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Studien Zeitreihen |
ZA 8709 | Einkommen | Pfister, Ulrich, Lohnungleichheit in Deutschland vom späten 15. Jh. bis 1889. |
5 Zeitreihen (1485 - 1913) 3 Tabellen |
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Bibliographische Angaben
Studiennummer: ZA 8709
Studientitel: Lohnungleichheit in Deutschland vom späten 15. Jh. bis 1889.
Erhebungs- bzw. Untersuchungszeitraum: 1485 - 1913
Primärforscher: Pfister, Ulrich
Veröffentlichung (gedruckte Veröffentlichung): Ulrich Pfister (2019), The Inequality of Pay in Pre-modern Germany, Late 15th Century to 1889. In: Jahrbuch für Wirtschaftsgeschichte 2019; 60(1): 209–243. https://doi.org/10.1515/jbwg-2019-0009
Empfohlene Zitation (Datensatz):
Pfister, Ulrich, (2019 [2019]) Lohnungleichheit in Deutschland vom späten 15. Jh. bis 1889.
Daten entnommen aus:
GESIS Datenarchiv, Köln. histat.
Studiennummer 8709
Datenfile v1.0.0
Studientitel: Lohnungleichheit in Deutschland vom späten 15. Jh. bis 1889.
Erhebungs- bzw. Untersuchungszeitraum: 1485 - 1913
Primärforscher: Pfister, Ulrich
Veröffentlichung (gedruckte Veröffentlichung): Ulrich Pfister (2019), The Inequality of Pay in Pre-modern Germany, Late 15th Century to 1889. In: Jahrbuch für Wirtschaftsgeschichte 2019; 60(1): 209–243. https://doi.org/10.1515/jbwg-2019-0009
Empfohlene Zitation (Datensatz):
Pfister, Ulrich, (2019 [2019]) Lohnungleichheit in Deutschland vom späten 15. Jh. bis 1889.
Daten entnommen aus:
GESIS Datenarchiv, Köln. histat.
Studiennummer 8709
Datenfile v1.0.0
Inhalt der Studie
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Studienbeschreibung:
Diese Studie untersucht drei Dimensionen der Lohnungleichheit in Deutschland in vier Jahrhunderten (1485 - 1889), nämlich die sektoralen Lohnvariationen, die Fähigkeitsprämie (skill premium) als Indikator für den Einfluss des Humankapitals auf das Lohneinkommen, und die Geschlechterdifferenz.
Sie beginnt mit einem Überblick der nominalen und realen Löhne der Arbeiter in den Städten vom 16. bis zum 19. Jahrhundert. Dabei werden die Löhne folgender Gruppen untersucht: (1) für das städtische Baugewerbe werden die Löhne von gelernten Handwerkern den Löhnen von ungelernten Arbeitern gegenübergestellt (skill premium); (2) werden die Löhne in der Landwirtschaft mit den Löhnen im industriellen Sektor verglichen; (3) wird die Lohnentwicklung der weiblichen Arbeitskräfte in der Landwirtschaft in Bezug zu den Löhnen männlicher Landarbeiter analysiert.
Hierfür wird auf zwei kürzlich vom Autor zusammengestellten Datensätze zu Löhnen zurückgegriffen, die ergänzt werden mit zusätzlichen Informationen, insbesondere über die Löhne in der Landwirtschaft (siehe hierzu Pfister 2019, 217-222).
Der hier bereit gestellte Datensatz umfasst eine Reihe zur Fähigkeitsprämie (skill premium) im städtischen Baugewerbe, eine Reihe zum Tagelohn männlicher Landarbeiter auf dem Gut Nordkirchen bzw. Westfalen, sowie synthetische Reihen zum Nominallohn im städtischen Bauhandwerk und zum Konsumgüterpreisindex über den langen Zeitraum 1500–1913.
1. Die Fähigkeitsprämie (skill premium; Tabelle A-01)
Die Fähigkeitsprämie (skill premium) wird hier gemessen als das Lohndifferenzial, um welches der Tagelohn gelernter Bauhandwerker denjenigen ungelernter Arbeiter übertrifft (z. B. 0,51 meint, dass der Tagelohn gelernter Handwerker 51% über demjenigen von ungelernten Arbeitern liegt). Für ihre Bestimmung stehen Angaben aus 18 Städten zur Verfügung. Die von Pfister (2017; GESIS ZA8636) erstellte Datenbasis von Preisen und Löhnen bis 1850 stellt die Hauptquelle für die Tagelöhne sowohl der gelernten Bauhandwerker als auch der ungelernten Arbeiter dar. Für die Zeit von 1840 bis 1880 wird ergänzend auf die in Pfister (2018; GESIS ZA8710) zusammengestellten Lohndaten zum städtischen Bauhandwerk zurückgegriffen. Anhang 1 dokumentiert auf der Ebene einzelner Städte die Quellen und die Jahre, für die Lohnangaben verfügbar sind. Es ist zu betonen, dass der Datensatz von einer hohen Heterogenität hinsichtlich der erfassten Handwerksberufe, der Länge der Datenreihen und der Datendichte gekennzeichnet ist.
Für die Konstruktion einer Zeitreihe der Fähigkeitsprämie auf der Ebene von Gesamtdeutschland werden aufgrund der geringen Datendichte – es gibt im Durchschnitt nur etwa drei Beobachtungen pro Jahr – die Daten über zentrierte Fünfjahreszeiträume (1483-1487, 1488-1482, .... 1883-1887) gemittelt. Die Qualifikations- oder Fähigkeitsprämie (skill premium) wird dann zunächst individuell für jede Stadt und jeden Fünfjahreszeitraum berechnet, für den Daten sowohl für gelernte als auch ungelernte Bauarbeiter vorliegen; insgesamt kommen so 393 Datenpunkte zustande. In einem zweiten Schritt wird mittels feasible GLS eine unbalancierte Panelregression mit fixed effects für die Städte und die Fünfjahresperioden geschätzt, wobei die Fehlervarianzen nach den Zeitperioden partitioniert werden (für Details s. Pfister 2019, 218). Auf der Basis der Regressionskoeffizienten für die Fünfjahresperioden lässt sich eine Zeitreihe berechnen; sie wurde mit der mittleren Fähigkeitsprämie in der Periode 1773-1778 skaliert. Dies erfolgte deshalb, weil in dieser Periode die Datendichte am höchsten ist, denn es liegen Angaben für zehn Städte vor. Das Ergebnis wird in Pfister (2019, 228, Abbildung 4) gezeigt und hier in Tabelle A-01 zugänglich gemacht.
2. Löhne von Landarbeitern (Tabelle A-02)
Lohnangaben in der Landwirtschaft sind üblicherweise als Tagelöhne notiert. Sie unterscheiden sich nach Art der Tätigkeit und danach, ob der Landarbeiter Kost und Unterkunft erhält oder nicht. In der Studie werden nur solche Löhne ohne Bereitstellung von Kost und Unterkunft berücksichtigt. Die Geldbeträge sind auf Mark pro Tag vereinheitlicht.
Die Studie nutzt die Rechnungsbücher eines großen Adelsbesitzes, die Ergebnisse von Erhebungen, die im Zusammenhang mit der Landreform und der Erstellung von Grundsteuerkatastern erfolgten, sozialstatistische Erhebungen sowie eine Reanalyse der Datenbasis von Neumann (1911) um für Westfalen eine Reihe von Landarbeiterlöhnen für den Zeitraum ca. 1730-1892 zu konstruieren. Die einzelnen Datenpunkte sind wie folgt definiert:
1730-1810: Mittlerer Tagelohn auf dem Adelsgut Nordkirchen, zentrierte Zehnjahresperioden. Quelle: ursprüngliche Quelle sind die Rechnungsbücher; Erfassung von Lohndaten und Konstruktion eines Lohnindexes in Bracht / Pfister (2019, Anhang A3).
1818: Tagelohn von Männern in Westfalen; Mittelwert für die drei Regierungsbezirke für sogenannte häusliche Arbeit. Die Werte für die Regierungsbezirke sind Mittelwerte von Angaben auf Kreisebene. Quelle: Kuczynski (1961, Bd. 1, S. 361 f., 371); ursprüngliche Quelle ist eine Erhebung der preußischen Behörden.
1825-1845: Tagelohn von Männern in Westfalen, zentrierte Fünfjahresperioden. Werte für das gesamte Königreich Preußen wurden anhand des Wertes für Westfalen in den Jahren 1848/50 (s. unten) auf das Niveau von Westfalen skaliert. Quelle: Reanalyse der Datenbasis von Neumann (2011); s. Anhang 2.
1848/50: Tagelohn von Männern in Westfalen, Mittelwert der Löhne für Erntearbeiten und für
sonstige Arbeiten, Mittelwert der Angaben für die drei Regierungsbezirke. Quelle: Meitzen (1866, 91).
1861/65: Tagelohn von Männern in Westfalen, Gesamtdurchschnitt über Minimal- und Maximallöhne für Erntearbeiten, andere Arbeiten im Sommer und Winterarbeiten sowie über die drei Regierungsbezirke hinweg. Quelle: Meitzen (1866, 92-114).
1868: Tagelohn von Männern in Westfalen. Quelle: Hamann (1945, 200).
1873: Tagelohn von Männern in Westfalen; Arbeitsverhältnisse, bei denen am Arbeitsplatz keine Verköstigung erfolgt (oder: Einbezug der Verköstigung in den Lohnsatz). Gesamtdurchschnitt über Sommer- und Winterlöhne, dauerhaft und temporär beschäftigte Arbeiter und über die drei Regierungsbezirke hinweg. Quelle: von der Goltz (1875: 48-53).
1885: Tagelohn von Männern in Westfalen, Mittelwert von 81 Landkreisen. Quelle: Schmitz (1886, 26-29). Mindestens für Westfalen scheinen die Werte zu tief; für eine Kritik dieser Quelle s. Kattwinkel (1912, 2-5).
1892: Tagelohn von Männern in Westfalen; Arbeitsverhältnisse, bei denen am Arbeitsplatz keine Verköstigung erfolgt (oder: Einbezug der Verköstigung in den Lohnsatz). Gesamtdurchschnitt über Sommer- und Winterlöhne, dauerhaft und temporär beschäftigte Arbeiter und über die drei Regierungsbezirke hinweg. Quelle: Kärger et al. (1892, Bd. 1: 225-34).
Für weitere Informationen über Landarbeiterlöhne, insbesondere auch zum Zusammenführen der genannten Quellen in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, s. Pfister (2019, 219-222).
3. Nominallohnindex und Konsumgüterpreisindex, 1500–1913 (Tabelle A-03)
Die Tabelle enthält die Reihen, die Abbildung 1 in Pfister (2019, 213) zugrundliegen. Sie wurden folgendermaßen konstruiert:
Der Nominallohnindex kombiniert folgende drei Reihen, die 1850 bzw. 1888 verkettet wurden:
1500-1850 Tagelohn ungelernter Arbeiter in 18 Städten aus Pfister (2017, Anhang S3, GESIS ZA8636, Tabelle A-03-02)
1850-1888 Jahreslöhne in Industrie und Handwerk aus Pfister (2018, Anhang A3, GESIS ZA8710)
1888-1913 Jahreslöhne in Industrie und Handwerk aus Hoffmann (1965, Tabelle II/104, S. 468-471)
Der Konsumgüterpreisindex kombiniert folgende drei Reihen, die 1850 bzw. 1888 verkettet wurden:
1500-1850 Jährliche Kosten eines Konsumgüterkorbs in Gramm Silber aus Pfister (2017, Anhang S3, GESIS ZA8636, Tabelle A-03-02)
1850-1888 Konsumgüterpreisindex aus Pfister (2018, Anhang A3, GESIS ZA8710)
1888-1913 Konsumgüterpreisindex aus Orsagh (1969, 481)
Tabelle A-03 enthält auch einen Reallohnindex, der einfach den Quotienten von Nominallohnindex und Konsumgüterpreisindex darstellt.
Folgende Datenreihen sind in der vorliegenden Studie enthalten:
A.01 skill premium (Fähigkeitsprämie) im städtischen Baugewerbe, 1485-1885.
A.02 Tagelohn für Arbeiter in der Landwirtschaft in Nordkirchen bzw. Westfalen, 1730-1892.
A.03 Nominallohn, Verbraucherpreis-Index und Reallohn (Indizes 1913=100, aggregierte Indizes), 1500-1913.
Hinweis:
Studien, die mit dieser Studie in engem Zusammenhang stehen, sind:
ZA8636: Pfister, U., Nominallöhne und Konsumgüterpreise in 18 deutschen Städten, 1500-1850.
ZA8710: Pfister, U., Löhne und Konsumgüterpreise in Deutschland, 1850 bis 1889.
Diese Studie untersucht drei Dimensionen der Lohnungleichheit in Deutschland in vier Jahrhunderten (1485 - 1889), nämlich die sektoralen Lohnvariationen, die Fähigkeitsprämie (skill premium) als Indikator für den Einfluss des Humankapitals auf das Lohneinkommen, und die Geschlechterdifferenz.
Sie beginnt mit einem Überblick der nominalen und realen Löhne der Arbeiter in den Städten vom 16. bis zum 19. Jahrhundert. Dabei werden die Löhne folgender Gruppen untersucht: (1) für das städtische Baugewerbe werden die Löhne von gelernten Handwerkern den Löhnen von ungelernten Arbeitern gegenübergestellt (skill premium); (2) werden die Löhne in der Landwirtschaft mit den Löhnen im industriellen Sektor verglichen; (3) wird die Lohnentwicklung der weiblichen Arbeitskräfte in der Landwirtschaft in Bezug zu den Löhnen männlicher Landarbeiter analysiert.
Hierfür wird auf zwei kürzlich vom Autor zusammengestellten Datensätze zu Löhnen zurückgegriffen, die ergänzt werden mit zusätzlichen Informationen, insbesondere über die Löhne in der Landwirtschaft (siehe hierzu Pfister 2019, 217-222).
Der hier bereit gestellte Datensatz umfasst eine Reihe zur Fähigkeitsprämie (skill premium) im städtischen Baugewerbe, eine Reihe zum Tagelohn männlicher Landarbeiter auf dem Gut Nordkirchen bzw. Westfalen, sowie synthetische Reihen zum Nominallohn im städtischen Bauhandwerk und zum Konsumgüterpreisindex über den langen Zeitraum 1500–1913.
1. Die Fähigkeitsprämie (skill premium; Tabelle A-01)
Die Fähigkeitsprämie (skill premium) wird hier gemessen als das Lohndifferenzial, um welches der Tagelohn gelernter Bauhandwerker denjenigen ungelernter Arbeiter übertrifft (z. B. 0,51 meint, dass der Tagelohn gelernter Handwerker 51% über demjenigen von ungelernten Arbeitern liegt). Für ihre Bestimmung stehen Angaben aus 18 Städten zur Verfügung. Die von Pfister (2017; GESIS ZA8636) erstellte Datenbasis von Preisen und Löhnen bis 1850 stellt die Hauptquelle für die Tagelöhne sowohl der gelernten Bauhandwerker als auch der ungelernten Arbeiter dar. Für die Zeit von 1840 bis 1880 wird ergänzend auf die in Pfister (2018; GESIS ZA8710) zusammengestellten Lohndaten zum städtischen Bauhandwerk zurückgegriffen. Anhang 1 dokumentiert auf der Ebene einzelner Städte die Quellen und die Jahre, für die Lohnangaben verfügbar sind. Es ist zu betonen, dass der Datensatz von einer hohen Heterogenität hinsichtlich der erfassten Handwerksberufe, der Länge der Datenreihen und der Datendichte gekennzeichnet ist.
Für die Konstruktion einer Zeitreihe der Fähigkeitsprämie auf der Ebene von Gesamtdeutschland werden aufgrund der geringen Datendichte – es gibt im Durchschnitt nur etwa drei Beobachtungen pro Jahr – die Daten über zentrierte Fünfjahreszeiträume (1483-1487, 1488-1482, .... 1883-1887) gemittelt. Die Qualifikations- oder Fähigkeitsprämie (skill premium) wird dann zunächst individuell für jede Stadt und jeden Fünfjahreszeitraum berechnet, für den Daten sowohl für gelernte als auch ungelernte Bauarbeiter vorliegen; insgesamt kommen so 393 Datenpunkte zustande. In einem zweiten Schritt wird mittels feasible GLS eine unbalancierte Panelregression mit fixed effects für die Städte und die Fünfjahresperioden geschätzt, wobei die Fehlervarianzen nach den Zeitperioden partitioniert werden (für Details s. Pfister 2019, 218). Auf der Basis der Regressionskoeffizienten für die Fünfjahresperioden lässt sich eine Zeitreihe berechnen; sie wurde mit der mittleren Fähigkeitsprämie in der Periode 1773-1778 skaliert. Dies erfolgte deshalb, weil in dieser Periode die Datendichte am höchsten ist, denn es liegen Angaben für zehn Städte vor. Das Ergebnis wird in Pfister (2019, 228, Abbildung 4) gezeigt und hier in Tabelle A-01 zugänglich gemacht.
2. Löhne von Landarbeitern (Tabelle A-02)
Lohnangaben in der Landwirtschaft sind üblicherweise als Tagelöhne notiert. Sie unterscheiden sich nach Art der Tätigkeit und danach, ob der Landarbeiter Kost und Unterkunft erhält oder nicht. In der Studie werden nur solche Löhne ohne Bereitstellung von Kost und Unterkunft berücksichtigt. Die Geldbeträge sind auf Mark pro Tag vereinheitlicht.
Die Studie nutzt die Rechnungsbücher eines großen Adelsbesitzes, die Ergebnisse von Erhebungen, die im Zusammenhang mit der Landreform und der Erstellung von Grundsteuerkatastern erfolgten, sozialstatistische Erhebungen sowie eine Reanalyse der Datenbasis von Neumann (1911) um für Westfalen eine Reihe von Landarbeiterlöhnen für den Zeitraum ca. 1730-1892 zu konstruieren. Die einzelnen Datenpunkte sind wie folgt definiert:
1730-1810: Mittlerer Tagelohn auf dem Adelsgut Nordkirchen, zentrierte Zehnjahresperioden. Quelle: ursprüngliche Quelle sind die Rechnungsbücher; Erfassung von Lohndaten und Konstruktion eines Lohnindexes in Bracht / Pfister (2019, Anhang A3).
1818: Tagelohn von Männern in Westfalen; Mittelwert für die drei Regierungsbezirke für sogenannte häusliche Arbeit. Die Werte für die Regierungsbezirke sind Mittelwerte von Angaben auf Kreisebene. Quelle: Kuczynski (1961, Bd. 1, S. 361 f., 371); ursprüngliche Quelle ist eine Erhebung der preußischen Behörden.
1825-1845: Tagelohn von Männern in Westfalen, zentrierte Fünfjahresperioden. Werte für das gesamte Königreich Preußen wurden anhand des Wertes für Westfalen in den Jahren 1848/50 (s. unten) auf das Niveau von Westfalen skaliert. Quelle: Reanalyse der Datenbasis von Neumann (2011); s. Anhang 2.
1848/50: Tagelohn von Männern in Westfalen, Mittelwert der Löhne für Erntearbeiten und für
sonstige Arbeiten, Mittelwert der Angaben für die drei Regierungsbezirke. Quelle: Meitzen (1866, 91).
1861/65: Tagelohn von Männern in Westfalen, Gesamtdurchschnitt über Minimal- und Maximallöhne für Erntearbeiten, andere Arbeiten im Sommer und Winterarbeiten sowie über die drei Regierungsbezirke hinweg. Quelle: Meitzen (1866, 92-114).
1868: Tagelohn von Männern in Westfalen. Quelle: Hamann (1945, 200).
1873: Tagelohn von Männern in Westfalen; Arbeitsverhältnisse, bei denen am Arbeitsplatz keine Verköstigung erfolgt (oder: Einbezug der Verköstigung in den Lohnsatz). Gesamtdurchschnitt über Sommer- und Winterlöhne, dauerhaft und temporär beschäftigte Arbeiter und über die drei Regierungsbezirke hinweg. Quelle: von der Goltz (1875: 48-53).
1885: Tagelohn von Männern in Westfalen, Mittelwert von 81 Landkreisen. Quelle: Schmitz (1886, 26-29). Mindestens für Westfalen scheinen die Werte zu tief; für eine Kritik dieser Quelle s. Kattwinkel (1912, 2-5).
1892: Tagelohn von Männern in Westfalen; Arbeitsverhältnisse, bei denen am Arbeitsplatz keine Verköstigung erfolgt (oder: Einbezug der Verköstigung in den Lohnsatz). Gesamtdurchschnitt über Sommer- und Winterlöhne, dauerhaft und temporär beschäftigte Arbeiter und über die drei Regierungsbezirke hinweg. Quelle: Kärger et al. (1892, Bd. 1: 225-34).
Für weitere Informationen über Landarbeiterlöhne, insbesondere auch zum Zusammenführen der genannten Quellen in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, s. Pfister (2019, 219-222).
3. Nominallohnindex und Konsumgüterpreisindex, 1500–1913 (Tabelle A-03)
Die Tabelle enthält die Reihen, die Abbildung 1 in Pfister (2019, 213) zugrundliegen. Sie wurden folgendermaßen konstruiert:
Der Nominallohnindex kombiniert folgende drei Reihen, die 1850 bzw. 1888 verkettet wurden:
1500-1850 Tagelohn ungelernter Arbeiter in 18 Städten aus Pfister (2017, Anhang S3, GESIS ZA8636, Tabelle A-03-02)
1850-1888 Jahreslöhne in Industrie und Handwerk aus Pfister (2018, Anhang A3, GESIS ZA8710)
1888-1913 Jahreslöhne in Industrie und Handwerk aus Hoffmann (1965, Tabelle II/104, S. 468-471)
Der Konsumgüterpreisindex kombiniert folgende drei Reihen, die 1850 bzw. 1888 verkettet wurden:
1500-1850 Jährliche Kosten eines Konsumgüterkorbs in Gramm Silber aus Pfister (2017, Anhang S3, GESIS ZA8636, Tabelle A-03-02)
1850-1888 Konsumgüterpreisindex aus Pfister (2018, Anhang A3, GESIS ZA8710)
1888-1913 Konsumgüterpreisindex aus Orsagh (1969, 481)
Tabelle A-03 enthält auch einen Reallohnindex, der einfach den Quotienten von Nominallohnindex und Konsumgüterpreisindex darstellt.
Folgende Datenreihen sind in der vorliegenden Studie enthalten:
A.01 skill premium (Fähigkeitsprämie) im städtischen Baugewerbe, 1485-1885.
A.02 Tagelohn für Arbeiter in der Landwirtschaft in Nordkirchen bzw. Westfalen, 1730-1892.
A.03 Nominallohn, Verbraucherpreis-Index und Reallohn (Indizes 1913=100, aggregierte Indizes), 1500-1913.
Hinweis:
Studien, die mit dieser Studie in engem Zusammenhang stehen, sind:
ZA8636: Pfister, U., Nominallöhne und Konsumgüterpreise in 18 deutschen Städten, 1500-1850.
ZA8710: Pfister, U., Löhne und Konsumgüterpreise in Deutschland, 1850 bis 1889.
Methodologie
Untersuchungsgebiet:
Deutsches Reich
Deutsches Reich
Quellentypen:
Amtliche Erhebungen, wissenschaftliche Datenkompilationen und Publikationen, Datenkompilationen des Autors
Amtliche Erhebungen, wissenschaftliche Datenkompilationen und Publikationen, Datenkompilationen des Autors
Mehr
Verwendete Quellen (ausführliches Verzeichnis):
Bracht, Johannes und Ulrich Pfister: Landpacht, Marktgesellschaft und Agrarentwicklung: Fünf Adelsgüter zwischen Rhein und Weser, 16.–19. Jahrhundert (Stuttgart: Steiner, 2019).
von der Goltz, Theodor: Die Lage der ländlichen Arbeiter im Deutschen Reich (Berlin: Wiegandt, Hempel & Parey, 1875).
Hamann, Heinz: Das Lohnproblem im Landbau. In: Weltwirtschaftliches Archiv 61 (1945), 193–214.
Hoffmann, Walther G.: Das Wachstum der deutschen Wirtschaft seit der Mitte des 19. Jahrhunderts (Berlin: Springer, 1965).
Kattwinkel, Fritz: Die Geschichte der Tagelöhne im Großherzogtum Hessen von den 1830er Jahren bis 1905 (Diss. Staatswiss. Tübingen, München: Stahl, 1912).
Kärger, Karl et al.: Die Verhältnisse der Landarbeiter in Deutschland, 3 Bde. (Schriften des Vereins für Socialpolitik 53–55, Berlin: Duncker & Humblot, 1892).
Kuczynksi, Jürgen: Geschichte der Lage der Arbeiter unter dem Kapitalismus, Bde. 1-3 (Berlin: Akademie, 1961-62).
Meitzen, August: Der Boden und die landwirtschaftlichen Verhältnisse des preußischen Staates nach dem Gebietsumfange von 1866, Bd. 2 (Berlin: Parey, 1869).
Neumann, Anna: Die Bewegung der Löhne der ländlichen "freien" Arbeiter im Zusammenhang mit der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung im Königreich Preußen gegenwärtigen Umfangs vom Ausgang des 18. Jahrhunderts bis 1850 (Berlin: Parey, 1911).
Orsagh, Thomas J.: Löhne in Deutschland 1871-1913. Neuere Literatur und weitere Ergebnisse. In: Zeitschrift für die gesamte Staatwissenschaft 125 (1969), 476-483.
Pfister, Ulrich: The timing and pattern of real wage divergence in pre-industrial Europe. Evidence from Germany, 1500–1850. In: Economic History Review 70 (2017), 701–729, Anhänge S1 und S4.
Pfister, Ulrich: Real Wages in Germany during the First Phase of Industrialization, 1850-1889. In: Jahrbuch für Wirtschaftsgeschichte 59 (2018), 567–596.
Schildt, Gerhard: Tagelöhner, Gesellen, Arbeiter. Sozialgeschichte der Vorindustriellen und Industriellen Arbeiter in Braunschweig 1830-1880, Stuttgart 1986.
Schmitz, J.: Übersicht für die sämtlichen deutschen Bundesstaaten in Gemäßheit des §8 des Reichsgesetzes betreffend die Krankenversicherung der Arbeiter vom 15. Juni 1883 festgestellten ortsüblichen Tagelöhne gewöhnlicher Tagearbeiter (Berlin: Arbeiterversorgung, [1886]).
Bracht, Johannes und Ulrich Pfister: Landpacht, Marktgesellschaft und Agrarentwicklung: Fünf Adelsgüter zwischen Rhein und Weser, 16.–19. Jahrhundert (Stuttgart: Steiner, 2019).
von der Goltz, Theodor: Die Lage der ländlichen Arbeiter im Deutschen Reich (Berlin: Wiegandt, Hempel & Parey, 1875).
Hamann, Heinz: Das Lohnproblem im Landbau. In: Weltwirtschaftliches Archiv 61 (1945), 193–214.
Hoffmann, Walther G.: Das Wachstum der deutschen Wirtschaft seit der Mitte des 19. Jahrhunderts (Berlin: Springer, 1965).
Kattwinkel, Fritz: Die Geschichte der Tagelöhne im Großherzogtum Hessen von den 1830er Jahren bis 1905 (Diss. Staatswiss. Tübingen, München: Stahl, 1912).
Kärger, Karl et al.: Die Verhältnisse der Landarbeiter in Deutschland, 3 Bde. (Schriften des Vereins für Socialpolitik 53–55, Berlin: Duncker & Humblot, 1892).
Kuczynksi, Jürgen: Geschichte der Lage der Arbeiter unter dem Kapitalismus, Bde. 1-3 (Berlin: Akademie, 1961-62).
Meitzen, August: Der Boden und die landwirtschaftlichen Verhältnisse des preußischen Staates nach dem Gebietsumfange von 1866, Bd. 2 (Berlin: Parey, 1869).
Neumann, Anna: Die Bewegung der Löhne der ländlichen "freien" Arbeiter im Zusammenhang mit der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung im Königreich Preußen gegenwärtigen Umfangs vom Ausgang des 18. Jahrhunderts bis 1850 (Berlin: Parey, 1911).
Orsagh, Thomas J.: Löhne in Deutschland 1871-1913. Neuere Literatur und weitere Ergebnisse. In: Zeitschrift für die gesamte Staatwissenschaft 125 (1969), 476-483.
Pfister, Ulrich: The timing and pattern of real wage divergence in pre-industrial Europe. Evidence from Germany, 1500–1850. In: Economic History Review 70 (2017), 701–729, Anhänge S1 und S4.
Pfister, Ulrich: Real Wages in Germany during the First Phase of Industrialization, 1850-1889. In: Jahrbuch für Wirtschaftsgeschichte 59 (2018), 567–596.
Schildt, Gerhard: Tagelöhner, Gesellen, Arbeiter. Sozialgeschichte der Vorindustriellen und Industriellen Arbeiter in Braunschweig 1830-1880, Stuttgart 1986.
Schmitz, J.: Übersicht für die sämtlichen deutschen Bundesstaaten in Gemäßheit des §8 des Reichsgesetzes betreffend die Krankenversicherung der Arbeiter vom 15. Juni 1883 festgestellten ortsüblichen Tagelöhne gewöhnlicher Tagearbeiter (Berlin: Arbeiterversorgung, [1886]).
Mehr
Anmerkungen:
Siehe auch PDF-Dokument
Anhang 1:
Löhne von Bauhandwerkern, die für die Bestimmung der Fähigkeitsprämie (skill premium) verwendet werden
Im Folgenden werden Lohndaten für Bauhandwerker beschrieben, für die jeweils im selben Fünfjahreszeitraum auch Informationen über die Löhne von ungelernten Arbeitern vorliegen, so dass die Berechnung der Fähigkeitsprämie möglich ist.
Sofern nicht anders angegeben, stammen die Daten bis 1850 aus Pfister (2017, Anhänge S1 und S4; GESIS ZA8636). Wo nicht anders angegeben, stammen die Angaben für die späteren Jahre von Kuczynksi (1961-62, Bd. 2, S. 224 f. und Bd. 3, S. 420-422).
Die Zeiträume, für die Daten aus einer bestimmten Stadt verfügbar sind, beziehen sich auf zentrierte Fünfjahresperioden, d. h. „1850“ bezeichnet den Zeitraum 1848-52. In der nachfolgenden Aufstellung wird für jede Stadt der Zeitraum, für den Lohnangaben verfügbar sind, die Art der gelernten Handwerker sowie die Anzahl der Jahre angegeben, für die Lohnangaben zu gelernten Bauhandwerkern vorliegen, die in die Berechnung der Fähigkeitsprämie eingehen.
Ansbach, 1750-1850: Maurergesellen, 56 Jahre.
Augsburg, 1500-1795: Maurergesellen, 193 Jahre.
Barmen, 1865-70: Maurer, 6 Jahre.
Bochum, 1870-85: Maurer, 15 Jahre.
Braunschweig, 1850-75: Gesellen im Baugewerbe, 38 Jahre; Quelle: Schildt (1986, 383).
Chemnitz, 1770-1850: Maurergesellen, 73 Jahre.
Danzig, 1535-1810: Löhne von Maurergesellen im zweiten Semester (Sommer?), 169 Jahre.
Göttingen, 1760-1850: Maurergesellen, 93 Jahre.
Hamburg, 1850-1885: Zimmerleute, 19 Jahre.
Köln, 1700-1790: Bauhandwerker, 91 Jahre.
Leipzig, 1585-1860: Zimmerleute (16. bis 18. Jahrhundert), Steinmetze (19. Jahrhundert); 195 Jahre; Quelle: durchgehend Pfister (2017).
München, 1630-1840: Schreinergesellen, 124 Jahre.
Neustadt i. H., 1800-1850: Maurergesellen, 19 Jahre.
Nürnberg, 1505-1885: Handwerker im Baugewerbe (bis 1800), Bauhandwerker (1820-1850), Schreiner (1880er Jahre), 148 Jahre.
Quedlinburg, 1750-1850: Maurer, 60 Jahre.
Rostock, 1485-1530, 1850-1885: Maurer, 45 Jahre.
Straßburg, 1485-1650: Maurer, 93 Jahre.
Xanten, 1485-1555: Bauhandwerker, 41 Jahre.
Anhang 2:
Löhne von Landarbeitern in Preußen während der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts
Dieser Anhang nutzt die Datenbasis der Studie von Neumann (1911, 276-328), um für zentrierte Fünfjahresabschnitte einen Lohnindex für preußische Landarbeiter in der ersten Hälfte des Jahrhunderts zu konstruieren.
Neumann hat Daten zu Löhnen von Männern und Frauen in der Landwirtschaft zusammengestellt. Die meisten Angaben liegen für die 1840er Jahre vor. Die Daten beziehen sich hauptsächlich auf niedrige Verwaltungseinheiten (Kreise) und einzelne Güter bzw. Gebiete; Informationen bezogen auf Regierungsbezirke oder ganze Provinzen sowie zwei Extremwerte wurden aussortiert. Beziehen sich die Informationen auf mehrere Jahre, so wurde das Durchschnittsjahr kodiert (z.B. +0,5 im Falle einer geraden Anzahl von Jahren). Wegen der geringen Datendichte vor allem zu Beginn des Beobachtungszeitraums wurden die Werte in zentrierte Fünfjahresperioden gruppiert (d. h. „1825“ bezieht sich auf die Jahre 1823-27).
Eine Zeitreihe der Nominallöhne wird mit Hilfe einer unbalancierten Panelregression mit fixen Effekten für Zeitperioden und Provinzen geschätzt (Tabelle A2.1; vgl. Pfister 2018, 572-574 für eine Beschreibung des Verfahrens). Der Breusch-Pagan-Test legt nahe, dass die OLS-Schätzung homoskedastisch ist. Der Index wird auf den Durchschnitt aller Provinzen des Jahres 1848/52 normalisiert. Ein Vergleich mit der Erhebung aus den Jahren 1848/50 zeigt aber, dass das in Neumanns Daten implizite Lohnniveau wahrscheinlich zu niedrig ist. Konkret betragen die auf der Grundlage der fixen Effekte für die Provinzen berechneten Löhne in den Provinzen Pommern, Sachsen und Westfalen im Durchschnitt nur das 0,914-fache des beobachteten männlichen Tageslohns 1848/50 (Meitzen 1868-69, 91). Diese Kennzahl wird verwendet, um in der letzten Spalte von Tabelle A.2.1 die Werte sowohl für Provinzen als auch für Fünfjahresperioden anzupassen.
Tabelle A2.1: Löhne männlicher Landarbeiter in Preußen, erste Hälfte des 19. Jahrhunderts (OLS Regression) siehe downloadbares PDF-Dokument.
Siehe auch PDF-Dokument
Anhang 1:
Löhne von Bauhandwerkern, die für die Bestimmung der Fähigkeitsprämie (skill premium) verwendet werden
Im Folgenden werden Lohndaten für Bauhandwerker beschrieben, für die jeweils im selben Fünfjahreszeitraum auch Informationen über die Löhne von ungelernten Arbeitern vorliegen, so dass die Berechnung der Fähigkeitsprämie möglich ist.
Sofern nicht anders angegeben, stammen die Daten bis 1850 aus Pfister (2017, Anhänge S1 und S4; GESIS ZA8636). Wo nicht anders angegeben, stammen die Angaben für die späteren Jahre von Kuczynksi (1961-62, Bd. 2, S. 224 f. und Bd. 3, S. 420-422).
Die Zeiträume, für die Daten aus einer bestimmten Stadt verfügbar sind, beziehen sich auf zentrierte Fünfjahresperioden, d. h. „1850“ bezeichnet den Zeitraum 1848-52. In der nachfolgenden Aufstellung wird für jede Stadt der Zeitraum, für den Lohnangaben verfügbar sind, die Art der gelernten Handwerker sowie die Anzahl der Jahre angegeben, für die Lohnangaben zu gelernten Bauhandwerkern vorliegen, die in die Berechnung der Fähigkeitsprämie eingehen.
Ansbach, 1750-1850: Maurergesellen, 56 Jahre.
Augsburg, 1500-1795: Maurergesellen, 193 Jahre.
Barmen, 1865-70: Maurer, 6 Jahre.
Bochum, 1870-85: Maurer, 15 Jahre.
Braunschweig, 1850-75: Gesellen im Baugewerbe, 38 Jahre; Quelle: Schildt (1986, 383).
Chemnitz, 1770-1850: Maurergesellen, 73 Jahre.
Danzig, 1535-1810: Löhne von Maurergesellen im zweiten Semester (Sommer?), 169 Jahre.
Göttingen, 1760-1850: Maurergesellen, 93 Jahre.
Hamburg, 1850-1885: Zimmerleute, 19 Jahre.
Köln, 1700-1790: Bauhandwerker, 91 Jahre.
Leipzig, 1585-1860: Zimmerleute (16. bis 18. Jahrhundert), Steinmetze (19. Jahrhundert); 195 Jahre; Quelle: durchgehend Pfister (2017).
München, 1630-1840: Schreinergesellen, 124 Jahre.
Neustadt i. H., 1800-1850: Maurergesellen, 19 Jahre.
Nürnberg, 1505-1885: Handwerker im Baugewerbe (bis 1800), Bauhandwerker (1820-1850), Schreiner (1880er Jahre), 148 Jahre.
Quedlinburg, 1750-1850: Maurer, 60 Jahre.
Rostock, 1485-1530, 1850-1885: Maurer, 45 Jahre.
Straßburg, 1485-1650: Maurer, 93 Jahre.
Xanten, 1485-1555: Bauhandwerker, 41 Jahre.
Anhang 2:
Löhne von Landarbeitern in Preußen während der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts
Dieser Anhang nutzt die Datenbasis der Studie von Neumann (1911, 276-328), um für zentrierte Fünfjahresabschnitte einen Lohnindex für preußische Landarbeiter in der ersten Hälfte des Jahrhunderts zu konstruieren.
Neumann hat Daten zu Löhnen von Männern und Frauen in der Landwirtschaft zusammengestellt. Die meisten Angaben liegen für die 1840er Jahre vor. Die Daten beziehen sich hauptsächlich auf niedrige Verwaltungseinheiten (Kreise) und einzelne Güter bzw. Gebiete; Informationen bezogen auf Regierungsbezirke oder ganze Provinzen sowie zwei Extremwerte wurden aussortiert. Beziehen sich die Informationen auf mehrere Jahre, so wurde das Durchschnittsjahr kodiert (z.B. +0,5 im Falle einer geraden Anzahl von Jahren). Wegen der geringen Datendichte vor allem zu Beginn des Beobachtungszeitraums wurden die Werte in zentrierte Fünfjahresperioden gruppiert (d. h. „1825“ bezieht sich auf die Jahre 1823-27).
Eine Zeitreihe der Nominallöhne wird mit Hilfe einer unbalancierten Panelregression mit fixen Effekten für Zeitperioden und Provinzen geschätzt (Tabelle A2.1; vgl. Pfister 2018, 572-574 für eine Beschreibung des Verfahrens). Der Breusch-Pagan-Test legt nahe, dass die OLS-Schätzung homoskedastisch ist. Der Index wird auf den Durchschnitt aller Provinzen des Jahres 1848/52 normalisiert. Ein Vergleich mit der Erhebung aus den Jahren 1848/50 zeigt aber, dass das in Neumanns Daten implizite Lohnniveau wahrscheinlich zu niedrig ist. Konkret betragen die auf der Grundlage der fixen Effekte für die Provinzen berechneten Löhne in den Provinzen Pommern, Sachsen und Westfalen im Durchschnitt nur das 0,914-fache des beobachteten männlichen Tageslohns 1848/50 (Meitzen 1868-69, 91). Diese Kennzahl wird verwendet, um in der letzten Spalte von Tabelle A.2.1 die Werte sowohl für Provinzen als auch für Fünfjahresperioden anzupassen.
Tabelle A2.1: Löhne männlicher Landarbeiter in Preußen, erste Hälfte des 19. Jahrhunderts (OLS Regression) siehe downloadbares PDF-Dokument.
Sachliche Untergliederung der Datentabellen:
A.01 skill premium (Fähigkeitsprämie) im städtischen Baugewerbe, 1485-1885.
A.02 Tagelohn für Arbeiter in der Landwirtschaft in Nordkirchen bzw. Westfalen, 1730-1892.
A.03 Nominallohn, Verbraucherpreis-Index und Reallohn (Indizes 1913=100), 1500-1913.
A.01 skill premium (Fähigkeitsprämie) im städtischen Baugewerbe, 1485-1885.
A.02 Tagelohn für Arbeiter in der Landwirtschaft in Nordkirchen bzw. Westfalen, 1730-1892.
A.03 Nominallohn, Verbraucherpreis-Index und Reallohn (Indizes 1913=100), 1500-1913.
Bearbeitungshinweise
Datum der Archivierung: 2019
Jahr der Online-Publikation: 2019
Bearbeiter in GESIS: Gabriele Franzmann
Version:v1.0.0
Zugangsklasse: A
Jahr der Online-Publikation: 2019
Bearbeiter in GESIS: Gabriele Franzmann
Version:v1.0.0
Zugangsklasse: A
Materialien zur Studie
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