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Studien Zeitreihen |
ZA 8342 | Konjunktur | Wagenführ, Rolf, Die Entwicklung der Investitionstätigkeit im Deutschen Reich 1890 bis 1913. |
27 Zeitreihen (1875 - 1913) 4 Tabellen |
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Bibliographische Angaben
Studiennummer: ZA 8342
Studientitel: Die Entwicklung der Investitionstätigkeit im Deutschen Reich 1890 bis 1913.
Erhebungs- bzw. Untersuchungszeitraum: 1875 - 1913
Primärforscher: Wagenführ, Rolf
Veröffentlichung (gedruckte Veröffentlichung): Wagenführ, R., 1936: Zur Entwicklung der Investitionstätigkeit vor dem Kriege, in: Vierteljahrshefte zur Konjunkturforschung, 10. Jg., Heft 4, Teil A, Neue Folge. Hamburg: Hanseatische Verlagsanstalt, S. 405 – 417.
Empfohlene Zitation (Datensatz):
Wagenführ, Rolf, (1936 [2008]) Die Entwicklung der Investitionstätigkeit im Deutschen Reich 1890 bis 1913.
Daten entnommen aus:
GESIS Datenarchiv, Köln. histat.
Studiennummer 8342
Datenfile Version 1.0.0
Studientitel: Die Entwicklung der Investitionstätigkeit im Deutschen Reich 1890 bis 1913.
Erhebungs- bzw. Untersuchungszeitraum: 1875 - 1913
Primärforscher: Wagenführ, Rolf
Veröffentlichung (gedruckte Veröffentlichung): Wagenführ, R., 1936: Zur Entwicklung der Investitionstätigkeit vor dem Kriege, in: Vierteljahrshefte zur Konjunkturforschung, 10. Jg., Heft 4, Teil A, Neue Folge. Hamburg: Hanseatische Verlagsanstalt, S. 405 – 417.
Empfohlene Zitation (Datensatz):
Wagenführ, Rolf, (1936 [2008]) Die Entwicklung der Investitionstätigkeit im Deutschen Reich 1890 bis 1913.
Daten entnommen aus:
GESIS Datenarchiv, Köln. histat.
Studiennummer 8342
Datenfile Version 1.0.0
Inhalt der Studie
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Studienbeschreibung:
Da sich aus der Beobachtung der Investitionen sich wesentliche Erkenntnisse über Struktur und Konjunktur einer Volkswirtschaft gewinnen lassen, wird in der vorliegenden Untersuchung von 1936 Material über die Entwicklung der Investitionstätigkeit bis zum Ausbruch des Weltkrieges vorgelegt. „Der Bestand der deutschen Wirtschaft an Anlagen kann zunächst zwar nicht ermittelt werden; die statistischen Unterlagen reichen aber aus, um der Größenordnung nach wenigstens die Veränderungen des Anlagekapitals jährlich darzustellen. … Die Anlagetätigkeit wird in der Regel als einer der Hauptträger der Konjunkturschwankungen angesehen. Wenn für die Nachkriegszeit diese These auch eingeschränkt werden muß, für die letzten Jahrzehnte der Vorkriegszeit ist sie sicher richtig“ (Wagenführ, a.a.O., S. 405f). „Das Volkseinkommen – wohl der umfassendste Ausdruck für die Wertschöpfung der deutschen Wirtschaft – ist nach den Berechnungen des Statistischen Reichsamtes von 1890 bis 1913 jährlich um 3.3% gestiegen. … Die Investitionen aber haben gleichzeitig von Jahr zu Jahr um durchschnittlich 6,2% zugenommen, d.h. beinah doppelt so schnell wie das Volkseinkommen! Ein steigender Teil des Volkseinkommens ist also investiert, d.h. zu Ersatz- oder Neuanlagen verwendet worden. Diese Entwicklung ist nicht ohne tief greifende Wandlung in der Investitionswirtschaft selbst vor sich gegangen. Einmal wurden bestimmte Rohstoffe durch andere verdrängt. Bekannt ist das Vordringen anorganischer auf Kosten organischer Materialien: von 1880 bis 1913 hat sich der Holzverbrauch etwa verdoppelt, der Eisenverbrauch aber ist auf mehr als das sechseinhalb fache gestiegen. Weiter hat sich die Sachgestalt der Anlagegüter mit den wechselnden Zwecken der Investitionstätigkeit verschoben. In dem halben Jahrhundert von 1860 bis 1913 ist das Investitionshandwerk im alten Sinne (Schmiederei, Stellmacherei, Werkzeugmacherei) im Wachstum deutlich zurückgeblieben. Auch die Gewinnung von Erzen hat mit dem allgemeinen Aufschwung nicht Schritt halten können, weil die Lagerstätten zusehend erschöpft wurden und der Abbau immer weniger Gewinn abwarf. Auf der anderen Seite ist mit der Entwicklung der modernen Produktionstechnik ist die Zahl der Beschäftigten vor allem in der elektrotechnischen Industrie, aber auch im Fahrzeugbau und in der Instrumentenherstellung bis 1907 gestiegen. Andere Zweige, wie die Eisen- und Metallgewinnung und das Baugewerbe nehmen eine ‚Mittelstellung’ ein“ (Wagenführ, a.a.O., S. 411-413).
Da sich aus der Beobachtung der Investitionen sich wesentliche Erkenntnisse über Struktur und Konjunktur einer Volkswirtschaft gewinnen lassen, wird in der vorliegenden Untersuchung von 1936 Material über die Entwicklung der Investitionstätigkeit bis zum Ausbruch des Weltkrieges vorgelegt. „Der Bestand der deutschen Wirtschaft an Anlagen kann zunächst zwar nicht ermittelt werden; die statistischen Unterlagen reichen aber aus, um der Größenordnung nach wenigstens die Veränderungen des Anlagekapitals jährlich darzustellen. … Die Anlagetätigkeit wird in der Regel als einer der Hauptträger der Konjunkturschwankungen angesehen. Wenn für die Nachkriegszeit diese These auch eingeschränkt werden muß, für die letzten Jahrzehnte der Vorkriegszeit ist sie sicher richtig“ (Wagenführ, a.a.O., S. 405f). „Das Volkseinkommen – wohl der umfassendste Ausdruck für die Wertschöpfung der deutschen Wirtschaft – ist nach den Berechnungen des Statistischen Reichsamtes von 1890 bis 1913 jährlich um 3.3% gestiegen. … Die Investitionen aber haben gleichzeitig von Jahr zu Jahr um durchschnittlich 6,2% zugenommen, d.h. beinah doppelt so schnell wie das Volkseinkommen! Ein steigender Teil des Volkseinkommens ist also investiert, d.h. zu Ersatz- oder Neuanlagen verwendet worden. Diese Entwicklung ist nicht ohne tief greifende Wandlung in der Investitionswirtschaft selbst vor sich gegangen. Einmal wurden bestimmte Rohstoffe durch andere verdrängt. Bekannt ist das Vordringen anorganischer auf Kosten organischer Materialien: von 1880 bis 1913 hat sich der Holzverbrauch etwa verdoppelt, der Eisenverbrauch aber ist auf mehr als das sechseinhalb fache gestiegen. Weiter hat sich die Sachgestalt der Anlagegüter mit den wechselnden Zwecken der Investitionstätigkeit verschoben. In dem halben Jahrhundert von 1860 bis 1913 ist das Investitionshandwerk im alten Sinne (Schmiederei, Stellmacherei, Werkzeugmacherei) im Wachstum deutlich zurückgeblieben. Auch die Gewinnung von Erzen hat mit dem allgemeinen Aufschwung nicht Schritt halten können, weil die Lagerstätten zusehend erschöpft wurden und der Abbau immer weniger Gewinn abwarf. Auf der anderen Seite ist mit der Entwicklung der modernen Produktionstechnik ist die Zahl der Beschäftigten vor allem in der elektrotechnischen Industrie, aber auch im Fahrzeugbau und in der Instrumentenherstellung bis 1907 gestiegen. Andere Zweige, wie die Eisen- und Metallgewinnung und das Baugewerbe nehmen eine ‚Mittelstellung’ ein“ (Wagenführ, a.a.O., S. 411-413).
Methodologie
Untersuchungsgebiet:
Deutsches Reich, 1890 bis 1913.
Deutsches Reich, 1890 bis 1913.
Quellentypen:
Amtliche Statistik des Deutschen Reichs.
Statistisches Reichsamt (Hrsg.), 1932: Das deutsche Volkseinkommen vor und nach dem Kriege. Einzelschriften zur Statistik des Deutschen Reichs, Nr. 24. Berlin. Reimar Hobbing.
Amtliche Statistik des Deutschen Reichs.
Statistisches Reichsamt (Hrsg.), 1932: Das deutsche Volkseinkommen vor und nach dem Kriege. Einzelschriften zur Statistik des Deutschen Reichs, Nr. 24. Berlin. Reimar Hobbing.
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Anmerkungen:
(Zitat aus: Wagenführ, R., 1936: Zur Entwicklung der Investitionstätigkeit vor dem Kriege, in: Vierteljahrshefte zur Konjunkturforschung, 10. Jg., Heft 4, Teil A, Neue Folge. Hamburg: Hanseatische Verlagsanstalt, S. 405f):
„Methodische Vorbemerkungen:
Die Investitionen einer Volkswirtschaft können grundsätzlich von der Geldseite oder von der Güterseite her geschätzt werden. Im ersten Fall wird man die „nominalen" Titel der Kapitalbildung zusammenfassen, im anderen aber die Sachgestalt der Anlagen zum Ausgangspunkt wählen. Da die Kreditstatistiken viele Doppelzählungen enthalten und keine Möglichkeit besteht, die „Kapitalakkumulation innerhalb der Betriebe" mit zu erfassen, wird hier grundsätzlich von der sachgüterwirtschaftlichen Betrachtungsweise ausgegangen. Die vielseitigen Schätzungsmethoden, die von Keiser und Benning in ihrer schon genannten Arbeit angewendet wurden, lassen sich für die Vorkriegszeit allerdings nicht benutzen. Es bleibt nichts übrig, als die Investitionen global aus der Versorgung des deutschen Marktes mit Anlagegütern zu schätzen. Von der inländischen Erzeugung an Investitionsgütern ist also der Ausfuhrüberschuss abzusetzen; die „Restreihe" gibt eine Vorstellung von der Bewegung der Anlagetätigkeit. Dabei braucht die so errechnete „Marktversorgung" nicht immer genau den tatsächlichen Investitionen zu entsprechen. Die Investitionen sind einerseits größer als die Marktversorgung; denn wir können nur die industriell erzeugten Investitionsgüter erfassen, die Versorgung mit landwirtschaftlich erzeugten Anlagegütern bleibt außer Betracht. Anderseits sind aber die tatsächlichen Investitionen kleiner als die Marktversorgung. Denn die Ziffern der Marktversorgung bringen zum Teil auch die Schwankungen in der Lagerhaltung industrieller Grundstoffe (Erze, Metalle, Baustoffe usw.) zum Ausdruck; diese führen aber die Nachfrage im Aufschwung über den Umfang der tatsächlichen „Investitionen" etwas hinaus und lassen sie im Rückgang noch unter diesen Stand sinken. Beide „Fehler" können allzu große Auswirkungen aber nicht haben. Abgesehen davon, dass sie häufig einander entgegenwirken, spielen sie im Rahmen der gesamten Sachinvestitionen der Volkswirtschaft keine entscheidende Rolle. Von 1924 bis 1928 betrugen die gesamten Sachinvestitionen der deutschen Wirtschaft (ohne Veränderungen der Lagerhaltung) ungefähr 50 Mrd. RM. Die Vergrößerung des Viehbestandes - ein wichtiger Posten unter den „landwirtschaftlich erzeugten Investitionsgütern" - entsprach einem Betrag von noch nicht 900 Mill. RM. Die Zunahme der Lagerbestände an Produktionsgütern und Grundstoffen (also einschl. Kohlen und anderen Gütern, die keinen Anlagezwecken dienen) stellte sich im gleichen Zeitraum auf +2,9 Mrd. RM, wobei noch zu bedenken ist, dass in diesen Jahren der Lagerzugang besonders groß war. Der „durchschnittliche Fehler" nach unserer Methode stellt sich von 1924 bis 1928 also auf noch nicht ± 5 v. H. Zudem führ unser abgekürztes Verfahren in den Nachkriegsjahren zu fast den gleichen Ergebnissen wie die auf umfangreicheren Schätzungen aufbauende Methode (vgl. Wochenbericht des Instituts für Konjunkturforschung, 8. Jg., Nr. 50, vom 18. Dezember 1935).
In der großen Linie wird man daher auch für die Vorkriegszeit aus der Marktversorgung mit Investitionsgütern auf die Bewegung der Investitionstätigkeit selbst schließen können.
(Zitat aus: Wagenführ, R., 1936: Zur Entwicklung der Investitionstätigkeit vor dem Kriege, in: Vierteljahrshefte zur Konjunkturforschung, 10. Jg., Heft 4, Teil A, Neue Folge. Hamburg: Hanseatische Verlagsanstalt, S. 405f):
„Methodische Vorbemerkungen:
Die Investitionen einer Volkswirtschaft können grundsätzlich von der Geldseite oder von der Güterseite her geschätzt werden. Im ersten Fall wird man die „nominalen" Titel der Kapitalbildung zusammenfassen, im anderen aber die Sachgestalt der Anlagen zum Ausgangspunkt wählen. Da die Kreditstatistiken viele Doppelzählungen enthalten und keine Möglichkeit besteht, die „Kapitalakkumulation innerhalb der Betriebe" mit zu erfassen, wird hier grundsätzlich von der sachgüterwirtschaftlichen Betrachtungsweise ausgegangen. Die vielseitigen Schätzungsmethoden, die von Keiser und Benning in ihrer schon genannten Arbeit angewendet wurden, lassen sich für die Vorkriegszeit allerdings nicht benutzen. Es bleibt nichts übrig, als die Investitionen global aus der Versorgung des deutschen Marktes mit Anlagegütern zu schätzen. Von der inländischen Erzeugung an Investitionsgütern ist also der Ausfuhrüberschuss abzusetzen; die „Restreihe" gibt eine Vorstellung von der Bewegung der Anlagetätigkeit. Dabei braucht die so errechnete „Marktversorgung" nicht immer genau den tatsächlichen Investitionen zu entsprechen. Die Investitionen sind einerseits größer als die Marktversorgung; denn wir können nur die industriell erzeugten Investitionsgüter erfassen, die Versorgung mit landwirtschaftlich erzeugten Anlagegütern bleibt außer Betracht. Anderseits sind aber die tatsächlichen Investitionen kleiner als die Marktversorgung. Denn die Ziffern der Marktversorgung bringen zum Teil auch die Schwankungen in der Lagerhaltung industrieller Grundstoffe (Erze, Metalle, Baustoffe usw.) zum Ausdruck; diese führen aber die Nachfrage im Aufschwung über den Umfang der tatsächlichen „Investitionen" etwas hinaus und lassen sie im Rückgang noch unter diesen Stand sinken. Beide „Fehler" können allzu große Auswirkungen aber nicht haben. Abgesehen davon, dass sie häufig einander entgegenwirken, spielen sie im Rahmen der gesamten Sachinvestitionen der Volkswirtschaft keine entscheidende Rolle. Von 1924 bis 1928 betrugen die gesamten Sachinvestitionen der deutschen Wirtschaft (ohne Veränderungen der Lagerhaltung) ungefähr 50 Mrd. RM. Die Vergrößerung des Viehbestandes - ein wichtiger Posten unter den „landwirtschaftlich erzeugten Investitionsgütern" - entsprach einem Betrag von noch nicht 900 Mill. RM. Die Zunahme der Lagerbestände an Produktionsgütern und Grundstoffen (also einschl. Kohlen und anderen Gütern, die keinen Anlagezwecken dienen) stellte sich im gleichen Zeitraum auf +2,9 Mrd. RM, wobei noch zu bedenken ist, dass in diesen Jahren der Lagerzugang besonders groß war. Der „durchschnittliche Fehler" nach unserer Methode stellt sich von 1924 bis 1928 also auf noch nicht ± 5 v. H. Zudem führ unser abgekürztes Verfahren in den Nachkriegsjahren zu fast den gleichen Ergebnissen wie die auf umfangreicheren Schätzungen aufbauende Methode (vgl. Wochenbericht des Instituts für Konjunkturforschung, 8. Jg., Nr. 50, vom 18. Dezember 1935).
In der großen Linie wird man daher auch für die Vorkriegszeit aus der Marktversorgung mit Investitionsgütern auf die Bewegung der Investitionstätigkeit selbst schließen können.
Mehr
Sachliche Untergliederung der Datentabellen:
1. Die Investitionen der deutschen Wirtschaft (1890-1913)
2. Zahl der Beschäftigten in wichtigen Investitionsgüterindustrien (1875-1907)
3. Großhandelspreisindex und Ernährungspreisindex (1891-1913)
4. Entwicklung des nominalen Volkseinkommens im Deutschen Reich (1891-1913)
1. Die Investitionen der deutschen Wirtschaft (1890-1913)
2. Zahl der Beschäftigten in wichtigen Investitionsgüterindustrien (1875-1907)
3. Großhandelspreisindex und Ernährungspreisindex (1891-1913)
4. Entwicklung des nominalen Volkseinkommens im Deutschen Reich (1891-1913)
Bearbeitungshinweise
Datum der Archivierung: Oktober 2008
Jahr der Online-Publikation: 1936
Bearbeiter in GESIS: Jürgen Sensch
Version:Version 1.0.0
Zugangsklasse: A
Jahr der Online-Publikation: 1936
Bearbeiter in GESIS: Jürgen Sensch
Version:Version 1.0.0
Zugangsklasse: A
Materialien zur Studie
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