).
Über den Kapitalkoeffizient als Instrument der empirischen Wachstumsforschung ist zusammenfassend festzustellen:
1. Seine eigentliche Bedeutung erhält er aus der modernen Wachstumstheorie. In dem Maße, wie ihr die empirische Relevanz abgesprochen wird, verliert der Kapitalkoeffizient für die empirische Forschung an Bedeutung.
2. Mit der Entdeckung des technischen Fortschritts durch die neoklassische Wachstumstheorie ist der technische Fortschritt selbst für die empirische Forschung interessanter als der Kapitalkoeffizient. Seine Bedeutung für den Nachweis der „Neutralität" des Fortschritts hat nur rein „theoretisches" Gewicht (als implizite Definition im Rahmen des Modells), solange die Wachstumstheorie ohne empirische Relevanz ist.
3. Für die wirtschaftspolitische Planung ist dem marginalen Kapitalkoeffizienten eine begrenzte Bedeutung nicht abzusprechen - jedoch nicht als Be¬standteil eines theoretischen Gedankengebäudes, sondern mehr im Sinne einer aus der Erfahrung abgeleiteten Daumenregel, ohne die Ursachen der Entwicklung im einzelnen zu kennen“ (Blum, a.a.O., S. 73).
Datentabellen in HISTAT:
- Die Entwicklung des Kapitalkoeffizienten in Deutschland und USA (1850-1965)
- Der marginale Kapitalkoeffizient in Deutschland und USA (1851-1965)
- Marginaler Kapitalkoeffizient und Wachstumsrate des Bruttosozialproduktes (1951-1968)
- Bruttoinlandsprodukt, Kapitalstock und Kapitalkoeffizient in Preisen von 1985 (1950-1990)
- Bruttoinlandsprodukt, Kapitalstock und Kapitalkoeffizient in Preisen von 1995 (1991-1999)
- Wertschöpfung und Kapitalstock nach Walther G. Hoffmann in Preisen von 1913 (1850-1959)
Methodologie
Untersuchungsgebiet:
Deutschland in den jeweiligen Grenzen, 1850 bis 1965. Ergänzung: Bundesrepublik Deutschland, 1950 bis 1999.
Deutschland in den jeweiligen Grenzen, 1850 bis 1965. Ergänzung: Bundesrepublik Deutschland, 1950 bis 1999.
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Quellentypen:
Berechnet nach den Originalreihen bei:
Hoffmann, W.G. (1971): Untersuchungen zum Wachstum der deutschen Wirtschaft. Tübingen: J.C.B. Mohr.
J. Heubes, 1969: Sektorale Produktionsfunktionen der deutschen Industrie. Dissertation. Bonn.
Ergänzte Tabellen, berechnet nach:
Statistisches Bundesamt Wiesbaden (Hrsg.) 1990: Fachserie 18: Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen. Reihe S. 15: Revidierte Ergebnisse 1950 - 1990. Stuttgart: Metzler Poeschel.
Statistisches Bundesamt Wiesbaden (Hrsg.), 2001: Fachserie 18: Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen. Reihe 1.3: Konten und Standardtabellen. Stuttgart: Metzler Poeschel.
Berechnet nach den Originalreihen bei:
Hoffmann, W.G. (1971): Untersuchungen zum Wachstum der deutschen Wirtschaft. Tübingen: J.C.B. Mohr.
J. Heubes, 1969: Sektorale Produktionsfunktionen der deutschen Industrie. Dissertation. Bonn.
Ergänzte Tabellen, berechnet nach:
Statistisches Bundesamt Wiesbaden (Hrsg.) 1990: Fachserie 18: Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen. Reihe S. 15: Revidierte Ergebnisse 1950 - 1990. Stuttgart: Metzler Poeschel.
Statistisches Bundesamt Wiesbaden (Hrsg.), 2001: Fachserie 18: Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen. Reihe 1.3: Konten und Standardtabellen. Stuttgart: Metzler Poeschel.
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Anmerkungen:
(1) Kapitalproduktivität:
Die Kapitalproduktivität ist ein Produktivitätsmaß. Sie gibt das Verhältnis zwischen der Produktionsmenge (Stromgröße) einerseits und dem dafür erforderlichen Kapitalstock (Bestandsgröße) andererseits an. Der Kapitalstock (Kapitaleinsatz) dient als Maß für den Produktionsfaktor Kapital. Er entspricht dem Bruttoanlagevermögen in Preisen eines Basisjahrs, dass im Jahresdurchschnitt im Produktionsprozess eingesetzt wird. Die durch Abschreibungen gemessene Wertminderung der Anlagegüter bleibt unberücksichtigt.
Die Kapitalproduktivität ist eine Durchschnittsgröße, bei der der gesamte Ertrag (die Bruttowertschöpfung) auf nur einen Produktionsfaktor (das Bruttoanlagevermögen) bezogen wird. Der Kapitalkoeffizient wird für Wirtschaftsbereiche und die Volkswirtschaft insgesamt nachgewiesen. Das Statistische Bundesamt weist im Rahmen seiner Veröffentlichungen zur Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung eine Kapitalproduktivität aus, indem es das Bruttoinlandsprodukt (BIP) ins Verhältnis setzt zum Kapitalstock (Bruttoanlagevermögen), beides gemessen in konstanten Preisen.
Kapitalproduktivität = (Brutto-)Inlandsprodukt (Y)/Kapitalstock (K) .
Die Kapitalproduktivität stellt eine Art Obergrenze für die gesamtwirtschaftliche Produktivität (Profitrate) dar. Das Inlandprodukt setzt sich zusammen (bis auf einige grenzüberschreitende Einkommensströme) aus den Gewinn- und den Lohneinkommen. Die Gewinneinkommen im Verhältnis zum Kapitalstock können als gesamtwirtschaftliche Rentabilität (Profitrate) verstanden werden.
Wenn die Kapitalproduktivität abnimmt, dann kann diese Rentabilität nur aufrechterhalten werden, indem gleichzeitig der Anteil der Lohneinkommen am Inlandsprodukt (Lohnquote) zurückgedrängt wird. Wünschenswert ist somit eine stabile Kapitalproduktivität, da andernfalls Verteilungskonflikte drohen.
Zu berücksichtigen ist dabei, dass der Kapitaleinsatz nicht nur aus dem Wert des Kapitalstocks besteht, sondern auch Vorleistungen, Kassenhaltung usw. zu berücksichtigen sind. Außerdem können Steuernachlässe für die Unternehmen die Rentabilität nach Steuern stabilisieren.
(2) Kapitalkoeffizient:
Der Kehrwert der Kapitalproduktivität wird als Kapitalkoeffizient bezeichnet. Er misst somit den Kapitaleinsatz im Verhältnis zum Produktionsergebnis.
Kapitalkoeffizient = Kapitalstock (K)/Bruttoinlandsprodukt (Y) .
Um den Einfluss von Preisänderungen auf den Kapitalkoeffizient auszuschalten, erfolgt eine Bewertung in konstanten Preisen.
(3) Inkrementaler Kapitalkoeffizient:
Um die den Kapitalkoeffizient empirisch zu ermitteln, muss der Kapitalstock bekannt sein. Da dessen Messung nicht so einfach ist, behilft man sich bisweilen mit dem inkrementalen Kapitalkoeffizienten (englisch: „incremental capital-output ratio“, ICOR).
Inkrementaler Kapitalkoeffizient = Delta K/Delta Y .
Für Delta Y kann die Veränderung des Bruttoinlandsprodukts vom Jahr t zum Jahr t+n verwendet werden und für Delta K die entsprechende Veränderung des Kapitalstocks, dargestellt durch die Bruttoanlageinvestitionen der Jahre t bis t+n. Streng genommen müsste man die Nettoinvestitionen verwenden und das Nettoinlandsprodukt. Da dies jedoch an den Ergebnissen kaum etwas ändern würde, werden vereinfacht das Bruttoinlandprodukt und die Bruttoanlageinvestitionen genommen.
Ein steigender inkrementaler Kapitalkoeffizient gibt an, dass eine immer größer werdende Erhöhung des Kapitalstocks notwendig ist, um eine bestimmte Erhöhung des BIP zu erreichen.
(4) Zur Schätzung des Kapitalstocks:
Die absolute Höhe des Kapitalkoeffizienten ist stark von den statistischen Schätzmethoden abhängig. Für unterschiedliche Ergebnisse ist insbesondere die Schätzung des Kapitalstocks verantwortlich: In den meisten ausländischen Berechnungen bleiben die Vorräte unberücksichtigt. Problematisch ist weiterhin die Erfassung der Abschreibungen. Die von Hoffmann/Grumbach/Hesse (1965) ermittelten Werte für den Kapitalstock enthalten auch die Vorräte. Auf Grundlage der von Hoffmann/Grumbach/Hesse (1965) ermittelten Zeitreihen bewegt sich K in Deutschland in den Perioden 1850-1913 und 1950-1959 zwischen 5,5 und 3,7. Die Berechnungen für andere Länder liegen im Niveau etwas niedriger (zwischen 3 und 4). Das liegt an den erwähnten Schätzmethoden.
(1) Kapitalproduktivität:
Die Kapitalproduktivität ist ein Produktivitätsmaß. Sie gibt das Verhältnis zwischen der Produktionsmenge (Stromgröße) einerseits und dem dafür erforderlichen Kapitalstock (Bestandsgröße) andererseits an. Der Kapitalstock (Kapitaleinsatz) dient als Maß für den Produktionsfaktor Kapital. Er entspricht dem Bruttoanlagevermögen in Preisen eines Basisjahrs, dass im Jahresdurchschnitt im Produktionsprozess eingesetzt wird. Die durch Abschreibungen gemessene Wertminderung der Anlagegüter bleibt unberücksichtigt.
Die Kapitalproduktivität ist eine Durchschnittsgröße, bei der der gesamte Ertrag (die Bruttowertschöpfung) auf nur einen Produktionsfaktor (das Bruttoanlagevermögen) bezogen wird. Der Kapitalkoeffizient wird für Wirtschaftsbereiche und die Volkswirtschaft insgesamt nachgewiesen. Das Statistische Bundesamt weist im Rahmen seiner Veröffentlichungen zur Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung eine Kapitalproduktivität aus, indem es das Bruttoinlandsprodukt (BIP) ins Verhältnis setzt zum Kapitalstock (Bruttoanlagevermögen), beides gemessen in konstanten Preisen.
Kapitalproduktivität = (Brutto-)Inlandsprodukt (Y)/Kapitalstock (K) .
Die Kapitalproduktivität stellt eine Art Obergrenze für die gesamtwirtschaftliche Produktivität (Profitrate) dar. Das Inlandprodukt setzt sich zusammen (bis auf einige grenzüberschreitende Einkommensströme) aus den Gewinn- und den Lohneinkommen. Die Gewinneinkommen im Verhältnis zum Kapitalstock können als gesamtwirtschaftliche Rentabilität (Profitrate) verstanden werden.
Wenn die Kapitalproduktivität abnimmt, dann kann diese Rentabilität nur aufrechterhalten werden, indem gleichzeitig der Anteil der Lohneinkommen am Inlandsprodukt (Lohnquote) zurückgedrängt wird. Wünschenswert ist somit eine stabile Kapitalproduktivität, da andernfalls Verteilungskonflikte drohen.
Zu berücksichtigen ist dabei, dass der Kapitaleinsatz nicht nur aus dem Wert des Kapitalstocks besteht, sondern auch Vorleistungen, Kassenhaltung usw. zu berücksichtigen sind. Außerdem können Steuernachlässe für die Unternehmen die Rentabilität nach Steuern stabilisieren.
(2) Kapitalkoeffizient:
Der Kehrwert der Kapitalproduktivität wird als Kapitalkoeffizient bezeichnet. Er misst somit den Kapitaleinsatz im Verhältnis zum Produktionsergebnis.
Kapitalkoeffizient = Kapitalstock (K)/Bruttoinlandsprodukt (Y) .
Um den Einfluss von Preisänderungen auf den Kapitalkoeffizient auszuschalten, erfolgt eine Bewertung in konstanten Preisen.
(3) Inkrementaler Kapitalkoeffizient:
Um die den Kapitalkoeffizient empirisch zu ermitteln, muss der Kapitalstock bekannt sein. Da dessen Messung nicht so einfach ist, behilft man sich bisweilen mit dem inkrementalen Kapitalkoeffizienten (englisch: „incremental capital-output ratio“, ICOR).
Inkrementaler Kapitalkoeffizient = Delta K/Delta Y .
Für Delta Y kann die Veränderung des Bruttoinlandsprodukts vom Jahr t zum Jahr t+n verwendet werden und für Delta K die entsprechende Veränderung des Kapitalstocks, dargestellt durch die Bruttoanlageinvestitionen der Jahre t bis t+n. Streng genommen müsste man die Nettoinvestitionen verwenden und das Nettoinlandsprodukt. Da dies jedoch an den Ergebnissen kaum etwas ändern würde, werden vereinfacht das Bruttoinlandprodukt und die Bruttoanlageinvestitionen genommen.
Ein steigender inkrementaler Kapitalkoeffizient gibt an, dass eine immer größer werdende Erhöhung des Kapitalstocks notwendig ist, um eine bestimmte Erhöhung des BIP zu erreichen.
(4) Zur Schätzung des Kapitalstocks:
Die absolute Höhe des Kapitalkoeffizienten ist stark von den statistischen Schätzmethoden abhängig. Für unterschiedliche Ergebnisse ist insbesondere die Schätzung des Kapitalstocks verantwortlich: In den meisten ausländischen Berechnungen bleiben die Vorräte unberücksichtigt. Problematisch ist weiterhin die Erfassung der Abschreibungen. Die von Hoffmann/Grumbach/Hesse (1965) ermittelten Werte für den Kapitalstock enthalten auch die Vorräte. Auf Grundlage der von Hoffmann/Grumbach/Hesse (1965) ermittelten Zeitreihen bewegt sich K in Deutschland in den Perioden 1850-1913 und 1950-1959 zwischen 5,5 und 3,7. Die Berechnungen für andere Länder liegen im Niveau etwas niedriger (zwischen 3 und 4). Das liegt an den erwähnten Schätzmethoden.
Mehr
Sachliche Untergliederung der Datentabellen:
01. Die Entwicklung des Kapitalkoeffizienten in Deutschland und USA (1850-1965)
02. Der marginale Kapitalkoeffizient in Deutschland und USA (1851-1965)
03. Marginaler Kapitalkoeffizient und Wachstumsrate des Bruttosozialproduktes (1951-1968)
04. Bruttoinlandsprodukt, Kapitalstock und Kapitalkoeffizient in Preisen von 1985 (1950-1990)
05. Bruttoinlandsprodukt, Kapitalstock und Kapitalkoeffizient in Preisen von 1995 (1991-1999)
06. Wertschöpfung und Kapitalstock nach Walther G. Hoffmann in Preisen von 1913 (1850-1959)
01. Die Entwicklung des Kapitalkoeffizienten in Deutschland und USA (1850-1965)
02. Der marginale Kapitalkoeffizient in Deutschland und USA (1851-1965)
03. Marginaler Kapitalkoeffizient und Wachstumsrate des Bruttosozialproduktes (1951-1968)
04. Bruttoinlandsprodukt, Kapitalstock und Kapitalkoeffizient in Preisen von 1985 (1950-1990)
05. Bruttoinlandsprodukt, Kapitalstock und Kapitalkoeffizient in Preisen von 1995 (1991-1999)
06. Wertschöpfung und Kapitalstock nach Walther G. Hoffmann in Preisen von 1913 (1850-1959)
Bearbeitungshinweise
Datum der Archivierung: November 2007
Jahr der Online-Publikation: 1971
Bearbeiter in GESIS: Alexander Todorov/Jürgen Sensch
Version:Version 1.0.0
Zugangsklasse: A
Jahr der Online-Publikation: 1971
Bearbeiter in GESIS: Alexander Todorov/Jürgen Sensch
Version:Version 1.0.0
Zugangsklasse: A
Materialien zur Studie
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