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Studien Zeitreihen |
ZA 8258 | Handel | Hoffmann, Walther G., Das Wachstum der deutschen Wirtschaft seit der Mitte des 19. Jahrhunderts. Kapitel: Der Außenhandel, die Zahlungsbilanz. |
139 Zeitreihen (1836 - 1960) 14 Tabellen |
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Bibliographische Angaben
Studiennummer: ZA 8258
Studientitel: Das Wachstum der deutschen Wirtschaft seit der Mitte des 19. Jahrhunderts. Kapitel: Der Außenhandel, die Zahlungsbilanz.
Erhebungs- bzw. Untersuchungszeitraum: 1836 - 1960
Primärforscher: Hoffmann, Walther G.
Veröffentlichung (gedruckte Veröffentlichung): Hoffmann, Walther G., 1965: Das Wachstum der deutschen Wirtschaft seit der Mitte des 19. Jahrhunderts. Berlin/Heidelberg/New York: Springer, S. 517 – 543, S. 816 - 824.
Empfohlene Zitation (Datensatz):
Hoffmann, Walther G., (1965 [2006]) Das Wachstum der deutschen Wirtschaft seit der Mitte des 19. Jahrhunderts. Kapitel: Der Außenhandel, die Zahlungsbilanz.
Daten entnommen aus:
GESIS Datenarchiv, Köln. histat.
Studiennummer 8258
Datenfile Version 1.0.0.
Studientitel: Das Wachstum der deutschen Wirtschaft seit der Mitte des 19. Jahrhunderts. Kapitel: Der Außenhandel, die Zahlungsbilanz.
Erhebungs- bzw. Untersuchungszeitraum: 1836 - 1960
Primärforscher: Hoffmann, Walther G.
Veröffentlichung (gedruckte Veröffentlichung): Hoffmann, Walther G., 1965: Das Wachstum der deutschen Wirtschaft seit der Mitte des 19. Jahrhunderts. Berlin/Heidelberg/New York: Springer, S. 517 – 543, S. 816 - 824.
Empfohlene Zitation (Datensatz):
Hoffmann, Walther G., (1965 [2006]) Das Wachstum der deutschen Wirtschaft seit der Mitte des 19. Jahrhunderts. Kapitel: Der Außenhandel, die Zahlungsbilanz.
Daten entnommen aus:
GESIS Datenarchiv, Köln. histat.
Studiennummer 8258
Datenfile Version 1.0.0.
Inhalt der Studie
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Studienbeschreibung:
Die vorliegende Datenauswahl ist ein thematischer Ausschnitt aus der umfangreichen Studie „Das Wachstum der deutschen Wirtschaft seit der Mitte des 19. Jahrhunderts“ (1965) von Walter G. Hoffmann. Das Hauptanliegen der Untersuchung von Hoffmann ist, statistisches Zahlenmaterial über die langfristige Entwicklung der deutschen Gesamtwirtschaft wie der einzelnen Bereiche zu liefern. Die Zeitreihen sollen damit der Verifikation wachstumstheoretischer Hypothesen dienen. Dieses Ziel lässt sich nur dann erreichen, wenn über einen möglichst langen Zeitraum statistisch-methodisch und inhaltlich vergleichbare Zeitreihen vorgelegt werden. Es werden auf über 800 Seiten in 250 Tabellen fast alle für die wirtschaftliche Entwicklung interessanten Zeitreihen zwischen 1850 und 1960 aufgeführt und teilweise durch Schätzverfahren ergänzt. Durch die Analyse der langfristigen Tendenzen soll zugleich ein Bezugssystem geschaffen werden für die zahlreichen kurzfristigen Veränderungen, die sich im Laufe eines Jahrhunderts in einer Volkswirtschaft vollziehen.
Kernstück von Hoffmanns Arbeit bilden die Darstellungen des gewonnenen statistischen Materials zur Aufbringungsrechnung, zur Verteilungsrechnung und zur Verwendungsrechnung des Volkseinkommens. Die Aufbringungsrechnung geht von den beiden Produktionsfaktoren Arbeit und Kapital aus und endet in der Darstellung der Produktion. Die Verteilungsrechnung behandelt sowohl die funktionelle Einkommensverteilung (Arbeitseinkommen und Kapitaleinkommen) wie die personelle Einkommensverteilung. Die Verwendungsrechnung teilt sich auf in die Sektoren privater und öffentlicher Verbrauch, Investitionen sowie die Leistungsbilanz.
Datenausschnitt: Der Außenhandel, die Zahlungsbilanz (aus der Verwendungsrechnung):
Berücksichtigt werden:
- Die Exporte in laufenden Preisen (1880-1960).
- Die Exporte an einzelnen Waren und Warengruppen in laufenden Preisen (1880-1960).
- Die Importe in laufenden Preisen (1880-1960).
- Die Importe an einzelnen Waren und Warengruppen in laufenden Preisen (1880-1960).
- Die Indizes der Exportvolumen (1836-1960).
- Die Indizes der Exportvolumen für einzelne Waren (1836-1960).
- Die Indizes der Importvolumen (1836-1960).
- Die Indizes der Importvolumen für einzelne Waren (1836-1960).
- Die Zahlungsbilanz in laufenden Preisen (1880-1913).
- Die Zahlungsbilanz in laufenden Preisen (1925-1935).
- Die Leistungsbilanz in Preisen von 1913 (1880-1913).
- Die Zahlungsbilanz in Preisen von 1913 (1925-1935).
- Die Terms of Trade (1880-1960).
- Die Terms of Trade (1880-1960).
Die vorliegende Datenauswahl ist ein thematischer Ausschnitt aus der umfangreichen Studie „Das Wachstum der deutschen Wirtschaft seit der Mitte des 19. Jahrhunderts“ (1965) von Walter G. Hoffmann. Das Hauptanliegen der Untersuchung von Hoffmann ist, statistisches Zahlenmaterial über die langfristige Entwicklung der deutschen Gesamtwirtschaft wie der einzelnen Bereiche zu liefern. Die Zeitreihen sollen damit der Verifikation wachstumstheoretischer Hypothesen dienen. Dieses Ziel lässt sich nur dann erreichen, wenn über einen möglichst langen Zeitraum statistisch-methodisch und inhaltlich vergleichbare Zeitreihen vorgelegt werden. Es werden auf über 800 Seiten in 250 Tabellen fast alle für die wirtschaftliche Entwicklung interessanten Zeitreihen zwischen 1850 und 1960 aufgeführt und teilweise durch Schätzverfahren ergänzt. Durch die Analyse der langfristigen Tendenzen soll zugleich ein Bezugssystem geschaffen werden für die zahlreichen kurzfristigen Veränderungen, die sich im Laufe eines Jahrhunderts in einer Volkswirtschaft vollziehen.
Kernstück von Hoffmanns Arbeit bilden die Darstellungen des gewonnenen statistischen Materials zur Aufbringungsrechnung, zur Verteilungsrechnung und zur Verwendungsrechnung des Volkseinkommens. Die Aufbringungsrechnung geht von den beiden Produktionsfaktoren Arbeit und Kapital aus und endet in der Darstellung der Produktion. Die Verteilungsrechnung behandelt sowohl die funktionelle Einkommensverteilung (Arbeitseinkommen und Kapitaleinkommen) wie die personelle Einkommensverteilung. Die Verwendungsrechnung teilt sich auf in die Sektoren privater und öffentlicher Verbrauch, Investitionen sowie die Leistungsbilanz.
Datenausschnitt: Der Außenhandel, die Zahlungsbilanz (aus der Verwendungsrechnung):
Berücksichtigt werden:
- Die Exporte in laufenden Preisen (1880-1960).
- Die Exporte an einzelnen Waren und Warengruppen in laufenden Preisen (1880-1960).
- Die Importe in laufenden Preisen (1880-1960).
- Die Importe an einzelnen Waren und Warengruppen in laufenden Preisen (1880-1960).
- Die Indizes der Exportvolumen (1836-1960).
- Die Indizes der Exportvolumen für einzelne Waren (1836-1960).
- Die Indizes der Importvolumen (1836-1960).
- Die Indizes der Importvolumen für einzelne Waren (1836-1960).
- Die Zahlungsbilanz in laufenden Preisen (1880-1913).
- Die Zahlungsbilanz in laufenden Preisen (1925-1935).
- Die Leistungsbilanz in Preisen von 1913 (1880-1913).
- Die Zahlungsbilanz in Preisen von 1913 (1925-1935).
- Die Terms of Trade (1880-1960).
- Die Terms of Trade (1880-1960).
Methodologie
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Untersuchungsgebiet:
Deutschland, 1850 bis 1959.
Gebietsabgrenzung:
a) bis 1870 auf das Gebiet des späteren Deutschen Reiches ausschlie߬lich Elsaß-Lothringens,
b) von 1871 bis 1917 auf das damalige Reichsgebiet einschließlich Elsaß-Lothringens,
c) von 1918 bis 1944 auf das jeweilige Reichsgebiet ausschließlich Österreichs und des Sudetenlandes, aber ab 1934 einschließlich des Saarlandes und
d) ab 1945 auf das Gebiet der Bundesrepublik Deutschland aus¬schließlich des Saarlandes und West-Berlins.
(Zitat aus Hoffmann, Walther G., 1965: Das Wachstum der deutschen Wirtschaft seit der Mitte des 19. Jahrhunderts. Berlin/Heidelberg/New York: Springer, S. 1 – 4):
„Dem Versuch, die langfristige wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland durch Zeitreihen statistisch zu erfassen, stellen sich eine Reihe von historisch bedingten Hindernissen entgegen, die in den ande¬ren sogenannten „alten" Industriestaaten teils überhaupt nicht, teils in weit geringerem Umfange auftauchen. In der ersten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts richten die meisten souveränen Staaten des Deutschen Bundes statistische Ämter - üblicherweise „Statistische Bureaus" genannt - ein. In einigen Fällen begnügen sich mehrere Zwergstaaten, wie zum Beispiel die thüringischen, mit einem gemeinsamen Bureau. Etwa seit 1850 wird das Gebiet des späteren Deutschen Reiches von diesen Bureaus mehr oder weniger umfassend „statistisch erfaßt". Deshalb beginnen die im folgenden berechneten statistischen Reihen im allgemeinen mit dem Jahre 1850. Nur in den Fällen, in denen Zahlen für frühere Jahre ohne erheblichen Arbeitsaufwand gewonnen werden können, reichen die Reihen weiter zurück.
Die Leistungen der einzelnen statistischen Ämter sind, was die Menge und die Qualität der Statistiken betrifft, in ihrem Wert natur¬gemäß höchst unterschiedlich. Im allgemeinen sind sie aber bei Be¬rücksichtigung der damals vorhandenen technischen Hilfsmittel auch vom heutigen Standpunkt aus anerkennend zu beurteilen. In einigen Fällen, insbesondere da, wo sie von heute noch bekannten Statistikern, wie etwa ERNST ENGEL, geleitet werden, sind sie geradezu hervorragend.
Die Veröffentlichungen erscheinen zunächst meist in zwangloser Folge, vergleichbar etwa mit der „Statistik des Deutschen Reichs", später kommt eine gewöhnlich vierteljährlich erscheinende Zeitschrift hinzu. Meist erst relativ spät geben die Statistischen Bureaus der ein¬zelnen Bundesstaaten schließlich auch statistische Hand- und Jahr¬bücher heraus.
Eine dem heutigen Statistischen Bundesamt vergleichbare Zentral¬stelle gibt es ursprünglich nicht. Zwar besitzen die innerhalb des Gebietes des Deutschen Bundes gegründeten Organisationen, wie der Zollverein, die Brausteuergemeinschaft und die Brennsteuergemeinschaft ihre eigenen statistischen Bureaus, im allgemeinen beschäftigen sie sich aber nur mit der Materie, die sie unmittelbar angeht. Darüber hinaus organi¬siert das Statistische Bureau des Zollvereins im Jahre 1861 eine Gewerbe¬zählung und veröffentlicht seit seinem Bestehen eine Statistik des Bergbaus und der Metallerzeugung. Diese Statistiken beziehen sich auf das jeweilige Zollgebiet, das von dem Gebiet des späteren Deutschen Reiches mehr oder weniger abweicht.
Infolgedessen gibt es vor der Gründung des Zweiten Deutschen Reiches im Jahre 1871 praktisch keine statistischen Angaben, die sich auf das Reichsgebiet beziehen. In fast allen Fällen muß von den Zahlen für die einzelnen Bundesstaaten ausgegangen werden. Diese werden auf das Reich anhand des Anteils der Bevölkerung oder des Gebietsumfangs nach 1871 umgerechnet.
Oft muss man sich mit Preußen allein als Basis begnügen. Da der Anteil Preußens bei fast allen stati¬stisch erfassten Größen anfangs rund 50% und nach den Gebietser¬weiterungen des Jahres 1866 rund 65% beträgt, dürfte auch in diesen Fällen noch eine ausreichende Repräsentation gegeben sein, zumal die Entwicklung, insbesondere bei den größeren Aggregaten, in den einzelnen Bundesstaaten weitgehend übereinstimmt. Eine bedeutende Ausnahme bildet allerdings Elsaß-Lothringen. Zwar liegen nur wenige durch¬gehende Statistiken für Elsaß-Lothringen vor, diese zeigen aber einen Verlauf, der von den entsprechenden Reihen für das übrige Reichsgebiet oft erheblich abweicht. Deshalb kann das soeben beschriebene Verfahren nur zur Berechnung von Größen angewendet werden, die sich auf das spätere Reichsgebiet ohne Elsaß-Lothringen beziehen. Da sich auf der anderen Seite die Daten für Elsaß-Lothringen bis 1870 - falls über¬haupt - nur mit größter Mühe aus französischen Statistiken zusammen¬stellen lassen, wird auf die Einbeziehung dieser nach der Gründung des Zweiten Reiches sogenannten „Reichslande" in die Untersuchung bis 1870 verzichtet. In den übrigen Zeiträumen deckt sich das Untersu¬chungsgebiet mit der jeweiligen politischen Einheit „Reich" oder „Bund". Es erstreckt sich also
a) bis 1870 auf das Gebiet des späteren Deutschen Reiches ausschlie߬lich Elsaß-Lothringens,
b) von 1871 bis 1917 auf das damalige Reichsgebiet einschließlich Elsaß-Lothringens,
c) von 1918 bis 1944 auf das jeweilige Reichsgebiet ausschließlich Österreichs und des Sudetenlandes, aber ab 1934 einschließlich des Saarlandes und
d) ab 1945 auf das Gebiet der Bundesrepublik Deutschland aus¬schließlich des Saarlandes und West-Berlins.
Allerdings gestatten es die vorhandenen Statistiken nicht in aus¬nahmslos allen Fällen, die Untersuchung genau auf dieses Gebiet zu beziehen. Wo eine Abweichung nötig ist, wird dies sowohl im Text als auch als Fußnote zu den Tabellen ausdrücklich erwähnt. Überall, wo es an Hinweisen solcher Art fehlt, beziehen sich die Angaben auf das dargestellte „Normalgebiet".
Die Einbeziehung von Elsaß-Lothringen in das Untersuchungs¬gebiet 1871 ist statistisch ohne besondere Bedeutung. Von Einfluß ist sie praktisch nur für die Textilindustrie. In den meisten anderen Fällen sind die Werte für Elsaß-Lothringen wahrscheinlich kleiner als die Schätzfehler in den Reihen für das Reichsgebiet. Das gilt noch mehr für die Einbeziehung des Saarlandes im Jahre 1934. Selbst die Reihen über die Montanindustrie werden dadurch nur wenig beeinflusst …
Infolge der Gebietsveränderung lassen sich drei Zeiträume unter¬scheiden:
a) die Vorkriegszeit zwischen 1850 und 1913 mit einer kleinen Zäsur im 1871/72 infolge der Reichsgründung und der Einverleibung von Elsaß-Lothringen,
b) die Zwischenkriegszeit von 1918 bis 1939 und
c) die Nachkriegszeit ab 1945.
Die Unterteilung des gesamten Untersuchungszeitraumes in diese drei Perioden wird noch dadurch akzentuiert, daß nur in wenigen Fällen statistische Angaben für die Kriegs- und unmittelbaren Nachkriegs¬jahre vorliegen. Im Allgemeinen fehlen Unterlagen für die Jahre von 1914 bis 1923 oder 1924 und vor 1939 bis 1948 oder 1949.
Die meisten statistischen Reihen enden mit dem Jahre 1959“.
Deutschland, 1850 bis 1959.
Gebietsabgrenzung:
a) bis 1870 auf das Gebiet des späteren Deutschen Reiches ausschlie߬lich Elsaß-Lothringens,
b) von 1871 bis 1917 auf das damalige Reichsgebiet einschließlich Elsaß-Lothringens,
c) von 1918 bis 1944 auf das jeweilige Reichsgebiet ausschließlich Österreichs und des Sudetenlandes, aber ab 1934 einschließlich des Saarlandes und
d) ab 1945 auf das Gebiet der Bundesrepublik Deutschland aus¬schließlich des Saarlandes und West-Berlins.
(Zitat aus Hoffmann, Walther G., 1965: Das Wachstum der deutschen Wirtschaft seit der Mitte des 19. Jahrhunderts. Berlin/Heidelberg/New York: Springer, S. 1 – 4):
„Dem Versuch, die langfristige wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland durch Zeitreihen statistisch zu erfassen, stellen sich eine Reihe von historisch bedingten Hindernissen entgegen, die in den ande¬ren sogenannten „alten" Industriestaaten teils überhaupt nicht, teils in weit geringerem Umfange auftauchen. In der ersten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts richten die meisten souveränen Staaten des Deutschen Bundes statistische Ämter - üblicherweise „Statistische Bureaus" genannt - ein. In einigen Fällen begnügen sich mehrere Zwergstaaten, wie zum Beispiel die thüringischen, mit einem gemeinsamen Bureau. Etwa seit 1850 wird das Gebiet des späteren Deutschen Reiches von diesen Bureaus mehr oder weniger umfassend „statistisch erfaßt". Deshalb beginnen die im folgenden berechneten statistischen Reihen im allgemeinen mit dem Jahre 1850. Nur in den Fällen, in denen Zahlen für frühere Jahre ohne erheblichen Arbeitsaufwand gewonnen werden können, reichen die Reihen weiter zurück.
Die Leistungen der einzelnen statistischen Ämter sind, was die Menge und die Qualität der Statistiken betrifft, in ihrem Wert natur¬gemäß höchst unterschiedlich. Im allgemeinen sind sie aber bei Be¬rücksichtigung der damals vorhandenen technischen Hilfsmittel auch vom heutigen Standpunkt aus anerkennend zu beurteilen. In einigen Fällen, insbesondere da, wo sie von heute noch bekannten Statistikern, wie etwa ERNST ENGEL, geleitet werden, sind sie geradezu hervorragend.
Die Veröffentlichungen erscheinen zunächst meist in zwangloser Folge, vergleichbar etwa mit der „Statistik des Deutschen Reichs", später kommt eine gewöhnlich vierteljährlich erscheinende Zeitschrift hinzu. Meist erst relativ spät geben die Statistischen Bureaus der ein¬zelnen Bundesstaaten schließlich auch statistische Hand- und Jahr¬bücher heraus.
Eine dem heutigen Statistischen Bundesamt vergleichbare Zentral¬stelle gibt es ursprünglich nicht. Zwar besitzen die innerhalb des Gebietes des Deutschen Bundes gegründeten Organisationen, wie der Zollverein, die Brausteuergemeinschaft und die Brennsteuergemeinschaft ihre eigenen statistischen Bureaus, im allgemeinen beschäftigen sie sich aber nur mit der Materie, die sie unmittelbar angeht. Darüber hinaus organi¬siert das Statistische Bureau des Zollvereins im Jahre 1861 eine Gewerbe¬zählung und veröffentlicht seit seinem Bestehen eine Statistik des Bergbaus und der Metallerzeugung. Diese Statistiken beziehen sich auf das jeweilige Zollgebiet, das von dem Gebiet des späteren Deutschen Reiches mehr oder weniger abweicht.
Infolgedessen gibt es vor der Gründung des Zweiten Deutschen Reiches im Jahre 1871 praktisch keine statistischen Angaben, die sich auf das Reichsgebiet beziehen. In fast allen Fällen muß von den Zahlen für die einzelnen Bundesstaaten ausgegangen werden. Diese werden auf das Reich anhand des Anteils der Bevölkerung oder des Gebietsumfangs nach 1871 umgerechnet.
Oft muss man sich mit Preußen allein als Basis begnügen. Da der Anteil Preußens bei fast allen stati¬stisch erfassten Größen anfangs rund 50% und nach den Gebietser¬weiterungen des Jahres 1866 rund 65% beträgt, dürfte auch in diesen Fällen noch eine ausreichende Repräsentation gegeben sein, zumal die Entwicklung, insbesondere bei den größeren Aggregaten, in den einzelnen Bundesstaaten weitgehend übereinstimmt. Eine bedeutende Ausnahme bildet allerdings Elsaß-Lothringen. Zwar liegen nur wenige durch¬gehende Statistiken für Elsaß-Lothringen vor, diese zeigen aber einen Verlauf, der von den entsprechenden Reihen für das übrige Reichsgebiet oft erheblich abweicht. Deshalb kann das soeben beschriebene Verfahren nur zur Berechnung von Größen angewendet werden, die sich auf das spätere Reichsgebiet ohne Elsaß-Lothringen beziehen. Da sich auf der anderen Seite die Daten für Elsaß-Lothringen bis 1870 - falls über¬haupt - nur mit größter Mühe aus französischen Statistiken zusammen¬stellen lassen, wird auf die Einbeziehung dieser nach der Gründung des Zweiten Reiches sogenannten „Reichslande" in die Untersuchung bis 1870 verzichtet. In den übrigen Zeiträumen deckt sich das Untersu¬chungsgebiet mit der jeweiligen politischen Einheit „Reich" oder „Bund". Es erstreckt sich also
a) bis 1870 auf das Gebiet des späteren Deutschen Reiches ausschlie߬lich Elsaß-Lothringens,
b) von 1871 bis 1917 auf das damalige Reichsgebiet einschließlich Elsaß-Lothringens,
c) von 1918 bis 1944 auf das jeweilige Reichsgebiet ausschließlich Österreichs und des Sudetenlandes, aber ab 1934 einschließlich des Saarlandes und
d) ab 1945 auf das Gebiet der Bundesrepublik Deutschland aus¬schließlich des Saarlandes und West-Berlins.
Allerdings gestatten es die vorhandenen Statistiken nicht in aus¬nahmslos allen Fällen, die Untersuchung genau auf dieses Gebiet zu beziehen. Wo eine Abweichung nötig ist, wird dies sowohl im Text als auch als Fußnote zu den Tabellen ausdrücklich erwähnt. Überall, wo es an Hinweisen solcher Art fehlt, beziehen sich die Angaben auf das dargestellte „Normalgebiet".
Die Einbeziehung von Elsaß-Lothringen in das Untersuchungs¬gebiet 1871 ist statistisch ohne besondere Bedeutung. Von Einfluß ist sie praktisch nur für die Textilindustrie. In den meisten anderen Fällen sind die Werte für Elsaß-Lothringen wahrscheinlich kleiner als die Schätzfehler in den Reihen für das Reichsgebiet. Das gilt noch mehr für die Einbeziehung des Saarlandes im Jahre 1934. Selbst die Reihen über die Montanindustrie werden dadurch nur wenig beeinflusst …
Infolge der Gebietsveränderung lassen sich drei Zeiträume unter¬scheiden:
a) die Vorkriegszeit zwischen 1850 und 1913 mit einer kleinen Zäsur im 1871/72 infolge der Reichsgründung und der Einverleibung von Elsaß-Lothringen,
b) die Zwischenkriegszeit von 1918 bis 1939 und
c) die Nachkriegszeit ab 1945.
Die Unterteilung des gesamten Untersuchungszeitraumes in diese drei Perioden wird noch dadurch akzentuiert, daß nur in wenigen Fällen statistische Angaben für die Kriegs- und unmittelbaren Nachkriegs¬jahre vorliegen. Im Allgemeinen fehlen Unterlagen für die Jahre von 1914 bis 1923 oder 1924 und vor 1939 bis 1948 oder 1949.
Die meisten statistischen Reihen enden mit dem Jahre 1959“.
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Quellentypen:
Die Untersuchung stützt sich in ganz überwiegendem Maße auf den amtlichen Statistiken des Zollvereins, des Reiches, des Bundes, der Länder, der Kommunen usw.
Statistisches Jahrbuch für den Preußischen Staat.
Jahrbuch für die amtliche Statistik des Preußischen Staats.
Zeitschrift des Königlich Preußischen Statistischen Bureaus.
Statistische Jahrbücher einzelner Staaten des Deutschen Reichs.
Statistik des Deutschen Reichs.
Vierteljahreshefte zur Statistik des Deutschen Reichs.
Monatshefte zur Statistik des Deutschen Reichs.
Statistisches Jahrbuch für das Deutsche Reich.
Statistisches Handbuch für das Deutsche Reich.
Einzelschriften zur Statistik des Deutschen Reichs.
Statistisches Handbuch von Deutschland 1928 – 1944.
Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland.
Statistisches Jahrbuch deutscher Städte.
Daten aus wissenschaftlichen Einzelpublikationen.
Die Untersuchung stützt sich in ganz überwiegendem Maße auf den amtlichen Statistiken des Zollvereins, des Reiches, des Bundes, der Länder, der Kommunen usw.
Statistisches Jahrbuch für den Preußischen Staat.
Jahrbuch für die amtliche Statistik des Preußischen Staats.
Zeitschrift des Königlich Preußischen Statistischen Bureaus.
Statistische Jahrbücher einzelner Staaten des Deutschen Reichs.
Statistik des Deutschen Reichs.
Vierteljahreshefte zur Statistik des Deutschen Reichs.
Monatshefte zur Statistik des Deutschen Reichs.
Statistisches Jahrbuch für das Deutsche Reich.
Statistisches Handbuch für das Deutsche Reich.
Einzelschriften zur Statistik des Deutschen Reichs.
Statistisches Handbuch von Deutschland 1928 – 1944.
Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland.
Statistisches Jahrbuch deutscher Städte.
Daten aus wissenschaftlichen Einzelpublikationen.
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Verwendete Quellen (ausführliches Verzeichnis):
Ausführlich zu den ausgewählten Daten dieser Teilstudie siehe das pdf –Dokument unter Studiendetails.
(Zitat aus Hoffmann, Walther G., 1965: Das Wachstum der deutschen Wirtschaft seit der Mitte des 19. Jahrhunderts. Berlin/Heidelberg/New York: Springer, S. 8f):
„In der Form der Darstellung wird innerhalb des zweiten Teils so verfahren, daß für jeden Abschnitt zunächst die Quellen, dann Anmer¬kungen zur Berechnung und als letztes die Tabellen gebracht werden.
Die benutzten Quellenwerke werden in aller Breite zitiert. Es ist zu hoffen, daß durch die umfassende Zitierweise jedes erwähnte Buch, das eine Bibliothek besitzt, auch gefunden werden kann, wenn die Kata¬logisierung einem Minimum von Anforderungen genügt. Die Herausgeber werden nur in wenigen Fällen, wie etwa beim Statistischen Jahrbuch für das Deutsche Reich oder für die Bundesrepublik Deutschland, nicht genannt. Auf die Angabe der Seite wird da verzichtet, wo auf Grund der gerade behandelten Materie keine Zweifel darüber entstehen können, welche Angaben etwa aus einem Statistischen Jahrbuch ver¬wendet werden. Ansonsten wäre es in einer Reihe von Fällen notwendig, dreißig oder vierzig Bände eines Jahrbuches einzeln mit Seitenangaben aufzuführen.
Im Allgemeinen sind nur die Quellen genannt, nach denen tatsäch¬lich gearbeitet worden ist. Das sind nicht immer die Originalquellen. In einigen Fällen war es unmöglich, die Originalquelle zu beschaffen, in anderen Fällen sind sie von Fachkennern in solch gründlicher Weise verarbeitet worden, daß es zweckmäßig erscheint, sich auf diese Se¬kundärliteratur zu stützen. Aus Gründen der Zweckmäßigkeit werden zusätzlich noch solche Werke zitiert, die zusammenhängende Reihen über längere Perioden enthalten, insbesondere dann, wenn durch ihre Verwendung eine erhebliche Arbeitserleichterung möglich wird oder die Originalveröffentlichungen nur schwer zu beschaffen sind.
Das Verfahren, zu Beginn jeden Abschnitts die verwendete Literatur aufzuführen, hat den Vorteil, daß man sich zu jedem Fragenkomplex einen unmittelbaren Überblick über vorhandenes statistisches Material verschaffen kann. Auch wird eine Literaturübersicht am Ende des Buches überflüssig.
Ein kurzer Blick auf die verwendete Literatur genügt, um festzu¬stellen, daß die Untersuchung in ganz überwiegendem Maße auf den amtlichen Statistiken des Zollvereins, des Reiches, des Bundes, der Länder, der Kommunen usw. basiert. Verwertbare private Bearbei¬tungen des amtlichen Materials sind relativ selten. Noch weit seltener sind aber Veröffentlichungen originärer Zahlen aus dem privaten Be¬reich. Für den Wirtschaftswissenschaftler sind z. B. Firmengeschichten und Jubiläumsschriften - wenn man von ganz wenigen Ausnahmen absieht - eine Enttäuschung. Das ist umso bedauerlicher, als die amt¬liche Wirtschaftsstatistik bis in die Gegenwart hinein viele Wünsche offen läßt. Insbesondere fehlt es an Erhebungen, die etwa mit dem Indu¬striezensus der USA vergleichbar wären. Die deutschen Gewerbezählun¬gen beschränken sich mehr oder weniger auf eine Statistik der Beschäftig¬ten. Nach Umsatz, Kapital, Löhnen und anderen Größen wird nicht gefragt. Wenn auch die Zuverlässigkeit der US-amerikanischen Zensus¬ergebnisse keineswegs überschätzt werden darf, als Basis für eine quanti¬tative Wirtschaftsforschung sind sie von unschätzbarem Wert“.
Ausführlich zu den ausgewählten Daten dieser Teilstudie siehe das pdf –Dokument unter Studiendetails.
(Zitat aus Hoffmann, Walther G., 1965: Das Wachstum der deutschen Wirtschaft seit der Mitte des 19. Jahrhunderts. Berlin/Heidelberg/New York: Springer, S. 8f):
„In der Form der Darstellung wird innerhalb des zweiten Teils so verfahren, daß für jeden Abschnitt zunächst die Quellen, dann Anmer¬kungen zur Berechnung und als letztes die Tabellen gebracht werden.
Die benutzten Quellenwerke werden in aller Breite zitiert. Es ist zu hoffen, daß durch die umfassende Zitierweise jedes erwähnte Buch, das eine Bibliothek besitzt, auch gefunden werden kann, wenn die Kata¬logisierung einem Minimum von Anforderungen genügt. Die Herausgeber werden nur in wenigen Fällen, wie etwa beim Statistischen Jahrbuch für das Deutsche Reich oder für die Bundesrepublik Deutschland, nicht genannt. Auf die Angabe der Seite wird da verzichtet, wo auf Grund der gerade behandelten Materie keine Zweifel darüber entstehen können, welche Angaben etwa aus einem Statistischen Jahrbuch ver¬wendet werden. Ansonsten wäre es in einer Reihe von Fällen notwendig, dreißig oder vierzig Bände eines Jahrbuches einzeln mit Seitenangaben aufzuführen.
Im Allgemeinen sind nur die Quellen genannt, nach denen tatsäch¬lich gearbeitet worden ist. Das sind nicht immer die Originalquellen. In einigen Fällen war es unmöglich, die Originalquelle zu beschaffen, in anderen Fällen sind sie von Fachkennern in solch gründlicher Weise verarbeitet worden, daß es zweckmäßig erscheint, sich auf diese Se¬kundärliteratur zu stützen. Aus Gründen der Zweckmäßigkeit werden zusätzlich noch solche Werke zitiert, die zusammenhängende Reihen über längere Perioden enthalten, insbesondere dann, wenn durch ihre Verwendung eine erhebliche Arbeitserleichterung möglich wird oder die Originalveröffentlichungen nur schwer zu beschaffen sind.
Das Verfahren, zu Beginn jeden Abschnitts die verwendete Literatur aufzuführen, hat den Vorteil, daß man sich zu jedem Fragenkomplex einen unmittelbaren Überblick über vorhandenes statistisches Material verschaffen kann. Auch wird eine Literaturübersicht am Ende des Buches überflüssig.
Ein kurzer Blick auf die verwendete Literatur genügt, um festzu¬stellen, daß die Untersuchung in ganz überwiegendem Maße auf den amtlichen Statistiken des Zollvereins, des Reiches, des Bundes, der Länder, der Kommunen usw. basiert. Verwertbare private Bearbei¬tungen des amtlichen Materials sind relativ selten. Noch weit seltener sind aber Veröffentlichungen originärer Zahlen aus dem privaten Be¬reich. Für den Wirtschaftswissenschaftler sind z. B. Firmengeschichten und Jubiläumsschriften - wenn man von ganz wenigen Ausnahmen absieht - eine Enttäuschung. Das ist umso bedauerlicher, als die amt¬liche Wirtschaftsstatistik bis in die Gegenwart hinein viele Wünsche offen läßt. Insbesondere fehlt es an Erhebungen, die etwa mit dem Indu¬striezensus der USA vergleichbar wären. Die deutschen Gewerbezählun¬gen beschränken sich mehr oder weniger auf eine Statistik der Beschäftig¬ten. Nach Umsatz, Kapital, Löhnen und anderen Größen wird nicht gefragt. Wenn auch die Zuverlässigkeit der US-amerikanischen Zensus¬ergebnisse keineswegs überschätzt werden darf, als Basis für eine quanti¬tative Wirtschaftsforschung sind sie von unschätzbarem Wert“.
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Anmerkungen:
Ausführlich zu den ausgewählten Daten dieser Teilstudie siehe das pdf -Dokument unter Studiendetails.
(Zitat aus Hoffmann, Walther G., 1965: Das Wachstum der deutschen Wirtschaft seit der Mitte des 19. Jahrhunderts. Berlin/Heidelberg/New York: Springer, S. 517 – 519; S. 532; S. 535; S. 536; S. 816f):
(a) Der Gebietsumfang der Außenhandelsstatistik:
„Die Statistik des deutschen Außenhandels hat mehrere Mängel: Das Gebiet, auf das sich die Angaben der Statistiken beziehen, hat in den einzelnen Perioden des Betrachtungszeitraums unterschiedliche Größe und ist bis 1913 nicht identisch mit dem Reichsgebiet. Die Klassifikation der Waren ändert sich mehrmals. Bis zum Jahre 1928 sind die Wertangaben zum Teil Schätzwerte. Deshalb ist es notwendig, auf diese Mängel und ihre Bedeutung für die Aussagekraft der Außenhandelsstatistik näher einzugehen.
Die Außenhandelsstatistik bezieht sich auf das deutsche Zollgebiet. Im Jahre 1828 entstehen in Deutschland zwei Zollvereinigungen. Zum Süddeutschen Zollverein schließen sich am 18. Januar Bayern und Württemberg zusammen, zum Norddeutschen Zollverein am 14. Februar Preußen sowie die seinem Handelsgebiet angeschlossenen Staaten und das Großherzogtum Hessen. Sachsen-Weimar und Kurhessen treten 1831 dem Norddeutschen Zollverein bei. Beide Zollvereine vereinigen sich am 22. März 1833 mit Wirkung vom 1. Januar 1834 zum Deutschen Zollverein. Ihm schließen sich noch 1833 Sachsen und die thüringischen Staaten an. Ihnen folgen nach und nach alle deutschen Staaten und Luxemburg:
Oberamt Homberg, Baden und Nassau (l. Januar 1836), Frankfurt a. M. (l. Februar 1836), Grafschaft Hohenstein mit Elbingrode, Blankenburg (1. Januar 1838), Braunschweig, Lippe, Pyrmont, Schaumburg (1. Januar 1842), Luxemburg (1. April 1842), Hannover, Oldenburg, Schaumburg-Lippe (1. Januar 1854), Schleswig-Holstein (15. November 1867), Lauenburg (5. Januar 1868), Geesthacht, Bergedorf und andere hamburgische Gebietsteile (11. Februar 1868), die österreichische Gemeinde Jungholz (l. Juli 1868), beide Mecklenburg, Lübeck (11. August 1868), Elsaß-Lothringen (Januar 1872), die bremischen Gebietsteile Stadtwerder und der bis dahin zum Freihafengebiet gehörige Teil der Außendeichländereien von Habenhausen (1. Juli 1879), ein Teil der bisher zum Freihafengebiet gehörigen Kalthofe (13. November 1879), ein Teil der Unterelbe einschließlich der darin liegenden Elbinseln (l. Januar 1882), die badische Insel Reichenau (27. April 1884), Hamburg, Bremen und einige preußische und oldenburgische Gebietsteile (15. Oktober 1888), die österreichische Gemeinde Mittelberg (1. Mai 1891).
Damit ist das deutsche Zollgebiet erfasst, auf das sich alle Außenhandelsziffern von 1890 bis 1913 einheitlich beziehen. Diese Gebietsabgrenzung weicht von der im übrigen Teil der Untersuchung verwendeten ab. Rein zahlenmäßig hat dieses Gebiet eine Bevölkerung von 86 bis 88% der Bevölkerung des späteren Deutschen Reiches. Seit 1868 bestehen nur noch unbedeutende Unterschiede in der Bevölkerungszahl.
Dabei darf man jedoch nicht übersehen, dass im Zollgebiet - im Gegensatz zum späteren Reichsgebiet - unter anderem die Hansestädte Hamburg und Bremen bis 1888 nicht enthalten sind, dafür aber Luxemburg. Der Rückgang der Prozentsätze zwischen 1869 und 1880 ist in erster Linie darauf zurückzuführen, dass die Bevölkerung in Hamburg und Bremen weit schneller steigt als im Zollgebiet.
Die Außenhandelszahlen der Zwischenkriegszeit beziehen sich zunächst bis 1934 auf das Reichsgebiet ohne die badischen Zollausschlüsse und ohne die Insel Helgoland, aber einschließlich der beiden österreichischen Gemeinden Jungholz und Mittelberg. 1935 kommt das Saargebiet hinzu.
Außenhandel im Sinne der amtlichen Statistik in der Nachkriegszeit ist nur der Warenverkehr zwischen der Bundesrepublik und West-Berlin einerseits und dem Ausland andererseits. Mitteldeutschland gilt dabei nicht als Ausland. Der Interzonenhandel wird als Binnenhandel gesondert ausgewiesen. Genau genommen gehört aber zum Außenhandel der Bundesrepublik sowohl der Warenverkehr mit West-Berlin als auch mit Mitteldeutschland. Die Zahlen der amtlichen Außenhandelsstatistik müssten deshalb für alle Warengruppen entsprechend korrigiert werden. Dafür reichen die vorhandenen statistischen Unterlagen nicht aus. Die Angaben über den Interzonenhandel sind nur grob nach Warengruppen gegliedert. Der Restposten „Sonstiges" ist relativ groß. Nach Warengruppen gegliederte Zahlen über den Warenverkehr mit West-Berlin gibt es nicht. Außerdem weist die amtliche Außenhandelsstatistik den Außenhandel West-Berlins nicht gesondert aus. Aus diesen Gründen ist es nicht möglich, den nach Warengruppen gegliederten grenzüberschreitenden Warenverkehr der Bundesrepublik (ohne West-Berlin) zu berechnen.
Erwähnt werden muss außerdem, dass in der Nachkriegszeit zum deutschen Zollgebiet weiterhin auch die beiden österreichischen Gemeinden Jungholz und Mittelberg gehören. Ab 5. Juli 1959 kommt das Saarland hinzu. Das Gebiet, auf das sich die Außenhandelsstatistik bezieht, deckt sich nie mit dem Gebiet der Bundesrepublik. In der Regel nimmt man in solchen Fällen Korrekturen mit Hilfe von Pro-Kopf-Zahlen vor. Dieses Verfahren ist jedoch beim Außenhandel irreführend. Ceteris paribus ist der Außenhandel je Kopf eines zusammengefassten Gebietes praktisch immer geringer als der Durchschnitt der einzelnen Teile vor der Zusammenfassung der Teilgebiete. So geht zum Beispiel die deutsche Ausfuhr von lebenden Tieren nach dem Anschluss von Hamburg und Bremen an das Zollgebiet um mehr als die Hälfte zurück, da die beiden Hansestädte zum überwiegenden Teil aus dem Zollgebiet mit Schlachtvieh versorgt werden. Deshalb werden immer die in der Außenhandelsstatistik ausgewiesenen Zahlen übernommen. Sie beziehen sich demnach nie exakt auf das Reichs- bzw. Bundesgebiet, sondern stets auf das Zollgebiet“.
(b) die Berechnung der Außenhandelswerte:
„Die Exporte und Importe werden zunächst in Hauptgruppen unterteilt: Nahrungsmittel, Genussmittel, Rohstoffe, Halbwaren und Fertigwaren. Die Hauptgruppen sind ihrerseits in Untergruppen gegliedert, die eine Zusammenfassung der einzelnen Positionen aus der amtlichen Statistik darstellen (Tabelle 125 bis 128)“.
(c) Die Berechnung der Volumenindices:
„Die Indices der Außenhandelswerte werden durch die entsprechenden Preisindices dividiert (Tabelle 129 bis 132)“.
(d) Die Berechnung der Terms of Trade:
„Die Terms of Trade werden gewonnen durch Division der Exportpreis-Indices durch die entsprechenden Importpreis-Indices (Tabelle 133 und 134)“.
(e) Die Zahlungsbilanz und der Saldo der Leistungsbilanz:
„Das Nettosozialprodukt zu Marktpreisen ist gleich dem privaten Verbrauch zuzüglich der Nettoinvestitionen, dem öffentlichen Verbrauch und dem Saldo der Leistungsbilanz.
Der Saldo der Leistungsbilanz lässt sich auf zwei verschiedene Arten ermitteln:
- indem man direkt die einzelnen Posten der Leistungsbilanz gegeneinander saldiert,
- indem man die Posten der aus definitorischen Gründen immer ausgeglichenen Zahlungsbilanz, die nicht in die Leistungsbilanz eingehen, gegeneinander saldiert.
Beide Verfahren müssen automatisch bei laufenden Preisen zu identischen Ergebnissen führen, nicht dagegen, wenn man die Einzelreihen der Zahlungsbilanz deflationiert und dann die Salden berechnet. Dann ergeben sich vielmehr Unterschiede.
Der Saldo der Leistungsbilanz ergibt sich in der Zahlungsbilanz (Tabelle 241) aus der Addition der Warenexporte, des Saldos der Dienstleistungen und des Faktoreinkommens aus dem Ausland abzüglich der Warenimporte. Indirekt ergibt er sich aber auch aus der Summe der Edelmetalleinfuhr und der Zunahme der Forderungen an das Ausland abzüglich der Exporte an Edelmetallen. Dieser Weg der indirekten Ermittlung erlaubt die Berechnung des Saldos der Leistungsbilanz auch dann noch, wenn die Außenhandelswerte selbst nicht mehr vorliegen. Er wird deshalb zur Berechnung in der Zeit vor 1880 beschritten.
Die Berechnung des Saldos der Leistungsbilanz in Preisen von 1913 geschieht durch Deflationierung der einzelnen Reihen der Zahlungsbilanz und anschließender Saldierung. Dabei kann man wiederum von der Leistungsbilanz direkt oder von den übrigen nicht zur Leistungsbilanz gehörigen Posten der Zahlungsbilanz ausgehen. Allerdings liefern beide Verfahren nicht mehr dieselben Werte. Aus definitorischen Gründen geht man meist von der Leistungsbilanz direkt aus“.
(1) Zur Form der Darstellung in der Publikation:
(Zitat aus Hoffmann, Walther G., 1965: Das Wachstum der deutschen Wirtschaft seit der Mitte des 19. Jahrhunderts. Berlin/Heidelberg/New York: Springer, S. 9f):
„Der sich an die Quellenangaben anschließende Text soll es ermög¬lichen, die einzelnen Stufen der Berechnungen nachzuvollziehen. Dabei wird der Klarheit und Eindeutigkeit des Textes der Vorzug vor der Eleganz der Diktion gegeben. Ferner wird bei der Beschreibung nicht chronologisch vorgegangen, sondern in der Folge, in der jede einzelne statistische Reihe tatsächlich erstellt worden ist. Die jeweils benutzte Quelle ist in eckigen Klammern durch die Nummer gekennzeichnet, die sie im vorangehenden Quellenverzeichnis hat. Des weiteren wird auf die Nummer der Tabelle und notwendigenfalls auch auf die Nummer der Tabellenspalte verwiesen, in denen die jeweilige Berechnung ihren Niederschlag findet. Soweit über den betreffenden Gegenstand bereits wissenschaftlich ernst zu nehmende und von den eigenen Berechnungs¬methoden unterschiedlich geschätzte statistische Angaben vorhanden sind, wird auf diese eingegangen. Alle Größen werden in den heute üblichen Mengeneinheiten wieder¬gegeben (Tonnen, Kilometer usw.). Spezielle Maße wie Seemeilen oder Hektoliter werden selbst dann in das übliche Einheitssystem umge¬rechnet, wenn sie heute noch gebräuchlich sind. Als Werteinheit dient grundsätzlich die Mark. Sie bedeutet zwischen 1872 und 1914 die ge¬setzliche Zahlungseinheit Mark, zwischen 1924 und 1939 die Reichs¬mark und ab 1948 die Deutsche Mark. Vor 1872 bestehen mehrere Geldsysteme auf dem Gebiet des Deutschen Reiches. Die Umrechnung erfolgt gemäß dem Silbergehalt des Kurantgeldes. In einigen wenigen Quellen, z.B. den Sparkassen, sind Angaben in Goldwährung enthalten. Entsprechend den durchschnittlichen Preisverhältnissen zwischen Gold und Silber in den Jahren 1850 bis 1872 wird mit einem Agio von 12% gerechnet“.
(2) Übersicht zu dem Aufbau der Publikation insgesamt
(Zitat aus Walther G. Hoffmann, a.a.O., S. 6 – 8):
„Das Buch besteht aus zwei Teilen, die in ihrem Aufbau weitgehend übereinstimmen. Im ersten Teil wird eine erste übersichtliche und um¬fassende Darstellung des gewonnenen statistischen Materials gegeben. Der zweite Teil enthält in der entsprechenden Reihenfolge Quellen, Berechnungsmethoden und in Form von Tabellen die statistischen Er¬gebnisse.
Jeder der beiden Teile gliedert sich in drei Hauptabschnitte, die die Aufbringungsrechnung, die Verteilungsrechnung und die Verwendungs¬rechnung des Volkseinkommens abhandeln.
Die Aufbringungsrechnung geht von den beiden Produktionsfaktoren Arbeit und Kapital aus und endet in der Darstellung der Produktion. Dabei ist die gesamte Volkswirtschaft in folgende Abteilungen und Gruppen aufgegliedert:
I. Land- und Forstwirtschaft, Fischerei, Gärtnerei
1. Landwirtschaft
2. Forstwirtschaft
3. Fischerei
II. Bergbau und Salinen
1. Steinkohlenbergbau
2. Braunkohlenbergbau 3. Eisenerzbergbau
4. sonstiger Bergbau
5. Salinen
III. Industrie und Handwerk
1. Industrie der Steine und Erden
2. Baugewerbe
3. Metallerzeugung
4. Metallverarbeitung
5. chemische Industrie
6. Gas-, Wasser- und Elektrizitätsversorgung
7. Verarbeitung von Holz- und Schnitzstoffen
8. Papiererzeugung und –verarbeitung
9. graphisches Gewerbe
10. Textilindustrie
11. Ledererzeugung
12. Bekleidungsindustrie und Lederverarbeitung
13. Industrie der Schmuckwaren, Spielwaren und Musikinstru¬mente
14. Nahrungs- und Genußmittelindustrie
IV. Verkehr
1. Eisenbahnen
2. Post
3. Seeschiffahrt
4. Binnenschiffahrt
5. sonstiger Verkehr
V. Handel, Banken, Versicherungen, Gaststätten
1. Handel
2. Banken
3. Versicherungen
4. Gast- und Schankwirtschaft
VI. sonstige Dienstleistungen ohne Verteidigung
1. Öffentliche Verwaltung und Rechtspflege
2. Bildung und Erziehung
3. Kirche
4. Gesundheitswesen
5. Literatur und Kunst
6. häusliche Dienste
7. Apotheker und Friseure
VII. Verteidigung
VIII. Wohnungsnutzung.
Darüber hinaus lässt sich die Produktion noch weiter nach Wirt¬schaftszweigen oder nach einzelnen Erzeugnissen aufteilen.
Die statistischen Unterlagen erlauben es im Allgemeinen, den Produk¬tionswert nur in Preisen von 1913 zu errechnen. Nur für die Abteilung Landwirtschaft, Forstwirtschaft und Fischerei kann der Nettoproduktionswert und die Wertschöpfung auch in laufen¬den Preisen ermittelt werden.
Die Verteilungsrechnung behandelt sowohl die funktionelle wie die personelle Verteilung. Die funktionelle Verteilung unterscheidet zwischen Arbeitseinkommen und Kapitaleinkommen. Da der Kapitalstock, der die Grundlage zur Berechnung des Kapitaleinkommens bildet, nur in wenige große Gruppen gegliedert werden kann, ist die sektorale Auf¬teilung weit geringer als etwa in der Aufbringungsrechnung.
Die Verwendungsrechnung teilt sich ein in die Sektoren
- privater Verbrauch,
- öffentlicher Verbrauch,
- Investitionen,
- Leistungsbilanz,
die jeweils noch weiter untergliedert sind. In diesem Zusammenhang wird auch der Gegenposten der Nettoinvestitionen, die Ersparnisse, soweit sie sich direkt erfassen lassen, behandelt“.
Ausführlich zu den ausgewählten Daten dieser Teilstudie siehe das pdf -Dokument unter Studiendetails.
(Zitat aus Hoffmann, Walther G., 1965: Das Wachstum der deutschen Wirtschaft seit der Mitte des 19. Jahrhunderts. Berlin/Heidelberg/New York: Springer, S. 517 – 519; S. 532; S. 535; S. 536; S. 816f):
(a) Der Gebietsumfang der Außenhandelsstatistik:
„Die Statistik des deutschen Außenhandels hat mehrere Mängel: Das Gebiet, auf das sich die Angaben der Statistiken beziehen, hat in den einzelnen Perioden des Betrachtungszeitraums unterschiedliche Größe und ist bis 1913 nicht identisch mit dem Reichsgebiet. Die Klassifikation der Waren ändert sich mehrmals. Bis zum Jahre 1928 sind die Wertangaben zum Teil Schätzwerte. Deshalb ist es notwendig, auf diese Mängel und ihre Bedeutung für die Aussagekraft der Außenhandelsstatistik näher einzugehen.
Die Außenhandelsstatistik bezieht sich auf das deutsche Zollgebiet. Im Jahre 1828 entstehen in Deutschland zwei Zollvereinigungen. Zum Süddeutschen Zollverein schließen sich am 18. Januar Bayern und Württemberg zusammen, zum Norddeutschen Zollverein am 14. Februar Preußen sowie die seinem Handelsgebiet angeschlossenen Staaten und das Großherzogtum Hessen. Sachsen-Weimar und Kurhessen treten 1831 dem Norddeutschen Zollverein bei. Beide Zollvereine vereinigen sich am 22. März 1833 mit Wirkung vom 1. Januar 1834 zum Deutschen Zollverein. Ihm schließen sich noch 1833 Sachsen und die thüringischen Staaten an. Ihnen folgen nach und nach alle deutschen Staaten und Luxemburg:
Oberamt Homberg, Baden und Nassau (l. Januar 1836), Frankfurt a. M. (l. Februar 1836), Grafschaft Hohenstein mit Elbingrode, Blankenburg (1. Januar 1838), Braunschweig, Lippe, Pyrmont, Schaumburg (1. Januar 1842), Luxemburg (1. April 1842), Hannover, Oldenburg, Schaumburg-Lippe (1. Januar 1854), Schleswig-Holstein (15. November 1867), Lauenburg (5. Januar 1868), Geesthacht, Bergedorf und andere hamburgische Gebietsteile (11. Februar 1868), die österreichische Gemeinde Jungholz (l. Juli 1868), beide Mecklenburg, Lübeck (11. August 1868), Elsaß-Lothringen (Januar 1872), die bremischen Gebietsteile Stadtwerder und der bis dahin zum Freihafengebiet gehörige Teil der Außendeichländereien von Habenhausen (1. Juli 1879), ein Teil der bisher zum Freihafengebiet gehörigen Kalthofe (13. November 1879), ein Teil der Unterelbe einschließlich der darin liegenden Elbinseln (l. Januar 1882), die badische Insel Reichenau (27. April 1884), Hamburg, Bremen und einige preußische und oldenburgische Gebietsteile (15. Oktober 1888), die österreichische Gemeinde Mittelberg (1. Mai 1891).
Damit ist das deutsche Zollgebiet erfasst, auf das sich alle Außenhandelsziffern von 1890 bis 1913 einheitlich beziehen. Diese Gebietsabgrenzung weicht von der im übrigen Teil der Untersuchung verwendeten ab. Rein zahlenmäßig hat dieses Gebiet eine Bevölkerung von 86 bis 88% der Bevölkerung des späteren Deutschen Reiches. Seit 1868 bestehen nur noch unbedeutende Unterschiede in der Bevölkerungszahl.
Dabei darf man jedoch nicht übersehen, dass im Zollgebiet - im Gegensatz zum späteren Reichsgebiet - unter anderem die Hansestädte Hamburg und Bremen bis 1888 nicht enthalten sind, dafür aber Luxemburg. Der Rückgang der Prozentsätze zwischen 1869 und 1880 ist in erster Linie darauf zurückzuführen, dass die Bevölkerung in Hamburg und Bremen weit schneller steigt als im Zollgebiet.
Die Außenhandelszahlen der Zwischenkriegszeit beziehen sich zunächst bis 1934 auf das Reichsgebiet ohne die badischen Zollausschlüsse und ohne die Insel Helgoland, aber einschließlich der beiden österreichischen Gemeinden Jungholz und Mittelberg. 1935 kommt das Saargebiet hinzu.
Außenhandel im Sinne der amtlichen Statistik in der Nachkriegszeit ist nur der Warenverkehr zwischen der Bundesrepublik und West-Berlin einerseits und dem Ausland andererseits. Mitteldeutschland gilt dabei nicht als Ausland. Der Interzonenhandel wird als Binnenhandel gesondert ausgewiesen. Genau genommen gehört aber zum Außenhandel der Bundesrepublik sowohl der Warenverkehr mit West-Berlin als auch mit Mitteldeutschland. Die Zahlen der amtlichen Außenhandelsstatistik müssten deshalb für alle Warengruppen entsprechend korrigiert werden. Dafür reichen die vorhandenen statistischen Unterlagen nicht aus. Die Angaben über den Interzonenhandel sind nur grob nach Warengruppen gegliedert. Der Restposten „Sonstiges" ist relativ groß. Nach Warengruppen gegliederte Zahlen über den Warenverkehr mit West-Berlin gibt es nicht. Außerdem weist die amtliche Außenhandelsstatistik den Außenhandel West-Berlins nicht gesondert aus. Aus diesen Gründen ist es nicht möglich, den nach Warengruppen gegliederten grenzüberschreitenden Warenverkehr der Bundesrepublik (ohne West-Berlin) zu berechnen.
Erwähnt werden muss außerdem, dass in der Nachkriegszeit zum deutschen Zollgebiet weiterhin auch die beiden österreichischen Gemeinden Jungholz und Mittelberg gehören. Ab 5. Juli 1959 kommt das Saarland hinzu. Das Gebiet, auf das sich die Außenhandelsstatistik bezieht, deckt sich nie mit dem Gebiet der Bundesrepublik. In der Regel nimmt man in solchen Fällen Korrekturen mit Hilfe von Pro-Kopf-Zahlen vor. Dieses Verfahren ist jedoch beim Außenhandel irreführend. Ceteris paribus ist der Außenhandel je Kopf eines zusammengefassten Gebietes praktisch immer geringer als der Durchschnitt der einzelnen Teile vor der Zusammenfassung der Teilgebiete. So geht zum Beispiel die deutsche Ausfuhr von lebenden Tieren nach dem Anschluss von Hamburg und Bremen an das Zollgebiet um mehr als die Hälfte zurück, da die beiden Hansestädte zum überwiegenden Teil aus dem Zollgebiet mit Schlachtvieh versorgt werden. Deshalb werden immer die in der Außenhandelsstatistik ausgewiesenen Zahlen übernommen. Sie beziehen sich demnach nie exakt auf das Reichs- bzw. Bundesgebiet, sondern stets auf das Zollgebiet“.
(b) die Berechnung der Außenhandelswerte:
„Die Exporte und Importe werden zunächst in Hauptgruppen unterteilt: Nahrungsmittel, Genussmittel, Rohstoffe, Halbwaren und Fertigwaren. Die Hauptgruppen sind ihrerseits in Untergruppen gegliedert, die eine Zusammenfassung der einzelnen Positionen aus der amtlichen Statistik darstellen (Tabelle 125 bis 128)“.
(c) Die Berechnung der Volumenindices:
„Die Indices der Außenhandelswerte werden durch die entsprechenden Preisindices dividiert (Tabelle 129 bis 132)“.
(d) Die Berechnung der Terms of Trade:
„Die Terms of Trade werden gewonnen durch Division der Exportpreis-Indices durch die entsprechenden Importpreis-Indices (Tabelle 133 und 134)“.
(e) Die Zahlungsbilanz und der Saldo der Leistungsbilanz:
„Das Nettosozialprodukt zu Marktpreisen ist gleich dem privaten Verbrauch zuzüglich der Nettoinvestitionen, dem öffentlichen Verbrauch und dem Saldo der Leistungsbilanz.
Der Saldo der Leistungsbilanz lässt sich auf zwei verschiedene Arten ermitteln:
- indem man direkt die einzelnen Posten der Leistungsbilanz gegeneinander saldiert,
- indem man die Posten der aus definitorischen Gründen immer ausgeglichenen Zahlungsbilanz, die nicht in die Leistungsbilanz eingehen, gegeneinander saldiert.
Beide Verfahren müssen automatisch bei laufenden Preisen zu identischen Ergebnissen führen, nicht dagegen, wenn man die Einzelreihen der Zahlungsbilanz deflationiert und dann die Salden berechnet. Dann ergeben sich vielmehr Unterschiede.
Der Saldo der Leistungsbilanz ergibt sich in der Zahlungsbilanz (Tabelle 241) aus der Addition der Warenexporte, des Saldos der Dienstleistungen und des Faktoreinkommens aus dem Ausland abzüglich der Warenimporte. Indirekt ergibt er sich aber auch aus der Summe der Edelmetalleinfuhr und der Zunahme der Forderungen an das Ausland abzüglich der Exporte an Edelmetallen. Dieser Weg der indirekten Ermittlung erlaubt die Berechnung des Saldos der Leistungsbilanz auch dann noch, wenn die Außenhandelswerte selbst nicht mehr vorliegen. Er wird deshalb zur Berechnung in der Zeit vor 1880 beschritten.
Die Berechnung des Saldos der Leistungsbilanz in Preisen von 1913 geschieht durch Deflationierung der einzelnen Reihen der Zahlungsbilanz und anschließender Saldierung. Dabei kann man wiederum von der Leistungsbilanz direkt oder von den übrigen nicht zur Leistungsbilanz gehörigen Posten der Zahlungsbilanz ausgehen. Allerdings liefern beide Verfahren nicht mehr dieselben Werte. Aus definitorischen Gründen geht man meist von der Leistungsbilanz direkt aus“.
(1) Zur Form der Darstellung in der Publikation:
(Zitat aus Hoffmann, Walther G., 1965: Das Wachstum der deutschen Wirtschaft seit der Mitte des 19. Jahrhunderts. Berlin/Heidelberg/New York: Springer, S. 9f):
„Der sich an die Quellenangaben anschließende Text soll es ermög¬lichen, die einzelnen Stufen der Berechnungen nachzuvollziehen. Dabei wird der Klarheit und Eindeutigkeit des Textes der Vorzug vor der Eleganz der Diktion gegeben. Ferner wird bei der Beschreibung nicht chronologisch vorgegangen, sondern in der Folge, in der jede einzelne statistische Reihe tatsächlich erstellt worden ist. Die jeweils benutzte Quelle ist in eckigen Klammern durch die Nummer gekennzeichnet, die sie im vorangehenden Quellenverzeichnis hat. Des weiteren wird auf die Nummer der Tabelle und notwendigenfalls auch auf die Nummer der Tabellenspalte verwiesen, in denen die jeweilige Berechnung ihren Niederschlag findet. Soweit über den betreffenden Gegenstand bereits wissenschaftlich ernst zu nehmende und von den eigenen Berechnungs¬methoden unterschiedlich geschätzte statistische Angaben vorhanden sind, wird auf diese eingegangen. Alle Größen werden in den heute üblichen Mengeneinheiten wieder¬gegeben (Tonnen, Kilometer usw.). Spezielle Maße wie Seemeilen oder Hektoliter werden selbst dann in das übliche Einheitssystem umge¬rechnet, wenn sie heute noch gebräuchlich sind. Als Werteinheit dient grundsätzlich die Mark. Sie bedeutet zwischen 1872 und 1914 die ge¬setzliche Zahlungseinheit Mark, zwischen 1924 und 1939 die Reichs¬mark und ab 1948 die Deutsche Mark. Vor 1872 bestehen mehrere Geldsysteme auf dem Gebiet des Deutschen Reiches. Die Umrechnung erfolgt gemäß dem Silbergehalt des Kurantgeldes. In einigen wenigen Quellen, z.B. den Sparkassen, sind Angaben in Goldwährung enthalten. Entsprechend den durchschnittlichen Preisverhältnissen zwischen Gold und Silber in den Jahren 1850 bis 1872 wird mit einem Agio von 12% gerechnet“.
(2) Übersicht zu dem Aufbau der Publikation insgesamt
(Zitat aus Walther G. Hoffmann, a.a.O., S. 6 – 8):
„Das Buch besteht aus zwei Teilen, die in ihrem Aufbau weitgehend übereinstimmen. Im ersten Teil wird eine erste übersichtliche und um¬fassende Darstellung des gewonnenen statistischen Materials gegeben. Der zweite Teil enthält in der entsprechenden Reihenfolge Quellen, Berechnungsmethoden und in Form von Tabellen die statistischen Er¬gebnisse.
Jeder der beiden Teile gliedert sich in drei Hauptabschnitte, die die Aufbringungsrechnung, die Verteilungsrechnung und die Verwendungs¬rechnung des Volkseinkommens abhandeln.
Die Aufbringungsrechnung geht von den beiden Produktionsfaktoren Arbeit und Kapital aus und endet in der Darstellung der Produktion. Dabei ist die gesamte Volkswirtschaft in folgende Abteilungen und Gruppen aufgegliedert:
I. Land- und Forstwirtschaft, Fischerei, Gärtnerei
1. Landwirtschaft
2. Forstwirtschaft
3. Fischerei
II. Bergbau und Salinen
1. Steinkohlenbergbau
2. Braunkohlenbergbau 3. Eisenerzbergbau
4. sonstiger Bergbau
5. Salinen
III. Industrie und Handwerk
1. Industrie der Steine und Erden
2. Baugewerbe
3. Metallerzeugung
4. Metallverarbeitung
5. chemische Industrie
6. Gas-, Wasser- und Elektrizitätsversorgung
7. Verarbeitung von Holz- und Schnitzstoffen
8. Papiererzeugung und –verarbeitung
9. graphisches Gewerbe
10. Textilindustrie
11. Ledererzeugung
12. Bekleidungsindustrie und Lederverarbeitung
13. Industrie der Schmuckwaren, Spielwaren und Musikinstru¬mente
14. Nahrungs- und Genußmittelindustrie
IV. Verkehr
1. Eisenbahnen
2. Post
3. Seeschiffahrt
4. Binnenschiffahrt
5. sonstiger Verkehr
V. Handel, Banken, Versicherungen, Gaststätten
1. Handel
2. Banken
3. Versicherungen
4. Gast- und Schankwirtschaft
VI. sonstige Dienstleistungen ohne Verteidigung
1. Öffentliche Verwaltung und Rechtspflege
2. Bildung und Erziehung
3. Kirche
4. Gesundheitswesen
5. Literatur und Kunst
6. häusliche Dienste
7. Apotheker und Friseure
VII. Verteidigung
VIII. Wohnungsnutzung.
Darüber hinaus lässt sich die Produktion noch weiter nach Wirt¬schaftszweigen oder nach einzelnen Erzeugnissen aufteilen.
Die statistischen Unterlagen erlauben es im Allgemeinen, den Produk¬tionswert nur in Preisen von 1913 zu errechnen. Nur für die Abteilung Landwirtschaft, Forstwirtschaft und Fischerei kann der Nettoproduktionswert und die Wertschöpfung auch in laufen¬den Preisen ermittelt werden.
Die Verteilungsrechnung behandelt sowohl die funktionelle wie die personelle Verteilung. Die funktionelle Verteilung unterscheidet zwischen Arbeitseinkommen und Kapitaleinkommen. Da der Kapitalstock, der die Grundlage zur Berechnung des Kapitaleinkommens bildet, nur in wenige große Gruppen gegliedert werden kann, ist die sektorale Auf¬teilung weit geringer als etwa in der Aufbringungsrechnung.
Die Verwendungsrechnung teilt sich ein in die Sektoren
- privater Verbrauch,
- öffentlicher Verbrauch,
- Investitionen,
- Leistungsbilanz,
die jeweils noch weiter untergliedert sind. In diesem Zusammenhang wird auch der Gegenposten der Nettoinvestitionen, die Ersparnisse, soweit sie sich direkt erfassen lassen, behandelt“.
Mehr
Sachliche Untergliederung der Datentabellen:
Tabellenauswahl zum Außenhandel, zur Zahlungsbilanz.
Aus: Walther G. Hoffmann, a.a.O., S. 517 – 543, S. 816 - 824.
01. Die Exporte in laufenden Preisen (1880-1960)
02. Die Exporte an einzelnen Waren und Warengruppen in laufenden Preisen (1880-1960)
03. Die Importe in laufenden Preisen (1880-1960)
04. Die Importe an einzelnen Waren und Warengruppen in laufenden Preisen (1880-1960)
05. Die Indizes der Exportvolumen (1836-1960)
06. Die Indizes der Exportvolumen für einzelne Waren (1836-1960)
07. Die Indizes der Importvolumen (1836-1960)
08. Die Indizes der Importvolumen für einzelne Waren (1836-1960)
09. Die Zahlungsbilanz in laufenden Preisen (1880-1913)
10. Die Zahlungsbilanz in laufenden Preisen (1925-1935)
11. Die Leistungsbilanz in Preisen von 1913 (1880-1913)
12. Die Zahlungsbilanz in Preisen von 1913 (1925-1935)
13a. Die Terms of Trade (1880-1960)
13b. Die Terms of Trade (1880-1960)
Tabellenauswahl zum Außenhandel, zur Zahlungsbilanz.
Aus: Walther G. Hoffmann, a.a.O., S. 517 – 543, S. 816 - 824.
01. Die Exporte in laufenden Preisen (1880-1960)
02. Die Exporte an einzelnen Waren und Warengruppen in laufenden Preisen (1880-1960)
03. Die Importe in laufenden Preisen (1880-1960)
04. Die Importe an einzelnen Waren und Warengruppen in laufenden Preisen (1880-1960)
05. Die Indizes der Exportvolumen (1836-1960)
06. Die Indizes der Exportvolumen für einzelne Waren (1836-1960)
07. Die Indizes der Importvolumen (1836-1960)
08. Die Indizes der Importvolumen für einzelne Waren (1836-1960)
09. Die Zahlungsbilanz in laufenden Preisen (1880-1913)
10. Die Zahlungsbilanz in laufenden Preisen (1925-1935)
11. Die Leistungsbilanz in Preisen von 1913 (1880-1913)
12. Die Zahlungsbilanz in Preisen von 1913 (1925-1935)
13a. Die Terms of Trade (1880-1960)
13b. Die Terms of Trade (1880-1960)
Bearbeitungshinweise
Datum der Archivierung: September 2006
Jahr der Online-Publikation: 1965
Bearbeiter in GESIS: Alexander Todorov/Jürgen Sensch
Version:Version 1.0.0.
Zugangsklasse: A
Jahr der Online-Publikation: 1965
Bearbeiter in GESIS: Alexander Todorov/Jürgen Sensch
Version:Version 1.0.0.
Zugangsklasse: A
Materialien zur Studie
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